Fertig ist das Mammutprojekt nicht, aber es neigt sich dem Ende entgegen. Mitte Dezember 2026 soll Stuttgart 21 zumindest teilweise eröffnet werden. In Betrieb geht dann auch das Bahnnetz 35a, auf dem Reisende ohne Umstieg zwischen Friedrichshafen und Karlsruhe fahren können, wie das Landesverkehrsministerium in einer Presseerklärung mitteilt. Die künftige Strecke verbindet Friedrichshafen, Ravensburg, Aulendorf, Ulm, Stuttgart Flughafen, Stuttgart, Vaihingen (Enz), Pforzheim und Karlsruhe. Das Netz wird die DB Regio betreiben.
Neue Züge, mehr Platz, mehr Tempo
Verkehrsminister Winfried Hermann sagt dazu: „Mit der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 kommen neue Strecken, häufigere Verbindungen und komfortablere Züge hinzu. Das bedeutet für die Fahrgäste in Baden-Württemberg kürzere Fahrtzeiten.“ Zeitgleich startet auch der Betrieb vom Netz 35b und ermöglicht unterschiedliche Verbindungen zwischen Stuttgart, Aalen, Tübingen und Heilbronn.
Das Land will für diese Verbindungen zudem neue Doppelstockzüge der Firma Alstom kaufen. Damit bekommt Baden-Württemberg auf den Linien von Stuttgart bis an den Bodensee „die schnellsten Regionalzüge Deutschlands“, wird Verkehrsminister Hermann zitiert. Die Züge sollen barrierefrei sein und Arbeits- und Familienbereiche sowie ausreichend Platz für Gepäck, Fahrräder und Kinderwagen haben. Hermann spricht dabei von einem „hochattraktiven Angebot, das Autofahrende zum Umsteigen einlädt“.
Ab Ende 2027 eine halbe Stunde schneller
Wer aktuell von Friedrichshafen in die Fächerstadt will und Nahverkehrszüge nimmt, braucht mit Umstieg in Stuttgart etwa drei Stunden und 20 Minuten. Inwiefern ab Fahrplanänderungen zur Eröffnung des Bahnhofs bereits kürzere Fahrzeiten erreicht werden, kann das Landesverkehrsministerium auf Nachfrage nicht beantworten. Ab einem Fahrplanwechsel im Dezember 2027 soll sich aber die Fahrtzeit auf der Route auf circa zwei Stunden und 49 Minuten verringern, heißt es. Dann soll die Strecke sogar bis nach Lindau reichen.