10.13 Uhr: Laut Klinikleiter drei Babys in Gaza an Unterkühlung gestorben

Mindestens drei palästinensische Säuglinge sind nach Angaben eines Klinikleiters im Gazastreifen während einer Kältewelle an Unterkühlung gestorben. Said Saleh, Chef des Krankenhauses Asdika al-Marid in Gaza, erklärte, die Babys seien innerhalb der letzten Stunden gestorben. Die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde äußerte sich zunächst nicht dazu. 

Das waren die Entwicklungen am Montag, 24. Februar:

21 Uhr: Israel meldet Angriff auf Ziele im Gazastreifen nach Raketenangriff

Nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen hat die israelische Armee nach eigenen Angaben zwei Ziele in dem Palästinensergebiet angegriffen. Vom Gazastreifen aus sei am Montag ein Geschoss abgefeuert worden, das allerdings innerhalb des Palästinensergebiets eingeschlagen sei, erklärte die Armee. Daraufhin habe das Militär den Ort angegriffen, von dem aus das Geschoss gestartet war, sowie einen weiteren Raketen-Abschussort in der Nähe.

15.53 Uhr: Hamas pocht auf Freilassung von palästinensischen Häftlingen

Die Fortsetzung der Gespräche über die Waffenruhe-Vereinbarung im Gaza-Krieg hängt aus Sicht der islamistischen Hamas von der Freilassung palästinensischer Häftlinge durch Israel ab. „Die Vermittler müssen sicherstellen, dass der Feind die Bedingungen der Vereinbarung einhält“, erklärte Basim Naim, Mitglied des Politbüros der Hamas. 

Israel hatte in der Nacht zu Sonntag mitgeteilt, die im Waffenruhe-Abkommen vorgesehene Entlassung palästinensischer Häftlinge werde ausgesetzt. Erst müsse die islamistische Terrororganisation versichern, mit den demütigenden Zeremonien bei der Freilassung der israelischen Geiseln aufzuhören, hieß es zur Begründung. Betroffen sind 602 palästinensische Häftlinge. Sie hätten am Samstag im Austausch für sechs israelische Geiseln freikommen sollen.

Ob das Abkommen zwischen den Kriegsparteien halten wird, ist ungewiss. Katar, Ägypten und die USA vermitteln zwischen beiden. Im Rahmen einer ersten Phase ist auch noch die Übergabe vier weiterer Geisel-Leichen durch die Hamas vorgesehen. 

14.29 Uhr: Beisetzung der Bibas-Familie am Mittwoch

Die in Geiselhaft der islamistischen Hamas getötete Schiri Bibas und ihre beiden kleinen Söhne sollen am Mittwoch in Israel beigesetzt werden. Geplant sei eine private Zeremonie in der Nähe ihres Heimatortes Nir Oz, berichteten israelische Medien. Zuvor solle es der Öffentlichkeit jedoch ermöglicht werden, an einem Trauerzug teilzunehmen. Schiri Bibas und ihre Söhne Kfir und Ariel hatten auch die deutsche Staatsangehörigkeit. 

Die Leiche der Mutter war am Freitag von der Hamas übergeben worden, einen Tag nach den sterblichen Überresten ihrer Kinder. In einem Sarg, den die Hamas zuerst an das Rote Kreuz ausgehändigt hatte, befand sich die Leiche einer anderen, unbekannten Frau. Diese Vertauschung - ob wissentlich oder versehentlich - hatte in Israel große Empörung ausgelöst. 

Nach einer forensischen Untersuchung der Leichen teilte die Armee mit, die beiden Kinder seien im November 2023 von den Kidnappern brutal ermordet worden. Nach Darstellung der Hamas wurden sie dagegen bei einem israelischen Luftangriff getötet. Im Augenblick ihrer Entführung war Ariel vier Jahre und Kfir erst zehn Monate alt.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 23. Februar:

18.39 Uhr: Netanjahu droht mit Wiederaufnahme der Angriffe im Gazastreifen

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat der radikalislamischen Hamas mit einer Wiederaufnahme der Angriffe im Gazakrieg gedroht. "Wir sind darauf vorbereitet, die Kämpfe jederzeit wieder aufzunehmen, unsere Einsatzpläne sind fertig", sagte Netanjahu am Sonntag bei einer Zeremonie für Armee-Offiziere in der Stadt Cholon. 

Seit dem 19. Januar gilt eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. Allerdings werfen sich beide Seiten eine Gefährdung der Feuerpause vor. Auf Grundlage des Waffenruhe-Abkommens hatte die Hamas bisher 24 lebende sowie vier tote Geiseln an Israel übergeben. Im Gegenzug wurden mehr als 1100 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen entlassen.

13.58 Uhr: Israelische Armee evakuiert und besetzt drei Flüchtlingslager im Westjordanland

Die israelische Armee hat ihren Einsatz im Westjordanland ausgeweitet und drei palästinensische Flüchtlingslager im Norden des Gebiets evakuiert und besetzt. „Ich habe (die Truppen) beauftragt, sich auf eine anhaltende Präsenz in den geleerten Lagern im kommenden Jahr vorzubereiten und die Rückkehr der Bewohner und das Wiederaufleben des Terrorismus zu verhindern“, erklärte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz am Sonntag.

Die Armee habe zehntausende Palästinenser aus drei Flüchtlingslagern im Norden des Westjordanlands fortgebracht, teilte Katz mit: „Bis jetzt wurden 40.000 Palästinenser aus den Flüchtlingslagern Dschenin, Tulkarem und Nur Schams evakuiert.“ Die drei Lager seien jetzt leer und würden von der Armee besetzt werden.

Zuvor am Sonntag hatte die israelische Armee eine Ausweitung ihres Einsatzes im Westjordanland bekanntgegeben. Eine Panzereinheit sei in die Stadt Dschenin verlegt worden. Es ist die erste Panzereinheit in dem palästinensischem Gebiet seit dem Jahr 2005 - also seit der Zweiten Intifada, dem palästinensischen Aufstand gegen die israelische Besatzung.

11.21 Uhr: Hamas wirft Israel Gefährdung der Waffenruhe vor wegen Verzögerung der Geiselfreilassung 

Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas hat Israel vorgeworfen, mit der Verzögerung der Freilassung palästinensischer Häftlinge die Waffenruhe zu gefährden. Israel setze durch sein Handeln "das gesamte Abkommen großer Gefahr" aus, teilte der hochrangige Hamas-Vertreter Bassem Naim der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag mit. Naim rief die Vermittler in dem Konflikt, "insbesondere die USA", dazu auf, Israel dazu zu drängen, "das Abkommen so umzusetzen, wie es ist".

10.20 Uhr: Luftangriffe Israels im Libanon vor Nasrallah-Begräbnis

Israelische Kampfjets haben nach libanesischen Medienberichten Ziele nahe der libanesischen Küstenstadt Tyrus sowie im Osten des Libanons beschossen. Ein syrisches Mädchen sei verletzt worden, berichtete die Staatsagentur NNA. Berichte über Tote gab es zunächst nicht. 

Die israelische Armee teilte mit, ein militärischer Posten der libanesischen Hisbollah-Miliz sei angegriffen worden. Geheimdienste hätten dort Raketenabschussrampen, Waffen und „Hisbollah-Aktivitäten“ identifiziert. 

8.59 Uhr: Staatsmedien - Israel greift vor Trauerfeier für Nasrallah Ziele im Libanon an

Israel hat libanesischen Angaben zufolge am Tag der geplanten Trauerfeier für den vor fünf Monaten getöteten Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah in Beirut Ziele im Südlibanon angegriffen. „Feindliche Flugzeuge haben zwei Angriffe auf das Gebiet zwischen Kleile und Sammaaija im Bezirk Tyros geflogen“, berichtete die Nationale Nachrichtenagentur am Sonntag. Die Angriffe ereigneten sich demnach rund zehn Kilometer von der Grenze zu Israel entfernt.

Israel hatte bereits am Samstagabend die Grenzregion zu Syrien und dem Libanon beschossen. Damit sollte nach Angaben der israelischen Armee verhindert werden, dass die Hisbollah-Miliz Waffen in den Libanon schmuggelt.

Zur Trauerfeier Nasrallahs in Beirut am Sonntag werden zehntausende Menschen erwartet. Der langjährige Anführer der Hisbollah-Miliz war Ende September bei israelischen Luftangriffen auf südliche Vororte der libanesischen Hauptstadt getötet worden. Die Trauerfeier war aus Sicherheitsgründen nicht direkt nach Nasrallahs Tod abgehalten worden.

04.57 Uhr: Israel verschiebt Freilassung palästinensischer Häftlinge

Israel verschiebt nach der Freilassung weiterer Geiseln durch die Hamas die im Waffenruhe-Abkommen vorgesehene Entlassung palästinensischer Häftlinge auf unbestimmte Zeit. Das gab das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in der Nacht bekannt. Erst müsse die islamistische Terrororganisation versichern, mit den demütigenden Zeremonien bei der Freilassung der israelischen Geiseln aufzuhören, hieß es zur Begründung. 

3.20 Uhr: Hamas-Video sorgt in Israel für Entsetzen

Israel wirft der islamistischen Hamas in Gaza vor, Geiseln in einem verstörenden Video zu Propagandazwecken zu missbrauchen. Zwei entführte Israelis würden darin gezwungen, die am Samstag erfolgte Freilassung von drei Landsleuten mitanzusehen, während sie selbst weiter in der Gewalt der Terroristen sind, berichteten israelische Medien. In dem Video sind demnach die beiden jungen Männer Eviatar David und Guy Gilboa-Dalal in einem Fahrzeug im Bühnenbereich zu sehen, den die Hamas für die Freilassung der drei Entführten im Flüchtlingsviertel Nuseirat in Gaza aufgebaut hatte.

„Dieser kalkulierte Akt psychologischer Folter ist ein krasses, abscheuliches Beispiel von Grausamkeit“, hieß es in einer Stellungnahme des Forums der Geisel-Angehörigen. Das Video ist laut der „Times of Israel“ das erste Lebenszeichen von David seit seiner Entführung am 7. Oktober 2023 und das erste Lebenszeichen von Gilboa-Dalal seit Juni. 

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 22. Februar:

22.05 Uhr: Israel bombardiert im syrisch-libanesischen Grenzgebiet

Die israelische Armee hat trotz der bestehenden Waffenruhe nach eigenen Angaben Grenzübergänge von Syrien in den Libanon bombardiert. Die libanesische Hisbollah-Miliz habe versucht, durch diese Übergänge Waffen in den Libanon zu schmuggeln, stand in einer Mitteilung der Armee. 

Waffenschmuggel sei ein Verstoß gegen die Vereinbarungen zur Waffenruhe, und die Armee werde weiter gegen jede Gefährdung Israels vorgehen. Nach Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen gab es bei den Angriffen bei der Stadt Kudsaja keine Opfer. 

20.19 Uhr: Hamas kritisiert ausbleibende Freilassung von Häftlingen

Die islamistische Hamas hat die Verzögerung der Freilassung palästinensischer Häftlinge durch Israel im Gegenzug für die zuvor erfolgte Übergabe sechs israelischer Geiseln scharf kritisiert. Die Hamas habe die Vermittler Ägypten und Katar über die Verzögerung informiert, stand in einer Erklärung der Terrororganisation. Israel werde keine Vermittler für den Konflikt mehr finden, wenn es das Abkommen jetzt verletze und sich weigere, die Häftlinge freizulassen, warnte die Hamas.

18.01 Uhr: Hamas wirft Israel "haltlose Lügen" zum Tod der Bibas-Kinder vor

Die radikalislamische Hamas hat Israel vorgeworfen, "haltlose Lügen" über den Tod der jüngsten Geiseln Kfir und Ariel Bibas zu verbreiten. "Die falschen Anschuldigungen, die die kriminellen Besatzer zum Tod der Bibas-Kinder in den Händen ihrer Entführer verbreiten, sind nichts als haltlose Lügen und Erfindungen", erklärte der Hamas-Sprecher Hasem Kassem am Samstag. Die Hamas habe die Geiseln vielmehr "verantwortungsbewusst" und entsprechend islamischer Werte behandelt.

Der fast neun Monate alte Kfir Bibas und sein vier Jahre alter Bruder Ariel waren die jüngsten Geiseln, die bei dem Großüberfall der Hamas und verbündeter Gruppen am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Ihre Leichen waren am Donnerstag im Rahmen des Waffenruheabkommens zwischen Israel und der Hamas an Israel übergeben worden. 

Ein israelischer Armeesprecher hatte am Freitag erklärt, palästinensische Kämpfer hätten die Jungen "mit bloßen Händen" getötet. Der Armee zufolge ergaben Untersuchungen von Behörden und geheimdienstliche Informationen, dass die Brüder "im November 2023 von palästinensischen Terroristen in Geiselhaft brutal getötet wurden". 

Die Hamas hatte dagegen erklärt, die Bibas-Brüder und ihre ebenfalls entführte Mutter Shiri Bibas seien im November 2023 bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. 

17.18 Uhr: Freilassung palästinensischer Häftlinge durch Israel verzögert sich

Die für Samstag geplante Freilassung weiterer palästinensischer Häftlinge durch Israel nach der Übergabe von sechs israelischen Geiseln durch die Hamas verzögert sich nach Angaben aus israelischen Regierungskreisen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu werde am Abend eine "Sicherheitsberatung" abhalten, sagte ein Regierungsvertreter. Erst anschließend werde eine Entscheidung über die "nächsten Schritte" im Rahmen der Waffenruhe mit der radikalislamischen Hamas gefällt. 

Im Rahmen des Abkommens hatte die Hamas am Samstag sechs israelische Geiseln freigelassen. Im Gegenzug sollten nach Angaben der palästinensischen Häftlingsvereinigung am selben Tag 602 Gefangene aus israelischen Gefängnissen freikommen.

14 Uhr: Israels Armee - Hamas übergibt letzte von sechs Geiseln

Die Hamas hat nach Angaben der israelischen Armee die letzte von sechs Geiseln ausgehändigt, die heute freigelassen werden sollten. Hischam al-Sajid sei nach fast zehn Jahren in der Gewalt von Islamisten an das Rote Kreuz übergeben worden und unterwegs zu israelischen Truppen im Gazastreifen, teilte das Militär mit.

12 Uhr: Hamas übergibt drei weitere Geiseln an das Rote Kreuz

Die radikalislamische Hamas hat am Samstag drei weitere israelische Geiseln freigelassen. Wie ein AFP-Reporter berichtete, verließ ein Konvoi des Roten Kreuzes mit den drei Freigelassenen Elija Cohen, Omer Schem Tov und Omer Wenkert die Stadt Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens. Die Zahl der am Samstag freigekommenen Geiseln stieg damit auf fünf, zuvor hatte die Hamas bereits zwei andere Männer freigelassen.

9.35 Uhr: Hamas lässt zwei weitere Geiseln frei

Die radikalislamische Hamas hat im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens mit Israel zwei weitere Geiseln freigelassen. Averu Mengistu und der österreichisch-israelische Doppelstaatler Tal Schoham seien in Israel eingetroffen, hieß es am Samstag aus israelischen Sicherheitskreisen. Die beiden Männer waren zuvor in Rafah im Süden des Gazastreifens an das Rote Kreuz übergeben worden, das sie dann mit einem Konvoi aus der Stadt wegbrachte.

Das Rote Kreuz übergab die Geiseln im Anschluss an die israelische Armee im Gazastreifen, wie diese mitteilte. Vor der Übergabe an das Rote Kreuz waren Schoham und Mengistu auf einer Bühne in Rafah von maskierten Hamas-Kämpfern vorgeführt worden.

9 Uhr: Insgesamt sechs weitere Geiseln sollen freikommen

Avera Mengistu (39) ist eine Langzeitgeisel der Hamas. Tal Schoham (40) wurde vor 16 Monaten aus Israel entführt, wie auch Omer Schem-Tov (22), Omer Wenkert (23) und Elija Cohen (27), die ebenfalls heute freigelassen werden sollen. Darüber hinaus wurde die Freilassung von Hischam al-Sajid (36) zugesagt. Er hatte wie Mengistu vor einem Jahrzehnt auf eigene Faust die Grenze in den Gazastreifen überquert, beide sollen unter psychischen Problemen leiden.

6.26 Uhr: Kibbuz in Israel: Frauenleiche ist die von Schiri Bibas

Bei der von der islamistischen Hamas im Gazastreifen übergebenen Frauenleiche handelt es sich nach israelischen Angaben um die der verschleppten Geisel Schiri Bibas. Das bestätigte der Kibbuz Nir Oz am Morgen. „Der Kibbuz teilt mit tiefem Schmerz mit, dass sie in der Geiselhaft in Gaza ermordet wurde“, sagte eine Sprecherin. Die Terrororganisation will derweil heute sechs weitere israelische Geiseln im Austausch gegen Hunderte palästinensische Häftlinge freilassen. Die Übergabe der Männer sollte demnach heute Morgen in Rafah im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens beginnen und in zwei Schritten erfolgen. 

Dabei handelt es sich um die Männer Omer Schem-Tov, Omer Wenkert, Elija Cohen, Tal Schoham, Hischam al-Sajid und Avera Mengistu. Die Hamas bestätigte die Namen. Im Gegenzug ist palästinensischen Angaben zufolge vorgesehen, dass Israel rund 600 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen entlassen wird, unter ihnen 60 Straftäter mit langen Haftstrafen. Die hatte die Leiche von Schiri Bibas, die auch die deutsche Staatsangehörigkeit hatte, zuvor an das Rote Kreuz ausgehändigt, woraufhin sie Israel übergeben und in einem forensischen Institut in der Küstenmetropole Tel Aviv untersucht wurde.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 21. Februar:

20.50 Uhr: Hamas: Leiche von Schiri Bibas an Rotes Kreuz übergeben

Die islamistische Hamas hat nach eigenen Angaben nun die Leiche der im Gazastreifen getöteten Geisel Schiri Bibas an das Rote Kreuz übergeben. Dies bestätigte ein Funktionär der Organisation der Deutschen Presse-Agentur. Die sterblichen Überreste der Frau hätten zusammen mit denen ihrer beiden Kleinkinder eigentlich bereits am Donnerstag nach Israel zurückkehren sollen. In dem Sarg, den die Hamas an das Rote Kreuz übergeben hatte, befand sich jedoch die Leiche einer anderen, unbekannten Frau. 

Die Terrororganisation räumte später einen möglichen Irrtum ein. Die Vertauschung - ob wissentlich oder versehentlich - hatte in Israel große Empörung ausgelöst. Das israelische Militär erklärte nun am Freitag zunächst, die Information prüfen zu wollen.

17.33 Uhr: Sechs weitere Geiseln sollen freikommen

Die islamistische Hamas im Gazastreifen will am Samstag sechs weitere Geiseln freilassen, drei von ihnen früher als geplant. Die Übergabe soll nach neuen Angaben der Hamas um 8.00 Uhr Ortszeit (7.00 Uhr/MEZ) in Rafah beginnen und in zwei Schritten erfolgen. Im Gegenzug ist palästinensischen Angaben zufolge vorgesehen, dass Israel rund 600 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen entlassen wird, unter ihnen 60 Straftäter mit langen Haftstrrafen. 

16.37 Uhr: Israel schließt wichtigen Übergang nach Gaza

Israel hat den wichtigsten Übergang für Hilfslieferungen in den Gazastreifen ohne Angabe von Gründen geschlossen. „Der Grenzübergang Kerem Shalom ist heute geschlossen, und seit gestern ist keine Ausrüstung mehr nach Gaza gelangt“, schrieb Omer Dostri, Sprecher des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu auf der Plattform X. Auch die israelische Behörde für Palästinenserangelegenheiten Cogat bestätigte auf Anfrage die Schließung, ohne Gründe zu nennen.

Nach Angaben der Hamas waren kurz vor der Schließung noch rund zehn Containerhäuser über Kerem Schalom in den Gazastreifen transportiert worden. Die Lieferung dieser Behelfshäuser für die vielen in Zelten und Ruinen lebenden rund zwei Millionen Gaza-Bewohner ist eine der wichtigsten Forderungen der Hamas für die Fortsetzung der Waffenruhe und den vereinbarten Austausch israelischer Gaza-Geiseln gegen inhaftierte Palästinenser. 

0.46 Uhr: Israel identifiziert zwei Kinderleichen

Israel hat die Identität von zwei Kinderleichen bestätigt, die von der islamistischen Hamas übergeben worden waren. Es handele sich um die vor mehr als 16 Monaten in den Gazastreifen verschleppten Geiseln Kfir und Ariel Bibas, teilte die Armee nach einer forensischen Untersuchung mit. Bei einer dritten Leiche handele es sich jedoch nicht um ihre Mutter Schiri Bibas.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 20. Februar:

21.42 Uhr: Bus-Explosionen im Zentrum Israels - Polizei vermutet Anschlag

In einer Stadt im Zentrum Israels sind am Donnerstagabend nach Polizeiangaben mehrere Busse explodiert. Der Vorfall in Bat Yam werde als mögliche „Terrorattacke“ eingestuft, teilte die Polizei mit. Nach Angaben des Bürgermeisters der südlich von Tel Aviv gelegenen Stadt gab es keine Verletzten.

Laut Berichten israelischer Medien waren die Busse zum Zeitpunkt der Explosionen leer. Die Polizei erklärte, es sei eine Suche nach Verdächtigen eingeleitet worden.

9.40 Uhr: Israelische Armee meldet Entgegennahme toter Geiseln

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Leichen toter Geiseln entgegengenommen, die die islamistische Hamas zuvor dem Roten Kreuz übergeben hatte. „Die Leichen der Geiseln wurden an Vertreter der IDF und der ISA im Gazastreifen übergeben“, erklärte ein Militärsprecher am Donnerstag mit Verweis auf die israelischen Streitkräfte und den israelischen Inlandsgeheimdienst. Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu teilte mit, Israel habe „die Särge von vier gefallenen Geiseln erhalten“.

8.50 Uhr: Hamas übergibt tote israelische Geiseln

Die Hamas hat im Gazastreifen die sterblichen Überreste von vier Menschen an das Rote Kreuz übergeben. Die Zeremonie in Chan Junis war in einer Live-Übertragung im Fernsehen zu sehen. Israel will nun die Identität der Leichen prüfen, bei denen es sich laut Hamas um tote Geiseln handeln soll.

Die Hamas hatte am Übergabeort eine Bühne errichtet, zahlreiche jubelnde Schaulustige versammelten sich neben Dutzenden vermummten und maskierten Islamisten in Uniformen zu lauter Musik. 

Auf der Bühne wurden vier schwarze Särge aufgebahrt, im Hintergrund war der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu als Vampir abgebildet, mit den Bildern der getöteten Geiseln. „Der Kriegsverbrecher Netanjahu und seine Armee haben sie mit Raketen zionistischer Kampfjets getötet“, stand daneben. Eine israelische Moderatorin sprach von einem „Theater des Terrors“. 

Unter den Toten sollen zwei Kleinkinder sein
Der Hamas und israelischen Medien zufolge sollen unter den Toten eine Mutter und zwei Kleinkinder sein. Alle drei haben auch die deutsche Staatsbürgerschaft. 

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 19. Februar:

22.17 Uhr: Drei Palästinenser im Westjordanland von israelischer Armee getötet

Die israelische Armee hat drei Palästinenser im Westjordanland getötet. Soldaten hätten „drei gesuchte Terroristen, die für Terrorzwecke Waffen verkauften, in der Gegend von al-Faraa eliminiert“, hieß es in einer Erklärung des israelischen Militärs. „Zwei weitere gesuchte Personen wurden festgenommen“, teilte die Armee weiter mit. Der Gouverneur der Region Tubas, Ahmad al-Asaad, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, drei Menschen seien „ermordet worden und ihre Körper werden (von der israelischen Armee) festgehalten“.

19.50 Uhr: Forum der Geisel-Familien bestätigt Tod von Kfir und Ariel Bibas sowie ihrer Mutter

Das Forum der Geisel-Familien in Israel hat den Tod der beiden jüngsten Hamas-Geiseln bestätigt. "Wir haben die erschütternde Nachricht erhalten, dass Shiri Bibas, ihre Kinder Ariel und Kfir und Oded Lifshitz nicht mehr unter uns sind", erklärte das Forum am Mittwoch. Die Hamas hatte die beiden Kleinkinder und ihre deutsch-israelische Mutter bereits im November 2023 für tot erklärt und am Dienstag angekündigt, dass ihre Leichen am Donnerstag an Israel übergeben werden sollen.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 18. Februar:

18.30 Uhr: Bewohner kehren nach Israels Abzug zurück in den Südlibanon

Nach monatelanger Präsenz hat das israelische Militär den Großteil seiner Stellungen im Süden des Libanon geräumt. Bis auf fünf strategische Punkte nahe der Grenze sei die Armee aus allen Gebieten abgezogen, berichteten israelische Medien. Zum ersten Mal seit Monaten strömten Bewohner zurück in ihre Heimatdörfer. Während viele von ihnen zerstörte Häuser und Verwüstung vorfanden, drängt die libanesische Regierung auf den vollständigen Abzug der verbleibenden israelischen Truppen im Land.

Waffenruhe-Abkommen sah vollständigen Abzug vor

Die Waffenruhe, die Ende November nach einem Jahr des Kriegs zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah vereinbart worden war, sah unter anderem einen vollständigen Abzug der israelischen Truppen aus dem Libanon bis heute vor. Die Frist wurde Ende Januar bereits einmal verlängert.

18.14 Uhr: Forum der Geisel-Familien in Israel nennt Namen freizulassender Geiseln

In Israel hat das Forum der Geisel-Familien am Dienstag die Namen der sechs Geiseln veröffentlicht, die am Samstag von der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen freigelassen werden sollen. Es handelt sich demnach um Elija Cohen, Omer Schem Tov, Omer Wenkert, Hischam al-Sajed, Avera Mengistu und den österreichisch-israelischen Doppelstaatler Tal Schoham.

15.02 Uhr: Hamas kündigt für Samstag Freilassung von sechs lebenden Geiseln an

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas will am Samstag nach eigenen Angaben sechs weitere lebende Geiseln freilassen. Es handele sich um die letzten lebenden Gefangenen, die in der ersten Phase des Waffenruhe-Abkommens mit Israel freikommen sollen, sagte Hamas-Verhandlungsführer Chalil al-Haija am Dienstag in einer vom Hamas-Sender al-Aksa TV übertragenen Rede. Kurz zuvor hatte er angekündigt, am Donnerstag die Leichen von vier Geiseln an Israel zu übergeben.

14.38 Uhr: Hamas: Übergabe von vier toten israelischen Geiseln am Donnerstag

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat angekündigt, am Donnerstag die Leichen von vier Geiseln an Israel zu übergeben. Im Gegenzug solle Israel am Samstag palästinensische Häftlinge freilassen, sagte der Hamas-Verhandlungsführer Chalil al-Haija am Dienstag in einer Rede, die vom Hamas-Sender al-Aksa übertragen wurde. Im Laufe der ersten Phase der am 19. Januar in Kraft getretenen Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas waren bislang 19 lebende israelische Geiseln freigekommen.

yb/bfi

12.30 Uhr: Bundeskanzler Scholz lehnt Gaza-Plan Trumps entschieden ab

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt den Gaza-Plan von US-Präsident Donald Trump entschieden ab. Die „zwangsweise Umsiedlung“ von Menschen sei „menschenfeindlich und unakzeptabel“, sagte Scholz der „Jüdischen Allgemeinen“ (online) am Dienstag in Berlin. Ein solcher Plan verstoße gegen das Völkerrecht und die UN-Menschenrechtscharta. Trump hatte Anfang Februar angekündigt, dass die USA die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen wollten und die Palästinenser umgesiedelt würden.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 17. Februar:

16.54 Uhr: Israelische Armee will an fünf „strategischen Punkten“ im Libanon bleiben

Kurz vor Ablauf einer Frist für den Abzug israelischer Truppen aus dem Südlibanon am Dienstag hat die israelische Armee angekündigt, an fünf „strategischen Punkten“ im Libanon bleiben zu wollen. „Angesichts der aktuellen Situation werden wir weiterhin eine kleine Anzahl von Soldaten an fünf strategischen Punkten entlang der libanesischen Grenze stationieren“, sagte Armeesprecher Nadav Shoshani am Montag vor Journalisten.

Damit solle sichergestellt werden, dass die Bevölkerung verteidigt werden kann und „keine unmittelbare Bedrohung besteht“, sagte der Sprecher. Es handele sich um eine vorübergehende Maßnahme, „bis die libanesischen Truppen in der Lage sind, das Abkommen vollständig umzusetzen“, fügte er hinzu.

13.11 Uhr: Israelische Armee: Hamas-Kommandant bei Luftangriff im Süden des Libanon getötet

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen Kommandanten der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Südlibanon getötet. Muhammad Schahin sei bei einem israelischen Luftangriff in der Gegend um die Stadt Sidon getötet worden, erklärte die Armee am Montag. Schahin plante laut der israelischen Armee Terrorangriffe gegen israelische Zivilisten und war während des Krieges für Raketenabschüsse auf Israel verantwortlich gewesen. 

"Schahin war eine bedeutende Wissensquelle innerhalb der Terrororganisation", erklärte die israelische Armee. Der Vorfall ereignete sich einen Tag vor dem Ende der Frist für den Abzug israelischer Truppen aus dem Südlibanon.

8 Uhr: Hisbollah-Chef: Libanesische Regierung muss Abzug der israelischen Armee durchsetzen

Hisbollah-Chef Naim Kassem hat die libanesische Regierung dazu aufgefordert, den im Waffenruhe-Abkommen vereinbarten Abzug der israelischen Armee aus dem Süden des Landes durchzusetzen. "Israel muss sich bis zum 18. Februar komplett zurückziehen, da gibt es keine Ausrede", sagte der Milizenchef am Sonntag. "Es ist die Pflicht des libanesischen Staates", alles in seiner Macht Stehende dafür zu tun, "damit sich Israel zurückzieht", fügte Kassem in der vom Hisbollah-Sender al-Manar übertragenen Rede hinzu. 

Ein Vertreter Israels hatte am Donnerstag erklärte, die Armee werde sich wie vereinbart bis Dienstag zurückziehen. Am selben Tag teilte der libanesische Parlamentspräsident Nabih Berri mit, Israel habe gefordert, fünf Armeestellungen im Südlibanon beibehalten zu können, was Berri laut eigenen Angaben ablehnte.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 16. Februar:

18.38 Uhr: Israel berät über zweite Phase der Waffenruhe und entsendet Delegation nach Kairo

Das israelische Sicherheitskabinett berät am Montag über die zweite Phase der Gaza-Waffenruhe. Das teilte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu am Sonntag nach dessen Gespräch mit dem Nahost-Gesandten der USA, Steve Witkoff, mit. Netanjahu habe außerdem seine Unterhändler angewiesen, am Montag nach Kairo zu reisen, um die weitere Umsetzung der ersten Phase der Waffenruhe zu besprechen.

Nach der Sitzung des Sicherheitskabinetts werde das Verhandlungsteam weitere Anweisungen für die Gespräche über die zweite Waffenruhe-Phase erhalten, fügte das Büro des israelischen Regierungschefs hinzu.

17.25 Uhr: Große US-Waffenlieferung in Israel eingetroffen

Eine von der neuen US-Regierung freigegebene Lieferung schwerer Bomben ist in Israel eingetroffen. Die Bomben des Typs MK-84 seien in der Nacht im Hafen von Aschdod angekommen und auf Dutzende von Lastwagen umgeladen worden, teilte das israelische Verteidigungsministerium mit. Sie seien dann in Militärbasen der israelischen Luftwaffe transportiert worden. Israelischen Medienberichten zufolge kamen insgesamt 1.600 bis 1.800 solcher Bomben an.

10.42 Uhr: Drei Palästinenser bei Luftangriff im Süden Gazas getötet

Bei einem israelischen Luftangriff im Süden des Gazastreifens sind nach palästinensischen Angaben drei Menschen getötet worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, ein weiterer Zivilist sei verletzt worden, als eine israelische Drohne im Osten der Stadt Rafah auf eine Gruppe geschossen habe. 

Die israelische Armee teilte mit, mehrere Bewaffnete hätten sich im Süden des Gazastreifens israelischen Truppen genähert. Daraufhin seien sie von der Luftwaffe angegriffen worden. Es seien „Treffer identifiziert“ worden. Die Armee wiederholte Aufrufe an Einwohner des Gazastreifens, sich dort positionierten Truppen nicht zu nähern. 

10.06 Uhr: Rubio trifft Netanjahu zu Gespräch über Gaza-Waffenruhe

US-Außenminister Marco Rubio hat in Israel Gespräche über den Fortbestand des Waffenruhe-Deals zwischen Israel und der islamistischen Hamas aufgenommen. Er traf in Jerusalem mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zusammen.

9.06 Uhr: Große US-Waffenlieferung in Israel eingetroffen

Eine von der neuen US-Regierung freigegebene Lieferung schwerer Bomben ist in Israel eingetroffen. Die Bomben des Typs MK-84 seien in der Nacht im Hafen von Aschdod angekommen und auf Dutzende von Lastwagen umgeladen worden, teilte das israelische Verteidigungsministerium mit. Sie seien dann in Militärbasen der israelischen Luftwaffe transportiert worden. 

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 15. Februar:

20.31 Uhr: Drei Tote bei israelischen Angriffen im Libanon

Trotz einer Waffenruhe sind bei israelischen Luftangriffen im Libanon offiziellen Angaben zufolge drei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden. Zwei Tote habe es gegeben, als eine israelische Drohne eine Rakete auf ein Auto in dem Ort Arabsalim abgeschossen habe, teilte das Notfallzentrum des Gesundheitsministeriums mit. Dabei seien auch fünf Menschen verletzt worden. Unter den Toten sei ein Mitglied einer Einheit der Hisbollah-Miliz, die für Drohnenangriffe zuständig sei, berichteten libanesische Medien.

15.30 Uhr: 25 Tote aus Gaza-Trümmern geborgen

Im kriegszerstörten Gazastreifen werden auch fast vier Wochen nach Beginn der Waffenruhe immer noch Tote unter Trümmern eingestürzter Häuser gefunden. Binnen 48 Stunden seien weitere 25 Leichen geborgen worden, teilte das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium des Küstenstreifens mit. Die registrierte Gesamtzahl der Toten durch israelische Angriffe seit Beginn des Gaza-Kriegs sei damit auf 48.264 gestiegen. Seit dem 19. Januar gilt eine brüchige Waffenruhe.

Jedoch würden noch Tausende vermisst, die vermutlich unter Trümmern begraben seien, teilte das Ministerium weiter mit. Zudem wurden nach diesen Angaben während der vergangenen zwei Tage zwölf Menschen durch israelischen Beschuss verletzt. Die Zahl der Verletzten sei nun auf 111.688 gestiegen. Die israelische Armee betont regelmäßig, sie habe das Feuer auf Verdächtige eröffnet, die sich ihren Stellungen genähert und nicht auf Warnschüsse reagiert hätten. 

11.06 Uhr: Nach Geiselfreilassung - Busse mit Palästinensern verlassen israelische Gefängnisse

Nach der Freilassung von drei weiteren israelischen Geiseln aus dem Gazastreifen hat Israel erneut inhaftierte Palästinenser freigelassen. Mehr als ein Dutzend Busse mit Palästinensern verließen am späten Samstagvormittag das Ktziot-Gefängnis im Süden Israels, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Ein weiterer Bus verließ das Ofer-Gefängnis im besetzten Westjordanland und traf kurz darauf in Ramallah ein, wo die Freigelassenen von einer jubelnden Menschenmenge in Empfang genommen wurden.

Insgesamt sollen nach israelischen Angaben im Laufe des Tages 369 palästinensische Häftlinge freigelassen werden. Die meisten von ihnen sollen aus dem Ktziot-Gefängnis in den Gazastreifen zurückkehren.

9.59 Uhr: Freigelassene Geiseln nach Israel gebracht

Nach der Freilassung drei weiterer Geiseln im Gazastreifen sind die Männer wieder in ihrer Heimat zurück: Das israelische Militär brachte sie über die Grenze, wie die Armee mitteilte. Sie seien nun auf dem Weg zu einer Armeeeinrichtung im Süden Israels. Dort sollen sie den Angaben zufolge auch ihre Angehörigen treffen.

9.19 Uhr: Islamisten in Gaza lassen drei weitere Geiseln frei

Die Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad haben drei weitere aus Israel entführte Männer freigelassen. In einer Fernseh-Liveübertragung war zu sehen, wie die Geiseln an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben wurden. Es handelt sich um Alexander (Sascha) Trufanov (29), Sagui Dekel-Chen (36) sowie Iair Horn (46).

8.06 Uhr: Hamas bereitet Freilassung weiterer israelischer Geiseln vor

Im Gazastreifen hat die radikalislamische Hamas mit den Vorbereitungen für die Freilassung weiterer israelischer Geiseln begonnen. Dutzende bewaffnete und vermummte Kämpfer versammelten sich am Samstagmorgen in Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets. Wie bei vorherigen Freilassungen wurde eine Bühne errichtet und ein großes Plakat mit dem Logo der Al-Kassam-Brigaden, dem bewaffneten Arm der Hamas, sowie mehreren Propaganda-Botschaften auf Arabisch, Englisch und Hebräisch aufgehängt.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 14. Februar:

17.31 Uhr: Drei weitere Gaza-Geiseln sollen freikommen

Nach einem Nervenkrieg um die Zukunft der Waffenruhe im Gazastreifen wollen zwei islamistische Terrororganisationen nun doch drei weitere israelische Geiseln freilassen. Die Hamas werde zwei Geiseln übergeben und die kleinere Terrorgruppe Islamischer Dschihad eine, teilten die beiden Organisationen mit. Im Gegenzug soll Israel nach palästinensischen Angaben 369 inhaftierte Palästinenser freilassen. 

14.23 Uhr: Laut Bericht - Israels Armee dringt in syrische Dörfer ein

Die israelische Armee ist Berichten der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge in weitere Dörfer in Syrien nahe der besetzten Golanhöhen eingedrungen. Demnach wurden israelische Soldaten in der Ortschaft Al-Rafid im Westen von Kunaitra gesichtet.

Bereits zwei Tage zuvor sollen Dutzende Soldaten in den Ort Kudna eingedrungen sein. In der Ortschaft Saidna al-Golan sollen mehr als zwölf israelische Armee-Fahrzeuge aufgetaucht sein, israelische Soldaten errichteten dem Bericht zufolge einen Kontrollposten und führten intensive Kontrollen durch. Dort soll es auch zu Hausdurchsuchungen gekommen sein. 

14.07 Uhr: Rotes Kreuz "sehr besorgt" wegen Zustand israelischer Geiseln im Gazastreifen

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat sich mit Blick auf den Zustand der im Gazastreifen verbleibenden israelischen Geiseln "sehr besorgt" gezeigt. Die jüngsten Übergaben zeigten "die dringende Notwendigkeit, dass das IKRK Zugang zu den Geiseln erhält", erklärte die an den Freilassungen im Rahmen der Waffenruhe beteiligte Organisation am Freitag im Onlinedienst X. "Wir sind weiterhin sehr besorgt angesichts des Zustands der Geiseln", betonte das IKRK. 

"Wir haben wiederholt darauf hingewiesen, dass die Freilassung und Übergabe der Geiseln auf eine würdige und sichere Weise erfolgen muss", erklärte die Organisation. Sie betonte, das IKRK werde sich weiterhin für die Freilassungen einsetzen, "bis die letzte Geisel zurückgebracht ist."

13.52 Uhr: Israels Außenminister Saar: Deutschland sollte von Zwei-Staaten-Lösung Abstand nehmen

Der israelische Außenminister Gideon Saar hat von Deutschland eine neue und israelfreundlichere Nahostpolitik gefordert. „Wir hoffen, dass sich Deutschland im Nahen Osten als stabilisierende und erneuernde Kraft engagiert und dabei von den überholten und gescheiterten Paradigmen der Vergangenheit löst“, sagte Saar in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der „Welt am Sonntag“ (Wams). Weiter machte er deutlich, dass er sich damit auf die deutsche Unterstützung einer Zwei-Staaten-Lösung beziehe.

„Der Versuch, den Gaza-Streifen an die Palästinensische Autonomiebehörde zu übergeben, ist in weniger als einem Jahrzehnt katastrophal gescheitert und hat zum Aufstieg der Hamas an die Macht geführt“, sagte Saar der „Wams“. Die Herrschaft der Miliz über das Palästinensergebiet habe eine große Tragödie sowohl für Israel als auch für die Bewohner des Gazastreifens zur Folge gehabt, fügte der Minister hinzu. Sie habe Gaza „zu einem Labor für Versuche gemacht, den Staat Israel zu zerstören - und damit den gesamten Nahen Osten zu destabilisieren“.

13.43 Uhr: Hamas bestätigt Freilassung von insgesamt drei israelischen Geiseln am Samstag

Die radikalislamische Hamas hat für Samstag die Freilassung von insgesamt drei israelischen Geiseln bestätigt und deren Namen veröffentlicht. Nach Angaben des Büros von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vom Freitag handelt es sich dabei um den israelisch-russischen Staatsbürger Sascha Trupanow, den US-Israeli Sagui Dekel-Chen und den israelisch-argentinischen Staatsangehörigen Yair Horn.

„Die Al-Kassam-Brigaden haben beschlossen, im Rahmen des Gefangenenaustausches folgende israelische Gefangene freizulassen“, erklärte ein Sprecher des bewaffneten Arms der Hamas bei Telegram, gefolgt von den Namen der Geiseln.

Unter den drei Gefangenen sei auch eine vom Islamischen Dschihad festgehaltene Geisel, erklärte die Hamas. Die mit der Hamas verbündete militante Palästinenserorganisation bestätigte ihrerseits die Freilassung einer Geisel am Samstag.

9.33 Uhr: Israelische Medien - Hamas will am Freitag Namen von freizulassenden Geiseln mitteilen

Nach Tagen der Unsicherheit über die weitere Freilassung von Geiseln will die radikalislamische Hamas israelischen Medien zufolge am Freitag eine Liste von drei freizulassenden Geiseln veröffentlichen. Es werde erwartet, dass die Palästinenserorganisation den israelischen Behörden die Namen der drei Menschen mitteilt, die am Samstag im Gegenzug zu palästinensischen Häftlingen freikommen sollen, hieß es in den Berichten. Israel hatte zuvor mit einer Wiederaufnahme des Gaza-Kriegs gedroht, sollten "bis Samstagmittag" nicht "drei lebende Geiseln" freigelassen werden.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 13. Februar:

17.34 Uhr: Rakete aus Gaza schlägt im Gazastreifen ein - ein Toter

Trotz einer geltenden Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist im Gazastreifen eine Rakete abgefeuert worden. Das Geschoss sei innerhalb des Gazastreifens niedergegangen, teilte Israels Armee mit. Krankenhausangaben zufolge kam bei dem Einschlag im Flüchtlingsviertel Nuseirat im Zentrum des Gebiets ein 14 Jahre alter Junge ums Leben. Die Umstände des Vorfalls waren zunächst unklar.

16.19 Uhr: Israel fordert Freilassung von „drei lebenden Geiseln“ am Samstag

Israel hat von der Hamas für Samstag die Freilassung von drei lebenden Geiseln gefordert und andernfalls mit einer Wiederaufnahme des Kriegs im Gazastreifen gedroht. Dies sei im zwischen Israel und Hamas vereinbarten Waffenruhe-Abkommen klar festgelegt, sagte Regierungssprecher David Mencer am Donnerstag vor Journalisten und fügte an: „Wenn die drei nicht freigelassen werden, wenn die Hamas unsere Geiseln nicht bis Samstagmittag zurückgibt, wird die Waffenruhe enden“, betonte der Sprecher.

Im Gazastreifen gilt seit 19. Januar eine Feuerpause, die jedoch in den vergangenen Tagen zunehmend unter Druck geraten ist.

Die Palästinenserorganisation Hamas hatte am Montag erklärt, die für Samstag angesetzte Geiselfreilassung „bis auf Weiteres“ zu verschieben. Als Grund nannte sie mehrere Verletzungen der Waffenruhe, die Israel begangen habe.

15.22 Uhr: Hamas verpflichtet sich zu Freilassung weiterer Geiseln

Im Streit um eine Fortsetzung der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas zeichnet sich zumindest vorläufig eine Einigung ab. Die Hamas teilte mit, sie wolle am Samstag doch israelische Geiseln freilassen. Von israelischer Seite gab es jedoch zunächst keine Bestätigung über eine Einigung mit der Terrororganisation. 

Die Hamas teilte nach Vermittlungsgesprächen in Ägypten mit, sie sei der Umsetzung der Waffenruhe-Vereinbarung mit Israel verpflichtet. Dem Abkommen zufolge sollten drei Geiseln freigelassen werden. Damit dürfte die Krise bei der Umsetzung der Waffenruhe mit Israel vorerst beigelegt sein. 

12.42 Uhr: Gaza-Vermittler sehen Hindernisse für weitere Umsetzung der Waffenruhe „ausgeräumt“

Die im Gaza-Krieg vermittelnden Staaten Ägypten und Katar haben die Hindernisse bei der weiteren Umsetzung des Waffenruhe-Abkommens laut einem ägyptischen Medienbericht „ausgeräumt“. Israel und die radikalislamische Hamas hätten sich dazu verpflichtet, das Abkommen vollständig umzusetzen, berichtete der staatsnahe Fernsehsender Extra News unter Berufung auf offizielle Quellen am Donnerstag. Zuvor hatte ein Hamas-Sprecher erklärt, die Miliz sei „bestrebt“, die Waffenruhe einzuhalten, im Gegenzug müsse sich aber auch Israel daran halten.

Die Hamas hatte Israel unter anderem vorgeworfen, seinen Verpflichtungen in Bezug auf Hilfsleistungen für den Gazastreifen nicht nachzukommen. Deswegen werde sie die für Samstag geplante Freilassung weiterer israelischer Geiseln „bis auf Weiteres“ aussetzen.

11.49 Uhr: Hamas: Werden Geiseln wie vereinbart freilassen

Die islamistische Hamas will am Samstag nun doch israelische Geiseln freilassen. Die Terrororganisation teilte nach Vermittlungsgesprächen in Ägypten mit, sie sei der Umsetzung der Waffenruhe-Vereinbarung mit Israel verpflichtet. Der Vereinbarung zufolge sollten drei Geiseln freigelassen werden. Damit dürfte die Krise bei der Umsetzung der Waffenruhe mit Israel vorerst beigelegt sein. 

Die Gespräche in Kairo seien positiv verlaufen, hieß es weiter in der Mitteilung der Hamas. Die Unterhändler Katar und Ägypten hätten versichert, dass sie weiterhin daran arbeiten würden „Hindernisse aus dem Weg zu räumen“.

10.39 Uhr: Laut Hamas-Kreisen Durchbruch bei Gesprächen über Waffenruhe-Fortsetzung

Im Streit um eine Fortsetzung der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas zeichnet sich eine mögliche Einigung ab. Aus Hamas-Kreisen verlautete, Ägypten habe bei Vermittlungsgesprächen zwischen beiden Seiten einen Durchbruch erzielt. Dafür gab es allerdings zunächst keine offizielle Bestätigung. 

Nach Darstellung der Hamas wird Israel die Zahl der Hilfslieferungen, die in den zerstörten Gazastreifen einfahren dürfen, erhöhen. Außerdem dürften schwere Baumaschinen zur Räumung von Trümmern und Wohncontainer in das blockierte Küstengebiet gebracht werden. Die Hamas sei bereit, sich weiter an die Waffenruhe zu halten, hieß es weiter. 

9.40 Uhr: Laut Kreisen „Fortschritte“ bei Bemühungen zur Rettung der Waffenruhe im Gazastreifen

Bei den Bemühungen um die Rettung der Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas gibt es laut palästinensischen Angaben Fortschritte. Die Vermittler hätten von Israel die Zusage bekommen, dass ab Donnerstagmorgen die im Abkommen vorgesehenen „Bestimmungen des humanitäres Protokoll“ umgesetzt würden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Verhandlungskreisen. Demnach könnten unter anderem Zelte, Medikamente, Treibstoff und Materialien für die Renovierung von Krankenhäusern in den Gazastreifen gebracht werden.

Zudem habe die Hamas den ägyptischen Vermittlern bestätigt, dass sie „den sechsten Gefangenenaustausch pünktlich am Samstag ausführt, sobald Israel seinen Verpflichtungen nachkommt“, teilte eine weitere palästinensische Quelle mit.

Das waren die Ereignisse am Mittwoch, 12. Februar:

20.41 Uhr: Protest gegen Trumps Gaza-Plan: Hamas ruft zu weltweiten "Solidaritätsmärschen" auf

Die Hamas hat angesichts der umstrittenen Pläne von US-Präsident Donald Trump zur Umsiedlung der Palästinenser aus dem Gazastreifen zu weltweiten "Solidaritätsmärschen" aufgerufen. "Wir (...) rufen die Massen unseres Volkes, unsere arabischen und islamischen Nationen und die freien Völker der Welt auf, von Freitag bis Sonntag zu großen Solidaritätsmärschen auf die Straße zu gehen", erklärte die radikalislamische Palästinenserorganisation am Mittwoch. Mit den Kundgebungen solle gegen die "Pläne zur Vertreibung der Palästinenser von ihrem Land" protestiert werden.

18.37 Uhr: Israels Verteidigungsminister warnt bei ausbleibender Geiselfreilassung vor „neuem Gaza-Krieg“

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat vor einer Wiederaufnahme des Gaza-Kriegs gewarnt, sollte die Hamas tatsächlich am Samstag keine weiteren Geiseln freilassen. Der „neue Gaza-Krieg“ werde sich „in seiner Intensität von dem vor der Waffenruhe unterscheiden“ und werde „nicht ohne die Niederlage der Hamas und die Freilassung aller Geiseln enden“, sagte Katz am Mittwoch und fügte an: „Er wird auch die Verwirklichung der Vision von US-Präsident (Donald) Trump für Gaza ermöglichen.“

Katz bezog sich damit auf mehrfach bekräftigte Äußerungen Trumps, er wolle die derzeitige Bevölkerung des Gazastreifens umsiedeln und den Küstenstreifen zu einer „Riviera des Nahen Ostens“ umbauen.

18.22 Uhr: Israel: Der Hamas werden die Tore zur Hölle geöffnet

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat der islamistischen Hamas erneut wegen der Aussetzung der Geiselfreilassungen mit einer Wiederaufnahme des Gaza-Krieges gedroht. „Wenn die Hamas die israelischen Geiseln bis Samstag nicht freilässt, werden die Tore der Hölle für sie geöffnet, genau wie es der Präsident der Vereinigten Staaten versprochen hat“, betonte er in einer Mitteilung seines Ministeriums. Ob die Hamas bis Samstag alle israelischen Geiseln oder nur drei freilassen soll, wie es in den Vereinbarungen vorgesehen ist, sagte Katz nicht.

16.49 Uhr: Laut Palästinenser-Kreisen starten Katar und Ägypten Vorstoß zur Rettung der Waffenruhe

Katar und Ägypten versuchen palästinensischen Angaben zufolge, die Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas zu retten. „Vermittler aus Katar und Ägypten stehen in Kontakt mit der amerikanischen Seite“, verlautete am Mittwoch aus einer palästinensische Quelle. Die beiden Länder arbeiten demnach „intensiv daran, das Problem zu lösen und Israel dazu zu zwingen, das humanitäre Protokoll im Waffenruheabkommen umzusetzen und Verhandlungen für die zweite Phase aufzunehmen.“

Die Hamas erklärte, ihr Verhandlungsführer Chalil al-Haija sei in Kairo eingetroffen, um Gespräche mit ägyptischen Regierungsvertretern zu führen.

Die Waffenruhe war unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars ausgehandelt worden und trat am 19. Januar in Kraft. Die Vereinbarung steht jedoch auf der Kippe. Die Hamas hatte am Montag mitgeteilt, die vereinbarte Freilassung weiterer israelischer Geiseln im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens mit Israel „bis auf Weiteres“ auszusetzen. Als Grund nannte die Palästinenserorganisation Verstöße Israels gegen das Abkommen.

9.29 Uhr: Israelischer Luftangriff auf Drohnenbetreiber in Rafah

Bei einem israelischen Luftangriff im Süden des Gazastreifens sind nach Medienberichten ein Palästinenser getötet und ein weiterer schwer verletzt worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, die israelische Armee habe eine Gruppe von Menschen im Osten der Stadt Rafah angegriffen. 

4.49 Uhr: Israel stellt Hamas Ultimatum: Geiselfreilassung oder Krieg

Im Gleichschritt mit US-Präsident Donald Trump hat nun auch die israelische Regierung der Hamas ein Ultimatum zur Geisel-Freilassung gesetzt. Sollten die Islamisten die nächste Gruppe von Geiseln nicht bis Samstag freilassen, könnte die Waffenruhe enden und der Krieg im weitgehend zerstörten Gazastreifen wieder neu aufflammen, drohte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu.

„Wenn die Hamas unsere Geiseln nicht bis Samstagmittag zurückgibt, wird der Waffenstillstand enden und die IDF (die Armee) wird die intensiven Kämpfe bis zur endgültigen Niederlage der Hamas wieder aufnehmen“, sagte Netanjahu in einer Video-Ansprache nach dem Ende einer mehrstündigen Sitzung des Sicherheitskabinetts.

Die Hamas hatte die für kommenden Samstag vorgesehene nächste Freilassung israelischer Geiseln zuletzt auf unbestimmte Zeit verschoben. Die palästinensische Terrororganisation wirft Israel vor, sich nicht an die Vereinbarung zur Waffenruhe zu halten. 

2.39 Uhr: Jordaniens König Abdullah bekräftigt „entschiedene Ablehnung“ von Trumps Gaza-Plan

Jordaniens König Abdullah II. hat bei einem Treffen mit Donald Trump in Washington seine nachdrückliche Ablehnung einer Umsiedlung der Bevölkerung aus dem Gazastreifen bekräftigt. Er habe dem US-Präsidenten seine „entschiedene Ablehnung der Umsiedlung von Palästinensern“ aus dem Gazastreifen und dem Westjordanland zum Ausdruck gebracht, schrieb Abdullah II. nach dem Treffen im Onlinedienst X. Er habe zudem betont, dass es sich dabei um eine „gemeinsame arabische Position“ handele.

1.18 Uhr: Ägypten kündigt „umfassende Vision“ zu Wiederaufbau von Gazastreifen an

Vor dem Hintergrund möglicher Einstellungen von US-Hilfen hat Ägypten seine Bereitschaft angekündigt, sich verstärkt beim Wiederaufbau des Gazastreifens einzubringen. Kairo plane, eine „umfassende Vision für den Wiederaufbau“ des Palästinensergebiets vorzulegen, erklärte das ägyptische Außenministerium am späten Dienstagabend. Der Plan solle zudem sicherstellen, dass die dort lebenden Menschen in dem Gebiet bleiben können.

Die Erklärung erfolgte einen Tag, nachdem US-Präsident Donald Trump Jordanien und Ägypten mit der Aussetzung von US-Hilfen gedroht hatte, sollten diese die Palästinenser aus dem Gazastreifen nicht aufnehmen. Das Außenministerium in Kairo erklärte nun, Ägypten hoffe, mit der Trump-Regierung in dieser Angelegenheit „zusammenzuarbeiten“, um eine „faire Lösung für die palästinensische Sache“ zu erreichen.

Das waren die Ereignisse am Dienstag, 11. Februar:

18.58 Uhr: Israel droht Hamas im Streit um Geiselfreilassung mit „heftigen Kämpfen“

Im Streit um die Freilassung weiterer Geiseln hat der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu der radikalislamischen Hamas mit einer Wiederaufnahme „heftiger Kämpfe“ im Gazastreifen gedroht. „Wenn die Hamas unsere Geiseln nicht bis Samstagmittag zurückgibt, endet die Waffenruhe und die israelischen Streitkräfte nehmen die heftigen Kämpfe wieder auf, bis die Hamas entscheidend besiegt ist“, erklärte Netanjahu am Dienstag nach einer Sitzung seines Sicherheitskabinetts.

Netanjahu reagierte damit auf die Ankündigung der Hamas, die für Samstag geplante Freilassung israelischer Geiseln auszusetzen. Als Grund nannte die islamistische Palästinenserorganisation „Verstöße“ Israels gegen die Bedingungen der Waffenruhe.

US-Präsident Donald Trump hatte die Hamas in einer Reaktion aufgefordert, bis Samstag alle israelischen Geiseln freizulassen, sonst werde „die Hölle“ losbrechen. Als er am Dienstag gefragt wurde, ob er an diesem Ultimatum festhalte, sagte Trump: „Ja“. Zudem sagte der US-Präsident, dass er nicht damit rechne, dass die Hamas die Frist einhalten werde.

Das waren die Ereignisse am Montag, 10. Februar:

22.20 Uhr: Israelische Armee: „Erhebliche“ Verstärkung der Gebiete um den Gazastreifen

Die israelische Armee verstärkt nach eigenen Angaben die Gebiete um den Gazastreifen „erheblich“. Gemäß der Lagebeurteilung sei beschlossen worden, „die Einsatzbereitschaft zu erhöhen“, erklärte die israelische Armee am Montag. Zudem sei beschlossen worden, „das Gebiet mit zusätzlichen Kräften für Verteidigungsmissionen erheblich zu verstärken“.
 
Israels Verteidigungsminister Israel Katz hatte zuvor erklärt, er habe die Streitkräfte seines Landes angewiesen, „sich mit höchster Alarmbereitschaft auf jedes mögliche Szenario im Gazastreifen vorzubereiten“. Er warf der islamistischen Hamas einen „kompletten Verstoß“ gegen das Waffenruhe-Abkommen vor, nachdem diese mitgeteilt hatte, die vereinbarte Freilassung weiterer israelischer Geiseln im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens mit Israel „bis auf Weiteres“ auszusetzen.

17.25 Uhr: Hamas setzt Geiselfreilassungen „bis auf Weiteres“ aus

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas setzt die vereinbarte Freilassung weiterer israelischer Geiseln nach eigenen Angaben „bis auf Weiteres“ aus. Die für den kommenden Samstag geplante Freilassung werde verschoben, bis Israel „seine Verpflichtungen erfüllt“, erklärte der Sprecher des bewaffneten Hamas-Arms Essedin al-Kassam-Brigaden, Abu Ubaida, am Montag. Gemäß einer am 19. Januar vereinbarten Waffenruhe soll die Hamas insgesamt 33 israelische Geiseln freilassen, hunderte Palästinenser sollen im Gegenzug aus israelischer Haft freikommen.

Das waren die Ereignisse am Sonntag, 9. Februar:

19 Uhr:  Israels Armee tötet drei Zivilisten in Gaza und zwei Frauen im Westjordanland

Im Gazastreifen haben israelische Soldaten am Sonntag nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde drei Zivilisten getötet. Mehrere Menschen seien zudem verletzt worden, „als die israelischen Besatzungskräfte in östlichen Gebieten der Stadt Gaza das Feuer auf Zivilisten eröffneten“, erklärte der Sprecher der palästinensischen Zivilschutzbehörde, Mahmud Bassal. Die israelische Armee erklärte, sie habe „Warnschüsse“ auf Verdächtige abgegeben, die sich ihren Soldaten genähert hätten.

„Die Truppen sind mit Militärfahrzeugen vorgerückt“, teilte die Armee weiter mit. „Es wurden mehrere Treffer festgestellt, nachdem die Schüsse abgegeben wurden.“ Die verdächtigen Palästinenser, die sich den israelischen Posten laut Armee genähert hatten, hätten sich daraufhin wieder zurückgezogen.

16.05 Uhr: Arabische Liga: Netanjahu-Äußerungen zu Palästinenser-Umsiedlung „reine Fantasie“

Äußerungen von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Bezug auf eine mögliche Umsiedlung der Palästinenser haben bei arabischen Staaten für Entrüstung gesorgt. Der Chef der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit, erklärte am Sonntag, Netanjahus Denkweise sei „inakzeptabel und zeigt eine komplette Abkopplung von der Realität“. Vorschläge dieser Art seien „reine Fantasien und Illusionen“. Das saudische Außenministerium teilte mit, es weise Äußerungen dieser Art „kategorisch“ zurück.

Erklärungen wie die Netanjahus, „zielen darauf ab, von den andauernden Verbrechen der israelischen Besatzung gegen die palästinensischen Brüder im Gazastreifen abzulenken“, erklärte das saudische Außenministerium weiter. „Diese extremistische Besatzer-Mentalität versteht nicht, was palästinensisches Land“ für Palästinenser bedeute.

Das jordanische Außenministerium verurteilte Netanjahus Äußerungen als „aufhetzerisch und klare Verletzung des Völkerrechts“. Das Außenminister der Vereinigten Arabischen Emirate bezeichnete den Interviewbeitrag ebenfalls als „verwerflich und provokativ“.

12.25 Uhr: Weiterer Teilabzug Israels aus Gaza nach Geisel-Freilassung

Nach der Freilassung weiterer Hamas-Geiseln hat sich die israelische Armee vereinbarungsgemäß aus einem strategisch wichtigen Abschnitt des Gazastreifens zurückgezogen, dem sogenannten Netzarim-Korridor. Der Abzug am Sonntag erfolgte, obwohl das stark abgemagerte Aussehen der Geiseln Ohad Ben Ami (56), Or Levy (34) und Eli Scharabi (52) sowie eine öffentliche Inszenierung der Freilassung durch die Hamas in Israel für Entsetzen und Wut sorgten. Israel entließ im Gegenzug auch 183 palästinensische Häftlinge aus seinen Gefängnissen. 

11.33 Uhr: Saudi-Arabien kritisiert Netanjahu nach Palästinenser-Kommentar

Saudi-Arabien hat Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nach einem umstrittenen Kommentar zur Frage der Palästinenser persönlich kritisiert. Äußerungen wie die Netanjahus hätten das Ziel, von anhaltenden Verbrechen Israels gegen die Palästinenser im Gazastreifen abzulenken, „darunter auch ethnische Säuberung“, teilte das saudische Außenministerium mit. Riad sprach von einer „extremistischen Besatzer-Mentalität, die die tiefen emotionalen, historischen und rechtlichen Bindungen der Palästinenser an ihr Land nicht versteht“. 

10.20 Uhr: Israelische Armee hat sich aus Netzarim-Korridor zurückgezogen

Die israelische Armee hat sich aus dem Netzarim-Korridor im Gazastreifen zurückgezogen und damit einen weiteren Schritt im Waffenruhe-Abkommen mit der Hamas vollzogen. Ein Vertreter des von der Hamas geführten Innenministeriums in dem Palästinensergebiet sprach am Sonntag von einem „vollständigen Rückzug“ der israelischen Armee. Ein AFP-Journalist bestätigte die Abwesenheit israelischer Soldaten in der rund sieben Kilometer langen Straßenverbindung, die den Gazastreifen von der Grenze zu Israel bis zum Mittelmeer durchschneidet.

9.52 Uhr: Ministerium: Schwangere bei Israels Einsatz im Westjordanland getötet

Bei einem israelischen Militäreinsatz in Tulkarem im Westjordanland ist nach palästinensischen Angaben eine Schwangere erschossen worden. Auch das ungeborene Kind habe nicht überlebt, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Die 23-Jährige sei im achten Monat schwanger gewesen. Auch ihr Mann sei lebensgefährlich verletzt worden, als israelische Soldaten das Feuer auf ihr Fahrzeug im Flüchtlingsviertel Nur Schams eröffneten. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe die Berichte. 

6.26 Uhr: Israel führt Waffenruhegespräche vorerst auf Sparflamme

Angehörige der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln werfen Israels Regierung vor, die nächste Runde der Waffenruhe-Gespräche mit der Hamas nicht entschlossen genug anzugehen. Sie kritisieren das begrenzte Mandat der israelischen Delegation, die zu den Verhandlungen nach Katar geschickt wurde, und warnen vor einer Wiederaufnahme des Gaza-Kriegs.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe die Unterhändler angewiesen, vorerst nur über „technische Einzelheiten“ zu verhandeln, berichteten israelische Medien unter Berufung auf hohe Regierungsbeamte. Die Delegation ist demnach auch weniger hochkarätig besetzt als bei früheren Runden: Ihr würden nicht die sonst meist nach Doha entsandten Chefs des Auslands- und Inlandsgeheimdiensts angehören, sondern diesmal nur höhere Beamte sowie der israelische Geisel-Koordinator, der pensionierte General Gal Hirsch.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 8. Februar:

21.13 Uhr: Sechs Tote bei israelischem Luftangriff auf Basis im Libanon

Bei einem israelischen Drohnenangriff auf eine Basis der schiitischen Hisbollah-Miliz in der libanesischen Bekaa-Ebene sind sechs Menschen getötet worden. Zwei weitere erlitten Verletzungen, berichtete die libanesische Nachrichtenagentur NNA. Das israelische Militär bestätigte, dass es einen Luftangriff gegen Militante der Hisbollah durchführte. 

Die Kämpfer seien Aktivitäten in einer als strategisch bezeichneten Waffenfabrik nachgegangen, hieß es in der Mitteilung des israelischen Militärs. Diese nicht näher ausgeführten Aktivitäten hätten eine Verletzung der Waffenruhevereinbarung dargestellt, die Israel und die Hisbollah Ende November des Vorjahres geschlossen hatten.

12.45 Uhr: Berichte - Palästinensische Häftlinge werden freigelassen

Israel hat israelischen und palästinensischen Berichten zufolge im Rahmen des Abkommens mit der Hamas mit der Freilassung palästinensischer Häftlinge begonnen. Ein Bus mit Insassen aus dem israelischen Ofer-Gefängnis im Westjordanland sei in Ramallah angekommen, meldete die „Times of Israel“. Die Freigelassenen seien von einer jubelnden Menschenmenge begrüßt worden. Eine weitere Gruppe habe ein Gefängnis in der Negev-Wüste in Israel verlassen und sei auf dem Weg in den Gazastreifen, schrieb das Blatt weiter.

Zu dieser Gruppe gehören 111 Palästinenser, die im Zuge des Gaza-Kriegs festgenommen worden waren, sowie 20 Menschen, die schon zuvor zu hohen Haftstrafen verurteilt worden waren.

11 Uhr: Freigelassene Geiseln an israelisches Militär übergeben

Nach der Freilassung drei weiterer Geiseln durch die islamistische Hamas im Gazastreifen sind die Männer vom Roten Kreuz an die israelische Armee übergeben worden. Sie würden nun zurück nach Israel gebracht und dort medizinisch untersucht, teilte das Militär mit. Anschließend sollten sie in Krankenhäuser gebracht werden. Die Männer sahen bei ihrer Freilassung abgemagert und blass aus.

10.31 Uhr: Hamas lässt im Gazastreifen drei weitere Geiseln frei

Die islamistische Hamas hat im Rahmen eines Waffenruhe-Abkommens mit Israel drei weitere Geiseln im Gazastreifen an das Rote Kreuz übergeben. Ohad Ben Ami (56), Or Levy (34) und Eli Scharabi (52) kamen am 491. Tag ihrer Geiselhaft in Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens frei, wie in live-Fernsehaufnahmen zu sehen war. 

Die israelische Armee bestätigte die Übergabe der Geiseln durch die Hamas unter Berufung auf das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). Die Helfer sollten die abgemagert aussehenden Männer in Kürze an das israelische Militär übergeben. 

Im Gegenzug für ihre Freilassung sollten 183 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Darunter sind 18 mit lebenslangen Haftstrafen und 111 Palästinenser, die nach dem 7. Oktober im Gazastreifen festgenommen wurden.

9.09 Uhr: Hamas bereitet Freilassung weiterer israelischer Geiseln vor

Die radikalislamische Hamas im Gazastreifen hat mit den Vorbereitungen für die Freilassung weiterer israelischer Geiseln begonnen. Dutzende bewaffnete und vermummte Kämpfer versammelten sich am frühen Samstagmorgen in der Stadt Deir el-Balah im Zentrum des Palästinensergebiets, wo sie eine Absperrung um ein offenes Gebiet bildeten - offenbar um die Menge an Schaulustigen zu kontrollieren. Wie bei vorherigen Freilassungen wurde eine Bühne errichtet. 

Indes wurden in der israelischen Metropole Tel Aviv hunderte Menschen auf dem sogenannten Geiselplatz erwartet, um die Freilassung der Geiseln live zu verfolgen. 

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 7. Februar:

18 Uhr: Israel erhält Namen drei weiterer freizulassender Geiseln

Israel hat mit einer stundenlangen Verzögerung eine Liste mit den Namen drei weiterer Geiseln erhalten, die am Samstag aus der Gewalt der Hamas im Gazastreifen freigelassen werden sollen. Dabei handelt es sich nach Angaben der Hamas und des Forums der Angehörigen um drei Männer: Eli Scharabi (52), Or Levy (34) und Ohad Ben Ami (56), der Berichten zufolge auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Im Gegenzug soll Israel 183 inhaftierte Palästinenser freilassen. Die israelische Regierung bestätigte den Erhalt der Namensliste von der Hamas.

17.43 Uhr: Hamas wirft Israel verzögerte Lieferung von Geräten für Bergung toter Geiseln vor

Vor der für Samstag geplanten Freilassung weiterer israelischer Geiseln aus dem Gazastreifen hat die radikalislamische Hamas Israel vorgeworfen, die Lieferung des nötigen Geräts für die Bergung getöteter Geiseln zu verhindern. Dies werde „zweifellos“ die Fähigkeit der Hamas „beeinträchtigen“, tote Geiseln aus Gebäudetrümmern zu bergen, sagte ein Sprecher der Islamisten am Freitag.

17.17 Uhr: Israels Verteidigungsminister warnt Offiziere vor Kritik an Trumps Gaza-Plan

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat Armeeoffiziere angewiesen, von Kritik am Plan von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen abzusehen. „Es wird nicht dazu kommen, dass sich Offiziere der israelischen Streitkräfte gegen den wichtigen Plan von US-Präsident Trump in Bezug auf den Gazastreifen und gegen die Anweisungen der politischen Führung aussprechen“, erklärte Katz am Freitag.
 
Katz reagierte damit auf Äußerungen des Leiters des militärischen Geheimdiensts, Schlomi Binder, der laut einem Bericht des Nachrichtenportals „Times of Israel“ davor gewarnt hatte, der Trump-Plan zur Umsiedlung der palästinensischen Bewohner und der Übernahme der Kontrolle über das Gebiet durch die USA könne zu einer Verschärfung der Spannung im Westjordanland sorgen - insbesondere mit Blick auf den muslimischen Fastenmonat Ramadan, der in rund drei Wochen beginnt.

14.44 Uhr: Forum der Geisel-Familien in Israel drängt Netanjahu zum Einhalten der Waffenruhe

Einen Tag vor der geplanten Freilassung weiterer israelischer Geiseln hat das Forum der Geisel-Familien den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu zum Einhalten des Waffenruhe-Abkommens gemahnt. „Eine gesamte Nation verlangt die Heimkehr der Geiseln“, erklärte das Forum der Geisel-Familien am Freitag. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trumps Vorstoß zur Umsiedlung der palästinensischen Bevölkerung des Gazastreifens die Zukunft des Abkommens ungewiss erscheinen lassen.

9.49 Uhr: Erste Nahost-Reise von Rubio Mitte Februar nach Israel und in arabische Staaten

Vor dem Hintergrund des umstrittenen Vorstoßes von US-Präsident Donald Trump zur Übernahme des Gazastreifens durch die USA wird US-Außenminister Marco Rubio Mitte Februar erstmals seit seinem Amtsantritt in den Nahen Osten reisen. Wie ein hochrangiger Vertreter des US-Außenministeriums am Donnerstag (Ortszeit) mitteilte, wird Rubio im Zeitraum vom 13. bis 18. Februar zunächst zur Münchner Sicherheitskonferenz reisen und dann weiter in den Nahen Osten.
 
Der US-Außenminister will den Angaben zufolge Israel, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar und Saudi-Arabien besuchen.

9.15 Uhr: Israel begrüßt Trumps Sanktionen gegen Internationalen Strafgerichtshof

Der israelische Außenminister Gideon Saar hat die Sanktionen von US-Präsident Donald Trump gegen den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) begrüßt. Im Onlinedienst X erklärte Saar am Freitag, die Maßnahmen des IStGH seien „unmoralisch und haben keine rechtliche Grundlage“. Trump hatte am Donnerstag aufgrund des Haftbefehls gegen Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu Sanktionen gegen den IStGH angeordnet.
 
Saar erklärte weiter, der IStGH verfolge „aggressiv die gewählten Anführer Israels, der einzigen Demokratie im Nahen Osten“ und untergrabe dadurch das Völkerrecht. Die USA und Israel seien „blühende Demokratien, deren Armeen sich streng an das Völkerrecht halten“, erklärte Saar.

8.24 Uhr: Israelische Armee: Zwei Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen

Israel hat nach eigenen Angaben zwei Standorte der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen. Dort hätten sich Waffen der Hisbollah befunden, was einen Verstoß gegen die Waffenruhe-Vereinbarung darstelle, erklärte die Armee am Donnerstagabend in Onlinenetzwerken.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 6. Februar:

16.52 Uhr: Israelischer Soldat wegen Misshandlung palästinensischer Häftlinge zu Haft verurteilt

Ein Militärgericht in Israel hat einen israelischen Soldaten wegen der Misshandlung palästinensischer Häftlinge zu einer Haftstrafe von sieben Monaten verurteilt. Der Angeklagte habe die Häftlinge mehrmals "mit seinen Fäusten und seiner Waffe geschlagen, während sie gefesselt und ihnen die Augen verbunden waren", erklärte die israelische Armee am Donnerstag. An den Taten waren laut dem Militärgericht weitere unbekannte Soldaten beteiligt.

Der verurteilte Reservist hatte als Wache in einem Gefangenenlager in dem Militärstützpunkt Sde Teiman im Süden Israels bei Beerscheba gedient. Dort habe der Soldat über einen Zeitraum von drei Monaten immer wieder seine Machtposition gegenüber Häftlingen ausgenutzt, erklärte die israelische Armee. 

16.26 Uhr: Laut Hamas ist Trump-Vorstoß zum Gazastreifen "Absichtserklärung zur Besetzung"

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat den Vorstoß von US-Präsident Donald Trump zur Umsiedlung der Bevölkerung des Gazastreifens als "Absichtserklärung zur Besetzung" verurteilt. "Der Gazastreifen gehört seinem Volk und das wird nicht weggehen", sagte Hamas-Sprecher Hasem Kassem am Donnerstag. Er fordert die Einberufung eines Krisengipfels arabischer Staaten, um Trumps Plan entgegenzutreten.

"Wir brauchen kein Land, das Gaza verwaltet", erklärte Kassem und fügte hinzu: "Wir weigern uns, eine Besatzungsmacht durch eine andere zu ersetzen." Der Hamas-Sprecher rief die arabischen Staaten dazu auf, dem Druck Trumps standzuhalten und forderte gleichzeitig von internationalen Organisationen, "starke Maßnahmen gegen Trumps Plan zu ergreifen".

13.07 Uhr: Laut Trump sind keine US-Soldaten für Gaza-Plan notwendig

Für die Umsetzung seines umstrittenen Plans für den Gazastreifen ist nach Angaben von US-Präsident Donald Trump kein Einsatz von US-Soldaten notwendig. „Keine Soldaten der USA wären nötig! In der Region würde Stabilität herrschen“, schrieb Trump am Donnerstag auf seiner Onlineplattform Truth Social. Zuvor hatte Trump angekündigt, den Gazastreifen unter US-Kontrolle bringen und „besitzen“ zu wollen.

8.59 Uhr: Israels Armee soll „freiwillige Ausreise“ von Palästinensern aus Gazastreifen vorbereiten

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat die Armee angeordnet, einen Plan für die Ausreise von Palästinensern aus dem Gazastreifen zu erarbeiten. Der Plan solle „allen Einwohnern des Gazastreifens, die gehen möchten, dies ermöglichen“ und zwar „in jedes Land, das sie aufnehmen will“, erklärte Katz am Donnerstag. Der Plan werde die Ausreise über Grenzübergänge ebenso ermöglichen, wie „besondere Vorkehrungen für die Abreise auf dem See- und Luftweg“.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 5. Februar:

21.43 Uhr: Auch Israel kündigt Rückzug aus UN-Menschenrechtsrat an

Israel hat den von US-Präsident Donald Trump angekündigten Rückzug vom UN-Menschenrechtsrat (HRC) begrüßt und sich dem Schritt angeschlossen. Der Rat mit Sitz in Genf dämonisiere „geradezu obsessiv die einzige Demokratie im Nahen Osten – Israel“, schrieb Außenminister Gideon Saar auf der Plattform X. Das Gremium habe sich darauf konzentriert, ein demokratisches Land anzugreifen und Antisemitismus zu verbreiten, statt sich für die Menschenrechte einzusetzen, kritisierte der Minister. 

Israel sei das einzige Land mit einem festen Tagesordnungspunkt (Item 7) und werde bei jeder Sitzung angeprangert. Israel sei in mehr als 100 Resolutionen verurteilt worden, mehr als der Iran, Kuba, Nordkorea und Venezuela zusammen, schrieb Saar. Diese Diskriminierung werde nicht länger hingenommen. 

14.06 Uhr: Hamas: Trumps Plan zur US-Übernahme des Gazastreifens „gießt Öl ins Feuer“

Die radikalislamische Hamas hat vor einer erneuten Verschärfung der Gewalt im Nahen Osten infolge des von US-Präsident Donald Trump verkündeten Plans zur Übernahme des Gazastreifens durch die USA gewarnt. Der Plan ziele darauf ab „dass die Vereinigten Staaten den Gazastreifen besetzen“, und sei „aggressiv gegenüber unserem Volk und unserer Sache“, erklärte die Palästinenserorganisation am Mittwoch. Er werde nicht zur Stabilität in der Region beitragen, sondern „nur Öl ins Feuer gießen“.

Das palästinensische Volk werde es keinem Staat der Welt gestatten, „unser Land zu besetzen“ oder ihm eine Vormundschaft aufzuerlegen, warnte die Hamas.

Zuvor hatte Hamas-Sprecher Abdel Latif al-Kanu Trumps Vorhaben als „rassistisch“ angeprangert. Die „rassistische Haltung der Amerikaner“ decke sich „mit der Position der israelischen extremen Rechten“, sagte er.

11.20 Uhr: Türkei zu Trumps Gaza-Plänen: „Abschiebung“ inakzeptabel

Die Türkei hat Pläne des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump für die Bevölkerung im Gazastreifen als „Abschiebung“ bezeichnet und verurteilt. „Die Frage der Abschiebung kann weder von uns noch von der Region akzeptiert werden. Schon der Gedanke daran ist sinnlos. Es ist falsch, das überhaupt zur Debatte zu stellen“, sagte Außenminister Hakan Fidan.

8 Uhr: Saudi-Arabien bekräftigt Unterstützung für Palästinenser

Saudi-Arabien hat erneut seine Unterstützung für die Palästinenser bekräftigt. Es reagierte damit auf einen öffentlichen Vorstoß von US-Präsidenten Donald Trump, den Gazastreifen unter Kontrolle der USA zu bringen und dort lebende Palästinenser „umzusiedeln“.

Das Königreich wende sich gegen „jegliche Verletzung der legitimen Rechte des palästinensischen Volkes, sei es durch israelische Siedlungspolitik, Annektierung von Land oder Versuche, das palästinensische Volk von seinem Land zu vertreiben“, hieß es in einer Stellungnahme des Außenministeriums in Riad.

7 Uhr: USA werden laut Trump die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen

Die USA werden nach den Worten von US-Präsident Donald Trump die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen. „Die USA werden die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen, und wir werden damit auch gute Arbeit leisten“, sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) vor Journalisten nach einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu.

Die USA würden unter anderem „für die Entfernung aller gefährlichen nicht explodierten Bomben und anderer Waffen in diesem Gebiet verantwortlich sein“, führte Trump aus. Die Entscheidung sei „nicht leichtfertig“ getroffen worden, betonten der US-Präsident. Er erwarte aber, dass die Inbesitznahme des Gazastreifens durch die USA „langfristig“ sei, sagte Trump weiter. Dies werde „Tausende von Arbeitsplätzen“ schaffen. Zudem sei dies eine Möglichkeit, „diesem Teil des Nahen Ostens und vielleicht dem gesamten Nahen Osten große Stabilität“ zu bringen.

Netanjahu pries Trump bei der Pressekonferenz als den „besten Freund, den Israel je im Weißen Haus hatte“. Er hob dabei insbesondere die Fähigkeit Trumps hervor, „über den Tellerrand hinauszublicken“. Der Plan des US-Präsidenten für den Gazastreifen könnte nach seiner Einschätzung „die Geschichte verändern“. Es lohne sich, diesen Weg „weiter zu verfolgen“.

Netanjahu äußerte sich zudem zuversichtlich bezüglich der Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien. „Ich glaube, dass ein Frieden zwischen Israel und Saudi-Arabien nicht nur machbar ist, ich glaube, dass er zustande kommen wird“, sagte er.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 04. Februar:

22.39 Uhr: Netanjahu zu Gesprächen mit Trump im Weißen Haus eingetroffen

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu ist am Dienstag zu Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus eingetroffen. Dabei wird es um die Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas gehen.
 
Trumps Treffen mit Netanjahu im Weißen Haus ist eine demonstrative Freundschaftsbekundung des neuen US-Präsidenten gegenüber dem israelischen Regierungschef. Netanjahu ist der erste ausländische Staatenlenker, den Trump seit seinem Amtsantritt vor rund Wochen empfängt. Trump pflegt seit seiner ersten Amtszeit (2017-21) enge Beziehungen zu Netanjahu.

17.40 Uhr: Netanjahu spricht in Washington über weitere Gaza-Waffenruhe

Bei Gesprächen in Washington hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Beratungen über die zweite Phase einer Waffenruhe-Vereinbarung mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen aufgenommen. Die Hamas teilte ihrerseits mit, sie habe in Doha Gespräche mit Vermittlern in dem Konflikt aufgenommen, bevor israelische Unterhändler dazustoßen würden. Israel habe dem Beginn der indirekten Verhandlungen über die zweite Phase zugestimmt. 

16.10 Uhr: Hamas: Verhandlungen zur zweiten Phase der Gaza-Waffenruhe haben begonnen

Die radikalislamische Hamas ist eigenen Angaben zufolge in die Gespräche zur Aushandlung der zweiten Phase der Waffenruhe im Krieg mit Israel eingestiegen. „Die Kontakte und Verhandlungen für die zweite Phase haben begonnen“, erklärte Hamas-Sprecher Adel Latif al-Kanu am Dienstag. „Wir konzentrieren uns derzeit auf Notunterkünfte, Hilfe und Wiederaufbau für unser Volk in Gaza“, fügte er hinzu. Wer genau an den Gesprächen beteiligt ist, teilte er nicht mit.

Israel hatte zuvor erklärt, am „Ende der Woche“ eine Delegation ins Vermittlerland Katar zu schicken, um „technische Details zur weiteren Umsetzung“ des Waffenruheabkommens zu klären. Zuvor hatte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu in Washington Gespräche mit hochrangigen Vertretern der Regierung von US-Präsident Donald Trump geführt.

Die erste Phase des Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas war am 19. Januar nach mehr als 15 Monaten Krieg im Gazastreifen in Kraft getreten und soll sechs Wochen dauern. In dieser derzeit laufenden Phase sollen die Hamas und mit ihr verbündete Gruppen insgesamt 33 Geiseln freilassen, im Gegenzug sollen 1900 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen entlassen werden.

13.25 Uhr: Drei Tote bei Angriff auf israelischen Militärposten im Westjordanland

Bei einem Angriff auf einen israelischen Militärposten im Westjordanland sind nach Armeeangaben zwei israelische Soldaten sowie der Angreifer getötet worden. Acht weitere Soldaten seien bei dem Schusswechsel verletzt worden, teilten die israelischen Streitkräfte am Dienstag mit. Demnach hatte ein palästinensischer „Terrorist“ den Posten in Tajasir östlich von Dschenin am Morgen angegriffen.

Die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad sprach von einer „heroischen“ Tat und erklärte: „Der Widerstand wird weitergehen, bis die Besatzung besiegt ist“.

Im vergangenen Monat hatte die israelische Armee eine große Offensive im Westjordanland mit dem Ziel gestartet, militante Palästinensergruppen aus dem Bereich Dschenin zu vertreiben. Dschenin ist als Hochburg palästinensischer Milizen bekannt. Seit Beginn der Offensive wurden laut israelischen Angaben mehr als 50 „Terroristen“ getötet.

12.22 Uhr: UNRWA: Tausende aus Flüchtlingsviertel Dschenin geflohen

Massive Militäroperationen in Dschenin zwingen Tausende zur Flucht. Rund 100 Gebäude in dem Flüchtlingsviertel wurden nach UN-Angaben bei heftigen Explosionen zerstört.

Nach den heftigen Angriffen Israels auf militante Palästinenser haben nahezu alle Bewohner das Flüchtlingsviertel in Dschenin im nördlichen Westjordanland verlassen. Das Palästinenserhilfswerk UNRWA spricht von rund 30.000 Menschen, die in der Umgebung Zuflucht gesucht hätten. Kreise in dem Viertel nannten allerdings geringere Zahlen geflohener Einwohner und schätzten die Zahl der dort verbliebenen Menschen auf rund 1000. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht dazu. 

Nach Angaben der UNRWA-Sprecherin wurden bei heftigen Detonationen am Sonntag rund 100 Gebäude in dem Viertel zerstört oder schwer beschädigt. 

7.51 Uhr: Israel schickt Delegation zu Verhandlungen über zweite Phase der Waffenruhe nach Katar

Israel will in dieser Woche eine Delegation für Verhandlungen über die zweite Phase der mit der radikalislamischen Hamas geschlossenen Waffenruhe im Gazastreifen nach Katar schicken. Die Delegation auf Arbeitsebene werde „Ende der Woche“ nach Katar reisen, um „technische Details zur weiteren Umsetzung der Vereinbarung“ zu diskutieren, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Dienstag mit. Zuvor hatte der israelische Regierungschef in Washington Gespräche mit hochrangigen Vertretern der Regierung von US-Präsident Donald Trump geführt.

Die erste Phase des Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas war am 19. Januar nach mehr als 15 Monaten Krieg im Gazastreifen in Kraft getreten und soll sechs Wochen dauern. In dieser, derzeit laufenden Phase sollen die Hamas und mit ihr verbündete Gruppen 33 Geiseln freilassen, im Gegenzug sollen 1900 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen entlassen werden.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 03. Februar:

22.12 Uhr: Laut Berichten verlängert Netanjahu US-Reise

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wird seinen Besuch in den USA Berichten zufolge verlängern. Der israelische Regierungschef werde statt bis Donnerstag nun bis Samstagabend in Washington bleiben, meldeten israelische Medien unter Berufung auf Netanjahus Büro. Grund seien „zahlreiche Anfragen von US-Beamten nach Treffen“ mit dem israelischen Ministerpräsidenten.

Am Dienstag (Ortszeit) trifft Netanjahu US-Präsident Donald Trump in Washington. Er ist der erste ausländische Staatsgast, den Trump in seiner zweiten Amtszeit im Weißen Haus empfängt. Das Treffen der beiden soll auch die nächste Runde der Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Hamas über die Fortsetzung der Waffenruhe im Gaza-Krieg vorbereiten. Medienberichten zufolge streben Trump und Netanjahu auch an, Fortschritte in Blick auf ein Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien zu erzielen.

19.39 Uhr: Netanjahu zu Gesprächen über zweite Phase der Waffenruhe mit Hamas in Washington

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu wird am Dienstag in Washington von US-Präsident Donald Trump zu Gesprächen über die nächste Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas empfangen. Zuvor wollte Netanjahu am Montag in der US-Hauptstadt mit Trumps Nahost-Sondergesandtem Steve Witkoff zusammenkommen, der bereits an der Aushandlung der ersten Phase der Feuerpause beteiligt gewesen war.

Trumps Treffen mit Netanjahu im Weißen Haus ist eine demonstrative Freundschaftsbekundung des neuen US-Präsidenten gegenüber dem israelischen Regierungschef - denn Netanjahu ist der erste ausländische Staatenlenker, den Trump seit seinem Amtsantritt vor rund Wochen empfängt. Trump pflegt seit seiner ersten Amtszeit (2017-21) enge Beziehungen zu Netanjahu.

Die Gespräche des israelischen Regierungschefs in Washington werden sich vor allem um die nächste Phase der Waffenruhe im Gaza-Krieg drehen. Die erste Phase trat am 19. Januar in Kraft und soll sechs Wochen dauern. In dieser ersten Phase sollen die Hamas und mit ihr verbündete Gruppen 33 Geiseln freilassen, im Gegenzug sollen 1900 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen entlassen werden.

19.13 Uhr: Steinmeier für Geiselfreilassung und Zwei-Staaten-Regelung

Nach der Waffenruhe im Gaza-Krieg fordert Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Freilassung aller israelischen Geiseln aus den Händen der Hamas und Verhandlungen hin zu einer Zwei-Staaten-Lösung. Es müsse ein politischer Prozess in Gang kommen, aus dem zwei Dinge hervorgehen, sagte Steinmeier in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad. „Erstens eine Vereinbarung, die Sicherheit für Israel garantiert, und zweitens auch Selbstbestimmung für die Palästinenser.“

Dies sei nötig, „um langfristig Stabilität und hoffentlich auch Frieden in diese Region zu bringen“, sagte Steinmeier nach einem Gespräch mit dem Kronprinzen und faktischen Herrscher Saudi-Arabiens, Mohammed bin Salman. Darin sei er sich mit diesem einig gewesen. 

17.05 Uhr: Hamas erklärt sich bereit für Verhandlungen zu zweiter Phase der Waffenruhe mit Israel

Die radikalislamische Hamas hat sich bereit erklärt, die Gespräche für den Eintritt in die zweite Phase der Waffenruhe im Krieg mit Israel zu beginnen. „Die Hamas hat die Mediatoren (...) darüber informiert, dass wir bereit sind, die Verhandlungen für die zweite Phase aufzunehmen“, sagte ein Hamas-Funktionär der Nachrichtenagentur AFP am Montag. Die islamistische Palästinenserorganisation warte darauf, „dass die Mediatoren die nächste Runde einleiten“, teilte ein weiterer Funktionär mit.

Zudem rufe die Hamas die Mediatoren Ägypten, Katar und USA dazu auf, dafür zu sorgen, dass der „Besatzer“ Israel „sich an das Abkommen hält und nicht verzögert“, hieß es weiter.

Nach mehr als 15 Monaten Krieg im Gazastreifen hatten die Hamas und Israel ein Waffenruhe-Abkommen geschlossen, das seit dem 19. Januar gilt. In der ersten, derzeit laufenden sechswöchigen Phase des Abkommens sollen die Hamas und mit ihr verbündete Gruppen 33 israelische Geiseln im Gegenzug für die Freilassung von rund 1900 palästinensischen Häftlingen übergeben. In der zweiten Phase des Abkommens sollen alle verbliebenen Geiseln an Israel übergeben und ein endgültiges Ende des Gaza-Kriegs erreicht werden.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 02. Februar:

20.14 Uhr: Laut Hisbollah Beerdigung von Ex-Chef Nasrallah am 23. Februar

Bald fünf Monate nach seiner Tötung durch einen israelischen Luftangriff soll der frühere Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah im Libanon beigesetzt werden. Die Beerdigung sei in drei Wochen am 23. Februar im Raum der Hauptstadt Beirut geplant, sagte Nasrallahs Nachfolger Naim Kassim in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache. Erwartet würden Teilnehmer aus dem Libanon sowie aus anderen Ländern. 

Bei der Zeremonie solle auch dem ebenfalls getöteten Hisbollah-Funktionär Haschim Safi al-Din gedacht werden, sagte Kassim. Er bestätigte erstmals, dass Safi al-Din die Nachfolge Nasrallahs antreten sollte, ehe er selbst getötet wurde. Safi al-Din solle anders als Nasrallah in seinem Heimatort Dair Kanun im Südlibanon beerdigt werden.

17.45 Uhr: Israel zu Einsatz im Westjordanland - Dutzende Militante tot

Die israelische Armee hat bei ihrem im Januar begonnenen Einsatz im nördlichen Westjordanland eigenen Angaben zufolge bislang 50 Militante getötet. Davon seien 15 bei Luftangriffen ums Leben gekommen, teilte Israels Militär mit. Die israelischen Einsatzkräfte hätten mehr als 100 gesuchte Verdächtige festgenommen, Dutzende Waffen beschlagnahmt und Hunderte Sprengsätze zerstört.

Israels Militär bestätigte auch palästinensische Berichte, wonach die israelische Armee ihren Militäreinsatz im nördlichen Westjordanland seit dem Morgen auf die Gegend um Tamun ausgeweitet habe. Israelische Bodentruppen und Bulldozer seien zu einer Razzia in Flüchtlingsvierteln im Bereich Tamun vorgedrungen, hatte zuvor die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtet.

17.17 Uhr: Verhandlungen über zweite Phase von Gaza-Waffenruhe: Netanjahu in Washington

Am Montag sollen die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas über die zweite Phase der Waffenruhe im Gazastreifen beginnen. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu spricht dazu in Washington mit dem US-Nahost-Gesandten Steve Witkoff. Nach der Begegnung am Montag wird Witkoff nach Angaben von Netanjahus Büro mit Vertretern der Vermittler Katar und Ägypten sprechen. Netanjahu wird am Dienstag überdies als erster ausländischer Regierungschef seit dem neuerlichen Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus empfangen.

Unmittelbar vor Trumps Amtsantritt am 20. Januar hatten Israel und die Hamas ein Waffenruhe-Abkommen geschlossen. Auch Trump und Witkoff beteiligten sich an der Vermittlung. In der ersten sechswöchigen Phase des Abkommens sollen die Hamas und mit ihr verbündete Gruppen 33 israelische Geiseln im Gegenzug für die Freialssung hunderter palästinensischer Häftlinge übergeben. In der zweiten Phase des Abkommens sollen alle verbliebenen Geiseln an Israel übergeben und ein endgültiges Ende des Gaza-Kriegs erreicht werden.

16.24 Uhr: Türkei erklärt sich zur Aufnahme „einiger“ freigelassener Palästinenser bereit

Die Türkei ist nach eigenen Angaben zur Aufnahme eines Teils der im Rahmen des Waffenruheabkommens zwischen Israel und der Hamas freigelassenen Palästinenser bereit. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan habe „erklärt, dass wir bereit sind, einige freigelassene Palästinenser aufzunehmen, um das Abkommen zu unterstützen“, sagte Außenminister Hakan Fidan am Sonntag in Doha nach Gesprächen mit dem katarischen Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman al-Thani vor Journalisten.

Fidan fügte an, die Türkei werde „gemeinsam mit anderen Ländern ihren Teil dazu beitragen, dass das Waffenstillstandsabkommen in Kraft bleiben kann“.

Israel lässt alleine in der ersten Phase des Mitte Januar in Kraft getretenen Waffenruheabkommens voraussichtlich insgesamt rund 1900 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen frei - im Austausch für 33 israelische Geiseln. Die meisten von ihnen sollen dauerhaft abgeschoben werden. Hunderte Häftlinge wurden bereits entlassen.

14.44 Uhr: Laut Gesundheitsministerium ein Toter bei israelischem Angriff im Westjordanland

Im Westjordanland ist palästinensischen Angaben zufolge am Sonntag ein Mensch durch israelischen Beschuss getötet worden. Wie das palästinensische Gesundheitsministerium mitteilte, wurde ein 73-Jähriger im Flüchtlingslager Dschenin nahe der gleichnamigen Stadt getötet.

Augenzeugen berichteten von einem großen Einsatz um die südöstlich von Dschenin gelegenen Ortschaften Tubas und Tamun. Ein AFP-Journalist beobachtete, wie die Armee die Ausgänge des Flüchtlingslagers Faraa blockierte und in Häuser eindrang. Zudem waren Drohnen am Himmel zu sehen.

10.18 Uhr: Israel weitet Militäreinsatz im nördlichen Westjordanland aus

Die israelische Armee hat nach palästinensischen Angaben ihren Militäreinsatz im nördlichen Westjordanland ausgeweitet. Zahlreiche israelische Bodentruppen und Bulldozer seien zu einer Razzia in Flüchtlingsviertel im Bereich Tamun vorgedrungen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Auch in den Städten Dschenin und Tulkarem war die Armee demnach weiter im Einsatz. 

8.01 Uhr: Israelische Armee: „Reihe von Terroristen“ bei Militäreinsatz im Westjordanland getötet

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge bei einem Militäreinsatz im Westjordanland eine „Reihe von Terroristen“ getötet. Die israelische Armee erklärte am Sonntag, sie habe am Vortag drei Luftangriffe ausgeführt. Zeugen sagten der Nachrichtenagentur AFP, dass am Sonntagmorgen eine große Anzahl israelischer Truppen rund um Tubas im Norden des Westjordanlands im Einsatz sei.

7.18 Uhr: Israelische Ex-Geisel äußert sich erstmals öffentlich seit Freilassung aus Hamas-Gewalt

Die aus dem Gazastreifen nach Israel zurückgekehrte frühere Hamas-Geisel Doron Steinbrecher hat sich erstmals seit ihrer Freilassung an die Öffentlichkeit gewandt. In einer aufgezeichneten und am Samstag auf dem „Platz der Geiseln“ in Tel Aviv sowie im israelischen Fernsehen ausgestrahlten Videobotschaft sprach Steinbrecher den Familien, deren Angehörige noch immer von der islamistischen Palästinenserorganisation als Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden, Mut zu.

Ihnen wolle sie sagen, dass sie „nicht allein“ seien, sagte die 31-Jährige, die nach dem Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas am 19. Januar zusammen mit der 28-jährigen Emily Damari und der 24-jährigen Romi Gonen im Austausch gegen 90 palästinensische Häftlinge freigekommen war. „Ich werde alles tun, um alle nach Hause zu bringen“, sagte Steinbrecher, die wie Damari und Gonen am 26. Januar aus dem Scheba-Krankenhaus nahe Tel Aviv entlassen worden war.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 01. Februar:

21.50 Uhr: Vier weitere Tote bei zwei Luftangriffen im Westjordanland

Bei zwei weiteren israelischen Luftangriffen im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben insgesamt vier Menschen getötet worden. Zwei Palästinenser seien in Dschenin auf einem Motorrad bei einem Drohnenangriff getroffen worden und zwei weitere bei einem Angriff auf ein Auto in der weiter südlich gelegenen Ortschaft Kabatia, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Zuvor war bei einem Drohnenangriff in Dschenin bereits ein 16-Jähriger getötet worden. 

21.36 Uhr: Laut Netanjahu beginnen weitere Waffenruhe-Gespräche am Montag

Die Verhandlungen über die zweite Phase der Gaza-Waffenruhe sollen nach Darstellung Israels am Montag in Washington beginnen. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu teilte mit, darauf habe er sich mit dem US-Nahostgesandten Steve Witkoff geeinigt. Netanjahu und Witkoff wollten sich am Montag in Washington treffen und dabei über die israelischen Verhandlungspositionen sprechen. 

Im Verlauf der Woche werde Witkoff dann mit Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani sowie ranghohen ägyptischen Repräsentanten sprechen. Anschließend werde der Sondergesandte des US-Präsidenten Donald Trump erneut mit Netanjahu sprechen, „über Schritte, die Verhandlungen voranzubringen, einschließlich von Daten für die Abreise von Delegationen zu den Gesprächen“. 

21.25 Uhr: Israels Regierungschef Netanjahu benennt Nachfolger für Armeechef Halevi

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will Ejal Samir zum Nachfolger von Armeechef Herzi Halevi machen. Darauf habe sich Netanjahu mit Verteidigungsminister Israel Katz verständigt, teilte das Büro des Regierungschefs am Samstagabend mit. Der 59-jährige Samir soll Halevi ersetzen, der kürzlich wegen des „Versagens“ des Militärs beim Angriff der radikalislamischen Hamas vom 7. Oktober 2023 seinen Rücktritt eingereicht hatte.

17.37 Uhr: Laut Ministerium ist ein 16-Jähriger bei Angriff in Dschenin getötet worden

Bei einem israelischen Drohnenangriff in der Stadt Dschenin im Westjordanland ist nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums ein 16-Jähriger getötet worden. Mehrere weitere Menschen seien verletzt worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Die israelische Armee teilte mit, eine Drohne habe „bewaffnete Terroristen im Bereich von Dschenin“ angegriffen. Der Angriff sei im Rahmen des israelischen Militäreinsatzes in der Stadt im nördlichen Westjordanland erfolgt. 

13.19 Uhr: Grenzübergang Rafah ist offen und Patienten verlassen Gazastreifen

Erstmals seit fast neun Monaten ist der Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen wieder geöffnet worden. Mehrere Patienten wurden aus Gaza über Rafah zur ärztlichen Behandlung nach Ägypten gebracht, wie Sicherheitskreise und der Ägyptische Rote Halbmond bestätigten. Der staatsnahe TV-Sender Al-Kahira News zeigte Bilder der ausreisenden Patienten. Zunächst sollten rund 50 von ihnen Gaza verlassen.

11.25 Uhr: Bus mit freigelassenen Palästinensern verlässt israelisches Ofer-Gefängnis

Nach der Freilassung von drei israelischen Geiseln aus dem Gazastreifen hat ein Bus mit palästinensischen Gefangenen am Samstag das israelische Ofer-Gefängnis im besetzten Westjordanland verlassen. Der Bus traf im Anschluss in der Stadt Beitunia nahe Ramallah ein, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachtete. Dort stiegen die freigelassenen Gefangenen aus und wurden von jubelnden Menschen empfangen.

10.40 Uhr: Alle drei freigelassenen Geiseln zurück in Israel

Die drei aus der Geiselhaft im Gazastreifen freigelassenen Männer sind israelischen Armeeangaben zurück in Israel. Auch Keith Siegel, der als letzter der drei freikam, sei wieder in der Heimat und auf dem Weg zu einem Militärlager im Süden des Landes, teilte die Armee mit. Dort sollte er auch Angehörige treffen.

Jarden Bibas wurde dort bereits zuvor mit seiner Familie wiedervereint. Ofer Kalderon ist Berichten zufolge bereits in einer Klinik angekommen. Er sollte dort seine Familie wiedersehen. Beide waren zuvor am Morgen in Chan Junis an das Rote Kreuz übergeben worden, Siegel etwa zwei Stunden später in der Stadt Gaza. Die drei Männer hatten 484 Tage in Geiselhaft im Gazastreifen verbringen müssen.

8.37 Uhr: Drei Geiseln im Gazastreifen ans Rote Kreuz übergeben

Die Hamas hat im Zuge einer Waffenruhe-Vereinbarung drei weitere Geiseln an das Rote Kreuz im Gazastreifen übergeben. Zwei Männer kamen in Chan Junis im Süden des Gebiets frei und sind bereits zurück in Israel, ein weiterer wurde am Hafen der Stadt Gaza im Norden des Küstenstreifens an das Rote Kreuz übergeben, wie auf live-Fernsehaufnahmen zu sehen war.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 31. Januar: 

18 Uhr: Weitere drei Geiseln in Gaza sollen freikommen

 Drei weitere israelische Geiseln sollen am Samstag von Islamisten im Gazastreifen freigelassen werden. Dabei handelt es sich nach israelischen Angaben um drei Männer mit doppelter Staatsbürgerschaft: Keith Siegel (65) ist auch US-Staatsbürger, Ofer Kalderon (54) ist auch Franzose und Jarden Bibas (35) hat auch die argentinische Staatsbürgerschaft. 

Die Geiseln, die fast 16 Monate lang im Gazastreifen festgehalten wurden, sollen zunächst an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz übergeben werden. Anschließend bringt die israelische Armee sie in ein Krankenhaus. Im Gegenzug wird mit der Freilassung Dutzender palästinensischer Häftlinge gerechnet. 

8.52 Uhr: Israels Militär meldet Angriffe auf Hisbollah-Anlagen im Libanon

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Libanon „zahlreiche“ Einrichtungen der pro-iranischen Hisbollah-Miliz in der Bekaa-Ebene angegriffen. Ziele seien unter anderem eine „terroristische Stätte der Hisbollah mit unterirdischer Infrastruktur“ gewesen, die zur Entwicklung und Herstellung von Waffen genutzt worden sei, sowie „weitere terroristische Infrastruktur an der syrisch-libanesischen Grenze“, die der Hisbollah zum Waffenschmuggel in den Libanon„ gedient habe, teilte die israelische Armee am Freitag mit.
 
Die nächtlichen Angriffe seien gegen Ziele erfolgt, die „eine Bedrohung“ für Israel und seine Soldaten dargestellt hätten.

3.50 Uhr: Trump besteht weiter auf Palästinenser-Umsiedlung nach Ägypten und Jordanien

Trotz der scharfen Zurückweisung durch Ägypten und Jordanien besteht US-Präsident Donald Trump weiter auf einer Umsiedlung von Palästinensern aus dem Gazastreifen in diese Länder. „Sie werden es tun“, sagte Trump am Donnerstag vor Journalisten im Oval Office auf die Frage nach seiner Antwort auf die ägyptische und jordanische Ablehnung seines umstrittenen Vorstoßes. „Sie werden es tun. Wir tun eine Menge für sie, und sie werden es tun“, sagte er weiter.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 30. Januar: 

21.59 Uhr: Rotes Kreuz fordert „Verbesserungen“ bei Übergabe freigelassener Geiseln im Gazastreifen

Nach bedrohlichen Szenen bei der Freilassung israelischer Geiseln im Gazastreifen am Donnerstag hat die Hilfsorganisation Rotes Kreuz eine „Verbesserung“ der Sicherheit bei der Übergabe der Geiseln gefordert. Die chaotischen Bedingungen bei der Freilassung „unterstreichen, wie wichtig es ist, dass alle Parteien ihre Vereinbarungen einhalten und dafür sorgen, dass die Einsätze sicher und würdevoll ablaufen“, erklärte die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric, am Donnerstag.
 
„Die Sicherheit dieser Einsätze muss gewährleistet sein, und wir drängen auf Verbesserungen in der Zukunft“, fügte sie hinzu. Spoljaric lobte die Rolle der Teams des Roten Kreuzes bei den bisher erfolgten Geiselfreilassungen.

19.50 Uhr: UNRWA setzt ihre Arbeit trotz Israels Verbot in allen Palästinensergebieten fort

Das UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) wird nach Angaben der Vereinten Nationen ungeachtet des Verbots seiner Tätigkeit auf israelischem Gebiet seine Arbeit in allen Palästinensergebieten fortsetzen. „UNRWA-Kliniken im gesamten besetzten Westjordanland, einschließlich Ost-Jerusalem, sind geöffnet“, sagte Stéphane Dujarric, der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, am Donnerstag in New York und fügte an: „Unterdessen werden die humanitären Einsätze im Gazastreifen fortgesetzt, ebenso wie die Arbeit der UNRWA dort.“
 
Die UNRWA werde „ihr Mandat weiterhin erfüllen, wie (ihr Leiter Philippe) Lazzarini sehr deutlich gesagt hat, bis sie es nicht mehr kann“, fügte Dujarric an.

19.16 Uhr: Acht Geiseln im Gazastreifen und 110 Häftlinge freigelassen

Bei einer von bedrohlichen Szenen geprägten Geiselübergabe im Gazastreifen sind am Donnerstag acht weitere Israelis freigekommen, darunter zwei Deutsch-Israelis. Der 80-jährige Gadi Moses und die 29-jährige Arbel Yehud, die beide auch einen deutschen Pass haben, wurden bei ihrer Übergabe in Chan Junis von einer Menschenmenge bedrängt. Israel setzte daraufhin kurzzeitig die geplante Freilassung palästinensischer Gefangene aus, später verließen jedoch zwei Busse mit Häftlingen das israelische Ofer-Gefängnis.

