Fußball-Verbandsliga: Aufsteiger DJK Donaueschingen überwintert auf Platz 13 der 17 Mannschaften umfassenden Verbandsliga. Der SÜDKURIER hat mit Trainer Benjamin Gallmann eine Bilanz der ersten 17 Spieltage gezogen.
Herr Gallmann, 17 Punkte aus 17 Spielen stehen auf der Habenseite. Wie bewerten Sie das bisherige Abschneiden Ihrer Mannschaft?
Mit gemischten Gefühlen. Grundsätzlich fällt die Analyse zufriedenstellend und positiv aus, denn es gilt, drei Aspekte zu berücksichtigen. Zunächst einmal hatten wir im vergangenen Sommer einen großen personellen Umbruch zu meistern. Hinzu kommt die enorme Qualität der Liga. Drittens haben uns andere Vereine im Vergleich der Vereinsstrukturen einiges voraus, was wir jedoch gut kompensiert haben.
Ihre Mannschaft holte 1,0 Punkte pro Spiel im Schnitt. Wird das reichen?
Die 1,0 Punkte sind ordentlich, werden jedoch nicht für den Ligaerhalt reichen. Wir haben einige Punkte liegen gelassen. Die Ausbeute hätte besser sein können. Primäres Ziel war es im Sommer für uns, im Winter in Schlagdistanz zu den Nichtabstiegsplätzen zu sein. Das haben wir geschafft, müssen jedoch die Quote erhöhen.
Ihre Elf startete fast schon sensationell gut in die Saison. War das der Aufstiegseuphorie zuzuschreiben?
Die Euphorie hat uns sicherlich ein Stück weit getragen. Wir hatten in den ersten Partien das Spielglück auf unserer Seite, was danach etwas verloren ging. In den Partien in Linx oder in Lörrach haben wir neben dem Spielglück auch fußballerisch überzeugt.
Mit 17 erzielten Toren und 24 kassierten Treffern übernimmt die DJK die Minimalisten-Rolle. Sehen Sie das auch so?
Man könnte es fast meinen. Wir sind defensiv sehr stabil, 24 Gegentreffer stellen einen guten Wert da. Offensiv muss in der zweiten Saison-Hälfte mehr gehen. Wir haben immer unsere Möglichkeiten, sind jedoch beim Torabschluss noch nicht so effizient, wie es sein sollte. Wir tun uns manchmal etwas schwer, in die richtigen Abschlusspositionen zu kommen.
Kann es am Saisonende nur darum gehen, über dem Strich zu stehen?
Definitiv. Das Ziel ist ambitioniert für uns, aber machbar. Wir müssen eine gute Vorbereitung absolvieren, um vom ersten Spiel an im Rhythmus zu sein.
Ein Blick in die Heimbilanz zeigt eine ausgeglichene Statistik. Jeweils drei Siege, Unentschieden und Niederlagen. Dazu 12:12 Toren und zwölf Punkte.
So genau habe ich es noch nicht analysiert, ist aber ein interessanter Fakt.
In welchen Spielen hat Ihre Elf Punkte liegen gelassen?
Wir haben gegen Teningen in der Nachspielzeit den Ausgleich kassiert und gegen Elzach in Minute 90. Hinzu kommen weitere späte Gegentreffer. Auch gegen Lahr und Singen war in Überzahl mehr möglich. Grundsätzlich haben wir gegen die vermeintlich unmittelbaren Konkurrenten um den Ligaerhalt einige Punkte verloren, gerade auch auf eigenem Platz.
Sind späte Gegentreffer eine Frage der Kraft oder der Konzentration?
Nein, es gibt viele Analysen in allen Ligen, dass in der Nachspielzeit noch viele Tore fallen. Das mache ich nicht an der Kraft oder der Konzentration fest. Wir haben ja auch einmal in der 96. Minute gegen Lahr getroffen.
Um den 20. Januar 2024 beginnt die Vorbereitung. Wo sehen Sie die größten Baustellen und Steigerungsmöglichkeiten?
Wir müssen es lernen, ein Spiel über 90 Minuten abzuarbeiten, die guten Phasen deutlich zu verlängern und Ballverluste zu reduzieren. Dazu kommt der angesprochene Torabschluss. Die Aufmerksamkeit darf in 90 Minuten nicht verloren gehen. Da warten die Gegner nur darauf.
Zeichnen sich personelle Veränderungen im Winter im Kader ab?
Stand jetzt werden wir eins-zu-eins mit dem gleichen Kader in die zweite Saison-Hälfte starten.
Können Sie sich vorstellen, über den Sommer hinaus als Trainer bei der DJK Donaueschingen zu arbeiten? Gibt es diesbezüglich bereits Signale von der Vereinsführung?
Es gab noch keine Gespräche. Die werden sicherlich in der Winterpause folgen. Die Situation ist demnach ergebnisoffen.
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