Eine Premiere – und gleichzeitig auch eine wohl endgültige Entscheidung: Beim Debüt von Trainer Steffen Breinlinger hat das Regionalliga-Schlusslicht FC 08 Villingen erneut einen Rückschlag hinnehmen müssen. Der 6:0-Sieg der Bundesliga-Reserve von Eintracht Frankfurt im Abstiegsduell war „leider auch in der Höhe verdient“, sagte Breinlinger nach dem Duell am Freitagabend mit enttäuschter Stimme.

Drei Niederlagen gegen direkte Konkurrenten

„Es war ein gebrauchter Tag für uns, weil wir uns viel vorgenommen hatten“, so der Coach. Elf Punkte Rückstand sind es nach der Pleite im Ahorn Camp Sportpark nun auf den Tabellen-Vorletzten, die Verantwortlichen der Nullachter können sich höchstwahrscheinlich endgültig auf die kommende Saison in der Oberliga vorbereiten. Zumal nun alle drei Regionalliga-Partien in 2025, jeweils gegen direkte Konkurrenten, verloren wurden.

Der Frust saß daher freilich tief bei den Kickern der Nullachter und dem 42 Jahre alten Coach. „Es war ein dynamischer, athletischer, automatisierter Tempofußball von der Eintracht. Wir haben es von der ersten Minute an nicht geschafft, Kontrolle in das Spiel reinzubekommen. Wir haben den Ballbesitz viel zu schnell hergegeben“, analysierte Breinlinger.

Unerschütterliche Fans des FC 08 in Frankfurt: Holger Casna (von links), Dirk Schneider und Dominik Seidt
Unerschütterliche Fans des FC 08 in Frankfurt: Holger Casna (von links), Dirk Schneider und Dominik Seidt | Bild: Verein

In der Tat: Mit hohem Pressing zwangen die Hessen die Gäste aus dem Schwarzwald zu vielen individuellen Fehlern. So kam es zu den ersten Chancen – und so kam es auch zum ersten Gegentor in der 12. Minute, bei dem sich Villingens Georgios Pintidis den Ball von Louis Kolbe abluchsen ließ. Auch das 2:0 resultierte durch einen Schnitzer des FC 08, diesmal spielte Enrico Krieger einen zu kurzen Rückpass auf Torhüter Marius Kaiser. „Wir haben die Eintracht eingeladen zu einer Vielzahl von Gegentoren“, sagte Breinlinger. Zumal ein Fehlpass von Kaiser vor dem Seitenwechsel fast noch zum 3:0 geführt hätte, der Keeper badete seinen Fehler aber mit einer starken Parade wieder aus.

Breinlinger gibt sich kämpferisch

Dann kam Villingen eigentlich gut aus der Halbzeitpause, nach 53 Minuten und dem Spielstand von 4:0 war die Partie allerdings entschieden. In der Schlussphase machte Frankfurt sogar noch das halbe Dutzend voll. „In der zweiten Halbzeit haben wir umgestellt, aber auch das hat nicht gegriffen, weil wir den Ballbesitz weiter zu schnell hergegeben haben“, sagte Breinlinger.

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„Es ist uns einfach nicht gelungen, hinten raus zu spielen, was unser Plan war. Wir haben es dann über lange Bälle probiert, die waren aber mitunter nicht vorbereitet, sodass wir diese nicht halten konnten. Es war dann aufgrund der Dynamik und Spielstärke der Eintracht schwer.“

Trotz des bitteren Einstands für Breinlinger gab sich der Trainer kämpferisch: „Wir werden jetzt schauen, dass wir die Niederlage aus den Köpfen und aus den Beinen rauskriegen“, sagte Breinlinger. Viel Zeit bleibt schließlich nicht, denn bereits am Mittwoch (18.30 Uhr) steht im Friedengrund das Heimspiel im SBFV-Pokal-Viertelfinale gegen Ligakonkurrent Bahlinger SC an – für die Villinger ein Duell von enormer Bedeutung.

„Bahlingen ist ein komplett anderer Gegner, das wird ein komplett anderes Spiel“, so Breinlinger, der die Marschrichtung vorgab: „Wir müssen einerseits mental wieder fit werden, andererseits die Anzahl der technischen Fehler minimieren. Aber dann schon auch versuchen, einen mutigen Fußball zu spielen, weil ohne Ballbesitz werden wir Spiele nicht gewinnen können.“

Am Montag und Dienstag gehe es nun darum, einen klaren Plan zu entwickeln. Den hatte der FC 08 Villingen eigentlich auch gegen Frankfurt. „Aber dieser Plan muss jetzt automatisiert werden und dann bin ich sicher, dass wir ein anderes Gesicht zeigen werden.“