19.06 Uhr: Hamas bestätigt erstmals Tod ihres Militärchefs

Rund sechs Monate nach einem israelischen Luftangriff auf den damaligen Hamas-Militärchef, Mohammed Deif, hat die islamistische Terrororganisation dessen Tod erstmals offiziell bestätigt. Zudem erklärte Hamas-Sprecher Abu Obeida nun auch erstmals, dass der dritthöchste Hamas-Führer im Gazastreifen, Marwan Issa, tot sei.

13.49 Uhr: Israel setzt Freilassung palästinensischer Gefangener "bis auf Weiteres" aus

Israel hat die geplante Freilassung palästinensischer Gefangener im Zuge des Waffenruhe-Abkommens mit der radikalislamischen Hamas "bis auf Weiteres" ausgesetzt. Das gab der israelische Armeerundfunk unter Berufung auf Sicherheitskreise und ohne Angabe von Gründen am Donnerstag bekannt. Zuvor waren unter chaotischen und bedrohlichen Umständen israelische Geiseln im Gazastreifen freigekommen, die von der Hamas und ihren islamistischen Verbündeten verschleppt worden waren; die Geiseln sollten gegen 110 palästinensische Gefangene ausgetauscht werden.

9.41 Uhr: Von Hamas freigelassene Soldatin nach Israel gebracht

Die von der radikalislamischen Hamas im Zuge des Waffenruheabkommens freigelassene israelische Soldatin Agam Berger ist zurück in Israel. Berger sei von Spezialkräften der Armee und des Geheimdienstes begleitet nach Israel gebracht worden, erklärte die Armee am Donnerstagmorgen. Dort solle sie einer ersten medizinischen Untersuchung unterzogen werden.

9.30 Uhr: Übergabe weiterer Geiseln in Gaza an Rotes Kreuz begonnen

Islamisten im Gazastreifen haben mit der Freilassung weiterer Geiseln begonnen. In einer Fernseh-Liveübertragung war zu sehen, wie die israelische Soldatin Agam Berger zwischen Trümmern in Dschabalija von vermummten Bewaffneten an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben wurde. Nach vorab veröffentlichten Informationen sollen heute außerdem die Deutsch-Israelis Arbel Yehud und Gadi Moses sowie fünf thailändische Arbeiter freikommen.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 29. Januar: 

 22.36 Uhr: Israel lässt am Donnerstag 110 palästinensische Gefangene frei, laut NGO

Israels Behörden werden am Donnerstag palästinensischen Angaben zufolge bei einem weiteren Gefangenenaustausch 110 Palästinenser freilassen, darunter 30 Minderjährige. „Morgen sollen 110 palästinensische Gefangene freigelassen werden“, erklärte eine Organisation, die sich für die Belange der Gefangenen einsetzt, am Mittwoch. Die Palästinenser würden gegen Mittag im Viertel Radana der Stadt Ramallah im Westjordanland erwartet, hieß es in der Erklärung weiter.

21.30 Uhr: Tote bei Angriff Israels im Westjordanland

Bei einem israelischen Luftangriff im Norden des Westjordanlands sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens neun Menschen getötet worden. Israels Armee teilte mit, mit einem Fluggerät eine Gruppe Bewaffneter in der Gegend der Stadt Tamun angegriffen zu haben. Einzelheiten dazu nannte das Militär zunächst nicht.

18.30 Uhr: Hamas soll acht weitere Geiseln aus Israel freilassen

Im Rahmen des Waffenruheabkommens zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas sollen am Donnerstag acht weitere Geiseln freigelassen werden, darunter auch der Deutsch-Israeli Gadi Moses. Wie das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu weiter mitteilte, sollen zudem Arbel Yehud, die Medienberichten zufolge ebenfalls familiäre Verbindungen nach Deutschland hat, und die Israelin Agam Berger sowie fünf thailändische Staatsbürger aus der Gefangenschaft im Gazastreifen freikommen. 

17.31 Uhr: Israels Arbeitsverbot für UNRWA soll in Kraft treten

In Israel treten voraussichtlich an diesem Donnerstag zwei Gesetze in Kraft, die die Arbeit des palästinensischen UN-Hilfswerks UNRWA verbieten. Untersagt wird der Organisation demnach, eine Vertretung auf israelischem Territorium zu betreiben und Dienstleistungen anzubieten. Israelische Behörden dürfen zudem keinen Kontakt mit der UNRWA oder dessen Repräsentanten mehr haben. Mitarbeiter des Hilfswerks sollen darüber hinaus Privilegien wie Immunität und Steuerbefreiungen verlieren. 

16.38 Uhr: Israel hat Namen der freizulassenden Geiseln erhalten

Die Hamas hat Israel eine Liste mit den Namen der drei Geiseln im Gazastreifen übermittelt, die am Donnerstag freikommen sollen. Israel habe die Liste erhalten, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. 

Dabei handelt es sich israelischen Angaben um die Deutsch-Israelin Arbel Yehud, die Soldatin Agam Berger sowie Gadi Moses, der Berichten zufolge ebenfalls die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt.

15.42 Uhr: Medien: Trump-Gesandter besucht Gazastreifen

Der US-Sonderbotschafter für den Nahen Osten, Steve Witkoff, hat nach israelischen Medienberichten den Gazastreifen besucht. Der Nahost-Gesandte des US-Präsidenten Donald Trump habe gemeinsam mit dem israelischen Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, den vom israelischen Militär angelegten Netzarim-Korridor besucht, der den Gazastreifen von West nach Ost in zwei Teile teilt, berichteten israelische Medien. 

14.36 Uhr: Hamas: Israel verzögert Hilfslieferungen - Israel weist Vorwürfe zurück

Kurz vor einer weiteren geplanten Geiselfreilassung am Donnerstag hat die Hamas der israelischen Seite eine Behinderung von Hilfslieferungen in den Gazastreifen vorgeworfen - und mit einer Verzögerung der Freilassungen gedroht. „Wir warnen davor, dass fortgesetzte Verzögerungen (...) den natürlichen Verlauf des Abkommens, einschließlich des Gefangenenaustauschs, beeinträchtigen werden“, sagte ein Hamas-Vertreter am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Israel wies die Vorwürfe der islamistischen Palästinenserorganisation als „völlige Fake News“ zurück.

Ein weiterer Hamas-Vertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Organisation habe ägyptische Vermittler bei Verhandlungen in Kairo darum gebeten, einzugreifen. Die Hamas warf Israel auch vor, entgegen der Vereinbarungen im Waffenruhe-Abkommen Güter wie Treibstoff, Zelte und schweres Gerät derzeit nicht in den Gazastreifen zu schicken.

Ein Sprecher der israelischen Behörde des Verteidigungsministeriums für zivile Angelegenheiten sagte: „Das sind völlige Fake News.“

12.56 Uhr: Hamas-Kreise: Israel verzögert Hilfslieferungen - Auswirkung auf Geiselfreilassungen möglich

Am Vortag einer weiteren geplanten Geiselfreilassung hat die Hamas Israel die Behinderung von Hilfslieferungen in den Gazastreifen vorgeworfen - und mit einer Verzögerung der Freilassungen gedroht. „Wir warnen davor, dass fortgesetzte Verzögerungen (...) den natürlichen Verlauf des Abkommens, einschließlich des Gefangenenaustauschs, beeinträchtigen werden“, sagte ein Hamas-Vertreter am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Am Donnerstag sollen nach den bisherigen Plänen die Zivilistin Arbel Yehud, die Soldatin Agam Berger und eine weitere Geiseln freigelassen werden.

00.01 Uhr: UNO: Fast 380.000 Vertriebene in Norden des Gazastreifens zurückgekehrt

Im Zuge der Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas sind nach UN-Angaben bislang fast 380.000 Palästinenser in den Norden des Gazastreifens zurückgekehrt. Mehr als 376.000 Menschen kehrten bis Dienstagmittag in ihre Heimatorte im nördlichen Teil des Küstengebiets zurück, wie das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) mitteilte. 

Männer machten die Hälfte der Vertriebenen aus, Frauen und Kinder jeweils ein Viertel, erklärte das UN-Büro unter Berufung auf Mitarbeiter mehrerer Organisationen, die an verschiedenen Orten im Gazastreifen Zählungen vornahmen.

Seit dem Beginn des Kriegs im Oktober 2023 war ein Großteil der 2,4 Millionen Bewohner innerhalb des Gazastreifens vertrieben worden - viele von ihnen bereits mehrfach. 

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 28. Januar:

22.12 Uhr: Trump lädt Netanjahu ins Weiße Haus ein - Treffen für kommende Woche geplant

US-Präsident Donald Trump hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu für kommende Woche zu einem Besuch in Washington eingeladen. „Ministerpräsident Netanjahu ist der erste ausländische Regierungschef in der zweiten Amtszeit von US-Präsident Trump, der ins Weiße Haus eingeladen wird“, hob Netanjahus Büro am Dienstagabend in einer Erklärung hervor. Das Treffen sei für kommenden Dienstag geplant.

16.26 Uhr: Israel wird jeglichen Kontakt mit Palästinenserhilfswerk UNRWA einstellen

Im Zuge des Verbots aller Aktivitäten des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA auf israelischem Territorium wird Israel künftig selbst indirekte Kontakte zu der UN-Organisation abbrechen. „Israel wird jede Zusammenarbeit, Kommunikation und jeden Kontakt mit UNRWA und allen, die in ihrem Auftrag handeln, beenden“, sagte der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Danny Danon, am Dienstag vor einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York. Die israelische Regierung beschuldigt Mitarbeiter der UNRWA, an dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen zu sein.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 27. Januar:

21.39 Uhr: Israelische Armee: „Mehr als 15 Terroristen“ in Dschenin getötet

Die israelische Armee hat bei ihrem groß angelegten Einsatz in Dschenin im Westjordanland nach eigenen Angaben bislang „mehr als 15 Terroristen“ getötet und 40 „gesuchte Personen“ verhaftet. Die Streitkräfte hätten in der als Hochburg palästinensischer Kämpfer bekannten Stadt zudem dutzende Waffen beschlagnahmt, eine Bombe entdeckt und in Straßennähe mehrere Sprengsätze entschärft, erklärte die israelische Armee am Montag. Zudem sei ein „Kommando- und Beobachtungszentrum“ mit Gasflaschen zur Herstellung von Sprengsätzen geortet worden.

21.37 Uhr: Hamas: 300.000 Menschen nach Nord-Gaza zurückgekehrt

Am ersten Tag der Rückkehrmöglichkeit für Bewohner des Gazastreifens in den Norden des verwüsteten Küstengebiets sind dort nach Angaben des Medienbüros der islamistischen Hamas bereits rund 300.000 Menschen eingetroffen. Sie waren im Laufe des mehr als 15-monatigen Kriegs in den Süden des abgeriegelten Gebiets vertrieben worden. Dort hatten sie meist in notdürftigen Zeltlagern gelebt. 

20.33 Uhr: Islamischer Dschihad veröffentlicht Video von Geisel Arbel Yehud

Die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad hat ein Video mit der israelischen Geisel Arbel Yehud veröffentlicht, die am Donnerstag freigelassen werden soll. In der einminütigen Aufnahme ist die sichtlich verstörte 29-Jährige zu sehen und zu hören, wie sie unter anderem ihren Namen nennt. Zudem fordert sie den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu auf alles zu tun, um die Freilassung der übrigen im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu erreichen.
 
Laut einer Einigung zwischen Israel und der Hamas soll Yehud, die Medienberichten zufolge einen familiären Bezug zu Deutschland hat, am Donnerstag gemeinsam mit zwei weiteren Geiseln freikommen. Sieben weibliche Geiseln waren bereits an den vergangenen beiden Wochenenden nach Israel zurückgekehrt.

15.13 Uhr: Acht für Freilassung vorgesehene Geiseln sind tot

Acht Geiseln, die in der ersten Phase des aktuellen Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas in den kommenden Wochen freikommen sollten, sind nach Angaben der israelischen Regierung tot. Die Angehörigen der Toten seien informiert worden, sagte Regierungssprecher David Mencer am Montag. Die radikalislamische Hamas hatte Israel zuvor nach zähen Verhandlungen eine Liste mit dem „Status“ der für die Freilassung vorgesehenen Geiseln übergeben.

Damit sind offenbar nur 18 der insgesamt 26 Geiseln noch am Leben, die in der ersten Phase in den kommenden Wochen freikommen sollten. Sieben weibliche Geiseln waren an den vergangenen beiden Wochenenden bereits von der Hamas freigelassen worden und nach Israel zurückgekehrt. Am kommenden Donnerstag und am Samstag sollen jeweils drei Geiseln freikommen.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 26. Januar:

15.01 Uhr: Drei ehemalige Geiseln aus Klinik entlassen

Drei am vergangenen Sonntag von der Hamas freigelassene Geiseln sind Klinikangaben zufolge aus dem Krankenhaus entlassen worden. Romi Gonen (24), Emily Demari (28) und Doron Steinbrecher (31), würden bei Bedarf aber weiter in der Klinik behandelt, hieß es. Wo die Frauen nach ihrer Woche Krankenhausaufenthalt nun unterkommen, ob etwa bei Angehörigen, dazu gab es zunächst keine Informationen. Experten gehen von einem langwierigen Rehabilitationsprozess aller freikommenden Geiseln aus.

13.09 Uhr: Blockierte Heimkehrer - Hamas wirft Israel Verstoß gegen Gaza-Waffenruhe vor

Angesichts der verhinderten Rückkehr tausender Palästinenser in ihre Heimatorte im Norden des Gazastreifens hat die Hamas ihrerseits Israel einen Verstoß gegen das Abkommen zur Gaza-Waffenruhe vorgeworfen. „Die Hamas macht Israel verantwortlich für die Verzögerung bei der Umsetzung der Vereinbarung“, erklärte die radikalislamische Palästinenserorganisation am Sonntag mit Blick auf die seit dem 19. Januar geltende Vereinbarung für eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung israelischer Geiseln.

„Die Besatzung blockiert unter dem Vorwand“, dass die israelische Geisel Arbel Yehud am Samstag nicht freigelassen worden war, hieß es weiter. Dabei habe die Hamas „die Vermittler informiert, dass sie am Leben ist“, und alle „notwendigen Garantien für ihre Freilassung“ abgegeben.

10.37 Uhr: Palästinenser: Fünf Verletzte durch israelische Schüsse in Gaza

Im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge Menschen durch israelische Schüsse verletzt worden. Israelische Medien berichteten, Palästinenser hätten versucht, den Netzarim-Korridor, der den Gazastreifen in zwei Hälften teilt, zu durchqueren. Israels Armee erlaubt dies derzeit noch nicht. 

Insgesamt seien fünf Personen verletzt worden, als das israelische Militär das Feuer auf eine Menschenmenge eröffnet habe, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Augenzeugen sagten der Deutschen Presse-Agentur, die Menschen hätten sich der Armee nicht genähert. 

10.07 Uhr: Israelischer Minister Smotrich: Gazastreifen-Räumung "großartige Idee" von Trump

Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich hat den Vorschlag von US-Präsident Donald Trump für eine vollständige Umsiedlung der Palästinenser im Gazastreifen begrüßt. "Die Idee, für sie andere Orte zu finden, in denen sie ein besseres Leben beginnen können, ist eine großartige Idee", erklärte Smotrich am Sonntag mit Blick auf die Bewohner des Gazastreifens. 

"Nach Jahren der Glorifizierung von Terrorismus werden sie in der Lage sein, ein neues und gutes Leben an anderen Orten aufzubauen", fügte der Minister mit Blick auf die Herrschaft der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen hinzu. Nur unkonventionelle Überlegungen zur Beilegung des Nahost-Konflikts könnten eine "Lösung des Friedens und der Sicherheit" bringen.

8.27 Uhr: Fünf Verletzte durch israelischen Beschuss im Südlibanon

Nach Ablauf einer entscheidenden Frist im Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon sind libanesischen Medienberichten zufolge fünf Menschen durch israelischen Beschuss im Südlibanon verletzt worden. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur berichtete am Sonntag, israelische Soldaten hätten auf zurückkehrende Bewohner des Dorfs Kfarkela geschossen und fünf von ihnen verletzt.

8 Uhr: Trump schlägt Umsiedlung der Bewohner des Gazastreifens vor

US-Präsident Donald Trump hat vorgeschlagen, den Gazastreifen "zu räumen" und die palästinensischen Einwohner nach Ägypten und Jordanien umzusiedeln, um Frieden im Nahen Osten zu schaffen. "Sie sprechen da von anderthalb Millionen Menschen, und wir räumen einfach alles weg", erklärte Trump am Samstag vor Journalisten an Bord der Air Force One. Trump bezeichnete das kriegsverwüstete Palästinensergebiet als "Abrissgebiet" und erklärte, die Aktion könne "vorübergehend oder langfristig" sein.

Der US-Präsident erklärte, er habe mit dem jordanischen König Abdullah II. über den Vorschlag gesprochen und werde voraussichtlich am Sonntag mit dem ägyptischen Staatschef sprechen. "Ich möchte, dass Ägypten Menschen aufnimmt. Und ich möchte, dass Jordanien Menschen aufnimmt", sagte Trump. 

Das waren die Entwicklungen am Samstag,  25. Januar: 

17.04 Uhr: Hamas lässt vier israelische Geiseln frei - 200 Palästinenser aus Haft entlassen

 Die radikalislamische Hamas hat am Samstag im Zuge des Waffenruhe-Abkommens vier weitere israelische Geiseln freigelassen. Die vier jungen Frauen wurden in Israel von ihren Familien empfangen und in ein Krankenhaus gebracht. Im Gegenzug wurden 200 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen. In Ramallah im Westjordanland wurden die freigelassenen Palästinenser von einer jubelnden Menge empfangen.

13.39 Uhr: Israel fordert Freilassung von Zivilistin

Israel hat die Hamas eindringlich zur Freilassung der Zivilistin Arbel Yehud aufgefordert und die Rückkehr vertriebener Palästinenser in den Norden des Gazastreifens davon abhängig gemacht. Israel werde den Menschen im Gazastreifen erst dann eine Rückkehr in den nördlichen Teil der Palästinensergebiets gestatten, wenn Yehuds Freilassung feststehe, erklärte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nach der Freilassung von vier jungen, israelischen Soldatinnen am Samstag. Yehud habe eigentlich schon am Samstag freikommen sollen.

Der Armeesprecher Daniel Hagari warf der Hamas vor, mit der Freilassung der Soldatinnen gegen das vereinbarte Waffenruhe-Abkommen zu verstoßen. "Die Hamas hat ihre Verpflichtung nicht erfüllt, zuerst Zivilistinnen zurückzugeben", sagte Hagari.

12.00 Uhr: Israelische Armee: Freigelassene Geiseln mit Eltern vereint

Die vier im Gazastreifen freigelassenen Geiseln haben nach Angaben der israelischen Armee ihre Eltern wiedergetroffen. Die vier Soldatinnen seien am Samstag in einem Erstaufnahmezentrum im Süden Israels angekommen, „wo sie wieder mit ihren Eltern vereint werden“, erklärte die Armee. Die Frauen werden demnach von Sanitätern der Armee begleitet und im Anschluss „einer ersten medizinischen Untersuchung“ unterzogen.

10.16 Uhr: Hamas übergibt im Gazastreifen vier Geiseln an Rotes Kreuz

Die islamistische Hamas hat im Gazastreifen vier weitere Geiseln an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz übergeben. Das war in einer Live-Übertragung des Nachrichtensenders Al-Dschasira zu sehen. Es handelt sich laut einer vorab veröffentlichten Liste um die Soldatinnen Liri Albag, Naama Levy, Karina Ariev und Daniella Gilboa.

9.55 Uhr: Palästinenserkreise: Israel will Samstag 200 palästinensische Häftlinge freilassen

Israel will im Austausch für vier israelische Frauen nach Angaben aus Palästinenserkreisen am Samstag 200 palästinensische Häftlinge freigelassen. 120 von ihnen seien zu lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden, sagte ein Palästinenservertreter, der anonym bleiben wollte, am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Wie die radikalislamische Hamas den israelischen Behörden bereits am Freitag mitgeteilt hatte, soll es sich bei den freizulassenden israelischen Geiseln um vier entführte Soldatinnen handeln.

9.19 Uhr: Dutzende palästinensische Kämpfer versammeln sich vor Geiselfreilassung in Gaza

Vor der angekündigten Freilassung vier in den Gazastreifen entführter israelischer Geiseln haben sich am Samstag dutzende Kämpfer der militanten Palästinenserorganisationen Hamas und Islamischer Dschihad auf einem zentralen Platz der Stadt Gaza versammelt. Wie ein AFP-Journalist berichtete, stellten sich die größtenteils in ihrer Kampfuniform gekleideten Männer in Reihen auf und trugen Sturmgewehre und Granatwerfer. Zahlreiche Bewohner des Gazastreifens versammelten sich als Schaulustige. 

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 14. Januar:

20.21 Uhr: Angehörige bestätigen Namen der am Samstag freizulassenden israelischen Geiseln

Das Forum der Angehörigen der israelischen Geiseln hat die Namen der vier Soldatinnen bestätigt, die am Samstag von der Hamas im Gazastreifen freigelassen werden sollen. Das Forum „freut sich auf die erwartete Freilassung von Daniella Gilboa, Karina Ariev, Liri Albag und Naama Levy nach 477 Tagen Gefangenschaft“, teilte das Forum mit. „Eine ganze Nation hat für sie gekämpft und wartet voller Angst auf ihre ersehnte Rückkehr in die Arme ihrer Familien“, hieß es.

18.42 Uhr: Laut Israel dauert Rückzug von Truppen aus dem Libanon länger als vorgesehen

Kurz vor dem Ablauf der 60-tägigen Frist für den Abzug israelischer Truppen aus dem Libanon hat Israel angekündigt, dass dieser länger in Anspruch nehmen werde. Da das Ende November geschlossene Abkommen vom Libanon nicht „vollständig erfüllt“ worden sei, werde der Rückzug „in Absprache mit den USA fortgesetzt“, erklärte das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu am Freitag.

Der Libanon reagierte zunächst nicht auf die israelische Erklärung. Am 18. Januar hatte der libanesische Präsident Joseph Aoun den Rückzug Israels aus dem Süden des Landes „innerhalb der in dem Abkommen festgelegten Fristen“ gefordert.

16.50 Uhr: Israel erhält Liste mit vier freizulassenden Geiseln

Vor der von der Hamas für Samstag angekündigten Freilassung vier weiterer Geiseln im Gazastreifen hat Israel die Liste mit ihren Namen über Vermittler erhalten. Das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu bestätigte dies am Freitag. Kurz zuvor hatte Hamas-Sprecher Abu Obeida im Onlinedienst Telegram mitgeteilt, bei den Freigelassenen handle es sich um vier Soldatinnen, Israel bestätigte dies zunächst nicht.

Zuvor hatte es aus Hamas-Kreisen geheißen, die Freilassung werde ablaufen wie jene am vergangenen Sonntag. Die Al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, und weitere Gruppen würden die Geiseln am Samstag „vor der geplanten Zeit“ freilassen, um sie dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zu übergeben.

Am Sonntag waren im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens die ersten drei israelischen Geiseln freigekommen. Dabei handelte es sich um die israelischen Frauen Romi Gonen, Doron Steinbrecher und Emily Damari.

Wenn die weiteren vier Geiseln am Samstag wie angekündigt freigelassen werden, verbleiben danach noch 26 israelische Geiseln, die in der ersten Phase des Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas freigelassen werden können.

14.39 Uhr: Hamas kündigt Bekanntgabe der Namen der vier am Samstag freizulassenden Geiseln an

Die radikalislamische Hamas hat für Freitag die Bekanntgabe der Namen der vier israelischen Geiseln angekündigt, die am Samstag im Gazastreifen freigelassen werden sollen. Die Namen würden „heute“ mitgeteilt, erklärte Bassem Naim, Politbüro-Mitglied der islamistischen Palästinenserorganisation, am Freitag in einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur AFP.

Nach Angaben aus Hamas-Kreisen soll die Freilassung ablaufen wie bereits jene am vergangenen Sonntag. Die Al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, und weitere Gruppen würden die Geiseln am Samstag „vor der geplanten Zeit“ freilassen, um sie dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zu übergeben.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 23. Januar:

19.03 Uhr: Hisbollah warnt Israel vor verzögertem Libanon-Abzug

Die libanesische Hisbollah hat vor einem verzögerten Abzug der israelischen Armee aus dem Südlibanon gewarnt. Sollten die israelischen Bodentruppen nicht bis Sonntag abgezogen sein, wäre das ein Bruch der Vereinbarung über eine Waffenruhe, schrieb die proiranische Miliz. Sie reagierte auf Medienberichte, Israel habe die USA um eine Verlängerung der eigentlich am Sonntag ablaufenden Frist um 30 Tage gebeten. Die USA gehören zu einer Gruppe von Ländern, die die Einhaltung der Ende November vereinbarten Waffenruhe überwachen soll.

Israel spreche mit der neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump über eine Verlängerung der Frist zum Abzug, weil die libanesische Armee nicht schnell genug nachrücke und sich die Hisbollah nicht an alle Abmachungen halte, berichteten israelische Medien wie die Zeitung „Times of Israel“ und das Nachrichtenportal „ynet“. Die US-Regierung sei bisher aber gegen eine Verlängerung. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst weder in Jerusalem noch in Washington.

15.30 Uhr: Palästinenser - Zwei Tote in Gaza trotz Waffenruhe

Trotz der Feuerpause im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge dort erneut zwei Tote bei einem israelischen Angriff gegeben. Beide seien durch israelisches Panzerfeuer in der Nähe der Stadt Rafah im Süden des Küstengebiets ums Leben gekommen, meldete der von der islamistischen Hamas kontrollierte Zivilschutz. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, Israels Armee habe die beiden Personen ins Visier genommen und sie getötet. 

Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen. 

10.12 Uhr: Israel - Zwei bewaffnete Palästinenser nahe Dschenin getötet

Israels Armee hat im Westjordanland eigenen Angaben zufolge zwei bewaffnete Palästinenser getötet. Die mutmaßlichen Islamisten seien als Verantwortliche für einen Anschlag mit drei Toten Anfang Januar gesucht worden, teilte das Militär mit. 

Den Angaben zufolge wurden sie nun in der Nacht in der Nähe der Stadt Dschenin gestellt, wo sie sich in einem Gebäude verschanzten. Es habe einen Schusswechsel gegeben und die beiden seien getötet worden, hieß es. Ein israelischer Soldat sei verletzt worden. Nach Angaben der Armee waren die Getöteten Mitglieder des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ).

Die Kassam-Brigaden, der militärische Arm der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas, teilte hingegen mit, die beiden Männer seien Mitglieder der Hamas gewesen. Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah gab ihr Alter mit 25 und 30 Jahren an.

Bei dem von den Männern verübten Anschlag auf einen Bus im nördlichen Westjordanland Anfang Januar waren israelischen Angaben zufolge drei Israelis ums Leben gekommen. Die Hamas reklamierte den Anschlag nach dem Tod der beiden Täter nun für sich.

0.35 Uhr: Neuer US-Außenminister Rubio sichert Netanjahu „unerschütterliche Unterstützung“ für Israel zu

 Der neue US-Außenminister Marco Rubio hat dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu am Mittwoch in einem Telefonat „unerschütterliche Unterstützung“ für dessen Land zugesichert. Rubio habe mit Netanjahu gesprochen, „um zu unterstreichen, dass die Aufrechterhaltung der unerschütterlichen Unterstützung Israels durch die Vereinigten Staaten für Präsident Trump höchste Priorität hat“, erklärte Außenministeriumssprecherin Tammy Bruce. Auch gratulierte Rubio Netanjahu demnach zu „Israels Erfolgen gegen die Hamas und die Hisbollah und sagte zu, sich unermüdlich für die Befreiung aller verbleibenden Geiseln im Gazastreifen einzusetzen“.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 22. Januar:

22.03 Uhr: Während Waffenruhe: Israel tötet Kämpfer des Islamischen Dschihad im Gazastreifen

Erstmals seit Inkrafttreten der Waffenruhe mit der radikalislamischen Hamas hat die israelische Armee im Gazastreifen einen islamistischen Kämpfer getötet. Soldaten hätten im südlichen Gazastreifen „mehrere bewaffnete Verdächtige identifiziert“, die eine Gefahr dargestellt hätten, teilten die israelischen Streitkräfte am Mittwoch mit. Um die Bedrohung zu stoppen, sei ein Kämpfer der Miliz Islamischer Dschihad „eliminiert“ worden.
 
Die Armee teilte weiter mit, in mehreren Gebieten des Gazastreifens hätten Soldaten „Warnschüsse“ in Richtung „maskierter Verdächtiger“ abgegeben, die sich ihnen genähert hätten.
 
Die Streitkräfte würden sich an die Bedingungen der Waffenruhe halten, hieß es weiter. Das israelische Militär sei „entschlossen, die Bedingungen der Vereinbarung voll einzuhalten, um die Geiseln zurückzuholen“.

17.36 Uhr: Schüsse und Explosionen: Israelische Armee setzt Einsatz im Westjordanland fort

Die israelische Armee hat am Mittwoch ihren Großeinsatz in Dschenin im besetzten Westjordanland fortgesetzt. In dem Gebiet waren Schüsse und Explosionen zu hören, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Israelische Vertreter erklärten, es handele sich um eine breit angelegte Aktion gegen militante Palästinenser. Seit dem Beginn des Gaza-Krieges im Oktober 2023 habe es „über 2000 versuchte Terroranschläge“ gegeben, die vom Westjordanland aus geplant worden seien.
 
„Die Situation ist sehr schwierig“, sagte der Gouverneur der Stadt, Kamal Abu al-Rub. „Die Besatzungsarmee hat mit Bulldozern alle Straßen, die zum Lager Dschenin und zum Krankenhaus führen, zerstört“, fügte er hinzu. Israelische Soldaten hätten seit Dienstag in Dörfern rund um Dschenin 20 Menschen festgenommen.
 
Die israelische Armee bestätigte am Mittwoch den Tod von „zehn Terroristen“ und kündigte eine Fortsetzung des Einsatzes an. Sie habe Luftangriffe auf „terroristische Infrastruktur“ ausgeführt, zudem seien „zahlreiche Sprengkörper“ entschärft worden, die von militanten Palästinensern an Straßen platziert worden seien. Durch einen derartigen Sprengsatz sei kürzlich ein Soldat getötet worden.

15.06 Uhr: Waffenruhe im Gazastreifen: Huthi-Miliz lässt Crew von gekapertem Frachter frei

Nach der Waffenruhe im Gazastreifen hat die Huthi-Miliz im Jemen nach eigenen Angaben die Besatzung eines vor mehr als einem Jahr gekaperten Frachters freigelassen. Der Oberste Rat der Huthis habe „die Freilassung der Besatzungsmitglieder der “Galaxy Leader' verkündet, die am 19. November 2023 während der Gaza-Solidaritätskampagne festgesetzt wurden„, meldete die von den Huthis kontrollierte Nachrichtenagentur Saba am Mittwoch. Die Freilassung der Crew sei “zur Unterstützung der Waffenruhe„ erfolgt.

13.36 Uhr: UN-Generalsekretär Guterres lobt Trumps Rolle bei Erreichen von Gaza-Waffenruhe

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat die Rolle von US-Präsident Donald Trump beim Erreichen der Waffenruhe für den Krieg im Gazastreifen gelobt. Die „robuste Diplomatie“ des zu der Zeit noch designierten Präsidenten der Vereinigten Staaten habe einen großen Teil dazu beigetragen, sagte Guterres am Mittwoch beim Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos.
 
Die Verhandlungen hätten sich immer wieder hingezogen, „und dann ist es plötzlich passiert“, fügte Guterres an. Weiter lobte er auch die Arbeit der US-Regierung von Präsident Joe Biden, sowie den Beitrag der Türkei und Katars.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 21. Januar:

21.39 Uhr: Fünf Verletzte bei Messerangriff in Tel Aviv - Täter getötet

Bei einer Messerattacke in Tel Aviv sind am Dienstag nach Angaben von Rettungskräften fünf Menschen verletzt worden. Der Angreifer sei getötet worden, erklärte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom. Eine Journalisten der Nachrichtenagentur AFP sah die Leiche eines Mannes am Tatort.

Magen David Adom bezeichnete den Angreifer als „Terroristen“. Die israelische Polizei äußerte sich zunächst nicht zum Hintergrund der Tat.

Ein Krankenhaus in Tel Aviv teilte mit, es seien drei Menschen mit Stichwunden eingeliefert worden. Einer von ihnen sei am Hals schwer verletzt worden. Die beiden anderen Patienten hätten leichte Verletzungen erlitten.

17.43 Uhr: Nach Trumps Amtsantritt - Israel startet Militäreinsatz im Westjordanland

Einen Tag nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump hat Israel einen Militäreinsatz im Westjordanland gestartet. Die israelische Armee gab am Dienstag bekannt, einen „Antiterroreinsatz“ in Dschenin im Norden des Palästinensergebietes begonnen zu haben. Das Gesundheitsministerium der Palästinenserbehörde meldete acht Todesopfer. Zuvor hatte Trump in einer seiner ersten Entscheidungen nach der Vereidigung per Dekret US-Sanktionen gegen israelische Siedler im Westjordanland zurückgenommen.

14.35 Uhr: Israels Armeechef reicht wegen „Versagens“ am 7. Oktober 2023 Rücktritt ein

Der Generalstabschef der israelischen Armee, Herzi Halevi, hat wegen des „Versagens“ beim Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 seinen Rücktritt eingereicht. „In Anerkennung meiner Verantwortung für das Scheitern der Armee am 7. Oktober und zu einem Zeitpunkt, an dem die Armee bedeutende Erfolge an allen Fronten verzeichnet“, habe er um die Entbindung von seinen Aufgaben am 6. März gebeten, erklärte Halevi am Dienstag. Der Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas und mit ihr verbündeter Gruppen auf Israel hatte vor gut 15 Monaten den Gaza-Krieg ausgelöst.

13.10 Uhr: Israelische Armee meldet Einsatz in Dschenin im besetzten Westjordanland

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge mit einem Einsatz in der Stadt Dschenin im besetzten Westjordanland begonnen. Die Streitkräfte hätten in der Stadt im Norden des Palästinensergebiets einen "Antiterroreinsatz" gestartet, hieß es am Dienstag in einer Erklärung. Weitere Details wurden zunächst nicht genannt. Laut einem Armeesprecher trägt der Einsatz den Namen "Iron Wall" (Eiserne Mauer). 

Die Stadt Dschenin gilt als Hochburg palästinensischer Gruppen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, der Einsatz im Westjordanland verfolge das Ziel, den "Terrorismus auszumerzen".

13.07 Uhr: Hamas kündigt für Samstag Freilassung von vier weiteren Frauen aus Geiselhaft an

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat für Samstag die Freilassung von vier weiteren israelischen Frauen aus der Geiselhaft im Gazastreifen angekündigt. Im Gegenzug solle bei dem zweiten Austausch im Rahmen des vereinbarten Waffenruhe-Abkommens eine weitere Gruppe palästinensischer Gefangener freigelassen werden, erklärte der Hamas-Vertreter Taher al-Nunu am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. 

Am Sonntag waren im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens die ersten drei israelischen Geiseln freigekommen. Dabei handelte es sich ebenfalls um die israelischen Frauen Romi Gonen, Doron Steinbrecher und Emily Damari. Kurz zuvor war eine Waffenruhe im Gazastreifen in Kraft getreten. 

0.35 Uhr: Hamas bestätigt Termin für nächste Geiselfreilassung

 Die nächste Freilassung israelischer Geiseln im Gazastreifen im Austausch gegen palästinensische Häftlinge soll nach Angaben der Hamas am Samstag erfolgen. Die islamistische Terrororganisation bestätigte den Termin in einer kurzen Mitteilung auf Telegram. Gemäß dem mit Israel vereinbarten Abkommen sollen vier Entführte freikommen. Nach Inkrafttreten einer sechswöchigen Feuerpause hatte die Hamas am Sonntag im Rahmen der ersten Phase des Abkommens drei weibliche israelische Geiseln freigelassen. Im Gegenzug entließ Israel 90 Palästinenser aus der Haft

Das waren die Entwicklungen am Montag, 20. Januar

15.50 Uhr:  Bombe am Straßenrand - Israelischer Soldat tot

Bei der Explosion einer am Straßenrand platzierten Bombe ist einem Bericht zufolge ein israelischer Soldat im Westjordanland getötet worden. Der Mann sei in der Nacht zu Montag mit seinem gepanzerten Jeep in einem Konvoi in der Stadt Tamun im Norden des israelisch besetzten Gebiets unterwegs gewesen, als es zu der heftigen Explosion kam. Ein Offizier, der ebenfalls in dem Fahrzeug saß, sei schwer verletzt worden. Die israelische Armee bestätigte zunächst nur den Tod des Soldaten. Niemand bekannte sich zunächst zu dem Anschlag.

12.33 Uhr: Ägypten schickt weitere Hilfe in den Gazastreifen

Am zweiten Tag der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas hat Ägypten rund 220 weitere Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen geschickt. Darunter seien zehn Lastwagen mit Treibstoff, sagte ein Vertreter des Ägyptischen Roten Halbmonds. Wie am Vortag kamen die Güter über den von Israel kontrollierten Grenzübergang Kerem Schalom in das abgeriegelte Küstengebiet.

In Nähe des ägyptischen Grenzübergangs Rafah stehen dem Ägyptischen Roten Halbmond zufolge mehr als 3.000 Lkw bereit, um Hilfsgüter nach Gaza zu bringen.

10.04 Uhr: Israels Finanzminister für Eroberung des gesamten Gazastreifens

Israels Rechtsaußen-Finanzminister Bezalel Smotrich hat sich im israelischen Militärradio für die Eroberung des gesamten Gazastreifens ausgesprochen. Smotrich, der Führer der Partei der religiösen Zionisten, gehört zu den Kritikern der Vereinbarung über eine Waffenruhe in der Regierung von Benjamin Netanjahu. „Wir müssen den gesamten Streifen erobern und dort eine Militärherrschaft errichten“, sagte er. Es gäbe keine „dritte Kraft“, die dort die Kontrolle ausüben könne.

8.45 Uhr: Israels Botschafter Prosor zu Waffenruhe: Schwieriger „Pakt mit dem Teufel“

Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat das Abkommen mit der radikalislamischen Hamas über eine Waffenruhe im Gazastreifen als „Pakt mit dem Teufel“ bezeichnet. Die Diskussion um die Freilassung der Geiseln auf der einen und palästinensischer Inhaftierter und Hamas-Mitglieder auf der anderen Seite sei „schwierig“, sagte Prosor am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. Es sei „nicht einfach“, die Infrastruktur der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen zu beseitigen und gleichzeitig die Geiseln zurückzuholen, gab der Botschafter zu bedenken.

Die Waffenruhe sei auch eine Möglichkeit zu sehen, ob es Kräfte auf Seiten der Palästinenser gebe, „die wirklich mit uns in Frieden leben wollen“, sagte Prosor. „Bis jetzt sieht es nicht so aus“, fügte er hinzu. Er hoffe, dass das unter Vermittlung der USA, Katars und Ägyptens zustande gekommene Waffenruhe-Abkommen bis zum Ende eingehalten werde. „Ich glaube, dass das für uns alle das Ziel ist“, sagte Prosor. Er sei mit Blick auf die Reaktionen auf die Geiselfreilassungen in Israel „sehr, sehr froh“ und „sehr stolz“, dass die israelische Gesellschaft „das Leben feiert“.

2.29 Uhr: Israel gibt Freilassung von 90 palästinensischen Gefangenen bekannt - Jubel im Westjordanland

Israel hat nach eigenen Angaben im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens mit der islamistischen Hamas 90 palästinensische Gefangene freigelassen. „90 Terroristen“ seien aus dem Militärgefängnis Ofer im Westjordanland und einer Haftanstalt in Jerusalem freigelassen worden, hieß es in einer Erklärung der israelischen Gefängnisbehörde in der Nacht zum Montag.
 
Journalisten der Nachrichtenagentur AFP beobachteten, wie zwei Busse das Gefängnis Ofer verließen. Menschen jubelten, als die Busse mit einigen der 90 palästinensischen Gefangenen in der Stadt Beitunia im Westjordanland eintrafen. Manche Menschen aus der Menge stiegen auf einen der Busse und entrollten eine Flagge der islamistischen Hamas, wie AFP-Journalisten beobachteten. Auch Flaggen unter anderem von der Fatah und dem Islamischen Dschihad wurden geschwenkt.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 19. Januar:

23.17 Uhr: Waffenruhe-Abkommen sieht Exil für mehr als 230 verurteilte Palästinenser vor

Das am Sonntag in Kraft getretene Abkommen zwischen Israel und der Hamas über eine Waffenruhe und den Austausch von Geiseln und Gefangenen sieht vor, dass von den freizulassenden Palästinensern mehr als 230 umgehend ins Exil geschickt werden. Von insgesamt 737 in der ersten Phase der Waffenruhe freizulassenden Palästinensern listete Israel die Namen von 734 Gefangenen auf.
 
Dieser Liste zufolge sollen mehr als 230 Häftlinge für immer verbannt werden, die an tödlichen Attentaten auf Israelis teilgenommen oder sie verübt haben und deshalb zu lebenslanger Haft verurteilt wurden.

20.02 Uhr: Palästinenser: Häftlinge nach Ost-Jerusalem gebracht

Im Rahmen des Gaza-Abkommens zwischen Israel und der Hamas hat Israel palästinensischen Angaben zufolge die ersten Palästinenser aus einem Gefängnis nach Ost-Jerusalem gebracht. Dort seien sie in eine Polizeistation gebracht worden, vor der Angehörige auf die Entlassung warteten, teilte das Pressebüro der palästinensischen Autonomiebehörde mit. Eine frühere Mitteilung des Pressebüros, wonach einige der Freigelassenen bereits bei ihren Familien seien, wurde später korrigiert. Eine offizielle Bestätigung durch israelische Stellen gab es zunächst nicht.

18.23 Uhr: Hamas-Vertreter: Nächste Freilassung von Geiseln am Samstag

Im Rahmen der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas soll eine zweite Gruppe von im Gazastreifen gefangengehaltenen israelischen Geiseln am kommenden Samstag freigelassen werden. „Die Freilassung der zweiten Gruppe israelischer Gefangener (Geiseln) wird am nächsten Samstagabend stattfinden“, teilte ein Vertreter der Hamas, der anonym bleiben wollte, am Sonntag in Kairo mit. 

17.17 Uhr: Scholz nach Freilassung erster Geiseln: Tag der Freude

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fordert nach der Freilassung der ersten drei Geiseln der Hamas im Rahmen der Waffenruhe weitere Freilassungen. „Heute ist ein Tag der Freude: Endlich sind weitere Geiseln der Hamas freigekommen und wieder mit ihren Familien vereint“, schrieb Scholz auf der Plattform X. Diesem ersten Schritt müssten weitere Folgen. „Alle Geiseln müssen freikommen und es muss rasch mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangen.“

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) schrieb auf X: „Erleichterung und Trauer liegen heute nah beieinander: Pure Erleichterung, dass Geiseln nach 471 Tagen ihren Liebsten in die Arme fallen. Aber auch Trauer über die Gewissheit, dass nicht alle das Grauen überlebt haben.“ Sie denke besonders an jene immer noch Verschleppten und deren Familien.

Wenn sich alle an die Vereinbarungen hielten, könne der Waffenstillstand mehr sein, als nur ein Moment des Aufatmens. Auch die Menschen in Gaza könnten erstmals seit Langem wieder ohne Angst vor Bomben durchatmen. „Noch fehlt es an allem: Nahrung, medizinische Versorgung & Notunterkünfte. Wir tun mit Partnern alles dafür, dass dringend nötige Hilfe nun wie vereinbart schnell zu ihnen gelangt“, schrieb Baerbock weiter.

17.11 Uhr: Freigelassene Hamas-Geiseln sind in Israel

Die Terrororganisation Hamas hat die ersten drei Geiseln freigelassen. Die Frauen kamen am Sonntagabend in Israel an. Die Armee schrieb auf der Plattform X: „Sie sind zu Hause.“ Zuvor waren sie an Mitarbeiter des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes übergeben worden.

Das Forum der Geisel- und Vermisstenfamilien bestätigte, dass es sich bei den Freigelassenen um Romi Gonen, Doron Steinbrecher und Emily Damari handelt.

16.10 Uhr: Waffenruhe: Tausende Palästinenser machen sich im Gazastreifen auf den Weg nach Hause

Nach Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas haben sich im Gazastreifen Tausende Palästinenser auf den Heimweg gemacht. Alleine in Dschabalia im Norden des Küstenstreifens waren am Sonntag hunderte Menschen zu sehen, die auf einer staubigen, von Trümmern zerstörter Wohngebäude gesäumten Straße Zelte, Kleidung und weitere Habseligkeiten bei sich trugen.

In Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens füllten feiernde Kinder die Straßen, Mitglieder der Sicherheitskräfte der islamistischen Hamas patrouillierten durch die Straßen. Im weiter südlich gelegenen Chan Junis feierten Vertriebene ihre bevorstehende Rückkehr. Bewaffnete Männer fuhren in Pick-Ups durch die Straßen, hielten ihre Kalaschnikow-Gewehre und feuerten Schüsse in die Luft. An einer Straßenkreuzung trafen sich hunderte Menschen, die zum Rhythmus von Trommeln palästinensische Fahnen schwenkten und sangen.

15.12 Uhr: Israels Außenminister warnt im Fall von Machtverbleib der Hamas vor „Instabilität“

Kurz nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe mit der Hamas hat der israelische Außenminister Gideon Saar vor einem Machtverbleib der Islamisten im Gazastreifen gewarnt. „Es gibt keine Zukunft des Friedens, der Stabilität und der Sicherheit für beide Seiten, wenn die Hamas im Gazastreifen an der Macht bleibt“, sagte Saar am Sonntag vor Journalisten. In diesem Fall werde die „Instabilität“ in der Region anhalten.

Saar fügte an, seine Regierung sei weiterhin entschlossen, „alle vom Sicherheitskabinett festgelegten Kriegsziele“ zu erreichen. Hierzu gehörten die Rückkehr aller im Gazastreifen verbliebenen Geiseln, die Zerschlagung der militärischen und Verwaltungsstrukturen der Hamas und die Schaffung einer Lage, die sicherstelle, dass vom Gazastreifen aus nie wieder eine Bedrohung für Israel ausgehe.

Die Zerschlagung der Hamas sei noch nicht erreicht, fügte Saar an. Der israelischen Armee sei es aber mit ihrem Einsatz im Gazastreifen gelungen, die Palästinenserorganisation „von einer Terrorarmee zu einer Guerilla-Gruppe“ zu schrumpfen.

Saar sagte weiter, wenn die internationale Gemeinschaft eine dauerhafte Waffenruhe wolle, müsse ein entsprechendes Abkommen die vollständige Zerschlagung der Hamas beinhalten. Dies könne „theoretisch“ in Verhandlungen erreicht werden, diese müssten während der ersten Phase der Waffenruhe geführt werden.

13.42 Uhr: Waffenruhe im Gazastreifen: UNO meldet Ankunft erster Lastwagen mit Hilfsgütern

Nach Beginn der Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas sind Lastwagen mit Hilfsgütern an Bord im Gazastreifen angekommen. Erste Lastwagen mit Lieferungen seien Minuten nach Inkrafttreten der Feuerpause eingetroffen, erklärte der kommissarische Leiter des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten (Ocha), Jonathan Whittall, am Sonntag im Onlinedienst X. „In den letzten Tagen haben die humanitären Partner große Anstrengungen unternommen, um die Hilfsgüter zu verladen und die Verteilung der Hilfsgüter im gesamten Gazastreifen vorzubereiten“, fügte er hinzu.
 
Die Vereinten Nationen machten keine genauen Angaben darüber, wo die Lieferungen in den Gazastreifen gelangten. Aus Ägypten verlautete, dass „197 Lastwagen mit Hilfsgütern und fünf mit Treibstoff“ über die Grenzübergänge Kerem Schalom und Nitzana gefahren seien. Nitzana liegt an der Grenze zwischen Israel und Ägypten, Kerem Schalom im Grenzdreieck zwischen Israel, Ägypten und dem Gazastreifen.

12.34 Uhr: Angehörige dreier Geiseln bestätigen geplante Freilassung

Die Angehörigen von drei Geiseln haben israelischen Medienberichten zufolge bestätigt, dass die Frauen im Laufe des Tages aus der Gewalt der Hamas freikommen sollen. Es handelt sich bei ihnen um die Zivilistinnen Romi Gonen (24), Emily Damari (28), and Doron Steinbrecher (31). Auch das Forum der Geiselfamilien bestätigte, dass die drei für die Freilassung am Sonntag vorgesehen seien.
 
Der Vater der Israelin Romi Gonen sagte der Nachrichtenseite ynet, er werde nun endlich seine Tochter umarmen können. „Mir fehlen die Worte, um das Gefühl zu beschreiben“. Die Familie habe mehr als 11.000 Stunden auf die Ankündigung, dass die junge Frau freikomme, gewartet.

11.38 Uhr: Nach Erhalt von Liste freikommender Geiseln: Waffenruhe im Gazastreifen in Kraft

Banges Warten in Israel: Nach stundenlanger Verzögerung hat die radikalislamische Hamas die Liste der am Sonntag freizulassenden Geiseln an Israel übermittelt. „Israel hat die Liste der Geiseln erhalten, die heute freigelassen werden sollen“, erklärte das Büro von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu. Kurz daraufhin trat mit fast drei Stunden Verspätung die zwischen Israel und der Hamas vereinbarte Waffenruhe in Kraft. Deren Beginn wurde auch vom Vermittlerland Katar bestätigt.
 
„Gemäß dem Plan für die Freilassung der Geiseln wird die Waffenruhe für die erste Phase im Gazastreifen um 11.15 Uhr (Ortszeit) in Kraft treten“, teilte Netanjahus Büro am Sonntag kurz nach Erhalt der Liste mit den Namen der drei am Sonntag freizulassenden Geiseln mit. Israel hatte zuvor erklärt, die Waffenruhe werde vor Erhalt der Liste nicht in Kraft treten. 

10.11 Uhr: Waffenruhe im Gaza-Krieg tritt 10.15 Uhr in Kraft

Mit drei Stunden Verspätung tritt um 10.15 Uhr die zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas vereinbarte Waffenruhe in Kraft. "Gemäß dem Plan für die Freilassung der Geiseln wird die Waffenruhe für die erste Phase im Gazastreifen um 11.15 Uhr (Ortszeit) in Kraft treten", teilte das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu am Sonntag mit. Die Hamas hatte kurz zuvor mit stundenlanger Verspätung die Liste der drei heute freizulassenden Geiseln übermittelt.

 

10.05 Uhr: Israel bestätigt: Hamas hat Geiselnamen übermittelt

Die Hamas hat eine Liste mit den Namen von drei Geiseln übermittelt, die im Laufe des Tages im Rahmen des Gaza-Abkommens freigelassen werden sollen. Das teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. Wann die eigentlich für 7.30 Uhr geplante Waffenruhe im Gaza-Krieg nun in Kraft tritt, wurde nicht mitgeteilt.

9.32 Uhr: Partei des rechtsextremen Ministers Ben Gvir verlässt israelische Regierung

Die Partei des rechtsextremen Ministers für nationale Sicherheit, Itamar Ben Gvir, hat ihr Ausscheiden aus der Regierungskoalition in Israel angekündigt. In einer Mitteilung erklärte die Partei Otzma Jehudit (Jüdische Stärke) am Sonntag, die "skandalösen Vereinbarung" mit der radikalislamischen Hamas über eine Waffenruhe im Gazastreifen komme einer "Kapitulation" gleich. Die Partei kritisierte die im Abkommen vereinbarte Freilassung inhaftierter Palästinenser als "Freilassung hunderter Mörder".

9.30 Uhr: Israels Polizeiminister tritt wegen Geisel-Deal zurück

Aus Protest gegen die Waffenruhe-Vereinbarung mit der islamistischen Hamas hat Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir nach Medienberichten seinen Rücktritt erklärt. Damit verlässt auch seine Partei Otzma Jehudit, die über sechs von 120 Sitzen in der Knesset verfügt, die Regierungskoalition, wie mehrere israelische Medien berichteten. 
 
Die rechtsreligiöse Regierung von Benjamin Netanjahu verliert damit aber nicht ihre Mehrheit im Parlament. Sie verfügt weiterhin über eine knappe Mehrheit von 62 der 120 Sitze in der Knesset. 
 
Diese würde sie nur verlieren, sollte der ebenfalls rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich sich Ben-Gvir anschließen und ebenfalls mit seiner Partei aus der Regierung austreten. Die Partei hat sieben Mandate. 

9.07 Uhr: Tote nach neuen Angriffen Israels in Gaza

Im Gazastreifen hat es nach einer Verzögerung des Beginns der Waffenruhe palästinensischen Angaben zufolge wieder Tote bei israelischen Angriffen gegeben. In der Stadt Gaza im Norden des Küstengebiets seien fünf Menschen ums Leben gekommen, teilte der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz mit. Laut Augenzeugen soll Israels Armee eine Gruppe Palästinenser attackiert haben, die in ihre Heimat im Osten der Stadt zurückkehren wollten.

8.32 Uhr: Israel greift weiter Ziele im Gazastreifen an

Die Waffenruhe im Gazastreifen ist israelischen Angaben zufolge nicht zum verabredeten Zeitpunkt in Kraft getreten. Israel „führt weiter Angriffe im Gazastreifen durch“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntag in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache. Die Armee halte sich damit an die Vorgaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, dass die Feuerpause nicht in Kraft tritt, bevor Israel nicht eine Liste der freikommenden Geiseln von der radikalislamischen Hamas erhalten hat.
 
Die Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen hätte nach Angaben des Vermittlerlandes Katar um 07.30 Uhr in Kraft treten sollen. Netanjahu hatte am Sonntagmorgen erklärt, die Feuerpause beginne erst dann, wenn Israel wie vereinbart eine Liste der freikommenden Geiseln erhalten habe. Die Hamas verwies auf „technische Gründe“ für die Verspätung.
 
Dennoch feierten Menschen in Gaza, berichtete der arabische Fernsehsender Al-Dschasira. Um genau 8.30 Uhr Ortszeit (7.30 Uhr MEZ), dem ursprünglich angekündigten Beginn der Waffenruhe, seien Jubelfeiern ausgebrochen. Es seien Freudenschüsse und Feuerwerk abgefeuert worden, berichtete der Sender. 

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 18. Januar:

20.10 Uhr: Laut Netanjahu behält sich Israel das Recht zu Wiederaufnahme des Krieges vor

Israel behält sich nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu das Recht vor, die Kämpfe im Gazastreifen mit Unterstützung der USA wieder aufzunehmen. „Wir behalten uns das Recht vor, den Krieg wenn nötig wieder aufzunehmen, mit amerikanischer Unterstützung“, sagte Netanjahu am Samstagabend in einer Fernsehansprache - wenige Stunden vor dem Inkrafttreten des Abkommens über eine Waffenruhe mit der radikalislamischen Hamas.

Netanjahu versprach, „alle Geiseln zurückzubringen“. „Wir denken an all unsere Geiseln ... Ich verspreche Ihnen, dass wir all unsere Ziele erreichen und alle Geiseln zurückholen werden“, sagte er. „Mit dieser Vereinbarung werden wir 33 von unseren Brüdern und Schwestern zurückholen, die meisten (von ihnen) lebend“, fügte er hinzu.

19.27 Uhr: Laut Berichten will Minister Ben-Gvir Israels Regierung verlassen

Nach der Billigung der Waffenruhe-Vereinbarung mit der islamistischen Hamas will Israels rechtsextremer Polizeiminister die Regierung örtlichen Medienberichten zufolge verlassen. Nach Inkrafttreten des Abkommens am Sonntagmorgen wollten Itamar Ben-Gvir und seine Parteimitglieder ihren Rücktritt erklären, berichteten mehrere israelische Medien übereinstimmend.

Mit dem Schritt hatte Ben-Gvir, der bislang auch Sicherheitsminister ist, bereits zuvor gedroht. Er lehnt die Vereinbarung mit der Hamas ab. Ben-Gvir hatte dabei aber auch betont, er wolle Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nicht stürzen. Dieser wird weiterhin eine Mehrheit im Parlament haben. Das könnte sich allerdings ändern, sollten weitere Parteien Ben-Gvirs Beispiel folgen. Die Koalition könnte dann noch versuchen, als Minderheitsregierung an der Macht zu bleiben.

19.05 Uhr: Israel warnt Gaza-Anwohner vor Waffenruhe, sich nicht den Soldaten nähern

Vor dem Inkrafttreten der Waffenruhe hat Israels Armee die Anwohner des Gazastreifens davor gewarnt, sich Gebieten zu nähern, in denen das Militär zunächst weiter stationiert sein wird. Wer sich den Truppen nähere, bringe sich in Gefahr, schrieb ein Militärsprecher auf der Plattform X in arabischer Sprache. Speziell gelte dies für das Gebiet des Netzarim-Korridors, der den Gazastreifen in zwei Hälften teilt.

Israels Armee werde den Anwohnern mitteilen, sobald sie sich sicher vom Süden in den Norden des Gebiets bewegen könnten, hieß es weiter. Viele aus dem Norden Vertriebene planen eine Rückkehr. Dies soll gemäß dem Abkommen ab dem siebten Tag nach Inkrafttreten der Waffenruhe möglich sein. Die sechswöchige Feuerpause soll am Sonntagmorgen beginnen. 

Der israelische Militärsprecher warnte die Menschen im Gazastreifen außerdem davor, sich dem Grenzübergang zu Ägypten in Rafah sowie dem Philadelphi-Korridor entlang der Grenze zu Ägypten zu nähern.

18.26 Uhr: Laut Netanjahu hat Hamas Geisel-Liste bislang nicht überreicht

Kurz vor dem geplanten Beginn der Waffenruhe im Gazastreifen gibt es neue Probleme zwischen den Kriegsparteien. Die islamistische Hamas legte israelischen Angaben zufolge bislang keine Liste mit den Namen der drei Geiseln vor, die am Sonntag planmäßig freigelassen werden sollen. „Israel wird Verstöße gegen das Abkommen nicht tolerieren“, erklärte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Ohne die Namensliste werde Israel die Umsetzung des Abkommens nicht fortführen, warnte er. 

Aus Kreisen der Hamas hieß es, die Organisation werde die Liste mit den Namen der drei Geiseln in den kommenden Stunden übermitteln. 

16.39 Uhr: Schwerverletzter nach Messerangriff in Tel Aviv

Bei einem Messerangriff im Zentrum der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv ist ein Mann schwer verletzt worden. Das Opfer wurde in ein Krankenhaus gebracht, wie eine Sprecherin der behandelnden Klinik mitteilte. Er habe eine Stichwunde am Oberkörper erlitten, sei aber ansprechbar gewesen, erklärte der Rettungsdienst Magen David Adom. 

Ein Passant habe auf den mutmaßlichen Angreifer geschossen, erklärte die Polizei. Israelischen Medien zufolge soll er dabei getötet worden sein. Demnach handelte es sich um einen 19 Jahre alten Palästinenser aus der Stadt Tulkarem im Westjordanland. Die Hintergründe der Tat blieben zunächst unklar. Einsatzkräfte seien mit einem Großaufgebot vor Ort und suchten die Gegend auch per Hubschrauber ab, erklärte die Polizei weiter.

16.03 Uhr: Bericht: Huthi-Miliz will Angriffe mit Gaza-Waffenruhe einstellen

Die Huthi-Miliz im Jemen will einem Sprecher zufolge mit Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas ihre Angriffe auf den jüdischen Staat einstellen. Ein hochrangiger Vertreter und Sprecher der proiranischen Miliz sagte dem Nachrichtensender Al-Dschasira, die Huthi unterstützten das angekündigte Abkommen zur Waffenruhe im Gazastreifen.

Auch die Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer würden eingestellt, vorausgesetzt Israel stelle seine Aggressionen gegen Gaza ein und die USA und Großbritannien stoppten ihre Angriffe auf Ziele im Jemen.

15.58 Uhr: Laut Polizei mehrere Verletzte bei Schusswaffenvorfall in Tel Aviv

Bei einem Schusswaffenvorfall in Tel Aviv sind am Samstag mehrere Menschen verletzt worden. Ein großes Polizeiaufgebot sei auf dem Weg zum Ort des Vorfalls, teilte die israelische Polizei mit. Die Umstände des Vorfalls seien "derzeit unklar".

Den Polizei-Angaben zufolge ereignete sich der Vorfall in einer Straße im Stadtzentrum. Der Rettungsdienst Magen David Amon teilte mit, er versorge einen 30-jährigen Verletzten. Der Mann habe Stichwunden erlitten - wurde demnach also nicht von einer Kugel verletzt.

Der Vorfall ereignete sich einen Tag vor dem geplanten Inkrafttreten einer Waffenruhe im seit 15 Monaten andauernden Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas.

13.52 Uhr: Präsident Aoun: Israel muss wie vereinbart bis 26. Januar aus Südlibanon abziehen

Der neue libanesische Präsident Joseph Aoun hat die israelische Armee aufgefordert, sich wie vereinbart bis zum 26. Januar aus dem Südlibanon zurückzuziehen. „Israels fortgesetzte Verstöße zu Lande und in der Luft, die Sprengung von Häusern und die Zerstörung von Grenzdörfern stehen im völligen Widerspruch zu den Vereinbarungen des Waffenruhe-Abkommens“, erklärte Aouns Büro am Samstag nach einem Treffen mit UN-Generalsekretär António Guterres.
 
Guterres äußerte seinerseits die Hoffnung, dass der Libanon ein „neues Kapitel des Friedens“ öffnen könne. Zuvor hatte der Chef der pro-iranischen Hisbollah-Miliz, Naim Kassem, allerdings Israel in einer Rede „hunderte“ Verstöße gegen die Waffenruhe vorgeworfen. Er warnte Israel davor, „unsere Geduld“ zu testen.

10.03 Uhr: Israelische Armee meldet Beschuss aus dem Jemen

Kurz vor Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen hat die israelische Armee Beschuss aus dem Jemen gemeldet. Sirenen seien im Zentrum des Landes und in Jerusalem ausgelöst worden, „infolge eines Geschosses, das aus dem Jemen abgefeuert wurde“, erklärten die israelischen Streitkräfte am Samstag im Onlinedienst X. Wenig später teilte die Armee mit, sie habe das Geschoss abgefangen.
 
Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten von Sirenen und Explosionen, die gegen 10.20 Uhr (Ortszeit, 09.20 Uhr MEZ) in Jerusalem zu hören waren.

8.41 Uhr: Waffenruhe im Gazastreifen tritt am Sonntag um 07.30 Uhr in Kraft

Die Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen tritt nach Angaben aus Katar Sonntagfrüh in Kraft. „Wie von den Parteien des Abkommens und den Vermittlern koordiniert, beginnt die Waffenruhe im Gazastreifen am Sonntag, dem 19. Januar, um 8.30 Uhr Ortszeit (07.30 Uhr MEZ)“, erklärte Außenministeriumssprecher Madsched al-Ansari am Samstag im Onlinedienst X. In der Nacht auf Samstag hatte die israelische Regierung dem Abkommen zugestimmt.
 
Al-Ansari forderte die Anwohner auf, „äußerste Vorsicht walten zu lassen und auf Anweisungen von offiziellen Quellen zu warten“. Die Einigung nach 15 Monaten Krieg war am Mittwochabend verkündet worden. Die Vereinbarung sieht vor, dass am Sonntag eine sechswöchige Waffenruhe im Gazastreifen beginnt. In dieser ersten Phase des Abkommens sollen insgesamt 33 Geiseln freikommen.

5.34 Uhr: Israel wird in erster Phase von Waffenruhe-Abkommen 737 Häftlinge freisetzen

In der ersten Phase des Abkommens für die Freilassung der Geiseln und eine Waffenruhe im Gazastreifen wird Israel nach Angaben des Justizministeriums 737 Gefängnisinsassen freisetzen. Die Regierung genehmige die Freilassung von 737 Menschen, "die sich im Gewahrsam des Gefängnisdienstes befinden", erklärte das israelische Justizministerium am Samstag. Zuvor hatte die israelische Regierung grünes Licht für die Einigung mit der radikalislamischen Hamas gegeben.

1.37 Uhr: Israelische Regierung stimmt Waffenruhe-Abkommen im Gazastreifen zu

Der Deal steht: Nach dem grünen Licht des israelischen Sicherheitskabinetts für das Abkommen mit der Hamas über eine Waffenruhe im Gazastreifen hat die gesamte israelische Regierung der Einigung zugestimmt. „Die Regierung hat den Plan zur Freilassung der Geiseln gebilligt“, erklärte das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu in der Nacht auf Samstag. Das Abkommen trete am Sonntag in Kraft.
 
Die Einigung auf das Abkommen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas nach 15 Monaten Krieg war am Mittwochabend verkündet worden. Die Vereinbarung sieht vor, dass am Sonntag eine sechswöchige Waffenruhe im Gazastreifen beginnt. In dieser ersten Phase des Abkommens sollen insgesamt 33 Geiseln freikommen. Im Gegenzug sollen hunderte palästinensische Gefangene freigelassen werden.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 17. Januar:

19.31 Uhr: Israelische Regierung berät über Waffenruhe-Abkommen im Gazastreifen

Nach dem Sicherheitskabinett hat am Freitagabend das gesamte israelische Kabinett über das Waffenruhe-Abkommen mit der radikalislamischen Hamas beraten. Der Sprecher des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Omar Dostri, bestätigte, dass die Sitzung begonnen habe. Wenige Stunden zuvor hatte das Sicherheitskabinett grünes Licht für das Abkommen gegeben. Die Regierung traf sich trotz des Schabbats, des jüdischen Ruhetages.

Sollte das Kabinett der Vereinbarung zustimmen, wird die Freilassung der ersten israelischen Geiseln am Sonntag erwartet. Die Einigung auf das Abkommen zwischen Israel und der Hamas war nach 15 Monaten Krieg am Mittwochabend verkündet worden.

14.20 Uhr: Israels Sicherheitskabinett stimmt Waffenruhe in Gaza zu

Israels Sicherheitskabinett hat das Abkommen mit der Hamas für eine Waffenruhe im Gazastreifen und den Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge gebilligt. Das teilte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Die Vereinbarung muss noch von der gesamten israelischen Regierung genehmigt werden.

11.07 Uhr: Israels Sicherheitskabinett beginnt Sitzung zu Gaza-Deal

Israels Sicherheitskabinett hat nach offiziellen Angaben seine Beratungen zum Abkommen mit der Hamas über eine Waffenruhe und den Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge begonnen. Das teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. Die Sitzung in Jerusalem begann später als geplant.

Nach dem Sicherheitskabinett muss noch die Regierung dem Deal zustimmen. Nach Informationen der „Times of Israel“ ist dies erst für Samstagabend geplant. Eine Billigung des Abkommens durch das Sicherheitskabinett und die gesamte Regierung gilt als sicher.

10.56 Uhr: Israels Regierungschef erwartet Beginn der Geisel-Freilassungen am Sonntag

Nach der Einigung auf ein Abkommen für eine Waffenruhe im Gazastreifen hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu den Beginn der Freilassung von Geiseln für Sonntag in Aussicht gestellt. Vorbehaltlich der Zustimmung des israelischen Sicherheitskabinetts und der Regierung werde der Beginn der Freilassungen von israelischen Geiseln, die die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas und mit ihr verbündete Gruppen bei ihrem Angriff am 7. Oktober 2023 verschleppt hatten, für Sonntag erwartet, erklärte Netanjahus Büro am Freitag. Das Abkommen zwischen Israel und der Hamas sieht vor, dass am Sonntag eine Waffenruhe im Gazastreifen beginnt und in einer ersten Phase insgesamt 33 Geiseln freikommen.

9.40 Uhr: Israel hebt Administrativhaft für Siedler sofort auf

Israels Verteidigungsminister Israel Katz will im besetzten Westjordanland alle Siedler, die sich in sogenannter Administrativhaft ohne Anklage befinden, sofort entlassen. Die Haftbefehle gegen sie würden aufgehoben, teilte dessen Büro mit. Für die deutlich häufiger von der umstrittenen Praxis betroffenen Palästinenser gilt dies nicht.

Hintergrund ist laut Katz, dass im Rahmen des Gaza-Deals zwischen Israel und der Hamas im Gegenzug für die von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln hunderte palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freikommen. Viele von ihnen werden dann ins Westjordanland zurückkehren. 

8.34 Uhr: Israels Sicherheitskabinett tritt am Morgen zusammen laut Medien

Nachdem bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg nach israelischen Angaben letzte Details geklärt worden sind, wird Israels Sicherheitskabinett am Morgen über die Vereinbarung abstimmen. Eine Sitzung sei für 10.15 Uhr Ortszeit (9.15 Uhr MEZ) geplant, meldeten mehrere Medien übereinstimmend. 

Die Regierung werde erst zu einem späteren Zeitpunkt zusammenkommen, um das Abkommen abzusegnen, hieß es aus dem Büro von Benjamin Netanjahu. Es wird damit gerechnet, dass die Vereinbarung genehmigt wird.

Nach Informationen der „Times of Israel“ ist die Abstimmung der Regierung für Samstagabend geplant. Hintergrund ist, dass Gegner des Abkommen noch 24 Stunden lang Einspruch beim Obersten Gericht dagegen einreichen können. 

5.43 Uhr: G7 rufen Israel und Hamas zu vollständiger Umsetzung von Waffenruhe-Einigung auf

Die Staats- und Regierungschefs der G7-Gruppe haben das Abkommen für eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln als „bedeutende Entwicklung“ bezeichnet und Israel und die radikalislamische Hamas zu einer „vollständigen Umsetzung“ aufgerufen. „Dies ist eine bedeutende Entwicklung“, erklärten die G7 am Donnerstag. Sie forderten „alle Parteien auf, sich konstruktiv“ an den nächsten Gesprächsphasen zu beteiligen, „um die vollständige Umsetzung“ des Abkommens und „ein dauerhaftes Ende der Feindseligkeiten zu gewährleisten“.

Das israelische Sicherheitskabinett soll sich nach Angaben von Regierungschef Benjamin Netanjahu am Freitag treffen, um über das Abkommen zu beraten. Netanjahus Büro hatte zuvor mitgeteilt, dass die letzten Einzelheiten der Einigung geklärt seien.

5.04 Uhr: Einigung für Waffenruhe im Gaza-Krieg steht

Die letzten Hindernisse für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sind ausgeräumt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sei von seinem Verhandlungsteam informiert worden, dass eine Einigung über die Freilassung der Geiseln erzielt worden sei, teilte das Büro des Regierungschefs am frühen Freitagmorgen mit. Netanjahu habe angeordnet, dass das Sicherheitskabinett im Laufe des Tages einberufen werde. Die Regierung werde laut einem Sprecher Netanjahus am Samstagabend zusammentreten, um das Abkommen abschließend zu billigen, berichtete die „Times of Israel“.

3.40 Uhr: Netanjahus Büro - Abkommen über „Freilassung der Geiseln“ erzielt

Das Büro von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat eine Einigung über ein Abkommen zur „Freilassung der Geiseln“ gemeldet. „Der Ministerpräsident (...) wurde vom Verhandlungsteam darüber informiert, dass eine Einigung über die Freilassung der Geiseln erzielt wurde“ erklärte das Büro am Freitag. Netanjahu habe das Sicherheitskabinett angeordnet, später am Freitag zusammenzutreten. „Die Regierung wird dann zusammentreten, um das Abkommen zu genehmigen“, hieß es weiter.

Die Familien der Geiseln seien informiert worden, fuhr Netanjahus Büro fort. Es würden Vorbereitungen getroffen, die freigelassenen Geiseln bei ihrer Rückkehr zu empfangen.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 16. Januar:

21.46 Uhr: Baerbock über Gaza-Deal: Nichts ist 100 Prozent sicher

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock die Zustimmung beider Seiten zur ausgehandelten Vereinbarung über eine Waffenruhe im Gazastreifen angemahnt. „In diesen stürmischen Zeiten ist gar nichts 100 Prozent sicher. Allerdings ist vollkommen klar, dass alle Verantwortlichen sich jetzt bewusst machen müssen, wenn wir zu einer politischen, friedlichen Lösung kommen wollen, dann ist das jetzt der Deal, der auf dem Tisch liegt. Und jeder hat die Verantwortung, genau diesen Deal jetzt anzunehmen“, sagte die Grünen-Politikerin im Interview der Sender RTL und ntv.

19.15 Uhr: Regierungskreise: Israelisches Kabinett stimmt Freitag über Waffenruhe-Abkommen ab

Die israelische Regierung wird am Freitag über das verkündete Abkommen zu einer Waffenruhe im Gazastreifen und Geisel-Freilassungen abstimmen. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstagabend von einem israelischen Regierungsvertreter. Die Frage, ob es am Freitag ein solches Treffen geben werde, bejahte der Beamte, ohne eine Uhrzeit zu nennen.

Das Votum war zunächst für Donnerstag geplant gewesen. Israel warf der Hamas jedoch vor, sich von Teilen der Vereinbarung zurückzuziehen, um „Zugeständnisse in letzter Minute zu erpressen“. Die Zusammenkunft des Kabinetts wurde dann verschoben. Das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärte, es werde keine Abstimmung geben, bevor die Vermittlerländer - Ägypten, die USA und Katar - nicht bestätigt hätten, dass die Hamas sich an alle vereinbarten Punkte halten würde. Die Hamas wies die Vorwürfe zurück.

17.16 Uhr: Israels Armee meldet Angriffe auf 50 Ziele im Gazastreifen seit Mittwoch

Die israelische Armee hat auch nach der Ankündigung einer Waffenruhe im Gazastreifen ihre Angriffe auf Ziele in dem Palästinensergebiet fortgesetzt. In den vergangenen 24 Stunden habe die Luftwaffe „etwa 50 terroristische Ziele im gesamten Gazastreifen“ angegriffen, hieß es in einer Erklärung der Armee am Donnerstag. Dabei seien unter anderem „Mitglieder der Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad, militärische Infrastruktur, Munitionsdepots, Raketenwerferstellungen, Waffenproduktionsstätten und Beobachtungsposten“ ins Visier genommen worden.

Auch von palästinensischer Seite wurden israelische Angriffe im Gazastreifen gemeldet. Laut der örtlichen Zivilschutzbehörde wurden seit Mittwochabend mindestens 73 Menschen getötet und hunderte weitere verletzt.

12 Uhr: Festnahmen bei propalästinensischer Kundgebung nach Gaza-Einigung in Berlin

Bei einer propalästinensischen Kundgebung nach der Einigung zwischen Israel und der Hamas auf eine Waffenruhe im Gazastreifen sind in Berlin sechs Menschen vorläufig festgenommen worden. Wie die Polizei in der Bundeshauptstadt am Donnerstag mitteilte, versammelten sich am Mittwochabend im Stadtteil Neukölln bis zu 150 Menschen spontan.

Dabei sei es „wiederholt zu Straftaten seitens der Versammlungsteilnehmenden“ gekommen. Die Polizei habe die Kundgebung daher aufgelöst. Aus einem Fahrzeug heraus sei ein pyrotechnischer Gegenstand gezündet worden. Zwei Polizisten seien dabei verletzt worden. Daraufhin sei die Versammlungsleitung zum Eingreifen aufgefordert worden. 

10 Uhr: Israel zu Gaza-Deal: Hamas sperrt sich und löst Krise aus

Die Hamas im Gazastreifen verweigert nach Darstellung von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ihre Zustimmung zu sämtlichen Teilen der Vereinbarung über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln. Die Islamistenorganisation habe das Ziel, „in letzter Minute Zugeständnisse zu erpressen“, ließ er über sein Büro am Morgen mitteilen. Das israelische Kabinett werde daher erst dann zur Billigung des Deals zusammentreten, „wenn die Vermittler Israel mitteilen, dass die Hamas alle Elemente des Abkommens akzeptiert hat“. Die Sitzung war für 10.00 Uhr (MEZ) geplant.

8 Uhr: Vermittler verkünden Einigung auf Gaza-Abkommen: Israelisches Kabinett muss noch zustimmen

Nach der Verkündung einer Einigung auf eine Abkommen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln muss das israelische Kabinett der Vereinbarung noch zustimmen. Israelischen Medienberichten zufolge soll es dafür am Donnerstag zusammentreten. Zuvor hatte das Vermittlerland Katar erklärt, Israel und die radikalislamische Hamas hätten sich auf ein Abkommen geeinigt. Eine Waffenruhe soll demnach am Sonntag in Kraft treten. Die Ankündigung löste im Gazastreifen Jubel aus.

7 Uhr: Hoffnung und Skepsis nach Durchbruch: Die wichtigsten Fragen und Antworten

In Gaza strömen die Massen jubelnd auf die Straße, als die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas verkündet wird. Aber der Weg bis zum erhofften dauerhaften Kriegsende ist noch weit. Seit mehr als einem Jahr dauert der Krieg im Gazastreifen an. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu der Vereinbarung finden Sie hier.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 15. Januar:

22.08 Uhr: Baerbock zu Gaza-Abkommen: „Tag der Erleichterung“

Außenministerin Annalena Baerbock hat sich erleichtert gezeigt über die Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln. „Heute ist ein Tag der Erleichterung. Erleichterung darüber, dass das Leid auf allen Seiten nun ein Ende finden kann“, teilte die Grünen-Politikerin mit. 

21.32 Uhr: Gaza-Waffenruhe: UN bieten Unterstützung an

 Nach der Vereinbarung über eine Waffenruhe im Gazastreifen zwischen Israel und der islamistischen Hamas haben die Vereinten Nationen ihre Unterstützung bei der Umsetzung angeboten. „Die Vereinten Nationen stehen bereit, um die Umsetzung der Vereinbarung zu unterstützen, und die Lieferung von anhaltender humanitärer Hilfe an die unzähligen Palästinenser, die weiter leiden, hochzufahren“, sagte UN-Chef António Guterres vor Journalisten und Journalistinnen in New York. 

Das Abkommen über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln sei ein „entscheidender erster Schritt“, sagte Guterres weiter. „Ich rufe alle Beteiligten und alle relevanten Partner dazu auf, diese Chance zu nutzen, einen glaubhaften politischen Weg hin zu einer besseren Zukunft für Palästinenser, Israelis und die gesamte Region zu etablieren.“

21.16 Uhr: Wieder Tote bei Angriff Israels im Westjordanland

Die israelische Luftwaffe hat den zweiten Tag in Folge Ziele in der Stadt Dschenin im besetzten Westjordanland angegriffen. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah wurden mindestens sechs Menschen getötet. Augenzeugen zufolge könnte die Zahl der Opfer jedoch noch steigen. Die israelische Armee bestätigte auf Anfrage, sie habe Ziele in der Stadt angegriffen. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht mitgeteilt. Auch die Identität der Opfer war noch unbekannt.

Erst am Vortag waren bei einem ähnlichen Angriff in Dschenin sechs Menschen getötet worden. Die islamistische Hamas teilte mit, vier der Opfer seien ihre Mitglieder gewesen. Zu den beiden anderen Getöteten gab es zunächst keine Angaben. 

21.10 Uhr:  Gaza-Abkommen ist laut Hamas Errungenschaft

Die Hamas feiert die Einigung mit Israel auf eine Feuerpause im Gaza-Krieg als Errungenschaft für die Palästinenser. „Das Waffenruheabkommen ist das Ergebnis der legendären Widerstandskraft unseres großartigen palästinensischen Volkes und unseres tapferen Widerstands im Gazastreifen seit mehr als 15 Monaten“, teilte die Islamistenorganisation mit. 

Die beiden Kriegsparteien haben sich nach Angaben Katars auf eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung weiterer Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge geeinigt. Die Feuerpause soll am Sonntag beginnen.

20.45 Uhr: Waffenruhe laut Scholz Chance für dauerhaftes Kriegsende

Bundeskanzler Olaf Scholz hält die Einigung auf eine Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen für eine Chance auf ein dauerhaftes Kriegsende. „Es ist gut, dass eine Einigung über einen Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln – auch deutschen – in Gaza erreicht scheint! Jetzt muss die Einigung konsequent umgesetzt werden“, schrieb Scholz auf der Plattform X.

Alle Geiseln müssten nun freigelassen werden und die sterblichen Überreste toter Geiseln den Familien für einen würdevollen Abschied übergeben werden. „Der Waffenstillstand bietet die Chance für ein dauerhaftes Kriegsende und die Verbesserung der schlechten humanitären Lage im Gazastreifen. Dafür setzen wir uns weiter ein“, schrieb der SPD-Politiker.

20.15 Uhr:  Israel und Hamas einigen sich nach Angaben Katars auf Waffenruhe

Nach mehr als 15-monatigen heftigen Kämpfen haben sich Israel und die islamistische Hamas nach Angaben des Vermittlers Katar auf eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge geeinigt. Das teilte Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani nach Gesprächen in Doha mit. Sie soll am Sonntag in Kraft treten und in einer ersten Phase 42 Tage dauern.

Es ist die erste Vereinbarung dieser Art seit einer Feuerpause vor mehr als einem Jahr. Damit kann auch die Zivilbevölkerung des weiträumig zerstörten Küstenstreifens auf eine Linderung ihrer Not hoffen. „Wir rufen heute zur Ruhe auf bis zur Umsetzung“, sagte Al Thani. 

Bereits seit Monaten liefen Bemühungen der USA, Ägyptens und Katars, durch indirekte Verhandlungen Israel zu einer Waffenruhe und die Hamas zur Freilassung ihrer Geiseln zu bewegen. Die Gespräche traten aber monatelang auf der Stelle.

18.40 Uhr: Geiseln laut Trump  in Kürze frei

Der künftige US-Präsident Donald Trump hat erleichtert auf Berichte über eine Einigung über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln reagiert. „Wir haben eine Einigung für die Geiseln im Nahen Osten“, schrieb er auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social in Versalien. „Sie werden in Kürze freigelassen. Danke.“ 

Trump hatte der Hamas in den vergangenen Wochen mit deutlichen Worten gedroht. Er ließ wissen, dass im „Nahen Osten die Hölle losbrechen“ werde. Es werde „nicht gut für die Hamas sein, und es wird - offen gesagt - für niemanden gut sein“, wenn die entführten Geiseln nicht bis zu seiner Amtseinführung am kommenden Montag zurück seien, sagte er etwa in einer Pressekonferenz. 

Bereits seit Monaten liefen Bemühungen der USA, Ägyptens und Katars, durch indirekte Verhandlungen Israel zu einer Waffenruhe und die Hamas zur Freilassung israelischer Geiseln zu bewegen. Die Gespräche traten aber monatelang auf der Stelle.

18.30 Uhr: Israel und Hamas einigen sich laut Berichten auf Gaza-Abkommen

Israel und die islamistische Hamas haben sich nach Berichten mehrerer israelischer Medien auf eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge geeinigt.

Eine offizielle Bestätigung werde in den kommenden Stunden erwartet, hieß es. Das katarische Außenministerium, das monatelang als Vermittler tätig war, will nach eigenen Angaben auf einer Pressekonferenz über die Verhandlungen berichten.

12.29 Uhr: Hamas benennt vier in Dschenin getötete Mitglieder

Die islamistische Hamas hat vier Männer, die bei einem israelischen Drohnenangriff im Westjordanland getötet worden waren, als Mitglieder der Terrororganisation benannt. Die Palästinenser im Alter von 23 bis 33 Jahren seien Kämpfer des militärischen Hamas-Arms, der Kassam-Brigaden gewesen, teilte die Hamas mit. Insgesamt waren am Dienstag bei einem israelischen Angriff in Dschenin im nördlichen Westjordanland sechs Menschen getötet worden. 

10.11 Uhr: Israel greift weiter massiv in Gaza an - Berichte über Dutzende Tote

Auch während der Waffenruhe-Gespräche in Katar greift die israelische Armee weiter massiv Ziele im Gazastreifen an. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete von mindestens 36 Toten und zahlreichen Verletzten bei neuen Angriffen in verschiedenen Teilen des weitgehend zerstörten Küstenstreifens. 

Die israelische Armee teilte mit, binnen 24 Stunden seien „mehr als 50 Terrorziele im Gazastreifen angegriffen worden, darunter Terrorzellen, Waffenlager, unterirdische Infrastruktur, Panzerabwehr-Positionen und Hamas-Militärstrukturen“. In der Nacht habe die Luftwaffe ein „Kontroll- und Kommandozentrum“ angegriffen, das sich in einem ehemaligen Schulgebäude in Daradsch Tuffah befunden habe. Dort habe sich ein „Terrorist in ranghoher Position“ aufgehalten. 

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 14. Januar:

17.42 Uhr: Laut Blinken liegt Ball für Abschluss von Waffenruhe-Abkommen in Gazastreifen liegt bei Hamas

Für den Abschluss eines Abkommens über eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen sieht US-Außenminister Antony Blinken die radikalislamische Hamas am Zug. „Der Ball liegt im Feld der Hamas“, sagte Blinken am Dienstag vor dem Hintergrund sich verdichtender Hinweise, dass eine Einigung zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation unmittelbar bevorsteht.

„Wenn die Hamas es akzeptiert, ist das Abkommen bereit, abgeschlossen und umgesetzt zu werden“, führte Blinken aus. Die Äußerungen erfolgten nur wenige Stunden, nachdem es aus dem Vermittlerland Katar geheißen hatte, dass sich die Gespräche über das Abkommen im Schlussstadium befänden.

15.04 Uhr: Laut Katar ist Vereinbarung über Waffenruhe in Gaza in Reichweite

Eine Vereinbarung über eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen sowie eine Freilassung von Geiseln ist nach Darstellung Katars in Reichweite. Eine Einigung sei sehr nah, sagte der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madschid Al-Ansari. „Ich kann bestätigen, dass die Gespräche auf höchster Ebene hier in Doha laufen, während wir sprechen.“ Israel und die islamistische Hamas hätten Entwürfe eines Vorschlags vorliegen. Er warnte zugleich vor zu hohen Erwartungen oder überzogener Aufregung. „Solange nichts verkündet wird, ist nichts verkündet“, sagte al-Ansari.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 13. Januar:

20.03 Uhr: Hamas-Behörde: Mehr als 50 Tote in Stadt Gaza bei israelischen Luftangriffen

Im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben der von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde am Montag mehr als 50 Menschen bei israelischen Luftangriffen getötet worden. Behördensprecher Mahmud Bassal erklärte, angegriffen worden seien „Schulgebäude, Häuser und sogar Menschenansammlungen“ in der Stadt Gaza.

Die israelische Armee teilte ihrerseits mit, dass fünf ihrer Soldaten am Montag bei Kämpfen im nördlichen Gazastreifen getötet worden seien. 

19.18 Uhr: Israel: Luftalarm wegen Jemen-Drohne

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut eine im Jemen gestartete Drohne abgefangen. Das unbemannte Flugobjekt sei noch außerhalb des israelischen Luftraums zerstört worden. Dennoch gab es in Teilen des Landes wieder Luftalarm, der Tausende in Schutzräume eilen ließ. 

4.22 Uhr: Israelische Armee greift nach eigenen Angaben Hisbollah-Ziele im Libanon an

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Süden und Osten des Libanon Ziele der pro-iranischen Hisbollah-Miliz angegriffen. Unter den getroffenen Zielen seien "ein Raketenabschussgelände, eine Militäreinrichtung und Routen entlang der syrisch-libanesischen Grenze, die zum Waffenschmuggel an die Hisbollah genutzt wurden", erklärten die Streitkräfte am Sonntag. 

Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von israelischen Luftangriffen auf Dschanta in der als Hisbollah-Hochburg geltenden ostlibanesischen Region Baalbek sowie auf Nabatije im Süden des Libanon. Über mögliche Opfer gab es zunächst keine Angaben.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 12. Januar: 

20.51 Uhr: Netanjahu informiert Biden über Stand der Verhandlungen über Geisel-Freilassung

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den scheidenden US-Präsidenten Joe Biden am Sonntag über den Stand der Verhandlungen mit der radikalislamischen Hamas über eine Freilassung der weiterhin im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln unterrichtet. Netanjahu habe Biden das Mandat erläutert, das er dem israelischen Verhandlungsteam in Doha erteilt habe und das darauf abziele, „die Freilassung der Geiseln voranzubringen“, teilte Netanjahus Büro mit.

Das Weiße Haus erklärte seinerseits, Biden habe in dem Telefonat die „unverzügliche Notwendigkeit einer Feuerpause“ im Gazastreifen und der Freilassung der Geiseln unterstrichen.

18.17 Uhr: Israelische Delegation zu Waffenruhe-Verhandlungen in Katar

Eine ranghohe israelische Delegation ist zu Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und Freilassung von Geiseln in der Gewalt der Hamas in Katar eingetroffen. Aus Verhandlungskreisen verlautete, Teil der Delegation seien der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, sowie der Chef des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet, Ronen Bar. 

Bei den indirekten Verhandlungen in Doha zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas, bei denen neben Katar auch Ägypten und die USA vermitteln, geht es unter anderem um die Freilassung palästinensischer Häftlinge im Gegenzug für die Geiseln. Das Forum der Geiselfamilien sprach von einer „historischen Gelegenheit“, die Freilassung der Entführten zu erreichen.

16 Uhr: Israels Polizei: Zwei Palästinenser auf Weg zu Anschlag gefasst

Israelische Sicherheitskräfte haben im Westjordanland nach eigenen Angaben zwei Palästinenser festgenommen, die einen unmittelbar bevorstehenden Terroranschlag geplant haben sollen. Die 21 und 25 Jahre alten Männer stünden in Verbindung mit der Terrororganisation Islamischer Dschihad, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der israelischen Polizei, Armee und des Inlandsgeheimdienstes.

Die beiden Männer wurden im Umland von Nablus festgenommen. In ihrem Fahrzeug wurden demnach außer zwei geladenen Gewehren vom Typ M-16 auch Schusswesten, Gesichtsmasken und eine beträchtliche Menge Munition sichergestellt. Nach ersten Vernehmungen der beiden Männer werde davon ausgegangen, dass sie einen Anschlag mit Schusswaffen planten, hieß es.

10 Uhr: Israel ruft Camp-Einwohner in Nuseirat zu Evakuierung auf

Die israelische Armee hat die Zivilbevölkerung im Flüchtlingsviertel Nuseirat im nördlichen Gazastreifen wegen eines bevorstehenden Angriffs zur Evakuierung aufgerufen. Von einem ausgewiesenen Gebiet des Flüchtlingslagers aus seien Raketen auf Israel abgefeuert worden, schrieb ein Armeesprecher auf der Plattform X. Nun stehe ein israelischer Angriff bevor. 

8 Uhr: Laut Armee vier israelische Soldaten im Norden des Gazastreifen getötet

Im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben der israelischen Armee vier weitere Soldaten getötet worden. Die Armeeangehörigen im Alter zwischen 19 und 37 Jahren seien im Kampfeinsatz gestorben, erklärte die Armee am Samstag. Bei dem selben Vorfall seien zudem ein Offizier und ein Reservist "schwer verwundet" worden, sie würden in einem Krankenhaus behandelt. 

Die israelische Armee tötete eigenen Angaben zufolge nahe Dschabalia im Norden des Gazastreifens drei palästinensische "Terroristen". 

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 11. Januar:

21.11 Uhr: Vier israelische Soldaten in Gaza getötet

Im Gaza-Krieg sind wieder israelische Soldaten getötet worden. Die vier Männer im Alter zwischen 19 und 37 Jahren seien im Laufe des Tages bei einem Vorfall im nördlichen Gazastreifen ums Leben gekommen, teilte Israels Armee mit. Dabei seien auch ein Offizier und ein Soldat schwer verletzt worden.

Die Soldaten seien einer ersten Untersuchung der Armee zufolge von einem Sprengsatz sowie Schüssen in dem Ort Beit Hanun getroffen worden, meldete die „Times of Israel“. Demnach soll es dabei insgesamt sechs verletzte Armeeangehörige gegeben haben.

20.10 Uhr: Palästinenser: 20 Tote bei Angriffen im Gazastreifen

Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge im Laufe des Tages mindestens 20 Menschen getötet worden. Allein in der Stadt Gaza seien bei mehreren Angriffen neun Palästinenser ums Leben gekommen, sagte ein Sprecher des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes der Deutschen Presse-Agentur.

Die Armee äußerte sich dazu zunächst nicht. Sie betont jedoch regelmäßig, dass sie im Kampf gegen die islamistische Terrororganisation Hamas Maßnahmen ergreife, um Zivilisten zu schonen. 

17.53 Uhr: Israel greift erneut im Libanon an

Israels Armee ist eigenen Angaben zufolge erneut gegen die Hisbollah im Südlibanon vorgegangen. Sie habe mehrere Menschen, die einen Militärkomplex der Miliz verlassen hätten, mit einer Drohne angegriffen, teilte die Armee mit. Diese hätten eine Bedrohung dargestellt, hieß es. Das israelische Militär gab an, im Einklang mit der Vereinbarung über eine Waffenruhe gehandelt zu haben.

Das libanesische Gesundheitsministerium meldete zwei Verletzte bei dem Angriff in einem Dorf nahe der Grenze zu Israel.

17.41 Uhr:  Laut Fatah hat Hamas hat Zerstörung Gazas herbeigeführt

Die Palästinenserorganisation Fatah hat in einer Stellungnahme die rivalisierende Hamas harsch kritisiert. Die Islamisten hätten Israel mit ihrem Angriff am 7. Oktober einen Vorwand für den Gaza-Krieg geliefert, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf eine Erklärung der Bewegung des gemäßigten Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas. Die Hamas habe die Zerstörung des Gazastreifens herbeigeführt.

Die Fatah warf der Hamas außerdem vor, die Zivilbevölkerung im tödlichen Gaza-Krieg nicht zu beschützen. Sie habe die Interessen des palästinensischen Volks zugunsten des Irans geopfert, hieß es weiter. Die Fatah beschuldigte die Hamas zudem, auch im Westjordanland Chaos schüren zu wollen.

15.21 Uhr: Laut Israels Militär Luftschlag gegen Hamas-Posten in ehemaliger Schule durchgeführt

Das israelische Militär hat nach Angaben eines Sprechers bei einem Luftangriff einen Kommandoposten der Hamas in einem ehemaligen Schulgelände in Dschabalija im nördlichen Gazastreifen zerstört.

Angaben über getötete oder verletzte Hamas-Kämpfer oder andere Opfer gab es von israelischer Seite nicht. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa im Westjordanland dagegen berichtete unter Berufung auf palästinensische Quellen, bei dem Angriff auf das ehemalige Schulgelände seien mindestens acht Menschen getötet worden, darunter zwei Frauen und Kinder. Auch seien mehrere Menschen verletzt worden. Nach Darstellung von Wafa hatten in der ehemaligen Schule geflüchtete Familien Unterschlupf gefunden.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 10. Januar:

16.09 Uhr: Tote nach israelischem Angriff im Libanon

Bei einem israelischen Luftangriff im Südlibanon sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Beirut fünf Menschen getötet worden. Vier weitere seien bei der Attacke verletzt worden. Eine Rakete habe einen Lieferwagen bei dem Ort Tair Debba östlich der Küstenstadt Tyrus getroffen. In dem Fahrzeug befanden sich nach Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen Waffen. 

Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, Terroristen hätten das Fahrzeug mit Waffen der proiranischen Hisbollah-Miliz beladen. Es sei unter Wahrung der Vereinbarungen über die Waffenruhe zerstört worden, um die Gefahr zu beseitigen. Israel werde weiter gegen jede Bedrohung vorgehen, betonte die Armee in einer schriftlichen Mitteilung.

15.13 Uhr: Israel bestätigt Luftangriffe im Jemen

Israels Armee hat Berichte über Luftangriffe im Jemen bestätigt. Israelische Kampfflugzeuge hätten Ziele der Huthi-Miliz an der Westküste und im Landesinneren bombardiert, teilte das Militär mit. Konkret seien militärische Infrastrukturanlagen in einem Kraftwerk nahe der Hauptstadt Sanaa sowie in den Häfen von Hudaida und Ras Isa getroffen worden.

Zur Begründung erklärte die Armee, die Huthi hätten wiederholt Israel, seine Bürger und zivile Infrastruktur angegriffen. „Der Staat Israel hat das Recht und die Pflicht, sich zu verteidigen“, hieß es in der Mitteilung.

Nach Angaben des saudi-arabischen Nachrichtensenders Al-Arabija gab es insgesamt rund 30 Luftangriffe im Jemen.

9.25 Uhr: Israelische Armee identifiziert weitere aus Gazastreifen geborgene getötete Geisel

Die israelische Armee hat die Identität einer weiteren im Gazastreifen gefundenen getöteten Geisel bestätigt. Die Obduktion habe ergeben, dass es sich bei dem „in Hamas-Gefangenschaft Getöteten“ um Hamsa al-Sajadna handele, wie das Militär am Freitag bekanntgab. Der Fund der Leiche des erst Anfang 20 alten Mannes war am Mittwoch vermeldet worden. Am selben Tag hatte das Militär erklärt, es habe die sterblichen Überreste von Hamsas Vater, Jussef al-Sajadna, nach Israel zurückgeführt.

Die Leiche des 53-jährigen arabischen Beduinen sei in einem Tunnel im Gebiet von Rafah gefunden worden, hieß es. Jussef und Hamsa al-Sajadna waren während des beispiellosen Angriffs der islamistischen Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 von militanten Palästinensern aus dem Kibbuz Holit nahe der Grenze zum Gazastreifen entführt worden.

0.27 Uhr: Israel fängt nach eigenen Angaben drei aus dem Osten kommende Drohnen ab

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben am Donnerstag drei aus dem Westen kommende Drohnen abgefangen. Die unbemannten Flugobjekte seien binnen einer Stunde abgefangen worden, erklärte die Armee. Eine Sprecherin fügte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP an, zwei davon seien aus dem Jemen abgeschossen worden.

Die pro-iranische Huthi-Miliz, die große Teile des Jemen kontrolliert und sich als Teil einer gegen Israel gerichteten „Achse des Widerstands“ zur Unterstützung der Palästinenser versteht, reklamiert regelmäßig Angriffe auf Israel.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, den 9. Januar:

15.24 Uhr: Israel gratuliert Libanons neuem Präsidenten

Der israelische Außenminister Gideon Saar hat dem libanesischen Generalstabschef Joseph Aoun zu dessen Wahl als neuer Präsident des Landes gratuliert. „Ich hoffe, dass diese Wahl zu Stabilität, einer besseren Zukunft für den Libanon und sein Volk sowie zu gutnachbarlichen Beziehungen beitragen wird“, schrieb Saar auf der Plattform X. Es war der 13. Anlauf des Parlaments in Beirut zur Wahl eines Präsidenten. Das kleine Mittelmeerland war seit mehr als zwei Jahren ohne Staatschef.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 7. Januar 2025:

20.55 Uhr: Drei israelische Soldaten im Gazastreifen getötet

Drei israelische Soldaten sind nach Armeeangaben am Mittwoch bei Kämpfen im Gazastreifen getötet worden. Sie seien im Norden des Palästinensergebiets im Einsatz gewesen, teilte die Armee mit. Die Zahl der seit Beginn des Gaza-Kriegs getöteten israelischen Soldaten stieg somit auf 399.

Der seit 15 Monaten andauernde, massive israelische Militäreinsatz im Gazastreifen war durch den Großangriff der islamistischen Hamas und mit ihr verbündeter Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Bei dem Überfall wurden nach israelischen Angaben 1208 Menschen getötet und 251 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

18.30 Uhr: Israelische Armee: Leiche einer Geisel im Gazastreifen gefunden

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben die Leiche einer Geisel im Gazastreifen gefunden und nach Israel gebracht. Die Leiche des Mannes sei in einem Tunnel im Gebiet von Rafah gefunden worden, erklärte die israelische Armee am Mittwoch.

Zuvor erklärte Verteidigungsminister Israel Katz im Onlinedienst X, dass auch eine weitere Leiche - die eines Sohnes des Mannes - gefunden worden sei. Die israelische Armee gab indes an, die Leiche noch nicht geborgen, bei ihrem Einsatz jedoch Informationen über den Sohn gesammelt zu haben. Diese würden „Anlass zu ernsthafter Sorge über sein Schicksal“ geben.

Der Mann, ein 53 Jahre alter arabischer Beduine, und sein 22-jähriger Sohn waren während des beispiellosen Angriffs der islamistischen Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 von militanten Palästinensern aus dem Kibbuz Holit nahe der Grenze zum Gazastreifen entführt worden.

13.35 Uhr: Gespräche über Gaza-Waffenruhe dauern auf "technischer Ebene" an

Die indirekten Verhandlungen zum Erreichen einer Waffenruhe im Gazastreifen und zur Freilassung der von der radikalislamischen Hamas gehaltenen israelischen Geiseln werden laut Vermittler Katar derzeit auf "technischer Ebene" fortgesetzt. "Die technischen Gespräche zwischen beiden Seiten dauern an", sagte der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madsched al-Ansari, am Dienstag.

Gespräche auf einer höheren Hierarchie-Ebene gebe es derzeit nicht, bestätigte er. Die Delegierten würden eine "Vielzahl von Themen" besprechen, Details wollte er zum Schutz der Verhandlungen nicht preisgeben.

Die Gespräche waren am Wochenende wieder aufgenommen worden, nachdem die vorherigen Bemühungen im Dezember erfolglos geendet waren. Bei den Verhandlungen geht es um eine Waffenruhe im Gazastreifen sowie die Freilassung der von der Hamas verschleppten Geiseln. Im Gegenzug für die Geiseln sollen verurteilte palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freigelassen werden. Israel und die Hamas werfen sich gegenseitig vor, eine Einigung zu blockieren.

02.56 Uhr: Israels Armee meldet Luftangriff im Westjordanland

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht eine Gruppe Bewaffneter im Westjordanland aus der Luft angegriffen. Ein Kampfflugzeug habe die „Terroristen“ in der Gegend von Tamun im Jordantal attackiert, teilte die Armee in der Nacht auf X mit. Details wurden zunächst nicht genannt. Bei einem Anschlag im nördlichen Westjordanland waren am Vortag laut eines israelischen Rettungsdienstes zwei Frauen und ein Mann getötet und acht weitere Menschen verletzt worden.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 6. Januar 2025:

21.44 Uhr: Drusengruppen in Syrien erklären sich bereit zu Anschluss an reguläre Armee

Zwei bewaffnete Gruppierungen der drusischen Minderheit in Syrien haben angekündigt, der Aufforderung der neuen islamistischen Machthaber zu folgen und sich der regulären Armee des Landes anzuschließen. Die beiden größten militärischen Gruppierungen in der südsyrischen Provinz Suweida, die „Bewegung Männer der Würde“ und die „Gebirgsbrigade“, erklärten am Montag in einer gemeinsamen Mitteilung ihre „volle Bereitschaft, uns unter dem Dach einer neuen nationalen Armee zu einer militärischen Einheit zusammenzuschließen, deren Ziel es ist, Syrien zu schützen“.

Sie fügten jedoch hinzu, dass sie „jede Fraktions- oder sektiererische Armee, die als Werkzeug in den Händen der Behörden zur Unterdrückung des Volkes eingesetzt wird, wie es bei der Armee von Baschar al-Assad der Fall war“, kategorisch ablehnen würden. Die Gruppierungen sähen es als ihre Aufgabe an, sich „für den Schutz öffentlicher Einrichtungen einzusetzen und deren Stabilität zu gewährleisten, bis die Sicherheit im Land hergestellt ist“.

17.55 Uhr: Israels Armee zieht sich aus Nakura im Südlibanon zurück

Israels Armee hat sich libanesischen und US-Angaben zufolge aus Nakura im Süden des Libanons zurückgezogen. Daraufhin sei ein Konvoi aus Soldaten der libanesischen Armee sowie der UN-Friedenstruppe Unifil in den Hafenort eingefahren, erklärten libanesische Sicherheitskreise. 

Auch die Gemeinde bestätigte, dass die libanesische Armee gemäß dem Abkommen über eine Waffenruhe zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah-Miliz dort nun Stellung beziehe. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, den Berichten nachzugehen. 

„Diese Rückzüge werden fortgesetzt, bis alle israelischen Streitkräfte vollständig aus dem Libanon abgezogen sind“, sagte der US-Vermittler Amos Hochstein, der derzeit zu Gesprächen im Libanon ist, in einer Ansprache.

13.55 Uhr: Mögliche Freilassungen: Israel hat keine Informationen über „Zustand“ von Geiseln

Israel hat laut eigenen Angaben keine Informationen über den Zustand der 34 Geiseln, zu deren Freilassung sich die radikalislamische Hamas bereiterklärt hat. „Bislang hat Israel keine Bestätigung oder Angaben der Hamas zum Zustand der Geiseln auf der Liste erhalten“, erklärte am Montag das Büro von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Die Hamas hatte am Sonntag erklärt, in einer „ersten Phase“ eines Gefangenenaustauschs 34 Geiseln an Israel überstellen zu wollen. Es handele sich um 34 „israelische Gefangene auf einer von Israel übermittelten Liste“ - egal ob tot oder lebendig, sagte ein hochrangiger Vertreter der islamistischen Palästinenserorganisation der Na

10.55 Uhr: Israel meldet drei Tote bei Schüssen auf Fahrzeuge im Westjordanland

Bei Schüssen auf Fahrzeuge im besetzten Westjordanland sind israelischen Angaben zufolge drei Menschen getötet worden. Rettungssanitäter hätten den Tod zweier Frauen und eines Mannes bestätigt, teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom am Montag mit. Das israelische Militär erklärte, Soldaten „verfolgen die Terroristen“, die für den Angriff nahe dem Dorf Al-Funduk verantwortlich seien.

Den Angaben zufolge eröffneten bewaffnete Männer das Feuer auf einen Bus und andere Fahrzeuge. Drei Menschen seien getötet und sieben weitere verletzt worden. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte: „Wir werden die abscheulichen Mörder ergreifen und sie, ebenso wie jeden, der ihnen geholfen hat, zur Rechenschaft ziehen.“ Weiter warnte er: „Niemand wird verschont.“

09.12 Uhr: Drei Tote bei Anschlag im Westjordanland

Bei einem Anschlag im nördlichen Westjordanland sind nach Angaben eines Rettungsdienstes mindestens drei Menschen getötet worden. Dabei handele es sich um zwei Frauen und einen Mann, teilte der israelische Rettungsdienst Zaka mit. Acht weitere Menschen wurden nach Angaben von Sanitätern verletzt. 

Nach Medienberichten hatte ein mutmaßlich palästinensischer Angreifer in Al-Funduk westlich der Stadt Nablus aus einem Fahrzeug heraus einen Bus beschossen. Zwei Tatverdächtige seien auf der Flucht, hieß es weiter. Ein israelischer Sanitäter sprach von einem „sehr schweren Anschlag“. 

01.45 Uhr: 17-Jähriger im Westjordanland von israelischen Schüssen getötet

Die palästinensische Autonomiebehörde hat den Tod eines 17-Jährigen bei einem israelischen Armeeeinsatz im besetzten Westjordanland gemeldet. Der Jugendliche „wurde bei einer Razzia in der Nähe des Lagers Askar östlich von Nablus durch Schüsse der Besatzungstruppen getötet“, erklärte das Gesundheitsministerium der Autonomiebehörde. Zwei weitere Personen seien verletzt worden. Das israelische Militär äußerte 

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 5. Januar 2025:

21.38 Uhr: Hamas - Bereit zu Freilassung von 34 israelischen Geiseln in "erster Phase"

Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas ist nach eigenen Angaben bereit, in einer "ersten Phase" eines "Gefangenenaustauschs" 34 Geiseln an Israel zu überstellen. Es handele sich um 34 "israelische Gefangene auf einer von Israel übermittelten Liste" - egal ob tot oder lebendig, sagte ein hochrangiger Hamas-Vertreter am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu betonte hingegen, dass die Hamas noch immer nicht die von Israel verlangte Geisel-Liste übermittelt habe.

