Das Gefühl, seinen allerersten Wal zu sehen, ist unbeschreiblich. Es ähnelt ein bisschen dem Verliebtsein. In der Bauchgegend macht sich ein nicht unangenehmes Kribbeln breit, als der Kapitän über den Lautsprecher verkündet: "Killerwale auf zwei Uhr."
Er meint damit natürlich nicht die Uhrzeit, sondern die Himmelsrichtung, in der die Meeressäuger in der Nähe des Schiffs gesichtet wurden. Sofort wandert der Blick in die angegebene Richtung und die Augen fixieren die Stelle. Und dann ist es endlich soweit: Die erste Rückenflosse durchbricht die Wasseroberfläche. Auf die schwarze, dreieckige Finne, die den Tieren auch den Namen Schwertwal gab, folgt ein massiger Körper mit den typisch weißen Flecken. Der Anblick ist atemberaubend.
Schwertwale, oder auch Orcas genannt, sind sehr soziale Tiere, die sich in Gruppen durch die zumeist nordischen Meere bewegen. Dieses Foto von acht Orcas entstand bei einer Kreuzfahrt in der Beringstraße vor der Küste Alaskas. Nur wenige Meter entfernt schwimmt die Gruppe am Schiff vorbei und bietet den Passagieren ein unvergessliches Erlebnis.
Auch vor der Pazifikküste Kanadas sind Orcas anzutreffen. Während manche ihrer Artgenossen bevorzugt Robben und kleinere Wale jagen, hat sich diese Gruppe Schwertwale auf Fische als Hauptnahrungsquelle spezialisiert.
Buckelwale zählen ebenfalls zu den Bewohnern des Nordpazifiks. Markant an einem Buckelwal ist die große Schwanzflosse, auch Fluke genannt. Meist ist sie wie auf diesem Bild von Seepocken bedeckt.
Buckelwale essen am liebsten Krill, das sind kleine garnelenförmige Krebstiere. Damit ein rund 15 Meter langer Buckelwal satt wird, muss er eine Menge Krill fressen. Dazu veranstaltet er mit seinen Artgenossen ein großes Gelage, was sich auf Englisch „bubble-net feeding“ nennt. Eine Gruppe Buckelwale umkreist dabei einen Schwarm Krebstiere und umschließt die Beute mit einem Vorhang aus Blasen, die die Meeressäugetiere aus ihren Blaslöchern ausstoßen. Nun müssen die Wale nur noch mit geöffnetem Maul in den Schwarm eintauchen und fressen.

Vor der Küste British Columbias hat unsere Fotografin außerdem einen Schwarm Weißseitendelfine mit der Kamera eingefangen. Die Meeressäuger sind an ihrem weißen Bauch und Fleck hinter der Rückenfinne zu erkennen.
Der putzige Seeotter war Anfang des 20. Jahrhunderts wegen seines weichen Fells fast ausgerottet. Nach dem Jagdverbot im Jahr 1911 erholten sich die Bestände wieder. Zum Glück, denn die bis zu 1,50 Meter großen Tiere sind wirklich niedlich anzusehen.
Seeotter sind geschickt im Umgang mit Werkzeugen. Das Tier schwimmt auf dem Rücken, legt sich einen Stein als Amboss auf die Brust und schlägt die Beute wie eine Muschel darauf. Umgekehrt legt er sich manchmal die Beute auf die Brust und zerschlägt sie mit dem Stein.
Rund 2200 Braunbären leben im Katmai Nationalpark in Alaska, dem viertgrößten Nationalpark der Vereinigten Staaten.
Dort können die pelzigen Raubtiere ungestört ihrer Leidenschaft, dem Lachsfischen nachgehen. Auf diesem Foto hat sich ein Braunbär in einem Bach gerade sein Mittagessen gefangen.
Nicht nur Braun-, sondern auch Schwarzbären sind in Alaska zuhause. Wie die meisten Bären sind Amerikanische Schwarzbären Allesfresser. Allerdings machen Pflanzen mehr als 75 Prozent ihrer Nahrung aus, darunter Früchte, Beeren, Nüsse, Gräser und Wurzeln. Dieses Foto von einem Braunbären entstand in dem Örtchen Kake an der Nordwestküste der Kupreanof-Insel.
Die Stellerschen Seelöwen sind benannt nach ihrem Entdecker, dem deutschen Arzt und Naturforscher Georg Wilhelm Steller (1709-1746). Es gibt 51 Kolonien des Stellerschen Seelöwen entlang der asiatischen und nordamerikanischen Pazifikküste. Die größten befinden sich auf den Aleuten, wo dieses Foto gemacht wurde.
Der Wappenvogel der USA ist vielerorts an der Küste Alaskas anzutreffen. Weißkopfseeadler sind nach dem Kalifornischen Kondor die größten Greifvögel Nordamerikas. Charakteristisch sind ihre weißen Köpfe. Auf diesem Bild sitzen zwei Exemplare auf einem Laternenmast im kleinen Städtchen Dutch Harbor auf der Aleuten-Insel Unalaska.