Fußball, Kreisliga A, Staffel 1: Was gibt es Schöneres, als ein Saisonfinale, in dem es um die Meisterschaft geht?

Wenn die SG Schwarzwald-Union Schönwald-Schonach am Samstag, 16 Uhr, den Sportplatz in Mönchweiler betritt, wird die Stimmung angespannt sein.

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Schließlich geht es für die neu gegründete Spielgemeinschaft am letzten Spieltag der Saison um den direkten Aufstieg.

Dafür ist allerdings nicht nur ein Sieg gegen die SG Mönchweiler/Peterzell nötig, sondern auch Schützenhilfe vom SV Obereschach.

Denn die SG Eintracht Gütenbach-Neukirch steht drei Punkte vor dem Team von Trainer Mario Ketterer. Eine Gondelfahrt der Gefühle für den 42-Jährigen.

Denn: Mario Ketterer ist aktuell mit seiner Frau und seinen drei Kindern im Urlaub in Venedig und verpasst sowohl die Trainingswoche, als vermutlich auch das letzte Saisonspiel.

Unglückliche Terminkollision

„Wir müssen den Platz schon ein Jahr im Voraus buchen und daher kollidiert es dieses Jahr leider auch mit dem Spielplan“, ärgert sich Ketterer, stellt aber klar: „Familie steht immer an erster Stelle und das ist mir wichtiger als der Fußball. Dafür spielen wir schließlich Kreisliga.“

Naja wobei, sollte dem SV Obereschach tatsächlich die Überraschung gelingen und die SG Schwarzwald-Union Schönwald-Schonach ihre Pflicht erfüllen, winkt schon bald die Bezirksliga.

„Als neugründete Spielgemeinschaft war es nicht immer einfach für uns. Wir haben die Aufgabe angenommen und stehen zurecht dort oben“, erklärt Ketterer.

Ob die Spieler der SG Schwarzwald-Union am Wochenende so jubeln dürfen wie nach dem Sieg zuletzt im Topspiel?
Ob die Spieler der SG Schwarzwald-Union am Wochenende so jubeln dürfen wie nach dem Sieg zuletzt im Topspiel? | Bild: Kaltenbach, Christof

In seine Mannschaft hat er vollstes Vertrauen und ist sich sicher, dass das Trainerteam seine Elf bestens auf das letzte Saisonspiel vorbereitet hat.

Trotzdem will Ketterer natürlich immer auf dem neuesten Stand bleiben und so ist er zwischen Eincremen, Essen gehen und Planschen im Pool am Handy und erkundigt sich.

Doch selbst wenn es nicht für den direkten Aufstieg reichen sollte, ist Ketterer zuversichtlich, dass sich die Spielgemeinschaft auch langfristig beweisen kann.

Für die Relegationsspiele wäre er wieder in Deutschland und könnte seine Mannschaft nicht nur aus der Ferne beobachten.

Flüge schon rausgesucht

Zwar genießt Mario Ketterer die Sonne und die Zeit mit der Familie, aber so ganz entschlossen ist er dennoch nicht.

Ein solches Spiel gibt es schließlich nicht alle Tage und so erzählt er, dass er sich schon potenzielle Flüge nach Deutschland rausgesucht hat. Ob er diese auch bucht, ist noch nicht sicher.

Er lässt sich die Option offen und möchte spontan entscheiden. Dass es am letzten Spieltag zu so einer spannenden Konstellation kommt, hängt auch mit dem Nachholspiel zwischen der SG Eintracht Gütenbach-Neukirch und dem SV Niedereschach zusammen.

Nachdem das Spiel am 1. Juni beim Stand von 1:0 für die SG abgebrochen wurde, da sich ein Spieler schwer verletzt hatte, wurde die Partie vergangenen Freitag nachgeholt.

Gütenbach-Neukirch gewann mit 3:2 und verdrängte die Schwarzwald-Union von der Tabellenspitze.

Auch abseits des Platzes hat Ketterer große Ziele. Der 42-Jährige möchte sich für das Amt als Bürgermeister bewerben. Und das nicht irgendwo, sondern in seiner Heimat Furtwangen.

Die Stadt, zu der auch der Ortsteil Neukirch gehört und somit auch ein Teil der SG Eintracht ist. „Diesen Plan habe ich schon längere Zeit, weil ich einfach was bewegen möchte“, sagt er.

Ähnlichkeiten zwischen Politik und Fußball

Dass es dabei Furtwangen ist, stört seine Mannschaft nicht. „Die Jungs haben eher Sorge, dass ich nicht mehr so viel Zeit für den Fußball habe, aber das wird hoffentlich nicht passieren“, erklärt Ketterer.

Er sieht auch Ähnlichkeiten zwischen Politik und Fußball: „In beiden Bereichen geht es darum, verschiedene Charaktere zusammenzubringen und für alle die beste Lösung zu finden“.

Ketterer ist jemand, der gerne Verantwortung übernimmt und voran geht. So hilft er bei der SG Schwarzwald-Union Schönwald-Schonach mit seiner Erfahrung als aktiver Spieler und Trainer.

Mario Ketterer freut sich auf das große Saisonfinale. Egal, ob mit seiner geliebten Familie beim Pizza essen in Venedig, oder spontanerweise auf dem Fußballplatz in Mönchweiler.