Fußball, Verbandsliga:SV Bühlertal – Türkischer SV Singen (Samstag, 15.30 Uhr, Mittelbergstadion Kunstrasen). – Das 1:1-Unentschieden des Türk. SV Singen gegen den Freiburger FC am vergangenen Wochenende hatte für dicke Schlagzeilen gesorgt – allerdings weniger aus sportlichen Gründen.
Nach Rangeleien im Anschluss an die hitzige Partie im Singener Süden wurden Vorwürfe der Breisgauer Gäste laut. Von Handgreiflichkeiten, ja sogar von Faustschlägen ins Gesicht von Spielern des Freiburger FC war die Rede. Im Mittelpunkt stand auch TSV-Trainer Ali Günes, der laut eines Zeitungsberichtes einen Gästespieler gewürgt und rassistische Äußerungen von sich gegeben haben soll. Grundlage für die Berichterstattung in einer Freiburger Tageszeitung war eine angebliche E-Mail des Breisgauer Traditionsclubs.
Günes hofft auf Ende des Kapitels
Dessen Vereinsführung gab in der Zwischenzeit aber bekannt, mit diesem Schreiben nichts zu tun zu haben. Und auch der Freiburger Trainer Mohamed Daoudi hat sich von einigen von ihm getätigten Aussagen distanziert. Ali Günes, der sich vehement gegen die Vorwürfe gewehrt und einen Anwalt eingeschaltet hat, hofft nun, dass das unschöne Kapitel bald abgeschlossen werden kann.
„Es macht mich traurig, dass Leute in der Emotion solche Dinge sagen, die nicht der Wahrheit entsprechen und den Ruf eines Menschen schädigen können“, so der Trainer des Türkischen SV Singen. Nach reiflicher Überlegung habe er sich nun allerdings dafür entschieden, den Rechtsweg nicht mehr weiter zu beschreiten und hofft, dass nun wieder der Sport im Vordergrund steht bei ihm und seiner Mannschaft.
Diese ist am Samstag beim SV Bühlertal gefordert. Ob Ali Günes in der Partie gegen den Tabellenachten wieder auf seinen Verteidiger Daniel Niedermann zurückgreifen kann, ist nach dessen Verletzung aus dem letzten Spiel noch unsicher. (mex/gg)
ESV Südstern Singen – SC Durbachtal (Samstag, 16 Uhr). – Trotz der Freude über die wichtigen drei Punkte am vergangenen Spieltag in Hausen blickt ESV-Trainer Slobodan Maglov kritisch auf die erste Halbzeit im Breisgau zurück. „Wir müssen zugeben, dass wir enorm viel Glück hatten – unser Torwart Josip Barjasic hat uns öfters im Spiel gehalten“, erzählt Maglov, lobt aber den Auftritt seiner Elf nach dem Seitenwechsel: „Dann haben wir uns sehr gut ins Spiel gekämpft.“ Die Erlösung folgte jedoch erst in der Schlussminute, als Rene Greuter mit einem ansehnlichen Distanzschuss den Siegtreffer erzielte.
Sechs Punkte aus zwei Spielen
Mit sechs Punkten aus den vergangenen zwei Spielen hat der ESV auch in der Tabelle ordentlich an Boden gutgemacht. Nur noch einen Zähler ist die Mannschaft von einem Nicht-Abstiegsplatz entfernt. „Das Team ist auf dem richtigen Weg“, ist sich Maglov sicher und fügt an: „Wenn wir es schaffen, noch disziplinierter zu arbeiten, werden wir auch weiterhin Erfolge feiern können.“
Mit der Partie gegen den SC Durbachtal wartet auf die Maglov-Elf ein weiteres Sechs-Punkte-Spiel. Zwar steht der Sportclub aus dem Ortenaukreis auf dem letzten Tabellenplatz. Allerdings sorgte der jüngste 5:2-Erfolg gegen den FC Auggen für reichlich Aufsehen. „In der Liga kann alles passieren – wir werden den Gegner sicherlich nicht unterschätzen“, warnt Maglov. (fek)
Freiburger FC – SC Pfullendorf (Sonntag, 14.30 Uhr, Dietenbach-Sportpark) – Der SC Pfullendorf hat sein spielfreies Wochenende mit vier intensiven Trainingseinheiten gut genutzt. Derweil rückte die abstiegsbedrohte Zone bedenklich näher. Auch der zu Saisonbeginn taumelnde Traditionsverein aus Freiburg zog mit dem SCP tabellarisch gleich, knöpfte dem Emporkömmling des Türkischen SV Singen zuletzt einen Zähler ab. „Nicht unverdient“, wie SCP-Trainer Andreas Keller nach eigener Beobachtung bemerkte, ihm imponierte die defensive Stabilität der Breisgauer. Deren hervorstechendes Merkmal „jung und talentiert“ sei mit seinem Team vergleichbar. Ist ein Duell auf Augenhöhe zu erwarten?
