Eishockey: Die Schwenninger Wild Wings haben einen überraschenden Neuzugang präsentiert und damit ihre erste noch offene Importstelle besetzt. Von DEL-Konkurrent Adler Mannheim wechselt Jordan Szwarz an den Neckarursprung.
Mit dem kanadischen Routinier verpflichten die Schwenninger Wild Wings einen flexiblen Zwei-Wege-Stürmer, der zunächst für die Mittelstürmerposition vorgesehen ist.
Starke Bilanz
In den vergangenen vier Spielzeiten verbuchte der Rechtsschütze 113 Scorerpunkte in 191 Partien. Ursprünglich von den Phoenix Coyotes gedraftet, führte ihn sein Weg in Nordamerika in die Organisation der Boston Bruins, wo er gemeinsam mit Zach Senyshyn spielte.
„Ich bin begeistert, in der kommenden Saison bei den Wild Wings zu sein. Als Gast in Schwenningen aufzulaufen, war mit der Atmosphäre und den Fans immer ein Highlight. Ich habe große Lust, in der nächsten Saison für sie zu spielen. In den letzten Wochen habe ich mich viel mit aktuellen und ehemaligen Spielern unterhalten und sie alle sprechen in den höchsten Tönen von der Stadt, der Organisation und dem Team. Ich freue mich darauf, ein Teil davon zu sein“, sagt der ehemalige NHL-Spieler, der für die Coyotes, Bruins und Senators insgesamt 50-Mal in der besten Liga der Welt aktiv war.
Wagner lobt die Flexibilität des neuen Manns
Für Geschäftsführer Stefan Wagner ergibt der Transfer aus den unterschiedlichsten Aspekten Sinn. „Jordan ist im Angriff flexibel einsetzbar, was bei unserem Spielsystem immer von Vorteil ist. Hinzukommen seine Qualitäten als Bullyspieler sowie seine gute Balance zwischen offensiver Produktivität und defensiver Stabilität. Wir freuen uns deshalb sehr, dass er sich für uns entschieden hat.“
Damit ist eine der drei offenen Importstellen also besetzt. Ligaweit liegen die Wild Wings absolut im Soll, lediglich zwei Clubs – Bremerhaven und München – haben bereits neun ihrer elf möglichen Lizenzen an ausländische Spieler vergeben. Auch Schwenningen wird mit neun Imports in die kommende Spielzeit gehen. Mit den Imports Nummer acht und neun, die noch in den nächsten Tagen oder Wochen verpflichtet werden sollen, will man die weiteren „Schwachstellen“ aus der vergangenen Saison beheben. Gesucht werden entsprechend noch ein mobiler Verteidiger, der Offensivqualitäten mitbringen soll sowie ein weiterer Stürmer.
Gilt als unangenehmer Gegenspieler
Mit Szwarz hat man einen zweikampfstarken Arbeiter geholt, der als unangenehmer Gegenspieler gilt. Der 34-Jährige wird dabei nicht die Aufgaben eines Goalgetters übernehmen, braucht er aber auch nicht. Mit 160 Toren standen die Wild Wings vergangene Saison bereits sehr gut da. Szwarz dürfte in etwa die Position von Ken André Olimb einnehmen, ist aber im Vergleich zum Norweger sicher eine Verbesserung und verfügt zudem über enorme Führungsqualität.
Die eigentlich angestrebte Kaderverjüngung ist im Augenblick nicht gerade zweitrangig, lässt sich aber eben auch nicht sofort umsetzen. Vielmehr soll dies Schritt für Schritt passieren. In dieser Transferperiode gelang der erste, wenn er auch nicht sehr groß ausgefallen ist. Bedingt auch dadurch, dass man einen sehr großen Teil der Mannschaft der letzten Saison behalten wollte und konnte.
Darunter fällt im Augenblick quasi auch noch Brett Ritchie. Der Kanadier war im Januar nachverpflichtet worden, spielte hervorragende Playoffs, blieb aber in der Hauptrunde auch immer wieder sehr blass. „Wir sind weiter im Gespräch“, erklärt Wagner kurz und knapp. Der 31-jährige Flügelstürmer wird warten müssen und scheint das auch zu wollen.
Ebenso offen ist die Verpflichtung eines weiteren deutschen Ü23-Profis. Der Markt ist für diese Spieler ohnehin schon eher klein, nun im Sommer auch ziemlich leer. „Wir haben da keine Eile, können auch bis Oktober oder länger warten. Es gibt immer Spieler, die irgendwo unzufrieden sind und weg wollen. Wenn er für eine Aufgabenstellung bei uns im Team passt, werden wir auch reagieren“, übt sich der Schwenninger „Sportchef“ in Geduld.
Gut aufgestellt ist man bei den U23-Akteuren. Mit Niklas Hempel, Niclas Hübner und Hakon Hänelt hat man sich qualitativ durchaus verbessert. Dazu zählt für die kommende Saison auch weiterhin Arkadiusz Dziambor, der von der geänderten U23-Regel profitiert.
Aber auch insgesamt sieht der Kader der Wild Wings bis hierher tatsächlich sehr, sehr ausgewogen aus. Klar ist aber auch, dass die zwei verbleibenden Neuzugänge ebenfalls „sitzen“ müssen.