Fußball, südbadischer Pokal: Die DJK Donaueschingen hat am Mittwochabend mit dem Halbfinal-Triumph gegen den FC Denzlingen (8:7) Geschichte geschrieben. Einige Spieler werden diesen 6. April 2022 besonders lange in Erinnerung behalten.

Zweifacher Held: Mit zwei gehaltenen Elfmetern avancierte DJK-Torhüter Pascal Weisgerber zu einem der Pokal-Helden in Allmendshofen. „Wir haben Elfmeterschießen zuletzt regelmäßig trainiert. Daher hatte ich vorher schon ein gutes Gefühl. Zwei Schüsse zu halten, ist ein tolles Gefühl. Ich habe erstmals vor so vielen Fans gespielt und werde diesen Abend nie vergessen“, sagte Weisgerber.

Erster Fehlschuss: Als Aaron Mößner beim Elfmeterschießen antrat, hatte er die Chance zur 4:3-Führung. Mößner nagelte den Ball an die Querlatte. „Ich habe gut und straff geschossen, leider fehlten zwei, drei Zentimeter“, so Mößner, der danach gleich von drei, vier Mitspielern aufgebaut wurde. „Natürlich war ich am Boden zerstört, doch die Jungs sagten mir, dass wir es noch schaffen. Der Finaleinzug ist eine mega Sensation“, ergänzt Mößner.

Zweiter Fehlschuss: Tobias Wild hatte beim Showdown vom Punkt als erster Spieler die Halbfinal-Entscheidung auf dem Fuß, doch der Denzlinger Schlussmann parierte seinen Elfer. „Natürlich schwingt beim Gang zum Elfmeterpunkt immer der Gedanke mit, dass du das wichtigste Tor der gesamten Laufbahn schießen kannst. Ich habe schnell eine Ecke ausgewählt, doch der Torhüter hatte die gleiche Idee. Der Elfer war nicht schlecht geschossen. Danach habe ich mich bei der Mannschaft bedankt, dass mein Fehlschuss keine Auswirkungen hatte“, blickt Wild erleichtert zurück.

Der 20. Mann: Als 20. Elfmeterschütze trat der spielende Co-Trainer Jonas Schwer an. „Nachdem Denzlingen vorher verschossen hatte, ging mir eigentlich nicht so viel durch den Kopf. Ich wusste, dass ich es entscheiden kann. Im schlimmsten Fall hätten wir weiter schießen müssen. Ich bin stolz auf die ganze Mannschaft und dieses einmalige Erlebnis“, sagt Schwer.

Die Taktik: DJK-Trainer Benjamin Gallmann hatte vor der Partie seinen Schützlingen mitgegeben, den Gegner zunächst kommen zu lassen, die Räume eng zu machen, sicher in der Defensive zu stehen und ab der 70. Minute mehr die Initiative zu suchen. Die Vorstellungen von Gallmann gingen komplett auf. „Wir hatten zwischen der 70. und 90. Minute unsere beste Phase. Allerdings hätten wir in der Verlängerung mehr Entlastung schaffen müssen. So war das Spiel eine Achterbahnfahrt und an Dramaturgie nicht zu überbieten. Es wurde ein historischer Abend für den ganzen Verein“, so Gallmann.

Auswahl der Schützen: Erst unmittelbar vor dem Elfmeterschießen wählte Gallmann die ersten fünf Schützen aus. „Ich wollte von den Spielern wissen, wer es sich zutraut.“ Gallmann erntete bei jedem der angefragten Protagonisten sofort ein Kopfnicken. „Keiner hat sich geduckt oder weggeschaut. Das hat mich sehr beeindruckt“, so der Trainer. Er legte gleich auf einen Schlag alle möglichen elf Schützen in der Reihenfolge fest.

Trauriger Spieler: Für eine Hiobsbotschaft sorgte am Mittwochmorgen ein Anruf von Torjäger Stephan Ohnmacht beim Trainer. Enttäuscht musste Ohnmacht mitteilen, dass er positiv auf das Corona-Virus getestet worden war und am Abend nicht spielen könne. Doch wie schon in den Punktspielen in Pfullendorf (2:2) oder in Radolfzell (2:1) steckte die Mannschaft den Ausfall des Torjägers weg. „Ich habe das Spiel etwas zeitversetzt per Video verfolgt, nachdem ein Verantwortlicher der DJK die Leitung ermöglicht hatte. So habe ich auch das Elfmeterschießen gesehen. Ich bin dankbar, dass ich nun sogar ein Finale spielen kann“, sagte Ohnmacht.

Premiere: Am 21. Mai wird es auf jeden Fall eine Premiere geben. Beide Finalisten durften bislang noch keinen südbadischen Pokalsieg feiern. Oberligist SV Oberachern stand bislang dreimal im Finale: 1996 (1:5 gegen Donaueschingen), 2016 (3:5 gegen FC 08 Villingen) und 2020 (0:3 gegen 1. FC Rielasingen-Arlen). Für die DJK Donaueschingen war bislang das Erreichen des Halbfinales (2020 und 2022) der größte Erfolg in diesem Wettbewerb.

Austragungsort Villingen? Wenn es um die Ausrichtung des Endspieles geht, gibt es zwischen Donaueschingen und Oberachern nur wenige Stadien, die die Anforderungen erfüllen können. Eines davon ist die MS Technologie-Arena im Villinger Friedengrund. Dort fand 2017 das Verbandspokal-Finale zwischen Rielasingen-Arlen und dem VfR Hausen (6:1) statt. Für Villingen spricht, dass das Stadion beste Voraussetzungen bietet. Gegen Villingen spricht, dass der Weg dorthin aus Oberachern (etwa 100 km) ungleich weiter ist als der aus Allmendshofen (ca. 20 km).

Der Elfmeter-Krimi:

Maurice Winkler (FCD) trifft - 0:1 Video: Verein
Hendrik Hölzenbein (DJK) trifft – 1:1 Video: Verein
Alexander Koberitz (FCD) verschießt – 1:1 Video: Verein
Benedikt Ganter (DJK) trifft – 2:1 Video: Verein
Nicolas Garcia (FCD) trifft – 2:2 Video: Verein
Alexander Schuler (DJK) trifft – 3:2 Video: Verein
Jonas Preussler (FCD) trifft – 3:3 Video: Verein
Aaron Mössner (DJK) verschießt – 3:3 Video: Verein
Jetmir Qorraj (FCD) trifft – 3:4 Video: Verein
Yannick Lawson (FCD) trifft – 5:6 Video: Verein
Pave Bacelic (FCD) trifft – 4:5 Video: Verein
Ahmet Colak (DJK) trifft – 5:5 Video: Verein
Yannick Lawson (FCD) trifft – 5:6.
Max Schneider (DJK) trifft – 6:6 Video: Verein
Erdem Bajram (FCD) verschießt – 6:6 Video: Verein
Tobias Wild (DJK) verschießt – 6:6 Video: Verein
Dominik Bergedorf (FCD) trifft – 6:7 Video: Verein
Moritz Richter (DJK) trifft – 7:7 Video: qq
Elias Reinhardt (FCD) verschießt – 7:7 Video: Verein
Jonas Schwer (DJK) trifft – 8:7 - Riesenjubel Video: Verein