Jetzt also drei Monate mehr. Bei der Grundsteuer-Erklärung fügen sich die Finanzminister der Bundesländer ins Unvermeidliche. Die Frist bis Ende Oktober wurde von Tag zu Tag unrealistischer, nicht einmal jeder dritte Haus- und Grundbesitzer hat sich der Tortur unterzogen und die erbetenen Daten per Internet mühsam ans Finanzamt übermittelt.

Gut ist daher trotz Fristverlängerung gar nichts. Das gesamte Vorhaben bleibt ein Lehrbeispiel für bürokratisches und bürgerfernes Vorgehen. Die Fragebögen sind kompliziert, die Begriffe abstrakt, zudem funktioniert das Portal nicht so, wie es sollte.
Vor allem aber bleibt schleierhaft, warum die Erklärung nur online abgegeben werden kann, was viele Bürgerinnen und Bürger überfordert. Soll das etwa die versprochene Digitalisierung sein? Oder geht es nicht eher darum, Arbeit, die die Ämter erledigen müssten, auf die Bürger abzuwälzen? So werden in einer Zeit, die wahrlich andere Probleme hat, unnötig Frust und Staatsverdrossenheit geschürt.