DEL: Den ersten Glückwunsch des Abends durfte sich Schwenningens Kapitän Travis Turnbull abholen. Der Deutsch-Amerikaner absolvierte sein 400. Spiel in der Deutschen Eishockey-Liga – Respekt. Beide Seiten hatten ansonsten Absenzen zu beklagen. Bei den Wild Wings fehlten die Langzeitverletzten Darin Olver und Emil Kristensen. Die Tigers mussten lediglich auf den gesperrten Mitchell Heard verzichten, zudem war überraschend Verteidiger Sena Acolatse nicht im Aufgebot.
Furioser Start der Tigers
Schon vor dem Eröffnungsbully warnte Schwenningens Tyson Spink vor den Gastgebern: „Sie werden sehr hart rauskommen und versuchen, uns den Schneid abzukaufen“, so der Stürmer. Und genau so kam es auch. Die Tigers legten mächtig los, die Schwaben blieben zunächst vorsichtig. Doch von Minute zu Minute erhöhte sich der Druck der Gäubodenstädter. Folgerichtig fiel nach nur neun Minuten das 1:0. Kael Mouillierat wurde von der Schwenninger Hintermannschaft mutterseelenallein gelassen und tanzte anschließend Torhüter Joacim Eriksson aus. Die Wild Wings hatten bis dahin offensiv kaum stattgefunden, was auch ein erstes Überzahlspiel nicht änderte. Vielmehr legten die Straubinger nach. Corey Tropp profitierte erneut von einer nicht zupackenden gegnerischen Defensive und durfte sogar noch seinen eigenen Abpraller zum 2:0 verwerten. Die Führung war zu diesem Zeitpunkt absolut verdient. Die Hausherren waren williger, schneller, aggressiver und zweikampfstärker.
Schlechter Start
Und es wurde nicht besser für die Gäste. Der zweite Abschnitt begann denkbar schlecht. Andreas Thuresson sah sich gezwungen eine Strafe zu nehmen, um einen Alleingang zu verhindern und wanderte so nach nur acht Sekunden in die Kühlbox. Die Tigers nutzten das Powerplay. Brandon Gormley stellte mit einem satten Schuss, den SERC-Goalie Eriksson zudem nicht sehen konnte, das 3:0 her.
Zu weit weg vom Gegner
Die Wild Wings waren weiterhin schlicht zu weit weg vom Gegner, zu langsam und zu passiv. So kam der Anschlusstreffer denn auch eher aus heiterem Himmel. Christopher Fischer hatte abgezogen, Max Hadrascheck den Schläger reingehalten und Daniel Pfaffengut verwertete schließlich den Abpraller zum 3:1 nach 32 Minuten.
Sollte doch noch etwas gehen für Schwenningen? Vier Minuten später hätte die Antwort beinahe „ja“ gelautet, aber Tigers-Keeper Sebastian Vogl parierte prima gegen Tyson Spink. Und wie es eben häufig so ist, wer vorne keine Tore macht, bekommt sie hinten. Straubing-Angreifer Nick Latta fing einen ungenauen Aufbaupass von Colby Robak ab, schob weiter auf Chase Balisy, der fein zum 4:1 vollendete (37.).
Nicht aufgesteckt
Immerhin steckte Schwenningen nicht auf. Die Schwäne mussten aber anerkennen, dass gegen richtig starke Straubinger an diesem Abend auch aufgrund eigener Schwäche nichts zu holen war. Dass Antoine Laganière gut sechs Minuten vor Schluss in Überzahl schließlich noch auf 5:1 erhöhte, war am Ende absolut verdient.