Fußball, Oberliga: Der Slogan „Sieben Wochen ohne“ entstand einst zur Fastenzeit, wenn ab dem Aschermittwoch ganz bewusst der Konsum von bestimmten Dingen wie Alkohol, Fleisch oder Zucker zumindest eingeschränkt werden soll.
Längst hat die Aktion inzwischen ungewöhnliche Kreise gezogen, indem beispielsweise der Nutzung von digitalen Medien wie Smartphones oder iPads für eine gewisse Dauer entsagt wird. „Sieben Wochen ohne“ – in diesem Fall kein gemeinsamer Ball am Fuß in Training oder Spielen – hieß es auch für die Kicker des FC 08 Villingen.
Exakt so lange ist es her, dass die Schwarz-Weißen ihren Abschied aus der Regionalliga gaben. Nun aber bat Chef-Trainer Steffen Breinlinger am Wochenende die Seinen zu den ersten beiden Einheiten auf das Trainingsgelände im Friedengrund. Und so war bei den Akteuren schon ein gewisser Entzug zu spüren. Scharrten sie doch mächtig mit den Hufen, ehe es endlich losging. „Ich konnte es kaum erwarten, die Pause war lang genug“, gestand etwa Leon Albrecht.
Drei externe Neuzugänge mit dabei
Während Nico Tadic und Fabio Liserra noch im Urlaub weilten und erst in dieser Woche dazu stoßen, waren alle drei externen Neuzugänge mit von der Partie. Neben Matthes Glück ließen sich selbst Fabio Pfeifhofer und Kevin Müller diesen Aufgalopp nicht nehmen.
Und dies, obwohl sie erst vor Wochenfrist nach einer langen und intensiven Saison noch das kräftezehrende Relegations-Rückspiel inklusive Verlängerung ihres bisherigen Clubs vom FC Holzhausen gegen Singen um den Aufstieg in die Oberliga zu bestreiten hatten. Dazu kamen als weitere „Neulinge“ die aus der eigenen U21 oder von den A-Junioren hochgezogenen Kevin Hezel, Yannick und Jonathan Spät, Maximilian Rudy und Arian Bojaj.
Läufe, Ballgewöhnung und diverse Spielformen standen im Mittelpunkt. Und gleich mehrere Dinge fielen besonders auf. Zum einen, mit welchem Engagement die Spieler trotz Schwüle und Hitze die Sache angingen. „Ich bin zufrieden, daran lässt sich aufbauen. Die Jungs haben toll mitgezogen und hatten viel Freude – nicht gerade unwichtig“, zog Breinlinger, der immer wieder während den Übungen mit motivierenden und lobenden Worten nicht geizte, ein positives Fazit.

Auch die Spieler bestätigten die allseits gute Laune. „Selbst wenn es anstrengend war, hatten wir sehr viel Spaß. Schon lange habe ich kein Training mehr mit einer solchen Struktur und in dieser Intensität erlebt“, meinten beispielsweise Müller und Pfeifhofer unisono.
Und dann noch ein Wort von Marcel Yahyaijan, dem Geschäftsführer Sport des FC 08. „Wir sind überzeugt davon, dass wir mit den derzeit 18 Feldspielern plus zwei Torhütern einen guten Kader haben. Dennoch lassen wir uns die Option auf zwei zusätzliche Spots offen. Dazu müssen allerdings alle Voraussetzungen, nicht zuletzt die finanziellen, passen“, erläuterte er.
Zudem brachte er einen weiteren Aspekt ins Spiel: „Die Durchlässigkeit bei uns soll noch weiter intensiviert werden, als dies ohnehin schon in der Vergangenheit der Fall war. Dazu ist Matthias Uhing nicht nur Co-Trainer der ersten Mannschaft, sondern wird künftig auch als Bindeglied zwischen den einzelnen Teams fungieren“, meinte Yahyaijan. Bester Beweis dafür war, dass mit Luis Seemann, Pascal Staiger und Noah Kälble gleich drei Spieler der U21 an diesen ersten beiden Trainingseinheiten teilnahmen.