Daniela Maier hat sich am 17. Februar 2022 in den Skisport-Geschichtsbüchern verewigt. Die 25-Jährige aus Furtwangen gewann mit Bronze nicht nur die erste olympische Medaille für die deutschen Skicrosser überhaupt. Maier sorgte auch dafür, dass sich der Schwarzwald erstmals nach 86 Jahren wieder über olympisches Edelmetall einer alpinen Sportlerin freuen konnte.
Entsprechend groß war der Jubel in Daniela Maiers Heimat. 50 Fans des Skiclub Urach saßen am Donnerstag bereits morgens im Uracher Gemeindehaus und verfolgten den nervenaufreibenden Wettkampf im fernen China.
Qualifikation, Viertelfinale, Halbfinale und Finale – Aufregung und Spannung wurden mit jedem Lauf größer. Mittendrin Danielas Eltern Brunhilde und Thomas. Als der grandiose Erfolg ihrer Tochter feststand, waren die beiden natürlich überglücklich: „Wir sind mega stolz auf Daniela. Nicht nur wegen ihres Erfolgs. Die Tatsache, dass sie der disqualifizierten Fanny Smith die Bronzemedaille gegönnt hätte, zeigt, wie fair sie ist“, sagt der Vater. Und auch seine Frau Brunhilde kam aus dem Strahlen nicht mehr heraus: „Danielas Leistung ist einfach nur stark. Ich muss zugeben, den Kampfgeist und das Durchhaltevermögen hat sie von ihrem Vater“, schmunzelte die Mutter.
Daniela Maier ist das große Aushängeschild des SC Urach. Schon die Tatsache, dass mit der jungen Skicrosserin der kleine, rührige Verein aus dem Vöhrenbacher Ortsteil zum ersten Mal bei Olympischen Spielen vertreten war, ist etwas Besonderes.
Doch dass sie im tiefen Schwarzwald auf Anhieb eine Medaille bejubeln konnten, damit hatte wohl kaum einer gerechnet. Auch der Vereinsvorsitzende Manfred Kienzler nicht. „Das war gewaltig. Wir sind unglaublich stolz auf unser Schwarzwald-Maidle. Jetzt wollen wir ihr, gemeinsam mit den Städten Vöhrenbach und Furtwangen, einen gebührenden Empfang bereiten“, kündigte Kienzler an. Auch Urachs Ortsvorsteher Martin Schneider war überwältigt: „Für den Ort und den Skiclub ist es ein Tag, der in die Geschichte von Urach eingehen wird.“
Für den Skiverband Schwarzwald war es die erste Medaille bei den Olympischen Spielen 2022. Verbandspräsident Manfred Kuner war von Maiers Auftritt beeindruckt: „Neben ihrem fantastischen sportlichen Triumph fand ich überragend, welche Fairness sie gegenüber der disqualifizierten Schweizerin gezeigt hat. Wenn man weiß, welch schwere Verletzungen Daniela schon hatte, gönnt man ihr diese Medaille ganz besonders.“