Fußball-Kreisliga A, Ost: - Kurz vor fünf Uhr gab es kein Halten mehr. Schiedsrichter Jürgen Vogelbacher pfiff die Partie des SV Waldhaus beim FC Dachsberg ab und gab den Platz frei für die Party in Grün-Weiß.
Dank des späten Treffers von Yannik Schäfer zum 1:0-Sieg hatten die Gäste nach einem zähen Spiel den Meistertitel in der Tasche. An die 200 Fans feierten den dritten Aufstieg in die Bezirksliga nach 1983 und 1990.
Es hatte allerdings den Anschein, dass die Jungs von Trainer Oliver Baumgartner, dessen Trainerkollege Julian Tröndle wegen einer privaten Reise den historischen Moment verpasst hatte, etwas brauchten, um das Geschehen zu erfassen. Wer Jubelstürme und Bierfontänen erwartet hatte, wurde zunächst enttäuscht. Zu Kraft raubend waren die 90 Minuten bei bestem Fußballwetter auf dem Dachsberg.

Fußball-Kreisliga A, Ost in Zahlen
Für den FC Dachsberg war die Brisanz des Spiels kein Thema: „Wir ziehen unser Ding durch“, so Trainer Robert Villinger vor dem Anpfiff. Seine Mannschaft hatte in der Tat gegen den Tabellenführer nichts mehr zu verlieren und steht nach der Niederlage nun definitiv als Absteiger fest. Selbst Platz 14 ist nicht mehr zu erreichen.
Entsprechend locker ließen es die Hausherren angehen. Sie hatten zwar den kleineren Prozentsatz der Spielanteile. Doch das reichte, um den Waldhaus-Fans mehrmals den einen oder anderen Schrecken einzujagen.
Allerdings war beim SV Waldhaus vor großer Kulisse eine gewisse Anspannung zu spüren. Lange blieben die Gäste harmlos, taten sich vor dem gut aufgelegten Fabian Tombrink allerdings schwer, die gefürchtete Gefahr auszustrahlen. Was aufs Tor kam, wurde sichere Beute des Schlussmanns.
Zwei Mal hingegen hatten die Gastgeber viel Glück, dass zwei grenzwertige Duelle von FCD-Kapitän Leon Gäng mit Lucas Bellen ohne Folgen blieben.

Zunächst hatte Gäng den Waldhauser in der 23. Minute an der Ferse getroffen und so zu Fall gebracht. Nach der Pause ließ Gäng seinen Gegenspieler in der 56. Minute auflaufen.
Spätestens in der 86. Minute waren die wenigen Aufreger vergessen, als Robin Bächle seinen Freistoß aus dem Halbfeld lang in den Strafraum schlug.
Yannik Schäfer löste sich optimal, stand nicht im Abseits und blieb vor Schlussmann Fabian Tombrink eiskalt.
Die restlichen Minuten plus Nachspielzeit spielte der neue Meister souverän runter, um dann den Feierlichkeiten entgegen zu gehen.

Die Distanz zum Gastgeber wird dann zwei Ligen betragen.
Doch einfach wird es nicht, ließ Sportchef Andreas Bächle wissen: „Die Planung ist schwierig, aber wollen den Kader sattelfest für die Bezirksliga machen. Wir sind mit einigen Spielern in Kontakt“, verriet er, ehe ihn seine Jungs mit Bier duschten: „Wir freuen uns auf das Abenteuer Bezirksliga – und ich werde mir noch die Liga gönnen. Ich habe viel Lust auf die Liga.“

Für den engagierten Oberalpfener geht ebenso ein Herzenswunsch in Erfüllung, wie für den Vorsitzenden Markus Birkenberger: „Die lange Arbeit hat sich ausgezahlt. Heute hat die Mannschaft schwer getan, aber Moral bewiesen und sich den Aufstieg verdient.“
Erinnerungen an 1983 und 1990
So sehen es auch Uwe Ebner und Wolfgang Gampp. Die beiden Veteranen waren bei den Bezirksliga-Aufstiegen 1983 und 1990 dabei.

„Ich arbeite darauf hin, dass mit das Trikot von 83 wieder passt, dann mische ich nochmal mit“, lachte Ebner voller Begeisterung für die junge Elf: „Emotional ist das Wahnsinn für unser kleines Dorf. Sie haben sich das verdient, vor allem so souverän. Bei uns wars damals richtig knapp.“
Wolfgang Gampp drückte seinen Stolz aus: „Die Mannschaft, der Vorstand und der ganze Verein haben super Arbeit geleistet. Da wurde sehr viel Gutes aufgebaut.“

Diese Entwicklung hätte sich das Duo nicht ausgemalt: „Jedes Auswärtsspiel ist ein Heimspiel. Das zeigt, wie der Verein sich entwickelt hat.“ Dass es der Verein dieses Mal länger als nur ein Jahr in der Bezirksliga aushält, sei durchaus machbar: „Der SV Waldhaus ist super aufgestellt.“
Der SV Waldhaus spielte eine nahezu perfekte Rückrunde. Nur eine Niederlage und ein Unentschieden kassierte die Elf von Oliver Baumgartner seit der Winterpause.

„Wir genießen, was wir erreicht haben“, so Baumgartner, dessen Elf auch beim FC Dachsberg an den Tag legte, was schon beim FC 08 Bad Säckingen und beim FC Bergalingen gelang. Ein später Siegtreffer.
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