Tempo 30 sorgt in Koblenz seit Jahrzehnten für Gesprächsstoff und hitzige Diskussionen. Eine tragfähige Lösung kam bisher nicht zustande. Das soll sich nun ändern: Vor einem Jahr wurde die Bevölkerung zu einem Workshop eingeladen.
Der Gemeinderat setzt eine Frist
Das daraus erarbeitete Gesamtkonzept wurde vom Gemeinderat unterstützt und soll als behördenverbindlicher Plan verabschiedet werden. Der Gemeinderat bot hierzu der ganzen Bevölkerung die Gelegenheit, sich zu den Absichten bis Mitte März zu äußern.
Beachtliche Beteiligung am Mitwirkungsprozess
Jetzt liegen die Resultate des Mitwirkungsverfahrens vor. Die Beteiligung am Prozess ist beachtlich: Dutzende von Begehren sind beim Gemeinderat eingegangen. Darunter auch zahlreiche kritische: Das leidige Thema Tempo 30 sei vom Gemeinderat zu beerdigen, heißt unter anderem. Dieser hält in seiner Stellungnahme fest: „Der Gemeinderat sieht in der Einführung der vorgeschlagenen Tempo-30-Zone nach wie vor ein effizientes und in vielerlei Hinsicht ein effektives Mittel, um die Verkehrssicherheit und Siedlungsqualität zu verbessern.“
Der Gemeinderat kommentiert die Meinungen
Andere stören sich daran, dass eine Minderheit ihre Meinung immer wieder kundtue und sich über die Mehrheit hinwegsetze. Der Gemeinderat schreibt in seinem Kommentar: „Zumindest im Workshop zeigte sich ein eindeutig anderes Bild.“ Für die Umsetzung der Tempo-30-Zonen werde aber voraussichtlich ein Kredit beantragt. „In diesem Rahmen findet eine ordentliche, demokratische Abstimmung statt.“
Planungsbüro soll Bedenken und Vorschläge prüfen
Ob die Bevölkerung das Konzept mitträgt, wird sich noch in diesem Jahr zeigen. „An der Wintergmeind wird das Geschäft zur Abstimmung kommen“, sagt Ammann Andreas Wanzenried. Eingebrachte Bedenken und Vorschläge würden nun mit dem Planungsbüro, das den Prozess begleitet, auf ihre technische Machbarkeit geprüft, so Wanzenried.
Sollte dem Geschäft an der Versammlung zugestimmt werden, rechnet Andreas Wanzenried damit, dass die verkehrsberuhigenden Maßnahmen in Koblenz im kommenden Jahr eingeführt werden könnten.
Der Autor ist Redakteur der „Aargauer Zeitung“. Dort ist dieser Beitrag auch zuerst erschienen.