Das Gewitter, das am Freitagabend über dem Hegau kurzzeitig wütete, hat für die Bewohner eines Hauses in der Singener Südstadt schwerwiegende Folgen. Wie Feuerwehrkommandant Mario Dutzi gegenüber dem SÜDKURIER schilderte, hat ein Blitz den Dachstuhl eines Wohnhauses in der Neherstraße in Brand gesetzt. Gegen 18 Uhr seien die Einsatzkräfte laut Dutzi alarmiert worden. „Die Bewohner wurden zunächst von einem hellen Blitz, verbunden mit einem sehr lauten Donnerschlag aufgeschreckt.“ Kurze Zeit später hätten die Bewohner im Gebäudeinneren einen Brandgeruch wahr genommen. Laut Dutzi sei ein Brand hinter einer Holzdecke im Treppenhaus ausgebrochen. Um einen Vollbrand habe es sich dabei allerdings nicht gehandelt.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte der Feuerwehr waren die Bewohner schon mit Löscharbeiten beschäftigt. „Es sah so aus, als ob sie das Feuer selbst löschen konnten“, so Dutzi. Allerdings hatte sich das Feuer bereits innerhalb der Dachkonstruktion ausgebreitet. „Daher musste das Dach im betroffenen Bereich geöffnet werden“, so der Singener Feuerwehrchef weiter.

Vor allem die verwinkelte Lage zum Nachbarhaus erschwerte den Einsatz der Feuerwehr. „Da sich der Bereich auf der straßenabgewandten Seite des Gebäudes befand, war ein herankommen mittels der Drehleiter nicht möglich“, schildert Dutzi. Auch über die tragbaren Leitern der Feuerwehr habe der betroffenen Dachbereich nicht erreicht werden können.
Höhenrettung, bitte übernehmen!
Deshalb seien die Spezialkräfte der Höhenrettungsgruppe nachalarmiert worden. „Hierdurch war es möglich, eine Person über die Drehleiter mit Gurtsystem und Seilen zu sichern, damit diese das Dach besteigen konnte. In mühevoller Arbeit wurden Teile des Daches abgedeckt und weitere Glutnester im Dachbereich vorgefunden und abgelöscht sowie Teile der Isolierung entfernt“, so Dutzi. Gegen 22.30 Uhr seien alle Glutnester abgelöscht gewesen, ehe um 7 Uhr am nächsten Morgen noch einmal eine Brandnachschau stattgefunden habe.
Die Feuerwehr Singen war mit der Abteilung Stadt aus den Standorten Mitte und Süd sowie der Höhenrettungsgruppe mit sechs Fahrzeugen und 20 Einsatzkräften im Einsatz. Das THW Radolfzell wurde zum Sichern des Daches nachgefordert.