Seit 1. April müssen mit Corona infizierte Schweizer sich nicht mehr in Isolation begeben. Sie dürfen zur Arbeit, zum Einkaufen, zum Sport. In Baden-Württemberg gelten andere Regeln: Wer infiziert ist, muss sich isolieren, darf nicht aus dem Haus.
Aber gilt das auch für Schweizer? Oder dürfen infizierte Eidgenossen sich auch hier frei bewegen?
Dürfen sich mit Corona infizierte Schweizer jetzt auch in Baden-Württemberg bewegen?
Nein. Es gilt das Recht des Staatsgebietes, in dem man sich aufhält. Wer als infizierter Schweizer einreist, müsste sich also unverzüglich in Absonderung begeben, bestätigt das Landessozialministerium in Stuttgart. Einkaufen ist also nicht erlaubt und der Besuch im Konstanzer oder Säckinger Straßencafé fällt flach. Nach der aktuellen Landesverordnung verpflichtet ein positiver Test dazu, sich sofort zu isolieren – idealerweise zu Hause.
Doch genau da stellt sich ein Problem: Denn in der Schweiz gelten bereits seit Mitte Februar keine 2G, 2G-Plus oder 3G-Zugangsbeschränkungen mehr, Test- und oder Impfnachweise sind also nicht mehr nötig. Damit ist auch der Anreiz, sich testen zu lassen, bei den Eidgenossen gering und das Risiko unentdeckter Infektionen wächst.
Kann man einfach keinen Test machen und dann trotzdem einreisen?
Theoretisch schon. Zwar müssen nach der Einreiseverordnung des Bundes grundsätzlich alle Einreisenden über einen Nachweis über Impfung oder negativen Test verfügen. Ausnahmen gibt es aber ausdrücklich für Tagesausflüge, ohnehin für Grenzgänger. Schweizer dürfen für einen Shopping-Tag also ohne Test- oder Impfnachweis über die Grenze.

Allerdings greift hier die Landesverordnung zur sogenannten Absonderung, also der Selbstisolation: Denn „krankheitsverdächtige Personen müssen sich unverzüglich in Absonderung begeben“, auch ohne Test. Doch wer sich nicht mehr regelmäßig testet, mag das leichte Kratzen im Hals und die Müdigkeit auf den schlagartigen Wetterumschwung zurückführen.
Risiko ohnehin erhöht
Auszuschließen ist es also nicht, dass infizierte Schweizer sich hierzulande bewegen. Das Risiko solcher positiver Fälle in der Öffentlichkeit dürfte sich ab Sonntag in Baden-Württemberg aber ohnehin erhöhen. Denn dann fallen auch hier die 3G-Regeln. Die Bereitschaft unter Badenern und Schwaben, sich regelmäßig zu testen, wird voraussichtlich weiter nachlassen.