Fußball-Landesliga: Wenn Urs Isele erzählt, dass vor dem ersten Spiel der laufenden Landesliga-Saison gegen den SV 08 Laufenburg die Stimmung in der Kabine trotz der angespannten Personalsituation durchaus optimistisch war und man sich Chancen ausrechnete, gegen den eigentlich übermächtigen Lokalrivalen zu gewinnen, dann zeugt das von viel Selbstvertrauen oder jugendlicher Unbekümmertheit. Wahrscheinlich war es eine Mischung aus beidem. Denn die Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 21,4 Jahren kennt ihre Qualitäten. „Wir wussten, dass wir nicht als Favoriten ins Spiel gehen. Aber wir waren uns sicher, dass wir gewinnen können“, beschreibt Urs Isele die Stimmung vor dem Spiel. „Mit Kampf und Zusammenhalt haben wir es dann geschafft“, freut sich Isele über den perfekten Saisonstart der wohl jüngsten Mannschaft der Liga.

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Mit 23 Jahren bei den Älteren

Mit seinen 23 Jahren gehört der Automobilkaufmann schon fast zu den alten Hasen im Team. Nur sechs Spieler des 22-köpfigen Kaders sind älter als 22 Jahre. Er ist sich nicht sicher, ob er daraus für sich schon eine Art Vorbildfunktion ableiten kann. Sicher ist hingegen, dass er zu den absoluten Leistungsträgern im Team zählt und eine feste Größe in der Offensive der Tiengener ist. Das bestätigt auch Co-Trainer Jasmin Rastoder: „Mit seinem hohen Tempo ist er ein ganz wichtiger Spieler für uns. Er setzt das um, was wir als Trainer von ihm erwarten und ist für den Gegner nur schwer zu greifen.“

Interview mit Urs Isele vom FC Tiengen 08 Video: Ralf A. Schäuble

Gute Entwicklung

Dabei hat Urs Isele in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung genommen. Als er vor vier Jahren altersbedingt zu den Aktiven wechselte, spielte er noch in der Kreisliga B beim SV Berau. Ein Wechsel kam für ihn nur in Frage, wenn er auch sportlich einen Sprung machen konnte. „Zunächst sagte mir Trainer Erkan Kanli, dass er mich am Anfang in der zweiten Mannschaft einsetzen wolle, die damals ebenfalls in der Kreisliga B spielte. Das war für mich aber keine Option und so habe ich darauf bestanden, mit meinem Wechsel zum FC Tiengen 08 in den Kader der ersten Mannschaft aufgenommen zu werden“, erzählt Isele. Die Entscheidung sollte sich als richtig erweisen, auch wenn er anfangs viel Zeit auf der Ersatzbank verbringen musste.

Fußball-Landesliga im Überblick

Urs Isele wohnt in Brenden und hat bereits im Bambini-Alter beim SV Berau mit dem Fußballspielen begonnen. Dort verbrachte er auch seine Jugendzeit bis zur B-Jugend. Danach wechselte er mangels einer Mannschaft in Berau zum SV Grafenhausen der eine Spielgemeinschaft mit dem TuS Bonndorf bildete. Im ersten Jahr bei den Aktiven kehrte er nach Berau zurück. Nach der Corona-Zeit suchte er eine neue Herausforderung und spielt nun seit drei Jahren beim FC Tiengen 08.

Stärke: „Mit seinem hohen Tempo ist er ein ganz wichtiger Spieler für uns. Er setzt das um, was wir als Trainer von ihm erwarten und ist ...
Stärke: „Mit seinem hohen Tempo ist er ein ganz wichtiger Spieler für uns. Er setzt das um, was wir als Trainer von ihm erwarten und ist für den Gegner nur schwer zu greifen“, sagt Co-Trainer Jasmin Rastoder über Urs Isele (links). | Bild: Ralf A. Schäuble

Perfekte Saisonvorbereitung

Die Vorbereitung auf die laufende Saison verlief für ihn nach Wunsch. „Ich bin verletzungsfrei geblieben und konnte die gesamte Vorbereitung absolvieren, was sehr viel Spaß gemacht hat“, zeigt sich Urs Isele motiviert. Generell sieht er eine Stärke der Mannschaft darin, dass alle im Kader mit maximalem Einsatz dabei sind und ein starker Zusammenhalt besteht. „Wenn wir eine Schwäche haben, dann vielleicht, dass wir noch wenig Erfahrung haben. Ansonsten sind wir ein gut ausgebildetes und läuferisch starkes Team, das bereit ist, weiter zu lernen“, sieht er die Stärken des FC Tiengen 08. Er traut der Mannschaft zu, in den nächsten drei Jahren zu einem echten Landesliga-Spitzenteam zu reifen.