Laut der Hamas handelt es sich bei den 34 Menschen um "alle Frauen, Kranke, Kinder und ältere Israelis". Der Verantwortliche betonte: "Die Hamas und die Widerstandsgruppen brauchen etwa eine Woche Ruhe, um mit den Entführern zu kommunizieren und die toten oder lebenden (Geiseln) zu identifizieren."

19.43 Uhr: Zivilschutz - 23 Tote bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen

Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind am Sonntag nach Angaben des Zivilschutzes in dem Palästinensergebiet mindestens 23 Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien elf Bewohner eines Hauses im Norden des Gazastreifens, sagte Zivilschutzsprecher Mahmud Bassal. Die Suche nach fünf Vermissten in den Trümmern des Gebäudes dauere an.

Die israelische Armee hatte zuvor mitgeteilt, am Freitag und Samstag mehr als hundert „Terrorziele“ im gesamten Gazastreifen beschossen zu haben. Nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden binnen 48 Stunden insgesamt 88 Menschen bei israelischen Angriffen in dem Küstengebiet getötet.

Israel teilte mit, die Armee habe unter anderem Standorte beschossen, von denen aus in den vorangegangenen Tagen Geschosse auf israelisches Gebiet abgefeuert worden seien. Bei den Angriffen seien „dutzende Terroristen der Hamas eliminiert“ worden.

18.21 Uhr: Israel - Waffenruhe mit Hisbollah gefährdet

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat einem Medienbericht zufolge vor einem Ende der Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz gewarnt. Israel werde sich gezwungen sehen, zu handeln, falls sich die Hisbollah-Kämpfer nicht wie in der Vereinbarung über die Waffenruhe vorgesehen aus dem Südlibanon zurückzögen, sagte der Minister der Zeitung „Times of Israel“ zufolge. 

17.25 Uhr: Explosionen nahe syrischer Hauptstadt Damaskus laut Aktivisten

Nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus hat es am Sonntag nach Angaben von Aktivisten mehrere Explosionen gegeben. Vermutlich habe Israel Waffenlager der Armee des gestürzten Präsidenten Baschar al-Assad bei Kisweh südlich von Damaskus angegriffen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die israelische Armee erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, sie habe dort nicht angegriffen.

Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien stützt sich auf ein Netz von Informanten in Syrien, ihre Angaben lassen sich unabhängig kaum überprüfen.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 4. Januar 2025:

17.38 Uhr: US-Regierung will Israel Waffen im Wert von acht Milliarden Dollar liefern

Die US-Regierung hat rund zwei Wochen vor der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus Waffenlieferungen an Israel im Gesamtwert von acht Milliarden Dollar (7,7 Milliarden Euro) beschlossen. Das Rüstungspaket umfasse unter anderem Munition für die Luftabwehr, sagte ein mit dem Vorgang vertrauter US-Beamter am Samstag. 

Der scheidende Präsident Joe Biden habe deutlich gemacht, dass Israel das Recht habe, seine Bürger "im Einklang mit dem Völkerrecht" zu verteidigen und vor jeglicher Aggression des Iran und seiner Verbündeten zu schützen. Der Kongress muss den Waffenlieferungen noch zustimmen. 

Biden widersetzte sich damit dem Druck von Menschenrechtsorganisationen und einigen Abgeordneten seiner Demokratischen Partei, die sich gegen weitere Waffenverkäufe an Israel aussprechen. 

16.57 Uhr: 26 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen laut Zivilschutz 

Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind am Samstag nach Angaben des Zivilschutzes in dem Palästinensergebiet mindestens 26 Menschen getötet worden. Bei einem der Angriffe sei das Haus einer Familie in der Stadt Gaza zerstört worden, erklärte der Zivilschutz. Elf Menschen seien dabei getötet worden, unter ihnen sieben Kinder und eine Frau. 

Auf Fotos der Nachrichtenagentur AFP ist zu sehen, dass Leichen, darunter die sterblichen Überreste kleiner Kinder, vor dem zerstörten Gebäude auf dem Boden liegen. Die israelische Armee äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Vorfall.

Nach Angaben des palästinensischen Zivilschutzes wurden außerdem in Chan Junis im Süden des Gazastreifens fünf Sicherheitsbeamte, die Hilfskonvois begleiten sollten, bei einem israelischen Luftangriff getötet.

14.15 Uhr: Palästinenser - Tote bei Angriffen Israels im Gazastreifen

Die israelische Armee hat bei mehreren Angriffen im Gazastreifen einem Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa zufolge mindestens fünf Menschen getötet. Zahlreiche weitere Menschen seien bei den Angriffen in Dschabalia im Norden und Deir al-Balah im Zentrum des Küstenstreifens verletzt worden, schrieb die Agentur unter Berufung auf ihren Gaza-Korrespondenten. Von israelischer Seite gab es zunächst keine Angaben zum Kampfgeschehen oder zu dem Bericht. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren.

In Beit Hanun im äußersten Nordosten des Gazastreifens sprengte die israelische Armee nach eigenen Angaben einen großen Gebäudekomplex. Die nur etwa drei Kilometer von der israelischen Stadt Sderot entfernten Gebäude seien mit ihren Panzerabwehrstellungen, Tunneln und Abschussrampen für Raketen-Angriffe auf Israel eine Gefahr gewesen, betonte die Armee.

10 Uhr: Palästinenser - Ein Toter bei israelischem Einsatz im Westjordanland

Bei einem israelischen Militäreinsatz in einer Flüchtlingssiedlung im besetzten Westjordanland ist nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums ein Mensch getötet worden. Der 18-Jährige sei im Lager Balata „durch Kugeln der (israelischen) Besatzung“ getötet worden, erklärte das Ministerium am Samstag. Neun weitere Menschen wurden demnach bei dem Einsatz verletzt.

Nach Angaben der offiziellen palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa begann der Einsatz bereits am Freitagabend. Demnach drangen israelische Soldaten vom Kontrollpunkt Awarta aus in das Lager ein und postierten „Scharfschützen auf den Dächern der umliegenden Gebäude“.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 3. Januar 2025:

14.24 Uhr: Israel meldet Beschuss aus dem Norden des Gazastreifens

Aus dem Norden des Gazastreifens sind laut der israelischen Armee am Freitag zwei Geschosse in Richtung Israel abgefeuert worden. Eines davon sei in der Nähe des Kibbuz Nir Am eingeschlagen, das zweite in einem unbewohnten Gebiet, hieß es in einer Erklärung. Berichte über Verletzte gab es demnach nicht.

Seit der vergangenen Woche meldete Israel bereits mehrfach Raketenbeschuss aus dem Norden des Gazastreifen. Verteidigungsminister Israel Katz hatte am Mittwoch gedroht, die Angriffe auf das Palästinensergebiet zu intensivieren, falls die radikalislamische Hamas weiterhin auf Israel ziele.

05.15 Uhr: Israels Armee - Erneut Rakete aus dem Jemen abgefangen

Die israelische Luftabwehr hat in der Nacht nach eigenen Angaben wieder eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Sie sei nach Eintreten in den israelischen Luftraum abgeschossen worden, teilte das Militär auf Telegram mit. Die Armee prüfe Berichte über herabfallende Trümmerteile im Raum der Stadt Modiin zwischen Tel Aviv und Jerusalem. Berichte über Verletzte gab es zunächst aber nicht. Hunderttausende Menschen wurden am frühen Morgen durch das Sirenengeheul aus dem Schlaf gerissen und hasteten in die Schutzräume.

Am Morgen sei zudem eine Drohne aus dem Jemen abgefangen worden, ehe sie auf israelisches Gebiet dringen konnte, teilte Israels Armee weiter mit. 

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 2. Januar 2025:

21.24 Uhr: Israelisches Militär: Raketenwerfer im Südlibanon angegriffen

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben trotz einer Waffenruhe Raketenwerfer der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Süden des Libanon angegriffen. Der Angriff am Donnerstag richtete sich dem israelischen Militär zufolge gegen Raketenwerfer in der Region Nabatijeh. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von mindestens drei israelischen Angriffen in dem Gebiet.
 
Vom israelischen Militär hieß es, vor dem Angriff seien die libanesischen Streitkräfte aufgefordert worden, die Abschussvorrichtungen zu „neutralisieren“, da sie „eine Bedrohung für israelische Zivilisten und Soldaten“ dargestellt hätten. Die Abschussvorrichtungen seien erst angegriffen worden, nachdem die libanesischen Streitkräfte dieser Aufforderung nicht nachgekommen seien.

17.58 Uhr: Israel bestätigt Einsatz gegen vom Iran finanzierte Raketenfabrik in Syrien

Die israelische Armee hat einen Einsatz gegen eine unterirdische, vom Iran finanzierte Raketenfabrik in Syrien vom September bestätigt. Mehr als 100 Soldaten der Schaldag-Einheit seien am 8. September per Hubschrauber in die syrische Region Masjaf geflogen worden, teilte das israelische Militär am Donnerstag mit. Dabei seien sie von Flugzeugen, Kampfjets und Marineschiffen unterstützt worden. Vor Ort hätten die Spezialkräfte die Fabrik zerstört.
 
Die Fabrik für „präzisionsgelenkte Raketen“ sei in der Gegend von Masjaf in einen Berg gegraben worden, sagte Armeesprecher Nadav Shoshani bei einer digitalen Pressekonferenz. „Die meisten Komponenten der präzisionsgelenkten Raketen und Boden-zu-Boden-Raketen wurden tatsächlich aus dem Iran bezogen“, fügte er hinzu.
 
Die Armee teilte weiter mit, in der unterirdischen Fabrik hätten sich mehrere Fertigungslinien für präzisionsgelenkte Raketen und Langstreckenraketen befunden, die für die vom Iran unterstützte iranische Hisbollah-Miliz und „andere iranische Terrorgruppen in der Region“ gedacht gewesen sein. Shoshani zufolge hätten in der Fabrik hunderte Raketen pro Jahr hergestellt werden können.

14.11 Uhr: Polizeichef und Stellvertreter bei israelischem Angriff im Gazastreifen getötet

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind der Chef der dortigen Polizei und sein Stellvertreter getötet worden. Die nächtlichen Angriffe im Bezirk Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets hätten dem stellvertretenden Polizeichef Hussam Schahwan gegolten, teilte das israelische Militär am Donnerstag mit. Die von der radikalislamischen Hamas geführte Zivilschutzbehörde im Gazastreifen erklärte, Schahwan und Polizeichef Mahmud Salah seien unter den elf Menschen, die bei dem Angriff getötet worden seien.
 
Das israelische Militär erklärte, Schahwan sei „verantwortlich für die Entwicklung von nachrichtendienstlichen Analysen in Koordination mit (...) dem militärischen Flügel der Hamas“ bei Angriffen auf israelische Streitkräfte im Gazastreifen. Zu Salahs Tod äußerte sich das Militär zunächst nicht.
 
Die Zivilschutzbehörde im Gazastreifen teilte mit, dass bei dem Angriff auf Zelte für Geflüchtete in der Gegend von Al-Mawasi westlich der Stadt Chan Junis 15 Menschen verletzt worden seien. Sprecher Mahmud Bassal bestätigte, dass die beiden hochrangigen Polizisten unter den Toten seien. Der Behörde zufolge wurden bei zwei weiteren israelischen Angriffen im Gazastreifen 14 Menschen getötet. Das Gesundheitsministerium des von der Hamas regierten Palästinensergebiets erklärte, in den vergangenen 24 Stunden seien 28 Menschen im Gazastreifen getötet worden.

10.11 Uhr: Tote und Verletzte bei Luftangriff auf Schutzzone in Gaza

Die israelische Armee hat erneut die Schutzzone Al-Mawasi bei Khan Yunis im Gazastreifen angegriffen. Dabei sind am Donnerstagmorgen nach Berichten der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa mindestens elf Palästinenser getötet worden, darunter Frauen und Kinder. 15 weitere seien verletzt worden.
 
Der Angriff traf demnach ein provisorisches Zelt mit vertriebenen Familien. In der Zeltstadt in der sogenannten humanitären Zone suchen Zehntausende Binnenvertriebene Schutz.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 1. Januar 2025:

21.09 Uhr: Palästinenser verbieten Al-Dschasira im Westjordanland

Die palästinensische Autonomiebehörde hat dem arabischen TV-Sender Al-Dschasira und seinen Mitarbeitern jede Tätigkeit im israelisch besetzten Westjordanland untersagt. Der Sender habe fortgesetzt gegen palästinensische Gesetze und Rechtsvorschriften verstoßen, zitierte die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa aus einer Mitteilung der Behörde. 

„Die Entscheidung erfolgte, nachdem Al-Dschasira weiterhin hetzerisches Material und Reportagen ausgestrahlt hatte, die die Öffentlichkeit in die Irre führten, Unfrieden säten und sich in die inneren Angelegenheiten Palästinas einmischten“, hieß es weiter. 

16.53 Uhr: Israels Armee: Über 1.400 Luftangriffe in Gaza im Dezember

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben allein im Dezember 2024 mehr als 1.400 Luftangriffe gegen Ziele im Gazastreifen geflogen. Die Attacken erfolgten durch Kampfflugzeuge, Helikopter und Drohnen. Sie stützten sich auf Informationen, die von Bodentruppen übermittelt wurden, teilte das Militär auf seiner Webseite mit. Die Ziele umfassten Kämpfer und Trupps der islamistischen Hamas und ihrer Verbündeten, Tunnels, Tunneleingänge, Beobachtungs- und Scharfschützenpositionen sowie Waffenlager, hieß es weiter. 

15.45 Uhr: Gaza-Krieg - gegenseitiger Beschuss auch in der Neujahrsnacht

Auch in der Neujahrsnacht hat es im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen gegenseitige Angriffe gegeben. Die israelische Armee meldete am Mittwoch nächtlichen Beschuss aus dem Gazastreifen. Bei israelischen Angriffen auf die Stadt Dschabalia im Norden des Palästinensergebiets wurden derweil nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde 15 Menschen getötet und 20 weitere verletzt.

Die israelische Armee teilte mit, in der Neujahrsnacht seien zwei Geschosse aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert worden. Ein Geschoss sei gegen Mitternacht abgefangen worden und das andere in unbewohntem Gebiet eingeschlagen. Israel hatte bereits am Samstag, Sonntag und Montag Beschuss aus dem Gazastreifen gemeldet. Alle Geschosse waren den Angaben zufolge aber abgefangen worden oder in unbewohnten Gebieten eingeschlagen.

11.42 Uhr: Hamas feuert aus Gaza erneut Raketen auf Israel

Die islamistische Hamas hat auch in der Neujahrsnacht wieder Raketen aus dem umkämpften Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Zwei Geschosse seien aus dem Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens auf die südisraelische Stadt Netiwot abgefeuert worden, teilte die israelische Armee mit. Eine Rakete sei abgefangen worden, die andere in offenem Gebiet eingeschlagen. Berichte über Verletzte gab es nicht. Die Hamas bekannte sich zu dem Angriff. Kurz zuvor hatten erneut die Warnsirenen in Israel geheult.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 31. Dezember 2024:

20 Uhr: USA greifen erneut Ziele der Huthi-Miliz in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa an

Die USA haben am Dienstag erneut Ziele der pro-iranischen Huthi-Miliz in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa angegriffen. Schiffe der US-Marine und Kampfflugzeuge hätten bei ihren am Montag begonnenen Einsätzen sieben Marschflugkörper und Kampfdrohnen zerstört, erklärte das für den Nahen Osten zuständige US-Zentralkommando (Centcom) am Dienstag. Die zerstörten Einrichtungen hätten den Huthis für Angriffe auf US-Kriegsschiffe und Handelsschiffe gedient.

17.17 Uhr: Bisheriger HTS-Militärchef zum Verteidigungsminister in Syrien ernannt

In Syrien ist der bisherige Militärchef der islamistischen HTS-Miliz, Murhaf Abu Kasra, zum neuen Verteidigungsminister ernannt worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana teilte am Dienstag mit, die Ernennung von Abu Kasra habe die neue syrische Führung verkündet. Der 41-jährige Abu Kasra war zuvor bereits zum General der syrischen Armee befördert worden. Der Agrarwissenschaftler stand fünf Jahre lang an der Spitze des militärischen HTS-Flügels.

Abu Kasra spielte beim Sturz des langjährigen syrischen Herrschers Baschar al-Assad eine wichtige Rolle. HTS-Kämpfer und mit ihr verbündete Milizen waren vom Norden aus unglaublich schnell auf Damaskus zugerückt und hatten die brutale Herrschaft Assads am 8. Dezember beendet.

16.57 Uhr: UN fordert Untersuchung zu Angriffen auf Kliniken in Gaza

Israelische Angriffe auf Krankenhäuser im Gazastreifen könnten laut UN-Menschenrechtlern Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen. Die Attacken hätten das Gesundheitssystem des palästinensischen Gebiets „an den Rand des völligen Zusammenbruchs“ gebracht, hieß es in einem Bericht des UN-Menschenrechtsbüros in Genf.

15.28 Uhr: US-Militär fliegt neue Angriffe gegen Huthi-Miliz im Jemen

Das US-Militär hat im Jemen erneut Ziele der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz angegriffen. Kriegsschiffe und Flugzeuge griffen eine Kommandozentrale und eine Einrichtung zur Herstellung und Lagerung von Waffen an, wie das zuständige US-Regionalkommando Centcom mitteilte. Dort hätten sich unter anderem Raketen und Drohnen befunden für Angriffe der Huthi auf die US-Marine und internationale Handelsschiffe im Roten Meer und dem Golf von Aden. Auch eine Radar-Einrichtung und mehrere Marschflugkörper der Miliz seien zerstört worden, hieß es.

13.25 Uhr: Gesundheitssystem im Gazastreifen „am Rande des völligen Zusammenbruchs“

Wegen der ständigen israelischen Angriffe ist das Gesundheitssystem im Gazastreifen nach Einschätzung der UNO „am Rande des völligen Zusammenbruchs“. Zu einem neuen Bericht des UN-Menschenrechtskommissariats erklärte dessen Büro am Dienstag in Genf, „die Serie tödlicher Angriffe durch Israel auf die Krankenhäuser in Gaza und in der Nähe, sowie die Kämpfe, die damit zusammenhängen, haben das Gesundheitssystem an den Rand des völligen Zusammenbruchs gebracht“.
 
Für den Zugang der Palästinenser zu einer Gesundheitsversorgung und zu Medikamenten seien die Auswirkungen „katastrophal“, hieß es in der Erklärung weiter. Dem Bericht zufolge wurden in der Zeit zwischen Oktober 2023 und Ende Juni 2024 mindestens 136 Angriffe auf 27 Krankenhäuser und zwölf andere medizinische Einrichtungen im Gazastreifen gezählt - mit hohen Opferzahlen unter Ärzten, Krankenpflegern und Zivilisten. Die israelischen Anschuldigungen, dass die Gebäude von islamistischen Gruppen wie der Hamas genutzt würden, seien zudem „vage und allgemein“. Es gebe bis heute keine ausreichenden Informationen dazu.
 
Die Krankenhäuser im Gazastreifen seien zu „tödlichen Fallen“ geworden, betonte UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk. Er erklärte, dass der Schutz der Krankenhäuser im Krieg vorrangig sei und von allen Seiten respektiert werden müsse.

12.43 Uhr: Huthi-Miliz reklamiert zwei Raketenangriffe auf Israel

Die pro-iranische Huthi-Miliz im Jemen hat zwei Raketenangriffe auf Israel für sich reklamiert. Der erste Angriff habe dem Ben Gurion Flughafen bei Tel Aviv gegolten, der zweite einem Stromwerk südlich von Jerusalem, erklärte ein Sprecher der Huthis am Dienstag.
 
Die israelische Armee hatte zuvor mitgeteilt, sie habe erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Die Luftwaffe habe die Rakete abgeschossen, „bevor sie israelisches Gebiet erreichte“, erklärte die Armee am Montagabend.

1.27 Uhr: Israel meldet Abschuss einer aus dem Jemen abgefeuerten Rakete

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Die Luftwaffe habe die Rakete abgeschossen, „bevor sie israelisches Gebiet erreichte“, erklärte die Armee am Montag. Große Teile des Jemen werden von der Huthi-Miliz kontrolliert, die seit Beginn des durch den Hamas-Großangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelösten Gaza-Kriegs immer wieder Raketen auf Israel abgefeuert hat.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 30. Dezember:

20.49 Uhr: Palästinenser - Fünf Gefangene aus dem Gazastreifen in israelischer Haft gestorben

In israelischen Gefängnissen sind nach Angaben der Palästinenserbehörde und der palästinensischen Gefangenenorganisation fünf Häftlinge aus dem Gazastreifen gestorben. Zwei der im Verlauf des Kriegs zwischen Israel und der Hamas festgenommenen Männer seien am Sonntag gestorben, die drei weiteren bereits zuvor, erklärte die Gefangenenorganisation am Montag. Demnach starben seit dem von der Hamas durch ihren Großangriff am 7. Oktober 2023 ausgelösten Krieg insgesamt 54 palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen.

Die nun verstorbenen Häftlinge waren den Angaben zufolge Männer im Alter zwischen 44 und 58 Jahren. Einige von ihnen seien Bewohner des Gazastreifens gewesen, die auf der Flucht aus dem Norden des Palästinensergebiets in den Süden festgenommen worden seien. Die israelische Stragvollzugsbehörde äußerte sich zunächst nicht zu den Angaben.

20.46 Uhr: Israels Armee - Im Norden des Gazastreifens abgefeuerte Geschosse abgefangen

 Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben zwei aus dem Norden des Gazastreifens abgefeuerte Geschosse abgefangen. Beide Geschosse seien am Montagabend von der Luftwaffe abgefangen worden, teilte die Armee mit. Im israelischen Grenzgebiet zum Gazastreifen wurde Luftalarm ausgelöst.

Israel hatte bereits am Samstag und Sonntag Beschuss aus dem Gazastreifen gemeldet. Alle Geschosse waren den Angaben zufolge aber abgefangen worden oder in unbewohnten Gebieten eingeschlagen.

14.39 Uhr: WHO-Chef fordert Freilassung von Krankenhausleiter in Gaza

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat von Israel die Freilassung eines im Gazastreifen bekannten Krankenhausleiters gefordert. Der Direktor des Kamal-Adwan-Krankenhauses im Norden des Gazastreifens, Hussam Abu Safeia, müsse sofort auf freien Fuß gesetzt werden, schrieb Ghebreyesus in einem Post auf der Plattform X. Die Klinik sei nach einer israelischen Razzia, Zwangsevakuierung von Patienten und medizinischem Personal und der Festnahme des Klinikchefs außer Betrieb. „Krankenhauser in Gaza sind erneut zu Kampfplätzen geworden und das Gesundheitssystem ist ernsthaft bedroht.“

13.20 Uhr: WHO fordert Freilassung des von Israel festgenommenen Krankenhausdirektors

Nach der Festnahme eines Krankenhausdirektors im Gazastreifen am Samstag durch die israelische Armee hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dessen Freilassung gefordert. Das Kamal-Adwan-Krankenhaus im nördlichen Gazastreifen sei „nach dem Angriff, der erzwungenen Evakuierung der Patienten und des Personals sowie der Festnahme seines Direktors außer Betrieb“, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag im Onlinedienst X. „Wir fordern seine umgehende Freilassung“, fügte Tedros mit Blick auf den Krankenhausleiter Hossam Abu Safijeh hinzu, dessen derzeitiger Aufenthaltsort unbekannt sei.

Abu Safijeh hatte das letzte funktionstüchtige Krankenhaus in dem vom Krieg verwüsteten Norden des Palästinensergebiets geleitet, bis dieses am Freitag und Samstag von der israelischen Armee angegriffen und gestürmt wurde.

Nach Angaben der WHO wurde das Krankenhaus in der Stadt Beit Lahia nach dem Angriff evakuiert und vollständig geräumt. Patienten und Personal wurden demnach in ein anderes Krankenhaus gebracht, das nach WHO-Angaben allerdings nicht über die notwendige Ausrüstung für ihre Behandlung verfügt.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 29. Dezember:

18.55 Uhr: Israel: Rund 20 „Terroristen“ bei Einsatz an Klinik im Gazastreifen getötet

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei ihrem Einsatz in einem Krankenhaus im Norden des Gazastreifens rund 20 palästinensische Kämpfer getötet. Bei dem Einsatz im Kamal-Adwan-Krankenhaus in Beit Lahia seien zudem mehrere von den „Terroristen“ gelegte Sprengsätze entschärft worden, erklärte die Armee am Sonntag. Die Aktion am Freitag und Samstag sei einer der bislang „größten Einsätze zur Ergreifung von Terroristen“ seit Beginn des Krieges gegen die Hamas und andere islamistische Palästinensergruppen im Oktober 2023 gewesen.

Bei dem Einsatz in der Klinik in Beit Lahia wurden nach Angaben der israelischen Armee mehr als 240 „Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihad“ festgenommen. Unter ihnen seien bereits 15 Männer identifiziert worden, die an dem Großangriff auf Israel am 7. Oktober vergangenene Jahres beteiligt gewesen seien. Auch Klinikleiter Hossam Abu Safijeh wurde festgenommen, er steht nach Armeeangaben unter dem Verdacht, ein „Hamas-Terrorist“ zu sein.

16.14 Uhr: Laut Hamas-Behörde 20 Tage altes Baby im Gazastreifen wegen Kälte gestorben

Im Gazastreifen ist nach Angaben der von der Hamas geleiteten Gesundheitsbehörde ein 20 Tage altes Baby an "schwerer Unterkühlung" gestorben. Das Neugeborene sei am Sonntag verstorben, sein Zwillingsbruder befinde sich auf der Intensivstation eines Krankenhauses, erklärte die Behörde. Der Leiter der Feldkrankenhäuser im Gazastreifen, Marwan al-Hamas, sagte, somit seien in den vergangenen Wochen insgesamt fünf Kinder wegen der Kälte gestorben.

Jahja al-Batran, Vater des nun verstorbenen Kleinkinds, sagte, dieses sei "vor seinen Augen" gestorben. Er fürchte auch um das Leben des anderen Zwillings. Er und seine Frau lebten in einem "alten, ramponierten Zelt" in Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens.

Der Pressedienst der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas warnte vor den Wetterbedingungen der kommenden Stunden und Tage im Gazastreifen, die für die in Zelten lebenden Menschen eine "ernsthafte Bedrohung" darstellten. Die überwiegende Mehrheit der Bewohner des Gazastreifens wurden im Zuge des seit Oktober 2023 andauernden Gaza-Kriegs mindestens einmal vertrieben.

15.33 Uhr: Laut Aktivisten elf Tote bei israelischen Angriffen in Syrien

Israels Luftwaffe hat nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten mutmaßlich erneut Ziele in Syrien angegriffen und dabei mindestens elf Menschen getötet. Die meisten davon seien Zivilisten, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. An einem Waffenlager nahe Damaskus, das Truppen der gestürzten syrischen Regierung gehörten, sei es zu einer schweren Explosion gekommen. Vermutlich handle es sich erneut um israelische Luftangriffe.

12.10 Uhr: Netanjahu im Krankenhaus - Gericht verschiebt Anhörung

Das Bezirksgericht in Jerusalem hat die in der kommenden Woche geplanten Prozesstermine für den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gestrichen. Der 75-Jährige sollte am Sonntag an der Prostata operiert werden. Mit Blick darauf seien die nächsten geplanten Anhörungen Netanjahus auf den 6. Januar und die darauffolgenden Tage verschoben worden, teilte das Gericht mit. 

Der Regierungschef ist wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, als Kommunikationsminister dem Telekom-Riesen Bezeq Vergünstigungen gewährt zu haben. Außerdem soll er von befreundeten Milliardären Luxusgeschenke angenommen haben. Bei einer ersten Anhörung am 10. Dezember hatte er die Vorwürfe als „absurd“ zurückgewiesen. 

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 28. Dezember:

18.42 Uhr: Israel: 240 mutmaßliche Hamas-Kämpfer in Klinik gefasst

Israels Armee hat nach eigener Darstellung bei der Erstürmung eines Krankenhauses im Norden des Gazastreifens 240 mutmaßliche Hamas-Kämpfer gefangen genommen. Unter den Festgenommenen ist auch der Direktor des Kamal-Adwan-Krankenhauses in Beit Lahia, Hussam Abu Safeia, teilte die Armee mit. Er werde verdächtigt, ein „Terror-Kader“ der Hamas zu sein, hieß es weiter.

Die israelischen Streitkräfte hatten am Freitagmorgen das Krankenhaus angegriffen. Nach Darstellung der Armee vom Samstagabend ist der Einsatz inzwischen beendet. 

15.57 Uhr: Geschosse aus dem Gazastreifen Richtung Israel gefeuert

Extremisten haben israelischen Angaben zufolge zwei Geschosse aus dem Norden des Gazastreifens Richtung Israel abgefeuert. Im Großraum Jerusalem und Südisrael gab es am Nachmittag deshalb Raketenalarm.

Die beiden Geschosse seien abgefangen worden, teilte das israelische Militär mit. Berichte über Verletzte oder Schäden gibt es bislang nicht. Raketenangriffe aus dem seit mehr als einem Jahr heftig umkämpften Gazastreifen sind in den vergangenen Monaten selten geworden. 

10.06 Uhr: Palästinenser: Tote nach neuem Angriff im Gazastreifen

Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge neun Menschen ums Leben gekommen. Israels Armee habe am Morgen ein Haus im Flüchtlingsviertel Al-Maghasi im zentralen Abschnitt des Küstengebiets getroffen, hieß es aus medizinischen Kreisen dort.

Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee teilte mit, sie gehe dem Bericht nach.

9.16 Uhr: Zivilschutz: Klinikleiter bei israelischem Angriff im Norden des Gazastreifens festgenommen

Bei einem Einsatz der israelischen Armee in der Kamal-Adwan-Klinik im Norden des Gazastreifens ist palästinensischen Angaben zufolge der Leiter des Krankenhauses festgenommen worden. Auch die Zivilschutzbehörde im Gazastreifen teilte mit, dass Abu Safijeh festgenommen worden sei.

Die israelische Armee äußerte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht zu dem Vorfall. Sie hatte am Freitag erklärt, einen Einsatz gegen Hamas-Kämpfer im Gebiet der Kamal-Adwan-Klinik eingeleitet zu haben und angegeben, die Einrichtung sei eine „zentrale Hochburg für terroristische Organisationen“. Die Hamas bestritt die Präsenz ihrer Kämpfer in der Klinik und warf Israel vor, die Einrichtung gestürmt zu haben.

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO ist das Krankenhaus durch den Einsatz der israelischen Armee „außer Betrieb“ gesetzt worden. „Erste Berichte deuten darauf hin, dass einige wichtige Abteilungen bei dem Einsatz stark verbrannt und zerstört wurden“, hieß es in einem Beitrag im Onlinedienst X.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 27. Dezember:

20.56 Uhr: Huthis im Jemen melden erneute israelische Luftangriffe auf Sanaa

Einen Tag nach einem tödlichen israelischen Luftangriff im Jemen hat die jemenitische Huthi-Miliz erneut einen israelischen Angriff auf die Hauptstadt Sanaa gemeldet. Die vom Iran unterstützte Gruppe bezeichnete den Angriff am Freitag im Onlinedienst Telegram als „amerikanische und britische Aggression“. Israel, die USA und Großbritannien äußerten sich zunächst nicht dazu.

Am Donnerstag hatte Israel von den Huthis kontrollierte Ziele im Jemen angegriffen, darunter den Flughafen von Sanaa, Militärstützpunkte, Kraftwerke und Hafenanlagen. Der Miliz zufolge wurden dabei sechs Menschen getötet. Als Reaktion griffen die Huthis am Freitag nach eigenen Angaben den Flughafen Ben Gurion nahe Tel Aviv an und zielten mit Drohnen auf die Stadt.

14.22 Uhr: Israelische Armee: Einsatz gegen Hamas nahe Krankenhaus im Gazastreifen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen Einsatz gegen Kämpfer der radikalislamischen Hamas nahe eines der letzten im Norden des Gazastreifen noch funktionierenden Krankenhäuser eingeleitet. Die Kamal-Adwan-Klinik in Beit Lahia sei "eine zentrale Hochburg für terroristische Organisationen und wird weiterhin als Versteck für Terroristen genutzt", erklärte die israelische Armee am Freitag. Die islamistische Hamas gab ihrerseits an, die israelischen Streitkräfte hätten die Klinik gestürmt.

Der Einsatz basiere auf Geheimdienstinformationen über "terroristische Infrastrukturen und Aktivisten" nahe des Krankenhauses, erklärte die israelische Armee. Die Soldaten führten "gezielte Einsätze in dem Gebiet aus, während sie den Schaden für unbeteiligte Zivilisten, Patienten und medizinisches Personal begrenzen". 

12.25 Uhr: Huthis im Jemen feuern erneut Rakete und Drohnen auf Tel Aviv

Die Huthis im Jemen haben erneut eine Rakete und Drohnen auf Israel abgefeuert. Die pro-iranische Miliz bekannte sich zu dem Angriff am Freitag, bei dem sie nach eigenen Angaben vom Jemen aus eine Rakete auf den Flughafen Ben Gurion nahe Tel Aviv abgefeuert habe. Zudem erklärte die Miliz, dass sowohl die israelische Küstenstadt als auch ein Schiff im Arabischen Meer Ziel von Drohnenangriffen gewesen seien.

Die israelische Armee hatte zuvor am Freitag mitgeteilt, dass sie eine aus dem Jemen abgeschossene Rakete abgefangen habe, „bevor sie israelisches Staatsgebiet erreichte“. Demnach wurde wegen der Gefahr herabfallender Trümmerteile dennoch Raketenalarm ausgelöst.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 26. Dezember:

23.05 Uhr: Hamas-Behörde: 50 Tote bei Angriff auf Gebäude in Beit Lahia

Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Gebäude im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen. 

Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die israelische Armee äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Bericht.

Das israelische Militär meldete derweil einen getöteten Soldaten bei Kämpfen im Norden des Gazastreifens.

21.32 Uhr: Krankenhausdirektor im Gazastreifen meldet Tod von fünf Mitarbeitern bei Angriff

Bei einem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen sind nach Angaben eines Krankenhausdirektors fünf seiner Mitarbeiter getötet worden. Bei dem Angriff auf das Kamal-Adwan-Krankenhaus in Beit Lahia seien ein Kinderarzt, eine Laborantin, zwei Krankenwagenfahrer und ein Haustechniker ums Leben gekommen, erklärte Krankenhauschef Hossam Abu Safija am Donnerstag.

Dem Direktor zufolge steht das Krankenhaus schon seit Tagen unter Beschuss durch die israelische Armee. Die Armee erklärte, sie habe keine Kenntnis von einem Angriff auf das Krankenhaus. 

18.19 Uhr: Vier Tote nach israelischen Angriffen im Jemen

Bei den israelischen Angriffen im Jemen sind offiziellen Angaben zufolge mindestens vier Menschen getötet worden. Ein Sprecher des von den Huthi kontrollierten Gesundheitsministeriums sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass außerdem mehr als 40 Menschen verletzt worden seien. 

Nach Angaben der israelischen Armee griff die Luftwaffe Infrastruktur der Huthi-Miliz am internationalen Flughafen der Hauptstadt Sanaa an. Kampfjets hätten auch Bereiche in mehreren Häfen, darunter in Hudaida, sowie in zwei Kraftwerken des Landes attackiert. 

12.26 Uhr: Bericht: Säuglinge im Gazastreifen an Unterkühlung gestorben

Drei Säuglinge im umkämpften Gazastreifen sind nach einem Medienbericht an Unterkühlung gestorben. Es handele sich um drei Neugeborene im Alter von vier bis 21 Tagen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. 

Hilfsorganisationen hatten vor den prekären Lebensumständen von Binnenflüchtlingen im Gazastreifen bei kälteren Temperaturen im Winterhalbjahr und einem Anstieg von Krankheiten bei Kindern gewarnt. 

6.36 Uhr: Bericht über getötete Journalisten in Gaza

Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind nach unbestätigten Medienberichten fünf palästinensische Journalisten getötet worden. Wie der arabische Fernsehsender Al-Dschasira berichtete, hätten die Journalisten des palästinensischen Senders Al-Quds Today nahe einem Krankenhaus im Flüchtlingsviertel Nuseirat im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens gearbeitet, als ihr Übertragungswagen getroffen worden sei. Israels Armee teilte indes mit, sie habe ein Fahrzeug mit einer „Terroristenzelle“ des Islamischen Dschihad in der Gegend von Nuseirat angegriffen.

Vor dem „präzisen“ Luftangriff seien zahlreiche Maßnahmen ergriffen worden, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, teilte die Armee auf ihrem Telegram-Kanal mit. Angaben zu möglichen Opfern machte sie nicht. Weder die Angaben von Al-Dschasira noch die der Armee ließen sich unabhängig überprüfen.

1.16 Uhr: Israel meldet weiteren Angriff im Gazastreifen

Israels Militär hat nach eigenen Angaben erneut Terroristen der islamistischen Hamas im Norden des umkämpften Gazastreifens angegriffen. Die Hamas-Kämpfer hätten im Raum der Stadt Gaza im Norden des abgeriegelten Küstengebiets einen unmittelbar bevorstehenden Drohnenangriff gegen die israelischen Truppen geplant, hieß es. Vor dem „präzisen Angriff“ der israelischen Luftwaffe und Artillerie seien zahlreiche Maßnahmen ergriffen worden, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern. Angaben zu möglichen Opfern machte die Armee nicht. Ihre Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 25. Dezember:

19.05 Uhr: Israels Präsident Herzog dringt auf Abkommen zur Freilassung der Geiseln

Israels Präsident Isaac Herzog hat die Führung des Landes dazu aufgerufen, alle „Macht“ und „Mittel“ einzusetzen, um ein Abkommen zur Freilassung der vor mehr als einem Jahr in den Gazastreifen entführten israelischen Geiseln zu erreichen. „Ich rufe unsere Führung auf, mit all ihrer Macht und allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu handeln, um eine Einigung herbeizuführen“, sagte Herzog am Mittwoch. Die Befugnisse des israelischen Präsidenten sind weitgehend zeremonieller Natur.

Die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der dort festgehaltenen Geiseln sind erneut ins Stocken geraten. Israel und die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas warfen sich am Mittwoch gegenseitig vor, für die Blockade verantwortlich zu sein. Konkrete Angaben dazu, worin die neu aufgetretenen Hindernisse für ein Abkommen bestehen, machten beide Seiten nicht.

Die Hamas erhob in einer Erklärung den Vorwurf, dass Israel bei den nicht direkt, sondern über internationale Vermittler geführten Verhandlungen in der katarischen Hauptstadt Doha „neue Bedingungen“ gestellt habe. Dadurch habe sich „der Abschluss eines Abkommens verzögert“.

15.49 Uhr: Israels Luftwaffenchef kündigt Härtere Reaktion auf Angriffe der Huthi an

Nach einem weiteren Raketenangriff auf den Großraum Tel Aviv hat der israelische Luftwaffenchef härtere Gegenangriffe auf die Huthi-Miliz im Jemen angekündigt. Man habe die Huthis bereits dreimal angegriffen, sagte General Tomer Bar bei einer Zeremonie auf dem Luftwaffenstützpunkt Chazerim in der Negev-Wüste im Süden Israels. „Wir werden die Häufigkeit der Angriffe und ihre Stärke nach Bedarf weiter erhöhen“, sagte Bar. 

13.14 Uhr: Streit über Geisel-Liste behindert Fortschritte bei Gaza-Verhandlung

Ein Streit über eine Namensliste der verbleibenden Geiseln in der Gewalt der islamistischen Terrororganisation Hamas behindert offensichtlich Fortschritte bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen. Nach Berichten israelischer Medien weigert sich die Hamas, eine solche Liste zu übergeben. Dies schaffe „erhebliche Schwierigkeiten“ bei den Verhandlungen unter Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA. 

Nach mehr als einer Woche intensiver Verhandlungen in Katar hatte Israel seine Unterhändler am Dienstag zurückgerufen. Es solle interne Beratungen über die Fortsetzung der Verhandlungen geben, erklärte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. 

12.12 Uhr: Syriens Außenminister warnt Iran: Kein Chaos verbreiten

Der Außenminister der syrischen Übergangsregierung, Asaad Hassan al-Schaibani, hat den Iran davor gewarnt, „Chaos in Syrien zu verbreiten“. Teheran müsse „den Willen des syrischen Volkes und die Souveränität und Sicherheit des Landes respektieren“, schrieb er auf der Plattform X. Man sehe den Iran als verantwortlich für „die Konsequenzen der jüngsten Stellungnahmen“, schrieb der Außenminister der Übergangsregierung in Syrien unter Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) zudem. 

10.52 Uhr: Israelische Armee: Aus dem Jemen abgefeuerte ballistische Rakete abgefangen

Die pro-iranischen Huthis im Jemen haben erneut eine Rakete auf Israel abgefeuert. Wie die israelische Armee am Mittwoch im Onlinedienst Telegram mitteilte, konnte die vom Jemen aus gestartete ballistische Rakete abgefangen werden, bevor sie israelisches Staatsgebiet erreichte. Wegen der Gefahr „herabfallender Trümmerteile“ sei aber über weiten Teilen Zentralisraels Luftalarm ausgelöst worden. Verletzte wurden nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes Magen David Adom zunächst keine gemeldet.

Die Huthi-Miliz reklamierte den Angriff für sich. Sie erklärte, der Raketenbeschuss in Nacht zum Mittwoch habe einem „militärischen Ziel“ im Großraum Tel Aviv gegolten. Abgefeuert worden sei eine ballistische Hyperschallrakete vom Typ Palästina 2. „Die Operation hat erfolgreich ihre ihre Ziele erreicht“, erklärte die Huthis auch.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 24. Dezember:

9.55 Uhr: Berichte über Zwangsräumung von Krankenhaus im Gazastreifen

Die israelische Armee hat nach Medienberichten die Zwangsräumung eines Krankenhauses im umkämpften Norden des Gazastreifens angeordnet. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, Patienten müssten das Indonesische Krankenhaus in Beit Lahia verlassen. Israelische Streitkräfte belagerten die Klinik demnach. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe die Berichte. Nach Angaben von Wafa kam es zu Angriffen in der Nähe des Krankenhauses. 

9.02 Uhr: Israels Parlament verlängert Ausnahmezustand um weiteres Jahr

Das israelische Parlament hat eine Verlängerung des Ausnahmezustands im Land um ein weiteres Jahr beschlossen. Die Maßnahme solle bis zum 25. Dezember 2025 gelten, berichteten israelische Medien. 29 von 120 Abgeordneten stimmten für den Vorschlag. Sieben stimmten dagegen, der Rest war abwesend oder enthielt sich. 

Die Knesset folgte damit einer Empfehlung des parlamentarischen Ausschusses für Außen- und Sicherheitspolitik sowie des Justizausschusses. Der Ausnahmezustand ermöglicht es der Regierung, Notstandsverordnungen zu erlassen. 

2.45 Uhr: Israelische Armee - Aus dem Jemen abgefeuertes Geschoss abgefangen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben ein aus dem Jemen kommendes Geschoss abgefangen. „Nach dem Ertönen der Sirenen vor einer kurzen Weile wurde ein aus dem Jemen abgefeuertes Projektil abgefangen, bevor es israelisches Gebiet erreichte“, erklärte das Militär am Dienstag. Wegen der Gefahr „herabfallender Schrappnelle“ sei der Raketenalarm ausgelöst worden. Es wurden keine Verletzten gemeldet.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Montag der Huthi-Miliz im Jemen gedroht. „Ich habe unsere Streitkräfte angewiesen, die Infrastruktur der Huthis zu zerstören, denn jeder, der uns zu schaden versucht, wird mit voller Wucht getroffen werden“, sagte Netanjahu vor den Abgeordneten.

In der Nacht zum Samstag war in der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv eine von den Huthis abgefeuerte Rakete eingeschlagen. 16 Menschen wurden dabei verletzt.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 23. Dezember:

12.31 Uhr: Libanons Regierungschef besucht Armee-Posten im Süden

Erstmals seit Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen der Hisbollah und Israel hat Libanons geschäftsführender Ministerpräsident Nadschib Mikati Militärposten im Süden des Landes besucht. „Vor uns liegen viele Aufgaben“, sagte Mikati, wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA meldete. Der wichtigste Punkt sei der Abzug der israelischen Truppen aus dem Südlibanon.

Israel und die Hisbollah hatten sich Ende November auf eine Waffenruhe geeinigt. Die Vereinbarung sieht unter anderem vor, dass Israels Bodentruppen innerhalb von 60 Tagen schrittweise aus dem Libanon abziehen. Die Hisbollah soll sich gemäß der UN-Resolution 1701 hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze zurückziehen. 

Die libanesische Armee soll die Einhaltung der Vereinbarung überwachen. Seit Inkrafttreten kam es von Israel wie vonseiten der Hisbollah-Miliz zu Verstößen, bei denen es auch Todesopfer gab.

Der Libanon stehe vor einer schwierigen Prüfung, sagte Mikati nach einem Treffen mit dem Armeechef Joseph Aoun im südlibanesischen Mardsch Uyun nahe der Grenze zu Israel. Mikati habe jedoch volles Vertrauen in die libanesische Armee. Sie werde beweisen, dass sie in der Lage sei, alle von ihr geforderten Aufgaben zu erfüllen.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 22. Dezember:

21.39 Uhr: Israel lässt sieben Gefangene aus dem Libanon frei

Israel hat am Sonntag sieben Gefangene aus dem Libanon freigelassen. Wie die staatliche libanesische Nachrichtenagentur berichtete, wurden die libanesischen Staatsbürger, die demnach nach der Waffenruhe-Vereinbarung Ende November gefangengenommen worden waren, im südlibanesischen Ras Nakura an Soldaten der UN-Friedenstruppe im Libanon (Unifil) übergeben. Das Rote Kreuz habe sie dann zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht. Anschließend seien sie für eine Befragung in die Zentrale des Militärgeheimdienstes in der Stadt Sidon gebracht worden.
 
Ein Unifil-Sprecher bestätigte, die israelische Armee habe in Abstimmung mit dem Libanesischen Roten Kreuz und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) sieben Zivilisten am UN-Stützpunkt in Ras Nakura freigelassen. Die israelische Armee gab auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst keine Stellungnahme ab.

12.22 Uhr: Trotz Kämpfen im Gazastreifen: Neue Hoffnung auf Geisel-Abkommen und Waffenruhe

Bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung israelischer Geiseln könnte nach Auffassung der radikalislamischen Hamas und anderer militanter Palästinensergruppen bald eine Einigung erzielt werden. Die Hamas und der Islamische Dschihad bezeichneten „die Möglichkeit einer Einigung“ am Samstag als „näher denn je“ - Israel äußerte sich zunächst nicht dazu. Derweil gingen die Kämpfe im Gazastreifen auch am Sonntag unvermindert weiter.

Die Voraussetzung für eine Einigung sei allerdings, dass Israel „keine neuen Bedingungen mehr stellt“, erklärten die radikalen Palästinensergruppen Hamas, Islamischer Dschihad und Volksfront zur Befreiung Palästinas nach Gesprächen in Kairo. Israel äußerte sich dazu nicht.

10.40 Uhr: Laut Hamas-Behörde 28 Menschen bei israelischen Luftangriffen getötet

Bei israelischen Luftangriffen an mehreren Orten des Gazastreifens sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde in der Nacht zu Sonntag 28 Menschen getötet worden. Alleine beim Beschuss eines Schulgebäudes in der Stadt Gaza seien acht Menschen „als Märtyrer gestorben“, darunter vier Minderjährige, sagte Behördensprecher Mahmud Bassal der Nachrichtenagentur AFP.

Die israelische Armee erklärte, in dem Schulgebäude im Osten der Stadt habe sich ein „Kommando- und Kontrollzentrum“ der Hamas befunden. Von dort aus habe die islamistische Palästinenserorganisation „Terrorangriffe“ gegen israelische Soldaten „geplant und ausgeführt“, die Armee habe einen „präzisen Angriff“ gegen das Gebäude ausgeführt.

Die Zivilschutzbehörde schrieb ihrerseits über weitere Angriffe in anderen Teilen des Gazastreifens, darunter im Zentrum des Küstengebiets in Deir el-Balah, wo mindestens 13 Menschen getötet worden seien. Zudem seien in Rafah im Süden des Gazastreifens drei Menschen getötet worden. Bei einem Drohnenangriff in der Stadt Gaza auf ein Auto seien vier Menschen getötet worden. Die israelische Armee erklärte, zu diesen Angriffen zunächst keine Angaben machen zu können.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, den 21. Dezember: 

17.07 Uhr: Hamas und andere Palästinensergruppen: Einigung mit Israel "näher denn je"

Bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung israelischer Geiseln könnte nach Angaben der radikalislamischen Hamas und anderer militanter Palästinensergruppen bald eine Einigung erzielt werden. "Die Möglichkeit einer Einigung ist näher denn je, vorausgesetzt der Feind stellt keine neuen Bedingungen mehr", erklärten die Hamas, der Islamische Dschihad und die Volksfront zur Befreiung Palästinas am Samstag nach Gesprächen in Kairo in einer seltenen gemeinsamen Erklärung.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, den 20. Dezember: 

14.25 Uhr: Israels Armee bestreitet wahllose Tötung von Zivilisten in Gaza-Korridor

Die israelische Armee hat einen Pressebericht über die angeblich wahllose Tötung von Zivilisten durch israelische Soldaten im sogenannten Netzarim-Korridor im Gazastreifen zurückgewiesen. „Die israelische Armee greift nur militärische Ziele an und handelt mit Präzision“, erklärte die Armee in einer am Freitag an die Nachrichtenagentur AFP übermittelten Stellungnahme. „Zahlreiche Maßnahmen werden ergriffen, bevor Angriffe ausgeführt werden, um das Risiko zu begrenzen, dass Zivilisten verletzt werden“, hieß es.

Die regierungskritische israelische Zeitung „Haaretz“ hatte in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht die Aussagen - nicht namentlicher genannter - israelischer Soldaten zusammengetragen, wonach die Armee wahllos auf Zivilisten im Netzarim-Korridor feuern soll. Demnach sollen israelische Befehlshaber ihren Soldaten im Netzarim-Korridor befohlen oder erlaubt haben, unbewaffnete Zivilisten zu töten, darunter auch Frauen und Kinder.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 19. Dezember:

 16.47 Uhr: Baerbock fordert Israel zur Sicherung von Hilfslieferungen in Gazastreifen auf

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock  hat die israelische Regierung für ausbleibende Hilfslieferungen an die Zivilbevölkerung im Gazastreifen verantwortlich gemacht und sie zu einem Kurswechsel aufgerufen. "Es ist an der israelischen Regierung, ihr militärisches Vorgehen endlich anzupassen, den humanitären Zugang zu verbessern, und in den Gebieten, die die IDF (israelische Armee) kontrolliert, Sicherheit für die Helfer zu schaffen", erklärte Baerbock am Donnerstag. 

Weiter hieß es seitens der Ministerin, die humanitäre Lage im Gazastreifen sei "nicht mehr tragbar", die israelischen Militäreinsätze dort forderten "viel zu viele zivile Tote". Humanitäre Zugänge seien "eine internationale Verpflichtung", die "jede Konfliktpartei einhalten" müsse. Baerbock erklärte: "Es gibt klare Anordnungen des Internationalen Gerichtshofs, aber unsere Appelle wurden nicht befolgt und unseren humanitären Unterstützungsangeboten immer wieder Steine in den Weg gelegt."

15.33 Uhr: Tote bei Angriff in Gaza - Israel dementiert

Die israelische Armee hat nach Darstellung des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen mindestens zehn Menschen bei Angriffen getötet. Am Morgen seien Wohnhäuser und das Kamal-Adwan-Krankenhaus in Beit Lahia im Norden des Küstenstreifens beschossen worden. Der Direktor des Krankenhauses, Hussam Abu Safeia, sagte der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa, dabei sei die Intensivstation durch einen Brand zerstört worden. 

Die israelische Armee bezeichnete den Bericht auf Anfrage als falsch. Weder in der Nacht noch am Morgen habe es in der besagten Gegend israelische Angriffe gegeben. Die Angaben beider Seiten aus dem seit mehr als 14 Monaten umkämpften Gebiet ließen sich zunächst nicht überprüfen. 

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 17. Dezember:

21.14 Uhr: Israel greift Hisbollah-Kämpfer im Libanon an

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben während der bestehenden Waffenruhe Hisbollah-Kämpfer im Südlibanon angegriffen. Die Männer hätten unter Verletzung der Vereinbarung zur Waffenruhe Waffen auf einen Lastwagen geladen, der dann mit Hilfe einer Kampfdrohne beschossen worden sei, schrieb die Armee auf Telegram. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums in Beirut wurden bei dem Angriff in dem Ort Majdal Zoun drei Menschen verletzt. 

16.58 Uhr: Laut Hamas sind die Verhandlungen über Waffenruhe in Katar sind "ernsthaft und positiv"

Die Hamas hat die derzeit in Katar über eine Waffenruhe im Gazastreifen geführten Gespräche als "ernsthaft und positiv" bezeichnet. Angesichts der "ernsthaften und positiven Gespräche, die heute in Doha unter der Schirmherrschaft unserer katarischen und ägyptischen Brüder stattfinden", sei "eine Einigung über eine Waffenruhe und einen Gefangenenaustausch möglich", erklärte die islamistische Palästinenserorganisation am Dienstag. 

Am Montag war israelischen Angaben zufolge eine Delegation aus Israel in dem Golfemirat eingetroffen. Eine mit den Verhandlungen vertraute Quelle erklärte, dass den Gesprächen ein Besuch des israelischen Auslandsgeheimdienstchefs David Barnea in Doha am Mittwoch vorausgegangen sei. 

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz und ein in Katar ansässiger Hamas-Vertreter hatten am Montag gesagt, die Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln seien so weit fortgeschritten wie seit über einem Jahr nicht mehr.

9.20 Uhr: Israel will Gaza auch nach Waffenruhe weiter kontrollieren

Israel will nach den Worten seines Verteidigungsministers auch nach einer Waffenruhe im Gazastreifen die „Sicherheitskontrolle“ in dem Küstenstreifen behalten. Minister Israel Katz schrieb auf der Plattform X, dies bedeute nach einer Zerschlagung der militärischen und administrativen Fähigkeiten der Hamas „volle Handlungsfreiheit“ für Israels Armee, genau wie im Westjordanland. Dort dringen israelische Truppen immer wieder zu Razzien auch in Städte ein, die eigentlich der Sicherheitskontrolle der palästinensischen Autonomiebehörde unterstehen. 

„Wir werden keine Organisation von Terror gegen israelische Ortschaften und israelische Bürger vom Gazastreifen aus dulden“, schrieb Katz. „Wir werden keine Rückkehr zur Realität vor dem 7. Oktober ermöglichen.“

5.08 Uhr: Neue Hoffnung auf Waffenruhe im Gaza-Krieg

Im Gaza-Krieg mehren sich nach monatelangem Stillstand Hinweise auf einen möglichen Durchbruch in den Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln. Eine israelische Delegation traf Medienberichten zufolge in Katar ein, um Gespräche über einen Austausch der noch rund 100 israelischen Geiseln in der Gewalt der Hamas gegen inhaftierte Palästinenser und einen Waffenstillstand zu führen. Israels Verteidigungsminister Israel Katz sagte im Parlament, eine Vereinbarung mit der Hamas sei „näher denn je“. Ein Vertreter der Islamistenorganisation äußerte sich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur vorsichtig optimistisch.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 16. Dezember:

21.09 Uhr: Israel verlegt Truppen vom Libanon in den Gazastreifen

Angesichts der Waffenruhe mit der Hisbollah-Miliz verlegt die israelische Armee nach eigenen Angaben einen Teil ihrer Truppen aus dem Südlibanon in den Gazastreifen. Die 98. Division des Heeres habe ihren dreimonatigen Kampf gegen die proiranische Miliz im nördlichen Nachbarland beendet und bereite sich auf ihren Einsatz im Gazastreifen vor, teilte die Armee mit. Eine Division besteht in der Regel aus 10.000 bis 15.000 Soldatinnen und Soldaten.

14.51 Uhr: Warnsirenen in Tel Aviv wegen Raketenangriff aus dem Jemen

Eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete hat nach Militärangaben Warnsirenen im Großraum Tel Aviv ausgelöst. Das Geschoss sei von Israels Luftabwehr abgefangen worden, bevor es in israelisches Gebiet eindrang, teilte die Armee mit. Die Sirenen seien wegen möglicher herabfallender Raketenteile durch den Abschuss ausgelöst worden. Am Morgen waren bereits aus dem Jemen abgefeuerte Drohnen von der Marine abgefangen worden. 

10.04 Uhr: Israel bombardiert Syriens Küste

Israel hat seine massiven Bombardierungen im Nachbarland Syrien nach Angaben von Aktivisten fortgesetzt. In der Nacht zu Montag habe Israel die syrische Mittelmeerküste so schwer angegriffen wie seit mehr als zehn Jahren nicht, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Israel habe nahe Latakia und Tartus unter anderem Hauptquartiere von militärischen Einheiten und Lagerhäuser für Flugabwehrraketen angegriffen.

9.32 Uhr: Neuer Drohnenangriff in Israel  aus dem Jemen abgewehrt

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen neuen Drohnenangriff aus dem Jemen abgewehrt. Ein Marineboot im Mittelmeer habe den Flugkörper abgeschossen, bevor er auf israelisches Territorium vorgedrungen sei. 

Wie die libanesische Hisbollah ist die Huthi-Miliz im Jemen mit Israels Erzfeind Iran verbündet. Sie hat auch nach der Waffenruhe im Libanon ihre Angriffe auf das rund 1.800 Kilometer entfernte Israel fortgesetzt. Die Miliz agiert nach eigenen Angaben zur Unterstützung der Palästinenser im Gazastreifen, wo Israel seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 Krieg gegen die islamistische Organisation führt.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, den 15. Dezember:

20.44 Uhr: Selenskyj kündigt humanitäre Hilfe für Syrien an

Die Ukraine ist nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj zu humanitärer Hilfe für Syrien bereit. In Absprache mit seiner Regierung sei Nahrungsmittelhilfe aus dem Programm „Grain from Ukraine“ erörtert worden, um der Bevölkerung Syriens zu helfen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. „Jetzt können wir den Syrern mit ukrainischem Weizen, Mehl und unserem Öl helfen - unseren Produkten, die weltweit zur Gewährleistung der Ernährungssicherheit eingesetzt werden.“

20.25 Uhr: Kameramann bei israelischem Angriff im Gazastreifen getötet laut Al-Dschasira

Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Flüchtlingslager im Gazastreifen ist laut Al-Dschasira ein Kameramann des Senders getötet worden. „Al-Dschasira-Kameramann Ahmed al-Luh wurde heute, Sonntag, bei einem israelischen Bombenangriff getötet“, teilte der Sender auf seiner arabischsprachigen Webseite mit. In einer Erklärung des Senders war von einer „gezielten Tötung“ des 39-Jährigen in der Flüchtlingssiedlung Nusseirat im Zentrum des Gazastreifens die Rede.

Der Sprecher der von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde, Mahmud Bassal, bestätigte den Tod des Kameramanns. Zudem seien bei dem Luftangriff drei Mitarbeiter der Behörde getötet worden, als ein Stützpunkt des Zivilschutzes in der Flüchtlingssiedlung beschossen worden sei. Die israelische Armee sagte auf Nachfrage, sie prüfe die Angaben.

20.00 Uhr: Britischer Minister - Haben Kontakt zu syrischen Rebellen

Großbritannien hat nach Angaben von Außenminister David Lammy Kontakt zur islamistischen Rebellengruppe, die den Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad angeführt hat. Die Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) bleibe zwar eine verbotene Organisation, sagte Lammy der BBC und dem Sender Sky News zufolge. „Aber wir können diplomatischen Kontakt unterhalten - und wir haben diplomatischen Kontakt, wie man es erwarten würde“, sagte Lammy. Auch die USA hatten nach Regierungsangaben schon Kontakt zu der Islamistengruppe, die dort ebenfalls verboten ist

18.14 Uhr: Israels Regierung plant Bevölkerungs-Verdopplung auf den besetzten Golanhöhen

Das israelische Kabinett hat einen Plan zur Verdopplung der Bevölkerung auf den besetzten Golanhöhen einstimmig verabschiedet. Dies teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntag mit. „Im Lichte des Krieges und der neuen Front in Syrien“ handele es sich um eine „Entscheidung, die die Ortschaften auf den Golanhöhen und den Staat Israel stärkt“, hieß es in der Erklärung.

17.16 Uhr: Dutzende Tote nach israelischem Angriff in Gaza laut Hamas

Bei einem israelischen Angriff auf eine ehemalige Schule im nördlichen Gazastreifen sind nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes mindestens 40 Menschen getötet worden. Das Gebäude in der Stadt Beit Hanun habe als Unterkunft für vom Krieg vertriebene Menschen gedient, sagte ein Sprecher. Viele der Opfer seien verbrannt. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. 

Der Vorfall ereignete sich am Sonntagmorgen. Israelische Truppen sollen die ehemalige Schule umstellt und das Feuer eröffnet haben, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. In diesem Bericht war zunächst von mindestens 15 Toten die Rede. Der Zivilschutzsprecher sagte mehrere Stunden später, die Zahl der Todesopfer sei auf mindestens 40 gestiegen. Arabische Medienberichte hatten zuvor darauf hingewiesen, dass es keine Möglichkeit gab, Schwerverletzte abzutransportieren und medizinisch zu versorgen. 

0.41 Uhr: Proteste in Israel: Tausende demonstrieren für Freilassung der Geiseln

In Israel sind am Samstagabend wieder tausende Menschen für ein Abkommen zur Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln auf die Straße gegangen. Eine Einigung könne „jetzt“ erzielt werden, sagte der Schauspieler Lior Ashkenazi vor den Protestierenden in Tel Aviv. Itzik Horn, dessen zwei Söhne seit mehr als 14 Monaten gefangengehalten werden, appellierte an die Regierung: „Beendet den Krieg, es ist an der Zeit zu handeln und alle nach Hause zu bringen.“

Nach monatelangen erfolglosen Verhandlungen hatten sich die Vermittler Katar, USA und Ägypten zuletzt wieder vorsichtig optimistisch über eine mögliche Einigung zwischen Israel und radikalislamischen Hamas auf eine Waffenruhe und die Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen geäußert. Katar erklärte, es gebe eine neue „Dynamik“ für Gespräche.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, den 14. Dezember:

14.26 Uhr: Laut Bericht weitere Tote bei neuem Angriff im Zentrum Gazas

Bei einem weiteren israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind einem palästinensischen Bericht zufolge mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen und viele weitere verletzt worden. Israel habe das Gemeindehaus in der Stadt Deir al-Balah im Zentrum des Gebiets getroffen, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. 

Dort seien Dutzende Vertriebene untergekommen. Unter den Getöteten soll demnach auch der Bürgermeister der Stadt sein. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, den Bericht zu prüfen.

Wafa meldete zudem weitere Tote bei mehreren israelischen Angriffen im Gazastreifen. So seien etwa sieben Menschen beim Beschuss eines ehemaligen Schulgebäudes in der Stadt Gaza ums Leben gekommen.

13.44 Uhr: Laut Bericht sieben Tote bei Angriff in der Stadt Gaza

Israels Armee hat einem palästinensischen Bericht zufolge erneut ein früher als Schule genutztes Gebäude im Gazastreifen beschossen. Dabei habe es sieben Tote und mehrere Verletzte gegeben, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Demnach sollen in dem Gebäude in der Stadt Gaza Vertriebene untergebracht gewesen sein.

Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen.

Israels Armee greift im Gaza-Krieg immer wieder auch ehemalige Schulgebäude an. Sie wirft der Hamas vor, diese für ihre Zwecke zu missbrauchen und dort etwa Kommandozentralen einzurichten.

10.28 Uhr: Nach Angaben von Aktivisten neue israelische Angriffe auf Militäranlagen in Damaskus

Israel hat Angaben von Aktivisten zufolge erneut Militärstandorte in und um Syriens Hauptstadt Damaskus angegriffen. "Die israelischen Angriffe haben ein Wissenschaftsinstitut zerstört", berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag. Zudem seien andere militärische Stellungen in Barse im Nordosten sowie ein Flughafen im Umland der Stadt angegriffen worden.

Der Beobachtungsstelle zufolge galten die Angriffe auch Lagerstätten für ballistische Raketen und Raketenwerfer in der Region Kalamun sowie "Tunneln" in den dortigen Gebirgszügen. Bereits am Freitag habe die israelische Luftwaffe eine "Raketenbasis auf dem Berg Kassiun in Damaskus" sowie einen Flughafen in der südlichen Provinz Sueida und ein "Forschungs- und Verteidigungslabor" in der Provinz Hama angegriffen, teilte die Beobachtungsstelle mit.

Seit dem Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad hat Israel hunderte Angriffe gegen militärische Einrichtungen ausgeführt. In einem internationale kritisierten Schritt haben israelische Streitkräfte zudem die Pufferzone zwischen Israel und Syrien in den Golanhöhen besetzt. 

7.16 Uhr: Jerusalems Kirchenführer fordern Waffenstillstand auch für Gaza

Die Patriarchen und Oberhäupter der Kirchen in Jerusalem haben nach dem Waffenstillstand zwischen Israel und Libanon auch ein Ende des Krieges in Gaza und den weiteren Kampfzonen der Region gefordert. In ihrer Weihnachtsbotschaft, die am späten Freitagabend in Jerusalem bekannt wurde, erneuerten sie ihren Appell zur Freilassung aller Gefangenen und Festgenommenen, zur Rückkehr der Obdachlosen und Vertriebenen und zur Behandlung der Kranken und Verwundeten.

Gleichzeitig forderten sie zur Rückgabe ungerechtfertigt beschlagnahmten oder bedrohten Eigentums auf und zum Wiederaufbau aller öffentlichen und privaten zivilen Gebäude, die beschädigt oder zerstört wurden.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, den 13. Dezember:

17.56 Uhr: Gegen Wiedererstarken des IS: Blinken sagt Irak nach Sturz von Assad Unterstützung zu

Die USA wollen den Irak dabei unterstützen, ein Wiedererstarken der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu verhindern. Er habe in einem Gespräch mit Regierungschef Mohammed Schia al-Sudani das Engagement der USA betont, mit dem Irak in Sicherheitsfragen zusammenzuarbeiten und dafür zu sorgen, dass die Souveränität des Landes gestärkt werde und erhalten bleibe, sagte Blinken am Freitag in Bagdad. Er rief zugleich den Irak auf, "seine eigene Souveränität sowie seine Stabilität und Sicherheit" zu stärken.
 
Blinken war vor dem Hintergrund der unsicheren Lage in Syrien nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad zu einer Nahost-Reise aufgebrochen. Nach seinen Besuchen in Jordanien und der Türkei traf er am Freitag zu einer unangekündigten Visite im Irak ein.
 
Die USA seien "entschlossen", ein Wiedererstarken der IS-Miliz zu verhindern. Die USA und der Irak hätten gemeinsam sehr erfolgreich das vor Jahren vom IS aufgebaute Kalifat beseitigt, betonte Blinken. 

16.52 Uhr: Niederländisches Gericht lehnt Verbot von Waffenexporten nach Israel ab

Ein niederländisches Gericht hat das von einer pro-palästinensischen Organisation geforderte umfassende Verbot von Waffenexporten nach Israel abgelehnt. „Es gibt keinen Grund, dem Staat ein vollständiges Verbot für den Export von militärischen Gütern und Gütern mit doppeltem Verwendungszweck aufzuerlegen“, erklärte das Den Haager Gericht am Freitag. Der niederländische Staat halte sich an völkerrechtliche Vorgaben zum Export von Waffen und Gütern, die für militärische Zwecke verwendet werden könnten, teilte das Gericht weiter mit.
 
Sollte das Risiko bestehen, dass ausgeführte Produkte zu völkerrechtswidrigen Zwecken eingesetzt werden, würden die niederländischen Behörden den Export verbieten, hieß es weiter. Das Gericht verwies auf eine kürzlich angefragt Ausfuhrgenehmigung, die die Behörden verweigert hätten.

16.15 Uhr: Israels Armee stellt erneut Waffen in Syrien sicher

Israels Armee hat eigenen Angaben nach bei ihrem andauernden Einsatz in Syrien erneut Waffen beschlagnahmt. Die Soldaten stärkten derzeit weiterhin in der Pufferzone zwischen den von Israel besetzten Golanhöhen und Syrien die israelische Verteidigung, teilte das Militär mit. Das israelische Vordringen auf syrisches Gebiet stößt international auch auf Kritik.
 
Israelische Fallschirmjäger hätten in der Gegend unter anderem Panzerabwehrraketen und Munition sichergestellt, hieß es von der Armee weiter. Bereits in den vergangenen Tagen hatten israelische Einheiten dort Waffen gefunden.

10.59 Uhr: Blinken sieht „ermutigende Anzeichen“ für Waffenruhe im Gazastreifen

US-Außenminister Antony Blinken sieht nach eigenen Angaben „ermutigende Anzeichen“ für eine Waffenruhe im Gazastreifen. Nach einem Gespräch mit seinem türkischen Kollegen Hakan Fidan sagte Blinken am Freitag, beide hätten „über Gaza gesprochen“ und die Möglichkeit, eine Waffenruhe zu erreichen. „Und was wir in den vergangenen Wochen gesehen haben, sind weitere ermutigende Anzeichen dafür, dass das möglich ist“, fuhr er fort.
 
„Wir haben darüber gesprochen, dass die Hamas unbedingt “Ja' zu dem möglichen Abkommen sagen muss, um endlich dazu beizutragen, dass es ein Ende hat„, sagte Blinken. “Und wir schätzen die Rolle sehr, die die Türkei spielen kann, indem sie ihre Stimme bei der Hamas einsetzt, um zu versuchen, zu einem Abschluss zu kommen."

8.53 Uhr: Israels Soldaten sollen im Winter weiter in Syrien bleiben

Israelische Soldaten sollen den Winter über auf der syrischen Seite des Bergs Hermon stationiert bleiben. Israels Verteidigungsminister Israel Katz habe die Armee angewiesen, einen Verbleib auf dem Gipfel des Bergs für die kommenden Monate vorzubereiten, teilte sein Büro mit. Dies sei aufgrund der Geschehnisse in Syrien bedeutend. Von dem strategisch wichtigen Ort aus lassen sich große Teile Syriens und Libanons überwachen. 

Der Berg sei „nach 51 Jahren wieder unter israelischer Kontrolle“, schrieb Katz auf der Plattform X. Er sprach von einem „aufregenden historischen Moment“.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, den 12. Dezember:

22.28 Uhr: 58 Tote bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen

Im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge bei einem israelischen Luftangriff am Donnerstagabend weitere 25 Menschen getötet worden. Der Angriff habe ein Haus im Flüchtlingslager Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens getroffen, erklärte der Sprecher der Zivilschutzbehörde, Mahmud Bassal, der Nachrichtenagentur AFP. Es gebe „mindestens 25 Märtyrer und 50 Verletzte“, erklärte er weiter. Damit ist die Zahl der am Donnerstag bei Luftangriffen im Gazastreifen getöteten Menschen den Angaben zufolge auf insgesamt 58 gestiegen.
 
Zuvor hatte die Behörde bereits 33 Tote gemeldet, darunter zwölf Sicherheitskräfte, die Hilfstransporte absicherten. Bassal zufolge kamen sieben der Sicherheitskräfte bei einem Angriff in der Stadt Rafah ums Leben, fünf weitere wurden in Chan Junis getötet. Zudem habe es rund 30 Verletzte gegeben, die meisten davon Kinder.
 
Die israelische Armee erklärte, sie habe in der Nacht „präzise Angriffe“ auf bewaffnete Hamas-Kämpfer ausgeführt, die sich im humanitären Korridor im Süden des Gazastreifens aufgehalten hätten. „Alle Terroristen, die eliminiert wurden, waren Mitglieder der Hamas und planten, humanitäre Hilfsgütertransporte gewaltsam zu entführen und sie der Hamas zu übergeben“, hieß es in einer Erklärung der Armee. Die Armee betonte, sie greife keine humanitären Hilfstransporte an und der humanitäre Korridor bleibe „offen und aktiv“.

21.34 Uhr: 25 Tote bei israelischem Angriff in Nuseirat

Bei einem israelischen Angriff im zentralen Abschnitt des Gazastreifens hat es palästinensischen Angaben zufolge am Abend wieder viele Tote gegeben. Mindestens 25 Palästinenser seien im Flüchtlingsviertel Nuseirat ums Leben gekommen, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Demnach hat Israels Militär dort Wohnhäuser getroffen. 
 
Die palästinensische Nachrichtenagentur meldete zugleich Dutzende Verletzte in Nuseirat. Laut dem Bericht griff Israels Luftwaffe mehrmals ein Gebäude und nahestehende Häuser an. Aufnahmen in den sozialen Medien sollen zeigen, wie Sanitäter im Anschluss teils regungslose und blutende Verletzte in eine Klinik tragen. 

20.30 Uhr: Tote im Libanon trotz Waffenstillstand mit Israel

Bei einem israelischen Angriff im Südlibanon ist nach Behördenangaben ein Mensch getötet worden. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, dass bei dem Angriff in Chiam nahe der Grenze zu Israel eine weitere Person verletzt worden sei.
 
Das israelische Militär gab an, im Südlibanon Bewegungen von Hisbollah-Mitgliedern registriert zu haben. Israels Luftwaffe hätte sie angegriffen. Die vom Iran unterstützte Hisbollah äußerte sich nicht.

18.18 Uhr: Blinken warnt vor neuen Konflikten in Syrien

US-Außenminister Antony Blinken hat nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad vor neuen Konflikte in Syrien gewarnt. Bei einem Besuch in Jordanien am Donnerstag verwies er auf die jüngsten Militäraktivitäten Israels und der Türkei auf syrischem Gebiet. Es sei „sehr wichtig, dass wir alle versuchen, sicherzustellen, dass wir keine zusätzlichen Konflikte auslösen“, sagte Blinken.
 
Zugleich verteidigte er die massiven israelischen Luftangriffe auf Ziele in Syrien. Das Ziel Israels sei es, sicherzustellen, dass die von der syrischen Armee zurückgelassene militärische Ausrüstung „nicht in falsche Hände gerät - in die von Terroristen, Extremisten und so weiter“. Die USA würden mit Israel und anderen über das weitere Vorgehen sprechen.

11.45 Uhr: Netanjahu: Besetzung syrischer Pufferzone nur vorübergehend

Die Stationierung israelischer Truppen in der 1974 eingerichteten Pufferzone zu Syrien ist nach Angaben Israels nur vorübergehend. Sie soll verhindern, „dass Dschihad-Gruppen das Vakuum füllen“, das durch das Ende der Assad-Herrschaft entstanden sei, heißt es in einer Erklärung des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Israel werde nicht zulassen, dass islamistische Gruppen israelische Gemeinden in den Golanhöhen bedrohen. Man werde Einheiten an strategischen Standorten in Grenznähe halten, „bis eine Truppe aufgestellt werden kann, die sich dem Abkommen von 1974 verpflichtet fühlt, um die Sicherheit an unserer Grenze zu gewährleisten“.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, den 11. Dezember:

8.40 Uhr: Vier Raketen aus Gazastreifen auf Israel abgefeuert

Militante Palästinenser im Gazastreifen haben erneut insgesamt vier Raketen auf Israel abgefeuert. Die Raketenabwehr habe zwei Geschosse abgefangen, teilte das israelische Militär mit. Zuvor seien zwei weitere Geschosse, die aus dem zentralen Abschnitt des Gazastreifens abgefeuert worden seien, in unbewohnten Gebieten in Israel eingeschlagen. Es gab keine Berichte zu Verletzten. Raketenangriffe aus dem seit mehr als einem Jahr heftig umkämpften Gazastreifen waren zuletzt eher selten geworden. 

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 10. Dezember:

17.46 Uhr: Israel: Haben syrische Kriegsmarine versenkt

Israels Marine hat nach Angaben von Verteidigungsminister Israel Katz die syrische Kriegsmarine zerstört. „Die Marine hat heute Nacht daran gearbeitet, die syrische Marine zu zerstören, und das mit großem Erfolg“, sagte Katz bei einem Truppenbesuch in Haifa. In sozialen Netzwerken waren Bilder von zerstörten und gesunkenen Kriegsschiffen in der syrischen Marinebasis Latakia zu sehen.

Der Angriff auf die syrische Marine sei Teil der Bemühungen Israels, alle militärischen Fähigkeiten zu zerstören, die Israel bedrohen könnten, fügte Katz hinzu. Zugleich warnte er die Rebellen in Syrien, die Machthaber Baschar al-Assad gestürzt hatten. „Wer Assads Weg fortsetzt, wird wie Assad enden“, sagte Katz. 

17.28 Uhr: 25 Tote bei israelischen Angriffen im Norden des Gazastreifens

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes mindestens 25 Menschen getötet worden. Die Angriffe hätten am Montagabend ein mehrstöckiges Wohnhaus im Norden des Gazastreifens getroffen, teilte der Zivilschutz am Dienstag mit. Unter den Toten seien auch Frauen und Kinder, 16 Leichen seien bereits identifiziert worden. Anwohner suchten in den Trümmern nach weiteren Opfern.

Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu dem Angriff. Der Norden des Gazastreifens ist seit mehr als zwei Monaten Schauplatz eines großangelegten israelischen Militäreinsatzes. Die israelische Armee will mit ihrem Vorgehen im Norden des Palästinensergebiets nach eigenen Angaben verhindern, dass sich Hamas-Kämpfer dort neu formieren.

15.15 Uhr: Israels Verteidigungsminister bestätigt Angriffe auf syrische Marineschiffe

Israel hat nach Angaben von Verteidigungsminister Israel Katz in der Nacht syrische Marineschiffe massiv mit Raketen angegriffen. Die israelischen Streitkräfte seien bereits seit mehreren Tagen in Syrien im Einsatz, „um strategische Einrichtungen anzugreifen und zu zerstören, die den Staat Israel bedrohen“, sagte Katz am Dienstag bei einem Besuch auf einem Marinestützpunkt in der Stadt Haifa im Norden Israels. „Die Marine hat letzte Nacht mit großem Erfolg die syrische Flotte zerstört“, verkündete Katz.

In Syrien hatten islamistische Kämpfer im Zuge ihrer Offensive gegen die syrischen Regierungstruppen am Sonntag die Hauptstadt Damaskus erreicht und den langjährigen Machthaber Baschar al-Assad gestürzt. Seitdem weitete Israel seine Luftangriffe auf das Nachbarland massiv aus und rückte in eine Pufferzone auf den besetzten Golanhöhen vor.

12.15 Uhr: Israel dementiert Berichte über israelische Panzer nahe Damaskus

Israel hat Medienberichten widersprochen, denen zufolge israelische Panzer nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus stehen sollen. Der israelische Militärsprecher in arabischer Sprache schrieb auf der Plattform X, Berichte über israelische Streitkräfte, die sich Damaskus näherten, seien „komplett falsch“. 

Israelische Truppen befänden sich lediglich in der Pufferzone zwischen den von Israel besetzten Golanhöhen und Syrien und an „Verteidigungspunkten nahe der Grenze“, schrieb Sprecher Avichai Adraee. Ziel sei es, die Grenze zu Israel zu schützen. Ausläufer der Pufferzone liegen rund 50 Kilometer von Damaskus entfernt.

08.28 Uhr: Seit Assad-Sturz mehr als 300 israelische Angriffe auf Syrien

 Seit dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad hat Israel nach Angaben von Aktivisten mehr als 300 Luftangriffe auf das Nachbarland geflogen. Seit Sonntagmorgen seien fast 310 Angriffe von „israelischen Kampfflugzeugen“ ausgeführt worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag mit. Kurz zuvor hatten Journalisten der Nachrichtenagentur AFP in der Hauptstadt Damaskus von lauten Explosionen berichtet.

Nach Angaben der in Großbritannien ansässigen Beobachtungsstelle zerstörte die israelische Arme „die wichtigsten militärischen Anlagen in Syrien“. Unter anderem wurden demnach Flughäfen, Waffen- und Munitionslager sowie militärische Forschungszentren ins Visier genommen. Die Organisation bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk von Aktivisten in Syrien, oft lassen sich die Angaben der Organisation nicht unabhängig überprüfen.

21.15 Uhr: Aktivisten: Israel greift Syriens Militäranlagen massiv an

Nach dem Sturz der Assad-Regierung bleibt militärisches Gerät zurück, das auch in die Hände der Aufständischen fallen könnte. Israel bombardiert das Land laut Aktivisten nun so schwer wie noch nie.

Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad fliegt Israel laut Aktivisten seine bisher schwersten Angriffe in Syrien. Innerhalb weniger als zwölf Stunden habe Israel mehr als 100 Ziele im Land angegriffen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Es seien die „schwersten Angriffe (Israels) in der Geschichte Syriens“, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel-Rahman, der Deutschen Presse-Agentur.

Mit den Angriffen will Israel offenbar wichtige militärische Anlagen und Fähigkeiten der Assad-Regierung zerstören. Die Luftangriffe hätten Forschungszentren, Waffenlager, Marine-Schiffe, Flughäfen und Luftflotten getroffen, hieß es. Auch die syrische Luftabwehr sei mit den Angriffen in Damaskus, Homs, Hama, Latakia und Daraa außer Betrieb gesetzt worden.

Israels äußerte sich auf Nachfrage nicht zu den Angriffen. Israel hatte in Syrien immer wieder Ziele Iran-treuer Milizen bombardiert, um den Einfluss des Erzfeinds Iran zu verringern, und diese Angriffe nach Beginn des Gaza-Kriegs vor 14 Monaten noch verstärkt. 

Nach dem Sturz Assads hatte Israels Luftwaffe nach Medienberichten bereits eine Chemiewaffenfabrik in Syrien angegriffen - Berichten zufolge aus Sorge, die Waffen könnten in die Hände von Rebellen fallen.

20.31 Uhr: Netanjahu bezeichnet Prozess gegen sich als Verfolgung

Israels Regierungschef Netanjahu muss sich Korruptionsvorwürfen stellen. Bevor er erstmals vor Gericht befragt wird, spricht er von systematischer Verfolgung und Hexenjagd. Die Presse verbreite Lügen.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den Korruptionsprozess gegen sich am Vorabend seiner ersten Anhörung vor Gericht als systematische Verfolgung seiner Person kritisiert. Es finde eine „brutale Hexenjagd“ statt. Den Medien warf er bei einer Pressekonferenz vor, Lügen zu verbreiten. Zugleich kündigte der 75-Jährige an, er werde sich gegen die Vorwürfe zur Wehr setzen. „Ich werde reden. Ich habe acht Jahre auf den Tag gewartet, die Wahrheit präsentieren zu können“, sagte er vor Journalisten.

Die Sitzung mit drei Richtern soll in einem unterirdischen Saal des Tel Aviver Bezirksgerichts stattfinden. Sie war aus Sicherheitsgründen aus Jerusalem verlegt worden. Insgesamt zwölf Minister seines Kabinetts hatten wegen der kriegerischen Konflikte in der Region eine Verschiebung der Befragung Netanjahus gefordert. Die Justiz lehnte das ab. Es ist das erste Mal, dass ein amtierender Ministerpräsident in Israel vor Gericht steht. Der Prozess könnte Jahre dauern.

20.06 Uhr: UNO: Israels Vorrücken in Pufferzone zu Syrien verletzt internationales Abkommen

Das Vorrücken der israelischen Armee in die Pufferzone zu Syrien auf den Golanhöhen verletzt nach Angaben der UNO das 1974 zwischen beiden Staaten geschlossene Abkommen. Nach wie vor sei die israelische Armee an drei Orten in der entmilitarisierten Zone präsent, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric am Montag am UN-Hauptsitz in New York. Die UNO habe die israelischen Vertreter darauf hingewiesen, dass dies „eine Verletzung des Entflechtungsabkommen von 1974“ bedeute.

Nach dem Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad hatte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu die Armee angewiesen, in die Pufferzone auf den Golanhöhen einzurücken und die Kontrolle über dieses Gebiet sowie „angrenzende strategische Positionen“ zu übernehmen.

Israel werde es „keiner feindlichen Kraft erlauben, sich an unserer Grenze festzusetzen“, begründete Netanjahu dieses Vorgehen. Das seit Jahrzehnten geltende Abkommen mit Syrien über die Pufferzone erklärte er für beendet.

15.37 Uhr: Erste „Terror“-Anklagen in Israel gegen Hamas-Mitglieder seit 7. Oktober 2023

Erstmals seit Beginn des Gaza-Krieges vor rund 14 Monaten sind in Israel Anklagen gegen Hamas-Mitglieder wegen Vorwürfen des „Terrorismus“ erhoben worden. Die drei angeklagten Mitglieder der islamistischen Palästinenserorganisation waren im Gazastreifen festgenommen worden, wie die israelische Polizei am Montag mitteilte. Sie werden den Angaben zufolge beschuldigt, einer „Terrororganisation“ anzugehören und Angriffe auf Zivilisten und Sicherheitskräfte in Israel geplant zu haben.

Die Ermittlungen zu den Vorwürfen gegen die drei Hamas-Mitglieder seien abgeschlossen, und die Militärstaatsanwaltschaft habe die Anklagen bei Gericht eingereicht, erklärte die Polizei. Es sei „das erste Mal seit dem Beginn des Krieges“ sei, dass solche Anklagen erhoben worden seien.

12.16 Uhr: Israelische Armee meldet erstmals seit Waffenruhe Tötung von Soldaten im Libanon

Erstmals seit Beginn der Waffenruhe im Libanon Ende November sind in dem Land nach Angaben der israelischen Armee israelische Soldaten getötet worden. Vier Reservisten eines Bataillons seien am Sonntag im Südlibanon "im Kampf gefallen", erklärte das Militär am Montag. Nähere Angaben machte die Armee nicht. Laut der Waffenstillstandsvereinbarung zwischen der israelischen Armee und der libanesischen Hisbollah-Miliz hat das Militär noch etwas weniger als 50 Tage Zeit, um sich schrittweise aus dem Libanon zurückzuziehen.

Das Abkommen sieht vor, dass libanesische Soldaten und UN-Friedenstruppen die Kontrolle im Süden des Landes übernehmen. Auch die Hisbollah soll sich vollständig aus dem Grenzgebiet zu Israel zurückziehen. Die am 27. November in Kraft getreteneVereinbarung über die Feuerpause war nach internationaler Vermittlung zustandegekommen, nachdem sich der Konflikt zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz zuletzt massiv verschärft hatte.

11.11 Uhr: Libanon: Ein Toter und vier Verletzte bei Angriff Israels

Die Waffenruhe Israels mit der Hisbollah ist noch keine zwei Wochen in Kraft - Angriffe gab es seitdem mehrfach. Jetzt gibt es Opfer im Südlibanon.

Bei einem israelischen Luftangriff im Südlibanon sind nach offiziellen Angaben ein Mensch getötet und vier Soldaten der staatlichen Armee verletzt worden. Israel habe einen Kontrollpunkt im Ort Bint Dschubail angegriffen und den Fahrer eines Autos getötet, teilte die Armee mit. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht. 

10.11 Uhr: Freilassung weiterer Geiseln aus Gaza möglich

Israel und die islamistische Hamas verhandeln Medienberichten zufolge über einen möglichen Austausch weiterer Geiseln aus dem Gazastreifen gegen palästinensische Gefangene. Israel werde dabei nicht weniger als 100 Gefangene freilassen im Gegenzug für eine bisher unbekannte Zahl an Geiseln aus der Gewalt der Hamas, berichtete der arabische Nachrichtenkanal „Asharq News“ unter Berufung auf mit dem Deal vertraute Personen. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es nicht.

9.29 Uhr: Drohne schlägt in Haus in israelischer Stadt Javne ein

Eine offensichtlich aus dem Jemen gestartete Drohne ist nach Militärangaben in der israelischen Stadt Javne südlich von Tel Aviv eingeschlagen. Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom wurde die oberste Etage eines 15-stöckigen Hauses getroffen. Es sei dichter Rauch aufgestiegen. Niemand sei jedoch verletzt worden. Den Militärangaben zufolge hatten die Warnsirenen nicht wie üblich geheult. Man prüfe den Vorfall. 

Erst am Sonntag war eine vom Jemen aus in Richtung Israel abgefeuerte ballistische Rakete abgefangen worden. Wie die libanesische Hisbollah ist die Huthi-Miliz im Jemen mit dem Iran verbündet. Sie hat auch nach der Waffenruhe im Libanon ihre Angriffe auf Israel fortgesetzt. 

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 8. Dezember: 

21.28 Uhr: Israelische Armee meldet Angriffe auf Hisbollah-Kämpfer im Libanon

Die israelische Armee hat am Sonntag nach eigenen Angaben mehrere Angriffe gegen Hisbollah-Kämpfer im Libanon ausgeführt. Bei einem Luftangriff im Süden des Landes seien Kämpfer der pro-iranischen Miliz getroffen worden, die sich in einem „Waffenlager“ aufgehalten hätten, teilte das Militär mit. Damit hätten sie gegen das Abkommen für die Waffenruhe im Libanon verstoßen.

Die israelische Armee habe im Laufe des Tages außerdem mehrere Angriffe gegen weitere Hisbollah-Kämpfer ausgeführt, „die eine Bedrohung darstellten“, hieß es in der Mitteilung weiter. Details zu diesen Angriffen nannte die Armee nicht.

21.08 Uhr: US-Kampfflugzeuge bombardieren mehr als 75 IS-Ziele in Syrien

Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad haben die US-Streitkräfte am Sonntag dutzende Angriffe auf Stellungen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien ausgeführt. Kampfflugzeuge hätten am Sonntag mehr als 75 IS-Ziele im Zentrum Syriens angegriffen, teilte das US-Zentralkommando (Centcom) im Onlinedienst X mit. Ziel der Angriffe sei es gewesen zu verhindern, dass der IS den Vorteil der aktuellen Umsturz-Situation in Syrien ausnutze. 

Bei den Angriffen seien Kampfflugzeuge vom Typ B-52, F-15 und A-10 zum Einsatz gekommen, hieß es weiter. Wir werden nicht zulassen, dass sich der IS neu formiert und die derzeitige Situation in Syrien ausnutzt", erklärte Centcom-Befehlshaber Michael Kurilla. "Alle Organisationen in Syrien sollten wissen, dass wir sie zur Rechenschaft ziehen werden, wenn sie mit dem IS in irgendeiner Weise zusammenarbeiten oder ihn unterstützen."

20.54 Uhr: Trotz Waffenruhe erneut Tote im Libanon

Bei einem israelischen Luftangriff im Südlibanon sind nach Behördenangaben zwei Menschen getötet worden. Die Opfer seien ein Mann und eine Frau gewesen, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Der Angriff habe sich in dem Ort Dibbin nahe der Grenze zu Israel ereignet.

Das israelische Militär gab an, Hisbollah-Mitglieder angegriffen zu haben, die in einem Waffenlager operiert hätten

20.20 Uhr: Fast 1.000 Tote seit Beginn der Rebellenoffensive in Syrien

Seit Beginn der Großoffensive der Rebellen in Syrien sind nach Angaben von Aktivisten 910 Menschen getötet worden. Darunter sein 138 Zivilisten, unter ihnen mehrere Kinder, meldet die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Unter den Toten seien auch 380 syrische Soldaten und verbündete Kämpfer sowie 392 Aufständische der Rebellenallianz. 

Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien ist seit Jahren eine der führenden Quellen für Informationen aus dem Bürgerkriegsland. Sie stützt sich auf ein Netz von Informanten in Syrien.

19.09 Uhr: Assad und seine Familie laut russischen Nachrichtenagenturen in Moskau

Der durch eine Offensive islamistischer Kämpfer gestürzte syrische Präsident Baschar al-Assad ist nach Angaben russischer Medien nach Moskau geflohen. „Assad und seine Familienmitglieder sind in Moskau angekommen“, berichteten die staatlichen Nachrichtenagenturen Tass und Ria Nowosti am Sonntag unter Berufung auf eine Quelle im Kreml. Russland habe „aufgrund humanitärer Erwägungen“ Asyl gewährt.

18.22 Uhr: Israels Armee sieht Syrien als weitere Front an

Israel sieht sich nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad mit einer weiteren Front auf den Golanhöhen zu Syrien konfrontiert. „Seit gestern Abend sind wir an vier Fronten im Kampfeinsatz. Die Bodentruppen kämpfen an vier Fronten: gegen den Terrorismus in Judäa und Samaria, im Gazastreifen, im Libanon, und gestern Abend haben wir Truppen in syrisches Gebiet verlegt“, sagte Generalstabschef Herzi Halevi vor Rekruten. Judäa und Samaria sind die israelischen Namen für das besetzte Westjordanland. Israel betonte jedoch, dass die Armee sich nicht in die internen Ereignisse in Syrien einmischen werde.

17.42 Uhr: Plünderungen in Assad-Residenz und Irans Botschaft in Damaskus - Feuer im Palast

Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad durch islamistische Kämpfer sind Plünderer und Schaulustige in den Präsidentenpalast, in Assads Residenz und in die iranische Botschaft in Damaskus eingedrungen. Dabei wurde am Sonntag eine Empfangshalle des Palasts in Brand gesetzt. Die einige Kilometer vom Präsidentenpalast entfernte Assad-Residenz wurde fast völlig leer geplündert. In der iranischen Botschaft richteten die Eindringlinge große Verwüstungen an.

17.16 Uhr: Gebäude von Sicherheitsbehörden in Damaskus in Flammen laut Aktivisten 

Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad stehen nach Angaben von Aktivisten und von Journalisten der Nachrichtenagentur AFP in Damaskus mehrere Gebäude von Sicherheitsbehörden in Flammen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte führte die Brände auf israelische Luftangriffe in einem Gebiet mit Gebäuden von Sicherheitsbehörden zurück, darunter Geheimdienste, Zoll und ein Armee-Hauptquartier. Ein AFP-Fotograf sah Flammen in dem Komplex der Sicherheitsbehörden, in dem auch der Militärgeheimdienst seinen Sitz hat.

Auch ein Gebäude der Kriminalpolizei brannte, wie AFP-Fotografen vor Ort berichteten. „Israelische Luftangriffe hatten einen Sicherheitskomplex in Damaskus als Ziel“, erklärte die Beobachtungsstelle. Sie bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk von Aktivisten in Syrien, ihre Angaben sind schwer zu überprüfen.

17.12 Uhr: Nach Sturz Assads - Türkei ruft syrische Flüchtlinge zur Rückkehr auf

Nach dem Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad durch islamistische Aufständische hat die Türkei die Millionen von syrischen Flüchtlinge zur Rückkehr in ihre Heimatgebiete aufgerufen. Die Flüchtlinge könnten nun „in ihre Heimat zurückkehren“, sagte der türkische Außenminister Hakan Fidan am Sonntag beim Doha Forum, einer internationalen politischen Konferenz in Katar.

Es sei nun an der Zeit für die Syrer, „sich zu vereinen und das Land wiederaufzubauen“, betonte Fidan. Die Türkei teilt eine lange Landgrenze mit Syrien und hat fast drei Millionen Flüchtlinge aus dem südlichen Nachbarland aufgenommen.

Fidan rief zugleich zu einer „reibungslosen Machtübergabe“ in Syrien auf. Es müsse energisch „mit dem syrischen Volk“ sowie internationalen Akteuren zusammengearbeitet werden, um „eine gute und reibungslose Übergangsperiode“ sicherzustellen und dafür zu sorgen, dass Zivilisten „kein weiterer Schaden“ zugefügt werde.

16.41 Uhr: Israelischer Luftangriff in Damaskus laut Aktivisten

Die israelische Luftwaffe hat nach Angaben von Aktivisten zum ersten Mal seit dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad in Syriens Hauptstadt Damaskus angegriffen. Das Militär habe in der Nähe des Militärflughafens angegriffen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. 

Darüber hinaus habe es auch einen Angriff in der Umgebung von Damaskus gegeben. Israel habe innerhalb der vergangenen Stunden mehrmals in Syrien angegriffen, hieß von der Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien.

16.05 Uhr: Israel erklärt Abkommen mit Syrien über Truppenentflechtung beendet

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat das militärische Entflechtungsabkommen von 1974 mit Syrien für faktisch beendet erklärt. Hintergrund ist der Sturz von Machthaber Baschar al-Assad. Die im Anschluss an den Jom-Kippur-Krieg 1973 geschlossene Vereinbarung sei in der Nacht zu Sonntag zusammengebrochen, nachdem die syrische Armee ihre Stellungen aufgegeben habe, sagte Netanjahu. 

„Wir haben der israelischen Armee den Befehl erteilt, diese Stellungen zu übernehmen, um sicherzustellen, dass sich keine feindlichen Kräfte direkt an der Grenze Israels festsetzen“, fügte der Regierungschef hinzu. Dies sei eine vorübergehende Maßnahme, bis eine geeignete Lösung gefunden werde. 

Mit dem Abkommen von 1974 wurde unter anderem eine Pufferzone entlang der Grenze eingerichtet, die seither von Blauhelmen der Undof-Mission kontrolliert wird.

15.37 Uhr: Islamistische Kämpfer verhängen Ausgangssperre in Damaskus bis Montagfrüh

Nach der Einnahme von Damaskus haben die islamistischen Kämpfer der Gruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) eine Ausgangssperre bis Montagfrüh verhängt. Diese solle bis 5.00 Uhr Ortszeit (3.00 Uhr MEZ) gelten, kündigten sie am Sonntagnachmittag in der syrischen Hauptstadt an. Die HTS-Kämpfer und mit ihr verbündete Milizen hatten am Sonntagmorgen die Einnahme von Damaskus und die Flucht des syrischen Herrschers Baschar al-Assad verkündet.

13.46 Uhr: Israel greift syrische Armeestellungen nahe der Hauptstadt Damaskus an

Nach der Einnahme von Damaskus durch islamistische Kämpfer hat Israel nach Angaben von Aktivisten Stellungen der syrischen Armee nahe der Hauptstadt angegriffen. Ziele seien unter anderem Waffenlager der syrischen Armee gewesen, teilte am Sonntag die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Diese bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien, ihre Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

13.14 Uhr: Scholz nennt Sturz Assads in Syrien „eine gute Nachricht“

Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Sturz von Syriens langjährigem Machthaber Baschar al-Assad als „eine gute Nachricht“ begrüßt. In einer Erklärung begründete Scholz diese Einschätzung am Sonntag damit, dass Assad „sein eigenes Volk auf brutale Weise unterdrückt, unzählige Leben auf dem Gewissen und zahlreiche Menschen zur Flucht aus Syrien getrieben“ habe. Nun komme es „darauf an, dass in Syrien schnell Recht und Ordnung wieder hergestellt“ würden.

12.49 Uhr: Russland: Assad ist "zurückgetreten" und hat Syrien verlassen

Russland hat bestätigt, dass Baschar al-Assad in Syrien nicht mehr an der Macht und außer Landes geflohen ist. Assad sei "zurückgetreten" und habe Syrien verlassen, erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Sonntag in Moskau, ohne Angaben dazu zu machen, wohin der bisherige Machthaber ausreiste. Assads Machtverzicht seien "Verhandlungen" zwischen ihm und "einer gewissen Zahl von Teilnehmern an dem bewaffneten Konflikt" in Syrien vorausgegangen, an denen Russland nicht beteiligt gewesen sei.

 

11.47 Uhr: Israel verlegt Truppen in Pufferzone zu Syrien auf den Golanhöhen

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge Soldaten in die entmilitarisierte Pufferzone zu Syrien auf den Golanhöhen entsendet. „Angesichts der Entwicklungen in Syrien und auf der Grundlage (...) der Möglichkeit, dass bewaffnete Gruppen in die Pufferzone eindringen könnten“, habe die Armee dort Truppen positioniert, erklärte die Armee am Sonntag. Die Soldaten seien an mehreren für die Verteidigung wichtigen Orten eingesetzt worden, „um die Sicherheit der Gemeinden auf den Golanhöhen und der israelischen Bürger zu gewährleisten“, hieß es in der Erklärung weiter.
 
Die Armee betonte zudem, sie werde sich nicht in die Ereignisse in Syrien einmischen. Dort haben von Islamisten angeführte Milizen am Sonntag nach ihrem Vorrücken in mehreren Städten seit vergangener Woche den Sturz der Regierung von Machthaber Baschar al-Assad verkündet.

10.10 Uhr: Syrien: Botschaft des Iran in Damaskus angegriffen

In der syrischen Hauptstadt Damaskus ist nach dem von islamistischen Kämpfern verkündeten Ende der Regierung von Machthaber Baschar al-Assad offenbar die iranische Botschaft attackiert und geplündert worden. "Unbekannte" hätten nach dem Sturz des vom Iran unterstützten Assad die diplomatische Vertretung attackiert, hieß es in einem am Sonntag ausgestrahlten Bericht des iranischen Staatsfernsehens. Zu sehen waren darin in Damaskus gedrehte Bilder des saudiarabischen Fernsehsenders Al-Arabija, welche die Plünderung der Botschaft zeigen sollten.

7.16 Uhr: Islamistische Kämpfer erklären Einnahme von Damaskus und Ende der Assad-Regierung

Die Assad-Regierung in Syrien ist offenbar Geschichte: Die islamistischen Kämpfer der Gruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und mit ihr verbündete Milizen verkündeten am Sonntag die Einnahme der Hauptstadt Damaskus und die Flucht von Machthaber Baschar al-Assad. Nach der „Unterdrückung“ unter der mehr als fünf Jahrzehnte währenden Herrschaft von Assads Baath-Partei sei nun „der Beginn einer neuen Ära für Syrien“ gekommen, erklärten die islamistischen Kämpfer im Onlinedienst Telegram.
 
„Der Tyrann Baschar al-Assad ist geflohen“, erklärten die Kämpfer im Onlinenetzwerk Telegram. Die Kämpfer riefen die ins Ausland geflüchteten Syrer auf, in ein „freies Syrien“ zurückzukehren. Bewohner von Damaskus gaben gegenüber der Nachrichtenagentur AFP an, schwere Schüsse gehört zu haben.
 
Assad habe Syrien über den internationalen Flughafen von Damaskus verlassen, bevor sich die Mitglieder der Streit- und Sicherheitskräfte von dem Gelände zurückgezogen hätten, teilte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, mit. AFP konnte die Angaben zunächst nicht unabhängig bestätigen. 

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 7. Dezember: 

21.44 Uhr: Syrische Rebellen: Werden keine chemischen Waffen einsetzen

Die führende Rebellengruppe bei der Offensive gegen die syrische Regierung hat den Einsatz chemischer Waffen ausgeschlossen. 

Man wolle der Weltgemeinschaft versichern, dass man verantwortungsvoll mit dem Chemiewaffenarsenal der syrischen Regierung umgehen werde, hieß es in einer Mitteilung der islamistischen Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS). 

20.44 Uhr: Mehrere Tote bei israelischen Angriffen im Libanon

Bei israelischen Luftangriffen im Libanon sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums insgesamt sechs Menschen ums Leben gekommen.

Einer der Luftschläge ereignete sich in der Ortschaft Beit Lif nahe der israelischen Grenze. Dabei starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums fünf Menschen. Fünf weitere wurden demnach verletzt. 

17.44 Uhr: 21 Tote bei israelischem Angriff in Gaza

Die israelische Armee hat nach palästinensischen Angaben bei einem Angriff im Gazastreifen 21 Menschen getötet und etwa 30 weitere verletzt. Der Luftangriff habe ein Wohnhaus im Flüchtlingsviertel Nuseirat getroffen, sagten Mitarbeiter des Al-Awda-Krankenhauses der Deutschen Presse-Agentur. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

17.35 Uhr: Israels Armee hilft UN in Syrien bei Abwehr eines Angriffs

Nach einem Angriff auf einen UN-Posten in Syrien unterstützt Israels Armee eigenen Angaben nach die Blauhelmsoldaten bei der Abwehr der Attacke. Bewaffnete hätten die Stellung der Vereinten Nationen im Gebiet der Stadt Hader, die nahe der Grenze zu Israel liegt, angegriffen, teilte das israelische Militär mit.

Israels Armee hatte zuvor ihre Truppen auf den annektierten Golanhöhen in der Grenzregion zu Syrien angesichts der Entwicklungen im Nachbarland aufgestockt.

17.10 Uhr: Israelische Armee meldet Angriff auf einen Hisbollah-Kämpfer im Südlibanon

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei einem Angriff im Süden des Libanon einen Hisbollah-Kämpfer ins Visier genommen. Bei ihrem Vorgehen gegen „Aktivitäten, die eine Bedrohung“ für Israel darstellten, habe die Armee „einen Hisbollah-Terroristen identifiziert, von dem eine Gefahr für die im Südlibanon stationierten Truppen“ und eine „Verletzung der Waffenruhe“ ausgegangen sei. Die Luftwaffe habe „den Terroristen getroffen“.

Der Vorfall ereignete sich zehn Tage nach Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon. Die Vereinbarung über die Feuerpause war nach unter internationaler Vermittlung zustande gekommen, nachdem sich der Konflikt zuletzt verschärft hatte.

16.02 Uhr: Syrische Präsidentschaft weist Berichte über Flucht von Assad aus Damaskus zurück

Die syrische Präsidentschaft hat Berichte dementiert, wonach Staatschef Baschar al-Assad Damaskus verlassen habe, während regierungsfeindliche Kämpfer in Richtung der Hauptstadt vorrücken. Assad gehe „seiner Arbeit und seinen nationalen und verfassungsmäßigen Pflichten von der Hauptstadt aus nach“, teilte sein Büro am Samstag mit. In der Erklärung wurden zudem „Gerüchte und falsche Nachrichten über die Abreise von Präsident Baschar al-Assad aus Damaskus“ verurteilt.

15.11 Uhr: Islamistische Kämpfer in Syrien stehen nach eigenen Angaben kurz vor Damaskus

In Syrien stehen die regierungsfeindlichen islamistischen Kämpfer nach ihrem rasanten Vormarsch eigenen Angaben zufolge kurz vor der Hauptstadt Damaskus, dem Machtzentrum der Regierung von Baschar al-Assad. Ein Militärchef der Islamisten teilte am Samstag der Nachrichtenagentur AFP mit, seine Kämpfer seien „weniger als 20 Kilometer“ vom südlichen Zugang der Hauptstadt entfernt„ und hätten begonnen, die Hauptstadt “einzukreisen„. Der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge zogen die Regierungstruppen aus der Umgebung von Damaskus ab. In Katar trafen sich unterdessen die Außenminister der in den syrischen Bürgerkrieg verwickelten Länder Iran, Russland und Türkei zu Gesprächen.

14.53 Uhr: Mit Assad-Regierung verbündete Hisbollah schickt 2000 Kämpfer in Süden Syriens

Die mit der syrischen Regierung verbündete pro-iranische Hisbollah hat nach eigenen Angaben zu deren Unterstützung 2000 Kämpfer in eine ihrer Hochburgen im Süden Syriens entsandt. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Samstag aus Hisbollah-nahen Kreisen erfuhr, schickte die Miliz 2000 ihrer Kämpfer in die Gegend von Kusair, um die Stadt im Falle eines Angriffs der Gegner von Machthaber Baschar al-Assad „zu verteidigen“. Demnach war die vom Iran ausgerüstete Miliz „noch nicht an Kämpfen“ gegen regierungsfeindliche Kämpfer beteiligt.

