Herr Grüninger, wie fällt ihr Fazit für die abgelaufene Saison im Bezirk Schwarzwald aus?

Franz-Josef Grüninger: Das war mal wieder eine spannende Runde, vor allem was die Auf- und Abstiege betrifft. Es war von Anfang an ausgeglichen und die Entscheidungen blieben bis zum Schluss offen.

Was war Ihr persönliches Highlight?

Grüninger: Der Bezirkspokal hat mich am meisten begeistert. Die Anzahl der Zuschauer und auch der Spielverlauf haben Spaß gemacht zu verfolgen. Das hat gezeigt, dass sich der Aufwand gelohnt hat und der Pokal immer mehr angenommen wird und auch der Stellenwert immer weiter steigt.

Es kam allerdings auch zu Diskussionen. Die Staffel-Einteilung in den Kreisligen beispielsweise hat für ordentlich Gesprächsstoff gesorgt.

Grüninger: Durch diese Aktion haben wir mit Werner Fichter vergangenes Jahr einen unserer besten Staffelleiter verloren. Er wurde nach der Verkündung der Staffel-Einteilung auf eine unschöne Art und Weise von einigen Personen aus den Vereinen kontaktiert und hat daraufhin entschieden, nicht weiterzumachen. Wir treffen diese Entscheidungen nicht, weil wir jemanden ärgern wollen, sondern weil es keine andere Lösung gibt. Bei keiner Option können wir es jedem Verein recht machen. Wenn es gut gelaufen wäre mit der Aufstiegsrunde, also wenn FK Bratstvo Villingen oder die SG Riedböhringen/Fützen aufgestiegen wären, gäbe es diese Diskussionen gar nicht. So ist es leider der Fall, dass es zu dieser neuen Staffel-Einteilung kam. Wir müssen wieder dazu kommen, miteinander zu arbeiten und sich nicht nur auf den eigenen Verein zu konzentrieren. Wir können nur gemeinsam eine Lösung finden. Wenn ein Verein aufsteigt, fragt er auch nicht, wo er in der neuen Liga hinfahren muss. Bei einem Staffel-Wechsel ist dann das Theater groß, weil beispielsweise bestimmte Derbys nicht mehr stattfinden. Wenn der Verein aufsteigt, gibt es diese Duelle auch nicht mehr und die Auswärtsfahrten werden länger.

Gibt es sonst Dinge, die sich ändern müssen?

Grüninger: Auch die Zusammenarbeit unter den Vereinen muss besser werden. Sowie das Verhalten der Trainer gegenüber dem Schiedsrichter, das fairer und sportlicher werden muss.

Gibt es dafür Änderungsansätze?

Grüninger: Nein. Wir können nur an die Verantwortlichen appellieren, dass sie sich mit ihren Äußerungen zurückhalten. Das Strafmaß zu erhöhen, ist nicht immer Sinn der Sache.

Sind weitere Spielgemeinschaften im Bezirk Schwarzwald geplant?

Grüninger: Nein, bisher sind keine weiteren Spielgemeinschaften in Planung, außer denen, die bereits vermeldet wurden.

Worauf freuen Sie sich für die kommende Saison am meisten?

Grüninger: Ich freue mich, dass ich jetzt ein paar Tage Ruhe habe, wobei das eigentlich gar nicht stimmt. Wir sind schon wieder voll in der Planung und beschäftigen uns mit der neuen Saison. Ich würde mich freuen, wenn es wieder so friedlich abläuft und sportlich fair bleibt, wie es in der abgelaufenen Spielzeit der Fall war.

Ein großes Thema dieses Jahr war auch der Doppelabstieg des FC 08 Villingen. Wie sehen Sie die Entwicklung des Vereins?

Grüninger: Für mich ist es fraglich, warum der FC 08 Villingen so eine hervorragende Jugendarbeit leistet, dann die jungen Talente aber nicht halten kann und fremde Spieler für Geld holt, während der Nachwuchs zu anderen Vereinen wechselt.

Die Kapitänsregel und das Stopp-Konzept sind zwei große Änderungen im Fußball. Wie haben Sie diese Neuerungen beobachtet?

Grüninger: Soweit ich weiß, haben wir in der Bezirksliga kein einziges Spiel gehabt, wo das Stopp-Konzept angewendet werden musste. Grundsätzlich ist es eine feine Sache, die den ein oder anderen Spielabbruch verhindern kann. Auch die Kapitänsregel macht in allen Belangen Sinn. Der Spielführer ist der Ansprechpartner des Schiedsrichters – sonst kommt jeder Spieler und will sich äußern und das würde die Stimmung unnötig aufheizen.

Am 19. Juli findet der Bezirkstag in Bernau statt. Wie sind Ihre Erwartungen an den Tag?

Grüninger: Peter Becker kandidiert für den Posten als Bezirksvorsitzender und wir vom Bezirksfußballausschuss werden ihn unterstützen. Wir gehen davon aus, dass er gewählt wird, schließlich hat sich sonst niemand bereit erklärt, die Stelle zu übernehmen.