Der letzte Einsatz war noch keine 24 Stunden her. Bereits am Donnerstagmorgen, 13. Juli, rückte die Kantonspolizei (Kapo) Aargau erneut in die Stadt Brugg, wenige Autominuten von Waldshut-Tiengen entfernt, aus. Mit zwei Fahrzeugen postierten sich Einsatzkräfte dieses Mal vor dem Neumarkt 2.

Auch aus dem Schmuckgeschäft kommt Alarm

Wie Kapo-Sprecher Bernhard Graser auf Nachfrage erklärt, war beim Uhren- und Schmuckgeschäft Boutellier die Alarmanlage losgegangen. Es habe sich aber um einen Fehlalarm gehandelt.

Die traurige Bilanz einer einzigen Nacht

Von keinem Fehlalarm kann man in Bezug auf die Nacht vom 11. auf den 12. Juli reden: 16 Fahrzeuge brachen Unbekannte unter anderem auf der Brugger Schützenmatt, in der Vorstadt und beim Parkhaus Eisi auf. Beim Unterhaltungselektronik-Center Müller und Spring waren die Scheiben von zwei Servicebussen eingeschlagen worden.

Wie der Inhaber gegenüber Tele M1 sagte, sei er zuerst davon ausgegangen, dass es sich um einen Anschlag persönlich auf sein Geschäft gehandelt habe. Insgesamt wurde praktisch nichts gestohlen.

Polizei hält auch ein Vermögensdelikt für möglich

Bernhard Graser kann am Donnerstag noch nichts zu den Tätern sagen. Zeugen sind gebeten, sich beim Stützpunkt Brugg der Kapo Aargau zu melden. Es bestehe Verdacht auf Fälle von reiner Zerstörungswut, doch auch ein Vermögensdelikt sei möglich. Denn: In derselben Nacht gab es auch einen Einbruchsversuch bei der Toppharm Apotheke & Drogerie Neumarktplatz.

Wahrscheinlich mehrere Wochen bleibt die Tür zur Toppharm-Apotheke auf der Seite Badenerstrasse zu.
Wahrscheinlich mehrere Wochen bleibt die Tür zur Toppharm-Apotheke auf der Seite Badenerstrasse zu. | Bild: Maja Reznicek

Keine Beute, aber der Schaden ist immens

Dies bestätigt Rolf Krähenbühl auf Nachfrage. Am Mittwochmorgen, 12. Juli, musste der Geschäftsführer feststellen, dass Unbekannte beim videoüberwachten Eingang an der Badenerstraße versucht hatten, die Tür aufzuhebeln. Stehlen konnten die Täter zwar nichts, der Schaden bewege sich aber im hohen vierstelligen Bereich.

Es ist nicht der erste Einbruchsversuch

Für den Apotheken-Inhaber war der Einbruchsversuch kein Schock. „Bereits Anfang Juni wurden wir schon einmal auf dieser Seite heimgesucht“, erklärt Krähenbühl. Er finde es vor allem bedenklich, dass für nichts ein enormer Schaden angerichtet worden ist.

Für den Inhaber emotional sehr belastend

Hilflosigkeit bleibe zurück und die Frage, wie es weitergehen solle, könne doch niemand vor weiteren solchen Taten schützen. Es sei emotional sehr belastend: „Muss ich jetzt jede Nacht auf Einbrecher warten? Wir sind doch hier in Brugg und nicht in New York.“

Erschwernis für Kunden, Lieferanten und Personal

Bis auf Weiteres kann der ebenerdige Apothekeneingang bei der Badenerstraße nicht mehr benutzt werden. Der Ersatz der Hochsicherheitstüren dauert gemäß Krähenbühl zwischen sechs und acht Wochen. Dies sei besonders tragisch für die Kunden. Aber auch Lieferanten und das Personal selbst können die Türen aktuell nicht nutzen. Die Apotheke ist nur über den Neumarkplatz zugänglich.

Die Autorin ist Redakteurin der „Aargauer Zeitung“. Dort ist dieser Beitrag auch zuerst erschienen.

Das könnte Sie auch interessieren