Die Bergregion Kusair und die strategisch wichtige gleichnamige Stadt im Süden Syriens liegen nahe der Grenze zum Libanon. Sie gilt als Hochburg der Hisbollah-Miliz. Die Miliz unterhält dort unter anderem einen Militärstützpunkt und ein Trainingslager.

13.40 Uhr: Regierungsfeindliche Kämpfer: Einkreisen von Syriens Hauptstadt Damaskus begonnen

Die regierungsfeindlichen Kämpfer in Syrien haben nach eigenen Angaben damit begonnen, die Hauptstadt Damaskus einzukreisen. Hassan Abdel Ghani, ein Militärchef der islamistischen Allianz, welche die Offensive im Nordwesten des Landes gestartet hatte, teilte der Nachrichtenagentur AFP am Samstag mit: "Unsere Kräfte haben mit der letzten Phase der Einkreisung der Hauptstadt Damaskus begonnen." Zuvor hatten Aktivisten den Abzug der syrischen Armee aus Orten rund zehn Kilometer von Damaskus gemeldet; das syrische Verteidigungsministerium dementierte die Angaben.

13.15 Uhr: Israel tötet Motorradfahrer im Südlibanon

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben trotz der Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz im Süden des Landes einen Motorradfahrer getötet. Bei dem Mann habe es sich um einen Hisbollah-Terroristen gehandelt, der eine Gefahr für israelische Soldaten dargestellt habe, teilte die Armee auf Anfrage mit. 

Libanons staatliche Nachrichtenagentur NNA hatte zuvor berichtet, der Mann sei in dem Dorf Deir Seriane von einer Rakete getroffen worden, die von einer israelischen Drohne aus abgeschossen worden sei. 

12.30 Uhr: Palästinenser bei Jerusalem erschossen laut Polizei

Ein Palästinenser hat nach Angaben der israelischen Polizei in einem Kontrollposten bei Jerusalem Feuerwerksknaller auf israelisches Sicherheitspersonal abgefeuert und ist erschossen worden. Bei dem 27-Jährigen, der ein Hemd mit dem Logo der IS-Terrormiliz aus Syrien getragen habe, sei auch ein Messer gefunden worden. Der Vorfall ereignete sich im Kontrollposten Kalandia bei Ramallah, einem der wichtigsten Übergänge vom Westjordanland Richtung Jerusalem. 

Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte den Tod des Mannes, dessen Leiche vom palästinensischen Rettungsdienst Roter Halbmond in ein Krankenhaus gebracht worden sei. 

11.59 Uhr: Hamas-Umfeld - Neue Verhandlungen über Gaza-Waffenruhe wohl nächste Woche

Die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg werden nach Angaben aus dem Umfeld der Hamas voraussichtlich in der kommenden Woche wieder aufgenommen. In Kairo werde „sehr wahrscheinlich“ nächste Woche eine neue Verhandlungsrunde beginnen, in der „Ideen und Vorschläge für eine Waffenruhe und einen Gefangenenaustausch diskutiert“ werden sollten, teilte am Samstag eine der Hamas-Delegation nahestehende Quelle der Nachrichtenagentur AFP mit.

Gelobt wurden von dieser Quelle die Vermittlungsbemühungen mehrerer Staaten. „Die Ägypter, Katarer, Türken und andere Parteien haben lobenswerte Anstrengungen unternommen, um den Krieg zu beenden“, hieß es.

11.17 Uhr: Israel schickt mehr Soldaten an Grenze zu Syrien

Die israelische Armee (IDF) verstärkt angesichts des Vormarsches syrischer Rebellen auch in unmittelbarer Nähe der Grenze zu Israel seine Truppen auf den Golanhöhen. „Entsprechend der Lagebeurteilung beruft die IDF zusätzliche Kräfte für Verteidigungsaufgaben in der Region der Golanhöhen an der israelisch-syrischen Grenze ein“, teilte die Armee auf Telegram mit. Angaben zum Umfang der Verstärkungen machte die Armee auch auf Anfrage hin zunächst nicht. Es war bereits die zweite Ankündigung dieser Art binnen 24 Stunden.

9.21 Uhr: Israel - Erneut Rakete aus dem Jemen abgefangen

Israels Luftwaffe hat nach Militärangaben eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Das Geschoss habe noch außerhalb des israelischen Luftraums zerstört werden können. Luftalarm sei deshalb nicht ausgelöst worden. 

In der Vergangenheit hatte die mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz im Jemen wiederholt Raketen und Drohnen Richtung Israel abgefeuert, um nach eigener Darstellung die Hamas im Gazastreifen gegen die israelische Armee zu unterstützen. Zunächst gab es aber vonseiten der Huthi-Miliz keine Angaben zu einem neuen Angriff auf Israel.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 6. Dezember: 

17.07 Uhr: Zivilschutz: 29 Tote bei israelischen Angriffen nahe Krankenhaus im Gazastreifen

Bei israelischen Angriffen in der Nähe eines Krankenhauses im Gazastreifen sind nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes mindestens 29 Menschen getötet worden. Dutzende weitere Menschen seien bei den Angriffen am Freitag verletzt worden, sagte ein Sprecher der Behörde. Die israelische Armee erklärte, sie habe keine Angriffe auf das Kamal-Adwan-Krankenhaus in der Stadt Beit Lahia im Norden des Gazastreifens geflogen.

Der Zivilschutz und der Direktor des Krankenhauses erklärten, die Klinik sei von mehreren Angriffen getroffen worden. „Es gab eine Reihe von Luftangriffen auf die Nord- und Westseite des Krankenhauses, begleitet von intensivem und direktem Beschuss“, sagte der Direktor Hossam Abu Safieh. Vier Mitarbeiter seien dabei getötet worden.

15.43 Uhr: Krieg in Syrien: Israel verstärkt Truppen an der Grenze

Nach dem schnellen Vorrücken der Rebellen in Syrien schickt das Nachbarland Israel weitere Soldaten auf die vom jüdischen Staat annektierten Golanhöhen. Zusätzliche Luft- und Bodentruppen würden dort entlang der Grenze zu Syrien stationiert, teilte das israelische Militär mit. 

Israel Armee werde „keine Bedrohungen in der Nähe der israelischen Grenze tolerieren“, hieß es in einer Mitteilung weiter.

Nach der Einnahme von Aleppo und Hama stehen die Rebellen in Syrien Aktivisten zufolge inzwischen vor den Toren der Stadt Homs, die strategisch von großer Bedeutung ist. Die drittgrößte Stadt Syriens liegt rund 200 Kilometer Luftlinie von der israelisch-syrischen Grenze entfernt. 

13.36 Uhr: Bundesregierung weist "Völkermord"-Vorwurf von Amnesty gegen Israel zurück

Die Bundesregierung hat den "Völkermord"-Vorwurf der Menschenrechtsorganisation Amnesty International gegen Israel zurückgewiesen. Völkermord setze die "klare Absicht zur Ausrottung einer Volksgruppe voraus", sagte der Sprecher des Auswärtigen Amts, Sebastian Fischer, am Freitag in Berlin. "Diese klare Absicht erkenne ich weiterhin nicht", fügte Fischer hinzu. Insofern könne er den Schlussfolgerungen des Berichts "nicht folgen".

Ähnlich äußerte sich Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann im Namen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Auch sie verwies auf die laut der Völkerrechts-Konvention für eine solche Einstufung erforderliche Absicht: "Das ist nach Auffassung der Bundesregierung hier nicht gegeben. "Aber es ist immer wieder wichtig, dass der Schutz der Zivilbevölkerung maximal, so wie es unter diesen Umständen möglich ist, gewahrt bleibt", sagte Hoffmann weiter.

11.46 Uhr: Panik in Krankenhaus nach Bombardierungen in Nordgaza

Schwere Bombardierungen und ein israelischer Panzer vor der Tür haben am Krankenhaus Kamal Adwan im Norden des Gazastreifens nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Panik ausgelöst. 

Obwohl es keinen offiziellen Räumungsaufruf der israelischen Armee gab, hätten sich in der Nacht Berichte über einen bevorstehenden Angriff verbreitet, sagte der WHO-Vertreter für die von Israel besetzten Gebiete, Rik Peeperkorn. Er sprach über Videolink aus Gaza zu Reportern in Genf. Menschen wären über die Mauern geklettert, um zu fliehen, es habe Berichte über Tote gegeben. 

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 5. Dezember: 

18.50 Uhr: Israels Außenminister Saar: Haben „vielleicht jetzt“ Gelegenheit für Geiselabkommen

Israels Außenminister Gideon Saar hat sich vorsichtig optimistisch über eine mögliche Einigung mit der radikalislamischen Hamas auf die Freilassung der von ihr festgehaltenen Geiseln im Gazastreifen geäußert. „Vielleicht bietet sich jetzt die Gelegenheit für ein Geiselabkommen“, sagte Saar am Donnerstag in einer von seinem Büro verbreiteten Video-Botschaft am Rande eines Treffens der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Malta.

Israel meine es „ernst mit einem Geiselabkommen“, führte der Minister aus. Er hoffe, „dass wir es erreichen können, und zwar so schnell wie möglich“.

16.02 Uhr: Zentralrat der Juden: Gaza-Bericht von Amnesty „sprengt jeden Rahmen“

Der Zentralrat der Juden in Deutschland reagiert mit deutlicher Kritik auf den Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zum Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen. „Das Leid der Menschen in Gaza ist immens“, erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster am Donnerstag. Sich für ein Ende dieses Leids einzusetzen, sei zwar „ein menschliches Anliegen“, fügte er hinzu. „Die dämonisierende Verurteilung Israels durch Amnesty International sprengt jedoch jeden Rahmen.“

Die Organisation erwecke den Eindruck, dass sie „Beweise für einen angeblichen Völkermord anführen“ könne, kritisierte Schuster. Das sei „unverantwortlich“. Zugleich werde der „Terror“ der radikalislamischen Hamas, auch gegen die Bevölkerung im Gazastreifen, in dem Bericht relativiert. „Das Vorgehen von Amnesty International und die Besessenheit gegenüber Israel stellen keinen Weg zu einer Lösung dar, sondern verschärfen die Situation - auch für Jüdinnen und Juden in Deutschland“, resümierte Schuster.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 4. Dezember: 

22.01 Uhr: Leiche von deutsch-israelischer Geisel aus dem Gazastreifen geborgen

Israel hat nach Angaben von Regierungschef Benjamin Netanjahu die Leiche einer deutsch-israelischen Geisel aus dem Gazastreifen geborgen. „Die Leiche der Geisel Itay Svirsky, der am 7. Oktober aus dem Kibbuz Beeri entführt und in Gefangenschaft im Januar 2024 von Hamas-Terroristen ermordet wurde, wurde durch einen Spezialeinsatz zurückgebracht“, teilte Netanjahu am Mittwoch mit.

Der 38-Jährige hatte neben der israelischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft, wie der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, nach der Todesnachricht im Januar erklärt hatte. Svirskys Eltern waren bei dem Angriff auf den Kibbuz getötet worden.

Das Forum der Geisel-Familien begrüßte die Rückführung der Leiche nach Israel und verlangte die „sofortige Befreiung“ der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

21.31 Uhr: 20 Tote bei israelischem Angriff auf Vertriebenenlager im Gazastreifen

Bei einem israelischen Angriff im südlichen Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge 20 Menschen getötet worden, darunter fünf Kinder. Zudem gebe es „dutzende Verletzte“, sagte der Sprecher der von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde, Mahmud Bassal, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Demnach traf der Angriff „Zelte von Vertriebenen“ im Gebiet von Al-Mawasi im Westen von Chan Junis. Die Attacke löste ein Feuer aus, wie der Sprecher weiter mitteilte.

Die israelische Armee gab an, der Angriff habe „hochrangigen Hamas-Terroristen“ gegolten.

18.27 Uhr: Israelische Siedler greifen Dörfer im Westjordanland an - ein Palästinenser verletzt

 Israelische Siedler haben israelischen und palästinensischen Angaben zufolge im Westjordanland zwei Dörfer angegriffen und dabei einen Palästinenser verletzt. Israelische Zivilisten drangen in den Ort Beit Furik östlich von Nablus ein, setzten mehrere Gebäude in Brand und warfen Steine, wie die israelische Armee am Mittwoch mitteilte.

Zuvor seien israelische Sicherheitskräfte in der Nacht gegen „illegale Bauten“ der Siedler in der Nähe von Beit Furik vorgegangen, erklärte die Armee weiter. Dabei sei es zu Ausschreitungen gekommen, zwei Polizisten seien verletzt worden.

16.18 Uhr: Israels Verteidigungsminister sieht Chance für Gaza-Abkommen

Israels Verteidigungsminister Israel Katz sieht die Möglichkeit für ein Abkommen mit der Hamas im Gaza-Krieg. „Es besteht eine Chance, dass wir dieses Mal tatsächlich einen Geiseldeal voranbringen können“, sagte Katz nach Angaben seines Büros beim Besuch eines Luftwaffenstützpunktes im Zentrum des Landes. Grund sei, dass der Druck auf die Hamas unter anderem wegen der Schwächung der Hisbollah im Libanon zugenommen habe. 

Das Wichtigste im Gaza-Krieg sei es derzeit, die aus Israel Entführten nach Hause zu bringen, so Katz weiter. Israel arbeite mit allen Mitteln daran, dieses ultimative Ziel zu erreichen. Zuvor hatte Israel unter anderem auch die Zerstörung der militärischen Fähigkeiten und Regierungsbefähigung der Hamas als Kriegsziele genannt. Katz sagte nicht, ob diese Ziele aus Sicht Israels inzwischen erreicht seien.

10.12 Uhr: UN-Vollversammlung beschließt Resolution zur Umsetzung der Zweistaatenlösung

Die UN-Vollversammlung hat Israel zu einem Rückzug aus den besetzten Palästinensergebieten und zur Umsetzung einer Zweistaatenlösung aufgefordert. Am Dienstag (Ortszeit) verabschiedeten die Mitglieder mit 157 zu acht Stimmen eine Resolution, in der sie ihre „unerschütterliche Unterstützung“ für eine Zweistaatenlösung im Einklang mit dem Völkerrecht zum Ausdruck brachten. Die USA und Israel sprachen sich dagegen aus, zudem gab es sieben Enthaltungen - Deutschland stimmte für die Resolution.

Israelis und Palästinenser sollten „Seite an Seite in Frieden und Sicherheit innerhalb der anerkannten Grenzen auf der Grundlage von vor 1967“ leben, erklärte die Versammlung. Zudem rief sie für Juni 2025 zu einem internationalen Treffen unter dem Vorsitz von Frankreich und Saudi-Arabien auf, um die diplomatischen Bemühungen um eine Zweistaatenlösung voranzubringen.

Die Zweistaatenlösung sieht vor, längerfristig einen eigenen Staat für die Palästinenser zu etablieren. Die Umsetzung kommt aber seit Jahren nicht voran.

Israel hält das Westjordanland seit 1967 besetzt, auch im Gazastreifen unterhielt das Land zwischen 1967 und 2005 Truppen und Siedlungen. Obwohl sich Israel inzwischen zurückgezogen hat, gilt es dort noch immer als Besatzungsmacht. Die Vereinten Nationen erachtet das Westjordanland, Ostjerusalem und den Gazastreifen als unrechtmäßig von Israel besetzt.

Die UN-Vollversammlung hat Israel zu einem Rückzug aus den besetzten Palästinensergebieten und zur Umsetzung einer Zweistaatenlösung aufgefordert. Am Dienstag (Ortszeit) verabschiedeten die Mitglieder mit 157 zu acht Stimmen eine Resolution, in der sie ihre „unerschütterliche Unterstützung“ für eine Zweistaatenlösung im Einklang mit dem Völkerrecht zum Ausdruck brachten. Die USA und Israel sprachen sich dagegen aus, zudem gab es sieben Enthaltungen - Deutschland stimmte für die Resolution.

Israelis und Palästinenser sollten „Seite an Seite in Frieden und Sicherheit innerhalb der anerkannten Grenzen auf der Grundlage von vor 1967“ leben, erklärte die Versammlung. Zudem rief sie für Juni 2025 zu einem internationalen Treffen unter dem Vorsitz von Frankreich und Saudi-Arabien auf, um die diplomatischen Bemühungen um eine Zweistaatenlösung voranzubringen.

Die Zweistaatenlösung sieht vor, längerfristig einen eigenen Staat für die Palästinenser zu etablieren. Die Umsetzung kommt aber seit Jahren nicht voran.

Israel hält das Westjordanland seit 1967 besetzt, auch im Gazastreifen unterhielt das Land zwischen 1967 und 2005 Truppen und Siedlungen. Obwohl sich Israel inzwischen zurückgezogen hat, gilt es dort noch immer als Besatzungsmacht. Die Vereinten Nationen erachtet das Westjordanland, Ostjerusalem und den Gazastreifen als unrechtmäßig von Israel besetzt.

05.39 Uhr: Drei Hamas-Mitglieder nach israelischen Angaben bei Luftangriff im Westjordanland getötet

Im besetzten Westjordanland hat das israelische Militär nach eigenen Angaben bei einem Luftangriff drei Mitglieder der radikalislamischen Hamas getötet. „Drei Hamas-Terroristen, die einen unmittelbar bevorstehenden Terroranschlag planten,“ seien bei einem Angriff der israelischen Luftwaffe auf Fahrzeuge in der Gegend von Akaba nahe der Stadt Tubas „eliminiert“ worden, erklärte das Militär am Dienstag. Nach dem Angriff hätten israelische Soldaten eine „gezielte Razzia“ in dem Gebiet ausgeführt und vier Waffen gefunden.

Das palästinensische Gesundheitsministerium hatte zuvor zwei getötete und einen verletzten Palästinenser bei einem israelischen Angriff auf ein Fahrzeug in Akaba gemeldet. Alle drei seien in ein Krankenhaus in Tubas gebracht worden, in dem israelische Kräfte später eine Razzia ausgeführt hätten, erklärte das Ministerium weiter. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP wies die israelische Armee dies zurück.

Das Militär hatte der AFP zuvor mitgeteilt, dass nach dem Angriff der Luftwaffe im Bereich Akaba eine Armeeeinheit geschickt worden sei, um die Leichen einzusammeln und „im Gebiet des Türkischen Krankenhauses in Tubas“ im Einsatz gewesen sei. Die Soldaten hätten das Krankenhaus jedoch nicht betreten.

Israel beschlagnahmt oft die Leichen von bei Einsätzen getöteten Palästinensern, besonders von Mitgliedern von militanten Gruppierungen. Ein während des Einsatzes in der Nähe des Krankenhauses befindlicher AFP-Journalist sah jedoch keine Soldaten, die Leichen trugen.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 03. Dezember:

20.22 Uhr: Iran droht mit Austritt aus Atomwaffensperrvertrag

Im Falle der Wiedereinführung scharfer UN-Sanktionen sieht Irans Regierung den Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag als eine mögliche Reaktion. Dies habe Vizeaußenminister Madschid Tacht-Rawantschi bei einem Treffen mit Vertretern aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien am Freitag in Genf zur Sprache gebracht, berichtete die Nachrichtenagentur Isna. Sie berief sich dabei auf den Sprecher der Kommission für nationale Sicherheit des iranischen Parlaments, Ebrahim Resai.

15.55 Uhr: Huthi reklamieren Angriffe auf Israel für sich

Die Waffenruhe im Libanon war ein Zeichen der Entspannung im Nahen Osten. Die Huthi im Jemen setzen weiter auf Eskalation.

Die mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz im Jemen hat ihre Angriffe auf Israel nach eigenen Angaben fortgesetzt. Die militant-islamistische Gruppe reklamierte drei Drohnen-Attacken, die innerhalb der vergangenen 48 Stunden ausgeführt worden sein. Unterstützt wurden die Huthi dabei laut einer Mitteilung von dem sogenannten Islamischen Widerstand im Irak. 

Am Montag hatte die israelische Armee nach eigenen Angaben eine vom Osten her anfliegende Drohne abgeschossen, bevor sie in den israelischen Luftraum eindringen konnte. Ein israelisches Kriegsschiff im Roten Meer habe das unbemannte Flugobjekt mit einer Rakete zerstört. 

Vergangene Woche hatten die Huthi verkündet, trotz der Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah, ihre Angriffe auf Israel fortsetzen zu wollen.

13.17 Uhr: Israel droht mit „tieferem“ Eindringen in den Libanon bei Wiederaufflammen von Krieg mit Hisbollah

Israel hat dem Libanon mit schweren Konsequenzen gedroht, sollte die Waffenruhe mit der Hisbollah-Miliz scheitern. „Wenn wir wieder in den Krieg ziehen, werden wir mit noch größerer Kraft vorgehen und noch tiefer eindringen“, sagte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz am Dienstag bei einem Truppenbesuch. Es werde „keine Immunität für den libanesischen Staat mehr geben“, Israel werde nicht mehr zwischen dem Libanon „und der Hisbollah unterscheiden“, fügte Katz hinzu.

Die Waffenruhe zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz ist seit Mittwoch in Kraft. Sie war nach mehr als einem Jahr zunehmend heftiger Kämpfe unter internationaler Vermittlung zustandegekommen. Israel hatte jedoch angekündigt, weiter gegen Bedrohungen aus dem Libanon vorzugehen, „falls die Hisbollah gegen das Abkommen verstößt und versucht, sich wieder zu bewaffnen“. Die israelische Armee führte seitdem vereinzelte Angriffe auf Hisbollah-Stellungen aus, von denen aus ihrer Sicht Verstöße gegen die Waffenruhe ausgingen.

13.00 Uhr: Israel: Hisbollah-Vertreter in Syrien getötet

160 israelische Angriffe in Syrien zählten Menschenrechtsaktivisten allein in diesem Jahr. Jetzt tötet die israelische Luftwaffe nahe Damaskus einen mutmaßlichen Hisbollah-Repräsentanten.

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus einen mutmaßlichen Repräsentanten der libanesischen Hisbollah gezielt getötet. Es handele sich um einen Vertreter der Miliz innerhalb der syrischen Armee, hieß es in einer Mitteilung des israelischen Militärs. Er habe der proiranischen Hisbollah beim Waffenschmuggel geholfen. 

Syrische Regierungskreise sowie die Syrische Beobachtungsstelle mit Sitz in London bestätigten den tödlichen Angriff. Demnach wurde mindestens ein weiterer Mensch verletzt. Der Angriff habe sich im Ort Akraba außerhalb von Damaskus ereignet. 

11.25 Uhr:Hamas und Fatah einigen sich auf Bildung von Komitee für Gaza-Verwaltung nach Krieg

Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas und die im Westjordanland regierende säkulare Fatah-Partei haben sich auf die Bildung eines Komitees geeinigt, das den Gazastreifen nach dem Ende des Krieges verwalten soll. Dem am Dienstag von der Nachrichtenagentur AFP eingesehenen Plan zufolge, der noch von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas genehmigt werden muss, soll das Komitee aus zehn bis 15 unabhängigen Menschen bestehen.

Das Komitee soll demnach in Abstimmung mit der palästinensischen Autonomiebehörde in Ramallah über die Bereiche humanitäre Hilfe, Bildung, Gesundheit, Wirtschaft und Wiederaufbau entscheiden. Zudem soll es die palästinensische Seite des Kontrollpunkts Rafah an der Grenze zu Ägypten verwalten. Es ist der einzige Grenzübergang des Küstenstreifens, der nicht an Israel grenzt.

Die Hamas und die Fatah hatten sich unter der Vermittlung Ägyptens in Kairo zu Gesprächen getroffen. Die Fatah-Delegation sollte am Dienstag nach Ramallah zurückkehren, um die endgültige Zustimmung von Palästinenserpräsident Abbas einzuholen, sagten Unterhändler beider Seiten der Nachrichtenagentur AFP.

3.29 Uhr: Israelische Armee fordert zu Evakuierung von Gebieten im südlichen Gazastreifen auf

Die israelische Armee hat am Montag zur Evakuierung einiger Gegenden im südlichen Gazastreifen aufgerufen. "Terroristische Organisationen feuern erneut Raketen aus Ihrem Gebiet auf den Staat Israel ab", teilte der für die Kommunikation auf Arabisch zuständige Armeesprecher Avichay Adraee im Onlinedienst X in Bezug auf die Gegend von Chan Junis mit. "Zu Ihrer Sicherheit müssen Sie das Gebiet sofort evakuieren und sich in die humanitäre Zone begeben", gab er an und veröffentlichte dazu eine Karte des Gebiets.

Zuvor hatte die israelische Armee am Montag erklärte, dass ein aus Chan Junis auf israelisches Territorium abgefeuertes "Geschoss" abgefangen worden sei. Der bewaffnete Arm der Palästinenserorganisation Hamas erklärte sich später dafür verantwortlich und gab an, Raketen in Richtung Israel abgefeuert zu haben.


Das waren die Entwicklungen am Montag, 2. Dezember:

22.02 Uhr: Israel bombardiert trotz Waffenruhe Ziele im Libanon

Die israelische Luftwaffe hat bei den bislang schwersten Angriffen im Libanon seit Inkrafttreten der Waffenruhe mit der Hisbollah nach eigenen Angaben Terroristen, Dutzende Abschussrampen und Anlagen der proiranischen Miliz bombardiert. Auch die Abschussrampe, von der aus Stunden zuvor Israel erstmals wieder von der Hisbollah beschossen worden war, sei zerstört worden. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Über Opfer im Libanon wurde zunächst nichts bekannt.

19.09 Uhr: Netanjahu wirft Hisbollah „schwerwiegende Verletzung“ der Waffenruhe vor

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die Hisbollah nach dem Beschuss einer israelischen Stellung auf den Golanhöhen einer „schwerwiegenden Verletzung“ der Waffenruhe beschuldigt. Israel werde darauf „mit aller Kraft“ reagieren, kündigte Netanjahu am Montag an. „Wir sind entschlossen, die Waffenruhe durchzusetzen und auf jeden Verstoß durch die Hisbollah zurückzuschlagen, wie leicht oder schwer dieser auch sein mag“, erklärte der Ministerpräsident.

17.13 Uhr: Hamas und Fatah beraten über Kontrolle des Gazastreifens nach Kriegsende

Der Gazastreifen soll ägyptischen Angaben zufolge nach Kriegsende „vollständig“ von der palästinensischen Autonomiebehörde kontrolliert werden. Delegationen der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas und der im Westjordanland regierenden säkularen Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas seien am Montag in Kairo im Sinne einer „einvernehmlichen Verständigung“ zusammengekommen, sagte der ägyptische Außenminister Badr Abdelatty am Montag vor Journalisten. Dabei ging es demnach um die Verwaltung des Gazastreifens nach dem Krieg „unter vollständiger Kontrolle der Palästinensischen Autonomiebehörde“.

14.30 Uhr: Mehrere Angriffe Israels im Libanon trotz Waffenruhe

Die israelische Armee hat trotz einer Waffenruhe mehrere Ziele im Libanon angegriffen. Das Militär sprach von Reaktionen auf Verstöße der proiranischen Hisbollah-Miliz. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurde im Bezirk Mardschajun ein Mensch getötet. Laut libanesischen Sicherheitskreisen kam er bei einem Luftangriff auf ein Motorrad ums Leben. 

10.42 Uhr: Keine Lufthansa-Flüge nach Tel Aviv bis Ende Januar

Der Lufthansa-Konzern hat seinen Flugstopp nach Israel erneut verlängert. Wegen der weiterhin angespannten Sicherheitslage werden die Konzerngesellschaften den Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv bis einschließlich 31. Januar 2025 nicht anfliegen, wie das Unternehmen in Frankfurt mitteilt. Das gilt für sämtliche Airlines der Gruppe einschließlich der Gesellschaften Austrian, Swiss, Brussels und Eurowings. 

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 1. Dezember:

17.07 Uhr: Humanitäre Konferenz für Gaza-Zivilbevölkerung in Ägypten

In der ägyptischen Hauptstadt Kairo beraten Vertreter verschiedener Länder am Montag über die humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Eingeladen zu der Konferenz haben Ägypten und die Vereinten Nationen. Die Bundesregierung wird durch den Grünen-Politiker Tobias Lindner, Staatsminister im Auswärtigen Amt, vertreten.
 
Besonders das Erreichen einer Waffenruhe und sicherzustellen, dass ausreichend humanitäre Hilfe im Gazastreifen ankommt, werden nach Angaben von Lindner wichtige Themen sein.

09.20 Uhr: Bericht: Sieben Palästinenser bei Angriffen in Gaza getötet

Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach palästinensischen Berichten mindestens sieben Menschen getötet worden. Mehrere weitere Menschen hätten bei den Luftangriffen im zentralen und im südlichen Teil des Küstenstreifens Verletzungen erlitten, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Unter den Toten seien auch zwei Kinder, die im Bereich einer „humanitären Zone“ im Süden des Gazastreifens getroffen worden seien. 

08.41 Uhr: Berichte über Tote bei israelischem Luftangriff im Westjordanland

Bei einem israelischen Luftangriff nahe Dschenin im nördlichen Westjordanland hat es nach palästinensischen Angaben mehrere Tote gegeben. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, es sei ein Fahrzeug mit mehreren jungen Männern beschossen worden. Die israelische Armee teilte mit, es seien „Terroristen im Gebiet von Dschenin“ aus der Luft angegriffen worden. 

Den Berichten von Wafa zufolge blockierten mehrere israelische Militärfahrzeuge den Ort des Angriffs und verhinderten den Zugang von Krankenwagen. 

07.29 Uhr: Israel: Rakete aus dem Jemen abgefangen

Israels Luftabwehr hat nach Militärangaben eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Zuvor hatten den Angaben nach bei Tel Aviv sowie an weiteren Orten Alarmsirenen geheult. Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete, es habe sich um eine ballistische Rakete gehandelt. Den Militärangaben nach wurde sie abgefangen, bevor sie in israelisches Gebiet eindrang. 

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 30. November:

21.21 Uhr: Hamas-Delegation zu Gaza-Gesprächen in Kairo

Eine Delegation der islamistischen Hamas ist in Kairo mit Vertretern des ägyptischen Geheimdienstes zu Gesprächen über eine Waffenruhe mit Israel im Gazastreifen zusammengetroffen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen der Hamas-Delegation. Die Gespräche der Hamas-Delegation unter Leitung des stellvertretenden Chefs des Hamas-Politbüros, Chalil al-Haja, seien auf mehrere Tage angelegt. 

18.58 Uhr: Hamas veröffentlicht weiteres Geisel-Video

Die islamistische Hamas hat erneut ein Video einer aus Israel entführten Geisel veröffentlicht. Darin ist ein 20-jähriger Soldat zu sehen, der auch die US-Staatsbürgerschaft besitzt. In dem mit bedrohlicher Musik unterlegten Video in dunkler Umgebung ruft er den künftigen US-Präsidenten Donald Trump auf, sich für Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen einzusetzen. 

Zudem solle Trump nicht „den Fehler“ von US-Präsident Joe Biden wiederholen, Israel Waffen zu liefern, die die Geiseln töten würden. In der Gewalt der Entführer sollen sich noch rund 100 Geiseln befinden, von denen viele jedoch schon tot sein dürften. 

18.28 Uhr: Zivilschutz im Gazastreifen: Drei humanitäre Helfer bei israelischem Angriff getötet

Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge drei humanitäre Helfer getötet worden. Die drei Opfer des Angriffs in Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets waren für die US-Hilfsorganisation Word Central Kitchen (WCK) tätig, wie die Zivilschutzbehörde am Samstag erklärte. Die israelische Armee erklärte, sie habe einen palästinensischen WCK-Mitarbeiter getötet, der als „Terrorist“ am 7. Oktober 2023 am Angriff auf Israel teilgenommen habe. WCK kündigte an, die Arbeit im Gazastreifen auszusetzen.

16.03 Uhr: Israels Luftwaffe greift wieder Ziele im Libanon an

Israels Armee hat eigenen und libanesischen Angaben zufolge im Laufe des Tages trotz Waffenruhe mit der Hisbollah erneut mehrfach im Libanon angegriffen. Als Grund nannte sie Verletzungen des Abkommens etwa durch bewaffnete Gruppen dort.

In einem Fall hätten Menschen im Nachbarland ein Fahrzeug mit Panzerfäusten und anderer militärischer Ausrüstung beladen. Israels Luftwaffe habe den Wagen angegriffen. Ziel eines weiteren israelischen Luftschlags waren demnach Mitglieder der Hisbollah, die sich einer Anlage der Miliz genähert hätten. Sie seien mit Granaten und Gewehren bewaffnet gewesen.

Das libanesische Gesundheitsministerium meldete eine verletzte Person bei einem israelischen Luftangriff nahe der Küstenstadt Sidon im Süden des Landes. Israels Armee zufolge war ein Raketenwerfer das Ziel. Zuvor hatte das Militär eigenen Angaben nach dort „terroristische Aktivitäten in einer Hisbollah-Einrichtung“ registriert. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 28. November: 

21.09 Uhr: Netanjahu droht Hisbollah mit Wiederaufnahme des Kriegs

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat mit einer Fortsetzung des Kriegs gedroht, sollte die libanesische Hisbollah die Waffenruhe brechen. Er habe die Armee angewiesen, sich für diesen Fall auf einen „intensiven Krieg“ vorzubereiten, sagte der Regierungschef in einem Interview des Senders Channel 14. Die Waffenruhe könnte von kurzer Dauer sein, so Netanjahu. Was genau er unter einer Verletzung des Abkommens versteht, ließ er offen. 

Seit die Waffenruhe am Mittwochmorgen in Kraft trat, haben die intensiven gegenseitigen Angriffe aufgehört. Das israelische Militär hat seitdem aber mehrfach Zwischenfälle gemeldet und geht wegen Verstößen nach eigenen Angaben vereinzelt gegen Mitglieder der Hisbollah-Miliz vor. Die libanesische Armee beschuldigt zugleich das israelische Militär, das Abkommen zu verletzen.

17.43 Uhr: Armee im Libanon wirft Israel „mehrfachen“ Bruch der Waffenruhe vor

Einen Tag nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe mit der Hisbollah-Miliz im Libanon hat die libanesische Armee Israel wiederholte Verstöße gegen die Vereinbarung vorgeworfen. Israel habe am Mittwoch und Donnerstag „mehrfach“ gegen die Waffenruhe verstoßen, erklärte die libanesische Armee. Die israelische Armee hatte nach eigenen Angaben am Donnerstag insbesondere einen Luftangriff auf eine Anlage der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Süden des Landes geflogen.

15.59 Uhr: Israel verhängt Ausgangssperre im Südlibanon

Nach dem Beginn der Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz hat Israels Armee mit Anbruch der Dunkelheit für rund 14 Stunden den Zutritt ins Grenzgebiet im Süden des Libanons verboten. Es sei untersagt, sich zwischen 17.00 Uhr Ortszeit (16.00 Uhr MEZ) und 07.00 (06.00 Uhr MEZ) vom Litani-Fluss aus in weiter südlich gelegene Gebiete zu begeben, teilte ein Sprecher der israelischen Armee auf der Plattform X mit. Menschen, die sich bereits in der Gegend im Süden befänden, sollten an ihrem Aufenthaltsort bleiben. 

„Zu Ihrer Sicherheit müssen Sie diese Anweisungen befolgen“, erklärte der Sprecher. Bereits am Mittwochabend hatte die israelische Armee eine solche Auflage für die Zeit ab dem Anbruch der Dunkelheit verkündet.

15.06 Uhr: Israels Luftwaffe greift erstmals seit Waffenruhe Hisbollah-Ziel an

Die israelische Luftwaffe hat nach Militärangaben im Süden des Libanons ein Waffenlager der Hisbollah-Miliz angegriffen. Übereinstimmenden israelischen Medienberichten zufolge handelte es sich um den ersten Luftangriff des Militärs im Libanon seit dem Inkrafttreten der Waffenruhe in der Nacht zum Mittwoch.

Das Militär teilte mit, an dem angegriffenen Ort sei „terroristische Aktivität identifiziert worden“. Die proiranische Hisbollah habe dort Raketen mittlerer Reichweite gelagert. Die Bedrohung sei durch einen israelischen Kampfjet abgewehrt worden. „Die israelische Armee bleibt im Süden des Libanons und ist im Einsatz, um gegen Verstöße gegen die Waffenruhe-Vereinbarung vorzugehen“, hieß es in der Mitteilung. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

11.43 Uhr: Trotz Waffenruhe: Verletzte im Süden des Libanons

Trotz der kürzlich in Kraft getretenen Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hisbollah sind im Süden des Libanons mehrere Menschen verletzt worden. Wie die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete, wurden zwei Menschen durch israelischen Beschuss in der Ortschaft Markaba verwundet. Panzer hätten zudem die Dörfer Wasani und Kfar Schuba beschossen. Alle drei Ortschaften befinden sich nahe der israelischen Grenze im Südosten des Libanon. 

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 27. November:

21.37 Uhr: Israels Armee: Trotz Waffenruhe Hisbollah-Mitglieder getötet

 Trotz Beginns einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon hat es dort Armeeangaben zufolge weiterhin vereinzelt Tote gegeben. Israelische Einsatzkräfte hätten im Süden des Landes Mitglieder der Hisbollah getötet, sagte Militärsprecher Daniel Hagari in einer Ansprache am Abend. Ihre Anwesenheit in der Gegend verstoße gegen das Abkommen. „Jede Verletzung der Waffenruhe wird mit Feuer beantwortet.“

Die Einigung sieht vor, dass sich die Hisbollah hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der israelische-libanesischen Grenze zurückzieht.

20.01 Uhr: Jubel nach Beginn der Waffenruhe im Libanon - Israel verhängt Bewegungseinschränkungen

Nach mehr als einem Jahr zunehmend heftiger Kämpfe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz ist am Mittwochmorgen eine Waffenruhe in Kraft getreten. In Vororten von Beirut feierten Anhänger der Hisbollah das Abkommen als „Sieg“ gegen Israel. Zehntausende vor den Kämpfen geflohene Menschen machten sich auf den Weg zurück in ihre Häuser im Südlibanon. Die israelische Armee verhängte unterdessen nächtliche Bewegungseinschränkungen für den Südlibanon.

Die Einschränkungen würden bis Donnerstag 07.00 Uhr gelten, teilte Armeesprecher Avichay Adraee im Onlinedienst X mit. Demnach dürfen die Bewohner von Dörfern im Südlibanon, deren Evakuierung die israelische Armee zuvor befohlen hatte, während dieser Zeit nicht dorthin zurückkehren.

Zudem ist es der Bevölkerung verboten, in dieser Zeit den Fluss Litani Richtung Süden zu überqueren. Der Fluss gilt auch im Hinblick auf die Waffenruhe als wichtige Grenze.


19.26 Uhr: Toten bei Angriff auf früheres Schulgebäude in Palästina

Während zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon seit den frühen Morgenstunden die Waffen ruhen, gehen die Kämpfe im Gazastreifen intensiv weiter. Bei einem israelischen Bombardement auf ein ehemaliges Schulgebäude in der Stadt Gaza seien acht Menschen getötet worden, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. 

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete zwölf Tote bei dem Angriff, darunter Frauen und Minderjährige. Es gebe zudem Verletzte. Nach palästinensischen Angaben sollen sich Vertriebene in dem Gebäude aufgehalten haben.


18.33 Uhr: Israel kündigt Berufung gegen Haftbefehle an

Nach der Erlassung von Haftbefehlen gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und den früheren Verteidigungsminister Joav Galant will Israel Berufung gegen die Entscheidung des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) einlegen. Das Land habe dies dem Gericht mitgeteilt, hieß es in einer Erklärung des Büros des israelischen Regierungschefs.

Israel habe das Gericht außerdem dazu aufgefordert, die Vollstreckung der Haftbefehle aufzuschieben. Eine Begründung dafür wurde nicht genannt.

12 Uhr: Arabische Staaten begrüßen Waffenruhe im Libanon

Mehrere Staaten der arabischen Welt haben die Waffenruhe zwischen der Hisbollah im Libanon und Israel begrüßt. Unter den ersten Ländern, die sich positiv dazu äußerten, waren unter anderem der Irak, Jordanien und Ägypten. Die Außenministerien des Irak und von Jordanien erklärten, die Waffenruhe biete eine Gelegenheit, die Gewalt gegen Palästinenser im Gazastreifen und im Westjordanland zu beenden.

Ägyptens Regierung teilte mit, die Waffenruhe könne zu einer regionalen Deeskalation beitragen. Das sunnitische Königreich Saudi-Arabien teilte mit, dass mit der Waffenruhe Hoffnung auf Stabilität und eine Rückkehr der libanesischen Binnenvertriebenen in ihre Heimatorte verbunden sei. Das Golfemirat Katar seinerseits hofft auch auf ein Ende der Kämpfe im Gazastreifen.

7 Uhr: Waffenruhe zwischen Israel und Hisbollah in Kraft

Mehr als ein Jahr nach dem Beginn der Kämpfe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz ist am Mittwochmorgen eine Waffenruhe in Kraft getreten. Die Feuerpause begann um 04.00 Uhr Ortszeit (03.00 Uhr MEZ). In den Stunden zuvor hatten beide Seiten ihre Angriffe noch fortgesetzt. US-Präsident Joe Biden sprach von einem „Neuanfang“ für den Libanon und kündigte einen neuen Vorstoß für eine Waffenruhe im Gazastreifen an.

Das israelische Sicherheitskabinett hatte die Vereinbarung zur Feuerpause am Dienstagabend gebilligt. Kurz darauf begrüßten die Regierungen in Washington und Paris die Entscheidung.

Die Vereinigten Staaten und Frankreich würden dafür sorgen, dass das Abkommen vollständig umgesetzt werde, aber es werde keine US-Soldaten vor Ort geben, sagte Biden. Die Waffenruhe bedeute „einen Neuanfang für den Libanon“, könne aber auch zu einem breiteren Frieden im angespannten Nahen Osten führen. Die Vereinigten Staaten, die Türkei, Ägypten, Katar und Israel würden in den kommenden Tagen „einen weiteren Vorstoß“ für einen Waffenstillstand auch im Gazastreifen unternehmen, sagte der scheidende US-Präsident.

Die ersten aus dem Süden des Libanons geflohenen Menschen machten sich in Autos auf den Weg zurück in Dörfer, wo keine israelischen Truppen stationiert sind. 

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, den 26. November:

21.54 Uhr: Biden: Waffenruhe im Libanon beginnt am Mittwoch um 4.00 Uhr Ortszeit

Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon soll nach den Worten von US-Präsident Joe Biden am Mittwoch um 4.00 Uhr Ortszeit in Kraft treten. Biden sagte am Dienstag in Washington, die Einigung auf die Feuerpause sei „eine gute Nachricht“. Zugleich werde es damit für den Libanon „einen Neustart“ geben.

20.51 Uhr: Medien: Israel billigt Waffenruhe mit Hisbollah

Mehr als ein Jahr nach Beginn des Kriegs mit der libanesischen Hisbollah-Miliz hat das israelische Sicherheitskabinett unter Leitung von Regierungschef Benjamin Netanjahu nach übereinstimmenden Berichten israelischer Medien eine von den USA vermittelte Waffenruhe gebilligt. Sie solle am Mittwochvormittag in Kraft treten, berichteten das Nachrichtenportal ynet und der Sender Channel 12.

20.14 Uhr: Netanjahu: Sicherheitskabinett will am Abend für Waffenruhe im Libanon stimmen

Das israelische Sicherheitskabinett will nach den Worten von Regierungschef Benjamin Netanjahu noch am Dienstagabend für eine Waffenruhe im Libanon stimmen. „Heute Abend werde ich dem Kabinett den Entwurf für eine Waffenruhe im Libanon zur Zustimmung vorlegen“, sagte Netanjahu in einer Fernsehansprache.

Eine Waffenruhe im Libanon werde es Israel erlauben, sich auf die „Bedrohung durch den Iran zu konzentrieren“. Auch nach der Zustimmung zu einer Feuerpause behalte sich Israel weiter „völlige militärische Handlungsfreiheit“ im Libanon vor, betonte Netanjahu. Israel werde „angreifen“, falls die libanesische Hisbollah-Miliz gegen die Waffenruhe verstoße und versuche, sich wieder zu bewaffnen.

Der libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati forderte die sofortige Umsetzung der Waffenruhe. Die internationale Gemeinschaft müsse „rasch handeln, um dieser Aggression ein Ende zu setzen“, erklärte er.

15.24 Uhr: Baerbock sieht Waffenruhe im Libanon in „greifbarer Nähe“

Außenministerin Annalena Baerbock sieht nach mehr als einem Jahr Krieg einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon in „greifbarer Nähe“. Beim Treffen der G7-Außenminister in Italien sprach die Grünen-Politikerin von Fortschritten hin zu einer politischen Lösung dank direkter Vermittlung durch die USA und Frankreich. Die Bundesregierung habe mit „eng abgestimmter Pendeldiplomatie“ intensiv daran gearbeitet. 
 
„Wir sind gerade in diesen Stunden an einem kritischen Moment - vielleicht einem Moment, der doch wieder auch Hoffnung gibt“, sagte Baerbock bei dem Treffen in der mittelitalienischen Kleinstadt Fiuggi. Auf Hoffnung allein dürfe man sich allerdings nicht verlassen. Deshalb sei eine enge Abstimmung besonders wichtig, auch zwischen der Gruppe sieben demokratischer Industrienationen (G7) und arabischen Partnern. Die Ministerin fügte hinzu: „Aufgeben, trotz Rückschlägen, ist einfach keine Option.“

11.02 Uhr: Haus in nordisraelischer Stadt von Hisbollah-Rakete getroffen

Es mehren sich die Anzeichen für eine unmittelbar bevorstehende Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz. Vorerst geht der Beschuss jedoch weiter.

Ungeachtet der Hoffnung auf eine baldige Waffenruhe dauert der Beschuss des israelischen Nordens vom Libanon aus an. Bei einer neuen Raketensalve sei ein Haus in der grenznahen Stadt Kiriat Schmona direkt getroffen und beschädigt worden, berichteten israelische Medien. Es gab zunächst keine Berichte zu Verletzten. 

Nach mehr als einem Jahr Krieg verdichten sich derweil die Anzeichen für eine kurz bevorstehende Waffenruhe zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wollte nach Medienberichten am Abend das Sicherheitskabinett einberufen, um eine 60-tägige Waffenruhe mit der Hisbollah billigen zu lassen. Auch libanesische Regierungsquellen in Beirut äußerten sich optimistisch.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 25. November: 

21.35 Uhr: Syrische Behörden melden erneute israelische Luftangriffe an Grenze zum Libanon

Bei israelischen Luftangriffen im syrischen Grenzgebiet zum Libanon sind laut Behörden zwei Zivilisten verletzt worden. Der „israelische Feind“ habe vom Libanon aus mehrere Grenzübergänge beschossen, die bereits zuvor das Ziel von Angriffen waren, teilte das syrische Verteidigungsministerium am Montag mit. Syrische Staatsmedien berichteten von Angriffen, bei denen Brücken im Gebiet von Kusajr beschädigt wurden.

Der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge griff die israelische Armee einen Grenzübergang in Kusajr sowie sechs Brücke des Flusses Oronto in der Nähe zum Libanon an. Dabei seien „zwei Syrer, die mit der Hisbollah zusammenarbeiteten“ getötet und fünf weitere verletzt worden

17.05 Uhr: Israel will Waffenstillstand mit Hisbollah zustimmen

Die Deutsche Presse-Agentur erfuhr aus Regierungskreisen, die Zustimmung des Kabinetts zu der unter US-Vermittlung ausgehandelten Vereinbarung sei „wahrscheinlich“. Auch libanesische Regierungsquellen in Beirut äußerten sich optimistisch, betonten jedoch, die Entscheidung liege nun bei Israel.

Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, äußerte sich vorsichtig optimistisch: Man sei nahe dran an einer Einigung über einen Waffenstillstand, man habe gute Gespräche geführt, es gehe in die richtige Richtung. „Aber es ist noch nicht geschafft.“ Weiter sagte Kirby, er wolle sich nicht zu Details äußern, um die Chance auf eine Einigung nicht zu gefährden. Er könne auch nicht sagen, wann es etwas mitzuteilen gebe.

15.29 Uhr: Neue israelische Angriffe im Libanon trotz Drängens auf Waffenruhe

Trotz des internationalen Drängens auf eine Waffenruhe im Libanon hat die israelische Armee erneut Ziele im Süden von Beirut angegriffen. Über dem Gebiet, das als Hochburg der Hisbollah-Miliz gilt, stiegen Videoaufnahmen der Nachrichtenagentur AFP zufolge am Montag Rauchwolken auf. Im Bezirk Tyros im Süden des Libanon wurden nach staatlichen Angaben zudem zwölf Menschen bei israelischen Angriffen getötet. Bei den Gesprächen über eine mögliche Waffenruhe zeichneten sich derweil Medienberichten zufolge Fortschritte ab.

Nach Angaben der amtlichen libanesischen Nachrichtenagentur ANI gab es am Montag drei israelische Angriffe

11.05 Uhr: Haftbefehl gegen Netanjahu beschäftigt G7

Nach dem Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sucht die Gruppe sieben demokratischer Industrienationen eine gemeinsame Haltung. Das Thema steht auf der Tagesordnung eines Treffens der G7-Außenminister in der Kleinstadt Fiuggi, etwa 80 Kilometer außerhalb von Rom. 

Der Gastgeber, Italiens Außenminister Antonio Tajani, sieht keine baldigen Schwierigkeiten. Er sagte der Tageszeitung „Corriere della Sera“ vor den Beratungen: „Es handelt sich nicht um ein unmittelbares und tatsächliches Problem. Ich glaube nicht, dass Netanjahu nach Italien oder sonst wohin kommen wird.“ In Staaten, die den Gerichtshof anerkennen, müsste Israels Regierungschef eigentlich verhaftet werden, wenn er sich dort aufhält. Dies brächte verschiedene Regierungen in ein großes Dilemma, auch die Bundesregierung.

11 Uhr: Neue israelische Angriffe auf den Süden von Beirut

Die israelische Armee hat im Libanon erneut Ziele am südlichen Stadtrand von Beirut angegriffen. Über dem Gebiet, das als Hochburg der Hisbollah-Miliz gilt, stiegen Videoaufnahmen der Nachrichtenagentur AFP zufolge am Montag Rauchwolken auf. Zuvor hatte die israelische Armee die Bevölkerung in den betroffenen Stadtteilen der libanesischen Hauptstadt zum Verlassen des Gebietes aufgefordert.

Nach Angaben der amtlichen libanesischen Nachrichtenagentur ANI gab es "zwei aufeinanderfolgende Angriffe". Zuvor hatte ein israelischer Armeesprecher auf Arabisch im Onlinedienst X Angriffe auf Hisbollah-Einrichtungen im Süden Beiruts angekündigt und mehrere Orte markiert.

10.50 Uhr: Irans Oberster Führer fordert Todesstrafe für Netanjahu

Ayatollah Ali Khamenei, geistliches Oberhaupt des Iran, hat die Todesstrafe für den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Mitglieder seiner Regierung gefordert. Die Haftbefehle des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag sei nicht ausreichend, schrieb er am Montagmorgen auf der Plattform X. „Was das zionistische Regime in Gaza und im Libanon getan hat, ist kein Sieg, sondern ein Kriegsverbrechen“, so Khamenei.

9.11 Uhr: Tote nach Zusammenstößen bei Militäreinsatz im Westjordanland

Im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge im Zuge einer Razzia der israelischen Armee zwei Menschen getötet worden. Der Vorfall habe sich in Jabad nahe der Stadt Dschenin ereignet, hieß es vom Gesundheitsministerium in Ramallah. Die beiden Getöteten seien 13 und 20 Jahre alt. Palästinensische Medien gaben das Alter des Jüngeren dagegen mit 16 an.

Den lokalen Berichten zufolge waren israelische Soldaten am späten Montagabend in den Ort eingerückt. Jugendliche hätten Steine auf sie geworfen, woraufhin die israelischen Militärs auf sie geschossen hätten, hieß es weiter. Die beiden Getöteten seien in den Oberkörper getroffen worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, die Berichte zu prüfen. 

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 24. November:

20.22 Uhr: Vororte Beiruts erneut Ziel israelischer Luftangriffe

Nach Einbruch der Dunkelheit hat Israels Militär erneut Ziele nahe der libanesischen Hauptstadt Beirut bombardiert. Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete von mindestens acht lauten Explosionen. Die Luftangriffe folgten auf mehrere Evakuierungsaufrufe des israelischen Militärs an die Bewohner der als Dahija bekannten Vororte. Informationen über mögliche Schäden oder Opfer gab es zunächst nicht.

19.51 Uhr: Hisbollah meldet Zerstörung von sechs israelischen Panzern im Südlibanon

Die Hisbollah-Miliz im Libanon hat eigenen Angaben zufolge im Süden des Landes sechs israelische Panzer zerstört. Ihre Kämpfer hätten am Sonntag fünf Panzer vom Typ Merkava am Rand der strategisch wichtigen Ortschaft Bajada zerstört, erklärte die pro-iranische Miliz. Der sechste israelische Panzer sei in der Region Deir Mimas etwa 2,5 Kilometer von der israelisch-libanesischen Grenze entfernt getroffen worden, hieß es in einer weiteren Erklärung der Hisbollah.

17.19 Uhr: Zahl der Todesopfer nach Angriff in Beirut auf 27 gestiegen

Nach einem israelischen Luftangriff im Zentrum der Hauptstadt Beirut ist die Zahl der Todesopfer nach libanesischen Behördenangaben auf 27 gestiegen. Bei der Bombardierung im dicht besiedelten Stadtteil Basta seien am Samstag zudem 67 Menschen verletzt worden, berichtete das Gesundheitsministerium. Die Bergungsarbeiten dauerten demnach an. Am Vortag hatten die Behörden noch von 20 Toten gesprochen. 

Libanesische Sicherheitskreise hatten berichtet, dass der Angriff einem Hisbollah-Funktionär gegolten habe. Eine Bestätigung des israelischen Militärs gab es dafür nicht.

13.32 Uhr: Hisbollah feuert etwa 160 Raketen auf Israel ab - mehrere Verletzte

Die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz hat nach Angaben der israelischen Armee rund 165 Raketen aus dem Libanon auf israelisches Gebiet geschossen. Seit den frühen Morgenstunden gab es in zahlreichen Regionen Raketenalarm. Nicht nur im Norden Israels, sondern auch im Zentrum des Landes und in der Küstenmetropole Tel Aviv. Mehrere Menschen wurden bei diesen Angriffen verletzt.

Allein auf die Küstenstadt Haifa und die Region Westgaliläa wurden nach Armeeangaben binnen Minuten etwa 30 Geschosse abgefeuert, die teilweise abgefangen werden konnten.

13.12 Uhr: Hisbollah nimmt militärische Ziele in Israel unter Beschuss

Nach israelischen Angriffen auf Beirut und weitere Orte im Libanon mit dutzenden Toten hat die pro-iranische Hisbollah-Miliz am Wochenende nach eigenen Angaben militärische Ziele in Israel angegriffen. Mit Drohnen und Raketen seien eine israelische Marinebasis in Südisrael und  "militärische Ziele" in Tel Aviv angegriffen worden, erklärte die Hisbollah am Sonntag. 

Wie die Hisbollah weiter mitteilte, seien bei einer "komplexen Operation" eine "Salve hochmoderner Raketen" und ein "Schwarm von Kampfdrohnen" in Richtung Tel Aviv abgefeuert worden. In einer weiteren Mitteilung der Miliz hieß es, mehrere Kampfdrohnen seien auch in Richtung eines israelischen Marinestützpunkts in der südisraelischen Hafenstadt Aschdod abgefeuert worden. Die israelische Armee kommentierte die Angriffe zunächst nicht.

12.27 Uhr: Libanesische Armee - Ein Soldat bei israelischem Angriff getötet

Bei einem israelischen Angriff im Libanon ist der libanesischen Armee zufolge einer ihrer Soldaten getötet worden. 18 weitere Soldaten seien verletzt worden, teilte die Armee am Sonntag mit. Demnach zielte der israelische Angriff auf ein Zentrum der Armee im Süden des Landes.

4.50 Uhr: Tausende Israelis demonstrieren - „Bringt die Geiseln heim“

Nach dem mutmaßlichen Tod einer weiteren israelischen Geisel im Gazastreifen sind erneut Tausende Menschen für die Freilassung der von der islamistischen Hamas verschleppten Menschen auf die Straße gegangen. „An unsere geliebten Geiseln, wenn ihr uns hören könnt, jeder hier liebt euch. Bleibt stark. Überlebt“, sagte die Aktivistin Rachel Goldberg-Polin in Tel Aviv. Ihr Sohn Hersh Goldberg-Polin war von der Hamas in den Gazastreifen entführt und dort vor rund drei Monaten ermordet worden. 

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 23. November:

17.51 Uhr: Hamas-Arm: Geisel im Norden des Gazastreifens getötet

Der bewaffnete Arm der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas hat den Tod einer aus Israel verschleppten Geisel verkündet. Die Frau sei in einem Kampfgebiet im Norden des Gazastreifens getötet worden, teilte ein Sprecher der Essedin al-Kassam-Brigaden am Samstag mit. Dies habe er nun nach einem für mehrere Wochen unterbrochenen Kontakt mit den Bewachern der am 7. Oktober 2023 verschleppten Frau erfahren.
 
Das Leben einer zweiten Geisel, die mit der nun getöteten Frau zusammen festgehalten wurde, sei ebenfalls in Gefahr, sagte der Sprecher. Weitere Angaben machte er nicht. Die israelische Armee erklärte auf AFP-Anfrage, sie prüfe die Angaben.

16.42 Uhr: 13 Tote nach Luftangriffen im Osten Libanons

Bei zwei israelischen Luftangriffen im östlichen Teil des Libanons sind Behörden zufolge mindestens 13 Menschen getötet worden. Bei einem Angriff auf den Ort Schmestar nahe der Bekaa-Ebene seien acht Menschen getötet worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Neun weitere Menschen wurden demnach verletzt, die Hälfte von ihnen befinde sich in einem kritischen Zustand. Unter den Toten seien außerdem vier Kinder.
 
Aus Sicherheitskreisen hieß es, dass in der Stadt mindestens drei Luftangriffe erfolgt seien. Der letzte Einschlag habe ein dreistöckiges Haus getroffen. Die Bergungsarbeiten dauerten demnach an.
 
Bei einem weiteren israelischen Luftschlag rund 15 Kilometer nördlich von Schmestar wurden laut dem Gesundheitsministerium fünf Menschen getötet.

15.32 Uhr: IStGH-Haftbefehl gegen Netanjahu ist laut Erdogan „mutige Entscheidung“

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Ausstellung der Haftbefehle gegen den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu und dessen Ex-Verteidigungsminister Joav Gallant durch den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) als „mutige Entscheidung“ bezeichnet. „Wir unterstützen den Haftbefehl. Wir halten es für wichtig, dass diese mutige Entscheidung von allen Vertragsstaaten umgesetzt wird, um das Vertrauen der Menschheit in das internationale System wiederherzustellen“, sagte Erdogan am Samstag in einer Rede in Istanbul.
 
Die westlichen Länder, die der Welt „jahrelang Lektionen in Sachen Recht, Gerechtigkeit und Menschenrechte“ erteilt hätte, müssten ihre Versprechen nun einhalten, betonte Erdogan. Die Türkei ist kein Vertragsstaat des IStGH-Abkommens.

12.02 Uhr: Israels Truppen rücken weiter im Südlibanon vor

Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge drang die israelische Armee in den christlich geprägten Ort Deir Mimas vor. Am Ortseingang habe die Armee einen Kontrollpunkt eingerichtet. Deir Mimas gilt als strategisch wichtiger Ort, da von der Fluss Litani von dort aus östlicher Seite beobachtet werden kann. In dem Gebiet sei außerdem eine wichtige Verbindungsstraße zu der Stadt Nabatia komplett zerstört worden. Sie galt als wichtige Versorgungsroute für die Hisbollah-Miliz.

Libanesische Medien berichteten zudem, dass die israelische Armee versuche, auch im Südwesten zu dem Ort Bajada zu gelangen, um Kontrolle über Gebiet rund um den Litani von westlicher Seite zu gewinnen.

Auch in dem Ort Chiam hat es nach Berichten des Hisbollah-Fernsehsenders Al-Manar erneut heftige Kämpfe gegeben. Hisbollah-Kämpfer hätten dort versucht, ein weiteres Vordringen der israelischen Armee zu verhindern, hieß es.

11.53 Uhr: Libanon: Elf Tote nach israelischem Angriff im Zentrum Beiruts

Bei einem heftigen Luftangriff auf die libanesische Hauptstadt Beirut sind nach offiziellen Angaben mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Todesopfer stieg auf elf. Mindestens 63 Menschen seien bei dem Angriff auf ein Gebäude im dicht besiedelten Stadtteil Basta verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit.

Libanesische Sicherheitskreise berichteten, dass der Angriff einem Hisbollah-Funktionär gegolten habe. Weitere Details gab es zunächst nicht. 

Augenzeugen berichteten, dass die schweren Explosionen die ganze Stadt erschüttert hätten. Es habe massive Schäden gegeben. Die Rettungsarbeiten dauerten an. Der Angriff ereignete sich demnach gegen 4.00 Uhr morgens (Ortszeit). Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur wurde bei dem Angriff ein achtstöckiges Gebäude komplett zerstört.

11.45 Uhr: Fünf Raketen im Norden Israels eingeschlagen – keine Verletzten

Im Norden Israels sind nach Armeeangaben fünf Raketen in der Region Metula an der Grenze zum Libanon eingeschlagen. Die Zeitung „Haaretz“ berichtete unter Berufung auf den örtlichen Bürgermeister, dass die Raketen landwirtschaftliche Flächen getroffen hätten. In einem Fall gab es den Angaben zufolge einen Raketeneinschlag nahe einer Gruppe von Farmarbeitern. Verletzt wurde nach ersten Informationen niemand.

9.17 Uhr: Hamas-Zivilschutz: 19 Menschen bei israelischen Angriffen getötet

Bei Luftangriffen und durch Panzerbeschuss sind nach Angaben der Zivilschutzbehörde im Gazastreifen 19 Menschen getötet worden. Unter den Toten seien Kinder, 40 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte der Sprecher der von der Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde, Mahmud Bassal, der Nachrichtenagentur AFP am Samstag mit. Die israelische Luftwaffe habe drei Luftangriffe geflogen, der Panzerbeschuss sei in der Stadt Rafah im Süden des Palästinensergebiets erfolgt.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 22. November:

21.09 Uhr: Krankenhausdirektor bei Angriff im Libanon getötet

Das israelische Militär greift unvermindert im Libanon an. Bei einem erneuten Angriff wurde der Direktor des größten Universitätskrankenhauses im Nordosten des Landes getötet.

Bei einem israelischen Angriff im Nordosten des Libanons ist nach Behördenangaben der Leiter eines Universitätskrankenhauses getötet worden. Ali Rakan Alam sei gemeinsam mit sechs Mitarbeitern bei „einem heimtückischen israelischen Angriff“ auf sein Haus in Duris unweit der Stadt Baalbek getötet worden, erklärte das Gesundheitsministerium. 

Alam war der Direktor des Dar-Al-Amal-Krankenhauses in Duris. Es ist nach Angaben des Ministeriums das größte Krankenhaus in der nordöstlichen Region. 

Das Gesundheitsministerium verurteilte die anhaltenden Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen und deren Mitarbeiter scharf. Sie stellten ein Kriegsverbrechen dar, hieß es weiter. 

Bereits am Donnerstag hatte das israelische Militär massiv in der östlichen Region rund um Baalbek Angriffe geflogen. Dabei wurden nach Behördenangaben 49 Menschen getötet. Insgesamt wurden im Libanon seit Beginn der Gefechte zwischen Israel und der Hisbollah vor über einem Jahr nach Angaben des Gesundheitsministeriums 3.645 Menschen getötet. Die Zählung unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern der proiranischen Hisbollah-Miliz.

18.52 Uhr: Haftbefehl für Netanjahu Thema bei G7-Treffen in Italien

Nach dem Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu will Italien das Thema bei dem Treffen der G7-Außenminister kommende Woche auf die Tagesordnung setzen. Dies kündigte die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in einer Mitteilung an. Sie selbst will sich demnach zunächst genau mit den Beweggründen für die IStGH-Entscheidung befassen.

Italien hat im Kreis der Gruppe sieben demokratischer Industrienationen (G7) dieses Jahr den Vorsitz inne und empfängt ab Montag die jeweiligen Außenminister im italienischen Fiuggi.

18.15 Uhr: Ministerium: Krankenhäuser im Gazastreifen müssen Betrieb stoppen oder einschränken

Alle Krankenhäuser im Gazastreifen müssen örtlichen Angaben zufolge ihren Betrieb wegen Treibstoffmangel binnen der nächsten 48 Stunden einstellen oder einschränken. Grund dafür ist laut dem von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium, dass Israel die Einfuhr von Treibstoff in das Palästinensergebiet blockiere. „Alle Krankenhäuser im Gazastreifen müssen binnen 48 Stunden den Betrieb einstellen oder ihre Leistungen einschränken, weil die Besatzung den Treibstoffeinlass behindert“, sagte der für Feldkrankenhäuser im Ministerium zuständige Marwan al-Hams am Freitag vor Journalisten.

Das Gesundheitsministerium spreche eine „dringende Warnung“ aus, betonte er. Ende Oktober hatte das Ministerium bereits erklärt, dass alle Krankenhäuser mit Ausnahme einer Klinik im nördlichen Gazastreifen außer Betrieb seien.

„Wir rufen die internationalen Institutionen auf, die Entscheidung des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) zu nutzen, um den völkermörderischen Krieg im Gazastreifen zu beenden“, fügte al-Hams hinzu.

15 Uhr: Israelische Armee: Zwei hochrangige Hamas-Kommandeure im Gazastreifen getötet

Keine Waffenruhe in Nahost in Sicht: Inmitten internationaler Vermittlungsbemühungen hat Israel seine Einsätze gegen die Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah im Libanon fortgesetzt. Im Gazastreifen tötete die israelische Armee nach eigenen Angaben in der Nacht zum Freitag zwei hochrangige Hamas-Kommandeure, die demnach maßgeblich am Großangriff der radikalislamischen Palästinensergruppe auf Israel am 7. Oktober 2023 beteiligt waren. Im Libanon griff die Armee erneut Hisbollah-Ziele an.

Die bei einem Einsatz in Beit Lahia getöteten Hamas-Kommandeure Dschihad Kahlut und Muhammad Okel hätten damals „die Morde und Entführungen in der Gegend von Mefalsim“, eines Kibbuz im Süden Israels angeordnet, teilten die Armee und der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet mit.

Bei dem Einsatz im Norden des Gazastreifens seien in der Nacht insgesamt „fünf Hamas-Terroristen“ getötet worden, hieß es weiter. Einer der dabei getöteten Hamas-Kommandeure gehörte demnach der Nuchba an, einer Hamas-Eliteeinheit. Überdies hätten beide Hamas-Kommandeure zu den Anführern der Kämpfe im nördlichen Gazastreifen gegen die israelische Armee gehört.

14.25 Uhr: Deutschland prüft Vorgehen nach Haftbefehl für Netanjahu

Nach dem Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) gegen Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die Bundesregierung noch nicht über ihr weiteres Vorgehen entschieden. Berlin befindet sich in einer Zwickmühle: Deutschland ist einerseits Vertragsstaat und Verfechter des IStGH, unterstützt aber auch Israels Recht auf Selbstverteidigung nach dem Terrorüberfall der Hamas im vergangenen Jahr. Klar positionierte sich hingegen Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban: Er sprach demonstrativ eine Einladung an Netanjahu aus und will den Haftbefehl ignorieren - obwohl auch sein Land zu den Vertragsstaaten des IStGH gehört. 

Der Internationale Strafgerichtshof hatte am Donnerstag Haftbefehle gegen Netanjahu und den kürzlich entlassenen israelischen Verteidigungsminister Galant wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Gaza-Krieg erlassen. International ist das hochumstritten. Verbündete Israels kritisieren den Beschluss, während der Iran und die Palästinensische Autonomiebehörde ihn feiern.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 21. November: 

19.18 Uhr: Mindestens 50 Tote nach israelischen Angriffen im Libanon

Bei israelischen Angriffen im Libanon sind nach Behördenangaben erneut Dutzende Menschen getötet worden. Bei Angriffen auf verschiedene Orte im Osten des Landes wurden nach Angaben des zuständigen Gouverneurs, Baschir Chodr, mindestens 47 Menschen getötet. 22 weitere seien verletzt worden. Noch immer würden Retter in den Trümmern nach Überlebenden suchen. Das israelische Militär sprach von Angriffen auf „Terrorziele“.
 
Das libanesische Gesundheitsministerium meldete darüber hinaus, dass bei Angriffen im Süden des Landes drei Menschen getötet worden seien. Auch in den südlichen Vororten der Hauptstadt Beirut griff Israels Luftwaffe der staatlichen Nachrichtenagentur NNA zufolge erneut in mehreren Wellen an. 

17.45 Uhr: US-Regierung weist internationalen Haftbefehl gegen Netanjahu zurück

Die US-Regierung hat die Entscheidung des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) zur Ausstellung eines Haftbefehls gegen den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu scharf verurteilt. Washington sei „tief besorgt über die Eile des Anklägers, Haftbefehle zu beantragen, und die beunruhigenden Verfahrensfehler, die zu dieser Entscheidung geführt haben“, erklärte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates am Donnerstag in Washington.
 
Aus Sicht der US-Regierung sei der IStGH „in dieser Angelegenheit nicht zuständig“. Das Gericht hatte zuvor Haftbefehle gegen Netanjahu, den ehemaligen israelischen Verteidigungsminister Yoav Gallant sowie den Militärchef der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas, Mohammed Deif, erlassen. Ihnen werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen während des Gaza-Krieges vorgeworfen.

17.33 Uhr: Dutzende Tote bei israelischem Angriff in Nordgaza

Bei einem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen hat es palästinensischen Berichten zufolge Dutzende Tote gegeben. Die meisten der angegebenen 66 Todesopfer sollen Frauen und Minderjährige sein, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete. Mehr als 100 Menschen seien bei dem Bombardement auf ein Wohnviertel am frühen Morgen verletzt worden.
 
Die Agentur berichtete unter Berufung auf medizinische Kreise des nahegelegenen Kamal-Adwan-Krankenhauses in Beit Lahia, das Personal berge unter den Trümmern verschüttete Opfer mit bloßen Händen. Demnach soll es heftige Zerstörungen in der Gegend geben.

15.57 Uhr: Haftbefehl gegen Netanjahu laut Borrell für EU-Länder „verpflichtend“

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat alle Mitgliedsländer aufgerufen, den internationalen Haftbefehl gegen Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und andere Verantwortliche zu achten. Die Entscheidung des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag sei rechtsverbindlich, sagte Borrell am Donnerstag in der jordanischen Hauptstadt Ammann. Alle EU-Staaten seien als Vertragsparteien „verpflichtet, die Gerichtsentscheidung umzusetzen“.

15.09 Uhr: Netanjahu: Haftbefehl „antisemitische Entscheidung“

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die internationalen Haftbefehle gegen sich und Ex-Verteidigungsminister Joav Galant als „antisemitische Entscheidungen“ bezeichnet. Sie sei von „voreingenommenen Richtern getrieben von antisemitischem Hass gegen Israel“ getroffen worden, stand in einer Erklärung seines Büros.

13.30 Uhr: Internationales Gericht erlässt Haftbefehle gegen Netanjahu und Gallant

Der Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag (IStGH) hat Haftbefehle gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sowie den früheren israelischen Justizminister Joav Gallant erlassen. Es gebe „hinreichende Gründe für die Annahme“, dass Netanjahu und Gallant sich der Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen mitschuldig gemacht hätten, heißt es in einer Entscheidung der Vorverfahrenskammer des Gerichts von Donnerstag. Ein Haftbefehl wurde auch gegen Hamasführer Mohammed Diab Ibrahim Al-Masri („Deif“) erlassen. Lesen Sie hier den ganzen Artikel

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 20. November: 

21.25 Uhr: Neun Tote bei israelischen Angriffen nahe Tyrus

Israels Armee hat erneut Ziele nahe der Küstenstadt Tyrus im Libanon bombardiert und dabei nach dortigen Angaben mindestens neun Menschen getötet und 65 weitere verletzt. Das teilte das Gesundheitsministerium mit. Retter würden Trümmer beseitigen, um nach weiteren Opfern zu suchen. Kampfflugzeuge, Hubschrauber und Drohnen der israelischen Luftwaffe seien über dem Gebiet unterwegs. 

15.49 Uhr: Syrien: 36 Tote nach israelischem Angriff in Palmyra

Bei einem israelischen Angriff auf die Stadt Palmyra sind nach syrischen Angaben 36 Menschen getötet worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete zudem, dass bei dem Angriff mehr als 50 Menschen verletzt worden seien. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach sogar von 41 Toten nach dem Angriff. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht. 

13.06 Uhr: Israel meldet Angriffe auf „mehr als 100 Terrorziele“ im Libanon

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge innerhalb eines Tages „mehr als 100 Terrorziele“ im Libanon angegriffen. Darunter seien „Abschussrampen, Waffenlager, Kommandozentralen und militärische Einrichtungen“, erklärte das Militär am Mittwoch. Zudem seien am Wochenende zwei Kommandeure der pro-iranischen Hisbollah-Miliz getötet worden.

Die Luftwaffe habe am Sonntag zwei „Kommandeure der Einheit für Panzerabwehrraketen und die Hisbollah-Einsätze im Küstensektor ausgeschaltet“, hieß es in der Erklärung. Beide seien für „Terroranschläge gegen israelische Zivilisten“ verantwortlich. Weiter gab die israelische Armee an, ihre „begrenzten, lokalisierten, gezielten Angriffe“ im Südlibanon fortzuführen.

10.52 Uhr: Klinik: Zwölf Tote bei Angriff auf Haus im Gazastreifen

Bei einem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen hat es nach Angaben eines nahegelegenen Krankenhauses mehrere Tote gegeben. Mindestens zwölf Bewohner seien ums Leben gekommen, als das Militär in der Nacht ein Haus in Dschabalija bombardiert habe, hieß es aus Kreisen des Kamal-Adwan-Krankenhauses. Den Angaben zufolge sind mindestens zehn weitere Menschen unter den Trümmern des Hauses verschüttet.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 19. November:

21.48 Uhr: Libanon: Armee meldet drei Tote bei israelischem Angriff

m Libanon sind bei einem israelischen Luftangriff laut offiziellen Angaben drei Soldaten getötet worden. Der "israelische Feind" habe eine Militärstellung in der südlibanesischen Ortschaft Sarafand ins Visier genommen, erklärte die israelische Armee am Dienstag. Das Gesundheitsministerium schrieb von acht weiteren Verletzten, darunter seien auch Zivilisten.

Hinter einem erneuten, ursprünglich Israel angelasteten Angriff auf die UN-Friedenstruppe im Libanon (Unifil) steckt unterdessen nach Angaben des italienischen Verteidigungsministeriums die libanesische Hisbollah-Miliz. Italiens Verteidigungsminister Guido Crosetto hatte für den am Dienstag erfolgten Angriff auf einen Unifil-Stützpunkt nahe der Ortschaft Chama zunächst die israelische Armee verantwortlich gemacht. 

Ihm hätten aber zu diesem Zeitpunkt nur "unvollständige Informationen" vorgelegen, hieß es später aus dem Ministerium in Rom. Bei dem Angriff waren keine Soldaten zu Schaden gekommen.

18.50 Uhr: Netanjahu: Israel bietet fünf Millionen Dollar für jede freigekommene Geisel

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat eine Prämie von fünf Millionen US-Dollar (rund 4,7 Millionen Euro) für jede aus dem Gazastreifen freigekommene israelische Geisel versprochen. „Jeder, der uns eine Geisel zurückbringt, wird bei uns einen sicheren Weg aus dem Gazastreifen heraus für ihn und seine Familie finden“, erklärte Netanjahu am Dienstag in einem Video. „Wir werden auch eine Belohnung von fünf Millionen Dollar für jede Geisel auszahlen“, fügte er hinzu.

13.46 Uhr: US-Sondergesandter sieht „echte Chance“ auf Waffenruhe zwischen Israel und Hisbollah

Nach Einschätzung des US-Sondergesandten Amos Hochstein besteht eine „echte Chance“ auf eine Beendigung des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon. Er sei in den Libanon zurückgekehrt, „weil wir eine echte Chance haben, diesen Konflikt zu beenden“, sagte Hochstein am Dienstag nach einem Gespräch mit dem der Hisbollah nahestehenden Parlamentspräsidenten Nabih Berri. Die Entscheidung liege „in greifbarer Nähe“, betonte Amos. Das Treffen mit Berri nannte er „konstruktiv“.

10.08 Uhr: US-Sondergesandter Hochstein zu Gesprächen im Libanon eingetroffen

Der US-Sondergesandte Amos Hochstein ist zu Gesprächen über eine Waffenruhe im Libanon eingetroffen. Hochstein sei am Rafic Hariri International Airport in Beirut eingetroffen, berichtete die libanesische Nationale Nachrichtenagentur am Dienstag. Bei den Gesprächen sollen nach Angaben eines libanesischen Regierungsvertreters „bestimmte offene Punkte“ eines US-Vorschlags für eine Waffenruhe im Libanon erörtert werden.
 
Die USA und Frankreich hatten zuletzt die Bemühungen um eine Feuerpause bei den gegenseitigen Angriffen Israels und der Hisbollah-Miliz im Libanon angeführt. US-Außenamtssprecher Matthew Miller sagte am Montag, dass die Regierungen in Israel und im Libanon „auf die Vorschläge, die wir vorgestellt haben, reagiert“ hätten. Es habe einen „Gedankenaustausch“ darüber gegeben, wie die Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats vollständig umgesetzt werden könne, sagte Miller vor Journalisten. „Wir bleiben diesem Prozess verpflichtet.“
 
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, dass Israel auch bei Abschluss eines Abkommens weiter „Einsätze gegen die Hisbollah durchführen“ werde, um die Gruppe am Wiederaufbau zu hindern.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 18. November: 

21.31 Uhr: Hamas-Ministerium berichtet, dass 20 Banden-Mitglieder bei Plünderung von Hilfsgütern getötet worden sind 

Im Gazastreifen haben nach Angaben des von der Hamas geleiteten Gesundheitsministeriums Sicherheitskräfte mindestens 20 Menschen bei der Plünderung von Hilfsgütern getötet. Die Sicherheitskräfte seien gemeinsam mit Mitgliedern örtlicher Familienclans gegen die „Bandenmitglieder“ vorgegangen, erklärte die Behörde am Montag. Wie aus Kreisen des Gesundheitsministeriums weiter verlautete, wurden die Angreifer im Zusammenhang mit einem Übergriff auf einen Hilfskonvoi des UN-Welternährungsprogramms (WFP) am vergangenen Samstag getötet.

Aus dem europäischen Krankenhaus in Chan Junis im Süden des Gazastreifens hieß es, die Leichname von 15 Menschen seien nach dem Einsatz der Sicherheitskräfte eingeliefert worden

21 Uhr: Fünf Verletzte bei Raketenangriff auf Tel Aviv

 Bei einem Raketenangriff der proiranischen Hisbollah-Miliz aus dem Libanon auf den Großraum der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv sind fünf Menschen verletzt worden, davon eine schwer. Sie seien in Krankenhäuser gebracht worden, teilte der Rettungsdienst mit. Er veröffentlichte ein Foto von einem größeren Brand in Ramat Gan, einem Vorort im Osten von Tel Aviv. Vermutlich wurde er von einem Trümmerteil einer israelischen Abfangrakete ausgelöst. Die Armee berichtete von einer Rakete aus dem Libanon, die abgeschossen worden sei

18.55 Uhr: Tote und Verletzte in Israel durch Raketen aus dem Libanon

Bei dem Einschlag einer Rakete der proiranischen Hisbollah-Miliz in dem nordisraelischen Ort Schefaram ist eine Frau getötet worden. Zehn weitere Menschen wurden nach Angaben des Rettungsdienstes in dem überwiegend von arabischen Israelis bewohnten Ort leicht verletzt. Früher am Tag seien bereits zwei Menschen an anderen Orten im Norden des Landes durch Raketen verletzt worden

18.52 Uhr: Israel greift erneut Zentrum Beiruts an

Lange waren vor allem die südlichen Vororte Beiruts das Ziel israelischer Angriffe. Doch inzwischen trifft es häufiger auch das Zentrum der libanesischen Hauptstadt. Das Zentrum der libanesischen Hauptstadt Beirut ist erneut von einem israelischen Luftangriff erschüttert worden. Ziel war eine Wohnung im Viertel Zakak al-Balat, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur vor Ort unter Berufung auf Augenzeugenberichte und Sicherheitskreise berichtete. Demnach sollen zwei Flugkörper eingeschlagen sein. 

 17.17 Uhr: Rund 100 Lastwagen mit Hilfsgütern im Gazastreifen geplündert

Bei einem der größten Überfälle der vergangenen Monate auf Hilfslieferungen für den Gazastreifen sind mehr als 100 Lastwagen geplündert worden. Der Chef des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA), Philippe Lazzarini, vermutet lokale Banden und Familienclans hinter dem Überfall. Sie kämpfen demnach untereinander um die Kontrolle über alle Geschäfte und Aktivitäten im Süden des Küstenstreifens. „Wir haben schon lange vor dem Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung gewarnt“, fügte Lazzarini in Genf hinzu.

12.48 Uhr: Israelische Armee meldet Beschuss mit rund 30 Geschossen aus dem Libanon

 Aus dem Libanon sind nach israelischen Angaben am Montag Dutzende Geschosse auf den Norden Israels abgefeuert worden. „Kurz nachdem in Ober- und Westgaliläa Luftalarm ausgelöst wurde, wurden rund 30 Geschosse identifiziert, die aus dem Libanon in israelisches Territorium eindrangen“, teilte die israelische Armee mit Blick auf Gebiete im Norden des Landes mit. Das Luftabwehrsystem des Landes habe einige der Geschosse abgefangen.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 17. November:

20.05 Uhr: Erneut Angriffe in libanesischer Hauptstadt Beirut

Das israelische Militär hat nach libanesischen Angaben erneut im Zentrum der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete von einem Angriff Israels nahe der berühmten Einkaufsstraße Mar Elias. Das libanesische Gesundheitsministerium meldete, dass mindestens zwei Menschen getötet worden seien. 13 weitere seien verletzt worden.

Augenzeugen berichteten von mindestens zwei aufeinander folgenden Einschlägen in dem dicht besiedelten Gebiet. Panik sei unter den Bewohnern ausgebrochen. Ersten Berichten zufolge wurde ein Elektronikgeschäft getroffen. Israel hat sich bislang nicht zu den Angriffen geäußert.

19.05 Uhr: Festnahmen nach Leuchtraketen auf Netanjahu-Haus

Die israelische Polizei hat Medienberichten zufolge zusammen mit dem Inlandsgeheimdienst Schin Bet drei Personen festgenommen, die im Verdacht stehen, Leuchtraketen auf das Anwesen von Regierungschef Benjamin Netanjahu abgefeuert zu haben. Ein Gericht habe eine zunächst fünftägige Untersuchungshaft angeordnet und zugleich eine Nachrichtensperre verhängt. Dennoch berichteten israelische Medien, es handele sich um prominente Mitglieder der Bewegung, die regierungsfeindliche Demonstrationen organisiert. 

17.35 Uhr: Dialog mit Israel aussetzen? EU-Staaten beraten in Brüssel

Bei einem Treffen der Außenminister der EU-Staaten soll an diesem Montag über einen möglichen Kurswechsel im Umgang mit Israel diskutiert werden. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sieht es mittlerweile als gesichert an, dass Israel im Zuge seines Vorgehens gegen die Hamas und andere Terrororganisationen gegen Menschenrechte und internationales humanitäres Völkerrecht verstößt. Er schlägt deswegen vor, den regelmäßigen politischen Dialog mit dem Land vorerst auszusetzen. Zudem sollte nach Meinung des Spaniers der Import von Produkten aus völkerrechtlich illegalen israelischen Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten verboten werden.

Beschlüsse zu den Vorschlägen werden bei dem Außenministertreffen nicht erwartet. Grund ist unter anderem die bislang vergleichsweise Israel-freundliche Positionierung von Ländern wie Deutschland, Ungarn, Österreich und Tschechien. EU-Beamte verweisen allerdings darauf, dass schon die Diskussion über Sanktionen ein deutliches politisches Signal an Israel darstelle.

16.26 Uhr: Libanon - Zwei Soldaten bei israelischem Angriff getötet

Im Libanon sind nach Angaben der Armee zwei Soldaten durch israelischen Beschuss getötet worden. Das israelische Militär habe direkt auf ein Armeezentrum in Mari im Südlibanon gezielt, teilten die libanesischen Streitkräfte auf X mit. Es habe auch Verletzte gegeben, hieß es. 

Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht. Seit Intensivierung der Gefechte zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär wurden mehrere Soldaten getötet und verletzt. Die libanesische Armee verhält sich in dem Krieg neutral. Sie ist nicht der erklärte Kriegsgegner Israel, das im Libanon nach eigener Darstellung gegen die Hisbollah vorgeht. 

15.36 Uhr: UN-Friedenstruppe im Libanon erneut unter Beschuss

Soldaten der UN-Friedensmission Unifil im Libanon sind erneut unter Beschuss geraten. Der Angriff habe sich am Samstag in der Nähe von Maarakeh im Südlibanon ereignet, teilte Unifil mit. Beschossen worden seien sie „wahrscheinlich von nicht staatlichen Akteuren“. Es seien etwa 40 Schüsse gefallen. Verletzte habe es nicht gegeben.

Die Soldaten seien zuvor von einer Gruppe behindert worden, meldeten die Beobachter. Mindestens eine Person sei bewaffnet gewesen. Den Soldaten sei es jedoch gelungen, ihre Patrouille fortzusetzen. Etwa eine Stunde später sei es zu dem Beschuss gekommen.

14.07 Uhr: Fast 100 Tote laut Hamas-Amt bei Angriffen im Gazastreifen

Die Kämpfe im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens dauern an. In der Ortschaft Beit Lahia schlug eine Bombe nach palästinensischen Angaben in ein fünfstöckiges Wohnhaus ein.

Bei neuen israelischen Angriffen im Norden des Gazastreifens sind nach palästinensischen Angaben fast 100 Menschen getötet worden. Eine israelische Bombe sei in einem fünfstöckigen Wohnhaus in Beit Lahia eingeschlagen und habe 72 Menschen getötet, teilte das von der islamistischen Hamas kontrollierte Regierungspresseamt in Gaza mit. Im Zentrum des Küstengebiets wurden weitere Tote gemeldet.

12.28 Uhr: Laut Bericht viele Tote bei Angriffen im Norden Gazas

Bei israelischen Angriffen im Norden des Gazastreifens sind nach palästinensischen Angaben wieder viele Menschen getötet worden. Eine israelische Bombe sei in einem fünfstöckigen Wohnhaus in Beit Lahia eingeschlagen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf örtliche Quellen. Dabei seien Dutzende Menschen getötet und verletzt worden. 

Das Haus habe Familien beherbergt, die innerhalb des weitgehend zerstörten Gazastreifens zu Flüchtlingen geworden waren. Unter den Opfern seien viele Frauen und Kinder gewesen, hieß es. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee äußerte sich bislang nicht zu dem Angriff. 

9.58 Uhr: Drei Festnahmen nach Angriff auf Netanjahus Anwesen in Israel

Nach einem Angriff auf die Privatresidenz von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die israelische Polizei drei Verdächtige festgenommen. "Die Verdächtigen wurden in der Nacht wegen ihrer Beteiligung an dem Vorfall festgenommen", erklärte die Polizei am Sonntag. Sie würden nun gemeinsam mit dem Inlandsgeheimdienst Shin Bet verhört. Einzelheiten zu den weiteren Ermittlungen und den Verdächtigen würden wegen einer Nachrichtensperre vorerst nicht veröffentlicht, hieß es weiter.

Im Hof vor Netanjahus Anwesen in Caesarea nördlich von Tel Aviv waren am Samstagabend zwei Leuchtraketen gelandet. Polizei und Geheimdienst sprachen in einer gemeinsamen Erklärung von einem "ernsten Zwischenfall". Netanjahu und seine Familie seien zum Zeitpunkt des Vorfalls aber nicht im Haus gewesen.

9.36 Uhr: Neue israelische Luftschläge in Beirut

Israels Luftwaffe hat erneut Ziele in der libanesischen Hauptstadt Beirut bombardiert. Wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete, trafen Luftschläge auch ein Viertel nur wenige Kilometer vom Herzen der Hauptstadt entfernt. 

Anders als etwa in Israel gibt es im Libanon keine Luftschutzbunker für die Bevölkerung und auch keine Sirenen, die vor den Angriffen warnen. Kirchen in einem christlichen Viertel ließen die Glocken läuten. Anwohner eilten in die Gotteshäuser, um Schutz zu suchen.

Augenzeugen zufolge waren laute Explosionen zu hören, gefolgt von dichtem schwarzem Rauch, der über Häusern aufstieg. Der Brandgeruch breitete sich bis in die nahe liegenden Berge aus. Informationen über Tote und Verletzte gab es zunächst nicht.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 16. November:

21.19 Uhr: Raketen aus dem Libanon treffen Synagoge in Haifa - Zwei Verletzte

Bei einem Raketenangriff aus dem Libanon auf eine Synagoge in Haifa sind nach Angaben der israelischen Armee zwei Menschen verletzt worden. "Dies ist ein weiteres klares Beispiel dafür, dass die Hisbollah absichtlich israelische Zivilisten ins Visier nimmt", erklärte das Militär am Samstagabend. Die proiranische Miliz erklärte, sie habe israelische Militärstützpunkte in und um Haifa beschossen.
 
Die israelische Armee erklärte, sie habe einige von "etwa zehn Geschossen" abgefangen, die aus dem Libanon in Richtung Haifa abgefeuert worden seien.
 
Nach Angaben eines Sprechers des israelischen Rettungsdienstes Magen David Adom wurde in Haifa niemand durch Teile der abgeschossenen Raketen verletzt. Allerdings hätten fünf Menschen "leichte Verletzungen" erlitten, als sie wegen des Raketenalarms in die Schutzräume gerannt seien.

18.51 Uhr: Libanesische Regierung meldet sechs Tote bei israelischem Angriff im Osten

Bei einem israelischen Angriff im Osten des Libanon sind nach libanesischen Regierungsangaben sechs Menschen getötet worden, darunter drei Kinder. Bei dem Angriff auf den Ort Chraibe seien zudem elf Menschen verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Beirut am Samstag mit. Die staatliche Nationale Nachrichtenagentur (NNA) berichtete, dass sechs Menschen einer Familie getötet worden seien.
 
Israel flog am Samstag zudem eine Welle an Luftangriffen auf Vororte Beiruts. „Israelische Kriegsflugzeuge haben einen sehr schweren Angriff auf Haret Hreik ausgeführt“, meldete NNA am Abend unter Verweis auf die Hisbollah-Hochburg im Süden der libanesischen Hauptstadt. Das israelische Militär hatte zuvor gewarnt, es werde zehn Standorte in der Gegend angreifen.
 
Zuvor hatte NNA bereits von drei Luftangriffen berichtet. Dabei seien Gebäude zerstört worden.

18.16 Uhr: Tote nach Angriffen im Gazastreifen

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen hat es nach palästinensischen Angaben erneut viele Tote gegeben. Im Flüchtlingsviertel Al-Schati im Norden des Küstengebiets sei ein ehemaliges Schulgebäude Ziel eines Angriffs gewesen, teilte der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz mit. Demnach wurden dabei zehn Menschen getötet und 20 weitere verletzt. Unter den Todesopfern sollen auch Frauen und Minderjährige sein. In dem Gebäude seien Vertriebene untergekommen, hieß es.
 
Anwohner sagten der Deutschen Presse-Agentur, Israels Militär habe das Gebäude mit zwei Raketen angegriffen. Retter suchten in den Trümmern noch nach Überlebenden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

13.43 Uhr: Anführer von Islamischem Dschihad bei israelischem Angriff in Syrien getötet

Zwei hochrangige Anführer der mit der Hamas verbündeten Palästinensermiliz Islamischer Dschihad sind bei einem israelischen Angriff in Syrien getötet worden. Bei den Toten handele es sich um Abdel Asis Miawi, Mitglied des Politbüros der Gruppe, und deren Außenbeauftragten Rasmi Abu Issa, wie die AFP am Samstag aus Kreisen der Miliz erfuhr. Demnach wurden die beiden Männer in Kudsaja, einem Vorort der Hauptstadt Damaskus, getötet.

Der Angriff habe ein Gebäude getroffen, in dem sich Büros des Islamischen Dschihad befunden hätten, hieß es weiter. Dabei sei auch ein drittes Mitglied der Miliz getötet worden. Die israelische Armee lehnte einen Kommentar zum Tod der beiden Anführer ab.

10.30 Uhr: Neue israelische Angriffe auf Ziele im Süden von Beirut

Die israelische Armee hat am Samstag erneut die libanesische Hauptstadt Beirut unter Beschuss genommen. Kurz nach einem Evakuierungsaufruf bombardierte die Armee südliche Vororte Beiruts, wie auf Videoaufnahmen der Nachrichtenagentur AFP zu sehen war. Über dem Gebiet, das als Hochburg der libanesischen Hisbollah-Miliz gilt, stiegen drei große Rauchschwaden auf.

Die israelische Armee hatte die Bevölkerung zuvor zur Evakuierung des Gebiets aufgerufen. „Sie befinden sich in der Nähe von Einrichtungen der Hisbollah, gegen die das israelische Militär in naher Zukunft gewaltsam vorgehen wird“, erklärte ein Armeesprecher auf Arabisch im Onlinedienst X. Die Armee benannte in dem Aufruf bestimmte Gebäude und forderte die Menschen auf, mindestens 500 Meter Abstand zu halten.

9.23 Uhr: Wieder Drohnenangriffe aus dem Libanon auf Israel

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut Drohnen der libanesischen Hisbollah-Miliz abgeschossen. Im Abstand von etwa einer Stunde seien je zwei der unbemannten und mit Sprengstoff beladenen Flugobjekte über Galiläa vom Himmel geholt worden. Wegen der Gefahr durch herabstürzende Trümmerteile sei Luftalarm ausgelöst worden. Auch ganz im Süden bei Eilat gab es Luftalarm wegen einer Rakete, die aus dem Osten auf Israel zugeflogen sei. Sie sei jedoch nicht bis in den Luftraum Israels gelangt. Irantreue Milizen im Irak reklamierten den Angriff für sich.

5.05 Uhr: Iran gibt Hisbollah freie Hand bei Gesprächen zu Waffenruhe

Während die israelischen Streitkräfte ihre Angriffe im Libanon fortsetzen, hat der Iran der Regierung in Beirut und der Hisbollah-Miliz volle Unterstützung bei all ihren Entscheidungen zugesagt. Damit könnte der wichtigste Unterstützer der Hisbollah signalisieren, dass er einen Waffenstillstand zwischen der libanesischen Schiiten-Organisation und den israelischen Streitkräften akzeptieren würde. Der Iran stimme jeder Entscheidung des „libanesischen Widerstands“ (gemeint ist die Hisbollah) und der libanesischen Regierung zu und unterstütze diese, sagte der hochrangige iranische Berater Ali Laridschani laut Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur NNA nach einem Treffen mit dem libanesischen Parlamentspräsidenten Nabih Berri.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 15. November:

23.30 Uhr: Libanon: Nicht explodierte Granate schlägt auf UN-Gelände ein

Eine nicht explodierte Artilleriegranate ist auf einem Stützpunkt der UN-Friedensmission im Libanon (Unifil) eingeschlagen. Das 155-Millimeter-Geschoss sei von italienischen Sprengstoffexperten kontrolliert zur Explosion gebracht worden, hieß es in einer Unifil-Mitteilung. 

Verletzt wurde niemand. Die Blauhelme seien wegen der andauernden Gefechte zwischen der proiranischen Hisbollah-Miliz und den israelischen Streitkräften in Schutzräumen gewesen. Von wem die Granate abgeschossen worden war, blieb zunächst unklar. 

21.37 Uhr: Regierungskreise - Libanon prüft US-Vorschlag zu Waffenruhe zwischen Israel und Hisbollah

Der Libanon prüft nach Angaben aus Regierungskreisen in Beirut einen US-Vorschlag für eine Waffenruhe zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah. Die US-Botschafterin im Libanon, Lisa Johnson, habe den Plan am Donnerstag mit dem libanesischen Ministerpräsidenten Nadschib Mikati und dem der Hisbollah nahestehenden Parlamentssprecher Nabih Berri erörtert, sagte ein ranghoher libanesischer Regierungsvertreter am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

Der Vorschlag umfasst den Angaben zufolge „13 Punkte auf fünf Seiten“. Sollte es zu einer Einigung kommen, würden Washington und Paris eine gemeinsame Erklärung abgeben. Anschließend sei eine 60-tägige Waffenruhe vorgesehen, in deren Rahmen der Libanon seine Truppen in das Grenzgebiet zu Israel im Süden des Landes verlagern würde.

Der Vorschlag sei „ein amerikanischer, und Berri bat um eine dreitägige Frist“, um ihn zu prüfen, hieß es weiter. Aus Israel gebe es derzeit noch keine Reaktion darauf.

Ein Sprecher des US-Außenministeriums lehnte es ab, sich zu „laufenden, privaten Verhandlungen“ zu äußern, erklärte jedoch, dass „wir uns weiterhin für eine diplomatische Lösung einsetzen, die eine dauerhafte Ruhe wiederherstellt und es den Bewohnern sowohl im Libanon als auch in Israel ermöglicht, sicher in ihre Häuser zurückzukehren“.

Ein weiterer libanesischer Beamter bestätigte, dass ein Vorschlag für einen Waffenstillstand „in Arbeit“ sei. Dieser sei das Ergebnis des letzten Treffens zwischen Berri und dem US-Sondergesandten Amos Hochstein im Oktober und basiere auf der Umsetzung der Resolution 1701 aus dem Jahr 2006.

Die Resolution sieht unter anderem vor, dass lediglich Soldaten der Unifil und der libanesischen Armee im Grenzgebiet zu Israel eingesetzt werden sollten. Die Hisbollah blieb ungeachtet dessen dort.

18.32 Uhr: Israelische Luftschläge auf südliche Vororte Beiruts

Die südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut sind erneut von israelischen Luftschlägen getroffen worden. Nach Angaben einer dpa-Reporterin gab es mindestens drei Explosionen. Schwarzer Rauch stieg über dem Gebiet auf. Ziel der Angriffe war wie schon am Morgen und in den vergangenen Tagen das Viertel Rubairi. 

Israels Armee hatte zuvor einen Evakuierungsaufruf für ein Gebäude in dem Viertel veröffentlicht. Die israelischen Streitkräfte werfen der Schiitenmiliz Hisbollah vor, ihre Strukturen in Wohngebieten zu verbergen. 

Zu den Zielen der Luftangriffe gehörten demnach Waffendepots und Kommandozentralen der mit dem Iran verbündeten Organisation, die Israel aus dem Libanon seit dem Beginn des Gaza-Kriegs vor gut einem Jahr mit Raketen angreift.

Bereits am Morgen hatte es Berichte über israelische Luftangriffe in den südlichen Vororten Beiruts, bekannt als Dahija, gegeben. Diese gelten als Hochburg der Hisbollah.

14.45 Uhr: Syrische Staatsmedie - Erneut israelischer Angriff auf Damaskus

Israel hat nach Angaben syrischer Staatsmedien erneut die syrische Hauptstadt Damaskus angegriffen. Der Angriff habe sich gegen den Stadtteil Masseh gerichtet, meldete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana am Freitag. Dort befinden sich Botschaften, Sicherheitseinrichtungen und Büros der Vereinten Nationen. Es war der zweite Angriff dieser Art innerhalb von zwei Tagen.

Am Vortag hatte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitgeteilt, dass bei israelischen Luftangriffen in und um Damaskus 23 Menschen getötet worden seien. Bei einem Angriff auf Masseh am Donnerstag seien 13 Menschen getötet worden, neben Zivilisten auch vom Iran unterstützte Kämpfer. In den Außengebieten der syrischen Hauptstadt seien zehn Mitglieder des Islamischen Dschihad getötet worden.

14.05 Uhr: Hamas erklärt sich „bereit“ für Waffenruhe und verlangt von Trump „Druck“ auf Israel

Die radikalislamische Hamas ist laut eigenen Angaben im Krieg mit Israel „bereit“ zu einer Waffenruhe. „Die Hamas ist bereit dazu, im Gazastreifen eine Waffenruhe zu erreichen, wenn es einen Vorschlag gibt“ und Israel diesen respektiere, sagte Bassem Naim, Mitglied des politischen Büros der Islamisten, am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Er forderte die US-Regierung und den designierten US-Präsidenten Donald Trump dazu auf, Druck auf Israel auszuüben, um „die Aggression zu beenden“.

Zudem nannte der Hamas-Vertreter erneut die Bedingungen der Miliz für eine Waffenruhe: Diese müsste dauerhaft sein, den kompletten Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen und die Rückkehr der vertriebenen Palästinenser sichern. Zudem verlangt die Hamas eine „seriöse Vereinbarungen für einen Gefangenenaustausch“, dass humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangt und dieser wiederaufgebaut wird.

Diese Bedingungen sind wie die auch die Forderungen der israelischen Regierung für die Erreichung einer Waffenruhe seit Längerem bekannt. Die Bemühungen um die Vermittlung zu einer Beilegung der Kämpfe und der Freilassung der israelischen Geiseln laufen jedoch seit Monaten erfolglos. Bisher waren die USA, Ägypten und Katar als Vermittler aufgetreten. Am vergangenen Samstag zog sich Katar aber zurück. Das Emirat teilte mit, es werde sich erst wieder in die indirekten Verhandlungen einschalten, wenn beide Seiten „ihren Willen und ihre Ernsthaftigkeit“ unter Beweis stellten.

5.10 Uhr: Medien: USA legen Vorschlag für Waffenruhe im Libanon vor

Angesichts Tausender Toter im Libanon haben die Vereinigten Staaten Medienberichten zufolge einen Vorschlag für eine Waffenruhe zwischen den israelischen Streitkräften und der libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah vorgelegt. Der Entwurf sei dem libanesischen Parlamentspräsidenten Nabih Berri übermittelt worden, berichtete der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira. Das Papier der US-Botschafterin im Libanon, Lisa Johnson, enthalte eine Reihe von Vorschlägen, die noch weiter diskutiert werden müssten. 

Laut einem Bericht der „Jerusalem Post“ verlangt das israelische Militär unter anderem, auch zukünftig gegen die Hisbollah im Libanon vorgehen zu dürfen, um eine Wiederbewaffnung der Miliz zu verhindern. Das stößt in Beirut auf Ablehnung. „Es ist undenkbar, dass Israel zu jeder Zeit zuschlagen darf“, zitierte die Zeitung einen libanesischen Funktionär. 

0.40 Uhr: USA weist „Völkermord“-Vorwürfe gegen Israel zurück

Die USA haben sich gegen die Einschätzung eines UN-Ausschusses ausgesprochen, nach der Israels Methoden der Kriegsführung im Gazastreifen die Merkmale eines „Völkermordes“ erfüllen. Dem UN-Bericht, demzufolge Israel Hunger als Kriegsmethode einsetzt, „würden wir eindeutig widersprechen“, sagte US-Außenministeriumssprecher Vedant Patel am Donnerstag. „Wir denken, dass diese Art von Formulierung und diese Art von Anschuldigungen sicherlich unbegründet sind.“

Patel erhob auch Widerspruch gegen einen Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, in dem es unter anderem hieß, israelische Entscheidungsträger begingen das „Kriegsverbrechen der Zwangsumsiedlung“. Die Zwangsumsiedlung von Palästinensern wären für die USA eine „rote Linie“, sagte Patel.

Es sei „völlig in Ordnung und akzeptabel, Zivilisten zu bitten, ein bestimmtes Gebiet zu evakuieren, während bestimmte militärische Operationen durchgeführt werden“ und ihnen dann zu ermöglichen, wieder nach Hause zu gehen, sagte Patel. „Wir haben keine Art von spezifischer Zwangsverschiebung gesehen.“

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 14. November:

22.48 Uhr: Israel verstärkt Angriffe auf Hisbollah-Ziele im Libanon

Israel hat seine Angriffe auf Hisbollah-Ziele in den Nachbarländern Libanon und Syrien weiter verstärkt. Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Viertel in der Hisbollah-Hochburg Baalbek im Osten des Libanon wurden nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens acht Menschen getötet. Aktivisten berichteten zudem von 20 Toten in einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus, darunter militante Palästinenser und Hisbollah-Mitglieder. Die israelische Armee kommentierte die Angriffe zunächst nicht, äußerte sich aber zu vorherigen Angriffen in Beirut.

21.48 Uhr: Mehr als 40 Tote nach israelischen Angriffen

Bei israelischen Angriffen im Libanon sind nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums Dutzende Menschen getötet und verletzt worden. Bei einem Angriff in der historischen Stadt Baalbek im Osten des Landes kamen der Behörde zufolge mindestens acht Menschen ums Leben. Darunter seien fünf Frauen gewesen. 27 weitere Personen seien verletzt worden. Bei weiteren Angriffen auf verschiedene Orte im Osten des Landes kamen den Angaben zufolge vier Menschen ums Leben.

20.28 Uhr: Israel weist Vorwürfe von Menschenrechtsaktivisten als "völlig falsch" zurück

Israel hat Vorwürfe der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) entschieden zurückgewiesen, mit seinen wiederholten Evakuierungsaufforderungen an die Bevölkerung im Gazastreifen "Kriegsverbrechen" zu verüben. "Die Wortwahl von Human Rights Watch zum Verhalten Israels im Gazastreifen ist immer wieder völlig falsch und realitätsfern", erklärte der israelische Außenministeriumssprecher Oren Marmorstein am Donnerstag im Online-Dienst X. 

HRW hatte in einem am Donnerstag veröffentlichten 172-seitigen Bericht unter anderem geschrieben, israelische Entscheidungsträger begingen das "Kriegsverbrechen der Zwangsumsiedlung".

Der israelische Außenministeriumssprecher Marmorstein erklärte hierzu, "im Gegensatz zu den Behauptungen im HRW-Bericht ziele das Vorgehen Israels im Gazastreifen "ausschließlich auf die Zerschlagung der Terror-Einrichtungen" der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas ab - und "nicht auf die Bevölkerung im Gazastreifen". Dies stehe "im Gegensatz zur Hamas", die "Zivilisten als menschliche Schutzschilde" gebrauche und "Terror-Einrichtungen" in Wohngebieten platziere. Israel werde "weiterhin im Einklang mit dem Kriegsvölkerrecht" handeln. 

15.59 Uhr: Papst Franziskus trifft freigelassene Hamas-Geiseln

Papst Franziskus hat am Donnerstag befreite israelische Geiseln und ihre Angehörigen in Rom zu einer Audienz empfangen. Laut dem Nachrichtenportal Vatikannews war das Treffen von starken Emotionen geprägt. Etwa 15 aus der Gefangenschaft der Hamas freigekommene Menschen seien Teil der Delegation gewesen, darunter ein Kind.

