Am 9. Mai 2009 veränderte sich sein Leben schlagartig. Es war der Tag, an dem Daniel Schuhmacher aus Pfullendorf die sechste Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) gewonnen hat.
Er war damals 22 Jahre alt. Danach gab er gemeinsam mit den unterlegenen Dominik Büchele und Sarah Kreuz vor 15.000 Zuschauern ein Konzert im Seepark in seiner Heimatstadt im Linzgau.
Elektro- und Synthesizer-Sound
Heute blickt der Sänger mit gemischten Gefühlen auf diese Zeit zurück. „Es ist echt krass, dass ich bis heute teilweise als DSDS-Sieger abgestempelt werde“, sagt er. „Dabei mache ich heute ganz andere Musik.“
Vom damaligen Pop-Sternchen hat sich der 32-Jährige zu einem Charakter-Sänger mit Elektro- und Synthesizer-Sound entwickelt. Er schreibt seine Lieder selbst und produziert sie auch.
Er lebt nach wie vor von seiner Musik, wenn auch nicht auf riesengroßem Fuß. „Ich mache das, was mir unglaublich viel Spaß macht, und ich komme über die Runden“, beschreibt Daniel Schuhmacher seine aktuelle Situation.
Der Shooting-Star von damals ist erwachsen geworden
Der Shooting-Star von damals, der 2009 mit „Anything but Love“ so viele Singles wie kein anderer Künstler in Deutschland in einer Woche verkauft hat, ist erwachsen geworden und vor allem gereift.
„Es gab sicherlich ganz harte Zeiten“, gibt er zu. „Aber Aufgeben gibt es bei mir nicht.“ Er lebte 2010 ein halbes Jahr in Berlin und ab 2011 ein Jahr in Köln. Seit 2012 ist er zurück in Pfullendorf. „Ich bin sehr heimatverbunden und habe meine Freunde hier“, nennt Daniel Schuhmacher als Grund. Er sei einfach keiner, der in der Großstadt leben möchte.
Bis zu 45 Auftritte im Jahr
Ende 2018 veröffentlichte er seine Single „Venus or Mars“ und Anfang dieses Jahres „Feelings“. Vor allem die zweite Single sei eines seiner „absoluten Lieblingslieder“ von ihm, betont er. Da er keinen Plattenvertrag oder ein großes Musiklabel hinter sich hat, macht er sehr viel selbst.
Er schreibt Songs, dreht und schneidet Musikvideos. „Das kostet enorm viel Zeit“, sagt er. Seine Managerin unterstützt ihn beim Koordinieren der Termine, bei der Akquise und bei seinen Auftritten.
Gemeinsam schaffen es die beiden im Jahr immer noch auf bis zu 45 Auftritte. Im Sommer spielt er auf Festivals. Außerdem gibt es immer wieder Akustik-Konzerte mit einem Gitarristen zusammen und Schuhmacher tritt dann auch in Hotels auf.
Schwierige Zeit in seiner Karriere
Ganz aktuell bereitet er sich auf die Gala Dinner Show „One Night with Mozart“ in Bregenz vor. Dort stehen von Ende November bis Silvester 18 Termine auf dem Programm. „Es ist etwas ganz anderes für mich, weil ich da ein Teil eines großen Teams mit Band, Akrobaten, Artisten und mehr bin“, sagt der Pfullendorfer, der schon bei der Produktion im vergangenen Jahr dabei war. Das sei eine große Herausforderung, die aber extrem viel Spaß mache.
Eine schwierige Zeit in seiner Karriere war 2014, als er sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekannte. „Ich gehe offen damit um“, sagt er. „Für mich war das keine große Sache. Ich wollte das nie an die große Glocke hängen.“
Daniel Schuhmacher definiert sich einzig und allein über seine Musik. Er glaubt an sich und sein Talent als Künstler. Daran möchte er auch gemessen werden.
„Ich möchte einmal Deutschland beim Eurovision Songcontest vertreten“
Der 32-Jährige hat bis heute einen Traum: „Ich möchte einmal Deutschland beim Eurovision Songcontest vertreten.“ Er hat schon mehrfach den Anlauf unternommen. Im vergangenen Jahr scheiterte er kurz vor dem Vorentscheid. „Das war echt bitter, aber ich lasse mich durch so etwas nicht entmutigen“, erzählt er. Er wird es wieder versuchen. Genau wegen dieser Hartnäckigkeit hat es Daniel Schuhmacher geschafft, auch noch zehn Jahre nach dem Sieg bei DSDS von seiner Musik leben zu können.