Neue Wege will B-Kreisligist FC Binzgen künftig bei der Nachwuchsarbeit gehen. Wie die 2. Vorsitzende Manuela Gerspach auf Anfrage bestätigt, plant der Verein künftig eine engere Zusammenarbeit mit dem Nachbarn SV Niederhof. Entsprechend wurden die Eltern der Jugendspieler des FC Binzgen in einem Brief des Vorstands informiert.
„Die Alten Herren arbeiten seit vielen Jahren zusammen, die Aktiven machen seit 2016 erfolgreich gemeinsame Sache. Dass wir in der Jugend künftig an einem Strang ziehen wollen, ist der nächste Schritt“, so Gerspach, die gemeinsam mit dem seit 1996 amtierenden Vorsitzenden Norbert Schäuble bei der Hauptversammlung im September für ein weiteres Jahr kandidiert: „Deutlich dementieren möchte ich das Gerücht, dass der Verein aufgelöst wird und wir eine Fusion planen. Das steht aktuell nicht auf der Agenda.“

Michael Rieple, seit zehn Jahren als Jugendleiter des FC Binzgen im Amt und mit der Gründung des JFV Region Laufenburg an dessen Spitze, reagiert bestürzt auf die Ankündigung seines Heimatvereins: „Für uns kommt die Nachricht überraschend und ist nicht nachvollziehbar.“ Nicht erst seit Gründung des Jugendfördereins habe für ihn oberste Priorität gehabt, dass allen Kindern die Möglichkeit geboten werde, Fußball zu spielen: „Basierend auf diesem Grundgedanken wurde der gemeinsame Verein 2019 doch überhaupt erst gegründet.“
Dies sieht Rieple mit dem Austritt des FC Binzgen und der drohenden Abmeldung von möglicherweise bis zu 50 Jugendspielern enorm in Gefahr: „Vor allem unsere Reserve-Mannschaften sind damit ab Sommer 2022 in ihrer Existenz gefährdet.“ Zwar überlasse es der FC Binzgen jedem Spieler, wo er künftig spielt, doch Einschnitte werde es geben: „Deshalb hoffe ich, dass viele Spieler diesen Weg nicht mitgehen.“
Mit konkreten Zahlen möchte Manuela Gerspach noch gar nicht operieren: „Wir sind am Anfang einer neuen Entwicklung. Wie groß unsere künftige Jugendabteilung sein wird, wissen wir heute noch nicht.“ Natürlich hoffe der FC Binzgen darauf, dass möglichst viele Kinder und Jugendlichen den Weg mitgehen, klar sei dem Vorstand des Vereins aber auch: „Dass wir gemeinsam mit dem SV Niederhof wieder neu aufbauen müssen.“ Welche Auswirkungen die Entscheidung auf die SG Murgtal hat, die der SV Niederhof aktuell mit dem SV BW Murg bildet, vermag Manuela Gerspach nicht zu sagen: „Ich gehe aktuell davon aus, dass die SG Murgtal bestehen bleibt und ab 2022 für unsere B- und A-Junioren zur Verfügung steht.“

Der FC Binzgen habe sich durchaus schwer getan, den Schritt zu gehen, erklärt Gerspach: „Die Entscheidung im Vorstand ist keineswegs einstimmig ausgefallen. Wir wissen um die Verdienste der bisherigen Konstellation. Es ist keine Entscheidung gegen den JFV Region Laufenburg sondern für eine gemeinsame Zukunft mit dem SV Niederhof“, betont sie: „Uns erscheint es logischer, dass die Kinder und Jugendlichen erst gemeinsam im Nachwuchs und später als Aktive den das Bild der beiden Vereine prägen sollen.“
Ob es in ferner Zukunft noch mehr Gemeinsamkeiten der Vereine aus Binzgen und Niederhof geben werde, vermöge sie heute nicht zu sagen: „Was nach Norbert Schäuble und mir kommt, weiß ich nicht. Wir jedenfalls arbeiten nicht auf eine offizielle Fusion hin. Es kann keine Rede davon sein, dass der FC Binzgen aufgelöst wird“, betont die seit 1998 amtierende Vize-Vorsitzende.
Für Michael Rieple und seine Mitstreiter in der Jugendleitung des FC Binzgen – Vize Harald Stöcklin., Kassierer Martin Seidel und Schriftführerin Ilka Strittmatter – ist nach dieser Weichenstellung des Hauptvereins klar: „Wir können den Weg nicht mitgehen und stellen unsere Ämter zur Hauptversammlung im September zur Verfügung.“