In dem Gespräch, das weniger als eine Stunde dauerte, habe der Papst seine tief empfundene Solidarität mit den Opfern des Überfalls der Terrororganisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober vergangenen Jahres ausgedrückt. Bei dem Angriff waren mindestens 1.100 Menschen getötet worden, etwa 240 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Noch rund 100 werden dort bis heute festgehalten.

Die israelische Botschaft am Heiligen Stuhl beschrieb das Treffen auf dem Kurznachrichtenportal „X“ als „bewegend“ und betonte in ihrer Nachricht die enge Verbundenheit des Papstes mit den Opfern des Hamas-Angriffs. „Das Treffen zeigte die Nähe des Papstes zu den Opfern dieses schrecklichen Tages und sein Engagement für ihre Befreiung“, heißt es in der Mitteilung.

15.50 Uhr: 15 Tote nach israelischen Angriffen in Damaskus laut Angaben aus Syrien

Israels Luftwaffe hat nach Angaben aus Syrien erneut Ziele in der dortigen Hauptstadt Damaskus bombardiert und mindestens 15 Menschen getötet. 16 weitere seien verletzt worden, berichtete die Staatsagentur Sana. Israels Armee habe zwei Wohngebäude in Damaskus angegriffen. Sana veröffentlichte Fotos der Zerstörung an mehreren Gebäuden und von Einsatzkräften. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von 17 Todesopfern, unter denen auch Zivilisten seien.

14.40 Uhr: Papst empfängt aus Gazastreifen befreite Geiseln

Papst Franziskus hat eine Gruppe Israelis empfangen, die als Geiseln im Gazastreifen festgehalten wurden. Das teilte der Vatikan am Donnerstag ohne nähere Angaben mit.

Der Papst hatte schon früher Betroffene empfangen, die am 7. Oktober 2023 durch die Terrormiliz Hamas verschleppt worden waren. Von den rund 250 Entführten befinden sich laut Schätzungen noch etwa 100 in Gefangenschaft. Andere kamen inzwischen frei, viele wurden getötet.

Zum ersten Jahrestag des Massakers rief der Papst Anfang Oktober zu einem „sofortigen Waffenstillstand an allen Fronten, auch im Libanon“ auf. Franziskus betet regelmäßig für alle vom Krieg betroffenen Menschen in Nahost.

14.04 Uhr: Laut Israels Armee wurden zwei Verdächtige im Westjordanland getötet

Israelische Spezialeinheiten haben bei einer Razzia im Westjordanland nach israelischen Angaben zwei gesuchte Palästinenser getötet. Die Einsatzkräfte wollten in der Nähe der Stadt Tulkarem im Nordwesten des Gebiets mehrere Verdächtige festnehmen, wie das israelische Militär mitteilte. Zwei Männer hätten dabei am Mittwochabend versucht, zu fliehen, einer davon sei bewaffnet gewesen. Die israelischen Einsatzkräfte eröffneten daraufhin den Angaben nach das Feuer. Dabei sei ein dritter Palästinenser verletzt worden.

Laut Armee wurden die Palästinenser „wegen terroristischer Aktivitäten gesucht“. Bei einem der beiden Getöteten soll es sich demnach um den Anführer eines Terrornetzwerks in Tulkarem handeln. Er sei an Anschlägen beteiligt gewesen. Nähere Details dazu nannte die Armee zunächst nicht. 

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete unter Berufung auf den palästinensischen Roten Halbmond, auch ein Kleinkind sei bei dem Armeeeinsatz durch den Splitter einer Kugel am Kopf verletzt worden. Dem Bericht zufolge ist der Junge der Sohn eines der Getöteten. 

14.01 Uhr: Laut UN-Ausschuss erfüllen Israels Methoden der Kriegsführung Merkmale von „Völkermord“

Israels Methoden der Kriegsführung im Gazastreifen erfüllen nach Einschätzung eines UN-Ausschusses die Merkmale eines „Völkermordes“. Das Land setze „Hunger als Kriegsmethode ein und fügt der palästinensischen Bevölkerung eine kollektive Bestrafung zu“, hieß es am Donnerstag in einem Bericht der UN-Vertreter, die seit Jahrzehnten das israelische Vorgehen im Hinblick auf die Rechte in den besetzten Palästinensergebieten untersuchen.

Trotzt wiederholter Appelle der Vereinten Nationen, Resolutionen des UN-Sicherheitsrats und Anordnungen des Internationalen Gerichtshofs verursache Israel durch „die Belagerung des Gazastreifens, die Behinderung humanitärer Hilfe, gezielte Angriffe und die Tötung von Zivilisten und Mitarbeitern von Hilfsorganisationen vorsätzlich Tod, Hunger und schwere Verletzungen“, erklärte der Ausschuss.

13.10 Uhr: Baerbock gegen Aussetzung des EU-Dialogs mit Israel

Annalena Baerbock lehnt den Vorstoß von EU-Chefdiplomat Josep Borrell ab, als Reaktion auf die israelische Kriegsführung im Gazastreifen und im Libanon den regelmäßigen politischen Dialog mit Israel auszusetzen. „Wir setzen uns immer dafür ein, Gesprächskanäle offen zu halten. Dies gilt selbstverständlich auch für Israel“, hieß es im Auswärtigen Amt in Berlin als Reaktion auf die Borrell-Pläne. 

Zugleich wurde im deutschen Außenministerium betont, der Assoziierungsrat mit dem regelmäßigen politischen Dialog bilde einen geeigneten Rahmen, um mit der israelischen Regierung auch über die Einhaltung der Vorgaben des humanitären Völkerrechts sowie die Versorgung der Menschen im Gazastreifen mit humanitärer Hilfe zu sprechen. „Ein Abbruch des Dialogs hilft hingegen niemandem, weder den notleidenden Menschen in Gaza, noch den Geiseln, die weiter von der Hamas festgehalten werden, noch all jenen in Israel, die auf Gesprächsbereitschaft setzen“, hieß es weiter. 

9.26 Uhr: Luftangriff auf Süden von Beirut nach israelischer Evakuierungsaufforderung

Südliche Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut sind am Donnerstag erneut aus der Luft angegriffen worden. Wie auf Bildern der Nachrichtenagentur AFP zu sehen war, stieg über dem Gebiet grauer Rauch auf. Kurz zuvor hatte die israelische Armee eine Evakuierungsaufforderung an die Bewohner veröffentlicht. „Sie befinden sich in der Nähe von Hisbollah-Einrichtungen und -interessen“, die in „naher Zukunft“ von der israelischen Armee angegriffen würden, schrieb Armeesprecher Avichay Adraee im Onlinedienst X.

Er veröffentlichte zudem eine Karte, auf der Gebäude in den südlich von Beirut gelegenen Orten Schuaifat al-Omrusija und Ghobeirj markiert waren. Seit Dienstag gab es im Süden der libanesischen Hauptstadt mindestens sechs Serien von Luftangriffen.

Die israelische Armee hat ihre Angriffe auf Ziele der Hisbollah-Miliz im Libanon seit einigen Wochen deutlich verstärkt und zudem Ende September auch Bodeneinsätze gegen Stellungen der Miliz im Südlibanon begonnen.

9.24 Uhr: Laut Israels Armee wurden 100 Ziele in Gaza und Libanon angegriffen

Im Kampf gegen die islamistische Terrororganisation Hamas und die libanesische Hisbollah-Miliz hat Israels Luftwaffe Militärangaben zufolge binnen 24 Stunden mehr als 100 Ziele im Gazastreifen und im Libanon angegriffen. Darunter seien Waffenlager, Raketenabschussrampen und Kommandozentralen gewesen, teilte die Armee mit.

„Die Truppen fanden eine große Menge Waffen und eliminierten Dutzende Terroristen aus der Luft und vom Boden aus“, hieß es in der Mitteilung des Militärs über die Einsätze der israelischen Armee in Beit Lahia und Dschabalija im Norden des Gazastreifens am Mittwoch. 

Die Armee geht den Angaben nach auch im Südlibanon weiter gegen die Hisbollah vor. Augenzeugen berichteten am Donnerstagmorgen zudem von neuen Luftangriffen im Süden der Hauptstadt Beirut. Israel hatte die Anwohner der Gegenden zuvor aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen.

5.00 Uhr: EU-Chefdiplomat will Dialog mit Israel aussetzen

Als Reaktion auf die israelische Kriegsführung im Gazastreifen und im Libanon will EU-Chefdiplomat Josep Borrell den regelmäßigen politischen Dialog mit Israel aussetzen. Diesen Vorschlag werde er beim Außenministertreffen am kommenden Montag den Mitgliedstaaten der Europäischen Union unterbreiten, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Brüssel von EU-Beamten. Hintergrund seien Berichte unabhängiger internationaler Organisationen, die den Schluss nahelegten, dass Israel Menschenrechte und internationales humanitäres Völkerrecht verletze. Dass Borrells Vorschlag die notwendige einstimmige Zustimmung findet, gilt aber als unwahrscheinlich.

Der politische Dialog der EU mit Israel wird über ein sogenanntes Assoziationsabkommen aus dem Jahr 2000 geregelt. Er sieht unter anderem einen regelmäßigen Austausch zur Stärkung der Beziehungen und zur Weiterentwicklung der Partnerschaft vor. Festgehalten ist dort auch, dass die Beziehungen zwischen den Vertragsparteien auf der Achtung der Menschenrechte und der Grundsätze der Demokratie beruhen. Diplomaten betonten jedoch, den institutionellen politischen Dialog auszusetzen bedeute nicht, das sogenannte Assoziationsabkommen oder den Assoziationsrat auszusetzen.

3.30 Uhr: Israelische Armee fliegt Luftangriffe an der Grenze zwischen Syrien und Libanon

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben am Mittwoch Luftangriffe entlang der Grenze zwischen Syrien und dem Libanon ausgeführt. Die Luftwaffe habe „Schmuggelrouten zwischen Syrien und Libanon“ angegriffen, erklärte die israelische Armee. „Diese Routen, die von der syrischen Seite der Grenze in den Libanon führen, werden genutzt, um Waffen an die Hisbollah-Terroristenorganisation zu schmuggeln.“

Israel äußert sich selten zu Militäreinsätzen in Syrien. Zuvor hatte die staatliche Nachrichtenagentur von den Angriffen berichtet. Die „israelische Aggression“ in der Region Homs sei mit einem Sperrfeuer der Luftabwehr beantwortet worden. In Berufung auf eine Militärquelle berichtete Sana weiter, dass die israelischen Flugzeuge Brücken entlang des Flusses Orontes und Straßen an der syrisch-libanesischen Grenze zum Ziel genommen hätten. Dabei sei erheblicher Schaden entstanden, einige Infrastruktur sei nicht mehr benutzbar.

2:00 Uhr: UN-Sicherheitsrat verurteilt Angriffe auf Friedensmission im Libanon

Der UN-Sicherheitsrat hat die jüngsten Angriffe auf die UN-Friedensmission im Libanon (Unifil) verurteilt. In einer Erklärung verurteilte der Rat am Mittwoch die Angriffe am 7. und 8. November, bei denen mehrere Blauhelme verletzt worden waren. Die Mitglieder machten aber keine Angaben dazu, wer für die Vorfälle verantwortlich sei. „Sie forderten alle Parteien auf, alle Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit des Unifil-Personals und -Geländes“ zu gewährleisten, hieß es.

Der UN-Sicherheitsrat mahnte des Weiteren, dass die Friedenstruppen „nie Ziel eines Angriffs“ sein dürften und bot der Unifil seine „volle Unterstützung“ an. Die Ratsmitglieder drückten auch „ihre tiefe Besorgnis über die Opfer und das Leid der Zivilbevölkerung“ in dem Konflikt sowie über „die Zerstörung der zivilen Infrastruktur“ und die „Beschädigung von Kulturerbestätten im Libanon“ aus.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 13. November:

22.31 Uhr: Waffen-Transportrouten in Syrien von Israels Luftwaffe angegriffen

Israels Luftwaffe hat Armeeangaben zufolge in Syrien Routen für den Waffenschmuggel angegriffen. Diese führten demnach in den Libanon und versorgten dort die Hisbollah mit Waffen. Israels Militär sprach von Schmuggelrouten der syrischen Regierung. Menschenrechtsaktivisten zufolge wurden 15 Menschen, darunter Militärangehörige der syrischen Armee, bei den Luftangriffen in der Nähe der Stadt Homs verletzt.

Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien sagte der Deutschen Presse-Agentur, Israel versuche „jeden möglichen Weg zu blockieren, den die Hisbollah für den Transport von Waffen oder militärischem Personal nutzen kann.“

20.28 Uhr: Sechs israelische Soldaten im Libanon getötet

Bei Kämpfen im Südlibanon sind nach Angaben der israelischen Armee sechs Soldaten getötet worden. Sie seien bei einem Schusswechsel mit vier Hisbollah-Mitgliedern in einem Gebäude ums Leben gekommen, berichteten mehrere israelische Medien unter Berufung auf eine erste Untersuchung der Armee. Den Berichten zufolge wurde ein weiterer Soldat bei dem Vorfall verletzt.

Laut Militär waren fünf der Getöteten zwischen 20 und 22 Jahren alt. Zur Identität des sechsten Soldaten machte die Armee am Abend zunächst keine Angaben. 

13.43  Uhr: Gericht lehnt Prozessaufschub für Netanjahu ab

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu muss wie geplant ab dem 2. Dezember vor Gericht erscheinen. Das Jerusalemer Bezirksgericht lehnte laut Medienberichten am Mittwoch einen Antrag des Regierungschefs auf eine Verschiebung seiner Aussage um zehn Wochen ab. Die Aussage Netanjahus wird laut Beobachtern voraussichtlich mehrere Stunden pro Tag über mehrere Wochen andauern. Gegen den Politiker wurde im November 2019 Anklage in drei Fällen wegen Betrug, Untreue, Vertrauensbruch und Bestechung erhoben.

Das Gericht machte geltend, man habe Netanjahu bereits eine lange Vorbereitungszeit für seine Aussage eingeräumt. Es seien keine Umstände eingetreten, die eine Verschiebung rechtfertigten. Netanjahu hatte mit der aktuellen Lage in dem kriegführenden Land argumentiert.

11.11 Uhr: Tote und Verletzte nach israelischem Angriff nahe Beirut

Israels Luftwaffe hat ein Gebäude südlich der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen und nach offiziellen libanesischen Angaben mindestens sechs Menschen getötet und 15 weitere verletzt. Bei dem Angriff im Vorort Alaj wurden mehrere Stockwerke eines Wohnhauses stark beschädigt, wie auf Bildern der Gegend zu sehen war. Laut Anwohnern bombardierte Israels Armee das Gebäude gegen 4.00 Uhr früh. 

Anwohner sagten, sie hätten aus Angst vor weiteren Angriffen die Nacht im Freien verbracht. „In diesen Tagen muss man wissen, wen man als Nachbar hat“, sagte ein Anwohner der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf radikale Hisbollah-Mitglieder, die in den vergangenen Jahren Wohnungen in der Gegend gekauft haben sollen.

5.15 Uhr: USA leisten trotz Not in Gaza weiter Militärhilfe an Israel

Trotz der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen will die US-Regierung weiterhin militärische Unterstützung an Israel leisten. Auch nach Ablauf der von ihr gesetzten Frist zur Verbesserung der Situation in dem abgeriegelten Küstenstreifen an diesem Mittwoch werde die Militärhilfe vorerst nicht eingeschränkt, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel, auf Nachfrage von Journalisten in Washington. 

Die US-Regierung hatte Israel Mitte Oktober aufgefordert, die humanitäre Lage im Gazastreifen innerhalb von 30 Tagen erheblich zu verbessern. Andernfalls drohe ein Verstoß gegen US-Gesetze zur militärischen Unterstützung – was auch die amerikanische Militärhilfe für Israel gefährden könnte. „Wir haben nicht festgestellt, dass sie gegen das US-Recht verstoßen. Wir werden das jedoch weiterhin beobachten und genau aufpassen“, erklärte Patel. 

Israel habe wichtige Schritte zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen unternommen, teilte das US-Außenministerium mit. So sei der Grenzübergang Erez für Hilfslieferungen geöffnet worden, zudem solle auch der Grenzübergang in Kissufim wieder öffnen. Internationale Hilfsorganisationen widersprachen der Darstellung. „Die Menschen in Gaza werden ausgehungert“, hieß es in einem gemeinsamen Bericht von acht Organisationen, darunter Oxfam und Care.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, den 12. November 2024:

22.35 Uhr: Israel öffnet weiteren Grenzübergang für Hilfen in den Gazastreifen

Kurz vor Ablauf einer von den USA gesetzten Frist hat Israel einen weiteren Grenzübergang für Hilfslieferungen in den Gazastreifen geöffnet. Der Kissufim-Übergang sei am Dienstag geöffnet und unter anderem „Lebensmittel, Wasser und medizinische Versorgung“ in das Palästinensergebiet gebracht worden, erklärten die Armee und die für die Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten zuständige israelische Behörde Cogat. Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA sowie weitere Hilfsorganisationen bezeichneten die Öffnung als unzureichend.

Die Öffnung des Grenzübergangs Kissufim gegenüber dem südlichen Gazastreifen solle „den Umfang und die Wege der Hilfslieferungen“ verbessern, hieß es in der gemeinsamen Erklärung der Armee und von Cogat.

20.19 Uhr: USA schränken Militärhilfe für Israel vorerst nicht ein

Die US-Regierung will nach Ablauf einer von ihr gesetzten Frist zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen ihre Militärhilfe für Israel derzeit nicht einschränken. Das erklärte Außenamtssprecher Vedant Patel auf Nachfrage von Journalisten in Washington.

20.06 Uhr: Israel: Großteil der Hisbollah-Waffenlager nahe Beirut zerstört

Israels Armee hat nach eigener Darstellung in den Vororten südlich der libanesischen Hauptstadt Beirut einen Großteil der Waffenlager und Anlagen zur Raketenherstellung zerstört. Die Hisbollah habe in den als Dahija bekannten Vororten in den vergangenen 20 Jahren Dutzende solcher Stätten aufgebaut, teilte das israelische Militär mit. Diese sollen sich den Angaben nach unter zivilen Gebäuden befinden, Hunderte Raketen dort produziert und gelagert worden sein.

Israels Armee betonte, vor jedem Angriff Anstrengungen zu unternehmen, um die Zivilbevölkerung im Libanon zu schonen. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

16.58 Uhr: Tote nach Angriffen in Israel und im Libanon

In Israel und dem Libanon hat es nach gegenseitigen Angriffen erneut Tote gegeben. In Nordisrael seien zwei Männer nach einem Raketeneinschlag in der Gegend der Küstenstadt Naharija ums Leben gekommen, meldeten der israelische Rettungsdienst Magen David Adom und die israelische Polizei. Bei zwei israelischen Angriffen im Libanon kamen nach Behördenangaben mindestens zehn Menschen ums Leben. 

In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv gab es nach einem Angriff aus dem Libanon am späten Nachmittag erneut Raketenalarm. Drei Geschosse aus dem Nachbarland seien abgefangen worden, teilte Israels Militär mit.

12.39 Uhr: Israels Armee fliegt schwere Luftangriffe nahe Beirut

Israels Luftwaffe hat Ziele in den Vororten südlich von Beirut erneut massiv bombardiert. Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur zählte mindestens zwölf Luftangriffe, die kurz nach einer Aufforderung von Israels Armee zur Evakuierung begannen. Schwarze Rauchwolken stiegen über dem Vorort Haret Hreik und benachbarten Gegenden auf. Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge stürzte mindestens ein Gebäude ein im Viertel Bir al-Abed, in der die Hisbollah-Miliz besonders stark vertreten ist.

12.26 Uhr: Israel meldet Öffnung von weiterem Grenzübergang für Hilfen in den Gazastreifen

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge einen weiteren Grenzübergang für Hilfslieferungen in den Gazastreifen geöffnet. Um „den Umfang und die Wege der Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu verbessern“, sei am Dienstag der Kissufim-Übergang für Lastwagen geöffnet worden, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Armee und der für die Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten zuständigen israelischen Behörde Cogat.

Angesichts der verheerenden humanitären Lage in dem Palästinensergebiet hatten die USA Israel in den vergangenen Wochen immer wieder aufgefordert, deutlich mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu lassen. Sie drohten, ansonsten US-Militärhilfen für Israel zurückzuhalten. Eine 30-tägige Frist, die Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin der israelischen Regierung gesetzt haben, läuft am Mittwoch aus.

9.23 Uhr: Israel: Humanitäre Hilfsgüter in Norden von Gaza gebracht

Zivilisten im umkämpften Norden des Gazastreifens haben nach israelischen Angaben Hunderte Pakete mit Nahrungsmitteln und Wasser erhalten. Die Hilfsgüter seien am Montag in Zusammenarbeit mit internationalen Hilfsorganisationen in die Orte Dschabalija und Beit Hanun gebracht worden, teilten die Armee sowie die für Palästinenserangelegenheiten zuständige israelische Behörde Cogat mit. 

Vergangene Woche seien bereits elf Lastwagen mit Nahrungsmitteln, Wasser und Medikamenten in das Flüchtlingsviertel Dschabalija gefahren. Seit Oktober seien 741 Hilfslastwagen über den Übergang „Erez West“ in den nördlichen Gazastreifen gekommen. 

Außerdem wurde die Öffnung eines weiteren Gaza-Grenzübergangs in Kissufim verkündet. Durch den Übergang, der etwa auf der Hälfte des Gazastreifens liegt, seien bereits Nahrungsmittel, Wasser und Medikamente sowie Zelte in den Süden und zentralen Abschnitt des Gazastreifens gebracht worden. 

Das waren die Entwicklungen am Montag, 11. November: 

22.50 Uhr: Israels neuer Verteidigungsminister für Angriff auf Irans Atomanlagen

Israels neuer Verteidigungsminister Israel Katz hat sich für einen Angriff auf Irans Atomanlagen ausgesprochen. „Der Iran ist anfälliger denn je für Angriffe auf seine Atomanlagen. Wir haben die Möglichkeit, unser wichtigstes Ziel zu erreichen, - die existenzielle Bedrohung des Staates Israel zu vereiteln und zu beseitigen“, schrieb Katz auf der Plattform X. Dies habe er bei seinem ersten Treffen mit dem Generalstab betont, so Katz. Israel hatte bei einem Angriff im Oktober Radar- und Raketenanlagen im Iran zerstört. 

21.49 Uhr: Arabische und muslimische Länder fordern Israels Rückzug aus besetzten Gebieten


 Die Staatenlenker arabischer und muslimischer Länder haben Israel auf einem Gipfeltreffen in Saudi-Arabien aufgefordert, sich für einen regionalen Frieden vollständig aus den besetzten Gebieten zurückzuziehen. Ein „gerechter und umfassender Frieden“ in der Region könne „nicht erreicht werden“ ohne ein Ende der „israelischen Besetzung aller besetzten arabischen Gebiete“ auf der Grundlage der Grenzen vom 4. Juni 1967, hieß es am Montag in der Abschlusserklärung mit Blick auf das Westjordanland, Ostjerusalem, den Gazastreifen und die Golanhöhen.

In der Abschlusserklärung wird zudem die Einheit aller palästinensischen Gebiete - des Gazastreifens und des Westjordanlands - in einem palästinensischen Staat gefordert. Dessen Hauptstadt solle Ostjerusalem sein.

19.57 Uhr: Wieder mehrere Tote nach israelischen Luftangriffen im Libanon

 Bei israelischen Luftangriffen im Libanon sind nach Behördengaben erneut mehrere Menschen getötet worden. Allein bei einem Angriff Ain Jakub im Norden des Landes kamen mindestens acht Personen ums Leben, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte. 14 Menschen seien verletzt worden.

In dem getroffenen Gebäude sollen libanesischen Sicherheitskreisen zufolge Binnenflüchtlinge aus dem Süden gelebt haben. Der Angriff soll demnach einem Mitglied der proiranischen Hisbollah-Miliz gegolten haben.

17 Uhr: Hisbollah feuert rund 165 Raketen auf Israel - Sechs Verletzte

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat nach Angaben der israelischen Armee rund 165 Raketen auf den Norden Israels abgefeuert und damit wesentlich mehr als an früheren Tagen. Dabei wurden nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom im Bereich Karmiel in Galiläa und im Bereich von Kirjat Ata gleich östlich von Haifa insgesamt sechs Menschen verletzt, darunter ein einjähriges Kind. Die Armee teilte mit, einige Geschosse seien von der Raketenabwehr abgefangen worden und andere auf offenem Gebiet eingeschlagen. 

Die Hisbollah reklamierte mehrere Attacken auf Israel für sich. Die mit dem Iran verbündete Miliz beschießt Israel seit Beginn des Gaza-Krieges vor mehr als einem Jahr. Israel antwortet mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. 

15.59 Uhr: Lage in Gaza: Israel droht Einschränkung von US-Militärhilfe

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als einem Jahr haben die USA Israel mit Militärhilfe in Milliardenhöhe unterstützt. Mit Ablauf einer von den USA am 13. Oktober gesetzten 30-tägigen Frist, binnen derer Israel die humanitäre Lage im Gazastreifen verbessern sollte, drohen dem jüdischen Staat jedoch Einschränkungen dieser Unterstützung. 

„In dieser Woche werden wir entscheiden, welche Fortschritte sie (Israel) gemacht haben“, sagte Präsident Joe Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan im Sender CBS. Dann werde man über eine entsprechende Reaktion entscheiden. 

13.45 Uhr: Israel: Rakete aus dem Jemen abgefangen - Huthis reklamieren Angriff für sich

Israel hat nach eigenen Angaben eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgeschossen. Die israelische Armee teilte am Montag mit, sie habe "ein Geschoss abgefangen, das sich Israel aus dem Jemen näherte". Zuvor war in mehreren Orten im Zentrum Israels Luftalarm ausgelöst worden. Zu dem Angriff bekannte sich die jemenitische Huthi-Miliz.

Auch in der Stadt Beit Schemesch westlich von Jerusalem heulten die Sirenen. In der Gegend brachen zwei Feuer aus, die zunächst auf herabfallende Raketentrümmer zurückgeführt wurden. Später erklärte die Feuerwehr aber, dass sie Hinweise auf Brandstiftung entdeckt habe und kein Zusammenhang zwischen den Bränden und der abgefangenen Rakete bestehe. 

11.51 Uhr: Mögliche Feuerpause im Libanon: Israel sieht „gewissen Fortschritt“

Der israelische Außenminister Gideon Saar hat mit Blick auf eine mögliche Waffenruhe im Libanon von einem „gewissen Fortschritt“ gesprochen. „Wir arbeiten bei diesem Thema mit den Amerikanern zusammen“, sagte Saar am Montag in Jerusalem vor Journalisten. Hisbollah-Sprecher Mohammed Afif erklärte unterdessen, das israelische Militär habe seit Beginn seiner Bodenoffensive im Libanon Ende September noch nicht „ein einziges libanesisches Dorf“ besetzen können.

Die Hisbollah-Kämpfer hätten die israelische Armee in Chiam, etwa sechs Kilometer von der Grenze entfernt, zurückdrängen können, sagte Afif. Israels Militär habe zudem erfolglos „an mehreren Fronten“ versucht, in den Grenzort Bint Dschbeil einzudringen. Zudem wies der Hisbollah-Sprecher israelische Angaben zurück, wonach der Raketenbestand der Miliz abnehme.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 10. November:

20.51 Uhr: Israelische Regierung bekennt sich zu Angriffen auf Hisbollah-Pager

Die israelische Regierung hat sich zur Anordnung der Angriffe auf Pager der libanesischen Hisbollah-Miliz im Libanon vor knapp zwei Monaten bekannt. Regierungschef Benjamin Netanjahu habe „am Sonntag bestätigt, dass er den Pager-Einsatz im Libanon bewilligt hat“, sagte sein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP mit Blick auf die tödlichen Explosionen von Pagern Mitte September. Bei erneuten israelischen Angriffen auf mehrere Ort im Libanon am Sonntag wurden laut libanesischen Angaben mindestens 38 Menschen getötet.

20.08 Uhr: Baerbock sagt, Israel muss humanitäre Hilfe über alle Grenzübergänge in Gazastreifen lassen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Israel vorgeworfen, viel zu wenig humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen zuzulassen. „Noch nie in den letzten zwölf Monaten kam so wenig Hilfe in den Gazastreifen wie jetzt“, erklärte Baerbock am Sonntagabend in Berlin. Zwar gelte nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 Israels Recht auf Selbstverteidigung, dieses finde aber „seine Grenze im humanitären Völkerrecht“.

„Dazu zählt, dass humanitärer Zugang zu allen Zeiten gewährt werden muss und nie zu einem Mittel der Kriegsführung werden darf“, mahnte Baerbock. Im Gazastreifen litten mehr als zwei zwei Millionen Menschen „an akuter Mangelernährung“, weite Teile des Palästinensergebietes seien „ein absolutes Trümmerfeld“. „Den Menschen fehlt die Kraft, um weiter zu flüchten, und sie drängen sich in den letzten, auch kaum mehr sicheren Zonen“, schilderte die Ministerin die Lage.

18.41 Uhr: Gesundheitsministerium: Mindestens 38 Tote bei israelischen Angriffen im Libanon

Bei israelischen Angriffen im Libanon sind am Sonntag nach neuen Angaben der dortigen Behörden mindestens 38 Menschen getötet worden. Wie das Gesundheitsministerium in Beirut mitteilte, griff Israel unter anderem Ziele in der östlichen Region Baalbek, eine Hochburg der pro-iranischen Hisbollah-Miliz, an. Dabei seien in den Ortschaften Seghrin und Tschaat acht Menschen und in Serin und Bednajel vier weitere getötet worden.

Zuvor hatte das libanesische Gesundheitsministerium bereits über einen israelischen Angriff auf die Ortschaft Almat nördlich von Beirut informiert. Dabei wurden nach neuen Angaben 23 Menschen, unter ihnen sieben Kinder, getötet. Zudem gab es laut Gesundheitsministerium sechs Verletzte. Die Zahl der Todesopfer drohte demnach weiter zu steigen: Es würden immer noch „menschliche Überreste“ aus den Trümmern gezogen.

11.52 Uhr: Berichte über Dutzende Tote bei Angriff in Dschabalija

Bei einem israelischen Angriff im nördlichen Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben Dutzende Menschen getötet worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete von 36 Toten in dem Flüchtlingsviertel Dschabalija, darunter 15 Minderjährige. Kampfjets hätten dort ein Wohnhaus beschossen. 

Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, in Dschabalija sei „eine Stätte mit Terrorinfrastruktur“ angegriffen worden, von der aus Terroristen agiert hätten. Diese hätten Truppen in dem Gebiet bedroht. Die Details des Vorfalls würden untersucht. Vor dem Angriff seien Schritte unternommen worden, um das Risiko für Zivilisten zu verringern. 

11.38 Uhr: Behörde: 26 Tote nach israelischen Angriffen im Libanon

Bei israelischen Luftangriffen im Libanon sind nach Behördenangaben mindestens 26 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten eines Angriffs seien auch drei Kinder sowie sechs Verletzte, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Dieser erfolgte demnach in dem bergigen Ort Almat, etwa 15 Kilometer östlich der Hafenstadt Byblos. Die Bergungsarbeiten dauerten an.

Bei einem weiteren Luftschlag in der südlichen Stadt Adlun kamen der Behörde zufolge drei Sanitäter ums Leben. Das Ministerium verurteilte den Angriff als „Kriegsverbrechen“.

07.45 Uhr: Zivilschutz: 30 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen

Bei zwei israelischen Luftangriffen sind nach Angaben des Zivilschutzes im Gazastreifen 30 Menschen getötet worden. Darunter seien 13 Kinder, teilte der Zivilschutz am Sonntag mit. Mehr als 30 Menschen seien zudem verletzt worden.

Den Angaben zufolge wurden bei einem Angriff auf Dschabalija im Norden des Gazastreifens mindestens 25 Menschen getötet, darunter 13 Kinder. Mehr als 30 Menschen seien verletzt worden. Bei einem Angriff auf die Stadt Gaza seien fünf Menschen getötet worden. Es würden noch Menschen vermisst.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 9. November:

21.17 Uhr: Libanons Regierung: Mindestens 31 Tote bei israelischen Angriffen auf Süden und Osten

Bei einer Reihe israelischer Angriffe im Süden und Osten des Libanons sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Beirut am Samstag mindestens 31 Menschen getötet worden. Bei Angriffen des „israelischen Feindes“ in der östlichen Region Baalbek-Hermel seien 20 Menschen getötet worden, davon elf in der Ortschaft Knaisseh, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums. 14 weitere Menschen seien verletzt worden.

Fünf weitere Tote gab es den Angaben zufolge bei einem israelischen Angriff auf die Ortschaft Hanuijeh in der Nähe der südlibanesischen Stadt Tyros. In Deir Kanun seien überdies fünf Rettungskräfte der Organisation al-Rissala und eine Rettungskraft des Islamischen Gesundheitskomitees getötet worden. Al-Rissala unterhält Verbindungen zur schiitischen Amal-Bewegung, die wiederum mit der pro-iranischen Hisbollah-Miliz verbündet ist. Das Islamische Gesundheitskomitee ist ebenfalls mit der Hisbollah verbunden.

20.52 Uhr: Katar weiter zu Vermittlung im Gaza-Krieg bereit

Das Golfemirat Katar hat Berichte über ein Ende seiner Vermittlerrolle zwischen Israel und der islamistischen Hamas für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg dementiert. Entsprechende Medienberichte seien falsch, erklärte der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madschid Al-Ansari. 

Katar habe die Konfliktparteien vor zehn Tagen informiert, dass das Land seine Vermittlerrolle aussetzen werde, falls es keine Einigung gebe. „Katar wird diese Bemühungen mit seinen Partnern fortsetzen, wenn die Parteien den Willen und Ernst dabei zeigen, den brutalen Krieg zu beenden“, erklärte er. Es blieb dabei zunächst unklar, ob die Vermittlungsbemühungen aktuell auf Eis gelegt waren oder ob es noch laufende Gespräche gab. 

18.39 Uhr: Hamas dementiert Rauswurf aus Katar

Die islamistische Hamas aus dem Gazastreifen hat Medienberichte dementiert, ihre Vertreter seien vom Golfemirat Katar aufgefordert worden, das Land zu verlassen. Eine solche Mitteilung hätten sie nicht erhalten, sagten Mitglieder der Hamas in Doha der Deutschen Presse-Agentur. Medien wie die „Times of Israel“ und die „Financial Times“ hatten zuvor unter Berufung auf informierte Personen berichtet, Katar habe die Hamas vor rund zehn Tagen auf dringendes Ersuchen der USA zur Ausreise aufgefordert. 

15.45 Uhr: Katar zieht sich als Vermittler im Gaza-Konflikt zurück

Katar zieht sich als Vermittler aus den Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas über eine Waffenruhe und die Geiselfreilassung zurück. Die Katarer hätten „sowohl die Israelis als auch die Hamas informiert, dass sie nicht weiter vermitteln können, solange es eine Weigerung gibt, in gutem Glauben über eine Vereinbarung zu verhandeln“, hieß es am Samstag in Diplomatenkreisen. „In der Folge hat das Hamas-Büro keine Daseinsberechtigung mehr“, hieß es weiter ohne nähere Angaben dazu, ob das Büro in Doha geschlossen wird.

Weiter hieß es, die Katarer hätten der US-Regierung ihre Bereitschaft mitgeteilt, wieder zu vermitteln, wenn beide Seiten „die aufrichtige Bereitschaft zeigen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren“.

Zusammen mit den USA und Ägypten hatte Katar seit einer einzigen Waffenruhe im November vergangenen Jahres zwischen Israel und der Hamas vermittelt. Diese hatte eine Woche gedauert und die Freilassung von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln im Austausch für palästinensische Gefangene in israelischer Haft ermöglicht.

Seitdem gab es zahlreiche Verhandlungsrunden, bei denen jedoch kein Ergebnis erzielt wurde. Die Hamas und Israel beschuldigen sich gegenseitig, eine Einigung zu blockieren.

14.31 Uhr: Laut Libanon Tote und Verletzte nach israelischem Angriff in Tyrus

Nach erneuten israelischen Luftangriffen in der Küstenstadt Tyrus im Libanon melden offizielle Stellen weitere Tote und Verletzte. Sieben Menschen seien getötet, darunter zwei Mädchen, und mehr als 40 weitere verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Rettungskräfte würden in den Trümmern weiter nach Opfern suchen. In der Nacht habe es zudem rund ein Dutzend schwere Luftangriffe in den Vororten südlich der Hauptstadt Beirut gegeben, meldete die staatliche Nachrichtenagentur NNA. Israels Armee hatte Bewohner zuvor zur Evakuierung aufgefordert.

11.40 Uhr: Laut Zivilschutz 14 Tote bei mehreren israelischen Angriffen im Gazastreifen

Bei israelischen Angriffen auf verschiedene Orte im Gazastreifen sind nach Angaben des örtlichen Zivilschutzes in der Nacht zu Samstag mindestens 14 Palästinenser getötet worden. Bei einem Luftangriff auf "Zelte von Vertriebenen" im südlichen Gebiet von Chan Yunis seien mindestens neun Menschen, darunter Kinder und Frauen, getötet worden, erklärte der Sprecher der Zivilschutzbehörde im Gazastreifen, Mahmud Bassal. Weitere fünf Menschen starben demnach, als "israelische Kampfflugzeuge die Fahad Al-Sabah-Schule" in der Stadt Gaza trafen. Bei beiden Vorfällen wurden laut Bassal zudem zahlreiche weitere Menschen verletzt.

In der Vergangenheit hatte es bereits israelische Angriffe auf Schulen gegeben, in denen Vertriebene Zuflucht gefunden hatten. Israel wirft der radikalislamischen Hamas vor, sich in Schulen zu verstecken. Die Hamas bestreitet dies.

Indes teilte die israelische Armee mit, "Dutzende von Terroristen" im Gebiet von Dschabalija im Norden des Gazastreifens getötet zu haben. Dort kommt es seit mehr als einem Monat wieder zu verstärkten Luftangriffen und Bodeneinsätzen. Israels Armee will nach eigenen Angaben verhindern, dass sich die Kämpfer der Hamas dort neu gruppieren. Auch im Gebiet von Rafah im Süden des Gazastreifens wurden Armeeangaben zufolge Hamas-Kämpfer getötet.

10.34 Uhr: Israel setzt Angriffe in Gaza und Libanon fort

Die israelische Armee setzt ihre Angriffe im Gazastreifen und im Libanon fort. Über Nacht habe die Luftwaffe auf Anweisung des Militärgeheimdienstes Kommandozentralen und eine Waffenproduktionsstätte sowie weitere terroristische Infrastruktur der Hisbollah in den südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen, teilte Israels Militär mit. Die Gegend gilt als Hochburg der Schiitenmiliz. 
 
Dies zeige, wie die Hisbollah ihre militärische Infrastruktur systematisch in zivilen Gebieten im Libanon verankere und damit das Leben libanesischer Zivilisten vorsätzlich gefährde, hieß es in der Mitteilung.
 
Vor den Angriffen seien zahlreiche Maßnahmen ergriffen worden, um das Risiko von Schäden für die Zivilbevölkerung zu mindern, hieß es weiter. Man habe die Einwohner des Gebiets vor den Angriffen gewarnt. 
 
Im Laufe des vergangenen Tages habe die Luftwaffe mehr als 50 „Terrorziele“ angegriffen, teilte Israels Militär weiter mit.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 8. November:

22.30 Uhr: Israels Armee: Kommandozentralen der Hisbollah bombardiert

Israel greift die Hisbollah im Libanon an. Nach libanesischen Angaben sterben mehrere Menschen, viele werden verletzt. Israel wirft der Miliz vor, sich absichtlich in Wohngegenden zu verschanzen.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben Kommandozentralen der Hisbollah-Miliz in Wohngebieten nahe der libanesischen Küstenstadt Tyros bombardiert. Die irantreue Miliz habe ihre Zentralen für die Planung von Angriffen auf Israel absichtlich in Wohngebiete gelegt, kritisierte die Armee.

Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, bei den israelischen Angriffen auf Tyros etwa 25 Kilometer nördlich der faktischen Grenze zu Israel seien drei Menschen getötet und etwa 30 weitere verletzt worden.

Die israelische Armee zerstörte nach eigenen Angaben auch Abschussrampen für Raketen, von denen aus Israel beschossen worden sei. Zudem hätten Bodentruppen Dutzende Kämpfer der Schiitenmiliz getötet sowie Waffenlager und terroristische Infrastrukturen zerstört. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Israel will die Hisbollah-Miliz aus dem Grenzgebiet Richtung Norden vertreiben, damit rund 60.000 aus dem Norden Israel evakuierte Zivilisten wieder in ihre Häuser können.

21.28 Uhr: Experten: Unmittelbare Gefahr einer Hungersnot in Nord-Gaza

Die von den USA gesetzte Frist für die Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen läuft bald ab. Jetzt warnen Experten vor einer Hungersnot. Zum Gegensteuern blieben nur noch Tage.

Internationale Experten für Ernährungssicherheit halten eine „unmittelbar bevorstehende Hungersnot“ im umkämpften Norden des Gazastreifens für sehr wahrscheinlich. „Alle Akteure, die direkt in den Konflikt verwickelt sind oder Einfluss auf dessen Verlauf haben, müssen sofort handeln, und zwar binnen Tagen und nicht erst in einigen Wochen, um diese katastrophale Situation abzuwenden“, schrieben die unabhängigen Experten der IPC-Initiative für die Analyse von Nahrungskrisen mit Sitz in Rom in einem ungewöhnlich dringlichen Aufruf.

Die Warnung kommt kurz vor dem Ablauf einer von den USA am 13. Oktober gesetzten Frist von 30 Tagen, binnen derer Israel die humanitäre Lage im Gazastreifen verbessern müsse. Sonst könnte die US-Militärhilfe eingeschränkt werden. Am Montag hatte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, zugestanden, Israel habe wichtige Schritte für mehr humanitäre Hilfe unternommen. Jedoch sei mehr nötig, um die Not zu lindern.

20.51 Uhr:Libanon: Mindestens drei Tote bei israelischen Angriffen auf Stadt Tyros

Bei israelischen Angriffen auf die Stadt Tyros im Südlibanon sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums am Freitagabend mindestens drei Menschen getötet und 30 weitere verletzt worden. Es handele sich um eine „vorläufige Bilanz“, erklärte das Ministerium.

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA hatte zuvor berichtet, bei israelischen Luftangriffen seien drei Gebäude in Tyros getroffen worden. Es habe Tote und Verletzte gegeben sowie „schwere Schäden an umliegenden Gebäuden und Wohnungen“. Den Luftangriffen seien keine Evakuierungsaufrufe der israelischen Armee vorausgegangen.

19.48 Uhr: Rakete schlägt in arabisch geprägten Ort in Israel ein

Die Zahl der Raketenangriffe auf Israel nimmt ab. Aber die von der Hisbollah-Miliz abgefeuerten Geschosse sind immer noch gefährlich. Leidtragende sind immer wieder auch arabisch geprägte Orte.

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat Israel mit Dutzenden Raketen angegriffen und dabei ein arabisch geprägtes Dorf im Norden des Landes getroffen. Insgesamt fünf Raketen seien auf Kafr Jasif nordöstlich von Haifa abgeschossen worden, teilte die Armee mit. Vier der Geschosse seien abgefangen worden, das Fünfte habe ein Wohnhaus getroffen. Verletzt worden sei niemand. Die Zeitung „Times of Israel“ veröffentlichte einen X-Post mit Videos des Hauses, bei dem zwei Betondecken durchschlagen wurden. 

Die Armee registrierte bis zum frühen Abend rund 60 Geschosse, die vom Libanon aus abgeschossen worden seien - und damit etwas weniger als an früheren Tagen. Die irantreue Hisbollah-Miliz beschießt Israel seit Beginn des Gaza-Krieges vor mehr als einem Jahr, weil sie nach eigener Darstellung die Hamas im Gazastreifen unterstützen will. Israel antwortet mit schweren Luftangriffen und will die Miliz mit einer Bodenoffensive von der Grenze vertreiben.

18.23 Uhr: Blauhelme im Libanon werfen israelischer Armee Beschädigung von Stützpunkt vor

Die UN-Friedensmission im Libanon (Unifil) hat der israelischen Armee die Beschädigung eines Stützpunkts vorgeworfen. Der Vorfall habe sich am Donnerstag ereignet, es habe sich dabei um "vorsätzliche und direkte Aktionen der israelischen Armee" gehandelt, erklärte die Unifil am Freitag. Demnach zerstörten zwei Bagger und ein Bulldozer einen "Teil eines Zauns sowie eine Betonstruktur" auf einem Unifil-Stützpunkt im südlibanesischen Ras Nakura.

Weiter schrieb die Unifil, sie habe "mit Besorgnis" festgestellt, dass in dieser Woche "zwei der blauen Fässer, welche die von den Vereinten Nationen festgelegte Rückzugslinie zwischen dem Libanon und Israel markieren", zerstört und entfernt worden seien. Die Blauhelmtruppen hätten die israelische Armee bei der Entfernung eines dieser Fässer "unmittelbar beobachtet".

17.22 Uhr: Israelische Armee beschädigt UN-Gelände im Libanon

Schwere Fahrzeuge der israelischen Armee haben nach Darstellung der Vereinten Nationen im Libanon UN-Gelände beschädigt. Zwei Bagger und ein Bulldozer des israelischen Militärs hätten im Raum Nakura Teile eines Zauns und einer Betonstruktur zerstört, teilte die UN-Beobachtermission Unifil mit. Nach „dringendem Protest“ habe Israels Militär bestritten, innerhalb der UN-Position im Süden des Libanon aktiv zu sein. 
 
Unifil bezeichnete das Vorgehen als „vorsätzliche und direkte Zerstörung von klar identifizierbarem Unifil-Eigentums“ und als „eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht“ sowie die UN-Resolution 1701.

15.54 Uhr: Libanesische Agentur: Israel sprengt Häuser im Grenzgebiet in die Luft

Die israelische Armee hat libanesischen Staatsmedien zufolge am Freitag in drei Grenzdörfern Häuser gesprengt. „Seit heute Früh haben die feindlichen israelischen Truppen in den Dörfern Jarun, Aitarun und Marun al-Ras im Gebiet Bint Dschbeil Sprengaktionen vorgenommen, um dort Wohnhäuser zu zerstören“, meldete die amtliche Nationale Nachrichtenagentur NNA.
 
Die libanesische Hisbollah kämpft nach eigenen Angaben in dem Gebiet gegen israelische Soldaten. Israel hatte vor mehr als einem Monat eine Bodenoffensive gestartet, um die pro-iranische Miliz von der Grenze zurückzudrängen.
 
NNA zufolge nahmen die israelischen Truppen auch eine Razzia in der nahegelegenen Stadt Bint Dschbeil vor, nachdem die Hisbollah erklärte, sie habe in dem umkämpften Grenzgebiet israelische Soldaten attackiert. Die Hisbollah hatte am Donnerstag erklärt, sie habe israelische Truppen aus dem Hinterhalt angegriffen, als diese versucht hätten, in das Dorf Jarun einzudringen.

14.11 Uhr: UN-Hochkommissariat erhebt schwere Vorwürfe gegen Israel und Hamas

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat schwere Vorwürfe gegen Israel und die Terrorgruppe Hamas erhoben. Beide Kriegsparteien in Nahost hätten sich gravierender Verletzungen des Völkerrechts schuldig gemacht, heißt es in einem am Freitag in Genf veröffentlichten Bericht.
 
Der Bericht bezieht sich auf den Zeitraum von November 2023 bis April 2024. Die Tötungen von Zivilisten und andere Verstöße gegen das Völkerrecht könnten in vielen Fällen auf Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit hinauslaufen. Das Hochkommissariat hielt fest, dass unter bestimmten Umständen ein Völkermord vorliegen könnte.
 
Letztlich müsse jedoch ein Gericht entscheiden, ob es sich um einen Genozid handelt oder nicht, sagte ein Sprecher. Das UN-Hochkommissariat könne das nicht entscheiden, sagte er.

11.16 Uhr: Fünf Verletzte bei Ausschreitungen nach Fußballspiel in Amsterdam

Bei Ausschreitungen nach einem Fußballspiel mit einer israelischen Mannschaft in Amsterdam sind Polizeiangaben zufolge fünf Menschen verletzt worden. Zudem seien 62 Menschen festgenommen worden, teilte die Polizei am Freitag mit. Nach israelischen Angaben kam es nach dem Europa-League-Spiel von Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv zu antisemitischen Angriffen auf israelische Fußballfans.
 
„In den sozialen Netzwerken kursieren mehrere Berichte über die Ereignisse der vergangenen Nacht in Amsterdam“, hieß es in dem Beitrag im Online-Dienst X. „Bisher ist bekannt, dass fünf Personen ins Krankenhaus eingeliefert und 62 Personen festgenommen wurden.“
 
Nach Angaben der Amsterdamer Polizei wurden „umfangreiche Ermittlungen zu mehreren gewalttätigen Ereignissen“ eingeleitet. Die Polizei habe Kenntnis von Berichten über eine mögliche Geiselnahme und vermisste Personen, allerdings seien diese bislang nicht bestätigt worden, hieß es. „Auch dieser Aspekt wird derzeit untersucht“, erklärte die Polizei.

10.34 Uhr: Unter Toten im Gazastreifen viele Kinder

Im Gazastreifen hat es nach einer Auswertung der verifizierten Todesfälle nach Altersgruppen die meisten Opfer unter fünf- bis neunjährigen Kindern gegeben. Das geht aus einem Bericht des UN-Menschenrechtsbüros hervor. 
 
Israel beteuert immer, dass der Kampf Kämpfern der Terrororganisation Hamas gilt und Zivilisten so weit wie möglich verschont werden. 
 
Das Büro hat für den Zeitraum November 2023 bis Ende August rund 10.000 Todesfälle verifiziert, sagte der Leiter des UN-Menschenrechtsbüros für die besetzten palästinensischen Gebiete, Ajith Sunghay. Rund 80 Prozent seien in zivilen Häusern umgekommen. 70 Prozent seien Frauen und Minderjährige gewesen. Am zweithöchsten unter allen Altersgruppen war die Zahl der Todesfälle unter Zehn- bis 14-Jährigen, gefolgt von Kindern von Geburt bis zu vier Jahren.
 
Die wahre Zahl der Todesopfer dürfte deutlich höher liegen. Viele Todesfälle ließen sich bislang nicht verifizieren, und Tausende Menschen werden bis heute unter Häusertrümmern vermutet. Sunghay konnte nicht sagen, ob die Auswertung repräsentativ für alle Opfer ist. Nach unabhängig nicht überprüfbaren Angaben der Hamas-Behörden wurden inzwischen mehr als 40.000 Menschen im Gazastreifen getötet. 

8.25 Uhr: Ausschreitungen in Amsterdam: Israel schickt Rettungsflieger für israelische Fußballfans

Nach Berichten über verletzte israelische Fußballfans bei Ausschreitungen in Amsterdam hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu laut seinem Büro am Freitagmorgen zwei Rettungsflugzeuge in die Niederlande geschickt. Netanjahu „betrachtet den schrecklichen Vorfall mit größtem Ernst“, erklärte das Büro des Regierungschef. Er fordere „die niederländische Regierung und die Sicherheitskräfte auf, energisch und schnell gegen die Randalierer vorzugehen und die Sicherheit unserer Bürger zu gewährleisten.“
 
Netanjahus Büro machte keine Angaben dazu, wie es zu dem „sehr gewalttätigem Vorfall gegen israelische Bürger“ gekommen war. Der niederländische Sender AT5 berichtete über Zusammenstöße von Fans bei einem Europa-League-Spiel zwischen Ajax Amsterdam und Maccabi Tel Aviv am Donnerstagabend. Demnach gab es Schlägereien und Vandalismus im Stadtzentrum. Die Nachrichtenagentur ANP berichtete in Berufung auf einen Polizeisprecher, dass 57 Menschen festgenommen worden seien.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 7. November: 

19.07 Uhr: Diplomatischer Zwischenfall bei Jerusalem-Besuch von Frankreichs Außenminister

Beim Besuch des französischen Außenministers Jean-Noël Barrot in Jerusalem ist es zu einem diplomatischen Zwischenfall gekommen. Die israelische Polizei habe auf einem von Frankreich verwalteten Gelände in Jerusalem zwei französische Gendarme festgenommen, berichtete ein AFP-Journalist am Donnerstag. Barrot hatte sich zuvor geweigert, die von Frankreich verwaltete Paternosterkirche in Ost-Jerusalem zu betreten, so lange sich dort israelische Polizisten aufhielten. Frankreich kündigte daraufhin an, den israelischen Botschafter in Paris einzuberufen.
 
„Ich werde heute nicht das Gelände der Paternosterkirche betreten, da die israelischen Sicherheitskräfte dort bewaffnet eingedrungen sind, ohne zuvor die Erlaubnis Frankreichs einzuholen“, sagte Barrot. „Dieser Eingriff in die Integrität eines Gebiets, das unter der Verantwortung Frankreichs steht, könnte die Beziehungen belasten, die ich eigentlich stärken wollte“, fügte er hinzu.
 
Das französische Außenministerium teilte mit, der israelische Botschafter in Frankreich werde „in den nächsten Tagen einbestellt“, um gegen das „unbefugte“ Eindringen der „bewaffneten“ israelischen Polizisten in die von Frankreich verwaltete Kirche zu protestieren. Paris verurteile den Vorfall umso mehr, als dass er in einem Kontext stattfinde, in dem Frankreich alles tue, „um auf eine Deeskalation der Gewalt in der Region hinzuwirken“.

16.48 Uhr: Drei Tote bei israelischem Angriff im Südlibanon - Fünf Blauhelme unter Verletzten 

Bei einem israelischen Angriff auf ein Auto in der Nähe eines Kontrollpostens in der südlibanesischen Stadt Sidon sind nach libanesischen Angaben drei Menschen getötet und sieben weitere verletzt worden. Unter den Verletzten seien auch Soldaten der UN-Friedenstruppe im Libanon (Unifil), erklärte die libanesische Armee am Donnerstag. Unifil zufolge wurden fünf ihrer Soldaten leicht verletzt. Im nördlichen Gazastreifen meldete der Zivilschutz indes zwölf Tote bei einem Angriff auf eine Schule. Die israelische Armee ordnete Evakuierungen in der Region an.

15.17 Uhr: Mindestens zwölf Tote nach israelischem Angriff auf Schule nahe Gaza

Bei einem israelischen Angriff auf eine in ein Flüchtlingslager umfunktionierte Schule westlich der Stadt Gaza sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens zwölf Menschen getötet worden. Bei der "Bombardierung durch Flugzeuge der Besatzer" habe es in der Grundschule im Flüchtlingslager al-Tschati im Norden des Gazastreifens "zwölf Märtyrer" gegeben, teilte die Zivilschutzbehörde des Palästinensergebiets am Donnerstag mit. Zudem seien zahlreiche Menschen verletzt worden, hieß es weiter.

14.01 Uhr: Israel greift erneut im Süden von Beirut an - Frau bei Angriff auf Auto getötet

Die israelische Armee hat am Donnerstag erneut Ziele im Süden von Beirut angegriffen. Etwa eine Stunde vorher hatte die israelische Armee einen Evakuierungsaufruf für vier südliche Vororte veröffentlicht, der auch für ein Gelände in der Nähe des Flughafens galt. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete, wurde eine Heizungsfabrik in dem Gebiet stark beschädigt.
 
Der libanesische Verkehrsminister Ali Hamie teilte mit, der Betrieb am einzigen internationalen Flughafen des Libanon laufe normal.
 
Der Angriff in der Nacht habe „kleine Schäden“ an einigen Gebäuden verursacht, aber „nicht innerhalb des Terminals“, sagte ein Flughafenvertreter, der anonym bleiben wollte. Der Angriff habe ein Wartungsgebäude getroffen, das einem Tochterunternehmen von Middle East Airlines gehöre, der nationalen Fluggesellschaft und praktisch der einzigen noch von Beirut aus fliegenden Airline.
 
Bei einem israelischen Angriff auf ein Fahrzeug auf einer wichtigen Verbindungsstraße zwischen Beirut, der Bekaa-Ebene und dem östlichen Nachbarland Syrien wurde am Donnerstag nach Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen eine Frau getötet. Ein Mann in dem Fahrzeug sei verletzt worden, hieß es weiter. Die staatliche Nationale Nachrichtenagentur berichtete, eine „feindliche Drohne“ habe in Araya in der Nähe von Beirut ein Auto attackiert. Demnach war die Straße durch den Angriff blockiert. 

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 6. November: 

20.43 Uhr: Raketenbeschuss: Ausländischer Arbeiter in Israel getötet

In Israel arbeiten viele ausländische Landarbeiter, vor allem aus Asien. Die Raketen der Hisbollah sind für sie gefährlich, denn bei der Feldarbeit gibt es bei Luftalarm keine Bunker in Reichweite.

Bei Raketenangriffen der Hisbollah-Miliz aus dem Libanon ist erneut ein ausländischer Landarbeiter in Israel getötet worden. Der Mann sei auf einem Feld in der Nähe des Ortes Kfar Masarik nördlich von Haifa mit schweren Splitterverletzungen gefunden worden und Sanitäter hätten nur noch seinen Tod feststellen können, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Seine Nationalität war zunächst unbekannt. Zuvor hatte es schon in dem Grenzort Avivim Schwerverletzte durch Hisbollah-Raketen gegeben. 

Erst vergangene Woche waren im Norden Israels insgesamt sieben Menschen durch Raketen der mit dem Iran verbündeten libanesischen Miliz getötet worden, darunter auch vier ausländische Arbeiter. Die israelische Armee teilte mit, seit dem Morgen seien rund 150 Geschosse aus dem Libanon auf den Norden Israels abgefeuert worden.

20.03 Uhr: Kreise: Dutzende Tote nach israelischen Angriffen im Libanon

Immer wieder greift das israelische Militär im Nordosten des Libanons an, wo die Hisbollah besonders stark vertreten ist. Bei neuen Luftschlägen in der Gegend soll es Tote gegeben haben.

Bei israelischen Angriffen im Osten des Landes sind libanesischen Angaben zufolge mindestens 40 Menschen getötet worden. Dutzende weitere seien bei den mehr als 30 Luftschlägen auf Orte in der Provinz Baalbek-Hermel verletzt worden, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen sowie vom Gouverneur des betroffenen Gebiets im Nordosten des Landes, Baschir Chodr, weiter. Die Hisbollah ist in der Gegend besonders stark vertreten.

Laut Chodr gab es auch einen Einschlag auf einem Parkplatz in der Nähe der römischen Ruinen in der antiken Stadt Baalbek, die besonders im Fokus der Angriffswelle gestanden haben soll. „Die Stadt sieht aus, als hätte ein Hurrikan gewütet“, sagte ein Anwohner der Deutschen Presse-Agentur. Die Straßen seien voller Schutt und Glassplitter, etliche Autos seien beschädigt worden. Einsatzkräfte seien noch immer dabei, Menschen aus den Trümmern ihrer Häuser zu holen, berichtete der Mann weiter. 

Alle Angaben konnten zunächst nicht unabhängig verifiziert werden. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, die Berichte zu prüfen.

16.18 Uhr: Medien: Schwerverletzte in Israel durch Hisbollah-Raketen

Israel will die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah von der Grenze vertreiben, damit Zehntausende Israelis zurück in ihre Häuser können. Noch aber ist es dafür offensichtlich viel zu gefährlich.

Bei neuen massiven Raketenangriffen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah sind im Norden Israels Medienberichten zufolge mehrere Menschen schwer verletzt worden. Besonders betroffen sei der Ort Avivim in unmittelbarer Nähe zur faktischen Grenze zum Libanon, wie der israelische TV-Sender Kan weiter berichtete. Genauere Angaben lagen zunächst nicht vor. Die Miliz teilte mit, sie habe in dem Ort auf eine Versammlung israelischer Soldaten gezielt.

Der Sender Kan veröffentlichte auf X ein Video, in dem mehrere Brände und große schwarze Rauchwolken über einem Ort zu sehen sind, bei dem es sich um Avivim handele. Nach Angaben der israelischen Armee wurden bis zum Nachmittag rund 120 Geschosse vom Libanon auf Israel abgefeuert. In zahlreichen Orten im Norden gab es Luftalarm. 

Die mit dem Iran verbündete Hisbollah reklamierte im Laufe des Tages etliche Angriffe auf Israel für sich. Die Schiitenorganisation beschießt Israel seit Beginn des Gaza-Krieges vor einem Jahr. Israel antwortete mit massiven Luftangriffen und inzwischen auch einer Bodenoffensive.

16.28 Uhr: Hisbollah feuert vom Libanon aus mehr als 120 Raketen auf Israel - Alarm in Tel Aviv

Die pro-iranische Hisbollah-Miliz hat vom Libanon aus allein bis Mittwochnachmittag mehr als hundert Raketen auf Israel abgefeuert. „Etwa 120 von der Terrororganisation Hisbollah abgefeuerte Geschosse sind heute aus dem Libanon nach Israel gelangt“, teilte die israelische Armee mit. Zuvor waren im Norden und im Zentrum des Landes Alarmsirenen ertönt, darunter auch in der Küstenmetropole Tel Aviv und nahe des Flughafens Ben Gurion. Als Ziel des massiven Raketenbeschusses gab die Hisbollah eine israelische Armeebasis südlich von Tel Aviv an.

Die israelische Armee erklärte, dass „ungefähr zehn Geschosse aus dem Libanon“ nach Sirenenalarm in Nord- und Zentralisrael eingeschlagen seien. Die meisten davon seien abgefangen worden, ein herabgefallenes Projektil sei in Zentralisrael festgestellt worden, hieß es weiter. Ob der Armeestützpunkt Zrifin nahe des Ben-Gurion-Flughafens getroffen wurde, verlautete zunächst nicht.

Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP in Tel Aviv hörte das Geräusch von Abfangjägern der Luftabwehr, nachdem kurz nach 16.00 Uhr (Ortszeit) der Raketenalarm ausgelöst worden war. Auf Bildern in den Online-Netzwerken war zu sehen, wie nahe des Flughafens Rauch aufstieg. AFP-Aufnahmen vom Flughafen zeigten jedoch keine Schäden auf der Start- und Landebahn.

Die israelische Flughafenbehörde erklärte, der Betrieb des internationalen Flughafens sei nicht beeinträchtigt worden. Der Ben-Gurion-Flughafen sei geöffnet, der Flugverkehr verlaufe „normal“, sagte eine Behördensprecherin der AFP. Start- und Landebahn seien nicht beeinträchtigt.

14.21 Uhr: Zahl der Todesopfer nach Angriff im Libanon steigt auf 30

Dutzende Orte sind im Libanon laut Berichten durch Israels Angriffe schwer zerstört worden. Und die Bomben fallen weiter. Retter bemühen sich, die Opfer aus den Trümmern zu holen.

Nach einem israelischen Luftangriff in der küstennahen Stadt Bardscha im Libanon ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 30 gestiegen. Retter hätten zudem Leichenteile in Trümmern entdeckt, teilte der Zivilschutz mit. Zudem seien drei Verletzte ins Krankenhaus gebracht worden. Bardscha liegt rund 30 Kilometer südlich der Hauptstadt Beirut.

Auch an anderen Orten israelischer Angriffe, die sich laut Militär gegen die islamistische Hisbollah-Miliz richten, zogen Retter Tote und Verletzte aus den Trümmern. Im Raum Tyrus seien mindestens 15 Leichen geborgen worden, wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete. Libanesische Medien berichteten auch von erneuten Angriffen in der Beeka-Ebene im Osten sowie im Grenzgebiet zu Israel im Süden. In beiden Gegenden ist die Hisbollah-Miliz besonders stark vertreten.

1.44 Uhr: Libanesisches Gesundheitsministerium: 20 Tote bei israelischem Angriff

Bei einem israelischen Angriff auf ein Wohngebäude im Libanon sind nach libanesischen Angaben 20 Menschen getötet worden. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte am Dienstag mit, dass sich der Angriff gegen die Stadt Bardscha etwa 20 Kilometer südlich der Hauptstadt Beirut gerichtet habe. Wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur beobachtete, kamen Flammen aus dem Gebäude.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 5. November: 

20.24 Uhr: Netanjahu ernennt Gideon Saar zum neuen israelischen Außenminister

Der nationalkonservative Oppositionspolitiker Gideon Saar soll neuer israelischer Außenminister werden. Er habe dem bisherigen Minister ohne Geschäftsbereich und dessen Fraktion angeboten, der Regierungskoalition beizutreten und das Amt des Außenministers zu übernehmen, wurde Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Dienstag in einer Erklärung seines Büros zitiert. Laut der gleichen Erklärung hatte Netanjahu zuvor Verteidigungsminister Joav Gallant entlassen, dessen Ressort nun der bisherige Außenminister Israel Katz übernimmt. 
 
Im September hatte Netanjahu seinen früheren Rivalen Saar als Mitglied ins Sicherheitskabinett geholt. Dort war Saar bislang Minister ohne Geschäftsbereich. Saar war dem Gremium nach eigenen Angaben "ohne Koalitionsvertrag" beigetreten. Israelischen Medienberichten vom September zufolge strebte er aber den Posten des Verteidigungsministers an.

19.20 Uhr: Netanjahu entlässt Verteidigungsminister Galant

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat Verteidigungsminister Joav Galant entlassen. Er habe das Vertrauen in den Minister verloren, hieß es in einer Mitteilung aus dem Büro des Regierungschefs.

16.16 Uhr: Vier Tote nach israelischen Armeeeinsätzen im Westjordanland

Im Westjordanland sind bei zwei israelischen Armeeeinsätzen nach palästinensischen Angaben vier Palästinenser getötet worden. In der Stadt Tammun seien zwei Menschen bei einem israelischen Luftangriff getötet worden, sagte der zuständige Gouverneur der nahegelegenen Stadt Tubas der Nachrichtenagentur AFP. Zwei weitere palästinensische Männer im Alter von 40 und 38 Jahren seien bei einem anderen israelischen Luftangriff in der Stadt Kabatijah nahe Dschenin getötet worden, sagte der dortige Gouverneur der AFP.

Das palästinensische Gesundheitsministerium bestätigte beide Vorfälle. Die Leiche eines der in Tammun Getöteten werde von der israelischen Armee zurückgehalten, erklärte das Ministerium. Die israelische Armee erklärte, sie überprüfe die Berichte aus Tammun. Zu dem Einsatz in Kabatijah machte die Armee zunächst keine Angaben.

15.05 Uhr: WHO plant Evakuierung von mehr als 100 Patienten aus dem Gazastreifen am Mittwoch

Die Weltgesundheitsorganisation  plant in dieser Woche eine groß angelegte Evakuierung von Schwerkranken und Verletzten aus dem Gazastreifen. Gemeinsam mit Partnerorganisationen würde sie am Mittwoch 113 Patienten aus dem regelmäßig unter Beschuss stehenden Palästinensergebiet herausholen, erklärte die WHO am Dienstag. Die meisten von ihnen würden in die Vereinigten Arabischen Emirate gebracht, einige zur Spezialbehandlung nach Rumänien, hieß es weiter.  

Der WHO-Vertreter in den Palästinensergebieten, Rik Peeperkorn, zeigte sich zuversichtlich, dass die Evakuierung stattfinden werde. Derzeit werde versucht, Patienten aus verschiedenen Krankenhäusern im Gazastreifen in ein Krankenhaus bei Chan Junis im Süden des Küstengebiets zu bringen, sagte er in einer Videoschalte aus dem Gazastreifen zu Journalisten in Genf. 

11.53 Uhr: Vertriebene Palästinenser bei israelischen Luftangriffen getötet, laut Hamas-Behörde 

Bei israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Zivilschutzbehörde in der Nacht auf Dienstag mindestens 13 Menschen getötet worden. Wie ein Sprecher der von der islamistischen Hamas kontrollierten Behörde weiter gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erklärte, starben beim Beschuss eines Wohnhauses im Osten der Stadt Gaza vier Menschen, insgesamt sieben Menschen seien durch israelischen Beschuss auf Flüchtlingszelte in Chan Junis und Deir al-Balah gestorben. 

Zudem habe es weitere israelische Luftangriffe gegeben, bei denen mindestens zwei weitere Menschen getötet worden sein, fügte der Sprecher hinzu.

10.10 Uhr: Israel schießt Drohne nahe Festung Masada am Toten Meer ab

Israels Luftwaffe hat nahe der symbolisch wichtigen Felsenfestung Masada am Toten Meer eine feindliche Drohne abgeschossen. Das teilten die israelischen Streitkräfte mit. Demnach ertönten am Morgen Sirenen bei der viel besuchten archäologischen Stätte am Südwestufer des Toten Meers, nachdem eine Drohne aus östlicher Richtung in den israelischen Luftraum eingedrungen war. Israelischen Medienberichten zufolge soll sie im Irak gestartet worden sein. Eine Bestätigung dafür gab es zunächst nicht. Mit dem Iran verbündete Milizen im Irak führten in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder Drohnenangriffe auf Israel aus.

 04.48 Uhr: Hisbollah feuert Dutzende Raketen auf Norden Israels

Trotz Bemühungen um eine Waffenruhe im Nahen Osten hat die libanesische Hisbollah-Miliz erneut mehrere Raketen-Salven auf den Norden Israels abgefeuert. Insgesamt seien am Montag 90 Raketen aus dem Libanon auf Israel abgeschossen worden, teilten die israelischen Streitkräfte mit. Einige seien von der Raketenabwehr abgefangen worden und andere in unbewohnten Gebieten eingeschlagen. Die Luftwaffe habe eine Abschussrampe im Libanon, von der aus 30 der Geschosse abgefeuert worden seien, angegriffen und getroffen. 

Das waren die Entwicklungen am Montag, den 4. November:

21.48 Uhr: Israelische Armee: Hauptquartier von Hisbollah-Geheimdienst in Syrien bei Angriff getroffen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei einem Angriff auf Damaskus das Hauptquartier des Geheimdienstes der Hisbollah-Miliz in Syrien getroffen. Kampfflugzeuge hätten einen Lufteinsatz ausgeführt und „Terrorziele der Hisbollah, die zum Geheimdienst-Hauptquartier der Hisbollah in Syrien gehören“, angegriffen, erklärte die israelische Armee am Montag. Der Angriff ziele darauf ab, die nachrichtendienstlichen Fähigkeiten der Hisbollah zu schwächen. Von israelischer Seite gibt es selten Bestätigungen für Angriffe in Syrien.

18.26 Uhr: Hamas wirft Israel Luftangriffe auf Krankenhaus im Norden des Gazastreifens vor

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat Israel Luftangriffe auf das letzte einigermaßen funktionsfähige Krankenhaus im Gazastreifen vorgeworfen. Die israelische Armee sei dabei, das Kamal-Adwan-Krankenhaus „weiterhin gewaltsam zu bombardieren und zu zerstören“, erklärte das Hamas-Gesundheitsministerium. Dabei würden „alle Teile“ der Klinik in der Stadt Beit Lahia im Norden des Gazastreifens ins Visier genommen. Die israelische Armee teilte mit, sie prüfe die Angaben.

16.35 Uhr: Tote und Verletzte nach Luftangriffen Israels bei Damaskus

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben Ziele bei der syrischen Hauptstadt Damaskus bombardiert. Sie hätten einer Geheimdienstzentrale der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah gegolten. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien berichtete, es seien drei Ziele in einem Stadtteil südlich von Damaskus getroffen worden. Demnach wurden zwei Mitglieder der Hisbollah getötet und fünf weitere schwer verletzt. Krankenwagen eilten zu den Orten der Raketeneinschläge. 

12.16 Uhr: UNRWA warnt nach israelischem Verbot vor „Zusammenbruch“ humanitärer Hilfe

Das Palästinenserhilfswerk UNRWA hat nach seinem Verbot durch Israel vor einem „Zusammenbruch“ der humanitären Hilfe im Gazastreifen gewarnt. „Wenn dieses Gesetz umgesetzt wird, könnte es den Zusammenbruch der internationalen humanitären Tätigkeit im Gazastreifen bedeuten, deren Rückgrat UNRWA ist“, sagte deren Sprecher Jonathan Fowler am Montag der Nachrichtenagentur AFP mit Blick auf ein vergangene Woche vom israelischen Parlament verabschiedetes UNRWA-Betätigungsverbot.

11.48 Uhr: Israelische Geisel-Angehörige fordern Aufklärung zu mutmaßlichem Geheimnisverrat

In der Affäre um die mutmaßliche Weitergabe vertraulicher israelischer Regierungsdokumente an Medien haben die Familien der in den Gazastreifen verschleppten Hamas-Geiseln eine vollständige Aufarbeitung der Vorgänge gefordert. Nötig sei eine Untersuchung „aller Personen, die in den Verdacht der Sabotage und des Angriffs auf die Staatssicherheit verwickelt sind“, erklärte das Forum der Geisel-Familien am Montag. Das Vorgehen gefährde die Geiseln und beeinträchtige „ihre Chancen auf eine Rückkehr“.

Am Sonntag hatte ein Gericht in der israelischen Stadt Rischon Lezion mitgeteilt, dass ein früherer Pressesprecher von Regierungschef Benjamin Netanjahu wegen des Verdachts festgenommen worden sei, vertrauliche Unterlagen an Journalisten weitergegeben zu haben. Die Veröffentlichung der Unterlagen stelle eine mögliche Gefahr für die Sicherheit Israels dar, erklärte das Gericht. Dadurch sei möglicherweise das Ziel gefährdet worden, die Freilassung der Geiseln zu erreichen.

10.44 Uhr: Israel meldet Tod von weiterem Hisbollah-Kommandeur - Erneut Beschuss aus Libanon

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen weiteren hochrangigen Kommandeur der schiitischen Hisbollah-Miliz im Libanon getötet. Abu Ali Rida sei bei einem Luftangriff "eliminiert" worden, erklärte die Armee am Montag, ohne nähere Angaben zum Zeitpunkt des Angriffs zu machen. Der Hisbollah-Befehlshaber im Gebiet Baraachit im Süden des Libanon sei verantwortlich für Angriffe mit Raketen und Panzerabwehrwaffen auf die israelische Armee gewesen und habe "terroristische Aktivitäten" der Hisbollah überwacht.

In den vergangenen Wochen hatte Israel wiederholt Kommandeure und führende Köpfe der dem Iran nahestehenden Miliz im Libanon getötet, darunter Ende September auch den langjährigen Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah. 

7.43 Uhr: Israel teilt UNO Ende der Zusammenarbeit mit Palästinenserhilfswerk UNRWA mit

Israel hat der UNO offiziell das Ende seiner Zusammenarbeit mit dem Palästinenserhilfswerk UNRWA mitgeteilt. „Auf Anweisung von Außenminister Israel Katz hat das Außenministerium den Vereinten Nationen die Annullierung des Abkommens zwischen dem Staat Israel und der UNRWA notifiziert“, erklärte das israelische Außenministerium am Montag. Vor einer Woche hatte das israelische Parlament für ein Verbot der Aktivitäten der UNRWA auf israelischem Gebiet einschließlich Ost-Jerusalem gestimmt.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, den 3. November:

17.49 Uhr: Netanjahu droht Hisbollah bei Besuch an Grenze zum Libanon mit "harter" Reaktion

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Sonntag nach Angaben seines Büros die Grenze zum Libanon besucht. Dabei drohte er der libanesischen Hisbollah-Miliz mit einem "harten" Gegenschlag. Die israelische Armee setzte unterdessen ihre Angriffe auf Stellungen der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Südlibanon fort. Netanjahu hatte der israelisch-libanesischen Grenze erst am 6. Oktober einen Besuch abgestattet.

Israelischen Militärangaben zufolge wurden vom Libanon aus am Sonntag mehr als 100 Geschosse auf israelisches Territorium abgefeuert. Mehrere der Geschosse seien von der  Luftwaffe abgefangen worden, einige seien über unbewohntem Gebiet niedergegangen, erklärte die Armee weiter.

14.23 Uhr: Mindestens drei Tote nach israelischem Angriff bei Sidon im Südlibanon

Bei einem israelischen Luftangriff in der Nähe der Stadt Sidon im Süden des Libanon sind mindestens drei Menschen getötet worden. Das libanesische Gesundheitsministerium erklärte, bei dem "Angriff des israelischen Feindes in Haret Saida" habe es einer vorläufigen Bilanz zufolge drei Tote und neun Verletzte gegeben. Dem Angriff war kein Evakuierungsaufruf durch die israelische Armee vorausgegangen.

Im Osten des Landes kündigte die israelische Armee am Sonntag indes Angriffe auf weitere Ziele der Hisbollah-Miliz an. In Evakuierungsaufforderungen an Bewohner in Baalbek und Duris warnte Militärsprecher Avichay Andraee im Onlinedienst X vor Angriffen auf "Einrichtungen und Anlagen in Verbindung mit Hisbollah" in "der nahen Zukunft". Beide Orte waren bereits am 30 Oktober angegriffen worden. 

14.04 Uhr: Laut Irans Revolutionsgarden ist neue Operation gegen Israel gewiss

Ein hochrangiger iranischer Kommandeur hat einen neuen Militärschlag gegen Israel angedroht. Über die Einzelheiten könne man keine Angaben machen, sagte Ali Fadawi, Vize-Kommandeur der Revolutionsgarden, laut der Nachrichtenagentur Tasnim. Eine neue Operation werde aber auf jeden Fall stattfinden.

Seit mehreren Monaten beschießen sich Iran und Israel auch immer wieder direkt. Begonnen hatten die direkten Auseinandersetzungen im April. Damals hatte der Iran erstmals Israel mit mehr als 300 Drohnen und Raketen direkt angegriffen. Dem war ein Israel zugeschriebener Angriff auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus vorausgegangen, bei dem zwei iranische Generäle der mächtigen Revolutionsgarden getötet worden waren. Irans Staatsführung wertete dies als Angriff auf iranisches Territorium.

12.56 Uhr: Weiter Kämpfe um Dörfer im Süden des Libanon

Im Süden des Libanons kommt es in mehreren Dörfern weiterhin zu Kämpfen zwischen israelischen Bodentruppen und Kämpfern der proiranischen Hisbollah-Miliz. Soldaten hätten versucht, in die Dörfer Marun al-Ras und Jarun einzudringen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur NNA. Aus diesen Dörfern gab im Lauf der israelischen Bodenoffensive zuvor bereits Berichte über große Zerstörung. 

Auch die Gefechte um den strategisch wichtigen Ort Chiam gingen weiter, wie NNA berichtete. Dort habe Israel mit Artillerie angegriffen. Die Zeitung „L'Orient Le Jour“ berichtete unter Berufung auf das Libanesische Rote Kreuz, dass 20 in Chiam als vermisst gemeldete Menschen nun als tot bestätigt worden seien. Der Fernsehsender LBCI berichtete, dass bei einem israelischen Luftangriff ein Krankenhaus in Bint Dschubail beschädigt worden sei.

12.03 Uhr: Wieder Tote nach Kämpfen und Angriffen im Gazastreifen

Israels Armee setzt eigenen Angaben nach ihre Angriffe auf Ziele in Dschabalija im Norden des Gazastreifens fort. Dort seien am Samstag Dutzende Menschen getötet worden, das Militär sprach von Terroristen. Für den Einsatz in der Gegend hatte die Armee Verstärkung aus anderen Teilen des Gazastreifens geholt. 

Die Lage in Dschabalija ist Augenzeugen zufolge katastrophal. Aus dem Gebiet, in dem die Kämpfe derzeit besonders heftig sind, gibt es immer wieder palästinensische Berichte über getötete Zivilisten infolge israelischer Angriffe.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete unter Berufung auf medizinische Kreise drei Tote bei einem israelischen Luftangriff in Dschabalia am Morgen. Auch im Süden des Gebiets gab es demnach drei Todesopfer infolge eines israelischen Angriffs. In beiden Fällen sollen jeweils eine Mutter und ihre zwei Kinder ums Leben gekommen sein. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

9.46 Uhr: UN: Humanitäre Lage im Libanon schlimmer als im Krieg 2006

Die humanitäre Lage im Libanon ist nach Angaben der Vereinten Nationen mittlerweile noch schlimmer als im vergangenen Krieg 2006. „Die Situation ist in vergangenen Tagen weiter eskaliert“, teilte das UN-Nothilfebüro Ocha mit. 

„Die Schäden für die Bevölkerung haben sich durch die Zerstörung kritischer Infrastruktur verschärft, darunter im Gesundheitswesen“, hieß es weiter. Viele Krankenhäuser seien von der hohen Zahl an Opfern überwältigt und würden dringend um Blutspenden bitten.

Der aktuelle Krieg zwischen Israel und der Hisbollah begann am 8. Oktober vergangenen Jahres mit Raketenangriffen der libanesischen Miliz zur Unterstützung der islamistischen Hamas im Gazastreifen, die mit dem Terrorangriff auf Israel am Tag zuvor den Gaza-Krieg ausgelöst hatte. 

Seitdem wurden nach offiziellen Angaben im Libanon nahezu 3.000 Menschen getötet und 13.300 weitere verletzt. Das Gesundheitsministerium unterscheidet in seiner Aufzählung nicht zwischen Zivilisten und Mitgliedern der Hisbollah.

2.48 Uhr: USA warnen Iran: Können Israel bei Angriff nicht stoppen

Die US-Regierung hat den Iran Medienberichten zufolge vor einem weiteren Angriff auf Israel gewarnt. Sollte Teheran wie angekündigt erneut Israel angreifen, könne Washington die Regierung in Jerusalem kaum noch zur Zurückhaltung bewegen, berichtete die US-Nachrichtenseite „Axios“ unter Berufung auf einen US-Beamten und einen ehemaligen israelischen Funktionär. 

Der zu der israelischen Zeitung „The Jerusalem Post“ gehörende Onlinedienst „Walla“ berichtete seinerseits, die US-Regierung habe den Iran über Schweizer Diplomaten gewarnt, sie könne im Falle eines iranischen Angriffs die israelischen Streitkräfte nicht erneut dazu bewegen, sich auf einen relativ begrenzten und präzisen Gegenschlag zu beschränken. Die Warnung stellte demnach einen seltenen Kontakt zwischen den beiden verfeindeten Ländern USA und Iran dar. 

Das waren die Entwicklungen am Samstag, den 2. November: 

21.58 Uhr: Israel bestätigt Festnahme von Hisbollah-„Agent“ bei Razzia im Libanon

Israel hat die Festnahme eines „ranghohen Agenten der Hisbollah“ durch eine Eliteeinheit der Marine in der libanesischen Küstenstadt Batroun bestätigt, nachdem eine libanesische Militärquelle von einer Entführung eines Zivilisten durch ein „Marinekommando“ berichtet hatte. „Bei einer Spezialoperation“ eines Marinekommandos in Batroun sei „ein ranghoher Agent der Hisbollah gefasst worden“, teilte ein Vertreter der israelischen Armee am Samstag mit.

20.44 Uhr: Israel verschleppt Person aus nordlibanesischer Stadt Batrun

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in der nordlibanesischen Küstenstadt Batrun ein hochrangiges Hisbollah-Mitglied gefangengenommen. Der Mann sei auf israelisches Territorium gebracht worden und werde zurzeit verhört.

Der geschäftsführende libanesische Verkehrsminister Ali Hamia hatte zuvor gesagt, dass es sich bei dem Entführten um Imad Amhaz handele, wie der libanesische TV-Sender Al-Dschadid berichtete. Amhaz sei ein ziviler Kapitän, der an einem Institut für Meereswissenschaften in Batrun studiere.

19.35 Uhr: Israel greift laut UN erneut libanesisch-syrischen Grenzübergang an

Das israelische Militär hat nach Angaben der Vereinten Nationen erneut einen Grenzübergang zwischen dem Libanon und Syrien angegriffen. Ein israelischer Luftangriff habe den Grenzposten Dschussija getroffen, wo viele Menschen aus dem Libanon die Grenze nach Syrien überquerten, schrieb der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, auf X. 

Auch humanitäre Strukturen seien getroffen worden. Selbst die Flucht - und die Betreuung der Flüchtenden - werde mit der weiteren Ausbreitung des Krieges schwierig und gefährlich, schrieb Grandi weiter. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht dazu.

10.03 Uhr: Laut Israels Armee wurden 120 Hamas- und Hisbollah-Ziele angegriffen

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge innerhalb von 24 Stunden mehr als 120 Ziele im Gazastreifen und im Libanon aus der Luft angegriffen. Die israelische Luftwaffe habe etwa Waffenlager und Raketenabschussrampen der islamistischen Terrororganisation Hamas sowie der libanesischen Hisbollah-Miliz getroffen, teilte das Militär mit. 

„Soldaten führen weiterhin begrenzte, örtlich konzentrierte, gezielte Angriffe gegen Ziele der Hisbollah im Südlibanon aus“, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Israels Militär habe am Freitag in der Gegend der Stadt Tyros etwa zwei Hisbollah-Kommandeure getötet, die für den Abschuss von mehr als 400 Flugkörpern auf Israel im Oktober verantwortlich gewesen seien.

Die Angaben der Armee ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Nach Angaben aus dem Gazastreifen und aus dem Libanon werden bei israelischen Angriffen immer wieder auch Zivilisten getötet. 

7.07 Uhr: 19 Verletzte bei Angriff auf Zentralisrael

Bei einem Angriff auf die zentral gelegene Scharonebene in Israel sind offiziellen Angaben zufolge 19 Menschen verletzt worden. Die Verletzten seien zur Behandlung in Krankenhäuser gebracht worden, teilte die israelische Polizei am Samstag mit. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom erklärte, dass mehrere Menschen bei einem Angriff auf die in der Scharonebene gelegenen Stadt Tira verletzt worden seien, darunter ein Mann mit "Schrapnellverletzungen". 

2.35 Uhr: Elf Verletzte nach Raketenangriff auf Zentral-Israel

Bei einem Raketenangriff aus dem Libanon sind israelischen Angaben zufolge mehrere Menschen im Zentrum des Landes verletzt worden. Der Rettungsdienst Magen David Adom meldete elf Verletzte bei einem Einschlag in einem Gebäude in der Nacht in der arabisch geprägten Kleinstadt Tira. Die Betroffenen seien durch Granat- und Glassplitter verletzt und in Krankenhäuser gebracht worden. Sieben weitere Menschen seien wegen Angstzuständen behandelt worden. 

Israelischen Militärangaben zufolge wurden drei Raketen auf das Zentrum von Israel abgefeuert. Zuvor war in der Region Luftalarm ausgelöst worden. In den sozialen Medien wurden Videos geteilt, die den Einschlag einer Rakete in der Ortschaft Tira nordöstlich von Tel Aviv zeigen sollten. 

0.02 Uhr: USA verlegen weitere Militärkräfte in den Nahen Osten

Angesichts der Spannungen im Nahen Osten verlegt das US-Verteidigungsministerium zusätzliche militärische Kapazitäten in die Region. Verteidigungsminister Lloyd Austin habe die Entsendung weiterer Kriegsschiffe zur Raketenabwehr, eines Jagdgeschwaders, von Tankflugzeugen und mehreren Langstreckenbombern des Typs B-52 genehmigt, teilte das US-Ministerium mit. 

Das waren die Entwicklungen am Freitag, den 1. November: 

21.34 Uhr: Laut UN-Organisationen ist die Bevölkerung Nord-Gazas vom Tode bedroht

Die Leiter von 15 UN-Hilfsorganisationen und privater Gruppen haben in einer gemeinsamen Erklärung ein sofortiges Ende der Kämpfe im Gazastreifen gefordert. Besonders dramatisch sei die Lage im Norden des Küstenstreifens, wo Israels Armee Anfang Oktober eine neue Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas gestartet hatte. „Die gesamte palästinensische Bevölkerung in Nord-Gaza ist akut vom Tod durch Krankheit, Hunger und Gewalt bedroht“, hieß es in der Erklärung, die auf der Internetseite des UN-Koordinationsausschusses IASC veröffentlicht wurde.

Zu den Unterzeichnern gehörten unter anderem die Leiter des UN-Nothilfebüros (OCHA), des Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), des Kinderhilfswerks (Unicef), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Welternährungsprogramms (WFP) sowie etwa der Hilfsorganisation Oxfam. „Die gesamte Region steht am Rande des Abgrunds“, warnen die Unterzeichner. Ein dauerhafter Waffenstillstand sei längst überfällig.

20.34 Uhr: Laut Israel wurde einer der letzten Hamas-Anführer in Gaza getötet

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen der letzten hochrangigen Hamas-Vertreter im Gazastreifen getötet. Das Mitglied des Politbüros der islamistischen Terrororganisation, Is al-Din Kassab, sei für die Beziehungen zu anderen extremistischen Gruppen in dem Küstenstreifen zuständig gewesen. 

Die Armee veröffentlichte ein aus der Luft aufgenommenes Video, das den Raketenangriff auf das Fahrzeug des Hamas-Funktionärs zeigen soll. Auch ein Mitarbeiter Kassabs sei getötet worden. Die Hamas bestätigte den Tod der beiden.

20.16 Uhr: Chamenei-Berater: Iran wird Israels Angriffe erwidern

Der Iran wird einem engen Berater des obersten Führers Ajatollah Ali Chamenei zufolge die jüngsten israelischen Angriffe auf die Islamische Republik erwidern. „Die israelischen Angriffe werden nicht unbeantwortet bleiben“, sagte Kamal Charrasi, außenpolitischer Berater von Chamenei, dem arabischen Nachrichtensender Al-Majadin, wie die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna berichtete. Auch die Reichweite der iranischen Raketen könnte in der Zukunft erhöht werden. 

Er sagte zudem, im Falle einer existenziellen Bedrohung vonseiten Israels werde das Land auch die bisherige Atom-Doktrin revidieren. Technisch sei das Land in der Lage, Atomwaffen herzustellen. „Das einzige Hindernis ist das religiöse Verbot“, sagte der einflussreiche Außenpolitiker dem Sender demnach.

Die Regierung in Teheran hat bislang immer behauptet, dass Atomwaffen keinen Platz in der iranischen Verteidigungsstrategie haben und das Atomprogramm friedlich und im Einklang mit internationalen Vorschriften sei. Außerdem gebe es eine Fatwa - ein religiöses Rechtsgutachten - des obersten Führers Chamenei, die sowohl den Bau als auch die Verwendung von Massenvernichtungswaffen verbietet.

19.25 Uhr: Festnahmen in Israel wegen geheimer Informationen aus Büro Netanjahus

In Israel sind wegen des Verdachts der Weitergabe geheimer Informationen aus dem Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu mehrere Personen festgenommen worden. Das berichteten israelische Medien übereinstimmend, nachdem ein Ermittlungsrichter eine Nachrichtensperre zu dem Fall teilweise aufgehoben habe. Die Weitergabe der geheimen Informationen könne Israels Kriegsziele im Gazastreifen gefährden, hieß es weiter.

Netanjahus Büro wies Medienberichte zurück, unter den Festgenommenen seien Mitarbeiter seines Büros. Der Regierungschef forderte eine sofortige Aufhebung der Nachrichtensperre. „Sie dient nur als Deckmantel für die böswillige und vorsätzliche Verunglimpfung des Amtes des Ministerpräsidenten“, teilte das Presseamt der Regierung mit. 

18.25 Uhr: Hamas lehnt nach Angaben von Vertreter Vorschlag für kurze Waffenruhe ab

Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat nach Angaben eines Vertreters einen Vorschlag für eine kurze Waffenruhe im Gazastreifen abgelehnt. Die von den Vermittlern Ägypten und Katar vorgelegten Vorschläge "beinhalten weder eine dauerhafte Einstellung der Aggression, noch führen sie zu einem Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen oder zur Rückkehr der Vertriebenen", sagte das Mitglied des Hamas-Politbüros, das anonym bleiben wollte, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

Der Vorschlag habe eine Erhöhung der Zahl der Hilfslieferungen sowie einen teilweisen Gefangenenaustausch vorgesehen.

Bei Gesprächen zwischen Mossad-Chef David Barnea, CIA-Direktor William Burns und Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman al-Thani, die am Montag zu Ende gingen, war eine "kurzzeitige" Waffenruhe von "weniger als einem Monat" vorgeschlagen worden, wie die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus Verhandlungskreisen erfahren hatte.

Katar und Ägypten sind neben den USA wichtige Vermittler bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas. Seit Beginn des Gaza-Krieges, der durch den Hamas-Großangriff auf Israel vor mehr als einem Jahr ausgelöst worden war, bemühen sich die Vermittler um eine Einigung zwischen den Kriegsparteien.

17.16 Uhr: Israels Kriegsetat - Mehr Geld fürs Militär

Die israelische Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den Haushaltsentwurf für 2025 mit höheren Ausgaben für das Militär sowie Kürzungen in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Soziales verabschiedet. Der Entwurf, der noch vom Parlament gebilligt werden muss, sieht Ausgaben in Höhe von insgesamt 744 Milliarden Schekel (182 Milliarden Euro) vor, wie die israelische Wirtschaftszeitung „Calcalist“ berichtete. Darin enthalten seien 161 Milliarden für den Schuldendienst.

Das Militär soll für seinen Mehrfrontenkrieg 117 Milliarden Schekel und damit etwa 20 Milliarden Schekel mehr als im laufenden Jahr erhalten. Neben den Einsparungen gibt es für alle Bürger gleichermaßen eine bittere Pille in Form einer Erhöhung der Mehrwertsteuer von 17 auf 18 Prozent. So solle eine Haushaltslücke von etwa 40 Milliarden Schekel geschlossen werden, berichtete „Calcalist“.

13.19 Uhr: Laut UNO gefährdet der Krieg zwischen Hisbollah und Israel Kulturerbe im Libanon

Die UNO hat mit Blick auf die israelischen Luftangriffe im Libanon vor einer Zerstörung historischer Kulturstätten gewarnt. „Geschichtsträchtige phönizische Städte sind in großer Gefahr, in Schutt und Asche gelegt zu werden“, erklärte die UN-Libanonbeauftragte Jeanine Hennis-Plasschaert am Freitag in einem Onlinedienst insbesondere mit Blick auf die Städte Tyros und Baalbek. Das kulturelle Erbe des Libanon dürfe „nicht ein weiteres Opfer dieses verheerenden Konflikts werden“, betonte sie.

Die Städte Tyros im Süden und Baalbek im Osten des Libanon beherbergen römische Ruinen, die zum Unesco-Welterbe zählen. Beide Städte und deren Umgebung waren in den vergangenen Wochen Ziele israelischer Angriffe gewesen. Am Freitag meldete die Nachrichtenagentur NNA erneut einen Angriff auf Baalbek.

12.59 Uhr: WHO „zutiefst besorgt“ wegen zunehmender Angriffe auf Gesundheitswesen im Libanon

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich angesichts zunehmender israelischer Angriffe auf Gesundheitspersonal und medizinische Einrichtungen im Libanon „zutiefst besorgt“ geäußert. Die WHO weise „immer und immer wieder“ darauf hin, „dass das Gesundheitswesen kein Ziel ist, dass Gesundheitspersonal kein Ziel ist“, erklärte Sprecherin Margaret Harris am Freitag vor Journalisten in Genf. Harris betonte, die Zahlen seien „schockierend“, bei den israelischen Angriffen auf Hisbollah-Stellungen im Libanon seien bereits 102 medizinische Mitarbeiter getötet und weitere 83 verletzt worden.

12.41 Uhr: Libanesen berichten von Verwüstung nach israelischen Angriffen

Nach erneuten heftigen israelischen Angriffen auf Vororte der Hauptstadt Beirut zeigt sich dort Augenzeugen zufolge ein Bild der Verwüstung. Viele Straßen seien unter Trümmern begraben, berichtete eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur von vor Ort. 

Die Szenen erinnerten an einen Apokalypse-Film, sagte ein Anwohner, der vor den Trümmern seines Hauses stand. Das Ausmaß erinnere an Gaza, sagte Ali, ein weiterer Bewohner. „Die Israelis sagen, sie führen einen Krieg gegen die Hisbollah, aber warum zerstören sie uns? Wir sind nicht alle Hisbollah.“ 

Fatima aus den als Dahija bekannten Vororten Beiruts sagte, sie sei in Hausschuhen mit ihren Kindern geflohen, als das israelische Militär die Menschen in der Nacht zu Evakuierungen aufgerufen habe.

12.20 Uhr: Libanon meldet erneut israelischen Luftangriff auf Baalbek im Osten des Landes

In der Stadt Baalbek im Osten des Libanon hat am Freitag libanesischen Angaben zufolge erneut ein israelischer Luftangriff stattgefunden. „Die feindliche Luftwaffe hat einen Angriff auf das Viertel al-Sahraa in der Stadt Baalbek geflogen“, berichtete die libanesische Nachrichtenagentur (NNA). In der Region waren in den vergangenen Tagen bereits heftige Luftangriffe erfolgt. Baalbek beherbergt römische Ruinen, die zum Unesco-Welterbe zählen.

10.44 Uhr: Libanons Regierungschef sieht israelische Angriffe als "Ablehnung" einer Waffenruhe

Der libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati hat die Ausweitung der israelischen Angriffe in seinem Land kritisiert. Die Angriffe unter anderem auf Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut seien "Hinweise" darauf, dass Israel "jegliche Bemühungen, eine Waffenruhe zu erreichen", ablehne, erklärte Mikati am Freitag. Er warf Israel in diesem Zusammenhang "Sturheit" vor.

10.23 Uhr: Laut Israel 200 Ziele im Gazastreifen und im Libanon angegriffen

Die israelische Luftwaffe hat Militärangaben zufolge innerhalb von 24 Stunden mehr als 200 Ziele im Gazastreifen und im Libanon angegriffen. Ziele seien etwa Kommandozentralen und Raketenwerfer der islamistischen Terrororganisation Hamas sowie der libanesischen Hisbollah-Miliz gewesen, erklärte die Armee. 

Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Nach Angaben von Palästinensern und aus dem Libanon werden bei israelischen Angriffen auch immer wieder Zivilisten getötet. 

Die Truppen der israelischen Armee setzten „ihre begrenzten, örtlich konzentrierten und gezielten Aktivitäten im Südlibanon fort, bei denen sie Terroristen ausschalteten, Waffen aufspürten und terroristische Infrastrukturanlagen und Abschussrampen zerstörten“, hieß es in einer Mitteilung des Militärs. 

10.06 Uhr: Bericht über Tote nach israelischen Angriffen in Gaza

Bei mehreren israelischen Luftangriffen auf den zentralen Abschnitt des Gazastreifens soll es palästinensischen Berichten zufolge wieder viele Tote gegeben haben. Bei den Bombardements auf das Flüchtlingsviertel Nuseirat sowie die Orte Deir al-Balah und Al-Sawaida seien mindestens 47 Palästinenser ums Leben gekommen, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf medizinische Kreise. 

Zahlreiche weitere Menschen seien bei den Bombardements in der Nacht verletzt worden, hieß es weiter. Laut dem Bericht sollen Wohngebiete Ziel der Angriffe gewesen sein. In Nuseirat seien etwa Häuser getroffen worden, in denen Vertriebene untergebracht gewesen sein sollen. 

Die Agentur meldete unter Berufung auf Augenzeugen, dass Anwohner nach ersten Angriffen den Betroffenen zu Hilfe geeilt und dann selbst Ziel weiterer Bombardements geworden sein sollen. Rettungseinsätze dauerten derzeit an. 

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, den 31. Oktober: 

22.41 Uhr: Bericht: Fast 6.000 Gebäude in Libanons Grenzorten beschädigt

Bodentruppen, Artillerie und immer wieder heftige Luftwaffe: Israel greift unvermindert im Südlibanon an. Viele Dörfer im Süden sind mittlerweile unbewohnbar.

Tausende Gebäude sind einem Medienbericht zufolge in libanesischen Grenzorten durch israelische Angriffe beschädigt oder zerstört worden. Im Grenzgebiet seien mindestens 5.858 Gebäude betroffen, berichtete die „Washington Post“ unter Berufung auf eigene Analysen von Satellitenbildern und Videomaterial. Betroffen seien fast ein Viertel aller Gebäude in 25 Orten entlang der Grenze zu Israel. 

Der Großteil der Schäden - etwa 80 Prozent - sei seit Beginn der israelischen Bodenoffensive im Südlibanon Anfang Oktober entstanden. Seitdem verdoppele sich das Ausmaß der Zerstörung etwa alle zwei Wochen.

21.05 Uhr: Libanon: Fast 70 israelische Luftangriffe innerhalb von 24 Stunden

Dutzende Angriffe, immer wieder Tote und Verletzte: Bemühungen um eine Waffenruhe im Libanon bringen bisher keinen Erfolg.

Inmitten Bemühungen um eine Waffenruhe geht der Krieg zwischen der proiranischen Hisbollah und dem israelischen Militär unvermindert weiter. Die libanesischen Behörden meldeten 68 israelische Luftangriffe innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Die meisten davon hätten Orte im Südlibanon und in der Gegend um Nabatija getroffen.

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete eine Serie von Angriffen in Hosch im Süden des Landes. Örtliche Medien berichteten von mindestens acht Angriffen auf Wohngebiete. Das israelische Militär gab an, „Kommando- und Kontrollzentren“ der Hisbollah in dem Ort angegriffen zu haben. Zuvor hatte die Armee Evakuierungsaufforderungen an Bewohner mehrerer Orte im Süden veröffentlicht. NNA zufolge gab es weitere Angriffe auf mehrere Orte im Süden des Landes. Auch die Küstenstadt Tyrus sei erneut getroffen worden. 

Auch die Hisbollah reklamierte erneut mehrere Angriffe auf Ziele im Norden Israels für sich.

14.41 Uhr: Israel greift Ziele entlang Hisbollah-Route in Syrien an

Den Titel als militärisch stärkste Miliz im Nahen Osten trägt die Hisbollah auch dank der Unterstützung aus Syrien. Israel greift hier erneut Ziele an - diesmal entlang der Nachschubroute zum Libanon.

Israels Armee hat Menschenrechtsaktivisten zufolge erneut Ziele in Syrien angegriffen und dabei auch eine wichtige Route der libanesischen Hisbollah-Miliz getroffen. Bei den Angriffen in Kusair nahe der Grenze zum Libanon seien fünf Zivilisten getötet und drei weitere Personen verletzt worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. 

Die Kleinstadt Kusair hat strategische Bedeutung, weil sie auf der Nachschubroute der Hisbollah liegt, die etwa Waffen aus dem Iran über Syrien erhält. Die syrische Regierung von Baschar al-Assad ist wie die Hisbollah mit dem Iran verbündet.

Israels Armee teilte mit, sie habe in der Gegend von Kusair Waffenlager und Kommandozentralen der Hisbollah-Eliteeinheit Radwan getroffen. Israel habe mit Angriffen in Syrien in den vergangenen Monaten die Waffenlieferungen an die Hisbollah im Libanon verringert. Die Hisbollah habe ihre Aktivitäten mit Blick auf Waffen und Munition in Kusair zuletzt ausgebaut.

14.14 Uhr: Behörden: Fünf Zivilisten bei Raketenangriff in Nordisrael getötet

Bei einem Raketenangriff aus dem Libanon auf die nordisraelische Stadt Metula sind am Donnerstag nach Angaben der Behörden mindestens fünf Zivilisten getötet worden. Getötet wurden ein Landwirt sowie vier ausländische Landarbeiter, wie der Präsident der umliegenden Region der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Die israelische Armee hatte zuvor gemeldet, sie habe zwei „Geschosse“ gesichtet, die aus dem Libanon abgefeuert worden seien und über einem wenig besiedelten Gebiet niedergegangen seien.

11.42 Uhr: Hamas-Vertreter: Gruppe lehnt kurzzeitige Waffenruhe im Gazastreifen ab

Die radikalislamische Hamas lehnt nach Angaben eines hochrangigen Mitglieds eine kurzzeitige Feuerpause im Gazastreifen ab. „Die Hamas unterstützt ein dauerhaftes Ende des Krieges, nicht ein vorübergehendes“, teilte Taher al-Nunu der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag mit. Die Gruppe hätte ihre Position zu einer vorübergehenden Kriegspause bereits in der Vergangenheit deutlich gemacht, hieß es weiter.

In den Bemühungen um ein Abkommen zwischen Israel und der Hamas über eine Waffenruhe und die Freilassung der verbliebenen Geiseln im Gazastreifen war zuletzt eine vorübergehende Feuerpause ins Spiel gebracht worden. Der Vorschlag sieht nach Angaben aus Verhandlungskreisen vor, von der Hamas festgehaltene Geiseln im Gazastreifen gegen in israelischen Gefängnissen inhaftierte Palästinenser auszutauschen und die Hilfe für den Gazastreifen aufzustocken. Die Waffenruhe soll demnach „weniger als einen Monat“ lang andauern.

Hamas-Vertreter Nunu zufolge hat die Palästinensergruppe bisher keinen entsprechenden Vorschlag erhalten. Die Forderungen der Hamas seien aber nach wie vor dieselben: „ein dauerhafter Waffenstillstand, der Rückzug (israelischer Streitkräfte) aus dem Gazastreifen, die Rückkehr der Vertriebenen, ausreichende humanitäre Hilfe für den Gazastreifen und ein ernsthaftes Abkommen über den Gefangenenaustausch“.

 

00.34 Uhr: Gesundheitsministerium: 19 Tote bei israelischen Angriffen im Osten des Libanon

Bei israelischen Angriffen im Osten des Libanon sind nach libanesischen Angaben mindestens 19 Menschen getötet worden. Die Angriffe hätten sich in zwei Gegenden in der Region Baalbek ereignet, erklärte das libanesische Gesundheitsministerium am Mittwoch. Das israelische Militär erklärte, es habe „Kommando- und Kontrollzentren sowie terroristische Infrastruktur“ der Hisbollah-Miliz in den Gebieten Baalbek und Nabatijeh angegriffen. Nabatijeh liegt im Süden des Libanon.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, den 30. Oktober:

21.23 Uhr: Libanesischer Regierungschef hofft auf zeitnahe Waffenruhe mit Israel

Der libanesische Regierungschef Nadschib Mikati hofft auf eine Waffenruhe zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz in seinem Land in den kommenden Tagen. „Wir geben unser Bestes (...), um in den kommenden Stunden oder Tagen eine Waffenruhe zu bekommen“, sagte er am Mittwoch in einem Interview mit dem Sender Al-Dschadid.

Er sei „vorsichtig optimistisch“, fügte der libanesische Regierungschef hinzu. Mikati sagte Al-Dschadid zudem, der US-Sondergesandte Amos Hochstein habe in einem Telefonat signalisiert, dass eine Waffenruhe noch vor der Wahl in den USA kommende Woche Dienstag möglich sei.

19.31 Uhr: Libanon meldet Tote nach israelischen Angriffen

Bei israelischen Angriffen im Südosten des Libanons hat es dortigen Behördenangaben zufolge mehrere Tote gegeben. In dem Ort Sohmor seien mindestens 11 Menschen getötet und 15 weitere verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Israels Armee äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Bericht. Israel führt im Libanon Krieg gegen die proiranische Hisbollah-Miliz. 

16.57 Uhr: Israel greift historische Stadt Baalbek im Libanon an

 Israels Armee hat Ziele im Osten des Libanons angegriffen, darunter auch in der antiken Stadt Baalbek. Israels Luftwaffe bombardiere die Stadt und Dörfer in der Umgebung, berichteten Augenzeugen. Dabei seien auch Gegenden angegriffen worden, in denen Israels Armee die Bewohner nicht vorab zur Evakuierung aufgefordert hätte. Ein Anwohner sagte, unter anderem seien die Dörfer Duris und Budai angegriffen worden. In Baalbek seien die Erschütterungen zu spüren und laute Explosionen zu hören gewesen, sagte ein Anwohner. 

