Auch wenn Florian Kienzler erst relativ spät Schiedsrichter wurde – in diesem Jahr feiert der 39-Jährige sozusagen sein zehnjähriges Jubiläum als Unparteiischer. Und: „Solange ich die Leistungstests noch bestehe, bleibe ich dabei“, sagt Kienzler. Ob in der Narrengesellschaft, im Sportverein oder als Schiedsrichter – der Wahl-Königsfelder war schon immer in irgendeiner Art ehrenamtlich aktiv, nun eben vor allem als Schiedsrichter. „Man muss auch was machen, um der Gesellschaft etwas zurückzugeben und auch der Jugend. Mir haben Vereine unglaublich viel gegeben“, so Kienzler. Sein Weg zum Unparteiischen begann beim FC 04 Gütenbach, für den er auch heute noch pfeift.
Der vorherige Teil der Serie:
Bevor er 2013 diesen Weg einschlug, spielte er selbst einige Zeit in der dritten Mannschaft in Gütenbach. Nach der Auflösung der dritten Mannschaft bekam Kienzler nur noch wenig Einsatzzeit auf dem Platz. „Dann habe ich gedacht, ich kann dem Verein besser helfen, wenn ich Schiedsrichter bin“, erzählt der 39-Jährige.
Statt also nur die letzten fünf Minuten auf den Platz zu stehen, konnte er wieder die vollen 90 Minuten mitmachen. Und das tat er oft. Es habe Jahre gegeben, da kam der Schiedsrichter auf 100 Spiele. Das sei durch den Beruf zwar weniger geworden, aber Kienzler versuche es noch immer so oft wie möglich, ob in der Bezirksliga oder in der Verbandsliga bei den Frauen und den Junioren.
In den mittlerweile zehn Jahren hat der Gütenbacher viele Erfahrungen gesammelt. Auch, weil er durch sein Studium und den Beruf nicht immer nur auf den Fußballplätzen in der Region unterwegs war. „Ich hatte die Möglichkeit, in allen sechs Bezirken des SBFV zu pfeifen“, erzählt der Schiedsrichter. Ob Schwarzwald, Bodensee oder Freiburg – Kienzler kennt die jeweiligen Kreisligen vor Ort.
Und bis heute macht sich der Hauptamtsleiter aus Königsfeld nach jedem Spiel Gedanken, was er besser machen kann. Wie kann er besser mit Spielern kommunizieren oder wo hätte es auch eine Karte weniger getan? Am Ende gehe es darum, Entscheidungen zu treffen und diese zu vertreten – eine Fähigkeit, die Florian Kienzler auch im Beruf weitergeholfen hat.