Ein kurzer Tagesausflug an Ostern nach Venedig? Diese Art von Kurztrips wird auch künftig möglich sein, allerdings nicht mehr kostenlos.
Die Regierung der Lagunenstadt traf jetzt eine wegweisende Entscheidung: An bestimmten, besonders überlaufenen Tagen müssen Tagestouristen eine Gebühr von fünf Euro bezahlen und sich für ihren Venedigbesuch zuvor auf einem Internet-Portal anmelden. Tun sie das nicht, drohen Geldbußen zwischen 50 und 300 Euro.
Seit Jahrzehnten gibt es in Venedig Diskussionen, wie dem Ansturm auf die Stadt am besten beizukommen ist. Bis zu 100.000 Besucher befinden sich zu Stoßzeiten gleichzeitig in der Stadt. Die Unesco hatte erst vor Wochen empfohlen, Venedig auf die Liste der gefährdeten Stätten des Weltkulturerbes zu setzen, weil sie unter anderem durch den Massentourismus gefährdet sei.
Eintrittsgebühr als Experiment
Die noch gebliebenen rund 50.000 Bewohner fühlen sich in ihrer Stadt oft wie in einem Freilichtmuseum. Zu den Diskussionsvorschlägen zählte die Einführung von Drehkreuzen und andere Zugangsbeschränkungen für Touristen.
Die Stadtregierung um Bürgermeister Luigi Brugnaro entschied sich nun gegen Zugangsbeschränkungen, aber für eine Eintrittsgebühr.
Die Eintrittsgebühr soll ab 2024 zunächst als Experiment an etwa 30 Tagen des Jahres mit besonders großem Andrang erhoben werden, wie an Ostern. Ausgenommen sind Kinder bis 14 Jahre, Einwohner der Stadt, Pendler, Studierende an den venezianischen Universitäten.