Israels Armee teilte auf Anfrage mit, sie könne Angriffe auf die Stadt Baalbek nicht bestätigen. Sie prüfe die Berichte über die Angriffe auf die beiden nahegelegenen Dörfer Duris und Budai in der Bekaa-Ebene im Osten des Landes. 

Das israelische Militär bestätigte zugleich, dass in der Bekaa-Ebene Treibstofflager der Hisbollah Ziel von Luftschlägen gewesen seien. Diese Lager befanden sich den Angaben nach innerhalb von Militäranlagen der Miliz. Der Treibstoff stamme aus dem Iran und sei unter anderem für Fahrzeuge der Hisbollah genutzt worden. 

16.01 Uhr: Neuer Hisbollah-Chef unter bestimmten Bedingungen bereit zu Waffenruhe mit Israel

Der neue Hisbollah-Chef Naim Kassem ist nach eigenen Angaben bereit zu einer Waffenruhe mit Israel - unter bestimmten „Bedingungen“. „Wenn die Israelis entscheiden, dass sie die Aggression stoppen wollen, sagen wir, dass wir zustimmen, aber unter unseren Bedingungen“, sagte Kassem am Mittwoch in seiner ersten Rede als neuer Hisbollah-Chef. Ein passender Plan liege aber derzeit nicht auf dem Tisch, fügte er hinzu.

Laut israelischen Medien werden der US-Nahostgesandte Brett McGurk und der US-Sondergesandte für den Libanon, Amos Hochstein, am Mittwoch in die Region reisen, um mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und weiteren israelischen Regierungsvertretern über die möglichen Bedingungen für eine Waffenruhe mit der Hisbollah zu sprechen. Ihr Ziel ist es demnach, eine von Hochstein vorbereitete Vereinbarung umzusetzen, die sich auf die Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats stützt.

14.33 Uhr: Neuer Hisbollah-Chef Kassem will „Kriegsplan“ von Vorgänger Nasrallah beibehalten

In seiner ersten Rede als neuer Hisbollah-Chef hat Naim Kassem angekündigt, die Kriegsstrategie seines Vorgängers Hassan Nasrallah beizubehalten. Sein „Aktionsplan“ sei „eine Fortsetzung des Aktionsplans“ von Nasrallah, sagte Kassem am Mittwoch. Er werde den „Kriegsplan“ fortsetzen, den sein Vorgänger „mit der Führung“ der vom Iran unterstützten Miliz entwickelt habe. Konkrete Einzelheiten nannte Kassem zunächst nicht.

Einen Monat nach der Tötung ihres Chefs Hassan Nasrallah hatte die libanesische Hisbollah dessen Stellvertreter Naim Kassem zum Nachfolger ernannt. Der Schura-Rat, das Führungsorgan der schiitischen Hisbollah, habe „sich darauf geeinigt, Scheich Naim Kassem zum Generalsekretär der Hisbollah zu wählen“, erklärte die Miliz am Dienstag. Bereits zu Kassems Ernennung hatte die Miliz mitgeteilt, sie werde „die Flamme des Widerstands“ so lange brennen lassen, bis Israel besiegt sei.

12.57 Uhr: Bemühungen um Waffenruhe mit Hisbollah - US-Gesandter reist nach Israel

Vor dem Hintergrund von vorsichtigem Optimismus bei den Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz wird ein US-Gesandter am Donnerstag in Israel erwartet. Vermittler Amos Hochstein werde bei Gesprächen mit israelischen Spitzenpolitikern versuchen, eine Vereinbarung über ein Ende des Krieges im Libanon zu erzielen, beri

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 29. Oktober: 

21.43 Uhr: Israels Armeechef droht dem Iran mit weiteren Angriffen

Israels Armeechef Herzi Halevi hat dem Iran mit weiteren Angriffen gedroht, sollte das Land Vergeltung für den israelischen Beschuss am vergangenen Wochenende üben. Bei erneuten iranischen Raketenangriffen "werden wir wieder wissen, wie wir den Iran erreichen (...) und sehr, sehr hart zuschlagen", warnte Halevi am Dienstag in einer Ansprache vor israelischen Soldaten, die an den Angriffen auf Ziele im Iran in der Nacht zum Samstag beteiligt gewesen waren.
 
Der Generalleutnant merkte an, bestimmte Ziele seien bei diesen Angriffen ausgelassen worden - was er damit begründete, dass möglicherweise weitere Angriffe auf den Iran in der Zukunft geführt würden. "Es mag für uns erforderlich sein, dies wieder zu tun", erklärte er.

15.34 Uhr: Acht UN-Soldaten bei Raketenbeschuss leicht verletzt

Zuletzt sind UN-Soldaten im Libanon immer wieder in die Schusslinie geraten. Dieses Mal werden österreichische Soldaten der UN-Beobachtermission verletzt. Unklar ist, woher der Beschuss kam.

Acht österreichische Soldaten der UN-Beobachtermission Unifil im Libanon sind durch Raketenbeschuss auf den Stützpunkt Nakura leicht verletzt worden. Wie das Verteidigungsministerium in Wien mitteilte, handelt es sich um leichte und oberflächliche Verletzungen. Woher der Angriff gekommen und von wem er ausgegangen sei, lasse sich derzeit nicht sagen. „Wir verurteilen diesen Angriff auf das Schärfste und fordern die sofortige Aufklärung des Angriffes“, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP).

Das Unifil-Camp Nakura liegt etwa 110 Kilometer südlich der libanesischen Hauptstadt Beirut an der Grenze zu Israel. Die Friedenstruppe ist seit 1978 im Libanon stationiert und umfasst etwa 10.000 Soldaten sowie Zivilkräfte. Österreich ist mit 160 Soldaten an der Mission beteiligt.

14.15 Uhr: Vier israelische Soldaten bei Kämpfen in Dschabalija getötet

Israels Armee ist seit Wochen im Flüchtlingsviertel Dschabalija im Einsatz. Die Lage in dem umkämpften Gebiet im Norden des Gazastreifens ist katastrophal. Nun kommt es zu einem tödlichen Vorfall.

Bei Kämpfen im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben der israelischen Armee vier Soldaten getötet worden. Die Soldaten im Alter von 20 bis 22 Jahren kamen nach Medienberichten bei der Explosion eines Sprengsatzes in einem Gebäude in dem Flüchtlingsviertel Dschabalija ums Leben. Nach Militärangaben wurde dabei auch ein Offizier schwer verletzt. 

Bei dem Überfall der Hamas und anderer Extremisten aus dem Gazastreifen auf Israel mit 1.200 Toten und 250 Verschleppten vor mehr als einem Jahr und bei den Kämpfen seither wurden nach Armee-Angaben bisher 776 Soldaten und Soldatinnen getötet.

Die israelische Armee ist seit Wochen im Flüchtlingsviertel Dschabalija im Einsatz. Die Lage in dem umkämpften Gebiet im Norden des Gazastreifens ist Augenzeugen zufolge katastrophal. Zehntausende Zivilisten sind bereits aus der Gegend geflohen. Palästinensische Quellen berichten immer wieder von zivilen Toten bei Angriffen.

13.06 Uhr: Junger Mann in Israel bei Raketenangriff aus dem Libanon getötet

Erneut feuert die Hisbollah eine Salve mit Dutzenden von Raketen auf den israelischen Norden ab. Ein direkter Treffer hat tödliche Folgen.

Bei massiven Raketenangriffen der libanesischen Hisbollah-Miliz auf den Norden Israels ist nach Militärangaben ein junger Mann getötet worden. Er habe in Maalot-Tarschicha, einem jüdisch-arabischen Ort, durch einen direkten Treffer tödliche Verletzungen erlitten. Nach Medienberichten handelte es sich um einen 22-jährigen arabischen Staatsbürger Israels. Insgesamt seien rund 50 Geschosse aus dem Libanon auf Israel abgefeuert worden. Einige davon seien von der Raketenabwehr abgefangen worden, andere eingeschlagen. 

12.20 Uhr: Libanesische Medien: Israelische Panzer dringen tief in den Südlibanon ein

Israelische Panzer sind libanesischen Medienberichten zufolge am Dienstag bis in an den Rand der südlibanesischen Ortschaft Khiam vorgerückt. „Eine große Anzahl von Panzern“ der israelischen Armee bis auf einen Hügel östlich von Khiam vorgedrungen, meldete die staatliche Nationale Nachrichtenagentur am Dienstag. Das Gebiet liegt rund sechs Kilometer von der israelisch-libanesischen Grenze entfernt. Das Vordringen nach Khiam stellt den weitesten Vorstoß seit Beginn des israelischen Bodeneinsatzes Ende September dar.

11.01 Uhr: Zivilschutz: Mehr als 55 Tote bei israelischem Angriff im Norden des Gazastreifens

Bei einem israelischen Luftangriff auf ein fünfgeschossiges Wohngebäude im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben des palästinensischen Zivilschutzes mehr als 55 Menschen getötet worden. Dutzende weitere seien bei dem Angriff in Beit Lahia verletzt worden und befänden sich noch in den Trümmern, teilte ein Behördensprecher am Dienstag mit.

Die israelische Armee erklärte auf Anfrage, die Informationen prüfen zu wollen. Zudem gab sie an, bei mehreren Boden- und Luftangriffen in Dschabalija ebenfalls im Norden des Gazastreifens am Vortag 40 Mitglieder der radikalislamischen Hamas getötet zu haben.

„Die meisten der Opfer sind Frauen und Kinder“, sagte Rabie al-Shandagly, der in einer nahegelegenen Schule in Beit Lahia Zuflucht gefunden hatte. „Die Menschen versuchen, die Verletzten zu behandeln, aber es gibt keine Gesundheitsversorgung mehr.“

Der Direktor des Kamal-Adwan-Krankenhauses erklärte, dass 15 der Toten dorthin gebracht worden seien. Zudem würden etwa 35 Verletzte dort behandelt, die meisten von ihnen Kinder.

„Wir haben nur noch Erste-Hilfe-Material, seit die (israelische) Armee das Krankenhaus gestürmt und das medizinische Team festgenommen hat“, sagte er. Die israelische Armee hatte in der vergangenen Woche erklärt, um das Krankenhaus herum im Einsatz gewesen zu sein.

10.41 Uhr: Netanjahu dementiert Vorschlag für Geisel-Abkommen

Vier Geiseln gegen einen Waffenstillstand von 48 Stunden in Gaza sowie die Freilassung einiger palästinensischer Gefangener. So lautete Medienberichten zufolge ein Angebot aus Ägypten. Doch dazu kommt es nicht.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Berichte über einen neuen Vorschlag für ein Geiselabkommen mit der Hamas dementiert. Israel habe keinen Vorschlag für die Freilassung von vier Geiseln im Gegenzug für einen 48-stündigen Waffenstillstand in Gaza erhalten, heißt es in einer Mitteilung aus Netanjahus Büro von Montagabend. „Wenn ein solcher Vorschlag unterbreitet worden wäre, hätte der Premierminister ihn sofort angenommen.“

Medienberichten zufolge hatte der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi ein Abkommen vorgeschlagen, welches die Freilassung von vier Geiseln im Austausch für eine 48-stündige Waffenruhe sowie die Freilassung einiger palästinensischer Gefangener vorsehe.

10.18 Uhr: Schwere Angriffe im östlichen Libanon - mindestens 60 Tote

Der Osten des Libanons war vom Kampfgeschehen lange weitgehend verschont geblieben. Nun gibt es auch hier schwere Angriffe mit vielen Toten.

Israels Luftwaffe ist im östlichen Libanon nach lokalen Angaben die mitunter schwersten Angriffe seit Beginn des Kriegs mit der Hisbollah vor einem Jahr geflogen. Im Zeitraum von 24 Stunden seien allein im Osten des Landes mindestens 60 Menschen getötet und etwa 60 weitere verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium am Morgen mit. Israelische Kampfflugzeuge hätten etwa ein Dutzend Gegenden in den Provinzen Baalbek-Hermel und Bekaa angegriffen, hieß es weiter. Retter würden unter Trümmern nach weiteren Opfern suchen.

Der Gouverneur von Baalbek-Hermel, Baschir Chodr, sprach von den schwersten Angriffen in seiner Region seit Kriegsbeginn. Chodr und diverse Beobachter verbreiteten in sozialen Medien Videos von großer Zerstörung nach den Angriffen.

9.47 Uhr: Drohne aus dem Jemen neben israelischer Küstenstadt eingeschlagen

Immer wieder wird Israel von Verbündeten des Irans mit Drohnen angegriffen. Flugkörper aus dem Libanon und dem Jemen dringen erneut auf israelisches Gebiet vor.

Eine Drohne ist nach Militärangaben nahe der israelischen Küstenstadt Aschkelon auf freiem Gebiet eingeschlagen. Die israelische Armee teilte mit, eine Untersuchung habe ergeben, der Flugkörper sei vom Jemen aus geschickt worden. 

Eine weitere Drohne aus dem Libanon wurde den Armeeangaben zufolge von der Luftabwehr abgefangen. Teile der Drohne seien in der Nähe der Küstenstadt Naharija im Norden Israels auf unbewohntem Gebiet eingeschlagen. Bei beiden Vorfällen gab es keine Berichte zu Verletzten. 

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als einem Jahr kommt es immer wieder zu Angriffen der sogenannten „Widerstandsachse“ von Verbündeten des Irans auf Israel. Dazu gehören neben der Hisbollah im Libanon und der Hamas im Gazastreifen auch Milizen im Irak sowie die Huthi-Rebellen im Jemen.

9.42 Uhr: Hisbollah ernennt Vizechef Naim Kassem zu Nachfolger von Nasrallah

Nach der Tötung ihres Chefs Hassan Nasrallah Ende September hat die Hisbollah-Miliz im Libanon dessen Stellvertreter Naim Kassem zum Nachfolger ernannt. Der Schura-Rat, das Führungsorgan der Hisbollah, „hat sich darauf geeinigt, Scheich Naim Kassem zum Generalsekretär der Hisbollah zu wählen“, hieß es am Dienstag in einer Erklärung der Miliz. Nasrallah war am 27. September bei einem Angriff der israelischen Armee in der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet worden.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 28. Oktober: 

20.14 Uhr: Israel verbietet UNRWA Arbeit auf seinem Staatsgebiet

Das Palästinenserhilfswerk UNRWA muss seine Arbeit in Israel im kommenden Jahr einstellen. Das israelische Parlament billigte einen umstrittenen Gesetzentwurf, der der Organisation die Tätigkeit auf israelischem Staatsgebiet untersagt. Dies bedeutet, dass die Organisation auch ihre Einsätze in den Palästinensergebieten kaum fortsetzen kann, weil Israel die Grenzübergänge kontrolliert.

Im israelischen Parlament, der Knesset, mit 120 Sitzen stimmten 92 Abgeordnete der Regierung und der Opposition für das Vorhaben. Damit wird die Arbeit des Palästinenserhilfswerks massiv eingeschränkt. UN-Generalsekretär António Guterres und wichtige westliche Verbündete Israels hatten sich klar gegen die Pläne ausgesprochen. 

Israel wirft der Organisation vor, einige seiner Mitarbeiter seien an Terroraktivitäten beteiligt gewesen, etwa an dem Massaker der islamistischen Hamas am 7. Oktober im vergangenen Jahr. Eine zunächst vorgesehene offizielle Einstufung von UNRWA als Terrororganisation war nicht mehr Teil von zwei Gesetzentwürfen zu dem Thema auf der Knesset-Tagesordnung. Dennoch soll Behörden in Israel jeglicher Kontakt mit der Organisation untersagt werden, sobald das neue Gesetz in Kraft tritt. Dies soll binnen 90 Tagen nach seiner Veröffentlichung geschehen. Das Hilfswerk müsste jegliche Tätigkeit auf israelischem Territorium einstellen - dies betrifft vor allem den arabisch geprägten Ostteil Jerusalems. 

18.44 Uhr: Netanjahu will Normalisierung der Beziehungen zu arabischen Ländern fortsetzen

Angesichts der angespannten Lage in Nahost hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angekündigt, die Normalisierung der Beziehungen seines Landes mit weiteren arabischen Ländern voranbringen zu wollen. Er strebe danach, „den Prozess fortzusetzen, den ich vor einigen Jahren mit der historischen Unterzeichnung der Abraham-Abkommen begonnen habe, um Frieden mit anderen arabischen Ländern zu erreichen“, sagte Netanjahu am Montag im israelischen Parlament in Jerusalem auch mit Blick auf den Iran.

Diesem warf Netanjahu vor, einen „Vorrat“ an Atombomben zu entwickeln, der darauf ausgerichtet sei, Israel zu vernichten. Der vom Iran angestrebte Atombomben-Vorrat sei „ausgerüstet mit Langstreckenraketen, Interkontinentalraketen, die der Iran zu entwickeln versucht“, sagte Netanjahu. Teheran könne „an jedem beliebigen Ort die ganze Welt bedrohen“. Dem iranischen Atomprogramm Einhalt zu gebieten, stehe daher „bei unseren Überlegungen ganz oben“, sagte Netanjahu, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.

16.42 Uhr: Hisbollah schießt Dutzende Raketen auf Israel ab

Die proiranische Hisbollah-Miliz hat ihren Raketenbeschuss auf Nordisrael unvermindert fortgesetzt. Nach Angaben des Militärs wurden Dutzende Geschosse registriert. Ein Teil sei abgefangen worden, andere in offenem Gelände niedergegangen. Zunächst gab es keine Berichte über Opfer oder größere Schäden. 

Allerdings sind die Abfangraketen für Israel kostspielig. Jeder Abfangversuch kostet Medienberichten zufolge umgerechnet Zehntausende Euro. Nach israelischen Angaben hat die schiitische Miliz seit Kriegsbeginn vor einem Jahr mehr als 8.000 Raketen Richtung Israel abgefeuert.

13.05 Uhr: Israels Militär beendet Einsatz in Klinik im Norden des Gazastreifens

Nach mehrtägigen Kämpfen erklärt die israelische Armee ihren Einsatz in einem Krankenhaus im Norden des Gazastreifens für beendet. Auf dem Gelände der Kamal Adwan-Klinik seien rund 100 Terrorverdächtige festgenommen worden, die sich teils in dem Krankenhaus verschanzt hätten, erklärte ein Militärsprecher. In dem Krankenhaus in der Nähe des Flüchtlingslagers Dschabalija und seiner Umgebung seien Waffen, Gelder und anderes Material gefunden worden. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 
 
Nach Armeeangaben flohen etwa 50.000 palästinensische Zivilisten aus Dschabalija und Umgebung, vor allem nach Gaza-Stadt. Augenzeugen hatten die humanitäre Lage in dem umkämpften Flüchtlingsviertel als katastrophal beschrieben.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 27. Oktober: 

19.30 Uhr: Ägyptens Präsident stellt Plan für zweitägige Waffenruhe im Gazastreifen vor

In den neuen Bemühungen um ein Abkommen zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas hat Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi einen Vorschlag für eine zweitägige Waffenruhe im Gazastreifen vorgestellt. Während dieser Zeit sollten vier Geiseln aus der Gewalt der Hamas im Austausch gegen „einige Inhaftierte in israelischen Gefängnissen“ freigelassen werden, sagte al-Sisi am Sonntag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem algerischen Kollegen Abdelmadjid Tebboune in Kairo.

Al-Sisi erläuterte, dass nach der zweitägigen Feuerpause weitere Verhandlungen innerhalb von zehn Tagen vorgesehen seien. Ziel sei es, „eine vollständige Waffenruhe und die Zufuhr von Hilfsgütern“ in den Gazastreifen zu gewährleisten.

16.09 Uhr: Israel greift Ziele im Libanon in Küstennähe an

Israels Luftwaffe hat nach Angaben aus dem Libanon erstmals den Ort Haret Saida nahe Sidon am Mittelmeer angegriffen. Mindestens acht Menschen seien getötet worden, unter ihnen ein Kind, berichtete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. 25 weitere Menschen seien verletzt worden. 

Israel habe das Wohnhaus eines Hisbollah-Mitglieds und seiner Familie angegriffen, erfuhr die dpa von einem Anwohner. Mindestens zwei Raketen hätten das Haus getroffen. Die Miliz habe die Gegend abgesperrt.

15.20 Uhr: Angehörige israelischer Hamas-Geiseln unterbrechen Netanjahu-Rede

In Israel haben Angehörige von Hamas-Geiseln lautstark eine Rede von  Netanjahu während der Gedenkfeierlichkeiten zum 7. Oktober unterbrochen. Netanjahu stand während der Zeremonie in Jerusalem regungslos am Rednerpult, während die Zuhörer in der Menge schrien und ihn mehr als eine Minute lang unterbrachen, wie am Sonntag in einer Live-Übertragung der Rede anlässlich des Jahrestags des Angriffs der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres nach dem jüdischen Kalender zu sehen war.

13.12 Uhr: Verletzte bei weiterem Raketentreffer in Israel

Beim Einschlag einer Rakete der Hisbollah-Miliz in der nordisraelischen Stadt Tamra sind drei Menschen verletzt worden. Sie wurden in ein Krankenhaus gebracht, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom weiter mit. 

In Videos aus der überwiegend von Arabern bewohnten Stadt nordöstlich von Haifa waren brennende Gebäude und Autos zu sehen. Nach Angaben der Armee wurde Israel im Laufe des Vormittags mit etwa 75 Geschossen aus dem Libanon angegriffen.

12.13 Uhr: Hisbollah fordert Anwohner in Israel zu Evakuierung auf

Nach mehr als einem Jahr der Angriffe auf Israels Norden hat die Hisbollah-Miliz erstmals Warnungen an die Einwohner israelischer Ortschaften veröffentlicht und diese zur Evakuierung aufgerufen. Dazu gehören unter anderem Kiriat Schmona und Naharija, wie die Hisbollah am Samstagabend mitteilte. Nach Angaben der israelischen Armee schoss die mit dem Iran verbündete Miliz bislang rund 14.000 Raketen auf Israel ab.

Zur Begründung teilte die Hisbollah mit: „Ihre Siedlungen sind Einsatzorte feindlicher militärischer Kräfte für Angriffe auf den Libanon geworden. Damit sind sie legitime militärische Ziele für die Luft- und Raketentruppen des Islamischen Widerstands.“ 

12.07 Uhr: Laut israelischem Minister sind "schmerzhafte Zugeständnisse" für Geisel-Freilassung nötig

Zur Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln sind nach Angaben von Israels Verteidigungsminister Joav Gallant "schmerzhafte Zugeständnisse" nötig. "Nicht alle Ziele können allein durch Militäreinsätze erreicht werden", sagte Gallant am Sonntag in einer Rede anlässlich des Jahrestags des Angriffs der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres nach dem jüdischen Kalender. "Um unserer moralischen Pflicht nachzukommen, unsere Geiseln nach Hause zu bringen, werden wir schmerzhafte Zugeständnisse machen müssen", fuhr er fort.

Für Sonntag wurden im katarischen Doha neue Verhandlungen zwischen Israel, den USA und Katar erwartet, um über eine mögliche Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der Geiseln zu sprechen.

11.36 Uhr: Laut Netanjahu  hat Angriff im Iran „alle Ziele erreicht“

Einen Tag nach den israelischen Luftangriffen auf den Iran hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sich mit dem Ergebnis zufrieden gezeigt. „Der Angriff im Iran war präzise und kraftvoll und hat alle seine Ziele erreicht“, sagte Netanjahu am Sonntag in einer Rede zum Jahrestag des Hamas-Angriffs im vergangenen Jahr nach dem jüdischen Kalender.

„Wir haben versprochen, dass wir auf den iranischen Angriff reagieren würden, und am Samstag haben wir zugeschlagen“, betonte Netanjahu. Israel hatte bereits am 7. Oktober, dem Jahrestag des Angriffs nach dem gregorianischen Kalender, der Opfer gedacht. Am Jahrestag nach dem jüdischen Kalender war eine weitere Gedenkfeier geplant.

11.14 Uhr: Weitere vier Israelis bei Kämpfen im Libanon getötet

Bei Gefechten mit der Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon sind vier weitere israelische Soldaten getötet worden. Es handele sich um Reservisten im Alter von 29 bis 43 Jahren, teilte die Armee mit. Weitere fünf Soldaten seien verwundet und in Krankenhäuser gebracht worden. Auf einer Gedenkseite der Armee für die Gefallenen wurde deren Gesamtzahl seit Beginn des Krieges im Gazastreifen und im Libanon mit 769 angegeben.

11.14 Uhr: Lkw fährt in Israel in Bushaltestelle - Mindestens 24 Verletzte

Nördlich von Tel Aviv ist am Sonntag ein Lkw in eine Bushaltestelle in der Nähe eines Militärstützpunktes gefahren. Nach Polizeiangaben wurden bei dem Vorfall in Ramat Hascharon mindestens 24 Menschen verletzt. Der Lkw-Fahrer sei „neutralisiert“ worden. Ob es sich um einen Anschlag handelte, teilte die Polizei zunächst nicht mit.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war der Lkw in einen an der Haltestelle stehen Bus gefahren, der gerade seine Passagiere absetzte. Zivilisten vor Ort hätten auf den Lkw-Fahrer geschossen und ihn „neutralisiert“.

Zuvor hatte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom von 16 Verletzten gesprochen, die in Krankenhäuser gebracht worden seien. Unter ihnen seien auch vier Schwerverletzte.

Das israelische Fernsehen zeigte, wie die Polizei das Gebiet absperrte. Zahlreiche Rettungswagen waren im Einsatz, mindestens ein Hubschrauber war in der Luft.

10.40 Uhr: Chamenei mahnt - Israelischen Angriff weder überbewerten noch verharmlosen

Irans oberster geistlicher Führer, Ayatollah Ali Chamenei, hat den israelischen Angriff auf den Iran mit vier Toten als „Fehlkalkulation“ bezeichnet. „Das vom zionistischen Regime (...) begangene Böse darf weder überbewertet noch verharmlost werden“, erklärte Chamenei am Sonntag im Onlinedienst X in seiner ersten Reaktion auf den israelischen Angriff.

Die israelische Armee hatte nach eigenen Angaben in der Nacht zum Samstag mehrere militärische Ziele im Iran angegriffen. Der Iran meldete anschließend den Tod von vier Soldaten. Mehrere Radarsysteme hätten „begrenzten Schaden“ erlitten. Israel erklärte seinen Angriff zur Antwort auf den iranischen Raketenbeschuss Israels vor knapp vier Wochen. Das israelische Militär warnte Teheran vor einer erneuten Reaktion.

Iranische Regierungsvertreter und Medien spielten den israelischen Angriff herunter und betonten die Verteidigungsfähigkeiten des Landes. Eine direkte Reaktion wurde nicht angekündigt. Der iranische Präsident Massud Peseschkian würdigte die getöteten Soldaten und lobte ihre Bemühungen, „ihr Land ohne Angst zu verteidigen“.

9.09 Uhr: Irans Religionsführer mahnt überlegtes Handeln an

Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei hat nach dem israelischen Angriff ein überlegtes Vorgehen angemahnt. „Wie die Kraft und der Wille des iranischen Volkes dem zionistischen Regime (Israel) verdeutlicht werden sollen, müssen die Verantwortlichen entscheiden“, sagte Chamenei (85) laut der Staatsagentur Irna bei einer Veranstaltung in der Hauptstadt Teheran. „Es soll das getan werden, was dem Wohl dieses Volkes und Landes entspricht“, fügte er hinzu.

2.38 Uhr: Israels Armee geht weiter gegen die Hisbollah vor

Israels Luftwaffe geht im Libanon weiter gegen die proiranische Hisbollah-Miliz vor. Libanons staatliche Nachrichtenagentur NNA meldete in der Nacht auf der Plattform X, Israel habe erneut südliche Vororte der Hauptstadt Beirut ins Visier genommen. Ein israelischer Armeesprecher hatte zuvor die Bewohner von zwei Vierteln in den südlichen Vororten Beiruts auf X aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Sie befänden sich in der Nähe von Einrichtungen der Hisbollah, gegen die man zeitnah vorgehen werde.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 26. Oktober: 

22.23 Uhr: Nach Berichten mindestens 30 Tote bei Angriff im Norden Gazas

Bei einem Israel zugeschriebenen Angriff sind im nördlichen Gazastreifen nach örtlichen Berichten mindestens 30 Palästinenser getötet worden. Den Beschreibungen zufolge sollen fünf Häuser in einem Wohnviertel der grenznahen Stadt Beit Lahia angegriffen worden sein. Eine unbekannte Zahl von Menschen werde unter den Trümmern vermutet.

Katastrophenschutz und Rettungsdienste könnten wegen der anhaltenden Kampfhandlungen den Schauplatz nicht erreichen, hieß es weiter. Bewohner der umliegenden Häuser würden die Verwundeten in Eselskarren wegbringen oder zu Fuß wegtragen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. 

20.17 Uhr: Zahl der Toten im Iran nach israelischem Angriff auf vier gestiegen

Nach dem israelischen Vergeltungsangriff auf den Iran ist die Zahl der getöteten iranischen Soldaten auf vier gestiegen. Die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna meldete am Samstagabend unter Berufung auf Armee-Angaben, zwei weitere Soldaten seien ihren Verletzungen erlegen. Bereits kurz nach den Raketenangriffen in der Nacht zum Samstag hatte die iranische Armee mitgeteilt, dass zwei ihrer Soldaten getötet worden seien.
 
Der Generalstab der iranischen Streitkräfte erklärte ferner am Samstagabend, dass durch die Angriffe lediglich Radarsysteme beschädigt worden seien. „Die Angriffe haben begrenzten Schaden verursacht, und einige wenige Radarsysteme sind beschädigt worden“, hieß es in der Erklärung, die im Staatsfernsehen verlesen wurde.
 
Dank der raschen Reaktion der iranischen Luftabwehr sei „eine große Zahl von Raketen abgefangen“ und „das Eindringen feindlicher Flugzeuge“ in den iranischen Luftraum verhindert worden, erklärte die iranische Armee weiter. Die israelischen Flugzeuge hätten deshalb nur eine „kleine Zahl von Raketen von langer Reichweite und mit sehr leichten Sprengköpfen aus der Distanz“ abfeuern können.

18.29 Uhr: Israelische Angriffe auf Iran - EU fordert alle Seiten zu Zurückhaltung auf

Nach den israelischen Luftangriffen auf den Iran als Reaktion auf den iranischen Raketenbeschuss hat die Europäische Union alle Seiten zu Zurückhaltung aufgerufen. Die EU erkenne zwar das Recht Israels auf Selbstverteidigung an, rufe aber alle Parteien „zu äußerster Zurückhaltung“ auf, um eine „unkontrollierbare Eskalation“ im Nahen Osten zu vermeiden, hieß es am Samstag in einer Erklärung der 27 EU-Mitgliedstaaten. Eine solche Eskalation liege „in niemandes Interesse“.
 
Der „gefährliche Kreislauf von Angriffen und Vergeltungsmaßnahmen“ berge die Gefahr einer weiteren Ausweitung des regionalen Konflikts, hieß es in der Erklärung weiter. Die EU sei nach wie vor „fest entschlossen“, die wachsenden Spannungen in der Region abzubauen und zur Deeskalation beizutragen. Zu diesem Zweck stehe sie „weiterhin in engem Kontakt mit allen relevanten Akteuren“.
 
Auch UN-Generalsekretär António Guterres äußerte sich „zutiefst beunruhigt“ über die Lage. Über seinen Sprecher Stéphane Dujarric teilte er mit, er wiederhole „dringend seinen Appell an alle Parteien, alle militärischen Aktionen einzustellen, auch im Gazastreifen und im Libanon“. Guterres forderte „maximale Anstrengungen, um einen umfassenden regionalen Krieg zu verhindern und auf den Weg der Diplomatie zurückzukehren“.

17.08 Uhr: Nach israelischen Angriffen auf Iran - Hisbollah feuert rund 80 Raketen auf Israel

Nach den israelischen Luftangriffen auf den Iran als Antwort auf iranische Raketenangriffe auf Israel hat die pro-iranische Hisbollah im Libanon ihrerseits Israel massiv mit Raketen beschossen. Bis zum frühen Nachmittag seien rund 80 von der Hisbollah abgefeuerte Geschosse vom Libanon nach Israel gelangt, erklärte die israelische Armee am Samstag. 
 
Die Hisbollah erklärte, sie habe fünf Wohngebiete im Norden Israels mit Raketen beschossen, darunter den Ballungsraum Krajot am Stadtrand von Haifa. Zudem erklärte die vom Iran unterstützte Miliz, sie habe erstmals den israelischen Luftwaffenstützpunkt Tel Nof südlich von Tel Aviv mit Drohnen angegriffen. 
 
Die israelische Armee griff ihrerseits am Samstag erneut Hisbollah-Stellungen im Libanon an. Laut der libanesischen Nachrichtenagentur ANI sprengte die israelische Armee Häuser in dem als Hisbollah-Hochburg geltenden südlibanesischen Grenzdorf Adaisseh. Die israelische Armee hatte zuvor die Explosion einer großen Menge an Hisbollah-Waffen im Libanon gemeldet, die in weiten Teilen Israels Erdbebenwarnungen auslöste.

14.41 Uhr: Israelische Angriffe auf den Iran: Russland warnt vor weiterer "explosiver Eskalation"

Russland hat nach den israelischen Gegenangriffen auf den Iran vor einer weiteren "explosiven Eskalation" der Kampfhandlungen zwischen beiden Ländern gewarnt. Es gebe eine "wirkliche Bedrohung der Stabilität und Sicherheit der Region", warnte das russische Außenministerium am Samstag und rief alle Beteiligten zur Zurückhaltung auf.

Moskau fordere alle Seiten auf, "die Gewalt zu beenden und zu verhindern, dass sich die Ereignisse zu einem katastrophalen Szenario entwickeln", erklärte Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa. 

14.18 Uhr: Laut Expertin demonstriert Israel dem Iran Überlegenheit

Die USA warnen den Iran, auf den israelischen Vergeltungsschlag militärisch zu antworten. Die iranische Führung in Teheran gibt sich am Tag danach zurückhaltend: Zwei Soldaten seien getötet worden, die Schäden nach den israelischen Schlägen gering. Dennoch fürchtet die Region eine Eskalation. Frankreich und Großbritannien rufen beide Seiten zur Mäßigung auf.

Der israelische Angriff war die Antwort auf den Beschuss mit rund 200 ballistischen Raketen am 1. Oktober durch die Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht.

Militärexperten schätzen nach Informationen des Fernsehsenders Al-Arabija den israelischen Angriff als wohl kalkuliert ein. Israel habe seine Fähigkeiten demonstrieren wollen, ohne die Lage im Nahen Osten weiter zu destabilisieren. Der Sender hat seinen Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

14.11 Uhr: Scholz warnt Iran vor weiterer Eskalation in Nahost

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Führung in Teheran nach dem israelischen Gegenangriff auf den Iran vor jeder weiteren Eskalation gewarnt. "Meine Botschaft an den Iran ist klar: Es darf nicht immer weitergehen mit massiven Reaktionen der Eskalation. Das muss jetzt ein Ende haben", erklärte Scholz am Samstag im Onlinedienst X. Dann biete sich die Möglichkeit für "eine friedliche Entwicklung im Nahen Osten".

Die Bundesregierung sei von Israel am Samstag darüber informiert worden, dass es als Reaktion auf den massiven iranischen Raketenangriff Anfang Oktober "präzise und gezielt militärische Einrichtungen des Iran angegriffen" habe. Demnach wurde versucht, "Personenschäden gering zu halten". "Damit bietet sich die Möglichkeit, eine weitere Eskalation zu vermeiden", erklärte Scholz.

Voraussetzung für einen umfassenden Frieden in Nahost ist aber aus Sicht des Kanzlers nicht nur eine Deeskalation zwischen dem Iran und Israel. "Wichtig dafür ist: Es braucht einen Waffenstillstand in Gaza und die Freilassung der Geiseln", betonte Scholz. Er forderte erneut alle Parteien auf, dies umzusetzen.

Gleiches gelte für den Libanon, erklärte Scholz weiter. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die UN-Resolution 1701 als "Maßstab für das Verhalten aller Beteiligten". Im Sinne einer friedlichen Entwicklung in der Region erwarte Deutschland, "dass die Hisbollah sich zurückzieht hinter den Litani-Fluss".

12.32 Uhr: Arabische Staaten verurteilen Israels Angriff auf Iran

Mehrere arabische Staaten haben den israelischen Angriff auf den Iran scharf verurteilt. Die Vereinigten Arabischen Emirate verurteilten die „militärischen Angriffe auf die Islamische Republik Iran“ ohne Israel namentlich zu erwähnen. Der Golfstaat äußerte „tiefe Besorgnis“ über die anhaltende Eskalationen und deren Auswirkungen auf die regionale Sicherheit und Stabilität. 

Das omanische Außenministerium sprach von einem „eklatanten Verstoß“ gegen die iranische Souveränität. Die anhaltenden israelischen Angriffe drohten die Region weiter zu destabilisieren. Ähnlich äußerte sich Katar. Die Führung des Golfstaates rief alle Parteien zur Zurückhaltung auf. Auch der Irak zeigte sich solidarisch mit seinem Nachbarn Iran.

11.39 Uhr: Teheran macht klar, der Iran hat "Recht und Pflicht" zur Selbstverteidigung

Die Regierung in Teheran hat die israelischen Angriffe auf den Iran verurteilt. Der Iran habe "das Recht und die Pflicht, sich gegen ausländische Aggressionen zu verteidigen", erklärte das iranische Außenministerium am Samstag. Es verwies dabei auf das in Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen festgeschriebene Recht auf Selbstverteidigung.

Die israelische Armee hatte nach eigenen Angaben in der Nacht zu Samstag im Iran Produktionsstätten von Raketen und Stellungen von Flugabwehrraketen angegriffen. Nach iranischen Angaben wurden dabei zwei iranische Armeeangehörige getötet.

10.51 Uhr: Starmer ruft Teheran zur Zurückhaltung auf

Der britische Regierungschef Keir Starmer hat den Iran nach den israelischen Luftangriffen zum Verzicht auf eine erneute Reaktion aufgefordert. „Israel hat das Recht, sich zu verteidigen, aber wir drängen alle Seiten zur Zurückhaltung, und deshalb sage ich ganz deutlich, dass der Iran auf diese Angriffe nicht reagieren sollte“, sagte Starmer in Samoa, wo er an einem Gipfel des Commonwealth teilnimmt.

Er wolle sich weiter mit den Verbündeten dafür einsetzen, die Situation in der Region zu deeskalieren. „Diese wichtigen Botschaften der Deeskalation sollten in diesem Moment von allen Seiten ernst genommen werden“, fügte er hinzu.

10.37 Uhr: Iran meldet zwei getötete Armeeangehörige nach israelischen Luftangriffen

Bei den israelischen Luftangriffen auf den Iran sind zwei iranische Armeeangehörige getötet worden. Die beiden Soldaten seien von „Geschossen des kriminellen zionistischen Regimes“ getroffen worden, teilten die iranischen Streitkräfte am Samstag mit. Israel hatte nach eigenen Angaben Produktionsstätten iranischer Raketen und iranische Stellungen von Flugabwehrraketen angegriffen. Der Iran bestätigte, dass es im Umkreis von Teheran und in zwei weiteren Provinzen des Landes Angriffe gegeben habe.

Das israelische Militär warnte Teheran anschließend vor weiteren Angriffen. „Sollte das iranische Regime den Fehler begehen, eine neue Runde der Eskalation einzuleiten, sind wir verpflichtet, zu reagieren“, erklärte Militärsprecher Daniel Hagari. „Alle, die den Staat Israel bedrohen und versuchen, die Region in eine größere Eskalation hineinzuziehen, werden einen hohen Preis zahlen“, sagte er.

Die USA forderten den Iran auf, „seine Angriffe auf Israel einzustellen, damit dieser Zyklus der Kämpfe ohne weitere Eskalation beendet werden kann“, wie der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates in Washington, Sean Savett, sagte.

8.28 Uhr: Israelische Armee fängt Drohne aus dem Libanon ab

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben eine aus dem Libanon ins Land eingedrungene Drohne abgefangen. Nach Sirenenalarm am Samstagvormittag in der Region Obergaliläa habe die Luftwaffe die Drohne abgefangen, erklärte die israelische Armee.

Wenige Stunden zuvor hatte Israel "als Reaktion auf die seit Monaten andauernden Angriffe des iranischen Regimes gegen den Staat Israel" mehrere militärische Ziele im Iran angegriffen.

7.51 Uhr: Luftfahrtbehörde gibt Wiederaufnahme der Flüge im Iran nach israelischem Angriff bekannt

Nach einem israelischen Angriff auf mehrere Militäreinrichtungen im Iran wird der Flugbetrieb wieder aufgenommen. Das sagte ein Sprecher der Zivilluftfahrtbehörde am Samstag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. Zuvor waren die Flüge auf allen Strecken „bis auf Weiteres“ gestrichen worden.

7.50 Uhr: Saudi-Arabien verurteilt israelischen Angriff

Saudi-Arabien hat den israelischen Angriff auf Ziele im Iran überraschend verurteilt. Das Königreich sprach von einer Verletzung der iranischen Souveränität und bezeichnete die Luftangriffe als Verstoß gegen internationale Gesetze, wie die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA berichtete. Riad rief alle Parteien zu größtmöglicher Zurückhaltung und zur Deeskalation auf.

6.22 Uhr: US-Regierung warnt Iran vor weiterer Eskalation

Die US-Regierung hat den Iran aufgerufen, nach dem israelischen Vergeltungsangriff den Konflikt nicht weiter zu eskalieren. Ein ranghoher Regierungsbeamter verwies darauf, dass Israel der US-Empfehlung gefolgt sei, die Attacke auf militärische Ziele zu begrenzen und Opfer in der Bevölkerung zu vermeiden. Präsident Joe Biden und sein Team hätten in den vergangenen Wochen Israel zu einer zielgerichteten und angemessen Antwort auf den iranischen Raketenangriff vom 1. Oktober ermutigt, sagte der Regierungsbeamte dem „Wall Street Journal“.

5.43 Uhr: Iran meldet, Israelische Angriffe haben "begrenzten Schaden" verursacht

Die israelischen Angriffe auf den Iran haben nach Angaben der iranischen Luftabwehr "begrenzten Schaden" angerichtet. Israel habe "Militärzentren" in den Provinzen Teheran, Chusestan (Südwesten) und Ilam (Westen) angegriffen, erklärte die Luftabwehr am Samstag. Die Attacke habe mancherorts "begrenzten Schaden" verursacht.

5.40 Uhr: Israelische Armee hat nach eigenen Angaben iranische Raketenproduktion angegriffen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Iran unter anderem Einrichtungen der iranischen Raketenproduktion und Boden-Luft-Raketen-Batterien angegriffen. „Auf Grundlage nachrichtendienstlicher Erkenntnisse haben Flugzeuge“ der Luftwaffe „Einrichtungen zur Herstellung von Raketen getroffen, die der Iran im Laufe des vergangenen Jahres auf den Staat Israel abgefeuert hat“, erklärte das Militär am Samstag. Gleichzeitig seien Boden-Luft-Raketen-Batterien und andere iranische Luftsysteme angegriffen worden.

Die Armee erklärte, dass die Luftangriffe nun beendet seien. „Unsere Flugzeuge sind sicher zurückgekehrt“, hieß es. „Der Vergeltungsangriff ist abgeschlossen und die Mission wurde erfüllt.“

5.25 Uhr: Iranische Medien melden Schäden an Militärstützpunkten

Nach den israelischen Luftangriffen haben iranische Medien erste Schäden an Militärstützpunkten gemeldet. Wie die Nachrichtenagentur Tasnim berichtete, wurde die Luftabwehr unter anderem in der Hauptstadt Teheran und den Provinzen Chusestan sowie Ilam aktiviert. Es seien „begrenzte Schäden“ entstanden. Genauere Informationen gab es zunächst nicht. 

5.12 Uhr: Luftfahrtbehörde im Iran setzt bis auf Weiteres alle Flüge aus

Nach von Israel verkündeten Angriffen auf den Iran hat die iranische Luftfahrtbehörde erklärt, dass bis auf Weiteres alle Flüge abgesagt seien. „Die Flüge auf allen Strecken wurden bis auf Weiteres gestrichen“, erklärte ein Sprecher der Zivilluftfahrtbehörde am Samstag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. „Passagiere, die Tickets gekauft haben, werden von den Fluggesellschaften über die Wiederaufnahme des Flugbetriebs informiert.“

5.08 Uhr: Israels Armee meldet Abschluss des Angriffs im Iran

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben den Angriff auf Ziele im Iran abgeschlossen. „Unsere Flugzeuge sind sicher heimgekehrt“, hieß es in der Mitteilung der Armee. „Der Vergeltungsschlag ist abgeschlossen und die Mission wurde erfüllt.“

4.29 Uhr: Bericht meldet, Iran sei bereit für militärische Reaktion auf Angriff

Nach dem israelischen Vergeltungsangriff ist Irans Militär für einen weiteren Gegenschlag bereit. „Es besteht kein Zweifel daran, dass Israel auf jede Aktion eine angemessene Antwort erhalten wird“, zitierte die Nachrichtenagentur Tasnim eine anonyme Quelle aus der Staatsmacht. Tasnim gilt als Sprachrohr der Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht.

Zuvor hatten iranische Staatsmedien den israelischen Angriff zunächst als harmlos dargestellt. Der staatliche Rundfunk berichtete, Geräusche von Explosionen im Westen der Hauptstadt Teheran seien durch Luftabwehr ausgelöst worden. Am frühen Morgen waren dann jedoch auch Explosionen Stadtzentrum zu hören und Feuer der Luftabwehr zu sehen. Unklar war jedoch, welches Ziel getroffen wurde.

3.43 Uhr: Irans Staatsfernsehen meldet Explosionen rund um Teheran und seien auf „Luftabwehrsystem“ zurückzuführen

Die Explosionen um Teheran sind nach Angaben des iranischen Staatsfernsehen auf die „Aktivierung des Luftabwehrsystems“ gegen einen israelischen Angriff zurückzuführen. „Die lauten Explosionen, die rund um Teheran zu hören waren, stehen im Zusammenhang mit der Aktivierung des Luftverteidigungssystems gegen die Aktionen des zionistischen Regimes, das drei Orte außerhalb der Stadt Teheran angegriffen hat“, berichtete das Staatsfernsehen unter Berufung auf Beamte der Luftverteidigung der Provinz Teheran.

2.56 Uhr: Atomanlagen im Iran wurden laut Repräsentant Israels nicht angegriffen

Ein israelischer Repräsentant hat dem US-Sender NBC gesagt, es seien im Iran keine Atomanlagen oder Ölfelder angegriffen worden. Der Angriff habe sich vielmehr auf militärische Ziele beschränkt. „Wir greifen Dinge an, die uns in der Vergangenheit hätten bedrohen können oder dies in der Zukunft tun könnten“, sagte der namentlich nicht genannte Repräsentant dem US-Sender. 

2.33 Uhr: Irans Flughäfen normal im Betrieb

Nach dem israelischen Vergeltungsangriff sind die beiden Hauptstadtflughäfen in Teheran nach iranischen Angaben weiter im Betrieb. Wie der staatliche Rundfunk berichtete, es gebe keine Einschränkungen.

2.29 Uhr: Washington gibt klar, Israels Angriffe auf Iran sind „Selbstverteidigung“

Die USA haben die Angriffe Israels auf Ziele im Iran als „Manöver zur Selbstverteidigung“ bezeichnet. Die „gezielten Angriffe auf militärische Ziele“ seien überdies eine Reaktion auf den iranischen Raketenangriff auf Israel am 1. Oktober, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Sean Savett, am Freitag in Washington. Kurz zuvor hatte die israelische Armee darüber informiert, dass sie derzeit Ziele im Iran attackiere.

2.09 Uhr: Staatsmedien Irans meldet mehrere Explosionen im Iran

In der iranischen Hauptstadt Teheran waren nach Angaben von Staatsmedien mehrere Explosionen zu hören. „Einige Menschen berichten, dass sie mehrere Explosionen im Westen von Teheran gehört haben“, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim in der Nacht auf Samstag. Ähnliches berichtete die Nachrichtenagentur Fars. Das Staatsfernsehen berichtete indes vom Geräuch „starker Explosionen“ in der Nähe Teherans.

„Vor wenigen Minuten waren in der Umgebung von Teheran starke Explosionen zu hören, deren Ursache noch unklar ist“, sagte ein Moderator im Staatsfernsehen. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP hörte die Detonationen ebenfalls. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Irna hörten Bewohner Teherans Explosionen erstmals gegen 2.15 Uhr Ortszeit vor allem westlich der Stadt.

1.44 Uhr: Israelische Armee meldet „gezielte Angriffe“ auf Militärziele im Iran

Das israelische Militär hat gemeldet, „gezielte Angriffe“ auf Militärziele im Iran auszuführen. „Als Reaktion auf die seit Monaten andauernden Angriffe des iranischen Regimes gegen den Staat Israel“ führe die israelische Armee „derzeit gezielte Angriffe auf militärische Ziele im Iran durch“, erklärte die Armee am frühen Samstag.

0.10 Uhr: Libanon meldet neue israelische Angriffe im Süden Beiruts

Die israelische Luftwaffe hat am Freitagabend erneut Angriffe im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut geflogen. Zunächst seien zwei Angriffe im Vorort Haret Hreik erfolgt, berichtete die amtliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. Später berichtete sie von mindestens acht Angriffen im Süden Beiruts. Aufnahmen der Nachrichtenagentur AFP zeigten dichte Rauchwolken, die nach den Angriffen vom Beiruter Süden aus aufstiegen.

Zuvor hatte die israelische Armee einen Evakuierungsaufruf für zwei Vororte im Süden Beiruts veröffentlicht. Dort würden Einrichtungen der Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen, teilte Armeesprecher Avichay Adraee im Onlinedienst X mit.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 25. Oktober: 

22.17 Uhr: Israel greift erneut südlichen Vorort von Beirut an

Das israelische Militär hat nach libanesischen Angaben erneut einen südlichen Vorort der Hauptstadt Beirut angegriffen. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA meldete, dass der bereits schwer von Angriffen getroffene Vorort Haret Hreik attackiert worden sein. Eine dpa-Reporterin in Beirut berichtete von mindestens drei Luftangriffen. Über den betroffenen Gebieten seien dichte Rauchwolken in den Himmel gestiegen.

21.36 Uhr: Libanon meldet neue israelische Angriffe im Süden Beiruts

Die israelische Luftwaffe hat am Freitagabend erneut Angriffe im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut geflogen. Zwei Angriffe seien im Vorort Haret Hreik erfolgt, berichtete die amtliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. Aufnahmen der Nachrichtenagentur AFP zeigten dichte Rauchwolken, die nach den Angriffen vom Beiruter Süden aus aufstiegen.

Zuvor hatte die israelische Armee einen Evakuierungsaufruf für zwei Vororte im Süden Beiruts veröffentlicht. Dort würden Einrichtungen der Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen, teilte Armeesprecher Avichay Adraee im Onlinedienst X mit.

20.02 Uhr: Mindestens zwölf Tote bei israelischem Angriff auf Wartende in Gaza

Bei einem israelischen Drohnenangriff im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben der Hamas-Behörden mindestens zwölf Menschen getötet worden, die auf Hilfslieferungen warteten. Israelische Drohnen hätten am Freitag eine Gruppe von Bürgern getroffen, die in der Nähe des Flüchtlingslagers Schati im Westen der Stadt Gaza auf eine Hilfslieferung gewartet hätten, sagte der Sprecher der Zivilschutzbehörde im Gazastreifen, Mahmud Bassal, der Nachrichtenagentur AFP. Zudem sei ein Wagen getroffen worden.

Bei dem Angriff habe es auch mehrere Verletzte gegeben, fügte Bassal hinzu. Dies Verletzten und die Getöteten seien ins Schifa-Krankenhaus gebracht worden.

Ein Augenzeuge berichtete AFP ebenfalls, dass die Gruppe einen Hilfskonvoi erwartet habe. „Sie haben einen Kleinbus mit einer Rakete angegriffen, eine weitere Rakete traf die Menschen auf der Straße. Die Menschen flohen, dann kamen die Krankenwagen“, sagte der Mann.

17.19 Uhr: Bisher wurden 163 medizinische Mitarbeiter im Krieg im Libanon getötet

Seit Ausbruch der Kämpfe zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär vor gut einem Jahr sind im Libanon nach Behördenangaben bei israelischen Angriffen 163 Rettungskräfte und Angestellte des Gesundheitssektors getötet worden. 272 weitere Retter und Angestellte seien verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. 

Acht Krankenhäuser und über 100 weitere medizinische Versorgungszentren mussten den Angaben nach wegen israelischer Angriffe ihren Betrieb einstellen. Das entspricht nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation etwa einem Drittel aller Gesundheitseinrichtungen im Land. 

17.12 Uhr: Israelische Armee: Drei Soldaten bei Kämpfen in Nord-Gaza getötet

Bei Kämpfen im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben der israelischen Armee drei israelische Soldaten getötet worden. Die drei Männer im Alter von 21 und 22 Jahren seien bei der Explosion einer Bombe gegen einen Panzer in Dschabalija ums Leben gekommen, hieß es. Bei dem Zwischenfall seien außerdem mehrere Soldaten verletzt worden, die nun im Krankenhaus behandelt würden.

17.10 Uhr: Israels Armee hält laut Gesundheitsministerium Hunderte Menschen in Krankenhaus im Gazastreifen fest

Israelische Truppen halten nach palästinensischen Angaben im einzigen noch funktionierenden Krankenhaus im Norden des Gazastreifens hunderte Mitarbeiter und Patienten fest. "Israelische Streitkräfte haben das Kamal Adwan Krankenhaus in der Stadt Dschabalija gestürmt und halten sich dort auf", teilte das von der radikalislamischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium am Freitag mit. Dem Ministerium zufolge hält die israelische Armee in dem Krankenhaus Hunderte Patienten, medizinisches Personal und einige Vertriebene fest.

15.52 Uhr: Verletzte in Israel nach Beschuss aus dem Libanon

Im Norden Israels sind durch Beschuss aus dem Libanon mindestens neun Menschen verletzt worden. Sie seien in eine Klinik gebracht worden, teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mit. Eine Frau sowie ein Mann schweben den Angaben nach in Lebensgefahr. Ein weiterer Mann sei bei dem Vorfall in Madschd al-Kurum, einem arabisch geprägten Ort in Galiläa, schwer verletzt worden. Alle Opfer erlitten demnach Wunden durch Splitter. Nach Angaben der israelischen Armee wurde ein Fitnessstudio getroffen. 

15.45 Uhr: Libanons Regierung wirft Israel nach Angriffen auf Journalisten „Kriegsverbrechen“ vor

Nach Berichten über den Tod von drei Medienvertretern im Südlibanon durch einen israelischen Angriff hat die libanesische Regierung empört reagiert. Regierungschef Nadschib Mikati sowie Informationsminister Siad Makari warfen Israel am Freitag vor, absichtlich Journalisten anzugreifen und sprachen von „Kriegsverbrechen“. Unterdessen betonte US-Außenminister Antony Blinken nach einem Treffen mit Mikati in London die „Dringlichkeit“ einer diplomatischen Lösung im Libanon und forderte eine Entwaffnung der pro-iranischen Hisbollah-Miliz.

„Die neue israelische Aggression gegen Journalisten“ gehöre zu den „Kriegsverbrechen des israelischen Feindes“, erklärte Mikati. Der Angriff sei „absichtlich“ erfolgt und ziele darauf ab, „die Medien zu terrorisieren, um Verbrechen und Zerstörung zu vertuschen“.

15.35 Uhr: UN-Mission meldet neuen Angriff Israels auf Friedenstruppen

Die UN-Beobachtermission Unifil im Libanon ist nach eigenen Angaben erneut vom israelischen Militär angegriffen worden. Friedenstruppen hätten israelische Soldaten bei Hausräumungsaktionen von einem UN-Posten in dem südlibanesischen Ort Dahaira beobachtet, wie Unifil mitteilte. Als die Soldaten bemerkten, dass sie beobachtet werden, feuerten sie auf den Posten, schilderte die Mission. Die Blauhelmsoldaten hätten sich daraufhin zurückgezogen, um nicht erschossen zu werden. Der Vorfall habe sich am Dienstag ereignet, Unifil berichtete heute davon. 

Darüber hinaus seien am Donnerstag zwei Teams zur medizinischen Evakuierung (Medevac) unter Beschuss geraten. Sie seien in Jarin im Südlibanon unweit der israelischen Grenze gewesen, um einen Patienten zu verlegen, teilte Unifil mit. Dabei seien sie unter Beschuss „unbekannter Herkunft“ geraten. 

13.50 Uhr: Kaum Evakuierungen für schwer verletzte Kinder in Gaza laut UN

Viele schwer verletzte Kinder im Gazastreifen sterben nach Angaben der Vereinten Nationen, weil kaum mehr Krankentransporte in Kliniken außerhalb der Krisenregion stattfinden.

Die Zahl der evakuierten Kinder sei seit der Schließung des Grenzübergangs Rafah im Mai dramatisch auf weniger als ein Kind pro Tag gesunken, sagte Elder. Die Betroffenen seien trotz ihrer dramatischen Situation einer gleichgültigen Bürokratie ausgeliefert, kritisierte der Unicef-Sprecher. 

13.38 Uhr: Israel greift Grenzübergang zwischen Libanon und Syrien an

Bei einem israelischen Luftangriff auf einen Grenzübergang zwischen dem Libanon und Syrien sind nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten drei Menschen getötet worden. Der Grenzübergang Dschusija sei nicht mehr passierbar. 

Wie das israelische Militär mitteilte, wurde an dem Grenzübergang im Norden der Bekaa-Ebene „terroristische Infrastruktur“ aus der Luft angegriffen. Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah nutze den zivilen Grenzübergang, der von syrischen Regierungstruppen kontrolliert werde, um Waffen für den Kampf gegen Israel zu importieren, hieß es in der Mitteilung weiter. 

Bei den Getöteten handelte es sich der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge um Angehörige des syrischen Militärgeheimdiensts. Die syrische Regierung äußerte sich zu dem Vorgang zunächst nicht.

12.25 Uhr: Libanons Regierungschef wirft Israel „absichtliche“ Angriffe auf Journalisten vor

Der libanesische Regierungschef Nadschib Mikati hat Israel nach Berichten über den Tod dreier Medienvertreter im Südlibanon vorgeworfen, absichtlich Journalisten anzugreifen. „Die neue israelische Aggression gegen Journalisten“, gehöre zu den „Kriegsverbrechen des israelischen Feindes“, erklärte Mikati am Freitag. Der Angriff sei „absichtlich“ erfolgt und ziele darauf ab, „die Medien zu terrorisieren, um Verbrechen und Zerstörung zu vertuschen“.

Libanesische Staatsmedien hatten zuvor berichtet, bei einem israelischen Angriff im Libanon seien drei Medienvertreter getötet worden. Bei den Getöteten handelte es sich nach Angaben der betroffenen Medien um einen Kameramann und einen Sendetechniker des pro-iranischen libanesischen Fernsehsenders Al-Majadeen sowie einen Videojournalisten des von der pro-iranischen Hisbollah-Miliz betriebenen Senders Al-Manar.

11 Uhr: Russland versorgte Huthi mit Satellitendaten

Russland hat einer Recherche zufolge die Huthi-Miliz im Jemen bei Angriffen auf Schiffe im Roten Meer mit Satellitendaten unterstützt. Die Zieldaten seien über Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden an die Huthi übermittelt worden, berichtete die US-Zeitung „Wall Street Journal“ unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person und zwei Verteidigungsbeamte aus Europa.

Die vom Iran unterstützten und mit Israel verfeindeten Huthi schießen seit Ausbruch des Gaza-Kriegs vor rund einem Jahr regelmäßig Raketen oder Drohnen auf Handelsschiffe im Roten Meer. Nach Angaben des „Wall Street Journal“ wurden seit November 2023 mehr als 100 Schiffe angegriffen, zwei sanken. 

10.45 Uhr: Zivilschutz im Gazastreifen - Mindestens 20 Tote bei zwei Luftangriffen in Chan Junis

Bei zwei israelischen Luftangriffen auf Chan Junis sind nach Angaben von Hamas-Behörden im Gazastreifen mindestens 20 Menschen getötet worden. Bei einem ersten Angriff auf ein Haus seien 14 Menschen getötet worden, bei einem weiteren Angriff auf ein Haus in der Nähe sechs weitere, sagte der Sprecher des von der islamistischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes in dem Palästinensergebiet, Mahmud Bassal, am Freitag.

Die israelische Armee gab keinen konkreten Kommentar zu den Angriffen ab. Sie erklärte, sie habe „mehrere Terroristen aus der Luft und vom Boden aus eliminiert“ und „terroristische Infrastruktur“ zerstört.

8.30 Uhr: Drei Journalisten bei israelischem Angriff getötet laut libanesischen Staatsmedien

Bei einem israelischen Angriff im Libanon sind nach Angaben von Staatsmedien drei Journalisten getötet worden. Israelische Militärflugzeuge hätten den Angriff in der Nacht zu Freitag in der Nähe der syrischen Grenze ausgeführt, meldete die staatliche Nationale Nachrichtenagentur. Der pro-iranische libanesische Fernsehsender Al-Majadeen teilte mit, dass ein Kameramann und ein Sendetechniker des Senders bei dem israelischen Angriff im Südlibanon getötet worden seien.

Der Sender Al-Manar, der von der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon betrieben wird, erklärte, dass einer seiner Fotografen ebenfalls getötet worden sei.

Die Nationale Nachrichtenagentur meldete zudem, dass israelische Kampfflugzeuge im Süden Beiruts zwei Gebäude zerstört hätten, es habe ein großes Feuer gegeben. Der Angriff habe auch dazu geführt, dass zwei Gebäude eingestürzt seien. Israel hatte zuvor Evakuierungsaufforderungen für die Hisbollah-Hochburg herausgegeben.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 24. Oktober:

22.12 Uhr: Berichte über zahlreiche Opfer bei neuem Angriff im Norden Gazas

Bei israelischen Angriffen im Norden des Gazastreifens hat es nach palästinensischen Angaben erneut zahlreiche Opfer gegeben. Bei Bombardements von Häusern im Flüchtlingsviertel Dschabalija gab es dem Zivilschutz zufolge viele Tote und Verletzte. Genauere Angaben zu bekommen war schwierig, weil der Zugang zu dem vom Militär abgeriegelten Gebiet extrem eingeschränkt ist. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe die Berichte. 

Für die Zivilisten in dem umkämpften Flüchtlingsviertel Dschabalija ist die Lage verzweifelt. Wegen Hunger und aus Angst vor Kämpfen mache sich ein Teil der Menschen auf den gefährlichen Weg durch das Kriegsgebiet Richtung Süden, hatten Bewohner der Deutschen Presse-Agentur zuvor am Telefon berichtet. Nach Darstellung der israelischen Armee haben in den letzten Tagen schon Tausende Zivilisten Dschabalija nach entsprechenden Aufforderungen verlassen. 

21.47 Uhr: Libanon meldet weitere Opfer nach israelischen Angriffen

Bei israelischen Angriffen im Libanon hat es nach Behördenangaben erneut zahlreiche Opfer gegeben. Bei verschiedenen Angriffen im Nordosten des Landes wurden mindestens zwölf Menschen getötet und 53 verletzt, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte. Unter den Todesopfern waren demnach auch drei Minderjährige. 

Bei einem weiteren Angriff auf Madschdel Sun im Süden Landes nahe der israelischen Grenze seien zwei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden. Zwei weitere Menschen seien bei einem Angriff auf ein Auto in Kahale, ca. 12 Kilometer östlich der Hauptstadt Beirut, getötet worden. Dabei seien auch zwei weitere Personen verwundet worden.

20.14 Uhr: Fünf israelische Soldaten bei Kämpfen im Libanon getötet

Fünf israelische Soldaten sind nach Militärangaben im Süden des Libanons getötet worden. Es handele sich um Reservisten im Alter von 22 bis 42 Jahren, hieß es in einer Mitteilung der israelischen Armee. Sechs weitere Soldaten seien bei den Kämpfen schwer verletzt und in Krankenhäuser in Israel transportiert worden. 

Israelische Medien berichteten, die Soldaten seien am Mittwoch in ein südlibanesisches Dorf eingedrungen und dabei von Kämpfern der Hisbollah-Miliz überrascht worden. Diese seien aus einem Schacht gekommen und hätten Handgranaten auf die Truppen geworfen. 

16.45 Uhr: Israel greift Hisbollah-Waffenlager an - Eine Milliarde Dollar für Libanon und seine Armee

Hisbollah meldet „schwere Kämpfe“ „aus nächster Nähe“ im Grenzgebiet, bei Hilfskonferenz werden 800 Millionen Dollar für humanitäre Hilfe gesammelt und weitere 200 Millionen Dollar für libanesische Armee zugesagt, Libanons Regierungschef fordert Waffenmonopol für Staat, Gaza-Waffenruheverhandlungen sollen wieder aufgenommen werden +++ Jerusalem (AFP) - Das israelische Militär und die libanesische Hisbollah-Miliz haben sich am Donnerstag erneut schwere Kämpfe geliefert. Bei einer der heftigsten Angriffswellen seit Beginn der Kämpfe griff die israelische Armee eigenen Angaben zufolge mehrere Waffenfabriken der Miliz in Süden Beiruts an. Die Hisbollah erklärte, sie sei im Grenzgebiet „aus nächster Nähe“ in „schwere Kämpfe“ mit israelischen Truppen verwickelt. Unterdessen sagten die Teilnehmer einer internationalen Libanon-Hilfskonferenz in Paris insgesamt 800 Millionen Euro an humanitären Hilfsgeldern zu.

15.28 Uhr: Blinken erwartet bald neues Treffen der Unterhändler für Gaza-Waffenruhe

US-Außenminister Antony Blinken erwartet, dass sich die Unterhändler für eine Waffenruhe im Gazastreifen in den kommenden Tagen erneut treffen werden. „Wir haben über Optionen gesprochen, diesen Moment zu nutzen, und über nächste Schritte, um den Prozess voranzutreiben, und ich gehe davon aus, dass sich unsere Unterhändler in den kommenden Tagen treffen werden“, sagte Blinken am Donnerstag vor Reportern nach Gesprächen mit dem wichtigen Vermitterland Katar.

Blinken wiederholte zudem seine Forderung nach einer Waffenruhe im Gazastreifen. Die USA prüften derzeit „verschiedene Optionen“ zur Beendigung des Krieges, sagte er. Der nächste Schritt sei es, die Unterhändler zusammenzubringen.

Blinken gab außerdem weitere 135 Millionen Dollar (rund 125 Millionen Euro) an US-Hilfen für die Palästinenser „in Gaza und im Westjordanland sowie in der Region“ bekannt. Damit erhöhe sich die US-Unterstützung auf 1,2 Milliarden Dollar, seit der beispiellose Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 den Krieg ausgelöst hatte.

14.25 Uhr: Hamas-Behörden melden 17 Tote bei israelischem Angriff auf Schule im Gazastreifen

Bei einem israelischen Angriff auf eine als Notunterkunft dienende Schule im Gazastreifen sind nach Angaben von Hamas-Behörden mindestens 17 Menschen getötet worden. Das israelische Militär habe die Al-Schuhada-Schule in der Flüchtlingssiedlung Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens getroffen, teilte der Sprecher des von der islamistischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes in dem Palästinensergebiet, Mahmud Bassal, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP mit. Demnach wurden dutzende weitere Menschen verletzt.

Das Krankenhaus Al-Awda bestätigte die Angaben. Die Schule, die seit einiger Zeit als Notunterkunft dient, sei bei einem Luftangriff getroffen worden.

Bassal erklärte zudem, der Zivilschutz werde im Norden des Gazastreifens keine Ersthelferdienste mehr ausüben. Es gebe Drohungen der israelischen Streitkräfte, die Mitarbeiter der Behörde zu „töten und bombardieren“, sollten diese in der

13.45 Uhr: Putin spricht von humanitärer Katastrophe im Gazastreifen

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Lage im Gazastreifen als „humanitäre Katastrophe“ bezeichnet. Es gebe viele Konflikte weltweit, darunter auch nahe der russischen Grenze, sagte Putin auf dem Brics-Gipfel in Kasan mit Blick auf den von ihm selbst befohlenen Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine. Die Lage in den Palästinensergebieten sei aber besonders schlimm. 

Es müsse alles dafür getan werden, damit sich die Lage dort grundsätzlich ändere, sagte der Kremlchef. „Zweifellos ist die Gründung eines palästinensischen Staates dafür die Basis.“ 

12.46 Uhr: Libanesischer Regierungschef fordert bei Libanon-Konferenz "sofortige Waffenruhe"

Der libanesische Regierungschef Nadschib Mikati hat die internationale Gemeinschaft aufgerufen, sich für eine "sofortige Waffenruhe" im Libanon einzusetzen. Die internationale Gemeinschaft solle "zusammenhalten" und Bemühungen "zur Umsetzung einer sofortigen Waffenruhe" im Kampf zwischen Israel und der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz im Libanon unterstützen, forderte Mikati am Donnerstag auf einer internationalen Hilfskonferenz in Paris. Mikati äußerte zudem die Ansicht, dass die UN-Resolution 1701 "der Eckpfeiler der Stabilität und Sicherheit im Südlibanon" bleibe.

Damit schloss er sich den Aussagen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron an, der französische Hilfen bei der Ausrüstung der libanesischen Armee in Aussicht stellte, um die Kontrolle des Südlibanon entsprechend der UN-Resolution 1701 wiederherzustellen. "Der Krieg muss so schnell wie möglich enden", sagte Macron.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 23. Oktober:

18.15 Uhr: Hamas-Delegation zu Gesprächen über Beendigung des Gaza-Kriegs in Moskau

Eine Delegation der radikalislamischen Hamas ist nach Angaben eines Vertreters der radikalislamischen Palästinenserorganisation zu Gesprächen über eine mögliche Beendigung des Kriegs im Gazastreifen nach Moskau gereist. Unter der Leitung des in Katar ansässigen Verhandlungsführers Mussa Abu Marsuk solle mit russischen Regierungsvertretern über Wege zur „Beendigung der Aggression und des Kriegs im Gazastreifen und in der Region“ gesprochen werden, verlautete am Mittwoch aus Hamas-Kreisen.
 
Marsuk ist ein ranghohes Mitglied des Politbüros der Hamas und gilt als Pragmatiker bei den derzeit festgefahrenen Verhandlungen um eine langfristige Waffenruhe mit Israel und ein Ende des Kriegs im Gazastreifen.
 
Beim derzeit stattfindenen Gipfeltreffen der sogenannten Brics-Staaten im russischen Kasan, an dem auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas teilnimmt, hatten zuletzt mehrere Staats- und Regierungschefs zu einem Stopp der Kämpfe im Nahen Osten aufgerufen, die derzeit zu eskalieren drohen.

17.10 Uhr: Leid der Bevölkerung: Scholz sagt Libanons Regierung Finanzhilfe zu

Bundeskanzler Olaf Scholz hat der libanesischen Regierung Finanzhilfe und Unterstützung bei der Suche nach einer friedlichen Lösung im Nahost-Konflikt zugesagt. Wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit mitteilte, telefonierte Scholz am Mittwoch mit dem libanesischen Regierungschef Nadschib Mikati. Er habe dabei „seine Anteilnahme am Leid der Bürgerinnen und Bürger des Libanon“ ausgesprochen und „zusätzliche Mittel in Höhe von 60 Millionen Euro“ zu ihrer Unterstützung zugesagt.

In den vergangenen Wochen hatte die israelische Armee ihre Luftangriffe auf Ziele der Hisbollah-Miliz im Libanon deutlich verstärkt, die insbesondere auch Viertel der Hauptstadt Beirut treffen. Zudem begann sie mit Bodeneinsätzen gegen Hisbollah-Stellungen im Südlibanon.

Scholz habe in dem Telefonat mit Regierungschef Mikati auch die deutsche Unterstützung für die Libanon-Konferenz in Paris am Donnerstag betont, erklärte der Kanzler-Sprecher weiter. Entscheidend sei, dass jetzt ein Einstieg in einen politischen Prozess gefunden werde. Ziele müssten die Sicherheit der Menschen in Israel sein sowie die Souveränität des Libanon sein. Ein erster Schritt auf dem Weg dorthin müsse die vollständige Umsetzung von Resolution 1701 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen sein.

17.04 Uhr: Hisbollah bestätigt Tod von möglichem Nasrallah-Nachfolger

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat die Tötung des mutmaßlichen Nachfolgers von Anführer Hassan Nasrallah bestätigt. Haschim Safi al-Din sei bei einem „aggressiven, kriminellen“ Angriff Israels getötet worden, teilte die Organisation mit. Mit Safi al-Din sei „ein großartiger Anführer“ gestorben. Er habe die meiste Zeit seines Lebens der Hisbollah und dem Widerstand gegen Israel gewidmet. Den Exekutivrat der Hisbollah habe er als dessen Vorsitzender „verantwortungsvoll und kompetent“ geleitet.

16.50 Uhr: Ein Verletzter in Israel durch Raketenangriff aus dem Libanon

In der nordisraelischen Küstenstadt Naharija ist ein Mann durch Raketentrümmer am Kopf verletzt und bewusstlos in ein Krankenhaus gebracht worden. Das teilte der Rettungsdienst Magen David Adom auf der Plattform X mit. Er sei am Strand gewesen, als dort Trümmer vom Himmel stürzten, hieß es weiter. Nach Angaben der israelischen Armee wurde der Norden Israels bis zum Nachmittag von der proiranischen Hisbollah-Miliz im Libanon mit mindestens 110 Raketen angegriffen. Die meisten der Geschosse seien abgefangen worden, andere in unbebautem Gelände niedergegangen. 

Am Morgen hatte Luftalarm auch viele Menschen in Tel Aviv, dem wirtschaftlichen Zentrum des Landes, wieder aus den Betten geworfen. Die schiitische Hisbollah-Miliz hatte auch die Küstenmetropole den zweiten Tag in Folge beschossen.

13.13 Uhr: Israel greift nach Evakuierungswarnung Ziele in libanesischer Stadt Tyros an

Nach einer Evakuierungswarnung für die südlibanesische Stadt Tyros hat die israelische Armee dort mehrere Ziele angegriffen. Dichte schwarze Rauchsäulen stiegen am Mittwoch über mehreren Stadtteilen von Tyros auf, wie Videoaufnahmen der Nachrichtenagentur AFP zeigten. Die staatliche libanesische Nationale Nachrichtenagentur berichtete von vier Angriffen.

Katastrophenschutzleiter Mortada Mhann sprach von einer „sehr schlimmen“ Situation. „Wir sind dabei, Menschen zu evakuieren“, erklärte er. Sprecher Bilal Kaschmar teilte der AFP mit, dass viele Menschen aus der Stadt in die Vororte fliehen würden. „Man könnte sagen, dass die gesamte Stadt Tyros evakuiert wird.“

Die israelische Armee hatte die Einwohner einiger Stadtteile zuvor zur Evakuierung aufgefordert. „Sie müssen sofort das rot markierte Gebiet verlassen und sich nördlich des Flusses Awali begeben“, schrieb Armeesprecher Avichay Adraee im Onlinedienst X zu einer Karte mit den betroffenen Straßen in Tyros. „Jeder, der sich in der Nähe von Hisbollah-Elementen, -Einrichtungen und -Kampfausrüstung aufhält, bringt sich in Lebensgefahr“, fügte er hinzu.

10.03 Uhr: Lufthansa verlängert Flugstopp nach Beirut bis Ende Februar 2025

Angesichts der anhaltenden Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz hat die Lufthansa ihren Flugstopp nach Beirut und Teheran erneut verlängert. Flüge in die libanesische Hauptstadt werden bis Ende Februar kommenden Jahres ausgesetzt, wie die Airline am Mittwoch mitteilte. Flüge nach Teheran im Iran werden demnach bis Ende Januar 2025 gestrichen.

Bereits zuvor galt der Flugstopp nach Beirut bis Ende November, in die iranische Hauptstadt bis 31. Oktober. Erst am Montag hatte die Lufthansa Gruppe, zu der auch Austrian Airlines, Brussels Airlines, Lufthansa Cargo und Swiss gehören, bis 10. November alle Flüge in die israelische Mittelmeermetropole Tel Aviv abgesagt.

08.49 Uhr: US-Abgeordnete fordern Untersuchung nach Beschuss von Journalisten im Libanon

Gut ein Jahr nach dem Beschuss von sieben Journalisten im Libanon, bei dem einer von ihnen getötet und sechs weitere verletzt wurden, haben US-Abgeordnete eine unabhängige Untersuchung des Vorfalls gefordert. Der US-Journalist der Nachrichtenagentur AFP, Dylan Collins, sei bei „einem gezielten israelischen Angriff verletzt worden“, begründeten die zwölf Abgeordneten am Dienstag ihre Forderung in einem öffentlichen Brief.

„Bis heute hat Herr Collins keine Erklärung für den Angriff erhalten, und es wurden keine Schritte unternommen, um die Verantwortlichkeit zu klären“, heißt es weiter. Es gebe eindeutige Hinweise darauf, „dass es sich um einen rechtswidrigen, direkten Angriff auf Zivilisten handelte, bei dem ein US-Bürger verletzt wurde und nur mit Glück überlebt hat“, schrieben die Abgeordneten, unter ihnen elf Demokraten und ein Unabhängiger. Der Fall sei ein Beispiel für die verbreitete Haltung israelischer Militärs mit Blick auf die Sicherheit von Zivilisten, einschließlich Journalisten und humanitärer Helfer.

Angesichts der „Untätigkeit“ der israelischen Regierung müssten die USA nun eine „unabhängige Untersuchung“ einleiten, heißt es in dem Schreiben, das an US-Präsident Joe Biden, Außenminister Antony Blinken und Generalstaatsanwalt Merrick Garland gerichtet ist.

Nach einer Recherche der Nachrichtenagentur AFP wurden die Journalisten wahrscheinlich von einem 120-Millimeter-Panzergeschoss getroffen, das in der Region allein von der israelischen Armee verwendet wird.

08.42 Uhr: Israels Armee forderte Bewohner in libanesischer Stadt Tyros zur Evakuierung auf

Die israelische Armee hat die Einwohner einiger Stadtteile der südlibanesischen Stadt Tyros zur Evakuierung aufgefordert. „Sie müssen sofort das rot markierte Gebiet verlassen und sich nördlich des Flusses Awali begeben“, schrieb Armeesprecher Avichay Adraee im Onlinedienst X zu einer Karte mit den betroffenen Straßen in Tyros. „Jeder, der sich in der Nähe von Hisbollah-Elementen, -Einrichtungen und -Kampfausrüstung aufhält, bringt sich in Lebensgefahr“, fügte er hinzu.

Israel hatte libanesischen Staatsmedien zufolge bereits am Dienstag Ziele südlich von Tyros angegriffen.

07.34 Uhr: Hisbollah feuert erneut Raketen auf Tel Aviver Großraum

Zum zweiten Tag in Folge hat die libanesische Hisbollah-Miliz Raketen auf den Großraum Tel Aviv abgefeuert. Im Stadtzentrum der Küstenmetropole gab es Raketenalarm, Menschen eilten in Schutzräume. Es waren dumpfe Explosionen zu hören. 

Die Hisbollah behauptete, sie habe ein israelisches Geheimdienstzentrum nördlich von Tel Aviv getroffen. Die israelische Armee teilte dagegen mit, zwei aus dem Libanon abgefeuerte Geschosse seien von der Raketenabwehr abgefangen worden. Nach Medienberichten wurden Autos in Herzlija nördlich von Tel Aviv von herabfallenden Raketenteilen getroffen und beschädigt. 

Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, einige Menschen hätten sich verletzt, als sie in Schutzräume liefen. Am Dienstag hatte die libanesische Hisbollah-Miliz bereits fünf Raketen auf den Großraum Tel Aviv abgefeuert. 

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 22. Oktober:

22.19 Uhr: Israel bestätigt Tötung von potenziellem Nasrallah-Nachfolger Haschem Safieddin in Beirut

Israel hat die Tötung des potenziellen Nasrallah-Nachfolgers Haschem Safieddin in Beirut bestätigt. „Es kann nun bestätigt werden, dass bei einem Angriff vor etwa drei Wochen Haschem Safieddin, der Chef des Exekutivrats der Hisbollah, und Hussein Ali al-Seima, der Chef des Nachrichtendienstes der Hisbollah, zusammen mit anderen Hisbollah-Kommandeuren getötet wurden“, erklärte die israelische Armee am Dienstagabend. Safieddin war als möglicher Nachfolger des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah gehandelt worden, der Ende September bei einem israelischen Luftangriff in der libanesischen Hauptstadt getötet worden war.

21.11 Uhr: Wieder Tote bei israelischen Angriffen im Libanon

Bei israelischen Angriffen im Libanon sind erneut mehrere Menschen ums Leben gekommen. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, dass bei einem Angriff im Nordosten des Landes fünf Menschen getötet und zehn weitere verletzt worden seien. Bei einem anderen Angriff bei Nabatija im Südlibanon wurden nach Behördenangaben fünf Menschen getötet und 21 weitere verletzt.

Das israelische Militär rief am späten Abend erneut zu Evakuierungen in den als Dahija bekannten Vororten der Hauptstadt Beirut auf. Bereits am Nachmittag hatte Israels Armee dort Gebäude aus der Luft angegriffen.

13.46 Uhr: Hisbollah reklamiert Drohnenangriff auf Haus Netanjahus für sich

Die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz hat den Drohnenangriff auf das Wohnhaus des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vom Wochenende für sich reklamiert. Die Miliz erkläre ihre „volle, vollständige und ausschließliche Verantwortung“ für die Aktion in der Stadt Caesarea, sagte Hisbollah-Sprecher Mohammed Afif am Dienstag. Die Drohne war am Samstagmorgen über der Privatresidenz der Netanjahus abgeschossen worden. Netanjahu hatte den Drohnenangriff als Attentatsversuch bezeichnet und mit Vergeltung gedroht.

11.Uhr: Israels Armee: Marine-Einrichtung der Hisbollah angegriffen

Die israelische Armee will bei Angriffen in den südlichen Vororten Beiruts auch auf eine Marine-Einrichtung der libanesischen Hisbollah-Miliz abgezielt haben. Es hätten sich dort unter anderem militärische Schnellboote und ein Trainingszentrum befunden, teilte die Armee mit. 

Die Schnellboote sollten für Angriffe auf israelische Marineboote sowie strategische Ziele in israelischen Gewässern verwendet werden, hieß es weiter. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. 

Bei den Angriffen südlich von Beirut seien zudem Waffenlager und Kommandozentren der Hisbollah angegriffen worden. Einige davon seien unterirdisch gewesen. Israel hatte zuvor Warnungen an Zivilisten veröffentlicht. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden bei den Angriffen im Bereich von Beirut mindestens 13 Menschen getötet und 57 weitere verletzt.

10.08 Uhr: Mindestens fünf Tote bei Angriff im nördlichen Gazastreifen

Bei israelischen Angriffen im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben von Sanitätern mindestens fünf Menschen getötet worden. Der palästinensische Rote Halbmond berichtete von „schrecklichen Szenen“ beim Transport der Leichen, unter denen auch Kinder seien. 27 weitere Menschen hätten bei Artilleriebeschuss in der Gegend von Dschabalija Verletzungen erlitten. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall. 

Einwohner des benachbarten Ortes Beit Lahia berichteten, sie seien in Flugblättern der israelischen Armee dazu aufgerufen worden, sofort ihre Häuser zu verlassen. Sie sollten sich in Richtung des Indonesischen Krankenhauses bewegen. Bei Beschuss seien mehrere Binnenflüchtlinge getötet worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Es gab auch zunächst keine Informationen der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde. 

Das waren die Entwicklungen am Montag, 21. Oktober:

23.15 Uhr: Israel meldet Angriff auf Hisbollah-Bunker mit „Millionen Dollar Bargeld und Gold“

Bei Angriffen auf die Finanzstruktur der Hisbollah im Libanon hat Israel nach eigenen Angaben auch einen Bunker getroffen, in dem Bargeld und Gold im Wert von dutzenden Millionen Dollar gelagert wurden. „Eines unserer Hauptziele der vergangenen Nacht war ein unterirdischer Tresor mit Millionen von Dollar in Bargeld und Gold“, sagte am Montag der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. Das Geld sei „zur Finanzierung der Angriffe der Hisbollah auf Israel“ genutzt worden.

Hagari machte zunächst keine Angaben dazu, ob das gesamte Geld bei dem Angriff zerstört worden sei. Allerdings verwies er auf einen separaten Bunker unter dem Sahel-Krankenhaus in einem südlichen Beiruter Vorort, in dem ebenfalls Bargeld und Gold gelagert würden.

Der Leiter des Krankenhauses, Fadi Alameh, wies die israelischen Vorwürfe gegenüber der Nachrichtenagentur AFP als „falsch“ zurück. Alameh, ein Abgeordneter der mit der Hisbollah verbündeten Amal-Partei, sagte, er sei bereit, dass die libanesische Armee „oder andere Beobachter“ das Krankenhaus überprüften, um die israelischen Angaben zu widerlegen.

22.50 Uhr: Libanesische Staatsmedien: Israelische Angriffe auf Süden von Beirut

Unmittelbar nach Evakuierungsaufrufen der israelischen Armee an Bewohner einiger Stadtteile im Süden von Beirut ist das Gebiet laut libanesischen Staatsmedien aus der Luft angegriffen worden. „Ein israelischer Luftangriff zielte auf die Gegend von Usai ab“, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur ANI. Es war demnach der erste Angriff auf das Viertel seit Beginn der israelischen Angriffe im Nachbarland vor rund einem Jahr.

Aufnahmen der Nachrichtenagentur AFP zeigten Rauchwolken über Vororten von Beirut, zudem waren zwei starke Explosionen zu hören. Der pro-iranischen Hisbollah nahestehende Rettungskräfte teilten der AFP mit, dass bei israelischen Angriffen auf den als Hisbollah-Hochburg geltenden Stadtteil Usai am Montagabend mindestens drei Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden seien.

Kurz vor dem Angriff hatte die israelische Armee Bewohner von Stadtteilen im Süden Beiruts aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Armeesprecher Avichay Adraee veröffentlichte einen Aufruf in Onlinemedien und wies auf Orte hin, die evakuiert werden sollten, darunter ein Gebiet in der Nähe des Beiruter Flughafens.

21.09 Uhr: Tote bei israelischem Luftangriff auf Auto in Damaskus

Bei einem gezielten israelischen Luftangriff auf ein Auto in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind Berichten zufolge mehrere Menschen ums Leben gekommen. Aktivisten der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichteten, bei dem Angriff seien zwei Menschen getötet worden.

Dem israelischen Militär zufolge galt der Angriff einem hochrangigen Hisbollah-Mitglied, das dabei getötet worden sein soll. Die Aktivisten der in Großbritannien ansässigen Beobachtungsstelle berichteten, einer der Toten sei kein syrischer Staatsbürger gewesen.

Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, bei dem Angriff seien zwei Zivilisten ums Leben gekommen und drei weitere verletzt worden. Auf Bildern war ein stark zerstörtes Auto zu sehen. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.

21.01 Uhr: Hamas will nach Tod ihres Chefs Sinwar vorerst keinen Nachfolger bestimmen

Die radikalislamische Hamas will offenbar vorerst keinen Nachfolger ihres bei einem israelischen Armeeeinsatz getöteten Chefs Jahja Sinwar bestimmen. Der Ansatz der Hamas-Führung sei es, „bis zu den nächsten Wahlen im März keinen Nachfolger“ für Sinwar zu ernennen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Hamas-Kreisen. Stattdessen solle ein fünfköpfiges Gremium, dessen Mitglieder sich derzeit in Katar befänden, derweil die Führung der islamistischen Gruppierung übernehmen.

Das Komitee war den Angaben zufolge im August nach der Tötung des damaligen Hamas-Chefs Ismail Hanija in Teheran gebildet worden. Es sei befugt, „strategische Entscheidungen zu treffen“. Ihm gehören demnach neben dem Hamas-Vertreter für den Gazastreifen, Chalil al-Hajja, der Vertreter der radikalislamischen Palästinenserorganisation im Westjordanland, Saher Dschabarin, und der Hamas-Auslandsrepräsentant Chaled Meschaal an. Als viertes Ausschuss-Mitglied wurde der Name Mohammed Darwisch genannt, der Vorsitzende des Schura-Rates der Hamas ist. Der fünfte Name verlautete aus Sicherheitsgründen nicht.

20.29 Uhr: Weißes Haus: Noch keine Geiseln-Verhandlungen seit Sinwars Tod

Seit der Tötung des Hamas-Chefs Jihia al-Sinwar in der vergangenen Woche hat es nach Angaben des Weißen Hauses keine neuen Gespräche über die im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gegeben. Es habe erste Gespräche mit israelischen Partnern darüber gegeben, was die nächsten Schritte seien, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby. Zugleich stellte er klar: „Ich kann heute nicht hier sitzen und Ihnen sagen, dass die Verhandlungen in Doha oder Kairo oder sonst wo wieder aufgenommen werden.“

In den Unterredungen mit den israelischen Gesprächspartnern sei der starke Wunsch ausgedrückt worden, nach einem diplomatischen Weg zu suchen, um die Geiseln nach Hause zurückzubringen, sagte Kirby.

Nach der Tötung Sinwars hieß es unter anderem in den USA, die neue Situation könne eine Gelegenheit bieten, eine Vereinbarung über die Freilassung der israelischen Geiseln zu erreichen.

20.17 Uhr: Israel meldet Angriff auf Hisbollah-Bunker mit "Millionen Dollar Bargeld und Gold"

Bei seinen Angriffen auf die Finanzstruktur der Hisbollah im Libanon hat Israel nach eigenen Angaben auch einen Bunker getroffen, in dem Bargeld und Gold im Wert von dutzenden Millionen Dollar gelagert wurden. "Eines unserer Hauptziele der vergangenen Nacht war ein unterirdischer Tresor mit Millionen von Dollar in Bargeld und Gold", sagte am Montag der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. Das Geld sei "zur Finanzierung der Angriffe der Hisbollah auf Israel" genutzt worden.

17.30 Uhr: Hunderte sollen Flüchtlingslager Dschabalia verlassen

Im Flüchtlingslager Dschabalia im Norden des Gazastreifens haben Hunderte Einwohner auf Anordnung der israelischen Armee ihre Häuser verlassen müssen. In palästinensischen Berichten war von einer Zwangsevakuierung die Rede. Die Mehrheit der Betroffenen suchte diesen Angaben zufolge Unterschlupf in Notunterkünften in der Region oder in Gaza-Stadt. Die meisten weigerten sich hingegen, in den Süden des Gazastreifens aufzubrechen, hieß es.

Ein Sprecher der israelischen Armee berichtete, seit dem Morgen hätten Hunderte Zivilisten das Gebiet über sichere Routen verlassen. Weiter hieß es, mehrere mutmaßliche Mitglieder terroristischer Organisationen seien festgenommen worden. Das israelische Nachrichtenportal Ynet sprach von einem „Massenexodus“ aus Dschabalia, wo es seit Wochen zu heftigen Kämpfen kommt. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

17.29 Uhr: Libanesisches Gesundheitsministerium: Sechs Tote bei israelischem Angriff

Bei einem israelischen Angriff im Osten des Libanon sind libanesischen Angaben zufolge sechs Menschen getötet worden. Unter den Getöteten bei dem Angriff auf die Stadt Baalbek sei ein Kind, erklärte das libanesische Gesundheitsministerium am Montag. Die staatliche Nachrichtenagentur ANI meldete, dass bei dem Drohnenangriff ein Gebäude zerstört worden sei.

17.20 Uhr: UN-Büro warnt vor Israels Militärschlägen im Norden Gazas

Das UN-Büro für Menschenrechte in den besetzten palästinensischen Gebieten hat vor einer möglichen „Vernichtung“ der Bevölkerung im nördlichen Gaza-Streifen gewarnt. Israels Militäroperationen in dem Gebiet könnten dazu führen, hieß es am Montag in einer von den UN in New York verbreiteten Mitteilung.

Israel setze eine Kombination aus „unerbittlichen Angriffen, Zwangsvertreibungen und strengen Beschränkungen der humanitären Hilfe“ ein. Für die eingeschlossene Zivilbevölkerung im Norden des Gaza-Streifens sei das Leben „unmöglich“ geworden. Viele Menschen stünden am Rande des Hungertodes.

Die israelischen Streitkräfte hätten Häuser und Schulen zerstört, die als Notunterkünfte gedient hätten. Viele Zivilisten hätten angesichts des nahenden Winters keine Zuflucht mehr. Krankenhäuser hätten unter einem großen Mangel an Treibstoff und medizinischem Material zu leiden. Rettungsteams hätten berichtet, dass sie bei ihren Bergungsversuchen blockiert oder angegriffen werden.

16.10 Uhr: Israel: Fünf Drohnen über dem Mittelmeer abgefangen

Die israelische Luftwaffe hat nach Militärangaben über dem Mittelmeer fünf Drohnen abgefangen. Sie seien gestoppt worden, bevor sie in israelisches Gebiet vorgedrungen seien, teilte die Armee mit. Die Sicherheit des internationalen Flughafens Ben Gurion sei nicht bedroht. 

Die Flughafenbehörde hatte zuvor nach Medienberichten mitgeteilt, die Abflüge seien in Absprache mit Sicherheitsvertretern gestoppt worden. Anschließend wurde ohne Angaben von Gründen eine Rückkehr zur Routine erklärt. 

14.51 Uhr: Regierung fordert von Israel mehr Hilfe für Gazastreifen

Die Bundesregierung verlangt von Israel angesichts der weiterhin dramatischen humanitären Lage im Gazastreifen erneut mehr Hilfslieferungen in das umkämpfte Gebiet. Berichte über eine hohe Anzahl von getöteten Zivilisten, darunter auch Frauen und Kinder, sowie eine weitreichende Abriegelung insbesondere des nördlichen Gazastreifens von Hilfsgütern seien sehr besorgniserregend, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin. Die Sprecherin nannte besonders die Lage im Norden des Gazastreifens verzweifelt. 

Die Bundesregierung rufe Israel und alle Konfliktparteien dazu auf, ihren Verpflichtungen gemäß dem humanitären Völkerrecht nachzukommen, betonte die Sprecherin. Es müsse nun endlich in einem ganz anderen Ausmaß als bisher humanitäre Hilfe zu den notleidenden Menschen besonders in den nördlichen Teil des Gazastreifens gelangen.

Die Sprecherin kritisierte zudem die Zerstörung eines Beobachtungsturms und eines Begrenzungszaunes einer Stellung der UN-Friedenstruppen im Libanon durch Israel. Man habe das israelische Vorgehen mit größter Besorgnis zur Kenntnis genommen. Die Sicherheit eines vom UN-Sicherheitsrat mandatierten Einsatzes und dessen Personals dürfe nicht gefährdet werden. „Wir erwarten von der israelischen Seite, dass jeder einzelne Vorfall aufgeklärt wird“, forderte die Sprecherin.

12.57 Uhr: WHO will bis zu 1000 Frauen und Kinder aus Gaza ausfliegen

Bis zu 1000 Frauen und Kinder, die medizinisch versorgt werden müssen, sollen nach Angaben der  Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Kürze aus dem Gazastreifen in europäische Städte gebracht werden. Die Evakuierungen würden vom europäischen WHO-Regionalbüro gemeinsam mit der Europäischen Union und einzelnen EU-Mitgliedstaaten organisiert, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, am Montag der Nachrichtenagentur AFP in Kopenhagen. 

Der WHO-Vertreter in den Palästinensergebieten, Rik Peeperkorn, hatte bereits im Mai gesagt, dass bis zu 10.000 Menschen im Gazastreifen aus medizinischen Gründen evakuiert werden müssten. Die WHO in Europa hat seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Oktober 2023 bereits rund 600 Evakuierungen aus medizinischen Gründen in sieben europäische Länder ermöglicht. 

12.49 Uhr: Lufthansa verlängert Flugstopp nach Tel Aviv wegen angespannter Lage in Nahost

Angesichts der anhaltenden Spannungen im Nahen Osten hat die Lufthansa erneut ihren Flugplan angepasst. Wie die Fluggesellschaft in Frankfurt am Main am Montag mitteilte, wird der Flugstopp nach Tel Aviv in Israel bis einschließlich 10. November verlängert. Die Flüge dorthin waren zuvor bis Ende Oktober gestrichen worden. Die zur Lufthansa Gruppe gehörende Airline Eurowings fliegt Tel Aviv demnach bis 30. November nicht an.

Für die weiteren Fluggesellschaften der Gruppe, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Lufthansa Cargo und Swiss, gilt der Flugstopp nach Tel Aviv ebenfalls bis 10. November. Die Lufthansa wird fliegt zudem die iranische Hauptstadt Teheran bis einschließlich 31. Oktober nicht an, Flüge von und nach Beirut im Libanon sind bis 30. November ausgesetzt.

10.25 Uhr: Neue Raketenangriffe der Hisbollah auf Israel

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat erneut eine Salve Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Nach Angaben der israelischen Armee flogen rund 40 Geschosse aus dem Libanon auf israelisches Gebiet. Einige davon habe die Raketenabwehr abgefangen, andere seien einschlagen. Es gab zunächst keine Berichte über Schäden oder Verletzte. Die Armee teilte mit, die Luftwaffe habe im Libanon 15 Raketenabschussrampen der Hisbollah angegriffen, die auf Zivilisten im Norden Israels gezielt hätten. Darunter seien auch Rampen, die bei den jüngsten Raketenangriffen eingesetzt worden seien. 

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 20. Oktober:

21.08 Uhr: Israel greift erneut Vororte Beiruts an

Das israelische Militär hat nach libanesischen Angaben erneut Vororte von Beirut angegriffen. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass die als Dahija bekannten Vororte der libanesischen Hauptstadt getroffen wurden.

Nur kurz zuvor hatte Israels Armee angekündigt, Finanzinstitute der proiranischen Hisbollah angreifen zu wollen. In einem Post auf der Plattform X erklärte ein Sprecher, dass die israelische Armee „mit Angriffen auf Infrastrukturen beginnen werde, die mit der Al-Kard Al-Hassan-Vereinigung der Hisbollah in Verbindung stehen“. Er forderte die Menschen auf, sich umgehend von diesen Orten fernzuhalten.

20.52 Uhr: UN-Truppe im Libanon wirft Israel Zerstörung von Beobachtungsturm vor

Die UN-Friedensmission im Libanon (Unifil) hat Israel die absichtliche Zerstörung eines ihrer Beobachtungstürme vorgeworfen. Ein Bulldozer der Armee habe einen Zaun und den Turm einer UN-Stellung in Marwahin im Südlibanon zerstört, erklärte die Unifil am Sonntag. Die Unifil betonte, die Blauhelmsoldaten würden „trotz des Drucks, der ausgeübt wird“, auf all ihren Stellungen bleiben. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte die UNO kürzlich aufgefordert, die Mission aus dem Kampfgeschehen abzuziehen.

20.18 Uhr: Israelischer Brigadekommandeur und fünf weitere Soldaten tot

Die israelische Armee hat den Tod eines Brigadekommandeurs bei Kämpfen im Gazastreifen und fünf weiterer Militärs im Südlibanon mitgeteilt. Oberst Ehsan Daxa sei bei Gefechten in Dschabalia im Norden des Gazastreifens gefallen, teilte die Armee weiter mit. 

Die Zeitung „Times of Israel“ schrieb, der 41-Jährige sei einer der ranghöchsten israelischen Offiziere, die im Gaza-Krieg getötet worden sei. Sein Panzer sei von einem Geschoss getroffen worden. Israels Präsident Izchak Herzog würdigte den Offizier als „Helden Israels“ und drückte seiner Familie sein Mitgefühl aus. 

15.58 Uhr: Sicherheitskreise: Israels Armee zerstört Dorf im Libanon

Die israelische Armee hat im Süden des Libanons laut dortigen Sicherheitskreisen mehrere Orte fast komplett zerstört. Das Militär habe im Grenzgebiet unter anderem den Ort Ramja nahe Bint Dschubail gesprengt, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus libanesischen Sicherheitskreisen. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht.

10.05 Uhr: Israel: Hisbollah-Geheimdienstzentrale in Beiruter Vorort angegriffen

Israels Luftwaffe hat erneut ein Ziel in einem der Vororte von Beirut beschossen. Dabei soll es sich um eine strategische Einrichtung der Hisbollah gehandelt haben.

Das israelische Militär hat in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut nach eigenen Angaben eine Geheimdienstzentrale der Hisbollah-Miliz angegriffen. Außerdem sei eine unterirdische Waffenfabrik attackiert worden, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Es seien zuvor Schritte unternommen worden, um Schaden an Zivilisten zu verringern, hieß es. Zu möglichen Opferzahlen gab es zunächst keine Angaben. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Ein von der Armee auf der Plattform X verbreitetes Video des Luftangriffs zeigte das Bombardement eines allem Anschein nach mehrstöckigen Hauses.

Im Süden des Libanons sei derweil ein ranghoher Hisbollah-Kommandeur getötet worden, teilte die Armee mit. Er sei für mehrere Angriffe auf Israel verantwortlich gewesen und habe Gefechte im grenznahen Gebiet Bint Dschubail befehligt. Das Militär habe zudem einen Kommunikationsexperten und den Chef einer Einheit zur Waffenherstellung der Schiitenmiliz getötet. 

Die Hisbollah reklamierte derweil neue Angriffe auf den israelischen Norden für sich. Auch in der Hafenstadt Haifa gab es erneut Raketenalarm.

9.53 Uhr: Israel fliegt massive Angriffe auf Ziele im Libanon - Auch Beirut im Visier

Die israelische Armee hat am Sonntag erneut massive Angriffe auf Ziele im Libanon geflogen - unter anderem nahm sie nach eigenen Angaben eine „Kommandozentrale“ der Hisbollah-Miliz in der Hauptstadt Beirut ins Visier. Zudem wurden laut libanesischen Medienberichten dutzende Dörfer und Städte im Süden des Landes angegriffen. Vor den Angriffen auf Beirut hatte die israelische Armee die Bewohner von zwei Stadtvierteln gewarnt.

Insgesamt seien mehr als 50 Städte und Dörfer angegriffen worden, berichtete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. Zu den Angriffen auf die Hauptstadt hieß es: „Feindliche Flugzeuge haben am Morgen zwei Angriffe auf Beiruts südliche Vororte ausgeführt, einer davon traf ein Wohnhaus in Haret Hreik“. In der Nähe des Hauses befänden sich eine Moschee und ein Krankenhaus.

4.24 Uhr: Israel ruft zur Evakuierung von zwei Stadtteilen in Beirut auf

Die israelische Armee hat die Einwohner von zwei Stadtteilen im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut zur sofortigen Evakuierung aufgerufen. Die „dringende Warnung“ für die Stadtteile Haret Hreik und Hadath veröffentlichte der israelische Militärsprecher Avichay Adraee am Sonntagmorgen auf Arabisch bei Telegram. „Sie befinden sich in der Nähe von Einrichtungen (...) der Hisbollah, die in naher Zukunft von den Verteidigungskräften ins Visier genommen werden“, fügte der Militärsprecher hinzu.

Er forderte die Bewohner auf, sich „mindestens 500 Meter“ von diesen Zielen entfernt in Sicherheit zu bringen. Der Beitrag war mit zwei Karten versehen, auf denen die betroffenen Orte markiert waren.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, den 19. Oktober:

19.52 Uhr: Nach Angriffsversuch auf Residenz: Netanjahu droht Iran und dessen Verbündeten

Nach dem fehlgeschlagenen Drohnenangriff auf eines seiner Anwesen hat der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu dem Iran und dessen Verbündeten einen Attentatsversuch vorgeworfen. Den Versuch, ihn und seine Frau "zu ermorden", würden der Iran und dessen Verbündete noch "bereuen", erklärte Netanjahu am Samstagabend. "Ich sage den Iranern und ihren Partnern der Achse des Bösen: Jeder, der den Bürgern des Staates Israel Schaden zufügt, wird einen hohen Preis dafür zahlen."

Außenminister Israel Katz erklärte im Onlinedienst X, mit dem "Attentatsversuch" auf Netanjahu und seine Familie habe der Iran "ein weiteres Mal sein wahres Gesicht" gezeigt.

19.12 Uhr: Israelische Armee: Waffenlager und Geheimdienstzentrum der Hisbollah angegriffen

 Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben am Samstag mehrere Ziele der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen. Der Angriff der Luftwaffe habe sich gegen mehrere Waffenlager der Hisbollah und ein Kommandozentrum des Geheimdienst-Hauptquartiers der Miliz im Süden von Beirut gerichtet, erklärte die israelische Armee am Abend.

18.45 Uhr: G7-Verteidigungsminister besorgt über „Bedrohungen“ der UN-Mission im Libanon

Die Verteidigungsminister der G7-Staaten haben sich „besorgt“ über „die Bedrohungen“ der UN-Friedensmission im Libanon (Unifil) gezeigt. In der Abschlusserklärung des Treffens vom Samstag in Neapel heißt es, die G7-Staaten seien „besorgt über die jüngsten Entwicklungen im Libanon und das Risiko einer weiteren Eskalation“. Auch „alle Bedrohungen der Sicherheit von Unifil“ seien besorgniserregend. Die Minister fügten hinzu: „Der Schutz der Friedenssoldaten obliegt allen Konfliktparteien.“

Italien hat derzeit den rotierenden Vorsitz der wichtigen Industriestaaten G7 inne, zu denen neben Deutschland auch Frankreich, Kanada, die USA, Japan und Großbritannien zählen.

Im eskalierenden Konflikt zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz im Libanon gerät die UN-Friedenstruppe verstärkt zwischen die Fronten. Vergangene Woche waren fünf Blauhelmsoldaten bei israelischen Armeeeinsätzen im Südlibanon verletzt worden, was international Empörung auslöste. Die Unifil-Friedenstruppe ist seit 1978 im Libanon stationiert, sie umfasst mehr als 10.000 Soldaten und Zivilkräfte.

18.37 Uhr: Israel ruft Geiselnehmer in Gaza zur Aufgabe auf

Die israelische Armee hat die Hamas und andere Extremisten im Gazastreifen nach dem Tod von Hamas-Chef Jihia al-Sinwar erneut zur Aufgabe aufgerufen. Wer die Waffen niederlege und die aus Israel verschleppten Geiseln übergebe, dem werde nichts geschehen, stand sinngemäß auf den Flugblättern in arabischer Sprache. Auf ihnen war auch ein Foto der Leiche Sinwars abgedruckt, wie Menschen in der Stadt Chan Junis der Deutschen Presse-Agentur am Telefon berichteten. 

17.20 Uhr: Bericht: Bürgermeister bei israelischem Angriff im Libanon getötet

Bei einem israelischen Luftangriff auf eine Ortschaft in der westlichen Bekaa-Ebene im Libanon sind nach Angaben der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA mehrere Menschen getötet worden. Unter den Toten sei auch ein Bürgermeister, hieß es in der Meldung. 

Das israelische Militär äußerte sich zu dem Vorgang zunächst nicht. 

Ziel des Angriffs war dem Bericht der Nachrichtenagentur zufolge ein Wohnhaus in der Ortschaft Balul. Dem Gesundheitsministerium in Beirut zufolge wurden vier Menschen getötet und 13 weitere verletzt. NNA berichtete von fünf Toten. Der getötete Bürgermeister stammte demnach aus einem Ort in der Umgebung.

