Herr Seelig, am Wochenende endete, mit Ausnahme der folgenden Relegationsspiele, die Fußball-Saison 2022/23 im Schwarzwald. Wie hat Ihnen die Spielzeit gefallen?

Sie hat mir gut gefallen. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir in den vergangenen Jahren jemals eine so spannende Bezirksliga-Saison erlebt haben. Bis zum letzten Spieltag war die Abstiegsfrage offen, die ja auch in letzter Sekunde entschieden wurde. Auch an der Tabellenspitze war es ein spannendes Titelrennen.

Wie wichtig wäre es für Sie, dass sich Bezirksliga-Vizemeister FV Möhringen in den Aufstiegsspielen durchsetzt und die magere Zahl von nur vier Schwarzwälder Landesligisten etwas erhöht?

Ich habe da gute Hoffnung. Möhringen kann es packen. Ich drücke der Mannschaft beide Daumen.

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Was oder welche Mannschaften haben Sie in der vergangenen Saison besonders überrascht?

Da gehören die Möhringer dazu. Nicht damit gerechnet hätte ich, dass die Landesliga-Absteiger so große Schwierigkeiten haben und der FC Schonach zwölf Monate nach dem Landesliga-Abstieg auch aus der Bezirksliga absteigen muss. Furtwangen hatte lange Probleme, war dann jedoch die beste Rückrundenelf. Eine Belebung der Bezirksliga waren die Aufsteiger Hinterzarten und SG Riedöschingen/Hondingen. Gefallen hat mir auch der Bezirkspokal-Finaltag mit über 1000 Zuschauern. Das war Werbung für den Amateurfußball

Wie sehen Sie das Abschneiden der überregional spielenden Mannschaften?

Der FC 08 Villingen hat sich mit seinen zwei Mannschaften in der Ober- und Verbandsliga behauptet, was für uns wichtig ist. Toll finde ich den Aufstieg der DJK Donaueschingen in die Verbandsliga. Alle anderen Schwarzwälder Landesligisten taten sich schwer, wobei ich betonen möchte, dass der eingeschlagene Weg mit eigenen Spielern mir deutlich besser gefällt, als dass viel Geld im Umlauf ist.

Was sagen Sie zum Erfolg der DJK Donaueschingen?

Es ist schön, dass wir neben der U21 des FC 08 Villingen einen zweiten Vertreter in der Verbandsliga haben. Es zeigt, dass im Verein gute Arbeit geleistet wurde. Benjamin Gallmann, den ich gut kenne, ist ein hervorragender Trainer. Die DJK hat gezeigt, dass Erfolge auch machbar sind, wenn ein Verein mit beiden Beinen auf dem Boden steht und es keine Aktionen gibt, über die man nur den Kopf schütteln kann.

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Was sagen Sie zum FC Bad Dürrheim, der über zwei Jahrzehnte überregional spielte, und nun nach einer desaströsen Saison wieder Bezirksligist ist?

Ich bin da kein Insider. Was ich jetzt aus Bad Dürrheim höre, auf Legionäre zukünftig zu verzichten und Eigengewächsen eine Chance zu geben, ist der bessere Weg. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Bezirksliga für den Verein eine große Herausforderung wird.

Bis fünf Absteiger aus der Bezirksliga sind ein harter Schnitt, der einige Vereine zurückwerfen kann. War es die richtige Entscheidung, die Liga auf 16 Mannschaften zu reduzieren?

Ja. Ich höre immer wieder, dass 16 Mannschaften eine vernünftige Größe für die Bezirksliga darstellen. Die Reduzierung war vor der Saison bekannt und kommt jetzt nicht überraschend.

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Gibt es im Spielbetrieb Verbesserungsmöglichkeiten?

Da denke ich in erster Linie an das Pokalfinale. Die diesjährige Lösung mit dem Finale an Fronleichnam und 48 Stunden später der Bezirksliga-Spieltag war nicht glücklich. Wir müssen das im Rahmenterminkalender ändern. In der kommenden Saison bleiben wir mit dem Finale an Fronleichnam, haben dann aber noch drei Punktspieltage im Bezirk. Das ist die bessere Lösung.

Am Samstag, 24. Juni, steht der Verbandstag in Villingen an. Welche Schwerpunkte stehen an?

Jede Menge. Es wird Neuwahlen geben und auch einige Satzungsänderungen. Wir freuen uns, in Villingen Gastgeber sein zu dürfen.

Fragen: Dietmar Zschäbitz