Kehrt Nino Trost ins Tor zurück?
Um dort punkten zu können, setzt Keller die eigene Kompaktheit voraus: Über besser verteidigte Standards und mehr Präzision im Ballspiel nach vorne. Spannend dürfte vor allem die Torwartfrage werden: Nino Trost hat nach fast einjähriger Rekonvaleszenz über „sehr professionelle Aufbauarbeit“ (Keller) beschwerdefrei erste Wettkampfpraxis gesammelt. Ob nun er, Erik Mutter oder Moritz Zieger den Vorzug bekommt, würde erst am Samstag entschieden. Mittelfeldmann Faruk Erdem hat weiterhin Probleme mit seinem angebrochenen Zeh und Nick Zimmerer ist trotz Trainingsfortschritte noch nicht einsatzfähig.
Vereinsinternen Knatsch gibt es wegen des fahrlässigen Umgangs mit dem Stadionrasen: Kaum hatte der Städtische Bauhof das ramponierte Geläuf ansehnlich eingeebnet, da hielt bei heftigem Regenguss das Verbandsligateam sein Abendtraining darauf ab. Ein Präsidiumsmitglied hatte dies wohl ohne Absprache gebilligt. (jüw)
1. FC Rielasingen-Arlen – VfR Hausen (Sonntag, 15 Uhr). – Das 4:4 in Kuppenheim war ein Spektakel. Ein Spektakel, das allerdings einmal mehr aufgezeigt hat, dass der 1. FC Rielasingen-Arlen in dieser Saison zu viele Gegentore hinnehmen muss. 21 waren es in nur neun Spielen, und auch in Kuppenheim sah die Talwiesen-Elf bei den Gegentreffern nicht sehr glücklich aus. Sekunden vor Schluss kassierten die Hegauer den – nach dem Spielverlauf sicher verdienten – Ausgleich, als ein Freistoß aus dem Halbfeld naiv verteidigt wurde, sich die Gäste viel zu weit in den eigenen Sechzehner zurückdrängen ließen, anstatt die Verteidigungslinie am Strafraum aufzubauen.
26 Tore schon erzielt
Aber bei aller Kritik am Abwehrverhalten darf man auch die Moral der Mannschaft loben, die einen 1:3-Rückstand nach 30 Minuten beim heimstarken SV 08 Kuppenheim drehen konnte. Und mit den 26 erzielten Treffern hat der 1. FC auch eine der schlagkräftigsten Offensiven zu bieten.
Der nächste Versuch, die Defensive zu stabilisieren, folgt nun am Sonntag gegen Hausen. Im Tor war Tim Reitze in Kuppenheim wieder dabei, Gianluca Tolino konnte auf der Bank Platz nehmen, hat aber seine muskulären Probleme noch nicht vollständig überwunden. Christoph Matt hat ebenfalls muskuläre Probleme, hinter seinem Einsatz steht ein Fragezeichen. Abgesehen von den Langzeitverletzten Marcel Klein und Philip Käppeli sollten aber alle weiteren Spieler verfügbar sein.
Mit dem VfR Hausen (Platz 15) kommt die letzte sieglose Mannschaft dieser Verbandsligasaison auf die Talwiese. Dass die Gäste derart im Abstiegskampf stecken, war vor der Saison nicht zu erwarten. Nachdem Jan Lindemann im Laufe der vergangenen Rückrunde die abstiegsgefährdeten Hausener übernommen hatte, ging es steil bergauf. In diese Spielzeit startete Hausen dann kurios.
Sechs Spiele und sechs Unentschieden, dann kam die erste Niederlage – und irgendwie geriet der VfR Hausen in eine Negativspirale und verlor Spiel um Spiel. Bezeichnend die 0:1-Niederlage am vergangenen Spieltag zu Hause gegen den ESV Südstern Singen mit einem verschossenen Elfmeter auf Hausener Seite und dem Gegentreffer in der Nachspielzeit. Die Gäste benötigen einen Knotenlöser. Dass dieser am Sonntag auf der Talwiese gefunden wird, möchten die Hegauer natürlich verhindern und sich selber im ersten Drittel der Tabelle festsetzen. (te)