Im Rahmen einer Kontrolle hat der Kantonszahnarzt in einer Zahnarztpraxis in Birr im Kanton Aargau verschiedene gravierende Hygienemängel festgestellt. „Dadurch war die Hygiene nicht mehr gewährleistet und für Patientinnen und Patienten bestand eine erhöhte Infektionsgefahr“, informiert das Gesundheitsdepartement in einer Mitteilung. Konkret betroffen seien Behandlungen in der Zeit nach März 2022 gewesen.

Patienten sollen sich auf Hepatitis und HIV testen lassen

Die betroffenen Patienten wurden mittlerweile von der Abteilung Gesundheit kontaktiert und über die Situation informiert. Eine Testung auf Hepatitis B und C sowie HIV für die betroffenen Patientinnen und Patienten wird dringend empfohlen.

Der Schließung der Praxis vorausgegangen war laut Informationen der Behörde eine Kontrolle der Praxis am 3. April 2023, in deren Folge direkt eine vorsorgliche Schließung erfolgte – „um eine weitere
Gefährdung von Patientinnen und Patienten zu verhindern“, wie es in der Mitteilung heißt. Die definitive Verfügung erfolgte dann am 11. April 2023 und erfolgte im Einvernehmen mit dem betreffenden
Zahnarzt.

Instrumente waren nicht steril

Zu den Hygienemängeln zählten laut Auskunft der Behörde auch, dass der Zahnarzt bei Behandlungen nicht sterile Instrumente eingesetzt hat, wodurch für die Patienten ein erhöhtes Infektionsrisiko bestand. Warum dies geschah? „Die Hygienemängel in der Zahnarztpraxis entstanden wegen gesundheitlichen Problemen des Zahnarztes“ schreibt das Gesundheitsdepartement. Mit Verweis auf den Persönlichkeitsschutz werden dazu jedoch keine weiteren Angaben gemacht.

Die Abteilung Gesundheit hat sämtliche Patienten, die seit Bestehen der Hygienemängel in der Praxis zahnärztlich behandelt wurden, informiert und ihnen empfohlen, sich auf Hepatitis B und C sowie HIV testen zu lassen.

Aufgrund des relativ großen Kreises der betroffenen Patienten hat das Departement Ge-sundheit und Soziales entschieden, die Öffentlichkeit aktiv zu informieren.

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