Tischtennis-Regionalliga, Damen: Eigentlich ist gerade alles ganz besonders beim TV St. Georgen: Zum ersten Mal überhaupt spielen die Tischtennis-Damen in der Regionalliga, der vierthöchsten nationalen Klasse. Trotzdem hat sich nicht viel verändert. Das Training ist gleich, die Mannschaft hat sich kaum verändert, und auch in der Halle ist an diesem Trainingstag alles wie immer. Schon vom Eingang der Rupertsberghalle ist das rhythmische Pingpong von den Tischtennisplatten zu hören – wie jeden Dienstag.
Ein neues Gesicht im Team
Nur ein Mal in der Woche kommt das Team zu einem gemeinsamen Training zusammen. Die restliche Woche trainiert jede einzelne Spielerin für sich. Das Kernteam, das sind: Anastasiia Kozak, Jana Bork, Mareike Allgeier und Natalie Obergfell. Bis auf ein neues Gesicht ist die Mannschaft gleich geblieben. Seit dieser Saison spielt auch Christiane Hör für die St. Georgenerinnen. Sie kam vom TTC Furtwangen/Schönenbach zu den Regionalliga-Neulingen. Lange überlegen musste sie bei der Anfrage von Trainer Bernd Pacher nicht: „Ich habe die Frage gelesen, da wusste ich die Antwort sofort“, sagt Hör und ergänzt: „Zum einen ist es ein Abenteuer; die Chance Regionalliga zu spielen, bekommt man nur einmal. Zum anderen war ich spielerisch in meinem alten Verein nicht mehr glücklich.“
Die Suche nach neuen Spielerinnen gestaltet sich für St. Georgen schwierig, wie Pacher erklärt: „Auf dem Niveau im Schwarzwald noch gute Spielerinnen zu finden, ist schwierig. Vor allem ist es dann mit sehr großem Aufwand verbunden. Und ich finde es gut, wenn wir Spielerinnen haben, die auch ins Training kommen und nicht nur zum Spiel.“ Gerade das könnte aber eine der Stärken für dieses neue Abenteuer in der Regionalliga sein.
Ein guter Teamspirit
Denn laut den Spielerinnen selbst zeichnet sich die Mannschaft durch einen besonderen Zusammenhalt aus: „Wir haben einen unfassbar guten Teamspirit. Hier kämpft jeder für die anderen. Hier spielt keiner für sich, sondern jeder für das Team. Das unterscheidet uns schon auch von anderen Teams, bei denen zum Beispiel Geld fließt“, sagt Spielerin Jana Bork, und Hör ergänzt: „Wir sind auch ziemlich ausgeglichen von der Teamstärke. Man sieht kein krasses Niveau-Gefälle, wie bei anderen Teams. Dadurch kann theoretisch auch jeder mit jedem Doppel spielen.“ Teilweise spielen die Spielerinnen schon sechs Jahre zusammen Tischtennis. Manche im Team reisen für das Training über zwei Stunden an.

Dass die Mannschaft überhaupt Regionalliga spielt, könnte eine weitere Stärke des Teams sein. „Wir können befreit aufspielen und haben nichts zu verlieren. Wir haben jetzt das Abenteuer, in der vierthöchsten Liga mitzuspielen, und wollen auch schauen, wie stark die anderen Mannschaften sind und was da auf uns zukommt“, sagt der Trainer, während ihm seine Spielerinnen beipflichten. Denn damit zu rechnen, dass die Mannschaft nun in dieser starken Liga spielt, war vor einem Jahr noch nicht. Damals war das gesteckte Ziel der Klassenerhalt in der Oberliga. Am Ende kam es anders, der TV spielte oben mit und verpasste am Ende nach einer 4:6-Niederlage im letzten Saisonspiel gegen Rechberghausen den zweiten Platz.
Die Ziele blieben gleich
„Es hat sich herauskristallisiert, dass sich Mannschaften zurückziehen, weil sie keine Mannschaft mehr bilden konnten. Dann kam es dazu, dass wir als Tabellendritter gefragt wurden, ob wir in die Regionalliga wollen“, erklärt Jana Bork. Den Antrag hatte der Verein schon vorher gestellt. Kurz vor Ende der Wechselfrist kam dann das grüne Licht, dass es eine Liga nach oben geht. Zeit zum Feiern blieb aber nicht. „Dann wurde es erstmal hektisch“, so Bork. Denn es blieb kaum Zeit, um neue Spielerinnen anzuwerben. Nur Christian Hör gab dann ihre „Last-Minute-Zusage“, wie Pacher meint.
Das Ziel ist wie die Saison davor: der Klassenerhalt. Nur, dass es dieses Mal etwas schwieriger werden dürfte. Zwei Spiele durften die TV-Damen schon bestreiten. Vergangene Woche verlor das Team auswärts gegen die DJK Sportbund Stuttgart mit 4:6. Die Woche zuvor unterlag das Team von Pacher gegen das altbekannte Team aus Frickenhausen ebenfalls mit 4:6.
Das erste Regionalliga-Heimspiel
Am Sonntag (14 Uhr) bestreitet der TV sein erstes Heimspiel in der Regionalliga. Zu Gast ist der TSV Korntal und damit der Tabellenführer. Korntal hat bereits fünf Partien bestritten und konnte alle für sich entscheiden. Also ein dicker Brocken für die Tischtennisspielerinnen aus St. Georgen, die vor allem auf eines hoffen: „Es wäre natürlich super schön, wenn mehr Zuschauer kämen“, sagt Jana Bork. Oft Gelegenheit bekommen die St. Georgener in diesem Jahr nämlich nicht, die Regionalliga-Spielerinnen zu sehen. In der Hinrunde haben die TV-Damen nur drei Heimspiele.