Die Wild Wings sind weiter auf dem besten Weg in Richtung Playoffs. Gegen den direkten Konkurrenten Straubing Tigers feierten die Schwenninger einen wichtigen und umkämpften 4:1-Heimsieg. Damit untermauerten die Neckarstädter ihren vierten Tabellenplatz.
Vor dem Anpfiff war klar: Im vierten Saisonduell mit den Niederbayern hatten die Wild Wings etwas gutzumachen. Beim letzten Aufeinandertreffen Mitte Februar hatten sie eine ihrer bislang schwächsten Saisonleistungen abgeliefert. Entsprechend motiviert gingen die Schwenninger von Beginn an hellwach in ihr letztes Heimspiel in der DEL-Südgruppe. Da auch die Straubinger keine Aufwärmphase benötigten, entwickelte sich von der ersten Minute an ein flottes Eishockey-Spiel.
Torchancen waren allerdings in den ersten 20 Minuten Mangelware. Wild Wings-Torhüter Patrik Cerveny und sein Gegenüber Sebastian Vogl wurden zwar einige Male geprüft, konnten sich aber nicht über zu viel Arbeit beklagen. Beide Teams ließen auch jeweils ein Überzahlspiel verstreichen, ohne wirklich Torgefahr zu entwickeln. So kam eher aus heiterem Himmel die Führung für die Tigers. Nach scharfem Pass von Antoine Lagarniere traf Corey Tropp durch die Schoner von Cerveny zum 0:1. „Es ist eine glückliche Führung für Straubing durch ein dreckiges Tor. Wir müssen im zweiten Drittel versuchen, das Gleiche zu machen und gegen einen aggressiven Gegner dagegenzuhalten“, meinte Schwenningens Rückkehrer Daniel Pfaffengut in der ersten Pause.
Auch im Mitteldrittel dominierten die Defensivreihen auf dem Eis. Wenn es zu Torchancen kam, dann meist nur in Überzahlsituation. Die Wild Wings hatten in ihrem ersten Powerplay im zweiten Durchgang zwei riesen Einschussmöglichkeiten. Doch weder Tylor Spink noch Alex Weiß brachten den Puck über Torlinie. Bei der nächsten Überzahl der Schwenninger zeigte Tyson Spink seinem Zwillingsbruder, wie es man es besser macht. Mit einem sehenswerten Handgelenkschuss unter die Latte traf er in der 35. Minute zum 1:1. Ein Ausgleich, der mittlerweile hochverdient war und mit dem es auch in die zweite Drittelpause ging.
Im Schlussdrittel demonstrierten die Wild Wings ihre größte Stärke in dieser Saison: Die sogenannten Special Teams. In Unterzahl ließen sie das Straubinger Powerplay weiterhin verpuffen. Keine der fünf Schwenninger Strafzeiten konnten die Gäste in diesem Spiel nutzen. In Überzahl schlugen die Schwenninger selbst eiskalt zu. Als Straubings Marcel Brandt in der 48. Minute auf die Strafbank musste, stand es 17 Sekunden später 2:1 für Schwenningen. Einen Schlagschuss von Andreas Thuresson fälschte Maximilian Hadraschek entscheidend ab. Es war bereits das 24. Überzahltor der Neckarstädter in dieser Saison.
Die Schwenninger verteidigen die knappe Führung danach hervorragend. Als die Straubinger zwei Minuten vor Spielende Torhüter Vogl für einen zusätzlichen Feldspieler vom Eis nahmen, traf Travis Turnbull ins leere Gehäuse zum entscheidenden 3:1. Damit nicht genug. In den letzten Spielsekunden gelang Thuresson ein weiteres „Empty-Net-Goal“ zum 4:1-Endstand.