Zuversichtlich: „Jedes Team will zu Hause eine Macht sein und vor eigenem Publikum gewinnen. Ich denke, es wird ein sehr intensives ...
Zuversichtlich: „Jedes Team will zu Hause eine Macht sein und vor eigenem Publikum gewinnen. Ich denke, es wird ein sehr intensives Spiel werden, in dem die Mannschaft, die es am besten macht, den Erfolg haben wird“, sagt Co-Trainer Jasmin Rastoder vor dem Heimspiel gegen den SV RW Ballrechten-Dottingen. | Bild: Ralf A. Schäuble

Optimistisch für das Heimspiel

Für das kommende Heimspiel am Sonntag gegen den SV RW Ballrechten-Dottingen ist die Marschroute für Urs Isele klar: „Wir müssen voll konzentriert sein und unser Spiel auf den Platz bringen. Wenn uns das gelingt, bin ich zuversichtlich, dass wir drei Punkte holen können“, so der Stürmer. Ähnlich sieht es Co-Trainer Jasmin Rastoder, der die Elf am Sonntag betreuen wird. „Jedes Team will zu Hause eine Macht sein und vor eigenem Publikum gewinnen. Ich denke, es wird ein sehr intensives Spiel werden, in dem die Mannschaft, die es am besten macht, den Erfolg haben wird.“, so Rastoder. Personell gibt es Entwarnung. Mit Nori Dylan Bächle, Emir Muratovic, Sebastian Flaig und Louis Gnädinger kehren vier Stammkräfte zurück. „Damit haben wir wieder etwas mehr Spielraum, was die Intensität des Spiels betrifft, weil wir breiter aufgestellt sind“, so Jasmin Rastoder.

Will wieder jubeln: Nach Ferien und Gelb/Rot-Sperre ist Emanuel Esser beim Spiel gegen die U23 des Freiburger FC wieder im Einsatz und ...
Will wieder jubeln: Nach Ferien und Gelb/Rot-Sperre ist Emanuel Esser beim Spiel gegen die U23 des Freiburger FC wieder im Einsatz und hofft auf den ersten Sieg der Saison. | Bild: Ralf A. Schäuble

SV 08 Laufenburg hofft auf ersten Dreier

Nach einer 2:3-Niederlage zum Saisonauftakt in Tiengen und einem Unentschieden zuletzt gegen den FSV Rheinfelden will der SV 08 Laufenburg Breisgau bei der U23 des Freiburger FC möglichst drei Punkte einfahren. Auch wenn die Freiburger in der vergangenen Saison gegen den Abstieg spielten und die Nullachter zweimal siegreich waren, darf der Nachwuchs des Verbandsligisten nicht unterschätzt werden. „Ich persönlich habe bei der U23 des Freiburger FC noch kein einfaches Spiel erlebt und erwarte das auch am Sonntag nicht“, warnt Trainer Michael Hagmann. „Die Freiburger sind immer so etwas wie eine Wundertüte“, weiß er und spielt damit auf die Tatsache an, dass der Kader sehr unterschiedlich besetzt sein kann, je nachdem, wie viele Spieler aus dem Verbandsliga-Kader der ersten Mannschaft zum Einsatz kommen. „Hinzu kommt, dass die jungen Spieler alle gut ausgebildet sind“, so Hagmann.

Vorsichtig: „Ich persönlich habe bei der U23 des Freiburger FC noch kein einfaches Spiel erlebt und erwarte das auch am Sonntag nicht“, ...
Vorsichtig: „Ich persönlich habe bei der U23 des Freiburger FC noch kein einfaches Spiel erlebt und erwarte das auch am Sonntag nicht“, warnt Trainer Michael Hagmann. | Bild: Ralf A. Schäuble

Personell sieht es beim SV 08 Laufenburg wieder etwas besser aus, auch wenn einige Spieler nach Verletzungen oder Urlaub noch Trainingsrückstand haben. „Insofern können wir noch nicht von einer deutlichen Verbesserung sprechen, aber es geht in die richtige Richtung“, ist Michael Hagmann froh. Nach der Gelb/ Rot-Sperre werden Bujar Halili und Emanuel Esser in Freiburg wieder spielen können. Aufgrund der Handverletzung gegen den FSV Rheinfelden steht hinter dem Einsatz von Sandor Knab noch ein Fragezeichen. Verletzungsbedingt wird das Offensiv-Trio Sandro D‘Accurso, Jonas Gläsemann und Benedikt Illmann noch nicht spielen können.

Nicht ganz so zufrieden ist man beim SV 08 Laufenburg mit der ungewohnt frühen Anstoßzeit von 12 Uhr in Freiburg: „Das macht es für uns nicht unbedingt einfacher.“ Dennoch ist Michael Hagmann optimistisch, den ersten Saisonsieg verbuchen zu können: „Wir sind sehr gut vorbereitet und voll motiviert, den ersten Dreier zu holen.“