Frauenfußball: Mit einer abfälligen Äußerung gegenüber zwei Schiedsrichter-Assistentinnen hat Heiko Vogel, Trainer von Borussia Mönchengladbachs Regionalliga-Männermannschaft, für mächtig Wirbel gesorgt. Mit dem verbalen Tiefschlag „Frauen haben auf dem Fußballplatz absolut nichts zu suchen“, soll er die Entscheidung der Linienrichterinnen kommentiert haben. Neben einer Geldstrafe wurde Vogel vom Verband dazu verdonnert, sechs Trainingseinheiten einer Frauen- oder Mädchenmannschaft zu leiten. Das brachte die Fußballerinnen im Schwarzwald erst recht auf die Palme.
Valeria Chiarelli (Mannschaftsführerin FV Marbach): „Über solch eine feindliche Äußerung gegenüber dem Frauenfußball kann ich nur den Kopf schütten. So etwas heute noch zu sagen, wundert und ärgert mich total. Ich finde das sehr traurig, zumal wir seit Jahren versuchen, den Frauenfußball in der Gesellschaft zu etablieren. Dass dieser Herr zur Strafe auch noch eine Frauenmannschaft trainieren soll, ist völlig absurd.“
Luzia Burgbacher (FV Marbach und Deutschlands dienstälteste Torhüterin): „Ich spiele bereits seit 48 Jahren Fußball und war schon 1976 die einzige Schiedsrichterin weit und breit. Als damals vom Spielfeldrand dumme Bemerkungen gemacht wurden, konnte ich das noch einigermaßen verstehen. Das war halt die Zeit. Aber heutzutage sind solche Äußerungen absolut frauenfeindlich. Ich fühle mich komplett vor den Kopf gestoßen.“
Annika Fleig (Sportfreunde Neukirch): „Die Aussage von dem Trainer ist komplett falsch. Frauen haben auf dem Fußballplatz genauso viel zu suchen wie Männer. Solange der Sport Spaß macht, spielt das Geschlecht keine Rolle.“
Holger Rohde (Trainer FV Marbach und ehemals Beauftragter für Frauenfußball im Bezirk Schwarzwald): „Ich habe mich für meinen Trainerkollegen fremdgeschämt und mich über die Äußerung furchtbar aufgeregt. Ich bin seit 22 Jahren mit Leib und Seele Trainer von Frauenmannschaften. Die verhängte Strafe bringt dass Fass völlig zum Überlaufen. Damit hat man dem Frauenfußball erst recht einen Bärendienst erwiesen.“