Ross Antony, Sie stehen im Europa-Park mit Ihrer neuen Show „Crazy Summer“ auf der Bühne. Um was geht es?
Ross Antony: Mein Mann, der Opernsänger Paul Reeves, und ich gestalten diese Show gemeinsam. Wir versprechen dem Publikum eine bunte, unterhaltsame Zeit mit guter Stimmung und ganz vielen tollen Liedern. Ein Theater voll guter Laune. Es wird eine spektakuläre Show voller Musik, Erinnerungen und Emotionen. Wir nehmen das Publikum mit auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle – mal nostalgisch, mal emotional, mal rasant, aber immer mit ganz viel Herz, Humor und Live-Musik. Ein Nachmittag zum Lachen, Staunen, Mitsingen und Mittanzen. Im Anschluss an jede Show gibt es eine Signierstunde, weil uns die Nähe zu den Menschen, die uns besuchen, wichtig ist.
Was ist der Anlass für die Show?
Antony: Mit unserer jährlichen Show „Crazy Christmas“, die wir immer vor Weihnachten im Europa-Park auf die Bühne bringen, gehen wir ins vierte Jahr. Weil der Europa-Park im Juli 50 Jahre alt wird, entstand die Überlegung, nicht nur eine Winter-, sondern erstmals auch eine Sommer-Show zu realisieren. Paul und ich haben hierfür die passende Musik, Kostüme und schöne Geschichten herausgesucht. Wir mögen sehr die weihnachtliche Stimmung und gehen bei „Crazy Christmas“ zum Beispiel auch mal als Weihnachtskugel oder Santa Claus auf die Bühne. Stattdessen gibt es nun Sommerfeeling, Hawaiihemden und bunte, schrille Klamotten. Und das alles im großen Theater des Europa-Parks, das eine wunderbare Kulisse liefert. Mit dabei sind Artisten des Europa-Parks. Sie werden mit waghalsigen Aktionen zu sehen sein. Diese bunte Show passt gut in einen Freizeitpark und auch sehr gut zu meinem neuen Album.
Dieses Album heißt „100 Jahre gute Laune“. Wieso dieser Titel?
Antony: Ich habe mir Songs aus 100 Jahren ausgesucht. Musik, die bunt ist, die alles überdauert und die uns bis heute prägt. Es ist ein Soundtrack für den Gute-Laune-Sommer. Ich werde oft gefragt, wo meine gute Stimmung und mein Optimismus herkommen. Ein Grund ist die Musik. Ich höre und singe gerne Songs, die gute Laune machen, die wir alle kennen und bei denen jeder mitgehen kann. Das gibt mir ein gutes Gefühl. Solche Songs aus jeder Ära sind auf dem neuen Album. Es sind sozusagen vertonte und tanzbare Glücksgefühle, Freude und emotionale Höhenflüge – zeitlose, maximal ansteckende Feel-Good-Rhythmen für eine Zielgruppe von drei bis 99 Jahren.
Sie singen also bekannte Lieder nach?
Antony: Ich interpretiere sie neu, indem ich englische Titel auf Deutsch singe und den Sound anpasse. Zum Beispiel die Klassiker „Walking On Sunshine“, „Singin‘ In The Rain“, „Sugar Sugar“ oder „Live Is Life“. Zudem habe ich zwei brandneue Titel aufgenommen. Immer geht es um das Positive und um Lebensfreude, das ist der rote Faden. An dem Album habe ich zwei Jahre gearbeitet. Ich hatte eine echte Freude, die Playlist eines ganzen Jahrhunderts voller guter Laune zusammenzustellen.
Es fällt auf, dass Sie Ihre Optik stark verändert haben. Wie kam es dazu?
Antony: Ich bin vor einem Jahr 50 alt geworden und habe entschieden, dass ich Ross Antony neu interpretiere. Immer das Gleiche ist langweilig. Immer nur dieser blonde hyperaktive Typ zu sein, der wie ein Flummi durch die Welt hüpft, war mir für das ganze Leben zu wenig. Ich wollte frischen Wind in mein Leben bringen. Ich liebe noch Glitzer und bunte Anzüge, aber es muss nicht nur eine Seite von mir geben. Deshalb habe ich mich optisch verändert, habe abgenommen und reduziere ein bisschen mein Arbeitspensum. Früher bin ich von Auftritt zu Auftritt gehetzt. Heute reise ich bewusst einen Tag früher an, nutze die Zeit für Spaziergänge und Ausflüge oder zum Entspannen und reise einen Tag nach dem Auftritt wieder ab.
Gelingt Ihnen das?
Antony: Auf jeden Fall. Ich mache jetzt viele Spaziergänge mit meinem Mann und wir sind nicht immer gleich außer Atem, wenn wir alleine oder mit den Hunden unsere Runden drehen. Das hat auch damit zu tun, dass ich den Sport für mich entdeckt habe: Tennis, Golf und Badminton. Bewahrt habe ich mir meine gute Laune, meinen Optimismus und meinen Gestaltungswillen. Das trägt mich durchs Leben.
Welche Verbindungen haben Sie zum Schwarzwald und zum Bodensee?
Antony: Wir kennen die Regionen von vielen Auftritten und auch durch das Golfen. Die Menschen hier sind sehr warmherzig. Das hat vermutlich auch damit zu tun, dass das Wetter hier meist besser ist als anderswo und die Sonne häufiger scheint. Das hebt auch bei mir immer die Stimmung. Deshalb kommen Paul und ich sehr gerne hierher.
Interview: Jürgen Ruf