Fußball-Regionalliga: FC 08 Homburg – FC 08 Villingen 6:0 (2:0). – Das Ergebnis hört sich grausam an. Ist es im Endeffekt auch. Der FC 08 Villingen kassierte beim, was das Jahr der Gründung betrifft, Namensvetter vom FC 08 Homburg eine deftige Packung. Die Gastgeber waren alles in allem die klar bessere Mannschaft, wenn auch gerade mit Blick auf den ersten Durchgang vielleicht nicht um dieses halbe Dutzend an Treffern.

Fabio Liserra ausgewechselt nach 30 Minuten

Die erste kleinere Überraschung gab es bereits, da war der Anpfiff zu dieser Partie noch gar nicht erfolgt. Fabio Liserra, bei dem sich eine Woche zuvor nach dem Spiel gegen Frankfurt und einem Schlag auf die Wade dort Flüssigkeit gebildet hatte, konnte nicht nur – wie von Chef-Trainer Mario Klotz erhofft – die Reise ins Saarland mit antreten, sondern stand sogar in der Startaufstellung. Umso bitterer, dass er nur eine gute halbe Stunde mitwirken konnte, dann durch Tim Zölle ersetzt werden musste.

Homburg spielt effektiv

Zu dem Zeitpunkt stand es bereits 2:0 für die Gastgeber, was aber nicht der Grund für diesen Wechsel war. Vielmehr hatte der Innenverteidiger wieder Schmerzen, krümmte sich auf dem Rasen. Dabei hatte Villingen in den ersten knapp 20 Minuten noch munter mitgespielt, ehe das Schicksal seinen Lauf nahm. Zweimal nicht aufgepasst, zweimal zu weit weg von den Gegenspielern, und schon hatte Homburg die Weichen für den ersten Heimsieg der Saison gestellt. Zunächst stand Amar Sulic nach Flanke von Philipp Steinhart mutterseelenallein am Elfmeterpunkt und köpfte ein, dann verwertete Markus Mendler ein Zuspiel von Patrick Weihrauch humorlos mit einem trockenen Schuss aus spitzem Winkel. Zwei vielversprechende Chancen, zwei Tore – dies nennt sich wohl effektiv. Ganz im Stile einer Spitzenmannschaft, selbst wenn sie dies zuvor noch nicht allzu oft gezeigt hatte. An diesem Tag jedoch überrollte Homburg den Aufsteiger aus dem Schwarzwald förmlich, machte deutlich, warum er nach wie vor zum engeren Favoritenkreis zählt.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit hätte der FC 08 die Sache noch einmal enger gestalten können, wenn Schiedsrichter Jannick Ziehmer ein Foul von Benjamin Kirchhoff als letzter Mann an Marcel Sökler mit einem durchaus möglichen Platzverweis geahndet hätte. Doch beließ er es bei Gelb, Glück für Homburg. Daraufhin konnte der Favorit weiter angesichts der Führung und mit voller Kapelle sein sehr ballsicheres Spiel aufziehen. Ließ die Schwarz-Weißen meist hinterherlaufen, spielte sich nahezu in einen Rausch und schoss sich den ganzen Frust der ersten Wochen von der Seele. Denn in regelmäßigen Abständen trafen David Hummel (58.), erneut Mendler (65.), Kirchhoff (71.), der eigentlich gar nicht mehr hätte spielen dürfen, sowie der eingewechselte Jacob Collmann.

Gelb-Rot für Osmicic

Neben der erneuten Verletzung von Liserra und der deutlichen Klatsche war für die Villinger, die zu viele unsaubere Abspiele produzierten und die so wichtigen zweiten Bälle meist beim Gegner ließen, zudem bitter, dass der bereits verwarnte Admir Osmicic in der 69. Spielminute auch noch per Ampelkarte zum Duschen geschickt wurde. Somit gehen dem FC 08 nach diesem mehr als gebrauchten Tag so langsam die Innenverteidiger aus.

FC 08 Villingen: Hoxha, Boulachab, Liserra (ab 32. Zölle), Osmicic, Rinaldi, Pintidis (ab 55. Derflinger), Alihoxha, Colic, Ceylan (ab 71. Krieger), Yilmaz (ab 55. Kuranyi), Sökler. – Tore: 1:0 (18.) Suljic, 2:0 (23.) Mendler, 3:0 (58.) Hummel, 4:0 (65.) Mendler, 5:0 (71.) Kirchhoff, 6:0 (82.) Collmann. – Bes. Vork.: Gelb-Rot Osmicic (69.). – SR: Ziehmer (Kindsbach). – Z: 1035.

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