Fußball: Der Ärger war vorprogrammiert und ist auch prompt eingetreten. Als am Freitag vom Fußball-Bezirk Schwarzwald die Staffelleinteilungen der Kreisliga A1 und A2 für die Saison 2024/25 den betroffenen Vereinen mitgeteilt wurde, fielen vor allem die Verantwortlichen bei der SG Oberbaldingen/Öfingen aus allen Wolken. Sie sollen zusammen mit dem FC Hochemmingen von der Staffel 2 in die Staffel 1 wechseln. Auch Bezirksliga-Absteiger FC Bad Dürrheim muss entgegen dem ursprünglichen Wunsch in der Staffel 1 spielen.

Seit neun Jahren in der A 2

Die Verärgerung bei der SG Oberbaldingen/Öfingen ist groß. „Die Verantwortlichen des Bezirks haben es nicht für nötig gehalten, einmal im Vorfeld der Einteilungen mit uns zu sprechen. Wir werden vor vollendete Tatsachen gestellt, dabei hätten wir zusammen konstruktive Lösungen suchen können. Wir sind über den Staffelwechsel entsetzt, denn unsere Vereine spielen seit neun Jahren in der A 2“, sagt Sascha Dominke, Vorsitzender des TuS Oberbaldingen, der auch die Meinung von Rainer Münzer, dem Vorsitzenden des SV Öfingen vertritt.

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Auch die Aussicht auf ein Derby gegen den FC Bad Dürrheim sorgt in Oberbaldingen und Öfingen nicht für den ganz großen Jubel. „Wir hatten seit 25 Jahren kein Punktspiel gegen Bad Dürrheim. Daher ist es für uns auch kein Derby. Spiele gegen Immendingen, Pfohren, Mundelfingen oder auch Blumberg sind da aus unserer Sicht viel interessanter. Genau die werden uns jetzt genommen. Dabei sind wir schon geografisch vor allem Immendingen oder Pfohren ganz nah“, echauffiert sich Dominke.

„Wir sind einfach nur entsetzt“

Auch Dominke und Münzer war klar, dass es durch das Ungleichgewicht in beiden Staffeln Veränderungen geben muss und wird. Die beiden Funktionäre hatten aber nie daran gedacht, dass es ihre Spielgemeinschaft trifft. Noch wollen sich die Oberbaldinger und Öfinger nicht geschlagen geben und bis zum Bezirkstag am 13. Juli in Reiselfingen vehement darum kämpfen, in der Staffel 2 zu bleiben.

Dafür nutzen sie die Grafik, die der SÜDKURIER vergangene Woche veröffentlichte und zogen dabei eine gelbe Linie ein, wie sich die Spielgemeinschaft die Verteilung der 28 Mannschaft vorstellt und für geografisch sinnvoller hält. Grob wäre das eine Aufteilung in eine Nordwest- und Südoststaffel. Der SV Titisee, der SV Eisenbach und die SG St. Märgen/St. Peter sind aktuell der A 2 zugeteilt, würden nach dem Wunsch der SG Oberbaldingen/Öfingen in die A 1 wechseln.

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In Oberbaldingen und Öfingen stößt vor allem sauer auf, „dass wir als Verein nicht im Vorfeld informiert wurden und wir nun Lösungen suchen sollen, welcher Verein mit uns tauschen möchte. Wir sind einfach nur entsetzt“, ergänzt Dominke.

Ohne größeren Widerstand nimmt indes der FC Bad Dürrheim die Eingruppierung in die A1 hin, obwohl auch die Kurstädter die A2 favorisiert hatten. „Die A2 wäre für uns schön gewesen, aber wir respektieren die Entscheidung. Die A1 ist aus meiner Sicht die stärkere Staffel und vielleicht ist es für uns sogar ein Vorteil, da zu spielen“, sagt Vorsitzender Klaus Kussauer.

Endgültige Entscheidung fällt am Bezirkstag

Überrascht von der Entscheidung waren zunächst auch die Hochemminger. „Wir wollten gerne in der A2 bleiben, aber inzwischen akzeptieren wir einen Staffelwechsel. Für uns fallen die langen Fahrten in den Hochschwarzwald weg, und auf neue Gegner zu treffen hat auch seinen Reiz“, sagt Spielertrainer Mika Fleischmann. Für ihn ist es wichtig, dass Hochemmingen, Bad Dürrheim und Oberbaldingen/Öfingen in einer Staffel spielen. Gerade das Derby gegen Bad Dürrheim versprühe schon jetzt Vorfreude.

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Für Werner Fichter, stellvertretender Vorsitzender im Bezirk Schwarzwald, ist die vorgeschlagene Lösung nachvollziehbar. „Für mich war immer klar, dass wir Bad Dürrheim, Hochemmingen und Oberbaldingen/Öfingen nicht auseinanderreißen werden. Groß wäre sicherlich das Geschrei gewesen, hätten wir nur einen oder zwei Vereine in die andere Staffel genommen“, so Fichter. Er weiß von der Verärgerung in Oberbaldingen und Öfingen und hat den zwei Vereinen empfohlen, mit anderen Vereinen über einen freiwilligen Staffelwechsel zu sprechen. Die endgültige Entscheidung fällt beim Bezirkstag.