Fußball: Nach fünf langen Jahren hat der FC Triberg in der Kreisliga B wieder den Vorwärtsgang eingelegt. Als Meister der Staffel 1 kehren die Triberger in die Kreisliga A zurück, aus der sie sich 2018 verabschieden mussten. „Als ich im vergangenen Sommer als Spielertrainer eingestiegen bin, war der Aufstieg nicht mein primäres Ziel. Ich wollte vielmehr die Mannschaft entwickeln, die Leistungskurve Schritt für Schritt nach oben bringen und etwas aufbauen. Dass uns der Aufstieg gleich im ersten Jahr gelungen ist, ist eine super Geschichte“, sagt Spielertrainer Coskun Öztürk und betont zugleich: „Wir sind noch lange nicht da angekommen, wo ich die Mannschaft haben möchte.“
Der Abstieg der Triberger vor fünf Jahren kam damals völlig überraschend, denn in den vier Spielzeiten zuvor hatte sich der FCT in den Spitzenrängen eingenistet. Oft fehlte nicht viel, um in die Bezirksliga aufzusteigen, in der die Triberger 2007 zuletzt gespielt hatten. Statt Bezirksoberhaus ging es in die Niederungen der Kreisliga B mit zuletzt vier vergeblichen Anläufen auf eine Rückkehr in die Kreisliga A. Vorbei, vergessen. Ab der kommenden Saison spielt der FC Triberg wieder in der Kreisliga A mit attraktiven Lokalderbys gegen die direkten Nachbarn St. Georgen, Schönwald und Schonach. „Alles Mannschaften, die ich schon trainiert habe. Für unsere Region ist das super“, ergänzt Öztürk.
Der Spielertrainer durfte in den vergangenen zehn Jahren vier Mal das Gefühl eines Meisters auskosten. Und dennoch hat der Erfolg vom vergangenen Samstag einen besonderen Stellenwert. „Diese Feier war unglaublich. Wir waren am Sonntagmorgen bis gegen 6 Uhr auf den Beinen. Wir sind mit dem Bus durch Triberg gefahren und die Leute haben uns zugejubelt. Mich freut es für den FC Triberg, da der Verein immer oft knapp an Erfolgen gescheitert war“, betont Öztürk, der sich besonders der Leistungsdiagnostik widmet und festgestellt hat: „Wir haben erst 60 bis 70 Prozent unseres Vermögens abgerufen. Da geht noch mehr.“
Öztürk hebt einen Mann hervor, der in den vergangenen Monaten viel für den Triberger Fußball getan hat: Adriatik Qorraj, der sportliche Leiter. „Der Aufstieg ist sein Verdienst. Er hat die Mannschaft zusammengestellt und auch mich ins Boot geholt. Ohne ihn und allen anderen Mitgliedern im Vorstand wären wir nicht da, wo wir jetzt sind.“
Zusammen mit Qorraj tüftelt Öztürk schon jetzt daran, in der Kreisliga A wieder Akzente zu setzen. „Wir müssen uns noch deutlich fitter präsentieren. Wir müssen lernen, auch Sonntag-Spiele, die uns nicht liegen, besser anzugehen. Und wir müssen die Rahmenbedingungen verbessern“, fügt Öztürk an. Oft musste sich die erste Mannschaft im Training mit einem halben Platz begnügen, was auf Dauer ein großer Nachteil sei. Ein weiterer Aspekt ist die Verjüngung der Mannschaft. Öztürk, mit 15 Treffern der beste Torschütze beim B 1-Meister, weiß: „Wir müssen uns breiter aufstellen. Zuversichtlich stimmt mich, dass wir gute Gespräche mit potenziellen Zugängen führen.“ Auch hier stehe die Verjüngung im Mittelpunkt.
Triberg will in der Kreisliga A eine gute Rolle spielen. Die Basis dazu soll wieder auf eigenem Platz gelegt werden. Die Heimspielbilanz 2022/23 lässt kaum Verbesserungswünsche offen. Zehn Spiele, zehn Siege und ein Torverhältnis von 40:5. Damit wird jedoch auch deutlich, auswärts muss zukünftig mehr gehen. „Wir brauchen uns mit der aktuellen Mannschaft auch eine Liga höher nicht zu verstecken. Im spielerischen Bereich sehr ich das meiste Entwicklungspotenzial“, analysiert Öztürk. Nach fünf Jahren Kreisliga B soll nun am Wasserfall eine Etage höher eine neue Ära gestartet werden.