Mit dem Schrecken davon gekommen sind laut Kantonspolizei Schaffhausen fünf Freizeitkapitäne auf dem Hochrhein bei Ramsen. Gleich zwei Mal innerhalb von 24 Stunden mussten Rettungskräfte bei der Wiffe 58 auf Höhe des Gasthauses Bibermühle am Zufluss der Biber in den Rhein eingreifen, wie Bianca Gähweiler von der Pressestelle der Kantonspolizei berichtet.

1. Fall: Touristen müssen von Polizeiboot gebracht werden

Am Sonntag habe eine Stand-up-Paddlerin (SUP) der Wiffe 58 nicht mehr ausweichen können. „Die deutsche Touristin fiel dabei von ihrem Board, das an der Wiffe hängen blieb und von Mitarbeitenden der Schaffhauser Polizei in Zusammenarbeit mit Kollegen der Seepolizei der Kantonspolizei Thurgau geborgen werden musste“, erläutert Gähweiler im Polizeibericht. Die SUP-Fahrerin habe sich selbstständig ans Ufer retten können.

„Aufgrund des Erlebten war es der Touristin und ihren drei Begleitpersonen aber nicht mehr möglich, ihre Fahrt auf dem Rhein fortzusetzen“, so Gähweiler. Alle seien samt den mitgeführten Stand-up-Boards mit dem Polizeischiff der Schaffhauser Polizei nach Gailingen gebracht worden. Dort seien sie von einer weiteren Person abgeholt wurden.

Einsatzkräfte der deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) üben die Rettung im Bereich einer der gefährlichen Hochrhein-Wiffen bei ...
Einsatzkräfte der deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) üben die Rettung im Bereich einer der gefährlichen Hochrhein-Wiffen bei Gailingen. | Bild: Biehler, Matthias

2. Fall: Gummiboot kollidiert und kentert

Eine weitere Kollision mit der Wiffe 58 habe sich bereits am Montagnachmittag ereignet. Erneut waren laut Schweizer Polizei deutsche Touristen auf dem Rhein unterwegs. Mit einem Gummiboot seien sie von Stein am Rhein nach Schaffhausen unterwegs gewesen und dabei mit exakt der gleichen Wiffe 58 kollidiert. Das Gummiboot sei gekentert und an der Wiffe hängen geblieben. „Alle vier Personen konnten sich ebenfalls selbständig an Land retten und blieben unverletzt“, so Gähweiler weiter.

Der Hochrhein ist ein anspruchsvolles Gewässer

Der Rhein sei nicht nur schön, sondern auch ein anspruchsvolles Gewässer. Als Fachbeauftragte für Prävention bei der Kantonspolizei rät sie, die Tipps für ein unbeschwertes Rheinerlebnis zu beachten. „Unfälle auf dem Rhein zeigen immer wieder, dass nicht alle Kollisionen so glimpflich verlaufen wie jene der vergangenen Tage“, weiß sie. Zuletzt ist 2019 ein Mann aufgrund einer Wiffenkollision zu Tode gekommen.

Gähweiler mahnt deshalb, stets aufmerksam zu bleiben und genügend Abstand zu Kursschiffen, Wiffen und Brückenpfeilern zu halten. Nicht motorisierte Wasserfahrzeuge sollten möglichst in Ufernähe treiben.

Das könnte Sie auch interessieren

Für die Schifffahrt seien die Wiffe genannten Fahrwasserzeichen aus Eichenpfählen unverzichtbare Navigationshilfen, um Untiefen und Strömungsänderungen auch bei schlechten Sichtverhältnisse und in der Nacht zu erkennen. Die robusten Wiffen bewähren sich seit Jahrzehnten. „Sie bergen aber Gefahrenpotenzial für den Freizeitverkehr„, so Gähweiler. Meist führe mangelnde Sorgfalt zu derartigen Kollisionen.

Jeden Unfall der Polizei melden

Ein Unfall sollte auf jeden Fall sofort der Polizei gemeldet werden – auch kleinere Vorfälle. „So lassen sich unnötige Großeinsätze von Rettungskräften verhindern“, raten die Sicherheitskräfte. Sinnvoll sei auch, Board oder Boot mit Namen, Vornamen und Telefonnummer zu kennzeichnen, damit Einsatzkräfte im Notfall rasch Kontakt aufnehmen können.

Weitere Tipps und Informationen im Internet unter www.ufmrhy.ch