Fußball-Regionalliga: Selbst Tage später klang die herbe 0:6-Niederlage des FC 08 Villingen in Homburg noch nach. „Wir waren in vielen Punkten deren Qualität schlichtweg nicht gewachsen“, sagte Chef-Trainer Mario Klotz. Und sprach dabei vor allem deren reife und variable Spielanlage mit zahlreichen Positionswechseln sowie ihre Ballsicherheit, gepaart mit individueller Klasse und einer gnadenlosen Effektivität an.
- Diskrepanz: Nullacht gegen Nullacht – dies war aber auch die einzige Gemeinsamkeit beim Duell zwischen den beiden Mannschaften. Der eine, aus dem Saarland, ging als einer der erklärten Meisterschaftsfavoriten in diese Regionalliga-Saison. Für den anderen, aus dem Schwarzwald, gibt es als Aufsteiger einzig und allein die Prämisse „Klassenerhalt“. Mindestens genauso groß wie diese unterschiedlichen Ansprüche war die spielerische Diskrepanz zwischen den Teams an diesem Tag.
- Fehlerbehaftet: Gründe für die Niederlage gab es viele. Zum einen, weil es Villingen einfach nicht schaffte, seine eigenen Tugenden aufs Feld zu bringen und sich stattdessen Fehler leistete, die es in dieser Häufigkeit so bisher nicht gab. Zu leichtfertig und vor allem zu schnell wurde im Vorwärtsgang das Leder wieder hergegeben, die wichtigen zweiten Bälle landeten fast immer beim Gegner. „Lediglich am Anfang entstand kurz der Eindruck, als könnten wir mitspielen“, resümierte Klotz. Ein Gedanke, der sich ebenso rasch wieder verflüchtigte.
- Quintessenz: Deshalb war er auf der einen Seite zwar ziemlich angefressen ob der eigenen Leistung („Heute kam irgendwie alles zusammen“), relativierte das Ganze aber auf der anderen. „Wir müssen anerkennen, dass Homburg in einer anderen Liga gespielt hat“, so Klotz. Und formulierte schon mal die Quintessenz daraus: „Diese Begegnung hat uns deutlich vor Augen geführt, dass wir stets unser absolutes Maximum abrufen müssen. Am besten sogar darüber hinaus.“ Was doppelt und dreifach wichtig wird, wenn der FC 08 auf Gegner seiner Kragenweite trifft.
- Erstmalig: Trotzdem muss festgehalten werden, dass die Schwarz-Weißen in ihrem siebten Auftritt in dieser Spielklasse erstmals überhaupt dermaßen heillos unterlegen waren. Was jedoch die guten Eindrücke, die der FC 08 zuvor hinterließ, nicht kaputtmachen darf. Denn dort war der Neuling mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen. Was auch Homburgs Trainer Danny Schwarz anschließend nochmals hervorhob. „Ich warne in dieser Liga vor jedem Gegner, Villingen hat es in den bisherigen Spielen gut gemacht“, meinte er.
- Personalsorgen: Neben der deutlichen Klatsche und dem Wiederaufbrechen der Verletzung von Fabio Liserra im gleichen Spiel, war für die Villinger zudem bitter, dass der bereits verwarnte Admir Osmicic per Ampelkarte vom Feld musste und nun für eine Begegnung gesperrt ist. Somit steht zu befürchten, dass dem FC 08 Villingen so langsam die etatmäßigen Innenverteidiger ausgehen.
Achtelfinale in Hausen
Der FC 08 Villingen muss im Achtelfinale des Südbadischen Verbandspokales reisen. Der Titelverteidiger gastiert beim Verbandsligisten VfR Hausen. Wann die Partie stattfindet, ist noch offen. Geplanter Termin für das Achtelfinale ist Donnerstag, 3. Oktober (Tag der Deutschen Einheit). Deshalb wollen die Villinger ihr Regionalliga-Heimspiel von Samstag, 5. Oktober, auf Sonntag, 6. Oktober verlegen. Der Südbadische Fußballverband hat dem FC 08 vorgeschlagen, bereits am Mittwoch, 18. September, zu spielen.
Trainer Mario Klotz hält von diesem Termin wenig: „Hausen hat kein Flutlicht. Da müssten wir bereits um 17 Uhr spielen. Der Großteil meiner Spieler hat eine 40-Stunden-Woche. Sie müssten alle wieder einen halben Tage Urlaub nehmen.“ Die weiteren Achtelfinal-Paarungen: SV Linx – SV Oberachern, FC Denzlingen – Bahlinger SC, VfR Elgersweier – SV Kuppenheim, Türk. SV Singen – FC Singen, FC Auggen, Kehler FV, FC RW Salem – 1. FC Rielasingen-Arlen, Offenburger FV – FC Wolfenweiler-Schallstadt.