Er eroberte die Herzen des Publikums im Zoo Basel (Zolli). Weltweit berühmt wurde er durch seine Balanceakte mit Baumstämmen auf Stahlträgern. Jetzt ist der Elefantenbulle Tusker (31) tot. Er musste nach mehrmonatiger Krankheit eingeschläfert werden, wie die Pressestelle am Mittwoch, 9. August, mitteilt.

Berühmt wurde er mit seinen Balanceakten mit Baumstämmen.
Berühmt wurde er mit seinen Balanceakten mit Baumstämmen. | Bild: Zoo Basel

Er war von seiner Krankheit sichtlich gezeichnet

„Er war seit Monaten krank und von der Krankheit sichtlich gezeichnet“, heißt es in der Mitteilung. Er litt laut Angaben an Tuberkulose. Symptomfrei hätte Tusker mit Antibiotika eventuell noch dagegen behandelt werden können. Aber aufgrund seines schwierigen Krankheitsverlaufs habe man sich dafür entschieden, den Elefanten zu erlösen.

Wie der Zoo schreibt, seien bei Tusker schon Ende des vergangenen Jahres ein Gewichtsverlust, sein passiv, lustloses Verhalten, später sein fehlender Appetit aufgefallen. Er wurde intensiv untersucht. Kot, Urin und Blut wurden wiederholt unter die Lupe genommen. Mit keinem eindeutigen Ergebnis.

Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich weiter

„Seine Symptomatik ließ indes auf eine chronisch zehrende Erkrankung der inneren Organe schließen“, heißt es weiter. Deshalb wurde Tusker ab Juli intensiv medizinisch betreut. Sein Gesundheitszustand habe sich weiter verschlechtert – trotz Behandlungen und Spezialfutter. Bis Anfang der Woche die traurige Diagnose definitiv feststand.

Im Gehege mit seinen Gefährten.
Im Gehege mit seinen Gefährten. | Bild: Zoo Basel

Aus der Mitteilung ist deutlich herauszulesen, wie schwer es den Verantwortlichen im Zoo gefallen ist, die Entscheidung zu treffen: „Wäre Tusker symptomfrei gewesen, hätte er allenfalls medikamentös gegen Tuberkulose behandelt werden können, um sie in Schach zu halten.“

Sie holten sich von allen Seiten Meinungen ein

Die Entscheidung, Tusker einzuschläfern, sei von einem breiten Netzwerk an Spezialisten getragen und unterstützt worden. Die Tierärzte des Zoos hätten sich europaweit mit verschiedenen, auf Elefanten spezialisierten Veterinärmedizinern ausgetauscht. Sie hätten auch regen Kontakt mit Tuskers früheren Pflegern in Rhenen (Niederlande) und Wuppertal gehabt.

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Das sagt Zoodirektor Olivier Pagan

Wie der Zoo schreibt, bedauert Direktor Olivier Pagan die Entscheidung. Er sei sich jedoch bewusst: wo man mit Leben zu tun habe, müsse man sich auch mit dem Tod auseinandersetzen. „Das ist nicht einfach. Deswegen bin ich sehr stolz auf meine Equipe. Solch schwierige Situationen mit hochprofessionellem Einsatz zu meistern, ist nicht selbstverständlich“, wird er zitiert. Es zeuge davon, dass Fachleute am Werk seien.

Er litt monatelang an seiner Krankheit.
Er litt monatelang an seiner Krankheit. | Bild: Zoo Basel

Manchen Besuchern sei aufgefallen, dass mit Tusker etwas nicht stimmte. In den letzten Tagen sei Tusker ein Schatten seiner selbst gewesen, wird Haupt-Elefantenpfleger Martin Burri zitiert. Er beschreibt den Elefantenbullen als ausgesprochen umgänglich, lernwillig und begabt.

Ein Stück von Tusker lebt im Zolli bald weiter

Der aus dem Kruger-Nationalpark stammende Tusker, sei bei allen Zoo-Mitarbeitern, allen voran bei seinen engsten Betreuern sowie beim Publikum und nicht zuletzt bei den Elefantenkühen Heri (47), Rosy und Maya (beide 28) sehr beliebt gewesen. „Er hinterlässt eine große Lücke“, schreibt der Zoo.

Ein kleiner Trost: Die trächtige Heri erwartet gegen Ende des Jahres Nachwuchs. Der Erzeuger ist Tusker. „Somit wird, wenn alles gut geht, ein Stück von ihm im Zolli weiterleben.“