In vielerlei Hinsicht ist Akzeptanz eines der Schlagwörter, welches Ralf Hellmer, Trainer der Villinger U21, besonders am Herzen liegt. Die jüngste 0:2-Niederlage seiner Mannschaft gegen Rielasingen-Arlen bekräftigt ihn dabei. Akzeptanz dahingehend, dass einige Kontrahenten eben doch einen großen Vorsprung in Sachen Erfahrung haben.
Akzeptanz aber auch bei eigenen Fehlern, oder bei denen von Nebenleuten. „Solche können, werden und dürfen gemacht werden. Sie gehören zum Entwicklungsprozess unserer jungen Spieler. Wichtig ist aber der Lerneffekt, der daraus gezogen wird und dass das Wir-Gefühl nicht darunter leidet“, hebt Hellmer hervor.
Dazu ergänzt der spielende Coach Frederick Bruno: „Wieder einmal waren wir grundsätzlich auf Augenhöhe mit dem Gegner, haben gut mitgespielt. Doch am Ende hat sich die Cleverness durchgesetzt. Der Weg ist ein schwerer, gerade am Anfang. Für den wir uns aber bewusst entschieden haben.“ Deshalb will Hellmer auch lieber die positiven Dinge hervorheben, die ebenfalls zur „Verjüngungskur“ der Mannschaft zählen.
„Ein Felix Kieninger stand heute nach seiner Einwechslung ebenso erstmals auf dem Platz, wie ein Taylor Schilling. Der könnte sogar noch in der U19 spielen. Beide haben ihre Sache gut gemacht, diese Aspekte müssen wir bei der Gesamtbetrachtung des Prozesses miteinfließen lassen“, betont er.
Der Geschäftsführer ist von der Strategie überzeugt
Passend zu diesem Thema meint Marcel Yahyaijan, Geschäftsführer Sport beim FC 08: „Dass wir alle nicht glücklich sind über die drei Niederlagen zum Start in die Saison, liegt auf der Hand. Speziell bei den Spielern nicht. Aber eines darf in dem Zusammenhang nicht vergessen werden: gegen Rielasingen-Arlen standen teilweise acht Akteure auf dem Platz, die vergangenes Jahr noch bei den A-Junioren aktiv waren. Sie sollen auch weiterhin ihre Chance erhalten, sich in einer starken Spielklasse wie der Verbandsliga weiterzuentwickeln. Dies ist unsere Strategie, von der wir nicht abrücken werden.“
Als Mahner und Warner tat sich dennoch Co-Trainer Paul Röll hervor. „Leistungstechnisch ist alles in Ordnung. Ich bin mir jedoch nicht ganz sicher, ob bei jedem Spieler die nötige Reflexion schon angekommen ist. Dass sie in Sachen Cleverness noch eine gehörige Schippe drauflegen müssen. Nur wenn sie in sich gehen und sich selbst Gedanken machen, wird es auch in dieser Richtung einen Schub geben“, sagt er klipp und klar.
Nicht als Vorwurf, sondern als Ratschlag gemeint. Denn wie gesagt, es geht um die Entwicklung jedes einzelnen Akteurs.