17.19 Uhr: Palästinenser: Krankenhäuser in Dschabalia außer Betrieb

Nach israelischen Angriffen in dem Flüchtlingslager Dschabalia im Norden des Gazastreifens haben nach palästinensischen Angaben alle drei Krankenhäuser dort ihren Betrieb einstellen müssen. Israelische Panzer hätten zudem rund um das Indonesische Krankenhaus Stellung bezogen, fügte Monir al-Borsch vom Gesundheitsministerium hinzu, das von der islamistischen Hamas kontrolliert wird.

In Dschabalia wird heftig gekämpft. In der Nacht zu Samstag berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa von mindestens 30 Toten und mindestens 50 Verletzten durch israelische Angriffe. 

15.32 Uhr: Palästinenser rammt Polizeijeep und wird erschossen

Polizisten haben im Westjordanland nach Angaben der israelischen Armee einen Palästinenser erschossen, der mit seinem Auto absichtlich einen Jeep der Sicherheitskräfte rammte. Nur Sekunden vor dem Aufprall am Ortseingang zu der jüdischen Siedlung Ofra nördlich von Ramallah hatte noch ein Polizist an der offenen Tür des Geländewagens gestanden, wie in einem vom israelischen Sender Kan auf der Plattform X geteilten Video zu sehen war. 

15.28 Uhr: Luftangriffe im Libanon: Israel greift erneut Beiruter Vorort an

Das israelische Militär hat nach libanesischen Angaben erneut einen Vorort der Hauptstadt Beirut angegriffen. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass der Vorort Haret Hreik getroffen worden sei. Es habe mindestens zwei Luftangriffe gegeben. Zuvor hatte ein Sprecher der israelischen Armee die Bewohner dort zur Flucht aufgerufen. Haret Hreik gehört zu Beiruts südlichen Vororten, die unter dem Namen Dahija bekannt sind. 

10.10 Uhr: Drohne in der Nähe von Netanjahus Haus eingeschlagen

Eine im Libanon gestartete Drohne ist nach Angaben des israelischen Militärs in ein Gebäude in der Stadt Caesarea eingeschlagen, wo auch ein Wohnhaus von Regierungschef Benjamin Netanjahu liegt. Israelischen Medienberichten zufolge war zunächst unbekannt, ob sich Netanjahu zur Zeit des Angriffs in dem Küstenort am Mittelmeer aufgehalten hatte. Nach Armeeangaben wurde niemand verletzt. Zwei weitere unbemannte Flugobjekte wurden demnach abgefangen. 
 
Luftalarm gab es auch in der weiter südlich gelegenen Küstenmetropole Tel Aviv. Dort sei eine Drohne im Anflug auf den Stadtteil Glilot gewesen, wo das Hauptquartier des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad und eine andere Geheimdienstzentrale liegen. Die Sirenen heulten nach Armeeangaben auch in zahlreichen Orten Nordisraels wie etwa der Stadt Tiberias am Westufer des Sees Genezareth.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, den 18. Oktober:

22.22 Uhr: Bericht: Netanjahu ordnet mehr Hilfslieferungen für Gaza an

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat einem Medienbericht zufolge eine deutliche Steigerung der derzeit spärlich fließenden Hilfslieferungen für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen angeordnet. Das öffentlich-rechtliche Kan-Radio berichtete, künftig sollen pro Tag 250 Lastwagen humanitäre Güter in das Küstengebiet am Mittelmeer bringen, in dem seit mehr als einem Jahr Krieg herrscht. 

Netanjahu reagierte damit auf Drohungen der USA, die Waffenlieferungen an Israel zurückzufahren, sollte sich die Lage der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen nicht bessern. 

20.57 Uhr: Hisbollah: Sprengstoffdrohnen auf israelischen Militärstützpunkt abgefeuert

Die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon hat eigenen Angaben zufolge Sprengstoffdrohnen auf einen Militärstützpunkt der Luftabwehr im Zentrum Israels abgefeuert. Es sei eine "Reaktion auf Angriffe auf Zivilisten" gewesen und "im Dienste" des getöteten Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah erfolgt, erklärte die Miliz am Freitag. Nasrallah war im vergangenen Monat bei einem israelischen Luftangriff getötet worden.

Die Hisbollah-Miliz hatte nach dem Großangriff der mit ihr verbündeten islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 mit permanenten Luftangriffen eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Die israelische Armee ging danach massiv gegen die Hamas im Gazastreifen vor.

Seit September konzentriert das israelische Militär einen erheblichen Teil seiner Kräfte auf den Kampf gegen die Hisbollah im Libanon.

20.40 Uhr: Israels Armee tötet auch Leibwächter von Sinwar

Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge den Leibwächter des Hamas-Anführers Jihia al-Sinwar getötet. Mahmud Hamdan sei bei einem Zusammenstoß mit israelischen Truppen in der südlichen Gaza-Stadt Rafah ausgeschaltet worden, teilte das Militär mit. Er starb am Freitag nur 200 Meter entfernt von der Stelle, an der das israelische Militär am Mittwoch Sinwar getötet hatte. 

Hamdan war Kommandeur des Hamas-Bataillons im Rafah-Stadtteil Tal al-Sultan. Er hatte Sinwar bis kurz vor dessen Tod in einem Haus in Tal al-Sultan als Leibwächter gedient. Hamdan war auch zuständig für die Bewachung jener sechs israelischen Geiseln gewesen, die im August von seinen Leuten ermordet worden waren. Ihre Leichen hatte das israelische Militär in einem Tunnel unter Rafah gefunden. Dabei war es auch auf DNA-Spuren von Sinwar gestoßen. Die islamistische Hamas hat den Tod von Hamdan bislang nicht bestätigt.

19.28 Uhr: Nach Tod von Hamas-Chef Sinwar: Westen hofft auf Waffenruhe im Gazastreifen

Nach der Tötung von Hamas-Chef Jahja Sinwar haben führende Politiker des Westens die Hoffnung auf ein baldiges Schweigen der Waffen im Gaza-Krieg bekundet. US-Präsident Joe Biden sagte bei seinem Besuch in Berlin am Freitag, der Tod Sinwars sei „eine Möglichkeit, um den Weg zum Frieden zu beschreiten“. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach von einer „konkreten Aussicht“ auf einen Waffenstillstand. Hamas-Vertreter sagten jedoch, die aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Geiseln würden erst nach einem Ende des Krieges freigelassen. Zudem könne ihre Organisation „nicht eliminiert“ werden.

Die israelische Armee hatte am Donnerstag mitgeteilt, sie habe den Chef der radikalislamischen Palästinenserorganisation bei einem Einsatz im südlichen Gazastreifen getötet. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte in einer Videoansprache zu Sinwars Tod, dieser sei „zwar nicht das Ende des Krieges in Gaza, aber der Anfang vom Ende“.

18.10 Uhr: Meloni: Angriffe auf Blauhelmsoldaten im Libanon „inakzeptabel“

Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni hat Angriffe auf Soldaten der UN-Friedensmission im Libanon (Unifil) scharf kritisiert. „Ich halte es für inakzeptabel, Unifil ins Visier zu nehmen“, sagte sie am Freitag auf einer Pressekonferenz mit ihrem libanesischen Kollegen Nadschib Mikati in Beirut. Sie forderte, „dass alle Parteien sich jederzeit dafür einsetzen, dass die Sicherheit jedes einzelnen dieser Soldaten garantiert ist“.

Meloni sprach sich beim ersten Besuch eines Staats- oder Regierungschefs im Libanon seit Beginn der Eskalation zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im vergangenen Monat für eine Stärkung der Unifil-Friedenstruppe aus. „Nur wenn wir Unifil stärken und gleichzeitig ihre Unparteilichkeit wahren, werden wir in der Lage sein“, das Kapitel des Krieges abzuschließen, sagte sie.

Im eskalierenden Konflikt zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz im Libanon gerät die dortige UN-Friedenstruppe verstärkt zwischen die Fronten. Vergangene Woche waren fünf Blauhelmsoldaten bei israelischen Armeeeinsätzen im Südlibanon verletzt worden, was international Empörung auslöste.

17.22 Uhr: Hisbollah: Drohnen auf nordisraelische Stadt Safed abgefeuert

Die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon hat nach eigenen Angaben Angriffsdrohnen auf Soldaten in der nordisraelischen Stadt Safed gestartet. Es handele sich um eine Reaktion auf Angriffe auf Orte im Südlibanon, teilte die Miliz am Freitag mit.

Die Hisbollah-Miliz hatte nach dem Großangriff der mit ihr verbündeten islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 mit permanenten Luftangriffen eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Die israelische Armee ging danach massiv gegen die Hamas im Gazastreifen vor. 

14.36 Uhr: US-Minister fordert sofortige Freilassung der Geiseln

Die Befreiung der Geiseln habe für die USA jetzt „oberste Priorität“, sagt der US-Verteidigungsminister in Brüssel. Ihnen dürfe keine weitere Stunde in Gefangenschaft zugemutet werden.

Nach der Tötung des Hamas-Anführers Jihia al-Sinwar dringt die US-Regierung auf eine sofortige Freilassung der Geiseln und eine dauerhafte Waffenruhe im Gazastreifen. „Den Geiseln sollte keine weitere Stunde in Gefangenschaft zugemutet werden. Diejenigen, die Geiseln festhalten, sollten sie sofort freilassen“, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bei einer Pressekonferenz nach einem Treffen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel. Die Befreiung der Geiseln habe nun „oberste Priorität“. Der Tod des Hamas-Anführers biete auch eine große Chance, den Krieg zu beenden und humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu bringen.

14.12 Uhr: Hamas bestätigt Tod ihres Anführers Sinwar

Die palästinensische Terrororganisation Hamas hat den Tod ihres Anführers Jihia al-Sinwar bestätigt. Israelische Soldaten hatten den Strategen des Massakers vom 7. Oktober 2023 nach Militärangaben im Gazastreifen getötet.

12.59 Uhr: Scholz: Tod von Sinwar bringt "konkrete Aussicht auf Gaza-Waffenstillstand 

Nach der von Israel verkündeten Tötung von Hamas-Chef Jahja Sinwar gibt es nach Ansicht von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Nahost nun „hoffentlich die konkrete Aufsicht auf einen Waffenstillstand“. Diese Einschätzung äußerte Scholz am Freitag beim Empfang von US-Präsident Joe Biden im Kanzleramt in Berlin. Es müssten „eine weitere Eskalation und ein regionaler Flächenbrand“ verhindert werden, sagte der Kanzler.

7 Uhr: Netanjahu nennt Tötung von Hamas-Chef Sinwar „Anfang vom Ende“ des Gaza-Krieges

Die Tötung von Hamas-Chef Jahja Sinwar ist nach Worten des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu der „Anfang vom Ende“ des Gaza-Krieges. „Jahja Sinwar ist tot“, sagte Netanjahu in einer Videobotschaft am späten Donnerstagabend in englischer Sprache.

„Das ist zwar nicht das Ende des Krieges in Gaza, aber der Anfang vom Ende.“ Laut Armee töteten israelische Soldaten den Chef der radikalislamischen Palästinensergruppe am Mittwoch bei einem Einsatz im südlichen Gazastreifen. Westliche Staaten äußerten nach dem Tod Sinwars Hoffnung auf ein Ende des Konfliktes.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, den 17. Oktober:

22.39: Netanjahu und Biden wollen gemeinsam an Freilassung von Geiseln arbeiten

Nach der Tötung von Hamas-Chef Jahja Sinwar wollen Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und US-Präsident Joe Biden gemeinsam an der Freilassung der Geiseln im Gazastreifen arbeiten. Biden habe Netanjahu angerufen und ihm zur Tötung von Sinwar gratuliert, erklärte Netanjahus Büro am Donnerstag. Beide Politiker seien sich einig, dass es eine Möglichkeit gebe, "die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen voranzutreiben". Dabei würden sie zusammenarbeiten, um dieses Ziel zu erreichen.

21.33 Uhr: Harris: Tötung Sinwars Chance für Ende des Krieges

US-Vizepräsidentin Kamala Harris sieht in der Tötung des Hamas-Anführers Jihia al-Sinwar die Chance auf ein Ende des Kriegs im Gazastreifen. „Dieser Moment ermöglicht uns, den Krieg in Gaza endlich zu beenden. Und er muss so enden, dass Israel sicher ist: Die Geiseln werden freigelassen. Das Leiden in Gaza hat ein Ende, und das palästinensische Volk kann sein Recht auf Würde, Sicherheit, Freiheit und Selbstbestimmung wahrnehmen“, sagte Harris. US-Präsident Joe Biden hatte sich zuvor ähnlich geäußert. Im Vergleich zu Biden hob Harris aber deutlicher das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung hervor.

21.06 Uhr: Auswärtiges Amt: Hamas-Chef Sinwar war „brutaler Mörder“ - Forderung nach Waffenruhe

Nach der Tötung von Hamas-Chef Jahja Sinwar durch die israelische Armee hat das Auswärtige Amt in Berlin erneut eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung aller Geiseln gefordert. Sinwar sei „ein brutaler Mörder und Terrorist“ gewesen, „der Israel und seine Menschen vernichten wollte“, erklärte das AA am Donnerstagabend im Online-Dienst X. Als „Drahtzieher“ des Großangriffs auf Israel am 7. Oktober 2023 habe er „tausenden Menschen den Tod und unermessliches Leid über eine ganze Region“ gebracht.

Nachdem Sinwar nun tot sei, müsse die Hamas „jetzt sofort alle Geiseln freilassen und die Waffen niederlegen“, hieß es weiter. Das „Leid der Menschen in Gaza muss endlich aufhören“.

20.42 Uhr: Biden zur Tötung des Hamas-Chefs: „Ein guter Tag für die Welt“

US-Präsident Joe Biden hat nach der Tötung von Hamas-Chef Jahja Sinwar durch die israelische Armee von einem „guten Tag“ für die Welt gesprochen. Es gebe jetzt „die Möglichkeit für einen “Tag danach' im Gazastreifen ohne die Hamas an der Macht und für eine politische Lösung, die Israelis und Palästinensern gleichermaßen eine bessere Zukunft bietet„, hieß es in einer am Donnerstag in Washington veröffentlichten Erklärung Bidens, der sich gerade auf dem Weg nach Deutschland befand.

Der Tod Sinwars markiere „einen guten Tag für Israel, für die Vereinigten Staaten und für die Welt“. Auch Vizepräsidentin Kamala Harris erklärte, nun bestehe „die Möglichkeit, den Krieg im Gazastreifen endlich zu beenden“. Und er müsse so enden, „dass Israel sicher ist, die Geiseln freigelassen werden und das Leiden im Gazastreifen ein Ende hat“.

20.33 Uhr: Netanjahu: Tod von Hamas-Chef Sinwar „wichtiger Meilenstein“, aber nicht Ende des Gaza-Kriegs

ach der Tötung von Hamas-Chef Jahja Sinwar ist der Gaza-Krieg für Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu noch nicht zu Ende. Zwar sei Sinwars Tötung durch die israelische Armee ein „wichtiger Meilenstein“ beim Niedergang der Hamas, sagte Netanjahu am Donnerstagabend in einem Video-Statement. Der Krieg gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen sei aber „noch nicht beendet“.

„Dem Bösen wurde ein schwerer Schlag zugefügt, aber die Aufgabe, die uns erwartet, ist noch nicht beendet“, betonte Netanjahu. An die Geiselnehmer gerichtet, die im Gazastreifen immer noch Dutzende aus Israel verschleppte Menschen festhalten, sagte Netanjahu, wenn sie die Geiseln freiließen, werde Israel sie im Gegenzug am Leben lassen.

Der Chef der israelischen Armee, Herzi Halevi, erklärte derweil, mit Sinwars Tötung habe Israel mit dem Hamas-Anführer „seine Rechnungen beglichen“. Sinwar sei „für diesen sehr schwierigen Tag vor einem Jahr verantwortlich“ gewesen. Die Armee werde allerdings „nicht ruhen“, bis alle Beteiligten des Hamas-Großangriffs vom 7. Oktober 2023 gefasst seien.

19.14 Uhr: Israel erklärt Hamas-Anführer Sinwar für tot

Er galt als Drahtzieher des Massakers islamistischer Extremisten vom 7. Oktober 2023. Seitdem trachtete ihm Israel nach dem Leben. Was bedeutet Sinwars Ausschaltung für den Gaza-Krieg?

14.54 Uhr: Israelische Armee "prüft" mögliche Tötung von Hamas-Chef Sinwar im Gazastreifen

Der Chef der radikalislamischen Hamas, Jahja Sinwar, ist möglicherweise bei einem israelischen Armeeeinsatz im Gazastreifen getötet worden. Während der Einsätze in dem Palästinensergebiet seien "drei Terroristen eliminiert" worden, teilte die israelische Armee am Donnerstag mit. Es werde derzeit die Möglichkeit geprüft, dass es sich "bei einem der Terroristen um Sinwar handelt" - zum jetzigen Zeitpunkt könne "die Identität der Terroristen nicht bestätigt werden".

14 Uhr: 15 Tote bei israelischem Luftangriff auf einer Klinik  in Gaza

 Bei einem israelischen Luftangriff auf ein ehemaliges Schulgebäude im nördlichen Gazastreifen sind nach Krankenhausangaben mindestens 15 Menschen getötet worden. Weitere Menschen erlitten Verletzungen, wie ein Sprecher des Kamal-Adwan-Krankenhauses mitteilte. Die israelische Armee teilte mit, die Luftwaffe habe dort einen „operativen Treffpunkt für Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihad angegriffen“. 

13.34 Uhr: Israels Armee nimmt Ort im südlichen Libanon ein

Israelische Truppen haben bei ihrer Bodenoffensive im Libanon laut einem Medienbericht einen weiteren Ort eingenommen. Die Soldaten hätten im Dorf Aita al-Schab die israelische Flagge gehisst, berichtete der israelische TV-Sender Channel 12. 

Der Sender veröffentlichte dazu ein Video, das die Flagge auf einem Turm zeigt - umgeben von beschädigten und zerstörten Gebäuden. Der Ort liegt im Süden des Libanons unmittelbar hinter der Demarkationslinie zu Israel. 

11.17 Uhr: Israelische Armee ruft zur Evakuierung von Teilen der Bekaa-Ebene im Libanon auf

Die israelische Armee hat am Donnerstag die Einwohner eines Gebietes in der Bekaa-Ebene im Ostlibanon zur Evakuierung aufgerufen und  vor einem Angriff "in naher Zukunft" gewarnt. Armeesprecher Avichay Adraee veröffentlichte am Donnerstag im Onlinedienst X eine "dringende Warnung an die Bewohner der Bekaa-Region". Dies gelte insbesondere für die Umgebung von mehreren Gebäuden, die in parallel veröffentlichten Luftaufnahmen rot markiert waren. 

"Sie wohnen in der Nähe von Einrichtungen (...) der Hisbollah, die in naher Zukunft von den Verteidigungskräften ins Visier genommen werden", fügte der israelische Militärsprecher hinzu. Er forderte die Bewohner auf, sich "mindestens 500 Meter" von diesen Zielen entfernt in Sicherheit zu bringen. 

10.49 Uhr: Israels Armee: Mehr als 45 Hisbollah-Kämpfer getötet

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben binnen 24 Stunden mehr als 45 Kämpfer der libanesischen Hisbollah-Miliz getötet. Darunter sei auch der Kommandeur eines Bataillons in Bint Dschubail im Süden des Libanons, teilte das Militär mit. Er stehe hinter Angriffen auf Israel von südlibanesischen Dörfern aus. Zudem habe die Armee im Libanon „150 Terrorziele angegriffen“, hieß es in der Mitteilung. Dabei soll es sich um Waffenlager, Raketenabschussrampen sowie Infrastruktur handeln. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.

9.13 Uhr: Salve von 30 Raketen vom Libanon aus auf Israel abgefeuert

Eine Salve von rund 30 Raketen ist nach israelischen Militärangaben vom Libanon aus auf den Norden Israels abgefeuert worden. In zahlreichen Ortschaften, darunter auch in der Hafenstadt Haifa, heulten am Tag des jüdischen Laubhüttenfests Warnsirenen. Es gab zunächst keine Berichte über mögliche Opfer. Die libanesische Hisbollah-Miliz reklamierte Angriffe auf israelische Militärstützpunkte im Grenzgebiet für sich. 

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 16. Oktober: 

20.23 Uhr: Unifil meldet „absichtliche“ Schüsse Israels auf Wachturm der UN-Mission im Libanon

 Im Kampf der israelischen Armee gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon ist erneut eine Stellung der UN-Friedensmission Unifil unter Beschuss geraten. Ein israelischer Panzer habe in der Nähe von Kfar Kila im Süden des Landes einen Unifil-Wachturm beschossen, teilte die UN-Mission am Mittwoch mit. Dabei seien der Turm beschädigt und zwei Kameras zerstört worden.

Weiter hieß es in der Erklärung, es habe sich um „direkte und offensichtlich absichtliche Schüsse“ gehandelt. Sie wurden demnach von einem israelischen Panzer vom Typ Merkava abgegeben.

18.23 Uhr: Behörden: 17 Tote nach israelischen Angriffen im Libanon

Bei israelischen Angriffen sind am Dienstag im Libanon nach Behördenangaben 17 Menschen getötet worden. Das Gesundheitsministerium teilte mit, dass bei den Angriffen in verschiedenen Gebieten im Land außerdem 182 Menschen verletzt worden seien. 

Insgesamt sind seit Ausbruch der Gefechte zwischen der proiranischen Hisbollah-Miliz und dem israelischen Militär vor gut einem Jahr 2.367 Menschen im Libanon getötet und 11.088 weitere verletzt worden. Das Gesundheitsministerium unterscheidet in seiner Aufzählung nicht zwischen Hisbollah-Mitgliedern und Zivilisten.

15.17 Uhr: Israel erneut unter Beschuss - Vier Leichtverletzte

Bei einem Raketenangriff aus dem Libanon auf die israelische Stadt Karmiel sind nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes Magen David Adom vier Menschen leicht verletzt worden. Sie seien von Raketensplittern getroffen und in ein Krankenhaus gebracht worden. 

Die Zeitung „Times of Israel“ berichtete, ein Wohnhaus in einem überwiegend von israelischen Arabern bewohnten Ort bei Karmiel habe einen Volltreffer erlitten. In sozialen Medien waren Fotos und Videos eines zerstörten Hauses zu sehen.

15.03 Uhr: AfD-Chef Chrupalla kritisiert Waffenlieferungen an Israel

Der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla hat die von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigten weiteren Waffenlieferungen an Israel scharf kritisiert. „Mit Ihren Waffenlieferungen an Israel akzeptieren Sie die Entmenschlichung aller zivilen Toten auf beiden Seiten. Sie tragen nicht zur Deeskalation bei, sondern gießen immer wieder Öl ins Feuer“, warf der AfD-Chef der Bundesregierung im Bundestag vor. Die Bundesregierung meine, „die Konflikte im Nahen Osten mit Waffenlieferungen lösen zu können“. Es dürfe aber „keine Lieferung deutscher Waffen an irgendeine Kriegspartei“ geben, forderte der AfD-Chef, der zugleich das Selbstverteidigungsrecht Israels betonte.

14.20 Uhr: Scholz: Israel kann sich auf deutsche Waffenlieferungen „immer verlassen“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Zweifel an der Bereitschaft seiner Regierung zurückgewiesen, Israel weiterhin Waffen zu liefern. „Es gibt Lieferungen und wird auch in Zukunft weitere Lieferungen geben. Darauf kann das Land Israel sich immer verlassen“, sagte Scholz am Mittwoch im Bundestag

„Israel kann sich auf unsere Solidarität verlassen, jetzt und in aller Zukunft“, versicherte Scholz. Zu dieser Solidarität gehöre auch, „dass wir Israel in die Lage versetzen und in der Lage halten, sein eigenes Land zu verteidigen“.

Mit Blick auf den Überfall der radikalen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und den daraus folgenden Gaza-Krieg bekräftigte Scholz, dass Israel das Recht habe, „sich gegen diesen Angriff der Hamas zu verteidigen“. Er unterstrich zugleich, dass es wichtig sei, dass humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelange und „das immer die Regeln des Völkerrechts beachtet werden“. Auch müsse es eine Perspektive geben, „die am Ende zu einer Zweistaatenlösung führen kann“.

14.02 Uhr: UN-Palästinenserhilfswerk warnt vor möglicher Zerschlagung

Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA warnt vor den Konsequenzen, sollte es seine Arbeit nicht fortführen können. Die Beseitigung des Hilfswerks sei für einige in Israel zu einer Art Kriegsziel geworden, sagte Generalkommissar Philippe Lazzarini in Berlin. So ziele ein vom israelischen Parlament geplantes Gesetz darauf ab, UNRWA „vor allem in den besetzten palästinensischen Gebieten auseinanderzunehmen oder loszuwerden“. Es werde höchstwahrscheinlich in den kommenden Wochen verabschiedet - und die Frage werde sein, wie es umgesetzt werde.

Lazzarini hob die Bedeutung des Hilfswerks in der Region hervor: In Abwesenheit einer funktionierenden Verwaltung beziehungsweise eines palästinensischen Staates sei UNRWA „der einzige Partner, der den Kindern im Gazastreifen und im Westjordanland bedarfsgerecht Bildung anbieten kann“. Auch die medizinische Grundversorgung könne nur über das Hilfswerk ausreichend sichergestellt werden. 

Das israelische Parlament will ein Gesetz auf den Weg bringen, das UNRWA als Terrororganisation einstufen und laut Medienberichten seine Arbeit auf israelischem Territorium verbieten würde. Israel wirft dem Palästinenserhilfswerk im Gazastreifen vor, von der islamistischen Terrororganisation Hamas unterwandert zu sein. 

13.01 Uhr: Iran droht mit „entschiedener“ Antwort auf möglichen israelischen Vergeltungsangriff

Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi hat mit einer „entschiedenen“ Antwort Teherans gedroht, falls Israel den Iran als Vergeltung für einen iranischen Raketenangriff angreifen sollte. „Der Iran tut zwar alles, um den Frieden und die Sicherheit in der Region zu wahren, ist aber auch bereit, mit einer entschiedenen Reaktion auf jegliche Abenteuer“ des Erzfeindes zu antworten und Israel dazu zu bringen, „es zu bereuen“, sagte Araghtschi in einem Telefonat mit UN-Generalsekretär António Guterres, wie Araghtschis Büro am Mittwoch mitteilte.

Der Iran hatte am 1. Oktober etwa 200 Raketen auf Israel abgefeuert, die meisten konnten abgefangen werden. Nach Darstellung Teherans handelte es sich bei dem Angriff um Vergeltung für die Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff auf Beirut. Israels Verteidigungsminister Joav Gallant hatte nach dem Angriff mit einer „tödlichen, präzisen und überraschenden“ Reaktion Israels gedroht.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, den 15. Oktober:

22.14 Uhr: Israelische Armee meldet Gefangennahme von drei Hisbollah-Kämpfern

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge im Süden des Libanon einen von der Hisbollah genutzten Schacht entdeckt und drei Mitglieder einer Eliteeinheit der Miliz gefangen genommen. "Sie wurden zusammen mit vielen Waffen und Ausrüstungsgegenständen entdeckt, die für einen langen Aufenthalt benötigt werden", erklärte das Militär am Dienstag. Der unterirdische Schacht befand sich demnach in einem von der Hisbollah genutzten Gebäude.

Wann genau die Gefangennahme der Hisbollah-Kämpfer erfolgte, teilte die Armee nicht mit. Auch von der Miliz selbst gab es zunächst keine Erklärung zu dem Vorfall. Bereits am Sonntag hatte die israelische Armee erklärt, einen Hisbollah-Kämpfer in einem Tunnel im Südlibanon gefangen genommen zu haben.

21.19 Uhr: Libanon: Drei Minderjährige bei israelischem Angriff getötet

Bei einem israelischen Angriff im Osten des Libanons sind nach Behördenangaben fünf Menschen getötet worden. Unter den Opfern waren drei Minderjährige, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Zum genauen Alter der Opfer macht die Behörde keine Angaben. Bei dem Angriff auf den Ort Rajak in der Bekaa-Ebene wurden demnach außerdem 16 Menschen verletzt. 

21.09 Uhr: US-Warnung: Israel muss mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen zulassen

Die USA haben Israel vor künftig ausbleibender Unterstützung gewarnt, sollte die israelische Regierung nicht für eine deutliche Verbesserung bei den Hilfslieferungen für die Palästinenser im Gazastreifen sorgen. Israel müsse bewerkstelligen, "dass das Niveau der Hilfe, die in den Gazastreifen gelangt, von dem sehr, sehr niedrigen Niveau, auf dem es sich heute befindet, wieder ansteigt", hieß es in einem Brief an die israelische Regierung, über den Außenamtssprecher Matthew Miller am Dienstag in Washington informierte.

Der Brief, der von Außenminister Antony Blinken und Pentagon-Chef Lloyd Austin am Sonntag verschickt wurde, verweist nach Angaben Millers darauf, dass "Empfänger von US-Militärhilfe nicht willkürlich die Bereitstellung von humanitärer Hilfe der USA verweigern oder behindern dürfen". Es sei zu hoffen, dass Israel Änderungen vornehme, die "zu einer drastischen Erhöhung der humanitären Hilfe führen werden".

20.31 Uhr: US-Regierung übt deutliche Kritik an Israels Angriffen auf Beirut

Die US-Regierung hat gegenüber dem Verbündeten Israel deutliche Kritik an den Angriffen der israelischen Luftwaffe auf Ziele in Libanons Hauptstadt Beirut zum Ausdruck gebracht. „Wir haben deutlich gemacht, dass wir gegen die Kampagne sind“, die in den vergangenen Wochen in Beirut zu beobachten gewesen sei, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Dienstag vor Journalisten in Washington.

Die USA sind Israels wichtigster Verbündeter und zugleich größter Waffenlieferant. Die israelische Armee hatte seit dem 23. September ihre Angriffe gegen Ziele der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon massiv verstärkt.

20.14 Uhr: Israel: Terroristen in früherer UN-Klinik in Gaza getötet

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in einer früheren Klinik des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA in Dschabalia im Gazastreifen Terroristen getötet und ein Waffendepot zerstört. Die Bewaffneten hätten sich in dem Gebäude der Klinik verschanzt und die israelischen Truppen von dort beschossen, teilte die Armee mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Nach dem Angriff eines israelischen Kampfflugzeuges seien weitere Detonationen erfolgt, was auf einen größeren Waffenvorrat in dem Gebäude hindeute. Dort und bei weiteren Gefechten in dem bei früheren Kämpfen bereits weitgehend zerstörten Flüchtlingslager im Norden des Küstenstreifens seien Dutzende Kämpfer getötet worden. Von palästinensischer Seite gab es zunächst keine Angaben.

18.00 Uhr: Wagenknecht: Solidarität mit Israels Regierung muss aufhören

Parteigründerin Sahra Wagenknecht fordert ein Ende der Solidarität Deutschlands mit der israelischen Regierung. „Wenn man Waffen liefert, macht man sich mitverantwortlich für Kriegsverbrechen“, sagte die Vorsitzende des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) in Berlin. „Das Vorgehen der Netanjahu-Truppen ist ganz eindeutig völlig rücksichtslos auch gegenüber der Zivilbevölkerung, inzwischen sogar gegenüber UN-Soldaten. Und ich finde, da hört dann auch oder muss auch die Solidarität aufhören.“ 

Das BSW unterstütze zwar das Selbstverteidigungsrecht Israels, aber nicht das jetzige militärische Vorgehen, fügte Wagenknecht hinzu. Die Bundesregierung handele wie eine Getriebene, ohne Kriegsverbrechen zu stoppen - „man ist ja sogar daran beteiligt“, sagte Wagenknecht.

17.45 Uhr: Hisbollah meldet Angriff auf israelischen Panzer und Bulldozer im Südlibanon

Die Hisbollah-Miliz hat nach eigenen Angaben einen israelischen Panzer und drei Bulldozer im Südlibanon angegriffen. Die Fahrzeuge seien bei dem Raketenangriff am Dienstag nahe dem Grenzort Ramia in Brand geraten, teilte die Miliz mit.

15.34 Uhr: Hisbollah - Konflikte im Libanon und Gazastreifen nicht trennbar

Die Hisbollah will auch weiterhin zur Unterstützung der islamistischen Hamas handeln und ihren Konflikt mit Israel nicht vom Gaza-Krieg trennen. „Der Libanon und Palästina können nicht getrennt werden“, sagte der Vize-Chef der Hisbollah, Naim Kassim, in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Die Hisbollah strebe eine Waffenruhe mit Israel an. Voraussetzung dafür und für ein Ende ihres Beschusses sei aber eine entsprechende Einigung im parallel laufenden Krieg im Gazastreifen. 

Zugleich drohte Kassim mit weiteren Angriffen der Miliz auf Israel, die das ganze Land treffen könnten, zumal Israel seinerseits im gesamten Libanon angreife. „Wir werden jeden Punkt in Israel ins Visier nehmen“, sagte Kassim. „Wir werden die feindliche Armee angreifen, ihre Stützpunkte und ihre Kasernen.“

14.22 Uhr: Neue Raketenangriffe aus dem Libanon auf Israels Norden

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat erneut eine Salve von Raketen auf den israelischen Norden abgefeuert. Rund 20 Geschosse seien über die Grenze auf israelisches Gebiet geflogen, teilte die israelische Armee mit. Einige davon seien von der Raketenabwehr abgefangen worden. Zuvor hatten in den Küstenstädten Haifa und Naharija Warnsirenen geheult. 

Eine der Raketen schlug nach Angaben von Sanitätern unmittelbar neben einem Haus im Großraum Haifa ein. Es gab zunächst keine Berichte über mögliche Opfer.

12.35 Uhr: UNO fordert unabhängige Untersuchung von israelischem Angriff im Nordlibanon

Nach einem israelischen Angriff auf ein Dorf im Norden des Libanon fordert das UN-Menschenrechtskommissariat eine unabhängige Untersuchung. Der Vorfall müsse „rasch, unabhängig und gründlich“ untersucht werden, sagte ein Sprecher am Dienstag in Genf. Bei dem israelischen Luftangriff auf ein Wohnhaus in dem von Christen bewohnten Dorf Aito waren am Montag 22 Menschen getötet worden, darunter zwölf Frauen und zwei Kinder.

Es stelle sich die Frage, ob bei dem Angriff das Kriegsrecht und die „Prinzipien von Verhältnismäßigkeit und Zielgerichtetheit“ eingehalten worden seien, betonte der Sprecher.

Es war das erste Mal, dass die überwiegend von Christen bewohnte Bergregion im Nordlibanon Ziel israelischer Angriffe wurde. Bislang hatte die Armee ihre Attacken hauptsächlich auf Hisbollah-Hochburgen in mehrheitlich schiitisch geprägten Gebieten des Landes und in den südlichen Vororten der Hauptstadt Beirut konzentriert.

11.31 Uhr: Polizist bei Anschlag in Israel getötet

Bei einem Anschlag in Israel ist nach Behördenangaben ein Polizist getötet worden. Vier weitere Menschen seien verletzt worden, hieß es in einer Mitteilung der Polizei. Der Attentäter eröffnete den Angaben zufolge auf einer Schnellstraße südlich von Tel Aviv das Feuer auf Autofahrer. Er sei daraufhin selbst von einem Zivilisten erschossen worden.

Die Polizei teilte mit, es liefen noch Ermittlungen zum genauen Hintergrund des Vorfalls. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als einem Jahr ist es auch in Israel wieder vermehrt zu Anschlägen von Palästinensern gekommen.

9.45 Uhr: Hisbollah: Vormarsch von Israels Truppen im Libanon gestoppt

Die Hisbollah-Miliz hat nach eigener Darstellung einen weiteren Vormarsch israelischer Bodentruppen im Süden des Libanon gestoppt. Israels Soldaten hätten versucht, von Osten kommend in einen Ort nahe Mardsch Ajun einzudringen, teilte die Hisbollah mit. Dort und im Ort Chiam kam es laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur NNA in der Nacht auch zu anhaltendem israelischem Beschuss. 

Die Orte liegen östlich der Stadt Nabatija, einem Handelszentrum im Südosten, wo Israels Armee nach libanesischen Angaben zuletzt einen Markt angegriffen hatte. Von der israelischen Armee hieß es, dass sie Truppenbewegungen nicht kommentiere.

9.43 Uhr: Libanesische Medien melden israelische Angriffe im Osten und Süden des Libanon

Die israelische Armee hat libanesischen Angaben zufolge am Dienstagmorgen mehrere Luftangriffe im Osten und Süden des Libanon geflogen. Dabei habe sie im Bekaa-Tal angegriffen und ein Krankenhaus in der Stadt Baalbek außer Betrieb gesetzt, berichtete die libanesische Nachrichtenagentur (NNA). Auch Dörfer im Süden des Libanon seien angegriffen worden, hieß es weiter.

Am Sonntag waren bei einem Drohnenangriff der vom Iran unterstützten libanesischen Hisbollah-Miliz auf einen Ausbildungsstützpunkt des israelischen Militärs in Binjamina südlich von Haifa mindestens vier israelische Soldaten getötet und mehr als 60 Menschen verletzt worden. Es war der folgenschwerste Angriff der Miliz seit der deutlichen Verschärfung des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah im September. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu kündigte daraufhin einen „gnadenlosen Kampf“ gegen die Miliz an.

Die Hisbollah erklärte mit Blick auf den Angriff, dieser sei „nur ein Vorgeschmack“ darauf, was Israel erwarte, wenn es seine Offensive im Libanon fortsetze.

9.21 Uhr: Netanjahu: Israel wird gegen Iran nach eigenem „nationalen Interesse“ vorgehen

Die israelische Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will bei ihrer Reaktion auf den iranischen Raketenbeschuss von Anfang Oktober nach eigenem „nationalen Interesse“ entscheiden. Zwar würden auch die „Meinungen der Vereinigten Staaten“ angehört, erklärte Netanjahus Büro am Dienstag. „Aber wir werden unsere endgültigen Entscheidungen auf der Grundlage unseres nationalen Interesses treffen.“

Zuletzt hatten US-Medien berichtet, dass Israel den USA zugesichert habe, bei einem möglichen Vergeltungsangriff auf den Iran nicht auf die Atom- oder Ölanlagen des Landes abzielen zu wollen. Unter Berufung auf nicht näher benannte US-Beamte berichteten die „Washington Post“ und das „Wall Street Journal“, Netanjahu habe dem Weißen Haus mitgeteilt, dass ein möglicher Gegenschlag sich nur auf iranische Militäreinrichtungen beziehen würde.

5.44 Uhr: US-Medienberichte: Israel will nach eigenen Angaben nicht die Öl- oder Atomanlagen des Irans angreifen

Israel hat den USA Medienberichten zufolge versichert, bei einem möglichen Vergeltungsangriff auf den Iran nicht auf die Atom- oder Ölanlagen des Landes abzielen zu wollen. In Berufung auf nicht näher benannte US-Beamte berichtete die "Washington Post", dass der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu dem Weißen Haus mitgeteilt habe, dass ein möglicher Gegenschlag sich nur auf iranische Militäreinrichtungen beziehen würde. 

Das "Wall Street Journal" berichtete ebenfalls auf namentlich nicht genannte US-Beamte, dass Netanjahu dem US-Präsident Joe Biden diese Zusicherung in einem Telefonat in der letzten Woche gemacht habe. Außerdem sei dies auch in jüngsten Gesprächen zwischen US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und seinem israelischen Amtskollegen Joav Gallant geäußert worden. 

Der Plan "wurde in Washington mit Erleichterung aufgenommen", berichtete die "Washington Post" weiter. Biden hatte sich gegen Angriffe auf iranische Atom- oder Ölanlagen gewandt.

Der Iran hatte nach der ersten Attacke im April am 1. Oktober einen weiteren Raketenangriff gegen Israel ausgeführt. Ein großer Teil der rund 200 vom Iran abgefeuerten Geschosse wurde nach Angaben der israelischen Armee abgefangen.

3.25 Uhr: Medien: Israelische Luftangriffe im Nordosten des Libanons

Der Konflikt zwischen dem israelischen Militär und der Schiiten-Miliz Hisbollah weitet sich aus. Auch weit von der Grenze entfernt schlägt Israels Luftwaffe zu.

Die israelischen Streitkräfte sind Medienberichten zufolge eine Reihe von Luftangriffen auf den Nordosten des Libanons geflogen. Getroffen worden seien mehrere Gebiete in der Bekaa-Ebene und rund um die Stadt Baalbek, berichtete der Hisbollah-nahe Fernsehsender Al-Majadin. Der Fernsehsender MTV berichtete von mindestens zehn Luftschlägen in Baalbek und dem Umland. Auf einem Video, das aus dem Dorf Duris stammen soll, war ein brennendes Gebäude zu sehen.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 14. Oktober: 

22.50 Uhr: Vier europäische Außenminister fordern Stopp von Angriffen auf Unifil im Libanon

Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien haben die Gefährdung von UN-Soldaten im Libanon durch die dortigen Kampfhandlungen zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah scharf verurteilt. Die Außenminister der vier Länder äußerten sich am Montag „tief besorgt über die jüngsten Angriffe auf die Unifil-Stützpunkte, bei denen mehrere Friedenssoldaten verletzt“ worden seien. „Wir verurteilen alle Bedrohungen der Sicherheit der Unifil“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung von David Lammy, Jean-Noël Barrot, Annalena Baerbock und Antonio Tajani. Sie riefen alle Seiten dazu auf, diese „Angriffe sofort einzustellen“.

Die Minister erinnerten in ihrer Erklärung daran, dass jeder „vorsätzliche Angriff“ auf die Blauhelme gegen das Völkerrecht verstoße, und riefen „Israel und alle Parteien auf, ihrer Verpflichtung nachzukommen, die Sicherheit und den Schutz der Unifil-Mitarbeiter jederzeit zu gewährleisten“ und es der UN-Truppe zu ermöglichen, „ihr Mandat weiterhin auszuführen“.

Seit dem Großangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Krieg im Gazastreifen hatte die Hisbollah mit ständigen Raketenangriffen auf den Norden Israels eine zweite Front gegen das Land eröffnet, Israel antwortete mit Angriffen auf Hisbollah-Ziele.

21.15 Uhr: Israels Militär: Unterirdisches Hisbollah-Gelände entdeckt

Israelische Bodentruppen haben im Südlibanon nach Angaben der Armee ein unterirdisches Gelände der Hisbollah entdeckt. Dieses soll als Kommandozentrale der Elitetruppe Radwan der libanesischen Miliz gedient haben, in der Waffen, Munition und Motorräder bereitstanden, wie das Militär mitteilte. Die Armee veröffentlichte ein Video, wonach in dem Komplex Schlafzimmer, eine Küche sowie Sanitäranlagen zu sehen sind.

Der unterirdische Komplex war nach Armee-Angaben so konzipiert, dass eine Radwan-Truppe dort ankommt, sich ausrüstet und dann zu Fuß oder auf Motorrädern in israelisches Territorium eindringt. Das Gelände befindet sich laut Militär unter einem zivilen Gebiet im Süden des Libanons. Die israelischen Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Bei der Entdeckung des unterirdischen Geländes seien die Truppen auf einen Radwan-Kämpfer gestoßen, der sich laut Armee-Mitteilung dort verschanzt hatte. Sie töteten ihn.

20.06 Uhr: Israels Militär: Kommandeur der Hamas-Luftkampfeinheit getötet

Mehr als einen Monat nach einem israelischen Luftangriff in einer humanitären Zone im Gazastreifen erklärt das israelische Militär, dabei den Chef der Luftkampfeinheit der islamistischen Hamas getötet zu haben. Er sei direkt am Massaker des 7. Oktobers 2023 beteiligt und mitverantwortlich für die Invasion israelischen Territoriums mit Gleitschirmen und Drohnen gewesen, teilte die Armee bei Telegram mit. 

Er war demnach seit Oktober 2023 Chef der Luftkampfeinheit, nachdem sein Vorgänger von der israelischen Armee getötet worden war. Zuvor leitete er laut Armee die Drohneneinheit der Hamas und war für die Waffenproduktion der Terrororganisation zuständig. Er soll eine wichtige Rolle beim Aufbau der Drohnen- und Gleitschirmeinheiten gespielt haben. Die Angaben des israelischen Militärs ließen sich zunächst nicht überprüfen. 

18.38 Uhr: Netanjahu kündigt nach Drohnenangriff „gnadenloses“ Vorgehen gegen Hisbollah an

Nach dem tödlichen Hisbollah-Angriff auf einen Militärstützpunkt hat der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu angekündigt, weiterhin hart gegen die libanesische Miliz vorzugehen. „Wir werden die Hisbollah weiterhin gnadenlos in allen Teilen des Libanon angreifen - auch in Beirut“, sagte Netanjahu am Montag bei einem Besuch des von einer Drohne getroffenen Stützpunktes in der Stadt Binjamina. „Israel hat das jüngst unter Beweis gestellt und wird dies weiterhin tun“, fügte er an.

Die Angriffe würden weiterhin „im Einklang mit einsatztaktischen Erwägungen“ ausgeführt, sagte Netanjahu.

Bei dem Drohnenangriff der pro-iranischen Miliz auf die Militärbasis waren am Sonntag mindestens vier Soldaten getötet und mehr als 60 Menschen verletzt worden. Es war der tödlichste Hisbollah-Angriff seit der deutlichen Verschärfung des Konflikts im September.

18.09 Uhr: Hisbollah meldet Raketenangriff auf nordisraelische Stadt Safed

Die Hisbollah hat nach eigenen Angaben die nordisraelischen Stadt Safed mit mehreren Raketen angegriffen. Es sei eine „große Raketensalve“ abgefeuert worden, erklärte die pro-iranische Miliz am Montag. Sie bezeichnete die Attacke als Vergeltung für israelische Angriffe auf „libanesische Städte, Dörfer und Zivilisten“.

Die libanesische Hisbollah-Miliz hatte am Sonntag einen tödlichen Drohnenangriff auf einen Ausbildungsstützpunkt des israelischen Militärs verübt und ihre Angriffe am Montag fortgesetzt. Im Zentrum Israels wurde am Nachmittag wegen Beschusses aus dem Libanon nach Armeeangaben Luftalarm ausgelöst.

Bei dem Drohnenangriff der Hisbollah auf den Stützpunkt in Binjamini südlich von Haifa waren am Sonntag mindestens vier israelische Soldaten getötet und mehr als 60 Menschen verletzt worden. Es war der tödlichste Hisbollah-Angriff seit der deutlichen Verschärfung des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah im September. Nach dem Angriff am Sonntag hatte die Hisbollah gedroht, dieser sei „nur ein Vorgeschmack“ darauf, was Israel erwarte, wenn es seine Offensive im Libanon fortsetze.

17.43 Uhr: Israel ändert nach tödlichem Angriff Vorgehen bei Raketenalarm

Nach einem Drohnenangriff der Hisbollah mit toten und verletzten israelischen Soldaten ändert die Luftwaffe ihr Vorgehen bei Raketenalarm. Es werden deutlich mehr Sirenen ertönen.

Nach einem tödlichen Drohnenangriff der libanesischen Hisbollah-Miliz auf einen israelischen Armeestützpunkt nahe der Stadt Binjamina ändert die Luftwaffe ihr Vorgehen bei Raketenalarm. Die Warnbereiche bei Raketenalarm würden erweitert, berichteten israelische Medien unter Berufung auf die Luftwaffe. Das bedeutet, dass an mehr Orten Sirenen ertönen werden und es dadurch auch mehr Fehlalarme geben wird.

15.04 Uhr: Rotes Kreuz: 18 Tote bei Luftangriff im Libanon

Israels Militär fliegt weiter Angriffe gegen Ziele in dem nördlichen Nachbarstaat. Bei einem Luftschlag werden viele Opfer gemeldet.

 Im Libanon sind bei einem israelischen Luftangriff laut Einsatzkräften mindestens 18 Menschen getötet worden. Vier weitere Bewohner des Ortes Aito im Norden des Landes seien bei der Attacke verletzt worden, teilte das libanesische Rote Kreuz mit. Die Rettungsarbeiten dauerten demnach an. Zunächst blieb unklar, weshalb das Haus Ziel der israelischen Luftwaffe geworden war. 

12.26 Uhr: Tote bei israelischem Angriff im Norden des Gazastreifens

Bei einem israelischen Angriff im Norden des Gazastreifens sind unbestätigten Berichten zufolge mindestens zehn Menschen getötet und mehr als 40 weitere verletzt worden. Sie hätten bei einer Verteilstelle für Lebensmittel des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA in Dschabalia Schlange gestanden, als israelische Granaten eingeschlagen seien, sagten Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur per Telefon. 

Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, sie prüfe den Vorfall. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Bei israelischen Angriffen auf eine Schule und ein Krankenhaus im Zentrum des Gazastreifens starben nach palästinensischen Angaben mindestens 25 Menschen. Die Armee teilte mit, es sei eine Kommandozentrale der Hamas angegriffen worden.

11.38 Uhr: Israels Armee meldet Abfangen von Geschossen aus dem Libanon

Einen Tag nach dem tödlichen Hisbollah-Drohnenangriff auf einen Militärstützpunkt in Israel hat die israelische Armee nach eigenen Angaben mehrere aus dem Libanon abgefeuerte Geschosse abgefangen. Sämtliche aus dem Libanon gefeuerten Geschosse seien „erfolgreich“ abgefangen worden, erklärte die Armee am Montag. Zuvor wurde demnach in den israelischen Regionen Scharon, Menasche und Wadi Ara Alarm ausgelöst.

11.35 Uhr: Zweite Runde der Polio-Impfungen im Gazastreifen begonnen

Trotz israelischer Angriffe hat im Gazastreifen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO die zweite Runde der Impfungen gegen Kinderlähmung begonnen. Nach UN-Angaben sollen rund 590.000 Kinder unter zehn Jahren geimpft werden. Die Massenimpfung führen die lokalen Gesundheitsbehörden, das UN-Kinderhilfswerk Unicef und das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA durch. 

10.58 Uhr: Tödlicher Angriff nahe Haifa war erst der Anfang

Der tödliche Drohnenangriff der Hisbollah südlich von Haifa in Israel war nach Darstellung der libanesischen Miliz nur der Auftakt für weitere Attacken. Dieser Angriff sei „klein im Vergleich zu dem, was den Feind erwartet, wenn er sich zur Fortsetzung der Angriffe auf unser stolzes Volk entschließt“, teilte die Hisbollah mit. Die bei dem Angriff eingesetzten Drohnen seien von der israelischen Luftabwehr nicht bemerkt worden und auf einem Armeestützpunkt „in Räumen mit Dutzenden Offizieren und Soldaten“ explodiert. Einige der Drohnen seien zum ersten Mal eingesetzt worden.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 13. Oktober: 

21.33 Uhr: Erneut Dutzende Tote nach israelischen Angriffen im Libanon

Im Libanon sind bei israelischen Angriffen erneut Dutzende Menschen getötet worden. Am Samstag wurden in verschiedenen Regionen 51 Menschen getötet, wie das Gesundheitsministerium am Abend mitteilte. 174 Menschen seien verletzt worden. Die meisten Menschen wurden im Südlibanon, im Gebiet um Nabatija und in Orten im Libanon-Gebirge getötet und verwundet. Insgesamt sind seit Ausbruch der Gefechte zwischen der proiranischen Hisbollah-Miliz und dem israelischen Militär vor gut einem Jahr 2.306 Menschen im Libanon getötet und 10.698 verletzt worden.

21.12 Uhr: Macron fordert von iranischem Präsidenten Beitrag zu „Deeskalation“ im Nahen Osten

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat seinen iranischen Amtskollegen Massud Peseschkian in einem Telefongespräch dazu aufgerufen, zu einer „allgemeinen Deeskalation“ im Gazastreifen und im Libanon beizutragen. Der Iran trage „Verantwortung“ dafür, „eine allgemeine Deeskalation zu unterstützen und seinen Einfluss in diesem Sinne bei den destabilisierenden Akteuren geltend zu machen, die von ihm unterstützt werden“, erklärte der Elysée-Palast am Sonntag nach dem Gespräch.

Der Iran unterstützt sowohl die libanesische Hisbollah-Miliz als auch die islamistische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen.

Das iranische Präsidialbüro erklärte seinerseits, Peseschkian und Macron hätten darüber diskutiert, wie eine Waffenruhe zwischen der Hisbollah und Israel zu erreichen sei.

21.06 Uhr: Rettungskräfte: Mehr als 60 Verletzte bei von Hisbollah reklamiertem Angriff auf Israel

Bei einem von der libanesischen Hisbollah-Miliz reklamierten Angriff sind am Sonntag im israelischen Binjamina nach Angaben von Rettungskräften mehr als 60 Menschen verletzt worden. Einige von ihnen seien lebensgefährlich verletzt worden, erklärte der Rettungsdienst Hatzalah. Zudem gebe es mehrere Schwerverletzte. Die Hisbollah hatte zuvor einen Drohnenangriff auf einen Militärstützpunkt in der zwischen Haifa und Tel Aviv gelegenen Stadt für sich reklamiert.

Sie habe einen „Schwarm von Angriffsdrohnen“ in Richtung eines Ausbildungslagers in Binjamina südlich von Haifa gestartet, erklärte die pro-iranische Miliz. Die Attacke sei eine Reaktion auf israelische Luftangriffe unter anderem auf die Viertel Basta und Nweiri in der libanesischen Hauptstadt Beirut.

19.23 Uhr: Drei libanesische Soldaten durch israelischen Beschuss verletzt

Drei Soldaten der regulären libanesischen Armee sind nach Angaben der Streitkräfte durch israelischen Beschuss verletzt worden. Das israelische Militär habe zwei Militärfahrzeuge in dem Ort Burdsch Al-Muluk im Südlibanon angegriffen, teilte die libanesische Armee mit. Die Fahrzeuge hätten Bulldozer transportiert. Sie sollten Straßen freiräumen, die durch israelischen Beschuss beschädigt wurden. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.

19.17 Uhr: Getöteter Hisbollah-Anführer - Miliz veröffentlicht posthum Audiobotschaft von Nasrallah

Die Hisbollah-Miliz hat eine bisher unveröffentlichte Audiobotschaft ihres vor gut zwei Wochen getöteten Anführers Hassan Nasrallah verbreitet. In der nicht datierten, fast zweiminütigen Aufnahme richtete sich Nasrallah an Kämpfer seiner Miliz und ermutigte sie zur Verteidigung „dieses heiligen und gesegneten Landes sowie dieses ehrenwerten Volkes“.

Nasrallah und weitere hochrangige Kommandeure der pro-iranischen Miliz waren am 27. September bei einem israelischen Luftangriff auf das Hisbollah-Hauptquartier in einem Vorort von Beirut getötet worden.

18.20 Uhr: Bedrohung durch den Iran: USA stationieren Raketenabwehrsystem in Israel

Angesichts der Bedrohung durch den Iran haben die USA die Stationierung des Raketenabwehrsystems THAAD in Israel angekündigt. Auf Anweisung von US-Präsident Joe Biden habe Verteidigungsminister Lloyd Austin die Lieferung einer THAAD-Batterie und die Entsendung eines Teams von US-Soldaten genehmigt, die das System steuern sollen, teilte das Pentagon am Sonntag mit.

Damit solle die israelische Luftverteidigung nach den Raketenangriffen des Iran auf Israel am 13. April und am 1. Oktober gestärkt werden, erklärte Pentagon-Sprecher Pat Ryder. Weitere THAAD-Batterien waren nach seinen Angaben bereits 2019 sowie nach dem Hamas-Großangriff vom 7. Oktober 2023 in Israel stationiert worden.

17.10 Uhr: Israel fordert Rückzug von UN-Soldaten aus Kampfzone im Libanon

Israel hat die UN zum Abzug ihrer Blauhelmsoldaten aus dem Kampfgebiet im Libanon aufgefordert. Die Zeit sei gekommen, die UN-Soldaten „aus den Festungen der Hisbollah und dem Kampfgebiet zu evakuieren“, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntag in einer an UN-Generalsekretär Antonio Guterres gerichteten Videobotschaft.

Im Rahmen der Beobachtermission United Nations Interim Force in Lebanon (Unifil) befinden sich derzeit rund 10.000 Blauhelmsoldaten im Libanon, darunter auch 112 Deutsche. Die UN hat die Blauhelme bislang nicht zur Evakuierung aufgerufen. Dadurch seien „die Unifil-Soldaten zu Geiseln der Hisbollah geworden“, die sie als „menschliche Schutzschilde missbraucht“, erklärte Netanjahu. „Das gefährdet sowohl ihr Leben als auch das unserer eigenen Soldaten.“

16.50 Uhr: UN-Friedenstruppe im Libanon wirft israelischer Armee Eindringen in Stellung vor

Die UN-Friedenstruppe im Libanon (Unifil) hat der israelischen Armee vorgeworfen, mit Panzern in eine Stellung der Blauhelmsoldaten im Südlibanon eingedrungen zu sein und zudem ihre Truppenbewegungen blockiert zu haben. Am frühen Sonntagmorgen hätten zwei israelische Panzer das Haupttor der Stellung in der Gegend von Ramia zerstört und seien "gewaltsam" eingedrungen, hieß es in einer Erklärung von Unifil. Nach 45 Minuten seien diese wieder abgezogen.

Am Vortag hätten Soldaten der israelischen Armee zudem "eine entscheidende logistische Bewegung der Unifil in der Nähe von Mais al-Dschabal blockiert und ihr den Weg versperrt", hieß es weiter. Unifil forderte die israelischen auf, Erklärungen zu liefern und sprach von "schockierenden Verstößen".

15.30 Uhr: Iran: "Voll und ganz" auf "Kriegssituation" vorbereitet - wünschen aber Frieden

Der Iran ist seinem Außenminister Abbas Aragtschi zufolge auf eine Kriegssituation eingestellt, strebt jedoch einen Frieden an. "Wir sind voll und ganz auf eine Kriegssituation vorbereitet. Wir haben keine Angst vor einem Krieg", erklärte Aragtschi am Sonntag nach einem Treffen mit seinem irakischen Amtskollegen Fuad Hussein in der irakischen Hauptstadt Bagdad vor Journalisten. 

Der iranische Chefdiplomat Aragtschi fügte an: "Wir wollen keinen Krieg, wir wollen Frieden und wir werden uns für einen gerechten Frieden im Gazastreifen und im Libanon einsetzen."

Der irakische Außenminister Hussein sagte seinerseits, Bagdad lehne eine Ausweitung des regionalen Krieges auf den Iran ab. "Die Fortsetzung des Krieges und seine Ausweitung auf die Islamische Republik Iran sowie die Nutzung des irakischen Luftraums als Korridor sind völlig inakzeptabel und wir lehnen sie ab", sagte Hussein.

14.44 Uhr: Papst: UN-Friedenstruppen im Libanon müssen respektiert werden

Papst Franziskus hat eindringlich dazu aufgerufen, die UN-Beobachtermission Unifil im Libanon zu respektieren. Das Oberhaupt von etwa 1,4 Milliarden Katholiken sagte beim Angelus-Gebet in Rom, er verfolge die Lage im Nahen Osten mit großer Sorge. „Ich rufe erneut zu einem sofortigen Waffenstillstand an allen Fronten auf. Lasst uns den Weg der Diplomatie und des Dialogs gehen, um Frieden zu erreichen.“

Franziskus betonte, er sei allen vom derzeitigen Konflikt in der Region betroffenen Völkern nahe: den Palästinensern, Israelis und Libanesen. Mit Blick auf den Libanon sei es besonders wichtig, dass die im Süden stationierten UN-Friedenstruppen respektiert werden.

14.27 Uhr: Israels Armee ruft Einwohner im Süden des Libanons zur Flucht auf

Israels Armee hat die Einwohner weiterer Orte im Süden des Libanons dazu aufgerufen, diese zu ihrer eigenen Sicherheit zu verlassen, und in Richtung Norden zu fliehen. Der israelische Armeesprecher veröffentlichte in arabischer Sprache auf der Plattform X einen entsprechenden Aufruf. Dort wurden Orte in der Nähe der israelischen Grenze genannt, aber auch etwas weiter nördlich im Libanon. 

13.25 Uhr: Netanjahu an Guterres: Unifil-Blauhelme müssen „sofort aus der Gefahrenzone“

Nach der Verletzung mehrerer Blauhelmsoldaten der Unifil-Friedensmission bei Kämpfen im Libanon hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu UN-Generalsekretär António Guterres zum Handeln aufgefordert. „Herr Generalsekretär, entfernen sie die Unifil-Streitkräfte aus der Gefahrenzone“, sagte Netanjahu in einer am Sonntag von seinem Büro veröffentlichten Videobotschaft. „Das sollte jetzt sofort geschehen“, bekräftigte Israels Regierungschef.

Die UN-Friedensmission hatte der israelischen Armee vorgeworfen, ihre Stellungen in der südlibanesischen Stadt Nakura, wo sich das Unifil-Hauptquartier befindet, in den vergangenen Tagen „vorsätzlich“ beschossen zu haben. Die Vorfälle wurden international scharf verurteilt. 40 Länder sagten der UN-Friedenstruppe im Anschluss ihre „uneingeschränkte“ Unterstützung zu.

12.14 Uhr: Berichte über schwere Angriffe in Dschabalija im Gazastreifen

Einwohner des palästinensischen Flüchtlingsviertels Dschabalija im Gazastreifen berichten über fortwährende Angriffe Israels in dem Gebiet. Es seien immer wieder Explosionen sowie tieffliegende Drohnen zu hören. Israel habe das Viertel umrundet und eine Ausgangssperre verhängt. Tausende Zivilisten könnten daher ihre Häuser nicht verlassen, es gebe Probleme mit der Versorgung mit Wasser und Nahrungsmitteln. 

Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe die Berichte. Nach Darstellung des Militärs geht es immer wieder punktuell gegen Stützpunkte der islamistischen Terrororganisation Hamas vor. 

Einwohner von Dschabalija berichteten von Dutzenden Leichen in Häusern und auf der Straße, die unter den Umständen nicht geborgen werden könnten. Auch Verletzte in Häusern könnte nicht in Krankenhäuser transportiert werden. 

11.26 Uhr: Nach Beschuss von Blauhelmen: Israel sagt USA Schutz von Unifil-Soldaten zu

Nach der Verletzung mehrerer Blauhelmsoldaten der Unifil-Friedensmission im Libanon durch Beschuss bei Kampfhandlungen hat Israel angekündigt, die UN-Soldaten weiter schützen zu wollen. Verteidigungsminister Joav Gallant habe betont, dass die Streitkräfte trotz der „operativen Herausforderung“ durch die Präsenz der Hisbollah in der Nähe der Unifil-Stellungen „weiterhin Maßnahmen ergreifen werden, um Schaden von den Unifil-Truppen und Friedenstruppen im Südlibanon abzuwenden“, erklärte das israelische Verteidigungsministerium am Sonntag nach Gesprächen zwischen Gallant und dessen US-Amtskollegen Lloyd Austin.

Die UN-Friedensmission hatte der israelischen Armee vorgeworfen, ihre Stellungen in der südlibanesischen Stadt Nakura, wo sich das Unifil-Hauptquartier befindet, in den vergangenen Tagen „vorsätzlich“ beschossen zu haben. Die Vorfälle wurden international scharf verurteilt. 40 Länder sagten der UN-Friedenstruppe im Anschluss ihre „uneingeschränkte“ Unterstützung zu.

Am Samstag hatte die Unifil die Verletzung eines fünften UN-Soldaten durch Beschuss „unbekannter Herkunft“ bekanntgegeben. Der Blauhelmsoldat sei am Freitagabend in Nakura „von Schüssen getroffen“ worden, „weil in der Nähe militärische Aktivitäten stattfanden“, erklärte die Unifil. Die Herkunft des Beschusses sei „noch nicht bekannt“. Der Zustand des verletzten Blauhelmsoldaten sei aber „stabil“.

Es war das dritte Mal binnen zwei Tagen, dass ein Unifil-Soldat infolge der Kampfhandlungen verletzt wurde. Erst am Freitag hatte ein ähnlicher Zwischenfall scharfe internationale Kritik am israelischen Vorgehen im Kampf gegen die Hisbollah ausgelöst. Die israelische Armee kündigte „eine gründliche Untersuchung auf höchster Kommandoebene“ an.

10. 27 Uhr: Libanesisches Rotes Kreuz: Rettungskräfte bei Angriff nahe der Grenze verletzt

Im Süden des Libanon sind nach Angaben des örtlichen Roten Kreuzes Rettungskräfte bei einem Angriff verletzt worden. Sanitäter des libanesischen Roten Kreuzes seien in Abstimmung mit der UN-Friedenstruppe Unifil zu einem von einem Luftangriff getroffenen Haus in der Ortschaft Sirbin entsandt worden, hieß es am Sonntag in einer Erklärung. "Während das Team nach Verletzten suchte, wurde das Haus ein zweites Mal getroffen, was zu Gehirnerschütterungen bei den Freiwilligen und zu Schäden an den beiden Krankenwagen führte."

In den vergangenen Tagen waren auch mehrere Unifil-Soldaten bei Kampfhandlungen verletzt worden, was international auf scharfe Kritik am israelischen Vorgehen im Kampf gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon ausgelöst hatte. Die israelische Armee kündigte "eine gründliche Untersuchung auf höchster Kommandoebene" an. 

Die Hisbollah meldete am Sonntag ihrerseits Raketenbeschuss gegen israelische Soldaten im Südlibanon. Eine "Ansammlung feindlicher israelischer Streitkräfte" sei im Dorf Marun al-Ras nahe der israelischen Grenze beschossen worden. Das israelische Militär hatte kürzlich mit einer Bodenoffensive im Libanon begonnen.

9.20 Uhr: Israel meldet Abwehr mehrerer Geschosse aus dem Libanon

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben fünf aus dem Libanon abgefeuerte Geschosse abgefangen. Gegen 09.00 Uhr (08.00 Uhr MESZ) seien in mehreren Gegenden Nordisraels Alarmsirenen ertönt, teilte die Armee am Sonntag mit. Betroffen gewesen seien mehrere Regionen im Gebiet Galiläa sowie die Küstenstadt Haifa und der Gebirgszug Karmel. 

Die Geschosse seien erfolgreich abgefangen worden, erklärte die Armee. Am Samstag, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, hatte die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon nach Angaben der israelischen Armee rund 320 Geschosse auf Israel abgefeuert.

Libanesische Staatsmedien berichteten unterdessen, dass bei einem israelischen Luftangriff am Sonntag eine Moschee im Süden des Libanon getroffen worden sei. In der Nacht sei die "alte Moschee im Zentrum des Dorfs Kfar Tibnit völlig zerstört" worden, berichtete die Nationale Nachrichtenagentur NNA. Bürgermeister Fuad Jassin teilte der Nachrichtenagentur AFP mit, die Moschee sei mindestens 100 Jahre alt gewesen. Kfar Tibnit liegt etwa acht Kilometer von der Grenze zu Israel entfernt. 

Die Hisbollah meldete am Sonntag zwei Zusammenstöße mit israelischen Soldaten entlang der Grenze. Die pro-iranische Miliz setzte demnach in der Nähe des libanesischen Dorfes Ramia Sprengsätze gegen die israelische Soldaten ein, "als diese versuchten einzudringen". Die Kämpfe hätten etwa eine Stunde gedauert. Die Miliz teilte zudem mit, sie habe israelische Soldaten auf beiden Seiten der Grenze angegriffen.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 12. Oktober: 

20.22 Uhr: Israel ruft weitere „militärische Sperrgebiete“ an Grenze zum Libanon aus

Im Kampf gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon hat die israelische Armee fünf weitere Gebiete im Norden Israels an der Grenze zum Libanon zum militärischen Sperrgebiet erklärt. Nach einer „Lagebeurteilung“ seien die Gebiete Sarit, Schomera, Schtula, Netua und Even Menachem im Norden Israels zum militärischen Sperrgebiet worden, erklärte die Armee am Samstagabend und fügte hinzu: „Das Betreten dieses Gebiets ist verboten.“

18.31 Uhr: Israelische Armee: Hisbollah feuert über Jom Kippur mehr als 300 Geschosse auf Israel

Die Hisbollah hat im Verlauf des höchsten jüdischen Feiertags Jom Kippur nach israelischen Angaben mehr als 300 Geschosse auf israelisches Staatsgebiet abgefeuert. „Während des Jom-Kippur-Wochenendes sind etwa 320 von der Terrororganisation Hisbollah abgefeuerte Geschosse vom Libanon nach Israel gelangt“, erklärte die israelische Armee am Samstag. Der Versöhnungstag, der traditionell mit Beten und Fasten begangen wird, und an dem überall in Israel das öffentliche Leben ruht, hatte am Freitagabend begonnen und endete am Samstag mit Einbruch der Dunkelheit.

17.42 Uhr: Libanon: Mindestens neun Tote bei israelischen Angriffen auf zwei Dörfer

Bei israelischen Luftangriffen auf zwei Dörfer im Libanon sind nach libanesischen Angaben am Samstag mindestens neun Menschen getötet worden. Das Gesundheitsministerium in Beirut erklärte, bei einem Angriff auf das mehrheitlich von Schiiten bewohnte Dorf Maaysra in einer christlich dominierten Bergregion nördlich der Hauptstadt habe es fünf Tote und 14 Verletzte gegeben. Bei einem weiteren Angriff auf das mehrheitlich von Sunniten bewohnte Dorf Bardscha südlich der Hauptstadt seien vier Menschen getötet und 14 weitere verletzt worden.

14.57 Uhr: US-Armee fliegt Luftangriffe auf IS-Stellungen in Syrien

Inmitten der andauernden Kämpfe zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah im Libanon haben US-Streitkräfte im benachbarten Syrien Luftangriffe gegen mehrere Stellungen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) geflogen. Die US-Streitkräfte hätten „am frühen Morgen des 11. Oktober eine Reihe von Luftangriffen gegen mehrere bekannte ISIS-Lager in Syrien“ ausgeführt, erklärte das für den Nahen Osten zuständige US-Zentralkommando Centcom am Samstag im Onlinedienst X unter Verwendung eines Akronyms für den IS.

Die Angriffe würden den IS „daran hindern, Angriffe gegen die Vereinigten Staaten, ihre Verbündeten und Partner sowie gegen die Zivilbevölkerung in der gesamten Region und darüber hinaus zu planen, zu organisieren und auszuführen“, hieß es in der Erklärung weiter. Die Schadensbeurteilung sei im Gange und deute „nicht auf zivile Opfer“ hin.

12.42 Uhr: Chefin von Amnesty Deutschland kritisiert Nahost-Politik der Bundesregierung

Die Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, Julia Duchrow, hat die Nahost-Politik der Bundesregierung scharf kritisiert. "Die Bundesregierung hat diesen ganzen Konflikt hindurch eine einseitige Parteinahme zugunsten Israels vorgenommen", sagte Duchrow am Samstag im Deutschlandfunk. "Das schadet den Menschenrechten und dem Völkerrecht."
 
Amnesty beobachte, "dass das humanitäre Völkerrecht, an das Israel gebunden ist, nicht eingehalten wird", sagte Duchrow. "Wir haben das Vorgehen der Hamas als Kriegsverbrechen benannt." Dies entbinde aber Israel nicht von seinen völkerrechtlichen Verpflichtungen.
 
Die Amnesty-Funktionärin kritisierte zudem die Argumentation mit der sogenannten Staaträson, zu der die Bundesregierung die Sicherheit Israels zählt. "Die Staatsräson, so wie sie jetzt von der Bundesregierung immer wieder nach vorne gestellt wird, stellt sich über das Recht, über das Völkerrecht, zu dem sich die Bundesregierung verpflichtet hat", sagte Duchrow. Damit untergrabe die Staatsräson das Recht letztlich.

12.19 Uhr: Israelische Armee warnt Bewohner des Südlibanon vor Rückkehr in ihre Häuser

Die israelische Armee hat die Einwohner des Südlibanon angesichts der anhaltenden Kämpfe mit der Hisbollah-Miliz davor gewarnt, in ihre Häuser zurückzukehren. Israelische Truppen zielten weiterhin auf "Hisbollah-Stellungen in oder in der Nähe" ihrer Dörfer, erklärte Armeesprecher Avichay Adraee am Samstag im Onlinedienst X. "Kehren Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit nicht in Ihre Häuser zurück, bevor es neue Anweisungen gibt", hieß es weiter. Wer in den Süden gehe, riskiere sein Leben, warnte Adraee. 
 
In einem weiteren Beitrag bei X wiederholte Adraee einen früheren Aufruf an medizinisches Personal im Südlibanon, keine Krankenwagen zu benutzen, da diese angeblich von Hisbollah-Kämpfern benutzt werden. "Wir fordern die medizinischen Teams auf, den Kontakt mit Hisbollah-Mitgliedern zu vermeiden und nicht mit ihnen zusammenzuarbeiten", erklärte der Armeesprecher. Die israelische Armee ergreife "die notwendigen Maßnahmen gegen jedes Fahrzeug, das bewaffnete Personen transportiert, unabhängig von seiner Art", warnte er.

8.16 Uhr: Hisbollah feuert mehrere Raketen auf israelischen Stützpunkt nahe Haifa ab

Die Hisbollah-Miliz im Libanon hat nach eigenen Angaben mehrere Raketen auf einen israelischen Militärstützpunkt nahe der Küstenstadt Haifa abgefeuert. Hisbollah-Kämpfer hätten „südlich von Haifa die dortige Sprengstofffabrik ins Visier genommen“, erklärte die vom Iran unterstützte Miliz am Samstag. In Israel wird seit Freitagabend der höchste jüdische Feiertag Jom Kippur, auch bekannt als Versöhnungsfest, begangen.
 
Die Hisbollah hatte zuvor die Bewohner Nordisraels aufgerufen, sich von Armeeeinrichtungen in Wohngebieten fernzuhalten. An mehreren Orten im Norden Israels ertönten am frühen Samstagmorgen Alarmsirenen.

7.09 Uhr: Verletzte UN-Blauhelmsoldaten im Libanon - Scharfe Kritik an israelischen Angriffen

Ein erneuter Zwischenfall mit verletzten Blauhelmsoldaten im Libanon hat scharfe internationale Kritik am israelischen Vorgehen im Kampf gegen die Hisbollah-Miliz ausgelöst. Westliche Länder und UN-Generalsekretär António Guterres verurteilten die Vorfälle, während die israelische Armee am Freitag eine „gründliche Untersuchung“ ankündigte. Derweil rief die pro-iranische Hisbollah-Miliz die Bewohner des Nordens von Israel auf, sich von Armeeeinrichtungen in Wohngebieten fernzuhalten. Am frühen Samstag ertönten an mehreren Orten in Nordisrael die Alarmsirenen.
 
Nach Angaben der UN-Friedenstruppe Unifil waren am Freitag zwei ihrer Soldaten bei zwei Explosionen nahe eines Wachturms verletzt worden. Die israelische Armee teilte mit, dass sie nahe eines Unifil-Stützpunkts im Südlibanon auf eine „unmittelbare Bedrohung“ reagiert habe. Dabei seien unabsichtlich zwei Unifil-Soldaten verletzt worden.
 
Bereits am Vortag waren zwei Unifil-Soldaten infolge eines Beschusses verletzt worden, wofür die UN-Truppe die israelische Armee verantwortlich machte. Die israelische Armee zeigte sich „zutiefst besorgt über Vorfälle dieser Art“. Sie führe „eine gründliche Untersuchung auf höchster Kommandoebene aus, um die Einzelheiten des Geschehens zu ermitteln“, erklärte sie.

00.26 Uhr: Zivilschutz im Gazastreifen meldet 30 Tote bei mehreren israelischen Angriffen in Dschabalia

Bei israelischen Angriffen im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben der Zivilschutzbehörde in dem Palästinensergebiet im Laufe des Freitags insgesamt mindestens 30 Menschen getötet worden. Überdies seien bei den Angriffen auf die Stadt Dschabalia und das gleichnamige Flüchtlingslager mindestens 110 weitere Menschen verletzt worden.
 
Der Sprecher der Behörde, Mahmud Bassal, erklärte, dass sich ein Angriff am Abend in der Stadt Dschabalia ereignet habe, bei dem zwölf Menschen getötet worden seien. 14 Menschen würden noch vermisst und seien vermutlich unter den Trümmern eingeschlossen.
 
Davor hatte der Direktor der Zivilschutzbehörde im nördlichen Gazastreifen, Ahmed al-Kahlut, 18 Tote bei mehreren Attacken gemeldet. Darunter waren demnach Angriffe auf „acht Schulen“ im Flüchtlingslager, die als Unterkünfte für Vertriebene dienen würden. Das israelische Militär antwortete zunächst nicht auf Anfragen der Nachrichtenagentur AFP zu den gemeldeten Angriffen auf Schulen im Flüchtlingslager Dschabalia.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 11. Oktober: 

22.37 Uhr: Gebäudeschäden nach Drohnenangriff bei Tel Aviv

Nach dem Angriff zweier Drohnen aus dem Libanon auf den Großraum Tel Aviv ist im Seebad Herzlia ein Gebäude beschädigt worden. Menschen seien nicht verletzt oder getötet worden, teilte das Militär mit. Die israelische Luftabwehr habe zwei feindliche Drohnen auf ihrem Weg nach Israel geortet. Eine von ihnen sei abgefangen worden. 

Das Militär ging nicht darauf ein, ob der Gebäudeschaden durch die nicht abgefangene Drohne oder durch herabgefallene Trümmer von Interzeptoren entstanden ist. Interzeptoren sind die Raketen der Luftabwehrsysteme, die die feindlichen Geschosse in der Luft abschießen sollen. 

22.26 Uhr: Sirenenalarm im Norden von Tel Aviv wegen zwei Drohnen aus dem Libanon

Wegen zwei aus dem Libanon abgefeuerter Drohnen ist im Norden der israelische Metropole Tel Aviv Sirenenalarm ausgelöst worden. Die israelische Armee teilte am Freitagabend zunächst mit: „Die Sirenen wurden nach einem Eindringen eines feindlichen Luftfahrzeugs in verschiedenen Gebieten im Zentrum von Israel aktiviert.“ Etwa 20 Minuten nach dem Alarm meldete die israelische Armee das Ende des Vorfalls.

Später hieß es, zwei Drohnen seien aus dem Libanon über die israelische Grenze geflogen. Die Armee habe eine der beiden Drohnen abfangen können. Nach ihren Angaben wurde ein Gebäude in Herzlija beschädigt, verletzt wurde demnach jedoch niemand. Die israelische Polizei erklärte, ihr sei vielfach das Herabstürzen von Trümmerteilen in der Region Herzlija gemeldet worden.

Der Vorfall traf das Land an seinem höchsten Feiertag. Seit Sonnenuntergang wird in Israel Jom Kippur, auch bekannt als Versöhnungsfest, begangen.

19.34 Uhr: Libanesische Regierung: 60 Tote bei Angriffen Israels

Bei israelischen Luftangriffen im Libanon sind nach Angaben Gesundheitsministeriums in Beirut in den vergangenen 24 Stunden 60 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 168 Menschen seien verletzt worden, hieß es in der Mitteilung weiter. Unklar blieb, bei wie vielen davon es sich um Mitglieder der mit Iran verbündeten Schiitenmiliz Hisbollah handelte und wie viele Zivilisten darunter waren. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Die Zahl der Luftschläge in den vergangenen 24 Stunden belief sich demnach auf 57. Sie sollen vor allem Zielen im Süden des Landes, in den südlichen Vororten der Hauptstadt Beiruts und der Bekaa-Ebene im Osten des Landes gegolten haben.

17.52 Uhr: Libanesische Armee meldet zwei Tote bei Angriff

Zwei libanesische Soldaten sind nach Angaben der Streitkräfte im Libanon durch einen israelischen Angriff getötet worden. Drei weitere seien verletzt worden, hieß es in einer Mitteilung des libanesischen Militärs auf X. Ziel des mutmaßlichen Angriffs soll demnach ein Zentrum der Armee in der Ortschaft Kafra im Süden des Libanon gewesen sein. Von den israelischen Streitkräften gab es zunächst keine Bestätigung für den Vorfall.

Der geschäftsführende Regierungschef des Libanon, Nadschib Mikati, verurteilte den mutmaßlich israelischen Angriff aufs Schärfste und sprach von einem „Verbrechen gegen den Libanon“, gegen das sich die Weltgemeinschaft positionieren müsse. 

15.33 Uhr: Erneut zwei Blauhelmsoldaten im Libanon verletzt

Im Libanon sind nach UN-Angaben erneut zwei Blauhelmsoldaten verwundet worden. Die Soldaten der Beobachtermission Unifil seien verletzt worden, als es in der Nähe eines Beobachtungspostens am Morgen am Hauptquartier in Nakura zu zwei Explosionen gekommen sei, teilte Unifil mit.

Die israelische Armee bestätigte den Vorfall und brachte ihr tiefstes Bedauern zum Ausdruck. Die Angelegenheit werde auf der höchsten Kommandoebene gründlich untersucht, teilten die Streitkräfte mit. Zugleich betonten sie, dass die Hisbollah in unmittelbarer Nähe von Blauhelm-Stellungen operiere und diese damit in erhebliche Gefahr bringe.

14.32 Uhr: Putin und iranischer Präsident Peseschkian heben „ähnliche“ Positionen hervor

Russlands Präsident Wladimir Putin und sein iranischer Kollege Massud Peseschkian haben ihre „ähnlichen“ Positionen bei internationalen Angelegenheiten hervorgehoben. „Die Beziehungen zum Iran sindm sehr wichtig für uns, sie entwickeln sich sehr erfolgreich“, sagte Putin am Freitag bei einem Treffen mit Peseschkian in Turkmenistan. „Wir arbeiten aktiv auf internationaler Ebene zusammen und unsere Ansichten über Ereignisse in der Welt liegen oft sehr nah beieinander.“

Der russischen Übersetzung zufolge sagte Peseschkian, die Positionen beider Länder „auf der internationalen Bühne sind ähnlich“. Die Lage im Nahen Osten bezeichnete Peseschkian als „schwierig“. „Die USA und Europa wollen nicht, dass sich die Situation beruhigt“, sagte er demnach. In einem von einem Reporter des russischen Staatsfernsehens veröffentlichten und auf Russisch übersetzten Video warf Peseschkian Israel vor, Zivilisten zu bombardieren und von westlichen Mächten unterstützt zu werden.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 10. Oktober: 

19.47 Uhr: 22 Tote, über 100 Verletzte nach Israels Angriffen auf Zentrum Beiruts

Bei israelischen Angriffen im Zentrum der Hauptstadt Beirut sind nach Behördenangaben mindestens 22 Menschen getötet worden. Mindestens 117 weitere Menschen wurden verletzt, wie das libanesische Gesundheitsministerium mitteilte.

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von zwei Angriffen. Getroffen wurden demnach die dicht besiedelten Wohngebiete Nueira und Basta im Zentrum der Stadt. Zuvor hieß es, dass auch das angrenzende Viertel Ras Al-Nabaa getroffen worden sei. Krankenwagen seien herbeigeeilt. NNA berichtete, dass mindestens zwei Gebäude zerstört worden seien.

17.46 Uhr: Amnesty: Israels Evakuierungsaufrufe im Libanon unzureichend

Israels Evakuierungsaufforderungen im Libanon sind nach Ansicht von Menschenrechtlern unzureichend und zum Teil irreführend. Oft würden die Warnungen mitten in der Nacht - wenn viele Menschen schliefen und gerade nicht die Nachrichten verfolgten - über Online-Medien verbreitet, erklärte Amnesty International. Sie enthielten zudem irreführende Karten, sagte Generalsekretärin Agnès Callamard. Analysen zeigten, dass den Menschen in einem Fall weniger als 30 Minuten zur Flucht eingeräumt wurde.

Die Fluchtaufrufe entbänden Israel bei seinen Einsätzen gegen die proiranische Hisbollah-Miliz nicht von der Pflicht des internationalen Rechts, keine Zivilisten anzugreifen. „Unabhängig von der Wirksamkeit der Warnungen bedeuten sie nicht, dass Israel die verbliebenen Zivilisten als Angriffsziele behandeln kann“, so Callamard. Menschen, die sich dafür entscheiden, in ihren Häusern zu bleiben oder diese nicht verlassen können, ständen weiterhin unter dem Schutz des humanitären Völkerrechts.

16.51 Uhr: UN-Ermittler: Israel zerstört Gesundheitssystem im Gaza-Streifen

Eine Untersuchungskommission der UN hat schwere Vorwürfe gegen Israel erhoben. Israel habe eine mutwillige Strategie zur Zerstörung des Gesundheitssystems im Gaza-Streifen umgesetzt, erklärte die Untersuchungskommission für die besetzten palästinensischen Gebiete am Donnerstag in Genf.

Die unerbittlichen und vorsätzlichen Attacken auf medizinisches Personal und Einrichtungen seien als Kriegsverbrechen zu werten. Zudem sei Israel für Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantwortlich.

14.42 Uhr: UN-Mission im Libanon wirft Israels Armee Angriff auf Hauptquartier vor - Zwei Verletzte

Die UN-Friedenstruppe im Libanon (Unifil) hat Israel einen Angriff auf ihr Hauptquartier im Süden des Landes vorgeworfen. Ein Panzer der israelischen Armee habe am Donnerstag einen Beobachtungsturm im Unifil-Hauptquartier in Nakura getroffen, so dass zwei Blauhelmsoldaten herabgestürzt seien und sich verletzt hätten, erklärte die Unifil. Zuletzt hatten die gegenseitigen Angriffe der israelischen Armee und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel deutlich zugenommen.

14.13 Uhr: 28 Tote bei israelischem Angriff auf Schulgebäude im Gazastreifen

Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Schulgebäude im Gazastreifen sind nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmondes 28 Menschen getötet worden. 54 weitere Menschen seien verletzt worden, erklärte der Palästinensische Rote Halbmond am Donnerstag. Die israelische Armee habe bei dem Angriff eine Schule in Deir al-Bala im Zentrum des Gazastreifens ins Visier genommen. Das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium gab die gleiche Zahl an Todesopfern an.

Die israelische Armee erklärte, der Angriff habe sich gegen palästinensische Kämpfer gerichtet, die von einem Kommando- und Kontrollzentrum aus operiert hätten, das sich „auf dem Gelände befand, das zuvor als Schule diente“.

13.55 Uhr: Libanon: Diplomatischer Austausch zu Waffenruhe mit Israel

Die geschäftsführende Regierung im Libanon bemüht sich durch diplomatischen Kontakt mit den USA und Frankreich weiter um eine Waffenruhe im Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz. Der Austausch dazu wurde verstärkt, wie Ministerpräsident Nadschib Mikati mitteilte, der nur geschäftsführend im Amt ist. Ziel sei, vor einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats den Druck zu erhöhen, um die israelischen Angriffe zu stoppen und auf eine befristete Waffenruhe hinzuwirken. Die reguläre libanesische Armee verhält sich in dem Konflikt neutral.

Nach der massiven Ausweitung der israelischen Angriffe auf die Hisbollah-Miliz im Libanon vor etwa zwei Wochen hatten die USA und Frankreich eine 21 Tage lange Waffenruhe angeregt. Der Forderung schlossen sich mehrere Staaten und die EU an. Die USA sind inzwischen von ihrer Forderung abgerückt und unterstützen die israelischen Angriffe im Nachbarland. Deren Ziel sei, die Fähigkeiten der Hisbollah zu schwächen und damit letztlich eine diplomatische Lösung zu erreichen, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums.

13.36 Uhr: Bericht - Israelische Truppen schießen auf UN-Soldaten

Truppen des israelischen Militärs haben im Libanon laut staatlichen Medienberichten einen Posten der UN-Beobachtermission Unifil beschossen. Der Angriff habe sich nahe Nakura im südlichen Grenzgebiet ereignet, berichtete die libanesische Staatsagentur NNA. Nähere Details oder Angaben zu möglichen Opfern gab es nicht. Von der UN-Mission selbst oder von der israelischen Armee gab es zunächst keine Bestätigung.

Nakura ist der erste größere Ort nahe der Demarkationslinie zwischen Israel und dem Libanon. Die Unifil-Mission hat hier auch ihr Hauptquartier.

Israels Armee hatte vor eine Woche eine Bodenoffensive im Libanon begonnen und kämpft dort nach eigenen Angaben gegen die Hisbollah. Zugleich steigt die Gefahr möglicher Zusammenstöße mit der libanesischen Armee sowie mit den UN-Soldaten. Die UN-Mission überwacht das Grenzgebiet seit Jahrzehnten.

Schon vor einigen Tagen hatte sich die UN-Mission „zutiefst besorgt“ gezeigt über Aktivitäten des israelischen Militärs „in unmittelbarer Nähe“ zu einem ihrer Posten. Sie bezog sich dabei auf einen Angriff nahe Marun ar-Ras, das im Grenzgebiet weiter östlich von Ras al-Nakura liegt.

12.42 Uhr: Hisbollah-Miliz im Libanon zerstört nach eigenen Angaben israelischen Panzer

Die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon hat nach eigenen Angaben einen israelischen Panzer zerstört. Der Panzer der israelischen Armee sei beim Vorrücken auf die Ortschaft Ras Nakura an der Grenze zu Israel zerstört worden, erklärte die Hisbollah am Donnerstag. Durch den Beschuss habe es Opfer in den Reihen der israelischen Armee gegeben.

12.20 Uhr: Palästinenser - Mindestens 22 Tote bei israelischem Angriff in Gaza

Bei einem israelischen Angriff in der Stadt Deir al-Balah im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge mindestens 22 Menschen getötet worden. Es seien zudem Dutzende Menschen verletzt worden, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Die Menschen befanden sich demnach in einem ehemaligen Schulgebäude, das in der Stadt im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.  

Israels Militär teilte später mit, die Luftwaffe habe eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas in der Gegend von Deir al-Balah angegriffen. Diese habe sich in dem Gebäude der ehemaligen Schule befunden. Auch diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Aus dem Gebäude heraus seien Anschläge gegen die israelischen Streitkräfte und den Staat Israel geplant und ausgeführt worden. Laut Armee wurden vor dem Angriff Maßnahmen ergriffen, um das Risiko für Zivilisten zu verringern. Auch dies ließ sich nicht unabhängig prüfen.

11.50 Uhr: Schüsse auf israelisches Unternehmen in Schweden

In Schweden ist auf das Gebäude eines israelischen Unternehmens geschossen worden. Es sei am Vormittag ein Notruf eingegangen, dass es Schüsse im Göteborger Stadtteil Kallebäck gegeben habe, teilte die Polizei mit. Eine junge Person sei festgenommen worden, es werde wegen Mordversuchs sowie schwerer Waffendelikte ermittelt. Verletzt wurde niemand. 

Später ergänzte die Polizei, dass innerhalb der Absperrung auch ein mutmaßlich gefährlicher Gegenstand gefunden worden sei. Das Bombeneinsatzkommando kümmere sich darum.

Der schwedische Rundfunksender SVT und die Zeitung „Aftonbladet“ berichteten, dass die Schüsse bei einem Tochterunternehmen eines israelischen Verteidigungskonzerns gefallen seien. Nach SVT-Informationen soll der Täter unter 15 Jahre alt sein, das „Aftonbladet“ sprach von einem 13-jährigen Jungen. Das Unternehmen wollte den Vorfall demnach zunächst nicht kommentieren.

9.50 Uhr: Israels Armee greift in der Nacht Ziele im Libanon an

Israels Armee hat in der vergangenen Nacht nach eigenen Angaben wieder Ziele in den Vororten südlich von Beirut angegriffen. Bei den Luftangriffen seien Waffenlager in den als Hochburg der Schiitenmiliz Hisbollah geltenden Vororten getroffen worden, teilte das Militär mit. Im Süden des Libanons habe die Armee „terroristische Infrastruktur“ zerstört. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von einem schweren Angriff im Vorort Haret Hreik. Der Hisbollah-nahe Fernsehsender Al-Majadin berichtete von einem Luftangriff auf ein Wohnhaus. Israels Militär habe Anwohner dort zuvor aufgefordert, wegen bevorstehender Angriffe die Gegend umgehend zu verlassen. In der Nacht kam es Augenzeugen zufolge zu mindestens sechs Angriffen in den südlichen Vororten der Hauptstadt. 

Auch im Süden des Landes gingen die Angriffe weiter. Israels Militär erklärte, dort zwei Kommandeure der proiranischen Hisbollah getötet zu haben. Sie sollen nach Armee-Angaben für den Abschuss von zahlreichen Raketen und Geschossen auf den Norden Israels, insbesondere auf die direkt an den Libanon grenzende Stadt Kiriat Schmona, verantwortlich gewesen sein. Auch diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, den 9. Oktober: 

22.00 Uhr: Neue Angriffe in Beirut - Hisbollah feuert Raketen auf Israel

Israelisches Militär hat libanesischen Berichten zufolge wieder Ziele in den Vororten südlich von Beirut angegriffen. Die Armee bestätigte die Berichte auf Anfrage zunächst nicht. Sie berichtete aber von 220 Geschossen, die seit dem Morgen aus dem Libanon auf Israel abgefeuert worden seien.

Libanons staatliche Nachrichtenagentur NNA meldete mindestens sechs Angriffe in den Vororten südlich der Hauptstadt. Diese gelten als Hochburg der Hisbollah. Berichte über Tote oder Verletzte gab es zunächst nicht.

21.32 Uhr: Israels Verteidigungsminister: Angriff im Iran wird „tödlich, präzise und überraschend“ sein

Israels Verteidigungsminister Joav Gallant hat nach dem Angriff des Iran auf Israel mit einer „präzisen und überraschenden“ Reaktion seines Landes gedroht. „Unser Angriff im Iran wird tödlich, präzise und überraschend sein“, erklärte Gallant am Mittwoch in einer in den Onlinenetzwerken veröffentlichten Erklärung. Wer versuche, dem Staat Israel zu schaden, werde „einen Preis zahlen“, fügte Gallant hinzu.

20.45 Uhr: Israels Verteidigungsminister: „tödlicher“ Angriff im Iran

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat dem Iran mit einem „tödlichen“ Gegenschlag gedroht. „Wer versucht, dem Staat Israel zu schaden, wird einen Preis zahlen“, teilte Galant auf der Plattform X mit. „Unser Angriff im Iran wird tödlich, präzise und überraschend sein.“ Galant sagte dies eigenen Angaben nach im Gespräch mit Soldaten beim Besuch ihrer Einheit.

Der Iran hatte in der vergangenen Woche Israel mit rund 180 Raketen direkt angegriffen. Außerdem unterstützt die Regierung in Teheran die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon und die Huthi-Miliz im Jemen, die ihrerseits immer wieder Israel angreifen.

19.49 Uhr: Israels Armeechef: Haben Hisbollah erheblichen Schaden zugefügt

Israel hat Generalstabschef Herzi Halevi zufolge der Hisbollah im Libanon schweren Schaden zugefügt. „Die Hisbollah erlebt Führungs- und Kontrollschwierigkeiten, was zu Verwirrung auf der Entscheidungsebene und zu Herausforderungen bei ihren operativen Fähigkeiten führt“, sagte Halevi bei einer Lagebeurteilung Armeeangaben zufolge. „Die Hisbollah bemüht sich, den erheblichen Schaden zu vertuschen, den wir der Terrororganisation in den vergangenen Wochen zugefügt haben.“

18.55Uhr: Palästinenser: Dutzende Tote nach Angriffen in Dschabalia

Bei israelischen Angriffen auf den Ort Dschabalia im Norden des Gazastreifens sind palästinensischen Angaben zufolge Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 47 Palästinenser wurden seit dem Morgen getötet, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Darunter soll demnach auch ein palästinensischer Journalist sein. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee äußerte sich bislang nicht zu den Berichten.

Laut dem von der Hamas kontrollierten palästinensischen Zivilschutz können Helfer derzeit nicht alle Opfer erreichen.

18.40 Uhr: Israelische Kräfte töten Palästinenser in Nablus

Eine verdeckt operierende israelische Spezialeinheit soll palästinensischen Berichten zufolge im Westjordanland vier Männer getötet haben. Demnach hätten die israelischen Einsatzkräfte das Feuer auf das Auto der Palästinenser in der Stadt Nablus eröffnet. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, die Berichte zu prüfen.

Das Gesundheitsministerium in Ramallah meldete vier Tote, die in ein Krankenhaus in Nablus gebracht worden seien. Weitere Details zum Umstand ihres Todes nannte die Behörde zunächst nicht. Die Identität der Getöteten war zunächst unklar.

Aufnahmen, die in sozialen Medien verbreitet wurden, sollen den Angriff auf die Palästinenser im Auto zeigen. Zu sehen sind bewaffnete Personen, die auf den Wagen schießen. Auf einem weiteren Video sind vier regungslose und blutüberströmte Männer in dem Fahrzeug zu sehen. 

16.08 Uhr: Mehrere Tote nach israelischem Angriff im Libanon

Bei einem israelischen Angriff im Libanon sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens vier Menschen getötet worden. Der Angriff zielte demnach auf den Ort Wardanije, etwa 40 Kilometer südlich der Hauptstadt Beirut. Nach Behördenangaben wurden außerdem mindestens zehn Personen verletzt. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass der Angriff ein Gebäude getroffen habe, das Vertriebene beherbergt haben soll.

14.55 Uhr: Zwei Menschen durch Raketenbeschuss im Norden Israels getötet

Im Norden Israels sind am Mittwoch zwei Menschen durch Raketenbeschuss aus dem Libanon getötet worden. Ein Mann und eine Frau seien in der Stadt Kirjat Schmona bewusstlos aufgefunden worden, teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mit. Noch während der Behandlung seien die beiden etwa 40-Jährigen ihren schweren Verletzungen erlegen.
 
Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen infolge des Hamas-Großangriffs auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres haben auch die Kämpfe zwischen der libanesischen Hisbollah-Miliz und der israelischen Armee massiv zugenommen. Die mit der Hamas verbündete pro-iranische Hisbollah beschießt Israels Norden nahezu täglich vom Libanon aus. Die meisten Raketen werden aber abgefangen

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, den 8. Oktober:

21.50 Uhr: Syrisches Verteidigungsministerium: Mindestens sieben Tote nach israelischem Luftangriff in Damaskus

Bei einem israelischen Luftangriff in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind nach Angaben des syrischen Verteidigungsministeriums mindestens sieben Menschen getötet worden - Aktivisten sprachen von neun Todesopfern. „Der israelische Feind startete einen Luftangriff auf ein Wohn- und Geschäftshaus im dicht besiedelten Stadtteil Masseh und tötete sieben Zivilisten, darunter Frauen und Kinder“, hieß es in einer Erklärung des Verteidigungsministeriums am Dienstag. Den Angaben zufolge dauerten die Rettungsarbeiten an, die Zahl der Todesopfer könnte noch steigen.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, das Ziel des Angriffs sei ein Gebäude gewesen, das von ranghohen Vertretern der iranischen Revolutionsgarden und der libanesischen Hisbollah-Miliz genutzt worden sei. Die Aktivisten sprachen von mindestens neun Todesopfern und erklärten, auch ein vor dem Gebäude abgestelltes Auto sei getroffen worden.

19.33 Uhr: Netanjahu: Libanon könnte Zerstörung wie im Gazastreifen erleiden

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die Menschen im Libanon vor Zerstörung wie im Gazastreifen gewarnt. „Sie haben die Möglichkeit, den Libanon zu retten, bevor er in den Abgrund eines langen Krieges stürzt, der zu Zerstörung und Leid führen wird, wie wir es in Gaza sehen“, sagte Netanjahu am Dienstag in einer Videoansprache an die Menschen im Libanon.

„Ich sage Ihnen, dem libanesischen Volk: Befreien Sie Ihr Land von der Hisbollah, damit dieser Krieg enden kann“, fuhr Netanjahu fort. Seinen Worten zufolge haben die israelischen Streitkräfte schon „tausende Terroristen ausgeschaltet“, darunter Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sowie „Nasrallahs Nachfolger und den Nachfolger seines Nachfolgers“. Am Samstag war aus Hisbollah-Kreisen verlautet, dass der Kontakt zu dem ranghohen Kommandeur Haschem Safieddin, der als möglicher Nachfolger Nasrallahs gehandelt wurde, verloren gegangen sei.

19.28 Uhr: Kreise: Israel erobert Hisbollah-Posten in Grenznähe

Israelische Bodentruppen haben bei ihrem Vorstoß auf libanesisches Gebiet laut Sicherheitskreisen im Libanon einen Militärposten der Schiitenmiliz Hisbollah erobert. Auch die mit dem Iran verbündete Hisbollah bestätigte, dass eine israelische Flagge an dem Posten bei dem Ort Marun al-Ras gehisst wurde. Aus staatlichen Sicherheitskreisen im Libanon hieß es, israelische Militärfahrzeuge seien in der Nähe der dort ebenfalls stationierten Soldaten der UN-Beobachtermission Unifil gesichtet worden. Von den israelischen Streitkräften gab es zunächst keine Bestätigung.

19.16 Uhr: Katar richtet Luftbrücke für Hilfsgüter in den Libanon ein

Gut zwei Wochen nach Beginn der israelischen Luftangriffe im Libanon hat Katar eine Luftbrücke für medizinische Güter und Nahrungsmittel in das Land eingerichtet. „Heute haben wir die Luftbrücke mit mehreren Flugzeugen eröffnet, die Lebensmittel, Material für Unterkünfte und medizinische Güter transportieren“, erklärte die katarische Ministerin für internationale Zusammenarbeit, Lolwah al-Chater, am Dienstag bei einem Besuch in einem Krankenhaus in Beirut.

Doha arbeite „an mittel- und langfristigen Plänen zur Eindämmung der humanitären Krise“ im Libanon, fügte sie hinzu.

19.15 Uhr: Armee: Nach Israel führender Hisbollah-Tunnel entdeckt

Nach Darstellung der israelischen Armee hat die libanesische Hisbollah einen Tunnel bis in israelisches Gebiet gegraben. Die bereits vor einigen Monaten entdeckte unterirdische Route habe keinen Ausgang gehabt, teilte ein Sprecher des Militärs mit. „Es handelt sich um einen neuen Tunnel“, sagte er und bezog sich damit darauf, dass bereits vor mehreren Jahren derartige Tunnel gefunden worden waren. Der „neue“ Tunnel sei noch in Arbeit gewesen und nun zerstört worden. Laut dem Sprecher reichte er rund zehn Meter nach Israel hinein.

Armeeangaben zufolge führte die unterirdische Route von der Gegend des libanesischen Orts Marwahin bis nach Zarit im Nordwesten Israels. In dem Tunnel hätten sich auch Waffen und Sprengsätze befunden. 

18.08 Uhr: Hisbollah: In den Libanon eingedrungene israelische Soldaten zum Rückzug gezwungen

Die Hisbollah-Miliz hat eigenen Angaben zufolge in den Libanon eingedrungene israelische Soldaten zurückgedrängt. Hisbollah-Kämpfer hätten Soldaten, die nahe eines Postens der UN-Beobachtermission im Libanon (Unifil) in der Nähe des Grenzdorfs Labbouneh in den Libanon eingedrungen seien, am Dienstag beschossen und zum Rückzug hinter die Grenze gezwungen, erklärte die vom Iran unterstützte Miliz.

17.37 Uhr: Bundeswehr fliegt 89 weitere Deutsche aus dem Libanon aus

Die Bundeswehr hat erneut deutsche Staatsangehörige aus dem Libanon ausgeflogen. Der Flug mit 89 Menschen an Bord sei auf dem Weg nach Deutschland, schrieb das Bundesverteidigungsministerium am Dienstagnachmittag im Onlinedienst X. Dabei handele es sich um "besonders gefährdete Deutsche", teilte das Auswärtige Amt bei X mit. Der Luftwaffen-Airbus hatte demnach zuvor zwei Tonnen medizinische Hilfsgüter für die Zivilbevölkerung in die libanesische Hauptstadt Beirut gebracht.

Am Montag vergangener Woche hatte die Bundeswehr erstmals ein Flugzeug zur Evakuierung von Personal der deutschen Botschaft und besonders gefährdeten deutschen Staatsangehörigen im Libanon entsandt. Der Flug an diesem Dienstag ist nach Angaben der beiden Ministerien der vierte.

16.01 Uhr: Israel: Aussichtsreicher Nasrallah-Nachfolger vermutlich tot

Der aussichtsreichste Kandidat für die Nachfolge des getöteten Hisbollah-Generalsekretärs Hassan Nasrallah, Haschim Safi al-Din, ist nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers vermutlich ebenfalls tot. „Die Hisbollah ist eine kopflose Organisation – Nasrallah wurde ausgeschaltet und sein Nachfolger wurde wahrscheinlich ebenfalls ausgeschaltet“, sagte Joav Galant nach Angaben seines Büros. Der Minister erwähnte al-Din, den Chef des Hisbollah-Exekutivrats, dabei nicht namentlich. 

13.02 Uhr: Dutzende Hisbollah-Raketen auf Israel: Verletzte und Schäden in Haifa

Israel hat der Hisbollah schwere Schläge versetzt. Aber die mit dem Iran verbündete schiitische Miliz ist noch immer ein gefährlicher Gegner.

Beim Einschlag mindestens einer Rakete aus dem Libanon in Israels drittgrößter Stadt Haifa ist eine Frau leicht verletzt worden. Sie habe eine Splitterwunde an der Hand erlitten, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom auf der Plattform X mit. Die israelische Armee teilte mit, insgesamt seien 105 Raketen registriert worden, die auf Ziele in Galiläa und vor allem in Haifa gerichtet gewesen seien. Die meisten der Geschosse seien abgefangen worden, einige aber auch in Vororten eingeschlagen.

12.58 Uhr: Hisbollah stellt sich hinter Feuerpause-Verhandlungen libanesischer Spitzenpolitiker

Die Hisbollah-Miliz unterstützt nach eigenen Angaben die Verhandlungen libanesischer Spitzenpolitiker zu einer Waffenruhe im Konflikt mit Israel. Hisbollah-Vizechef Naim Kassem sagte am Dienstag in einer Fernsehansprache, seine Bewegung unterstütze die "politischen Anstrengungen" des libanesischen Parlamentspräsidenten Nabih Berri, die "in erster Linie auf eine Waffenruhe abzielen". 

Der libanesische Parlamentspräsident Berri führt die schiitische Amal-Bewegung an, die mit der Hisbollah verbündet ist. Sobald eine Feuerpause erreicht sei, könne sich "die Diplomatie mit allen anderen Fragen befassen", fügte Hisbollah-Vize Kassem in seiner Rede im der Miliz gehörenden Sender al-Manar an.  

12.52 Uhr: Rotes Kreuz fliegt weitere Hilfsgüter in den Libanon

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) fliegt angesichts der humanitären Notlage weitere Hilfsgüter in den Libanon. Eine Maschine mit 150 Rettungsrucksäcken für die Versorgung schwerer Verletzungen ist dafür auf dem Weg von Köln nach Beirut, wie das DRK mitteilte. Bereits vergangene Woche hat die Organisation nach eigenen Angaben sieben Tonnen medizinische Hilfsgüter in das Mittelmeerland gebracht. 

12.11 Uhr: Israel: Mindestens 20 palästinensische Kämpfer in Gaza getötet

Die israelische Armee hat im Norden des Gazastreifens nach eigener Darstellung mindestens 20 bewaffnete palästinensische Kämpfer getötet. Im Bereich von Dschabalia, wo die Truppen am Sonntag eine neue Bodenoffensive gestartet hatten, seien zudem Waffenlager ausgehoben worden. Die Luftwaffe habe die Bodentruppen unterstützt. Auch aus dem Zentrum und dem Süden des Küstenstreifens berichtete die Armee von weiteren Kämpfen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

12.01 Uhr: Biden trifft bei Berlin-Besuch Scholz, Macron und Starmer zu Gesprächen

US-Präsident Joe Biden plant am Samstag bei seinem Besuch in Berlin ein Vierertreffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer. Wie am Dienstag aus Regierungskreisen in Berlin verlautete, soll es bei den Gesprächen um den Nahostkonflikt und den Ukraine-Krieg gehen. 

Nach der Zusammenkunft in Berlin sollen Biden, Scholz, Macron und Starmer demnach zum US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein weiterreisen, um dort an Gesprächen der Ukraine-Kontaktgruppe teilzunehmen. An dem Treffen zur weiteren militärischen Unterstützung Kiews soll unter anderem auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnehmen.

11.45 Uhr: Hisbollah offen für Waffenruhe - Aber auch kampfbereit

Die libanesische Schiitenorganisation Hisbollah hat sich nach Worten ihres Vizechefs offen für eine Waffenruhe mit Israel gezeigt. In einer im Fernsehen übertragenen Rede sagte der stellvertretende Chef der Islamisten, Naim Kassim, er unterstütze eine entsprechende Initiative des Parlamentsvorsitzenden Nabih Berri. „Wenn der Feind seinen Krieg fortsetzt, wird das Feld entscheiden“, drohte Kassim zugleich. Man werde nicht um eine Lösung betteln. „Wir werden weitermachen, wir werden Opfer bringen“, sagte er.

Zuletzt hatte Israel der Hisbollah mit der Tötung ranghoher Mitglieder, unter ihnen auch Generalsekretär Hassan Nasrallah, schwere Schläge zugefügt. Zu einer möglichen Nachfolge sagte Kassim, dass nun nicht der richtige Zeitpunkt sei. Bei den Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe vertraue er dem Parlamentsvorsitzenden Berri, der als Verbündeter der Hisbollah gilt. 

10.02 Uhr: Armee: Israelischer Einsatz wird auf Südwesten des Libanon ausgeweitet

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben ihren Einsatz gegen die Hisbollah-Miliz auf den Südwesten des Libanon ausgeweitet. Die 146. Division der Armee habe bereits am Montag „gezielte“ Angriffe auf „Terrorziele“ und „Infrastruktur“ der Hisbollah im Südwesten des Libanon ausgeführt, erklärte die israelische Armee am Dienstag im Onlinedienst Telegram. Demnach sollen die Angriffe der israelischen Armee nun auch Stellungen der pro-iranischen Miliz an der libanesischen Mittelmeerküste treffen.

Die Armee rief zudem Zivilisten in der Küstenregion dazu auf, ihre Häuser zu verlassen. Bereits am Montag hatten die Streitkräfte angekündigt, ihren Einsatz auf am Meer gelegene Gebiete südlich des Flusses Al-Awali auszuweiten. Zudem erklärten sie auf israelischer Seite das Küstengebiet um die Kleinstadt Schlomi zum „militärischen Sperrgebiet“.

Die Hisbollah hatte einen Tag nach dem Hamas-Großangriff vom 7. Oktober 2023 mit Luftangriffen eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Infolge der Angriffe mussten auf beiden Seite der Grenze zahlreiche Menschen ihre Häuser verlassen, allein auf israelischer Seite sind davon zehntausende Menschen betroffen.

10 Uhr: Iran warnt Israel vor Angriff auf "Infrastruktur"

Der Iran hat Israel davor gewarnt, seine Infrastruktur anzugreifen. "Jeglicher Angriff auf die iranische Infrastruktur wird eine noch stärkere Antwort nach sich ziehen", zitierte das iranische Staatsfernsehen Außenminister Abbas Araghschi am Dienstag. Nach dem iranischen Angriff auf Israel in der vergangenen Woche wird ein israelischer Gegenangriff erwartet - möglicherweise auf iranische Atom- oder Erdölanlagen.

Am Freitag hatte US-Präsident Joe Biden Israel davon abgeraten, Erdölanlagen im Iran ins Visier zu nehmen. Rassul Sanairad von den iranischen Revolutionsgarden hatte einen Angriff auf iranische Energieinfrastruktur als "rote Linie" bezeichnet. Wie die Nachrichtenagentur Fars berichtete, brachte Sanairad auch "die Möglichkeit einer Änderung der Nuklearstrategie" des Iran ins Spiel. Ein Angriff auf iranische Atomanlagen werde sich "auf die Art der Reaktion Teherans auswirken", sagte General Sanairad demnach.

8.36 Uhr: Hisbollah beschießt Nordisrael erneut mit Raketen

Die Schiitenmiliz Hisbollah hat Israel nach eigener Darstellung erneut vom Libanon aus mit zahlreichen Raketen angegriffen. Eine ganze Salve sei auf Ziele im Norden Israels abgeschossen worden, hieß es in einer in Beirut verbreiteten Erklärung der mit dem Iran verbündeten Islamisten. 

Die israelische Armee teilte mit, in Kiriat Schmona, Manara und Kerem Ben Zimra sowie anderen ungenannten Orten nahe der Grenze zum Libanon habe es Luftalarm gegeben. Über mögliche Opfer oder Schäden wurde zunächst nichts mitgeteilt. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

7.33 Uhr: Israel: Kommandant des Hisbollah-Hauptquartiers getötet

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben bei einem Angriff in der libanesischen Hauptstadt Beirut erneut einen hochrangigen Hisbollah-Kommandeur getötet. Bei einer gezielten Attacke sei am Montag der Chef des Hauptquartiers der islamistischen Miliz, Suhail Hussein Husseini, getötet worden, teilte die Armee am Dienstagmorgen mit. Er sei auch Mitglied des Dschihad-Rats der Hisbollah gewesen, dem obersten militärischen Gremium der vom Iran gestützten schiitischen Extremistenorganisation. Der Armee zufolge war Husseini auch verantwortlich für Waffenlieferungen aus dem Iran nach Libanon und die anschließende Verteilung.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 7. Oktober:

22.26 Uhr: Netanjahu gibt sich am Jahrestag des Massakers siegesgewiss

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat in einer Videobotschaft bei der offiziellen Gedenkveranstaltung zum Jahrestag des Massakers vom 7. Oktober den Kampfwillen seines Landes bekräftigt. „Gemeinsam werden wir weiter kämpfen, und gemeinsam - mit Gottes Gnade - werden wir siegen“, sagte er in einer Videobotschaft. Die Zeremonie fand in dem Ort Ofakim in der Nähe des Gazastreifens statt, wo vor einem Jahr 40 Menschen ermordet worden waren.

19.57 Uhr: Israel verhängt Blockade über Südküste des Libanons

Die israelischen Streitkräfte haben vor einem geplanten Einsatz ihrer Marine eine Blockade über die südliche Mittelmeerküste des Libanons verhängt. In einer auf Arabisch veröffentlichten Mitteilung wird die Zivilbevölkerung davor gewarnt, sich an Stränden aufzuhalten oder mit Booten aufs Meer zu fahren, da die israelische Marine dort Kampfeinsätze plane. Ein Aufenthalt am Strand oder auf dem Meer sei bis auf weiteres „lebensgefährlich“, erklärte das Militär auf der Plattform X.

Die dringliche Warnung richtet sich demnach an alle Strandbesucher und alle, die mit Booten zum Fischen oder für andere Zwecke aufs Meer fahren. Die Warnung gelte für die gesamte Küste südlich der Mündung des Alawi-Flusses bei Sidon. Dieser Abschnitt bis zur faktischen Grenze mit Israel ist etwa 60 Kilometer lang. 

18.50 Uhr: Israel meldet Angriffe auf über 120 Hisbollah-Ziele im Libanon in einer Stunde

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge am frühen Montagabend binnen einer Stunde „mehr als 120 Ziele“ der Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen. „Binnen einer Stunde hat die israelische Luftwaffe mehr als 100 terroristische Ziele verschiedener Hisbollah-Einheiten im Südlibanon getroffen“, hieß es in einer Erklärung des Militärs.

Zuvor hatte die israelische Armee einen Angriff auf einen südlichen Vorort von Beirut gemeldet. Libanesischen Angaben zufolge wurde dabei auch die Umgebung des internationalen Flughafens der Hauptstadt getroffen.

18.24 Uhr: Israel - Rakete aus dem Jemen abgefangen

Die israelische Armee hat nach eigener Darstellung eine aus dem rund 2.000 Kilometer entfernten Jemen abgefeuerte Boden-Boden-Rakete abgefangen. Am ersten Jahrestag des Massakers von Bewaffneten der islamistischen Hamas und anderer Organisationen aus dem Gazastreifen heulten im Zentrum des Landes mit der Wirtschaftsmetropole Tel Aviv schon zum zweiten Mal die Sirenen.

16.16 Uhr: Explosionen nahe dem Flughafen von Beirut

Trotz wiederholter israelischer Luftschläge in der Nähe bleibt der Flughafen in Beirut geöffnet. Nach den jüngsten Explosionen in einem nahegelegenen Stadtviertel stiegen hohe Rauchsäulen auf.

Zwei aufeinanderfolgende Explosionen haben ein Viertel im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut, nahe dem Flughafen, erschüttert. Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge soll es sich dabei um israelische Luftschläge gehandelt haben. Das israelische Militär teilte mit, es führe einen gezielten Schlag gegen eine „terroristische Hochburg“ der mit dem Iran verbündeten Schiitenmiliz Hisbollah im Beiruter Stadtviertel Dahieh aus.

14.30 Uhr: Zehn Feuerwehrleute bei israelischem Angriff im Libanon getötet

Im andauernden Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon sind am Montag erneut mehrere Menschen getötet worden. Laut libanesischem Gesundheitsministerium wurden zehn Feuerwehrleute bei einem nächtlichen israelischen Angriff auf eine Feuerwache in Baraaschit im Südlibanon getötet. Die Einsatzkräfte machten sich demnach gerade bereit, um die Wache für einen Rettungseinsatz zu verlassen. An dem „stark beschädigten Gebäude“ wurden laut Ministerium Aufräumarbeiten eingeleitet.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 6. Oktober: 

21.23 Uhr: Unifil „zutiefst besorgt“ über israelischen Angriff nahe UN-Posten

Die UN-Beobachtermission Unifil im Libanon hat sich „zutiefst besorgt“ über „kürzliche Aktivitäten des israelischen Militärs in unmittelbarer Nähe“ eines ihrer Posten gezeigt. Der Angriff nahe dem Ort Marun ar-Ras im Südlibanon sei eine „gefährliche Entwicklung“, erklärte Unifil. Es sei inakzeptabel, die UN-Friedenstruppen bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben im Auftrag des Sicherheitsrats zu gefährden. Unfil forderte alle Akteure auf, Personal und Eigentum der Vereinten Nationen (UN) zu schützen.

20.45 Uhr: Israels Armeechef nennt militärischen Flügel der Hamas „besiegt“

Nach einem Jahr Krieg gegen die Hamas hält die israelische Armee den militärischen Flügel der radikalislamischen Palästinenserorganisation für „besiegt“. „Ein Jahr ist vergangen, und wir haben den militärischen Flügel der Hamas besiegt“, sagte Armeechef Herzi Halevi am Sonntag in einer Ansprache an seine Truppen zum bevorstehenden Jahrestag des Hamas-Großangriffs auf Israel. Der Angriff hatte den Krieg zwischen Israel und der Hamas ausgelöst.

Auch der Hisbollah-Miliz im Libanon habe die israelische Armee einen „schweren Schlag“ versetzt, die pro-iranische Miliz habe „ihre gesamte hochrangige Führung verloren“, sagte Halevi. Er kündigte jedoch an: „Wir hören nicht auf.“ Israel befinde sich einem „langen Krieg“. In diesem Krieg gehe es um „unser Recht, freie Menschen in unserem Land zu sein“.

20.23 Uhr: Israels Armeechef: 7. Oktober war Tag des Versagens

Israels Generalstabschef Herzi Halevi hat in einem Schreiben an die israelischen Soldaten den 7. Oktober 2023 als den Tag bezeichnet, „an dem wir bei unserer Mission gescheitert sind, die Bürger des Staates Israel zu schützen.“ Der 7. Oktober sei „nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern auch ein Aufruf zu tiefer Selbstbesinnung“, schrieb Halevi über das „Eingeständnis unserer Fehler und die Verpflichtung, daraus zu lernen.“

18.49 Uhr:  Libanon verschiebt Beginn des Schuljahres auf November

Das libanesische Bildungsministerium hat den Beginn des Schuljahres auf Anfang November verschoben. Öffentliche Schulen, weiterführende Schulen und Berufsbildungseinrichtungen würden am 4. November mit dem Unterricht beginnen, sagte der geschäftsführende Bildungsminister Abbas Halabi nacg einer Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur NNA. „Wir bestehen darauf, das Schuljahr nicht zu verschwenden, egal wie groß die Schwierigkeiten sind“, sagte er bei einer Pressekonferenz.

18:36 Uhr: Israels Präsident an Iraner und Libanesen: Steht auf

Der israelische Präsident Izchak Herzog hat die Menschen im Nahen Osten aufgerufen, auf Veränderungen der Machtverhältnisse in ihren Ländern zu dringen. In einem Interview mit dem Sender Al-Arabia sagte Herzog: „Ich rufe das libanesische Volk, das iranische Volk, die Menschen aller unterdrückten Nationen in der Region auf, aufzustehen und zu verstehen, dass wir, wenn wir dieses Reich des Bösen bewegen, wenn wir ihm entgegentreten, sicherlich auf eine bessere Zukunft hoffen können.“ Herzog sprach von der Möglichkeit einer Nato-ähnlichen Struktur in der Region, „die den Radikalismus blockiert.“

Im gegenwärtigen Krieg versuche Israel, „die Gleichung zu ändern und den Menschen im Nahen Osten Hoffnung zu bringen“, sagte Herzog und betonte: „Wir alle sind Kinder Abrahams.“

18.18 Uhr: Iran stellt Flugbetrieb an mehreren Airports in der Nacht zum Sonntag ein

Die iranischen Behörden haben die Einstellung des Flugverkehrs an mehreren Flughäfen des Landes in der Nacht zum Sonntag angekündigt. Aufgrund „operationeller Restriktionen“ würden die Flüge an einigen Flughäfen in der Zeit zwischen 21.00 und 06.00 Uhr gestrichen, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Sonntag einen Sprecher der zivilen Luftfahrtbehörde. Nähere Angaben zu diesen „Restriktionen“ wurden nicht gemacht.

17.54 Uhr: Israelische Polizistin bei Angriff im Süden Israel getötet - Zehn Verletzte

Bei einem Schusswaffenangriff im Süden Israels ist am Sonntag eine israelische Polizistin getötet worden. Zehn weitere Menschen wurden bei dem Angriff im Ort Beerscheva verletzt, wie der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mitteilte. Der Angreifer wurde nach Angaben der Polizei getötet. Er sei „innerhalb weniger Sekunden von den vor Ort anwesenden Sicherheitskräften eliminiert“ worden, hieß es.

Die getötete 25-jährige Polizistin gehörte zum Grenzschutz. Sie sei „in einer Konfrontation mit dem Terroristen“ tödlich verletzt worden, erklärte die Polizei.

16.21 Uhr: Anschlag an Busbahnhof im Süden Israels

Bei Schüssen am Busbahnhof der südisraelischen Stadt Beerscheba ist eine Frau getötet worden, mehrere Menschen wurden verletzt. Die Polizei geht von einem Terroranschlag aus. Der Angreifer sei „neutralisiert“ worden. Ob er festgenommen oder getötet wurde, geht aus dem Bericht nicht hervor. Nach Militärangaben war der Täter ein Beduine mit israelischer Staatsbürgerschaft. Der israelische Rettungsdienst berichtete von zehn Verletzten, die in einem Krankenhaus der Stadt behandelt wurden.

15.35 Uhr: Rotes Kreuz fordert von Nahost-Kriegsparteien Achtung des humanitären Völkerrechts

Anlässlich des Jahrestags des Hamas-Überfalls auf Israel am 7. Oktober 2023 und seinen weitreichenden Folgen hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) die Kriegsparteien im Nahen Osten dazu aufgerufen, „unverzüglich ihre Verantwortung gemäß dem humanitären Völkerrecht“ wahrzunehmen. Die von dem Konflikt Betroffenen seien „mit Rechten ausgestattet“ und hätten „Anspruch auf Schutz, humanitäre Hilfe und die Möglichkeit, in Sicherheit ein neues Leben aufzubauen“, erklärte die Organisation am Sonntag.

Die beteiligten Seiten sollten zudem „die Würde aller von diesem Konflikt betroffenen Menschen achten“, forderte das IKRK.

14.58 Uhr: Israelischer Verteidigungsminister droht Iran mit Angriffen wie im Gazastreifen und Beirut

Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant hat dem Iran im Falle einer Attacke mit israelischen Gegenangriffen wie denen im Gazastreifen und Beirut gedroht. „Die Iraner haben die Fähigkeiten der Luftwaffe nicht beeinträchtigt - kein Flugzeug wurde beschädigt, keine Staffel wurde außer Dienst gestellt“, erklärte Gallant am Sonntag. Er bezog sich damit auf den iranischen Raketenangriff auf Israel am Dienstagabend, bei dem zwei Stützpunkte der israelischen Luftwaffe getroffen worden waren.

„Wer glaubt, dass ein bloßer Versuch, uns zu schaden, uns von Maßnahmen abhalten wird, sollte einen Blick auf (unsere Erfolge) in Gaza und Beirut werfen“, erklärte Gallant weiter.

14.57 Uhr: Libanon erhält 25 Tonnen Medikamente und Hilfsgüter

Die libanesische Regierung hat nach eigenen Angaben eine Hilfslieferung von 25 Tonnen Medikamenten und medizinischen Hilfsgütern von den Vereinten Nationen in Empfang genommen. Die Lieferung vom UN-Kinderhilfswerk Unicef sei sehr wichtig und ermögliche es den Krankenhäusern, weiterhin zu funktionieren, sagte der geschäftsführende Gesundheitsminister Firas Abiad. Zuvor hatten bereits andere UN-Einrichtungen medizinische Hilfsgüter in den Libanon geschickt.

14.52 Uhr: Eine Tote und zehn Verletzte bei Angriff im südlichen Israel

Bei einem Angriff mit Schuss- und Stichwaffen im Süden Israels ist am Sonntag ein Mensch getötet worden, zehn weitere wurden verletzt. Eine 25-jährige Frau sei tot, erklärte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom. Der Angriff ereignete sich demnach laut Polizei in dem Ort Beerscheva im südlichen Israel. Der Angreifer wurde den Angaben zufolge "neutralisiert".

14.30 Uhr: Netanjahu besucht israelische Soldaten an der Grenze zu Libanon

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Sonntag die israelischen Soldaten an der Grenze zum Libanon besucht. Wie es in einer Erklärung seines Büros hieß, besuchte er den Stützpunkt der 36. Division. Der Besuch erfolgte rund eine Woche nach dem Beginn von Bodeneinsätzen der israelischen Armee gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon.

14.06 Uhr: Israel verlegt mehr Soldaten nahe Gazastreifen vor Jahrestag von Hamas-Angriff

Kurz vor dem ersten Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel hat die israelische Armee eine Verstärkung ihrer Truppen in der Nähe zum Gazastreifen bekanntgegeben. „Die Gaza-Division der IDF (israelische Armee) wurde mit mehreren Zügen verstärkt“, erklärte die israelische Armee am Sonntag. Kräfte sowohl zur Verteidigung der israelischen Gemeinden als auch des Grenzgebiets seien stationiert worden. „Die Soldaten sind voll ausgerüstet, um die Region in Abstimmung mit den örtlichen Sicherheitskräften zu verteidigen.“

Im Gazastreifen seien drei Divisionen im Einsatz, um „terroristische Infrastruktur zu zerschlagen und die Fähigkeiten der Hamas zu schwächen“. Das Südkommando bleibe in den kommenden Tagen in erhöhter Wachsamkeit und Bereitschaft, wurde Generalmajor Jaron Finkelman zitiert.

13.30 Uhr: Bericht: Iranischer Plan für Gegenangriff auf israelischen Angriff "fertig"

Die Führung in Teheran hat iranischen Medienberichten zufolge für den Fall eines israelischen Gegenangriffs bereits Vorbereitungen für einen weiteren iranischen Angriff auf Israel getroffen. Der "Plan für die notwendige Antwort auf eine mögliche Aktion" Israels sei "komplett fertig", berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim am Sonntag unter Berufung auf Militärkreise. "Wenn Israel handelt, wird der iranische Gegenangriff ausgeführt", zitierte das Medium Militärkreise.

Demnach verfügt der Iran über "eine Liste mit vielen israelischen Zielen". Der iranische Großangriff vom vergangenen Dienstag habe "gezeigt, dass wir jeden Punkt, den wir wollen, dem Erdboden gleichmachen können", hieß es in Militärkreisen laut Tasnim weiter.

13.08 Uhr: Bericht mit neuen Details zu Israel Pager-Angriff im Libanon

Die Kommunikationsgeräte, bei deren Explosion im September vor allem Mitglieder der Schiitenmiliz Hisbollah getötet oder verletzt wurden, stammten einem Medienbericht zufolge aus Israel. Die Pager und Funkgeräte, die wie Geräte von Firmen aus Fernost aussahen, seien vom israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad entwickelt und heimlich in Israel hergestellt worden, berichtete die „Washington Post“ unter Berufung auf ungenannte israelische, arabische und US-Sicherheitsdienste. Eine offizielle Bestätigung gab es für den Bericht zunächst nicht. 

11.42 Uhr: Libanesisches Gesundheitsministerium: 23 Tote bei israelischen Angriffen am Samstag

Bei israelischen Angriffen im Libanon sind nach libanesischen Angaben am Samstag 23 Menschen getötet worden. 93 weitere Menschen seien bei den Angriffen in verschiedenen Teilen des Landes verletzt worden, erklärte das libanesische Gesundheitsministerium am Sonntag.

11.17 Uhr: Israel bereitet neuen Fluchtaufruf für Gaza-Bewohner vor

Die israelische Armee hat zur Vorbereitung möglicher neuer Fluchtaufrufe an Bewohner im Norden des Gazastreifens nach eigener Dartstellung zwei Fluchtrouten in den Süden geöffnet. Während Bodentruppen mit Kampfpanzern auf das Gebiet von Dschabalia im Nordosten des Küstenstreifens vorrückten, wurde mitgeteilt, dass eine sogenannte sichere Zone im Süden erweitert werde. 

11.16 Uhr: Erneut schwere israelische Angriffe südlich von Beirut

Israels Militär hat die Vororte südlich von Beirut nach libanesischen Angaben erneut schwer aus der Luft angegriffen. Bis zum Morgen meldete die Staatsagentur NNA dort rund 25 Angriffe, örtliche Medien berichteten ebenfalls von massiven Attacken im Laufe der Nacht und am Morgen. 

10.49 Uhr: Neuer Militäreinsatz Israels im Gazastreifen

Vor dem Jahrestag des Massakers der Hamas und anderer Extremisten in Israel am 7. Oktober hat die israelische Armee erneut eine Bodenoffensive im Norden des Gazastreifens begonnen. Panzerverbände seien seit der Nacht in das Gebiet von Dschabalia im Nordosten des Küstenstreifens vorgerückt, teilte die Armee mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Vonseiten der Hamas gab es zunächst keine Angaben.

10 Uhr: Israelische Armee: Gebiet im Norden des Gazastreifens umzingelt

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben das Gebiet Dschabalija im Norden des Gazastreifens umzingelt. Die israelische Armee verwies am Sonntag auf Geheimdienstinformationen, die auf die "Anwesenheit von Terroristen und terroristischer Infrastruktur im Gebiet von Dschabalija (...) sowie auf Bemühungen der Hamas, ihre operativen Fähigkeiten in diesem Gebiet wiederherzustellen", hindeuteten.

Vor und während des Einsatzes habe die israelische Luftwaffe Dutzende militärische Ziele in dem Gebiet angegriffen, um die Bodentruppen zu unterstützen. Bei den getroffenen Zielen handele es sich um Waffenlager, unterirdische Infrastrukturanlagen und andere militärische Infrastrukturanlagen.

9.45 Uhr: Scholz verurteilt zum Jahrestag von Hamas-Angriff „Antisemitismus und blinden Israel-Hass“

Anlässlich des ersten Jahrestags des Hamas-Angriffs auf Israel hat sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gegen „Antisemitismus und blinden Israel-Hass“ gewendet. Auch in Deutschland bereite vielen der durch den Hamas-Angriff ausgelöste Gaza-Krieg große Sorgen, sagte Scholz in seinem am Sonntag veröffentlichten Video-Podcast „Kanzler kompakt“ mit Blick auf Diskussionen und Demonstrationen.

„In unserer freien Gesellschaft darf man immer um den besten Weg ringen und als Demokraten auch streiten“, sagte Scholz. „Ich sage aber klar, was niemals sein darf: Es darf niemals sein, dass Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens hier in Deutschland in Angst und Schrecken leben müssen.“ Es dürfe nicht sein, dass Juden sich nicht mehr mit einer Kippa aus dem Haus trauten oder jüdische Studierende sich an der Hochschule nicht mehr trauten zu sagen, dass sie jüdisch sind.

7.20 Uhr: Baerbock bekräftigt volle Unterstützung für Israel und für Juden in Deutschland

Ein Jahr nach dem Angriff der Hamas auf Israel hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) dem Staat Israel und seinen Bürgern weiterhin die volle Unterstützung Deutschlands zugesagt. In einem Gastbeitrag für die „Bild am Sonntag“ wandte Baerbock sich „mit der klaren Botschaft an unsere israelischen Freundinnen und Freunde: Wir stehen an Eurer Seite. Eure Sicherheit ist Teil unserer Staatsräson.“

Zugleich bekräftigte die Außenministerin Israels Recht auf Selbstverteidigung: „Gegen die Gewalt der Hamas genauso wie gegen den Raketen-Terror des Iran und der Hisbollah“, sagte Baerbock mit Blick auf Israels militärisches Vorgehen im Gazastreifen und im Libanon.

6.55 Uhr: Behörden im Gazastreifen melden 26 Tote bei israelischem Luftangriff auf Moschee

Bei einem israelischen Luftangriff auf eine als Notunterkunft genutzte Moschee im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben 26 Menschen getötet worden. Zudem seien bei dem Angriff in Deir al-Balah im Zentrum des Palästinensergebietes viele weitere Menschen verletzt worden, erklärte das Gesundheitsministerium im Gazastreifen am Sonntag. Zuvor war von 21 Toten die Rede gewesen.

In der Ibn-Ruschd-Schule und der Al-Aksa-Märtyrer-Moschee hatten demnach Geflüchtete Unterkunft gefunden. Das israelische Militär erklärte hingegen, es habe "einen präzisen Schlag gegen Hamas-Terroristen ausgeführt, die in einem Kommando- und Kontrollzentrum" in der Moschee tätig seien.

2.34 Uhr: Israels Armee: Hamas-Kommandozentrale in Gaza angegriffen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im umkämpften Gazastreifen erneut Kommandozentralen der islamistischen Hamas aus der Luft angegriffen. Eine habe sich im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens in einem Gebäude befunden, in dem früher eine Schule gewesen sei, hieß es. Eine andere Kommandozentrale habe sich in demselben Gebiet in einem Gebäude befunden, das früher als Moschee gedient habe. Arabischen Berichten zufolge gab es in dem Gebiet 15 Tote und Dutzende Verletzte. Weder die arabischen Berichte noch die Angaben der Armee ließen sich unabhängig prüfen. 

1.18 Uhr: Libanesische Agentur: Wieder heftige israelische Angriffe im Süden Beiruts

Die israelische Armee hat nach libanesischen Angaben am Samstagabend neue heftige Luftangriffe im Süden von Beirut ausgeführt. Es seien vier „sehr gewaltsame“ Angriffe gegen die südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt geflogen worden, meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP hörten mehrere Explosionen im Süden Beiruts und sahen dort Rauchwolken aufsteigen. ANI zufolge eilten Krankenwagen zum Ort des Geschehens. Vor dem Angriff seien israelische Aufklärungsdrohnen im Tiefflug unterwegs gewesen, berichtete ANI weiter.

Die israelische Armee hatte zuvor Einwohner der südlichen Vororte Beiruts aufgefordert, mehrere dortige Wohngegenden zu verlassen. Dies sei zur „eigenen Sicherheit“ der Bewohner und ihrer Familien notwendig, hieß es in dem Aufruf.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 5. Oktober:

22.55 Uhr: Israels Armee: Hisbollah feuert 130 Geschosse auf Israel

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat nach Angaben des israelischen Militärs Israel wieder heftig beschossen. Die Schiitenorganisation habe rund 130 Flugkörper Richtung Israel gefeuert, teilte das israelische Militär mit. In den vergangenen Tagen hatte die Armee mitunter auch noch mehr Geschosse aus dem Nachbarland registriert. Berichte über Opfer und Schäden gab es zunächst nicht. 

21.40 Uhr: Israelische Armee setzt Angriffe im Libanon fort

Die israelische Armee setzt ihre Angriffe im Libanon aus der Luft sowie durch Artilleriebeschuss fort. Die Angriffe zielten der libanesischen Staatsagentur NNA zufolge unter anderem auf Udaissa im Südosten, wo die Schiitenmiliz Hisbollah erste Kämpfe mit israelischen Bodentruppen gemeldet hatte. Die israelische Luftwaffe flog NNA-Berichten zufolge mehrere Angriffe auf Dörfer im Süden, darunter nahe Tyros und Nabatijeh, sowie in Vororten südlich der Hauptstadt Beirut. Teils sei es zu großen Bränden gekommen. Ein Drohnenangriff habe zudem den Küstenort Ghasijeh getroffen.

21.20 Uhr: Netanjahu: Israel wird auf iranische Angriffe reagieren

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine israelische Reaktion auf den jüngsten iranischen Raketenangriff bekräftigt. „Kein Land der Welt würde einen solchen Angriff auf seine Städte und Bürger akzeptieren“, sagte der Regierungschef in einer Ansprache. „Israel hat die Pflicht und das Recht, sich zu verteidigen.“ Das Land werde auf die iranischen Angriffe reagieren. Zum Zeitpunkt oder zur Art der Reaktion äußerte sich Netanjahu nicht.

18.22 Uhr: Israels Armee ordnet erstmals seit Wochen wieder Evakuierung im Gazastreifen an

Erstmals seit mehreren Wochen hat die israelische Armee wieder die Evakuierung von Gebieten im Gazastreifen angeordnet. Die am Samstag im Onlinedienst X veröffentlichte Anordnung gilt für Gebiete nahe des sogenannten Netzarim-Korridors im Zentrum des Palästinensergebiets. Die israelischen Streitkräfte würden sich darauf vorbereiten, "große Gewalt" gegen Kämpfer der militanten Palästinenserorganisation in diesen Gebieten anzuwenden, hieß es.

17.24 Uhr: Israel: Mehrheit der Getöteten in Tulkarem waren Militante

Von den 18 Toten bei einem Kampfflugzeug-Angriff im Westjordanland sollen mindestens zwölf nach israelischen Angaben Extremisten gewesen sein. Zehn hätten der Hamas und zwei dem Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) angehört, teilte das israelische Militär mit. Es hatte zunächst von mindestens sieben getöteten Extremisten gesprochen.

Die Hamas gab an, dass acht der getöteten Männer Mitglieder der Gruppe gewesen seien. Der PIJ benannte eine Person als sein Mitglied. Auch der bewaffnete Arm der Fatah-Partei des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas im Westjordanland teilte mit, ein Mann sei ihr Mitglied gewesen. Bei mehreren Todesopfern handelte es sich um Zivilisten, darunter zwei Kinder im Alter von sieben und acht Jahren. 

16.33 Uhr: Hisbollah: Kontakt zu führendem Kommandeur Safieddin seit Freitag abgebrochen

Die Hisbollah-Miliz hat nach eigenen Angaben seit Freitag keinen Kontakt mehr zu ihrem führenden Kommandeur Haschem Safieddin. Die Verbindung zu Safieddin sei seit den israelischen Luftangriffen im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut in der Nacht zum Freitag "verloren" gegangen, sagte am Samstag ein hochrangiger Hisbollah-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP. Ob sich Safieddin an dem angegriffenen Ort aufgehalten habe oder "wer dort mit ihm zusammen gewesen ist", sei nicht bekannt, fügte der Miliz-Vertreter, der anonym bleiben wollte, hinzu.

9.34 Uhr: Hamas-Kommandeur im Nordlibanon bei israelischem Luftangriff getötet

Bei einem israelischen Luftangriff im Norden des Libanon ist nach Angaben der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas einer ihrer Kommandeure getötet worden. Bei dem Angriff im palästinensischen Flüchtlingslager Beddawi im Nordlibanon seien am Samstag Said Attallah Ali sowie dessen Frau und zwei Töchter getötet worden, erklärte die Hamas.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 4. Oktober:

19.34 Uhr: UNO verurteilt israelischen Angriff im 18 Toten im Westjordanland

Die Vereinten Nationen haben einen israelischen Angriff im Westjordanland mit 18 Toten scharf verurteilt. Dieser „illegale Luftangriff“ sei „Teil eines höchst bedenklichen Musters rechtswidriger Gewaltanwendung“ bei Einsätzen der israelischen Armee im Westjordanland, erklärte am Freitag das UN-Menschenrechtsbüro für die palästinensischen Gebiete. Dabei würden den Palästinensern große Schäden zugefügt sowie Gebäude und Infrastruktur stark beschädigt.

Bei dem Angriff waren am Donnerstag nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums 18 Menschen getötet worden. Demnach wurde das Flüchtlingslager Tulkarem in dem von Israel besetzten Gebiet bombardiert. Das israelische Militär gab an, bei dem Angriff einen örtlichen Chef der radikalislamischen Hamas getötet zu haben.

18.13 Uhr: Huthis melden US-Angriffe auf drei von der Miliz kontrollierte Städte im Jemen

Die US-Armee hat am Freitag nach Angaben der Huthis im Jemen drei von der Miliz kontrollierte Städte angegriffen. Ziele der US-Angriffe seien die Hauptstadt Sanaa, die westliche Hafenstadt Hodeida sowie Dhamar südlich von Sanaa gewesen, berichtete der von den Huthis betriebene TV-Sender Al-Masirah. Sanaa wurde den Angaben zufolge viermal angegriffen, Hodeida sieben Mal. Mindestens ein Angriff wurde demnach gegen Dhamar geflogen.

Angaben zu Schäden oder möglichen Opfern machte der Sender nicht. In Sanaa und Hodeida hörten Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP Explosionen. 

18.05 Uhr: Hisbollah-Miliz meldet Angriffe auf israelische Truppen im Grenzgebiet

Die Hisbollah-Miliz im Libanon hat eigenen Angaben zufolge am Freitag im Grenzgebiet zu Israel israelische Truppen angegriffen. Hisbollah-Kämpfer hätten israelische Soldaten „während ihres Vormarsches“ auf ein Gebiet westlich des libanesischen Dorfes Jarun „mit Artilleriegranaten und einer Raketensalve“ beschossen, teilte die pro-iranische Miliz mit.

Bereits zuvor hatte die Hisbollah erklärt, im Gebiet der libanesischen Ortschaft Marun al-Ras unweit der Grenze auf israelische Soldaten geschossen zu haben. Zudem griff die Hisbollah am Freitag eigenen Angaben zufolge die israelischen Truppen auch jenseits der Grenze an.

17.42 Uhr: Angriffe aus Israel: Drei Krankenhäuser im Libanon stellen Betrieb ein

Angesichts des anhaltenden israelischen Beschusses haben drei Krankenhäuser im Libanon am Freitag ihren Betrieb eingestellt. Das Sainte-Thérèse-Krankenhaus am Rande der südlichen Vororte der Hauptstadt Beirut meldete laut der staatlichen Nachrichtenagentur NNA "schwere Schäden". Zudem war demnach am Donnerstag die Umgebung des Gebäudes von "israelischen Kampfflugzeugen" beschossen worden. 

Das Mais-al-Dschabal-Krankenhaus unweit der Grenze zu Israel kündigte ebenfalls "die Einstellung der Arbeit aller Abteilungen" an und begründete dies unter anderem mit "feindlichen Angriffen auf das Krankenhaus" seit Oktober vergangenen Jahres. Zudem gebe es Probleme bei der Versorgung und dem Zugang des Personals.

Der Direktor des staatlichen Krankenhauses von Mardsch Ajun im Südlibanon, Mouenes Kalakesch, sagte der Nachrichtenagentur AFP, bei einem israelischen Luftangriff am Haupteingang der Klinik seien Rettungswagen und Sanitäter getroffen worden. Laut NNA wurden bei dem Luftangriff vier Sanitäter des der Hisbollah-Miliz nahestehenden Islamischen Gesundheitskomitees getötet. Personalkürzungen sowie der jüngste Angriff hätten die Schließung des Krankenhauses erforderlich gemacht, sagte Kalakesch.

17.13 Uhr: Irans Außenminister: Teheran unterstützt Bemühungen um Waffenruhe im Libanon

Der Iran unterstützt nach den Worten seines Außenministers Abbas Aragtschi die Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon. Als Bedingung für eine Feuerpause nannte Aragtschi am Freitag bei einem Besuch in Beirut allerdings, dass es parallel auch eine Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen geben müsse.

Aragtschi teilte vor Reportern mit, er habe mit der libanesischen Regierung über eine Feuerpause zwischen Israel und der Hisbollah gesprochen. „Wir stehen in Kontakt mit anderen Ländern, um eine Waffenruhe zu erreichen“, sagte der iranische Außenminister. Diese Waffenruhe müssen „die Rechte des libanesischen Volkes respektieren“, von der Hisbollah akzeptiert werden „und gleichzeitig mit einer Feuerpause in Gaza kommen“.

15.53 Uhr: Israel: 250 Hisbollah-Mitglieder seit Bodenoffensive getötet

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Beginn ihrer Bodenoffensive im Südlibanon rund 250 Mitglieder der Hisbollah getötet. „Es ist uns gelungen, der Hisbollah einen schweren Schlag zu versetzen“, sagte Armeesprecher Nadav Schoschani. Unter den Getöteten seien fünf Bataillonskommandeure und weitere Kommandeure der vom Iran unterstützten Miliz. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 100 Hisbollah-Mitglieder etwa bei Nahkämpfen und bei Luftangriffen ums Leben gekommen. Die Hisbollah bestätigte dies zunächst nicht. 

13.51 Uhr: Neue israelische Luftangriffe in Beirut - Ziel könnte Nasrallah-Nachfolger gewesen sein

Mit neuen Luftangriffen auf den Süden Beiruts hat Israel die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon am Freitag weiter unter Druck gesetzt. Berichten zufolge könnten die Angriffe auf Vororte der libanesischen Hauptstadt dem voraussichtlichen Nachfolger des getöteten Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah gegolten haben. Während das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, die Hisbollah und andere Verbündete Teherans auf eine Fortsetzung des Kampfes gegen Israel einschwor, sagte US-Präsident Joe Biden, ein umfassender Krieg im Nahen Osten sei noch vermeidbar.

Wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete, wurden bei den nächtlichen Luftangriffen auf die als Hisbollah-Hochburgen geltenden südlichen Vororte Beiruts mindestens fünf Gebäude zerstört. In einer Straße klaffte ein riesiger Krater.

12.41 Uhr: Ayatollah Chamenei rechtfertigt Irans Raketenangriff als „legal und legitim“

Irans oberster geistlicher Führer, Ayatollah Ali Chamenei, hat den iranischen Raketenangriff auf Israel gerechtfertigt. „Der Einsatz unserer Streitkräfte vor ein paar Nächten war vollkommen legal und legitim“, sagte Chamenei am Freitag in einer Predigt während des Freitagsgebets in Teheran. Der Angriff sei die „Mindeststrafe“ für Israel gewesen. Chamenei, der bei seinem Auftritt ein Gewehr neben sich hatte, hielt seine Ansprache teils auf Arabisch.

Die Verbündeten Teherans, insbesondere die Palästinenserorganisation Hamas und die Hisbollah-Miliz im Libanon, würden nicht vor Israel „zurückweichen“ und „gewinnen“, erklärte Chamenei weiter. Er betonte, Israel werde „nicht mehr lange durchhalten“.

Es war die erste Predigt Chameneis seit fast fünf Jahren. Die Gläubigen hielten Porträts von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und anderer in den vergangenen Wochen getöteten führender Vertreter der vom Iran angeführten „Achse des Widerstands“ hoch. Dieser gehören unter anderem die Hamas, die Hisbollah sowie die jemenitische Huthi-Miliz an.

7 Uhr: Neue israelische Luftangriffe auf Süden von Beirut

Israel hat in der Nacht zum Freitag neue Luftangriffe auf den Süden von Beirut geflogen. Die israelische Armee habe elf Mal in Folge die südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt angegriffen, hieß es aus dem Umfeld der Hisbollah. Die Vororte gelten als Hochburgen der pro-iranischen Miliz. Angesichts wachsender Befürchtungen vor einem großen regionalen Krieg im Nahen Osten sagte US-Präsident Joe Biden, ein umfassender Krieg sei noch vermeidbar.

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von „mehr als zehn aufeinanderfolgenden Angriffen“ bei „einem der schwersten Angriffe auf die südlichen Vororte seit Beginn des israelischen Krieges gegen den Libanon“.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 3. Oktober:

17.16 Uhr: USA führen Gespräche mit Israel über mögliche Angriffe auf iranische Ölanlagen

Die US-Regierung führt nach den Worten von Präsident Joe Biden Gespräche mit Israel über mögliche Angriffe auf die Ölinfrastruktur des Iran. Auf die Frage, ob er israelischen Attacken auf iranische Ölanlagen zustimmen würde, sagte Biden am Donnerstag: „Wir führen darüber Gespräche.“ Dann fuhr der Präsident mit einem Satz fort, den er nicht beendete: „Ich denke das wäre ein bisschen ...wie auch immer.“
 
Der Ölpreis zog nach diesen Äußerungen sofort an. Die internationale Referenzsorte Brent legte an den Märkten um vier Prozent zu, die US-Rohölsorte WTI um fünf Prozent.
 
Kurz zuvor hatte Biden gesagt, er gehe nicht davon aus, dass die Antwort Israels auf den iranischen Raketenangriff noch am Donnerstag erfolgen werde. Am Mittwoch hatte der Präsident erklärt, ein etwaiger Angriff Israels auf iranische Atomanlagen werde von den USA nicht unterstützt.
 
Der Iran hatte am Dienstagabend einen massiven Raketen-Angriff auf Israel ausgeführt, den zweiten innerhalb von sechs Monaten. Ein großer Teil der abgefeuerten Geschosse wurde abgefangen. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu kündigte daraufhin Vergeltung an.

17.00 Uhr: Israelische Armee greift Hauptquartier des Hisbollah-Geheimdienstes in Region Beirut an

Bei ihren Angriffen in der Region Beirut hat die israelische Armee nach eigenen Angaben am Donnerstag auch das Hauptquartier des Geheimdienstes der pro-iranischen Hisbollah-Miliz getroffen. Israelische Kampfflugzeuge hätten am Nachmittag "Ziele angegriffen, die zum Geheimdienst-Hauptquartier der Hisbollah in Beirut gehören", erklärte die israelische Armee. Darunter seien auch Mittel zur Informationssammlung, Kommandozentren und andere Infrastruktur gewesen. Die Armee veröffentlichte dazu ein Video, das die Zerstörung eines Gebäudes offenbar auf einem Hügel zeigt.
 
Israel geht seit Tagen mit massiven Luftangriffen gegen die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon vor. Vor allem in Beirut wurden gezielt wichtige Stützpunkte der Miliz angegriffen und auch deren Anführer Hassan Nasrallah getötet. 

14.12 Uhr: Iran bestellt deutschen Botschafter ein

Nach dem iranischen Angriff auf Israel hatte Deutschland diplomatischen Protest eingelegt und den Geschäftsträger in Berlin einbestellt. Nun folgt die Reaktion aus Teheran.

Der Iran hat angesichts diplomatischer Differenzen den deutschen Botschafter einbestellt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete, sei neben dem neuen Botschafter Markus Potzel in Teheran separat auch der Leiter der österreichischen Vertretung ins Außenministerium zitiert worden. Die Einbestellung eines Botschafters gilt als scharfes diplomatisches Mittel.

13.35 Uhr: Libanesische Armee meldet erstes Todesopfer

Erstmals seit Beginn der israelischen Bodenoffensive im Libanon ist ein libanesischer Soldat getötet worden. Die Streitkräfte hätten zusammen mit dem Libanesischen Roten Kreuz Menschen aus dem Ort Taiba im Süden evakuieren wollen, teilte die Armee mit. Ein weiterer Soldat sei verletzt worden.

13.13 Uhr: Bevorstehende Angriffe: Israel ruft Libanesen zur Flucht auf

Das israelische Militär hat Menschen in 25 Orten im Südlibanon zur Flucht aufgefordert. Die Armee werde dort gegen die Hisbollah vorgehen und wolle Zivilisten dabei keinen Schaden zufügen, hieß es in einem Aufruf, den ein israelischer Militärsprecher in arabischer Sprache veröffentlichte. Demnach sollen sich die Menschen in den Norden, hinter den Fluss Awali begeben. Der Fluss liegt mehr als 60 Kilometer von der Grenze entfernt.

Betroffen von dem Fluchtaufruf ist auch die Stadt Nabatija. Jedes Haus, das von der Hisbollah genutzt werde, sei ein Ziel, warnte der Armeesprecher. 

Viele Menschen in den von der Hisbollah kontrollierten Gebieten wissen allerdings oft nicht, welche Gebäude von der Schiitenmiliz genutzt werden. 

12 Uhr: Hisbollah: Nordisraelische Stadt Tiberias mit Raketen beschossen

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat nach eigenen Angaben die nordisraelische Stadt Tiberias mit Raketen beschossen. Es handele sich um eine Reaktion auf die israelischen Luftangriffe auf libanesische „Städte, Dörfer und Zivilisten“, erklärte die vom Iran unterstützte Hisbollah am Donnerstag.

11.58 Uhr: Israels Armee gibt Tötung von drei ranghohen Hamas-Vertretern im Gazastreifen bekannt

Israels Armee hat bei einem Luftangriff im Gazastreifen vor drei Monaten nach eigenen Angaben drei ranghohe Vertreter der radikalislamischen Hamas getötet. Unter den Getöteten sei der damalige Regierungschef der Hamas im Gazastreifen, Rauhi Muschtaha, gewesen, teilte die israelische Armee am Donnerstag mit. Außerdem seien der Kommandeur Sami Udeh und das Hamas-Politbüro-Mitglied Sameh al-Siradsch getötet worden.

Mushtaha sei einer der ranghöchsten Hamas-Funktionäre gewesen und habe "direkten Einfluss auf Entscheidungen" zum Einsatz von Hamas-Kämpfern gehabt, hieß es in der Erklärung der israelischen Armee. Im Hamas-Politbüro sei er zudem für Finanzen zuständig gewesen. Al-Siradsch war im Hamas-Politbüro den israelischen Angaben zufolge für Sicherheitsfragen zuständig. Udeh leitete demach die Hamas-Behörde für innere Sicherheit.

11.45 Uhr: Israels Armee: 200 Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen

Israels Luftwaffe hat Armeeangaben zufolge rund 200 Ziele der Hisbollah im Libanon angegriffen. Darunter seien Waffenlager und Beobachtungsposten der vom Iran unterstützten Miliz gewesen. 

Das israelische Militär tötete eigenen Angaben nach bei einem Angriff auf ein kommunales Gebäude in einem Dorf im Südlibanon auch rund 15 Mitglieder der Miliz. Aus dem Libanon gab es zunächst keine Bestätigung dafür. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA meldete aber israelische Angriffe auf den Ort, ohne Details zu nennen.

11.25 Uhr: Isralische Armee: 15 Hisbollah-Kämpfer bei Luftangriff im Libanon getötet

Das israelische Militär hat am Donnerstag nach eigenen Angaben bei einem Luftangriff 15 Kämpfer der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon getötet. Die Luftwaffe habe ein Gebäude „präzise getroffen“, von dem aus „Hisbollah-Terroristen operiert“ hätten und in dem „große Mengen Hisbollah-Waffen gelagert“ gewesen seien, hieß es in einer Mitteilung der israelischen Armee.

11.20 Uhr: Hisbollah: Vorstoß der israelischen Armee an Libanons Südgrenze abgewehrt

Die pro-iranische Hisbollah-Miliz hat nach eigenen Angaben am Donnerstag einen Vorstoß der israelischen Armee an einem Grenzkontrollposten im Süden des Libanons abgewehrt. Sie habe "mit Artilleriefeuer ein Versuch der feindlichen israelischen Armee abgewehrt, am Fatima-Tor vorzurücken", erklärte die Hisbollah.

Die israelische Armee hatte in der Nacht zum Dienstag nach eigenen Angaben einen "begrenzten" Bodeneinsatz im Süden des Libanon begonnen. Am Mittwoch meldete sie die ersten Todesopfer in den eigenen Reihen seit Beginn dieser Bodenoffensive. Bei Kämpfen mit der Hisbollah wurden demnach acht israelische Soldaten getötet.

10.50 Uhr: Aktivisten: Israel greift Munitionslager in Syrien an

Israel hat Aktivisten zufolge ein Munitionslager in Syrien angegriffen. Israel habe das Depot im Küstenort Dschabla wohl mit Raketen oder Drohnen aus der Luft attackiert, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Dschabla liegt in der Nähe des größten russischen Luftwaffenstützpunkts Hmeimim in Syrien nahe Latakia. Russische Truppen und die syrische Flugabwehr hätten die Angriffe etwa 40 Minuten lang abgewehrt. Am Lager habe es schwere Explosionen gegeben.

9.37 Uhr: Iran nimmt nach Raketenangriff auf Israel Flugverkehr wieder auf

Der Iran hat nach seinem Raketenangriff auf Israel den Flugverkehr wieder aufgenommen. Die Schließung des iranischen Luftraums wurde wie vorgesehen am Donnerstagmorgen aufgehoben, wie der Sprecher der iranischen Zivilluftfahrtbehörde, Dschafar Jasarlo, der staatlichen Nachrichtenagentur Irna bestätigte. Weil wieder „sichere Flugbedingungen“ gewährleistet seien, dürften die Fluggesellschaften den Flugbetrieb wieder aufnehmen.

9.22 Uhr: Huthi-Miliz im Jemen greift Großraum Tel Aviv mit Drohnen an

Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen hat nach eigenen Angaben erneut die israelische Küstenmetropole Tel Aviv mit Drohnen angegriffen. Das israelische Militär teilte mit, eine Drohne vor der Küste im Großraum Tel Aviv abgefangen zu haben. Eine weitere Drohne fiel demnach auf offenes Gelände. 

Die Huthi erklärten, die Drohnen hätten ihr Ziel erreicht. Die Miliz habe die angeblich neuen Drohnen namens „Jaffa“ eingesetzt, die Sari erstmals im Juli erwähnte. Tel Aviv liegt etwa 1.800 Kilometer vom Jemen entfernt.

1.23 Uhr: Israelische Armee ruft zur Evakuierung von Teilen des Südens von Beirut auf

Die israelische Armee hat die Bevölkerung in Teilen des Südens der libanesischen Hauptstadt Beirut zur Evakuierung aufgerufen. „Sie befinden sich in der Nähe von Einrichtungen (...), die mit der Hisbollah in Verbindung stehen, gegen die die israelische Armee in naher Zukunft vorgehen wird“, erklärte Armeesprecher Avichai Adraee in der Nacht zum Donnerstag im Onlinedienst X. Er nannte dabei die Viertel Haret Hreik, Burdsch al-Baradschne und Hadath Gharb.


0.14 Uhr: Hisbollah-Kreise: Israel führt Angriffe auf südliche Vororte von Beirut aus

Israel hat nach Angaben aus Hisbollah-Kreisen Angriffe auf südliche Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut ausgeführt. Drei Angriffe seien am Mittwochabend gestartet worden, hieß es aus dem Umfeld der pro-iranischen Miliz. Journalisten der Nachrichtenagentur AFP außerhalb der libanesischen Hauptstadt hörten Explosionen. Es war die dritte Serie israelischer Angriffe auf die Hochburg der pro-iranischen islamistischen Miliz in den vergangenen 24 Stunden.

Das libanesische Gesundheitsministerium teilte derweil am Mittwochabend mit, dass bei israelischen Angriffen innerhalb der vergangenen 24 Stunden 46 Menschen getötet und 85 weitere verletzt worden seien.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, den 2. Oktober:

19.15 Uhr: Keine US-Unterstützung für israelischen Angriff auf Atomanlagen im Iran

Für einen etwaigen Angriff auf Atomanlagen im Iran hat Israel nicht die Unterstützung von US-Präsident Joe Biden. Auf die Frage, ob er ein solches Vorgehen Israels unterstützen würde, sagte Biden am Mittwoch: „Die Antwort ist Nein. Wir werden mit den Israelis besprechen, was sie tun werden.“
 
Alle G7-Staaten seien der Meinung, dass Israel das Recht habe, auf den iranischen Raketenangriff zu antworten. „Aber die Antwort sollte verhältnismäßig sein“, sagte Biden auf dem Militärflugplatz Joint Base Andrews.
 
Die sieben großen Industrienationen (G7), deren Vorsitz derzeit Italien innehat, hatten zuvor in einer gemeinsamen Erklärung den Angriff des Iran verurteilt. In einer später veröffentlichten Erklärung des Weißen Hauses hieß es dazu, die Staatengruppe erwäge als Reaktion auf den Angriff auch „neue Sanktionen“ gegen den Iran.

18.08 Uhr: Hisbollah meldet Zerstörung von drei israelischen Panzern im Südlibanon

Die Hisbollah-Miliz hat eigenen Angaben zufolge im Südlibanon mehrere israelische Panzer zerstört. Drei Panzer vom Typ Merkava seien mit Raketen zerstört worden, „als diese auf das Dorf Maroun al-Ras vorrückten“, hieß es am Mittwoch in einer Erklärung der Miliz. In dem Gebiet unweit der Grenze zu Israel war es nach Angaben der Hisbollah bereits früher am Tag zu Zusammenstößen mit israelischen Soldaten gekommen.

17.34 Uhr: Bundesregierung fliegt weitere 130 Deutsche aus dem Libanon aus

Die Bundesregierung hat zur Evakuierung weiterer Deutscher aus dem Libanon erneut ein Flugzeug nach Beirut geschickt. Am Mittwoch sei ein Airbus A330 MRTT der multinationalen Lufttransporteinheit MMU in die libanesische Hauptstadt geflogen, „um weiteren 130 besonders gefährdeten Deutschen bei der Ausreise aus Libanon zu helfen“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung des Auswärtigen Amts und des Verteidigungsministeriums.

Mit der Maschine wurden demnach auch fünf Tonnen an Hilfsgütern des Deutschen Roten Kreuzes in den Libanon transportiert, darunter vor allem medizinische Güter wie Infusionsgeräte und Verbandsmaterial zur Versorgung der Zivilbevölkerung in dem Land.

17.07 Uhr: Israelische Armee: Acht Soldaten bei Kämpfen im Libanon getötet

Bei den Kämpfen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz im Südlibanon sind nach Angaben Israels am Mittwoch acht Soldaten getötet worden. Die Armee gab zunächst die Tötung eines ersten Soldaten seit Beginn der Gefechte im Nachbarland bekannt, später meldete sie dann, dass „sieben weitere Soldaten gefallen“ seien.

Israel hatte in der Nacht zum Dienstag nach eigenen Angaben einen „begrenzten“ Bodeneinsatz im Süden des Libanon begonnen.

Die pro-iranische Hisbollah meldete am Mittwoch Gefechte mit israelischen Soldaten, die in ein Dorf nahe der Grenze zu Israel eingedrungen seien. Die Miliz hatte zuvor mitgeteilt, sie habe israelische Soldaten zum Rückzug gezwungen, nachdem diese versucht hätten, in das weiter nordöstlich gelegene Grenzdorf Adajseh vorzurücken.

In dem Grenzort Jarun zündeten Kämpfer der Miliz nach Hisbollah-Angaben zudem eine Bombe, als israelische Soldaten sich dem Dorf näherten. Dabei seien „alle Mitglieder“ der Einheit getroffen worden.

16.21 Uhr: Israel: Mehrere Raketen bei iranischem Angriff auf Luftwaffenstützpunkten eingeschlagen

Bei dem iranischen Raketenangriff auf Israel sind nach israelischen Angaben auch mehrere Luftwaffenstützpunkte getroffen worden. „Es wurde keine Infrastruktur (...) beschädigt“, teilte das israelische Militär am Mittwoch mit. Es habe auch keine Verletzten oder Schäden an Flugzeugen gegeben.

Der Iran hatte Israel am Dienstagabend mit rund 200 Raketen angegriffen - zum zweiten Mal nach einem Angriff mit hunderten Drohnen und Raketen im April. Nach Angaben der israelischen Armee wurde ein großer Teil der Raketen abgefangen. Nach Angaben Teherans handelte es sich um eine Vergeltungsaktion unter anderem für die Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff auf Beirut in der vergangenen Woche. Israel kündigte nach dem iranischen Angriff Vergeltung an.

15.45 Uhr: Israel: 40 Raketen aus dem Libanon auf Safed abgeschossen

Die Gegend um die nordisraelische Stadt Safed ist nach Angaben der israelischen Armee von rund 40 Raketen aus dem Libanon angegriffen worden. Über Opfer oder Schäden wurde zunächst nichts mitgeteilt. Auch in zahlreichen anderen israelischen Ortschaften in der Nähe der faktischen Grenze zum Libanon gab es immer wieder Luftalarm. Die Hisbollah berichtete, sie habe Raketen auf Orte nördlich der israelischen Küstenstadt Haifa abgefeuert.

Erklärtes Ziel der israelischen Regierung ist es, die Schiitenmiliz Hisbollah von der Grenze zu vertreiben, damit rund 60.000 evakuierte Israelis in ihre Häuser zurückkehren können.

15.40 Uhr: Israelische Armee meldet ersten getöteten Soldaten bei Kämpfen im Libanon

Bei Kämpfen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz im Südlibanon ist nach Angaben Israels ein Soldat getötet worden. Der 22-jährige Itzhak Oster sei am Mittwoch „im Kampf im Libanon gefallen“, teilte das Militär mit, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Es ist der erste Tod eines israelischen Soldaten, seitdem Israel in der Nacht zum Dienstag nach eigenen Angaben einen „begrenzten“ Bodeneinsatz im Libanon begonnen hatte.

Die pro-iranische Hisbollah meldete am Mittwoch Gefechte mit israelischen Soldaten, die in ein Dorf nahe der Grenze zu Israel eingedrungen seien. Die Miliz hatte zuvor mitgeteilt, sie habe israelische Soldaten zum Rückzug gezwungen, nachdem diese versucht hätten, in das weiter nordöstlich gelegene Grenzdorf Adaisseh vorzurücken.

15.25 Uhr: Söder: Wir stehen hinter Israel

CSU-Chef Markus Söder hat Israel nach dem Angriff Irans erneut die volle Solidarität versichert - hofft aber auf ein Ende der Eskalation. „Wir stehen hinter Israel und wir unterstützen auch Israel in dieser schweren Zeit“, sagte der bayerische Ministerpräsident in München, kurz vor seinem Abflug zu einer Ägypten-Reise. „Wir wollen einen Friedensprozess, ja, aber im Moment ist es zunächst noch mal wichtig, gerade nach den Attacken des Iran, zum Iran Distanz und zu Israel Nähe zu zeigen“, betonte Söder.

14.57 Uhr: Bundesregierung besorgt um Sicherheit von Deutschen im Libanon

Angesichts der Eskalation der Lage im Libanon stellt sich die Bundesregierung darauf ein, weitere Deutsche aus dem Land herauszuholen. „In der Tat sind wir besorgt“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Mittwoch mit Blick auf die Sicherheit deutscher Staatsbürger im Libanon. Am Vormittag habe der Krisenstab des Ministeriums getagt, um sich „nach den dramatischen Entwicklungen der letzten Stunden ein Lagebild zu verschaffen“.

Es sei darum gegangen, „welche veränderten Lageeinschätzungen und Handlungseinschätzungen“ sich aus der aktuellen Lage ergäben. Der Sprecher fügte vor Medienvertretern hinzu: „Bestimmte Dinge können wir hier nicht sagen - auch zum Schutz der operativen Sicherheit der Beteiligten.“

14.27 Uhr: Palästinenser: Tote bei israelischem Vorstoß in Chan Junis

Bei einem Vorstoß der israelischen Armee in der südlichen Gaza-Stadt Chan Junis sind nach palästinensischen Angaben mindestens 32 Menschen ums Leben gekommen. Viele der Opfer seien Frauen und Minderjährige gewesen, teilten die von der Hamas kontrollierten Rettungsdienste mit. Palästinensische Angaben machen in der Regel keinen Unterschied zwischen zivilen und militärischen Opfern. 

14.03 Uhr: Bundesregierung bestellt iranischen Gesandten wegen Angriffs auf Israel ein

Wegen des iranischen Raketenangriffs auf Israel hat das Auswärtige Amt den iranischen Botschafter einbestellt. Dieser sei allerdings zum Zeitpunkt der Einbestellung am Mittwoch nicht in Berlin gewesen, sagte ein Außenamtssprecher. Stattdessen sei der Geschäftsträger der iranischen Botschaft erschienen. Dem iranischen Gesandten sei "sehr deutlich" gemacht worden, dass die Bundesregierung den Angriff vom Dienstagabend "aufs Allerschärfste" verurteile, sagte der Ministeriumssprecher weiter.

Die Attacke sei "durch nichts zu rechtfertigen" und "vollkommen grundlos", betonte er. Der Iran sei über den Geschäftsträger zudem aufgefordert worden, weitere Angriffe auf Israel "auch über seine Verbündeten" zu unterlassen.

13.34 Uhr: Libanesische Armee: Israelische Soldaten in den Libanon eingedrungen

Nach Angaben der libanesischen Armee sind israelische Soldaten in den Libanon eingedrungen. Die israelischen Bodentruppen hätten die als Blaue Linie bekannte Demarkationslinie verletzt und seien unter anderem in Nähe des Dorfs Jarun etwa 400 Meter weit auf libanesischem Gebiet vorgerückt, teilten die Streitkräfte mit. Danach hätten sich die israelischen Truppen wieder zurückgezogen.

13.30 Uhr: Israel erklärt UN-Chef Guterres zur unerwünschten Person

Israel hat UN-Generalsekretär António Guterres eine ungenügende Verurteilung des iranischen Raketenangriffs auf Israel vorgeworfen und ihn zur "unerwünschten Person" erklärt. "Jeder, der den abscheulichen Angriff des Iran auf Israel nicht unmissverständlich verurteilen kann, verdient es nicht, israelischen Boden zu betreten", erklärte Außenminister Israel Katz am Mittwoch. Guterres sei ein "anti-israelischer Generalsekretär, der Terroristen, Vergewaltiger und Mörder unterstützt". Er werde kommenden Generationen als "Fleck in der Geschichte der UNO in Erinnerung bleiben".

Nach dem iranischen Raketenangriff am Dienstagabend hatte Guterres die "Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten" verurteilt, in der "Eskalation auf Eskalation" folge. Er hatte den Iran in seiner Reaktion jedoch nicht ausdrücklich erwähnt.

13.14 Uhr: Kreml verurteilt Gewalt gegen Zivilisten im Nahen Osten

Russland hat die Konfliktparteien im Nahen Osten zur Zurückhaltung aufgerufen und Angriffe auf die Zivilbevölkerung kritisiert. „Natürlich verurteilen wir alle Handlungen, die zum Tod von Zivilisten führen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Direkte Kritik an dem mit Russland verbündeten Iran wegen dessen Raketenangriffs auf Israel am Dienstagabend übte Peskow nicht. 

Aus dem Kreml, der selbst einen Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine führt, hieß es angesichts der Eskalation in Nahost, die Lage dort entwickle sich „nach dem alarmierendsten Szenario.“ Peskow sagte weiter: „Wir haben unsere Kontakte bei allen Seiten in diesem Konflikt, wir setzen unsere Kontakte fort und rufen alle Seiten zur Zurückhaltung auf.“ 

13.11 Uhr: Faeser betroffen nach Jubel über Iran-Angriff in Deutschland

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat sich bestürzt gezeigt über Jubelszenen in Deutschland nach dem Raketenangriff des Irans auf Israel. Dies mache sie betroffen und wütend, sagte die SPD-Politikerin in Berlin. Bei einer propalästinensischen Demonstration in Berlin-Wedding war am Dienstagabend Jubel ausgebrochen. Faeser sagte, auch in Bonn habe es am Abend Spontankundgebungen gegeben.

Die Situation im Nahen Osten bezeichnete Faeser als brandgefährlich, die Raketenangriffe des Irans seien durch nichts zu rechtfertigen. Sie habe sich noch am Abend mit den Präsidenten der Sicherheitsbehörden in Deutschland beraten. „Die Bedrohungslage durch islamistische, antisemitische und israelfeindliche Taten ist hoch.“ Sie sprach von einer „Emotionalisierung und Radikalisierung von Personen in der islamistischen Szene“. 

12.40 Uhr: Israels Ex-Regierungschef Bennett fordert Zerstörung iranischer Atomanlagen

Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel hat der frühere israelische Ministerpräsident Naftali Bennett die Zerstörung iranischer Atomanlagen gefordert. "Wir müssen jetzt handeln, um das iranische Atomprogramm und seine zentralen Energieanlagen zu zerstören und dieses Terrorregime tödlich zu verletzen", erklärte Bennett am Mittwoch im Onlinedienst X. Es gebe nun eine Rechtfertigung für einen solchen Einsatz, fügte er hinzu. "Jetzt, wo Hisbollah und Hamas lahmgelegt sind, ist der Iran ungeschützt."

Bennett war 2021 israelischer Regierungschef geworden, konnte sich aber nur ein Jahr im Amt halten. Dem Iran wird immer wieder vorgeworfen, Atomwaffen entwickeln zu wollen. Das Land beharrt jedoch auf der Darstellung, sein Atomprogramm nur für friedliche Zwecke zu nutzen.

Der Iran hatte Israel am Dienstagabend zum zweiten Mal binnen sechs Monaten mit Raketen angegriffen. Nach Angaben der rund 200 vom Iran auf Israel abgefeuerten Raketen abgefangen werden, die Schäden blieben begrenzt. Die iranischen Revolutionsgarden bezeichneten den Angriff als Vergeltung für die Tötung des Chefs der pro-iranischen Hisbollah-Miliz, Hassan Nasrallah, Ende vergangener Woche bei einem israelischen Luftangriff in Beirut sowie von Hamas-Chef Ismail Hanija Ende Juli in Teheran. 

12.18 Uhr: Britischer Verteidigungsminister wegen Eskalation in Nahost auf Zypern

Nach der jüngsten Eskalation im Nahostkonflikt ist Großbritanniens Verteidigungsminister John Healey nach Zypern gereist. Die britische Regierung hat dort bereits Hunderte Soldaten stationiert, die bei einer möglichen Evakuierung britischer Staatsbürger aus dem Libanon helfen könnten.

Healey habe mit seinem zypriotischen Kollegen Vasilis Palmas über die Krise beraten, meldete die britische Nachrichtenagentur PA. Die Briten organisierten auch einen Charterflug, der Staatsbürger heute aus dem Libanon bringen soll.

11.55 Uhr: Zahl der Todesopfer bei Schusswaffenangriff in Tel Aviv steigt auf sieben

Nach einem Angriff mit Schusswaffen und Messern in der israelischen Stadt Tel Aviv ist die Zahl der Todesopfer auf sieben gestiegen. Ein bei dem Angriff am Dienstagabend verletzter Mann erlag am Mittwochmorgen seinen Verletzungen, wie das behandelnde Krankenhaus mitteilte.

Nach Polizeiangaben hatten zwei aus dem palästinensischen Westjordanland stammende Angreifer an einem Bahnhof im Stadtteil Jaffa Passanten mit Schüssen und Messern angegriffen. Sechs Menschen starben bei dem Angriff am Dienstagabend, 17 weitere wurden verletzt. Polizisten erschossen einen der Angreifer, der zweite wurde schwer verletzt.

11.19 Uhr: Steinmeier sichert Israel nach Raketenangriff Solidarität zu

Nach dem iranischen Angriff auf Israel mit fast 200 Raketen hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seinem israelischen Amtskollegen die Solidarität Deutschlands zugesichert. Steinmeier habe mit Präsident Izchak Herzog telefoniert, schrieb seine Sprecherin Cerstin Gammelin auf X. „Der Bundespräsident verurteilte die iranischen Raketenangriffe auf Israel und sprach dem Präsidenten sein Mitgefühl für die Opfer des Terrorangriffs in Jaffa aus“, schrieb sie.

Der Iran feuerte am Dienstagabend nach ersten Schätzungen der israelischen Armee rund 180 Geschosse ab. Die meisten seien von Israel und einer von den USA geführten Verteidigungskoalition abgefangen worden. Kurz vor dem Raketenangriff wurden in Jaffa im Süden von Tel Aviv bei einem Schuss- und Messerangriff mehrere Menschen getötet. 

11.18 Uhr: Libanon: Israels Armee greift weiter südlich von Beirut an

Die israelische Luftwaffe greift weiterhin Ziele im Libanon an, darunter erneut südlich der Hauptstadt Beirut. Im Ort Chuaifat, etwa 15 Autominuten vom Flughafen entfernt, gab es Anwohnern zufolge einen lauten Knall und Rauchwolken über dem Gebiet, wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete. 

Auch in mehreren Orten im Süden, im Zentrum sowie im Nordosten des Landes setzte Israels Militär seine Angriffe demnach fort, darunter nahe der Küstenstadt Tyros und mit schweren Angriffen im Ort Nabatijeh. Allein dort habe es innerhalb von 24 Stunden 22 Tote und 47 Verletzte gegeben. Im Verlauf eines Tages zählte das Gesundheitsministerium insgesamt 55 Tote und mehr als 150 Verletzte.

Teils habe das Militär nahe Schulen und Krankenhäusern angegriffen sowie eine neue Einrichtung des Zivilschutzes im Süden. Dessen Rettungskräfte zogen an Angriffsorten Leichen aus Trümmern, brachten Verletzte in Krankenhäuser und löschten mehrere Brände.

10.43 Uhr: Israels Botschafter warnt nach Angriff des Iran auf Israel vor Gefahr auch für Europa

Nach den Raketenangriffen des Iran auf Israel hat der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, vor „einem Abgrund“ in Nahost und einer Gefahr auch für Europa gewarnt. „Die Mullahs haben alle roten Linien überschritten“, sagte Prosor am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP in Berlin. Europa müsse „der Realität ins Auge schauen: Der Iran versucht, den Nahen Osten in den Abgrund zu führen“. Er fügte hinzu: „Die Raketen, die gestern Israel getroffen haben, können morgen auch Europa treffen.“

Den Vereinten Nationen machte Prosor in diesem Zusammenhang schwere Vorwürfe. Dass sich UN-Generalsekretär António Guterres gegen Israel positioniere, sei „keine Überraschung“, sagte er. Aber angesichts des „rücksichtslosen Angriffs auf israelische Zivilisten“ am Dienstagabend sei die Erklärung des UN-Generalsekretärs „selbst für ihn ein neuer Tiefpunkt“. Prosor betonte: „Jetzt ist klar, wer den Flächenbrand will und wer ihn deckt.“ 

10.15 Uhr: Israelische Armee weitet Evakuierungsaufforderung für den Süden des Libanon aus

Die israelische Armee hat am Mittwoch ihre Evakuierungsaufforderung für Gebiete im Süden des Libanon ausgeweitet. Der Sprecher der israelischen Armee für die arabischsprachige Bevölkerung, Avichai Adraee, veröffentlichte am Mittwochvormittag auf seinem Konto im Onlinedienst Telegram einen Aufruf an Zivilisten, "für ihre Sicherheit" mehr als 20 Ortschaften zu verlassen. Dies betraf auch palästinensische Flüchtlingssiedlungen insbesondere nahe der Stadt Tyros. 

"Verlassen Sie Ihre Häuser sofort", schrieb Armeesprecher Adraee. "Seien Sie vorsichtig, Sie dürfen nicht nach Süden gehen. Jede Bewegung nach Süden kann Sie in Gefahr bringen." Die israelische Armee hatte bereits am Dienstag zu Evakuierungen aufgerufen.

10 Uhr: Explosionen nahe israelischer Botschaft in Dänemark

Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel ist es in der Nähe der israelischen Botschaft in Kopenhagen in der Nacht zu zwei Explosionen gekommen. Die Polizei nahm Ermittlungen auch zur Frage auf, ob es eine mögliche Verbindung zur Botschaft gibt. Das Gebäude liegt wie mehrere andere Landesvertretungen in Hellerup im Norden des Großraums Kopenhagen. Verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand. Weitere Details etwa zur Art der Detonationen und möglichen Schäden blieben am Morgen unklar.

„Wir sind schockiert über die Explosionen in der Nähe der Botschaft früher am Tag“, teilte die israelische Botschaft auf Facebook mit. Man habe volles Vertrauen in die dänische Polizei.

9.50 Uhr: Scholz: „Iran riskiert, ganze Region in Brand zu setzen“

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate greift der Iran Israel mit Raketen an. Kanzler Scholz warnt vor einem Flächenbrand in Nahost.

Nach dem iranischen Angriff auf Israel mit fast 200 Raketen warnt Bundeskanzler Olaf Scholz vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten. „Iran riskiert damit, die ganze Region in Brand zu setzen - das gilt es unter allen Umständen zu verhindern“, erklärte der SPD-Politiker in Berlin. Nur dank der israelischen Luftverteidigung und den Verbündeten sei es am Abend gelungen, den iranischen Angriff weitgehend abzuwehren. 

Scholz forderte, die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon und der Iran selbst müssten ihre Attacken auf Israel unverzüglich einstellen. Gemeinsam mit ihren Partnern werde sich die Bundesregierung weiter dafür einsetzen, eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah zu vermitteln. Dies müsse der Einstieg in die Umsetzung der UN-Sicherheitsresolution 1701 sein, nach der sich die Hisbollah aus dem Grenzgebiet zu Israel zurückziehen muss. „Dies würde den Weg ebnen für eine Rückkehr der Menschen in den Norden Israels und gleichzeitig eine Perspektive eröffnen, die Staatlichkeit Libanons zu konsolidieren.“

9.40 Uhr: Nach Raketenangriffen auf Israel: Iran warnt USA vor „Eingreifen“

Nach den iranischen Raketenangriffen auf Israel hat der Iran laut Außenminister Abbas Aragtschi die USA vor einem Eingreifen in den Konflikt gewarnt. „Wir haben (...) die US-Streitkräfte gewarnt, sich aus dieser Angelegenheit herauszuhalten und nicht einzugreifen“, sagte Aragtschi dem iranischen Staatsfernsehen. Andernfalls werde die US-Armee mit einer „harten Antwort durch uns rechnen müssen“.

Der Chefdiplomat fügte an, dass die Mitteilung über die Schweizer Botschaft in Teheran übermittelt worden sei. Washington und Teheran unterhalten infolge der islamischen Revolution im Iran im Jahr 1979 seit Jahrzehnten keine direkten diplomatischen Beziehungen mehr.

Vor den Angriffen auf Israel habe es indes „keinen Austausch von Nachrichten“ mit den USA gegeben, fügte Aragtschi an.

9.29 Uhr: Hisbollah meldet Kämpfe mit israelischen Truppen auf beiden Seiten der Grenze

Die Hisbollah hat sich nach eigenen Angaben Kämpfe mit israelischen Soldaten auf beiden Seiten der Grenze geliefert. Zum einen seien Kämpfer der pro-iranischen Miliz einer „feindlichen israelischen Infanterieeinheit“ gegenübergestanden, die versucht habe, in das libanesische Dorf Adajseh einzudringen, erklärte die Hisbollah am Mittwoch. Es habe Zusammenstöße gegeben, die Hisbollah-Kämpfer hätten die israelische Einheit zum Rückzug zwingen können, hieß es weiter.

Zudem hätten Hisbollah-Kämpfer eine „große Infanterieeinheit“ im israelischen Misgav Am „mit Raketen und Artillerie“ angegriffen, erklärte die Miliz weiter. An drei weiteren Standorten seien weitere Truppenansammlungen beschossen worden, unter anderem mit Raketen vom Typ Burkan, die eine enorme Sprengkraft haben können.

9 Uhr: Sicherheitsstufe für Jerusalem und Tel Aviv gelockert

Nach dem massiven Raketenbeschuss aus dem Iran am Dienstagabend hat sich die Lage in Israel in der Nacht leicht entspannt. Das Heimatfrontkommando lockerte seine Beschränkungen für Teile des Landes, darunter Jerusalem und Tel Aviv, wie die israelische Armee in der Nacht mitteilte. Auch der Luftraum über Israel und Jordanien wurde laut Berichten in der Nacht wieder geöffnet.

Nach Angaben von Armeesprecher Daniel Hagari wurden rund 180 Raketen aus dem Iran auf israelisches Gebiet abgefeuert. Es habe „eine geringe Anzahl von Treffern im Zentrum Israels und weitere Treffer im Süden“ gegeben. Medienberichten zufolge schlug eine Rakete in eine Schule in der Stadt Gadera ein. Die meisten Raketen wurden laut Armee von Israel und einer Verteidigungskoalition unter US-Führung abgefangen.

8.15 Uhr: Iran verlängert Flugverbot nach Angriff auf Israel

In Erwartung eines israelischen Gegenangriffs hat der Iran die Sperrung seines Luftraums verlängert. Zunächst bis Donnerstagfrüh um 5.00 Uhr (Ortszeit) seien zur Gewährleistung der Flugsicherheit alle Verbindungen gestrichen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Isna unter Berufung auf einen Sprecher der Luftfahrtbehörde. 

7.35 Uhr: Irans Außenminister telefoniert mit europäischen Kollegen

Irans Außenminister Abbas Araghchi hat unmittelbar nach dem Raketenangriff seines Landes auf Israel mit europäischen Kollegen telefoniert. Gespräche führte er unter anderem mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Kollegen in Großbritannien, Frankreich sowie weiteren Ländern, wie die iranische Nachrichtenagentur Irna berichtete. 

6 Uhr: Iran hat laut Staatsfernsehen 200 Raketen auf Israel abgefeuert

Der Iran hat bei seinen Angriffen auf Israel nach Angaben von Staatsmedien 200 Raketen abgefeuert. Darunter seien erstmals auch mehrere Hyperschallraketen gewesen, meldete das iranische Staatsfernsehen am Mittwoch. Iranische Medien zeigten Onlineaufnahmen, die abgefeuerte Raketen zeigen sollen. „Drei Militärstützpunkte“ in der Nähe von Tel Aviv und andere Stützpunkte seien ins Visier genommen worden, hieß es von den Iranischen Revolutionsgarden. Sie erklärten, dass „90 Prozent“ der Raketen ihre Ziele getroffen hätten.

Das israelische Militär teilte mit, der Iran habe rund 180 Raketen gestartet, die meisten von ihnen seien abgefangen worden.

2 Uhr: Iran droht Israel bei Vergeltung mit weiteren Angriffen

Der Iran hat Israel im Falle einer Vergeltungsmaßnahme nach seinem Raketenangriff gedroht. „In diesem Fall wird unsere Antwort stärker und kräftiger ausfallen“, schrieb der iranische Außenminister Abbas Araghchi auf der Plattform X. „Unsere Aktion ist abgeschlossen, es sei denn, das israelische Regime beschließt, zu weiteren Vergeltungsmaßnahmen aufzurufen.“

Sein Land habe mit dem Angriff vom Dienstagabend Selbstverteidigung gemäß der UN-Charta ausgeübt und ausschließlich Militär- und Sicherheitseinrichtungen angegriffen, „die für den Völkermord in Gaza und im Libanon verantwortlich sind“. Der Iran habe dies getan, „nachdem wir fast zwei Monate lang enorme Zurückhaltung geübt haben, um Raum für eine Waffenruhe in Gaza zu schaffen“. Die Unterstützer Israels hätten jetzt eine größere Verantwortung, „die Kriegstreiber in Tel Aviv zu zügeln, anstatt sich an deren Wahnsinn zu beteiligen“.

Israel hatte nach den iranischen Angriffen bereits Vergeltung angekündigt. 

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, den 1. Oktober:

22.54 Uhr: Netanjahu: Iran wird für seinen Fehler bezahlen

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat nach dem iranischen Angriff Vergeltung angekündigt. „Der Iran hat heute Abend einen großen Fehler gemacht – und er wird dafür bezahlen“, sagte Netanjahu dem israelischen Sicherheitskabinett nach Angaben seines Büros. Irans Angriff sei gescheitert.

22.27 Uhr: Nach Irans Angriff: UN-Sicherheitsrat hält am Mittwoch Dringlichkeitssitzung ab

Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel hält der UN-Sicherheitsrat am Mittwoch eine Dringlichkeitssitzung zur Lage im Nahen Osten ab. Die Sitzung sei für 10.00 Uhr New Yorker Zeit (16.00 Uhr MESZ) angesetzt, erklärte der Schweizer Ratsvorsitz am Dienstag.

Der Iran hatte Israel am Abend direkt mit Raketen angegriffen - zum zweiten Mal nach dem Abfeuern hunderter Drohnen und Raketen auf Israel im April. Nach Angaben der israelischen Armee wurde erneut „eine große Anzahl“ iranischer Raketen abgefangen. Die Armee gab am späteren Abend vorerst Entwarnung, die Gefahr aus dem Iran sei „im Moment“ gebannt.

22.20 Uhr: Irans Religionsführer droht Israel

Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei hat Israel nach der Raketenattacke gedroht. „Die Schläge der Widerstandsfront auf den erschöpften und dem Untergang geweihten Körper des zionistischen Regimes (Israel) werden, mit göttlicher Hilfe und Kraft, noch heftiger werden“, schrieb das Staatsoberhaupt (85) auf der Plattform X. Chamenei hat in allen strategischen Belangen das letzte Wort im Iran. 

Zur sogenannten Widerstandsachse gehören Milizen im Nahen Osten, unter ihnen etwa die schiitische Hisbollah im Libanon oder die Huthi-Rebellen im Jemen. Auch die islamistische Hamas wird von Teheran unterstützt, um den gemeinsamen Erzfeind Israel zu bekämpfen.

22.18 Uhr: Videos zeigen Schäden in Israel nach Irans Angriff

Israelische Medien haben Aufnahmen von mutmaßlichen Schäden infolge der iranischen Raketenangriffe veröffentlicht. Auf einem vom israelischen Sender Kan 11 geteilten Video, das in einem Ort Zentralisrael aufgenommen worden sein soll, ist ein mehrere Meter tiefer Krater im Boden zu sehen; Autos rund um den Krater sind mit Erde bedeckt.

Auf Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie Raketenteile auf israelische Orte wie Tel Aviv herabfielen. Der israelische Armeesender veröffentlichte ein Foto aus der Beduinenstadt Tel Scheva im Süden Israels, auf dem ein Teil einer meterhohen Rakete zu sehen ist, die senkrecht im Boden steckte.

Israels Militär zufolge gab es eine kleine Anzahl von Einschlägen im Zentrum Israels und weitere im Süden des Landes. Insgesamt hatte der Iran nach Angaben der israelischen Armee rund 180 Raketen Richtung Israel abgefeuert. Die meisten seien von Israel und einer von den USA geführten Verteidigungskoalition abgefangen worden, hieß es. Der Schaden nach dem iranischen Angriff werde derzeit ermittelt, sagte ein israelischer Sicherheitsbeamter. 

Millionen Menschen in Israel suchten während des Angriffs Zuflucht in Schutzräumen. In einem Bunker unterhalb eines Einkaufszentrums im Zentrum von Tel Aviv versammelten sich Dutzende Menschen. Eine Frau reagierte panisch auf die Geräusche von Explosionen, die auch in den unterirdischen Räumen zu hören waren. Viele Menschen lasen oder hörten Nachrichten, bis es nach rund einer Stunde Entwarnung gab und sie den Bunker wieder verlassen durften. Auf den Straßen im Zentrum der Küstenmetropole war nach den Angriffen nur wenig los

22.06 Uhr: Polizei: Sechs Tote und neun Verletzte durch Schusswaffen-Angriff in Tel Aviv

Bei einem Schusswaffen-Angriff am Dienstag in der israelischen Metropole Tel Aviv hat sich die Zahl der Toten nach jüngsten Angaben der Polizei auf mindestens sechs erhöht. Zwei „Terroristen“ seien „neutralisiert“ worden, teilte die Polizei in einer Erklärung mit. Neben den sechs toten Zivilisten gebe es zudem neun unterschiedlich schwer Verletzte. Zunächst hatte die Polizei vier Tote und sieben Verletzte gemeldet. Einige Opfer trugen demnach Stichverletzungen davon.

Der Angriff ereignete sich im Zentrum von Tel Aviv im Stadtviertel Jaffa. Bilder von Überwachungskameras zeigten, wie die beiden Angreifer aus einer Straßenbahn ausstiegen und mit Schnellfeuerwaffen auf Menschen schossen. Im Anschluss seien sie von der Polizei und anwesenden Zivilisten unter Einsatz von Schusswaffen „neutralisiert“ worden, hieß es in der Erklärung. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Vorfall.

21.46 Uhr: Iranischer Präsident nennt Angriffe auf Israel „entschlossene Antwort“ seines Landes

Der iranische Präsident Massud Peseschkian hat die Raketenangriffe seines Landes auf Israel als „entschlossene Antwort“ auf die israelische „Aggression“ bezeichnet. „Im Einklang mit den legitimen Rechten und mit dem Ziel, Frieden und Sicherheit im Iran und in der Region zu schaffen, wurde eine entschlossene Antwort auf die Aggression des zionistischen Regimes gegeben“, erklärte Peseschkian am Dienstag im Onlinedienst X. Weiter warnte er davor, „nicht mit dem Iran in einen Konflikt zu treten“.

21.43 Uhr: Raketen werden über Jordanien abgefangen - zwei Verletzte

Jordaniens Streitkräfte sollen erneut bei der Abwehr des iranischen Raketenangriffs auf Israel geholfen haben. Arabische Medien berichteten, Jordanien habe einige Raketen abgefangen, woraufhin Raketenteile im Land niedergegangen seien. Das Innenministerium erklärte, „mehrere Fragmente von Objekten“ seien unter anderem in Amman, in den Orten Balka, Sarka und Madaba in Umgebung der Hauptstadt sowie in Karak weiter südlich niedergegangen. Zwei Menschen seien leicht verletzt worden.

In sozialen Netzwerken verbreiteten sich Videos von brennenden Raketenteilen auf der Straße. Die Behörde für öffentliche Sicherheit rief die Bürger dazu auf, sich den „Resten herunterfallender Objekte“ nicht zu nähern und diese den Behörden zu melden. Bei Bränden oder Opfern durch die vom Himmel fallenden Teile solle man den Notruf wählen.

21.36 Uhr: Britischer Premierminister verurteilt Angriff auf Israel

Großbritanniens Premierminister Keir Starmer verurteilt den iranischen Raketenangriff auf Israel. Starmer habe heute Nachmittag (Ortszeit) mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu über die eskalierende Situation im Nahen Osten gesprochen, teilte ein Regierungssprecher in London mit.

„Der Premierminister hat Irans Angriff auf Israel, der während der Unterhaltung der beiden Regierungschefs begann, heute aufs Schärfste verurteilt und das feste Bekenntnis Großbritanniens zu Israels Sicherheit und dem Schutz von Zivilisten zum Ausdruck gebracht“, hieß es in dem Statement.

Nach Angaben der Downing Street betonte Starmer, dass es einen Waffenstillstand im Libanon brauche, um Raum für eine politische Lösung zu schaffen. Zudem habe er die Lage im Gazastreifen angesprochen. Starmer habe auch mit dem jordanischen König Abdullah II. über die Notwendigkeit einer Waffenruhe im Libanon und in Gaza gesprochen.

21.32 Uhr: Jubel bei Demo in Berlin nach Raketenangriff auf Israel

Bei einer propalästinensischen Demonstration in Berlin-Wedding ist nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel Jubel ausgebrochen. „Raketen auf Israel abgeschossen“, rief ein Mann, woraufhin zahlreiche Demonstrierende trommelten, jubelten und zum Teil klatschten. Es waren auch die Rufe „Widerstand“ und „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) zu hören. Mehrere Teilnehmer der Kundgebung schwenkten Palästinensertücher sowie die palästinensische und die libanesische Flagge, wie auf dem Video eines dpa-Reporters zu sehen ist.

Ein Sprecher der Berliner Polizei teilte mit, er könne Berichte über Jubel „weder bestätigen noch dementieren“. Für den Abend waren in Berlin zwei propalästinensische Demonstrationen geplant, eine am Leopoldplatz in Wedding und eine am Kottbusser Tor in Kreuzberg. Eine Bilanz der Demonstrationen teilte die Polizei zunächst nicht mit. 

21.19 Uhr: USA: Angriff Irans auf Israel „vereitelt und unwirksam“

Die US-Regierung hat den iranischen Raketenangriff auf Israel als „vereitelt und unwirksam“ bezeichnet und mit Konsequenzen gedroht. „Uns ist nichts über Schäden an Flugzeugen oder strategischen militärischen Einrichtungen in Israel bekannt“, sagte US-Sicherheitsberater Jake Sullivan in Washington. Man habe bereits deutlich gemacht, dass dieser Angriff Konsequenzen haben werde und daran arbeite man nun mit Israel. Es handle sich um eine „bedeutende Eskalation“. Kriegsschiffe des US-Militärs hätten dabei geholfen, den Raketenangriff abzuwehren. 

In Jericho im Westjordanland gebe es Berichte über den Tod eines palästinensischen Zivilisten. Zum aktuellen Zeitpunkt sei nichts über Todesopfer in Israel bekannt, sagte Sullivan weiter. Man habe nach diesem Vorfall erste Gespräche mit den Israelis geführt, sowohl auf militärischer Ebene als auch zwischen dem Weißen Haus und dem Büro des israelischen Premierministers, erläuterte Sullivan. Diese Gespräche würden in den kommenden Stunden fortgesetzt.

21.16 Uhr: Huthi-Miliz lobt iranischen Angriff auf Israel

Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen hat den iranischen Raketenangriff auf Israel gelobt und parallel neue Angriffe auf die Schifffahrt für sich reklamiert. Israel „abzuschrecken und ihm entgegenzutreten ist der einzige Weg, ihn zu stoppen“, sagte Huthi-Sprecher Mohammed Abdel Salam. „Wir loben den iranischen Einsatz, der militärische Ziele des Feindes im besetzten Palästina getroffen hat.“

Zugleich reklamierte die Miliz im Jemen weitere Angriffe auf die internationale Schifffahrt mit Drohnen und Raketen für sich. Die für Sicherheit der Handelsschifffahrt zuständige britische Behörde UKMTO meldete, der unter der Flagge Panamas fahrende Öltanker „Cordelia Moon“ sei im Roten Meer mit einem Drohnenboot angegriffen und beschädigt worden. Die Miliz erklärte, sie habe dem Tanker schweren Schaden zugefügt. Sie habe außerdem das Containerschiff „Marthopolis“ unter andere mit einer Drohne angegriffen.

21.15 Uhr: Luftraum über Israel nach iranischen Angriffen wieder geöffnet

In Israel wird der Flugverkehr nach den iranischen Raketenangriffen wieder aufgenommen. „Starts und Landungen werden innerhalb der nächsten Stunde wieder anlaufen“, erklärte die Flughafenbehörde am Dienstagabend.

Israel hatte seinen Luftraum wegen der iranischen Attacke zuvor geschlossen. Jordaniens Luftfahrtbehörde verkündete ebenfalls eine „vorübergehende Schließung des jordanischen Luftraums“. Auch das irakische Verkehrsministerium gab einen vorübergehenden Stopp des Flugverkehrs an allen Flughäfen des Landes bekannt.

20.59 Uhr: Irans Präsident verteidigt Raketenangriff

Irans Präsident Massud Peseschkian hat den Raketenangriff auf Israel verteidigt. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu solle wissen, dass Iran kein kriegslüsternes Land sei, „aber jeder Bedrohung entschlossen entgegentritt“, schrieb Peseschkian auf der Plattform X. „Dies ist nur ein Bruchteil unserer Fähigkeiten. Legen Sie sich nicht mit Iran an“, warnte der Präsident.

20.50 Uhr: Israelische Armee - Iran hat rund 180 Raketen auf Israel abgefeuert

Der Iran hat Israel nach Angaben der israelischen Armee am Dienstag mit rund 180 Raketen angegriffen. „Die Systeme der israelischen Armee haben etwa 180 Raketen identifiziert, die vom Iran aus auf israelisches Gebiet abgefeuert wurden“, teilte die Armee mit. Ein Sicherheitsbeamter bestätigte die Zahl gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Der Iran hatte am Dienstagabend Raketen auf Israel abgefeuert. Zunächst meldete Israel den Beschuss, später bestätigte der Iran den Angriff. Die iranischen Revolutionsgarden erklärten, es handele sich um eine Vergeltung für die Tötung der Anführer der pro-iranischen Hisbollah-Miliz und der palästinensischen Hamas, Hassan Nasrallah und Ismail Hanija.

Nach Angaben der israelischen Armee wurde „eine große Anzahl“ iranischer Raketen abgefangen. Es habe aber auch ein paar „Einschläge“ im Zentrum und im Süden des Landes gegeben, teilte Armeesprecher Daniel Hagari mit.

20.42 Uhr:  Iran - Hyperschallraketen bei Angriff eingesetzt

Bei dem Angriff auf Israel sind nach iranischen Angaben auch erstmals Hyperschallraketen zum Einsatz gekommen. Mit der Rakete vom Typ Fatah-1 sei es den Luftstreitkräften der Revolutionsgarden gelungen, die israelische Luftabwehr zu überwinden, berichtete der staatliche Rundfunk. Die Hyperschallrakete wurde vor 15 Monaten vorgestellt.

Irans Revolutionsgarden hatten nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff sei eine Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah sowie eines iranischen Generals, hieß es. Im Zentrum und anderen Orten Israels waren laut Armee einige Geschosse eingeschlagen. Zum Typ der Raketen machte die Armee keine Angaben. 

20.27 Uhr: Mehrere Tote nach Anschlag im Süden Tel Avivs

Kurz vor dem iranischen Raketenangriff auf Israel sind im Süden der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv bei einem Schuss- und Messerangriff mehrere Menschen getötet worden. Laut Polizeiangaben kamen mindestens sechs Menschen bei dem Vorfall in Jaffa, einem arabisch geprägten Viertel von Tel Aviv, ums Leben. Bei den Todesopfern handelt es sich demnach um Zivilisten.

Israels Polizei sprach von einem Terrorangriff. Die zwei mutmaßlichen Täter seien „neutralisiert“ worden, so die Polizei. Israelischen Medien zufolge sollen sie tot sein. Das genaue Motiv für die Tat war zunächst unklar.

Lokale Medien berichteten weiter, die beiden mutmaßlichen Täter hätten Menschen angegriffen, die an einer Straßenbahnhaltestelle gewartet hätten. 

20.10 Uhr: Iran stoppt Flugverkehr nach Raketenangriff

Nach dem Raketenangriff auf Israel hat der Iran seinen Luftraum gesperrt. Alle Flüge seien bis Mittwoch 10.00 Uhr (Ortszeit) gestrichen worden, berichtete die staatliche Agentur Irna unter Berufung auf einen Sprecher der Luftfahrtbehörde. 

Irans Revolutionsgarden hatten nach eigenen Angaben am Dienstagabend Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff sei eine Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah sowie eines iranischen Generals, hieß es. Laut israelischer Armee schlugen im Zentrum und anderen Orten Israels einige Geschosse ein. Armeesprecher Daniel Hagari warnte, dass der Angriff Konsequenzen haben werde. Dafür gebe es Pläne.

19.49 Uhr: Nach Angriff auf Israel: Menschen dürfen Bunker verlassen

Die israelische Armee hat nach dem Raketenangriff aus dem Iran Entwarnung gegeben. Menschen überall in Israel dürften Schutzräume verlassen, teilte das Militär mit. Ein Sprecher sagte zudem, man habe aktuell auch keine Hinweise auf weitere Bedrohungen aus dem Iran. 

Im Zentrum und anderen Orten Israels waren laut Armee einige Geschosse eingeschlagen. „Dieser Angriff wird Konsequenzen haben“, warnte Armeesprecher Daniel Hagari. Dafür gebe es Pläne. Weitere Details nannte er nicht. 

19.41 Uhr: Biden weist US-Militär zum Abschuss iranischer Raketen an

US-Präsident Joe Biden hat das US-Militär angewiesen, auf Israel gerichtete iranische Raketen abzuschießen. Biden und seine Vize-Präsidentin Kamala Harris würden von seinem Krisenstab im Situation Room über die Lage informiert, teilte das Weiße Haus mit.

19.10 Uhr: Iran: Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert

Irans Revolutionsgarden haben nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff sei eine Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah sowie eines iranischen Generals, hieß es im Staatsfernsehen.

19 Uhr: Iran greift Israel mit Raketen an

Der Iran hat einen Raketenangriff auf Israel gestartet. Dies teilten die Streitkräfte auf der Online-Plattform X mit. Eine Korrespondentin der Deutschen Presse-Agentur berichtete, in Tel Aviv seien starke Explosionen zu hören. Auch die iranischen Nachrichtenagenturen Isna und Tasnim berichteten über den Beginn der Attacke.

Davor hatte die US-Regierung vor einem „unmittelbar bevorstehenden“ Raketenangriff des Irans auf Israel gewarnt. Ein solcher direkter Angriff werde schwerwiegende Folgen für den Iran haben, heißt es in einer Mitteilung eines Regierungsvertreters, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Nach der Warnung vor dem Raketenangriff hatten die israelischen Behörden die Menschen im Großraum Tel Aviv angewiesen, in der Nähe von Schutzräumen zu bleiben.

16.34 Uhr: USA verstärken Militärpräsenz im Nahen Osten um mehrere tausend Soldaten

Angesichts der militärischen Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah verstärken die USA ihre Streitkräfte im Nahen Osten um mehrere tausend Soldaten. Der Aufenthalt bereits stationierter Einheiten werde verlängert und diejenigen, die eigentlich als Ersatz vorgesehen waren, würden nun als Verstärkung hinzukommen, sagte die stellvertretende Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh am Dienstag in Washington. Dies bedeute „zusätzlich einige tausend“ Soldaten. Diese Einheiten verfügten über eine Reihe von Kampfflugzeugen, darunter Jets vom Typ F-16 und F-22.

16.05 Uhr: Iran plant laut US-Regierung unmittelbar bevorstehenden Raketenangriff auf Israel

Der Iran bereitet nach Angaben der US-Regierung einen unmittelbar bevorstehenden Raketenangriff auf Israel vor. Es gebe „Hinweise darauf, dass sich der Iran darauf vorbereitet, in Kürze einen ballistischen Raketenangriff gegen Israel zu starten“, sagte ein US-Regierungsvertreter am Dienstag in Washington. Ein solcher direkter Angriff auf Israel werde „schwerwiegende Folgen für den Iran haben“, warnte er. Die USA unterstützten „aktiv die Vorbereitungen zur Verteidigung, um Israel für diesen Angriff zu wappnen“, sagte der Beamte weiter.
 
Die israelische Armee geht derzeit mit massiven Luftangriffen gegen die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon vor und startete in der Nacht zum Dienstag nach eigenen Angaben einen „begrenzten“ Bodeneinsatz im Nachbarland. Am Freitag wurde Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff getötet.
 
Die Hisbollah hatte unmittelbar nach dem Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres mit regelmäßigen Raketenangriffen aus dem Libanon eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Im April hatte der Iran Israel erstmals direkt von seinem Staatsgebiet aus mit mehr als 300 Raketen und Drohnen beschossen. Mehrere Verbündete halfen Israel damals bei der Abwehr des Angriffs.

13.30 Uhr: Israel ruft in 27 Gebieten im Südlibanon zur Evakuierung auf

Das israelische Militär hat die Bewohner von 27 Gebieten im Süd-Libanon zur Evakuierung aufgerufen. Die israelischen Streitkräfte „wollen Ihnen keinen Schaden zufügen, und zu Ihrer eigenen Sicherheit müssen Sie sofort Ihre Häuser verlassen“, erklärte ein Armeesprecher am Dienstag im Onlinedienst X. „Jeder, der sich in der Nähe von Hisbollah-Mitgliedern, -Anlagen und Kampfausrüstung aufhält, bringt sein Leben in Gefahr“, fügte er hinzu.

Der Sprecher forderte die betroffenen Menschen auf, sich „sofort“ auf den Weg an das nördliche Ufer des Flusses Al-Awali nördlich der Küstenstadt Sidon zu machen.

13 Uhr: UN-Menschenrechtsbüro warnt vor Katastrophe im Nahen Osten

Nach Beginn der israelischen Bodenoffensive im Libanon warnt das UN-Menschenrechtsbüro vor einer humanitären Katastrophe im Nahen Osten. „Wir sind zutiefst besorgt über die sich ausweitenden Feindseligkeiten im Nahen Osten und deren Potenzial, die gesamte Region in eine humanitäre und menschenrechtliche Katastrophe zu stürzen“, sagte Liz Throssell, Sprecherin des Büros in Genf. 

Die Gefahr, dass andere Länder in der Region in die militärische Auseinandersetzung gezogen werden, sei sehr real. Die Bodenoffensive dürfte das Leiden der Zivilbevölkerung weiter verschlimmern. Auch die Angriffe der Huthi auf Israel und die israelischen Gegenschläge seien „zutiefst beunruhigend“. 

12.55 Uhr: Israel widersetzt sich erneut der US-Regierung

Die Vereinigten Staaten sind der wichtigste und engste Verbündete Israels. Doch die Warnungen der US-Regierung vor einer israelischen Bodenoffensive im Libanon verhallten - wieder einmal - ungehört. Die Gefahr eines Flächenbrandes im Nahen Osten wächst und bringt Präsident Joe Biden kurz vor der Präsidentschaftswahl in den USA zunehmend in Bedrängnis.

„Wir sollten jetzt einen Waffenstillstand haben“, sagte Biden am Montag und machte klar, dass er nichts von einem Einmarsch israelischer Truppen im Libanon hält. Doch kurz darauf informierte Israel die US-Regierung, dass es derzeit „begrenzte Einsätze gegen die Infrastruktur der Hisbollah in der Nähe der Grenze“ gebe, wie Außenamtssprecher Matthew Miller in Washington mitteilte. Das israelische Militär bestätigte in der Nacht zum Dienstag „Bodenangriffe“ auf Dörfer im Südlibanon.

11.55 Uhr: UNO warnt Israel vor „groß angelegter Invasion“ im Libanon

Die Vereinten Nationen haben sich alarmiert über die von Israel gemeldeten „begrenzten Bodeneinsätze“ der Armee im Libanon gezeigt und vor einer „großangelegten Boden-Invasion“ gewarnt. Angesichts der „überkochenden“ Gewalt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon seien die Auswirkungen auf Zivilisten ohnehin bereits „schrecklich“, sagte die Sprecherin des UN-Menschenrechtskommissariats, Liz Throssell, am Dienstag in Genf. „Wir fürchten, dass eine groß angelegte Boden-Invasion Israels im Libanon nur noch mehr Leid bringen würde.“

9 Uhr: Israels Armee meldet „schwere Gefechte“ im Süden des Libanon

Israels Armee hat „schwere Gefechte“ im Süden des Libanon gemeldet. Die Armee, die nach eigenen Angaben in der Nacht einen „begrenzten und gezielten“ Bodeneinsatz gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Südlibanon gestartet hatte, erklärte am Dienstag, in der Region gebe es „schwere Gefechte“. Armeesprecher Avihai Adraee warnte die Menschen im Libanon in einer auf arabisch verfassten Mitteilung im Onlinedienst Telegram davor, mit Fahrzeugen in den Süd-Libanon zu fahren.

8.45 Uhr: Hisbollah feuert Geschosse auf den Norden Israels ab

Nach Beginn begrenzter israelischer Bodeneinsätze gegen Stellungen der Hisbollah-Miliz im Libanon sind mehrere Geschosse aus dem Nachbarland auf den Norden Israels abgefeuert worden. Einige der Geschosse seien abgefangen worden, andere in unbewohnten Gebieten abgestürzt, teilte das israelische Militär am Dienstag mit. In den Gegenden um die Ortschaften Metula und Avivim war demnach zuvor Luftalarm ausgelöst worden.

Die Hisbollah erklärte, sie habe zwei Mal israelische Soldaten in Metula angegriffen. Sie habe „vorrückende Soldaten des Feindes in Metula mit Artilleriegranaten“ ins Visier genommen, teilte die Miliz mit. In derselben Gegend sei zudem eine „Versammlung feindlicher Soldaten“ mit Raketen angegriffen worden, hieß es in einer zweiten Mitteilung. Die Ortschaft Metula liegt an der Demarkationslinie zwischen Israel und dem Libanon.

8.45 Uhr: Waffenfabriken der Hisbollah bei Beirut angegriffen

Die israelische Luftwaffe hat nach Militärangaben mehrere Waffenfabriken und Infrastruktur der libanesischen Hisbollah-Miliz in einem südlichen Vorort von Beirut angegriffen. Die Angriffe seien mithilfe von Geheimdiensthinweisen erfolgt, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Es seien Schritte unternommen worden, um möglichen Schaden an Zivilisten zu verringern. Es gab zunächst keine Berichte über Opfer bei den Angriffen, die schon am späten Montagabend erfolgten.

7 Uhr: US-Verteidigungsminister warnt Iran vor „ernsten Konsequenzen“ bei Angriff auf Israel

Die US-Regierung hat den Iran vor einem möglichen direkten Angriff auf Israel gewarnt. In einem Gespräch mit seinem israelischen Kollegen Yoav Gallant habe er „erneut auf die ernsten Konsequenzen für den Iran hingewiesen, falls er sich zu einem direkten militärischen Angriff auf Israel entschließen sollte“, erklärte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Montag (Ortszeit) im Onlinedienst X. Die USA seien „entschlossen, jeden Akteur daran zu hindern, die Spannungen auszunutzen oder den Konflikt auszuweiten“.

„Die Vereinigten Staaten sind gut gerüstet, um US-Personal, Partner und Verbündete angesichts der Bedrohung durch den Iran und vom Iran unterstützte Terrororganisationen zu verteidigen“, erklärte der Pentagon-Chef mit Blick auf die vom Iran unterstützte und von den USA als Terrororganisation eingestufte Hisbollah im Libanon.

7 Uhr: Israel beginnt mit Bodenoffensive in Südlibanon

Israel hat in der Nacht mit einer Bodenoffensive im Süden des Libanon begonnen. Es handele sich um auf Geheimdienstinformationen beruhende „örtlich begrenzte und gezielte Bodenangriffe“ gegen Hisbollah-Ziele im Grenzgebiet, teilte die israelische Armee in der Nacht zu Dienstag mit. Diese Ziele in Dörfern nahe der Grenze stellten eine unmittelbare Bedrohung für Nordisrael dar.

Unterstützt werden die Bodentruppen laut Armee mit Luftangriffen auf militärische Ziele in der Region. Ziel sei es, die aus dem Norden evakuierten Bürger Israels in ihre Häuser zurückzubringen.

Zuvor hatte die Armee die Gebiete um die drei nordisraelischen Orte Metula, Misgav Am und Kfar Giladi zu militärischem Sperrgebiet erklärt. Laut arabischen Medienberichten rief die Armee Zivilisten im Südlibanon zur Evakuierung auf. Der arabischsprachige Armeesprecher Avichai Adraee veröffentlichte am Montagabend auf der Plattform X zudem einen Evakuierungsaufruf für mehrere südliche Vororte von Beirut.

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