Beim Konklave Anfang Mai 2025 standen die Kardinäle im Mittelpunkt – zumindest 133 der insgesamt 252, die den neuen Papst wählten. Die wahlberechtigten Kardinäle entschieden sich für den gebürtigen US-Amerikaner Robert Francis Prevost, der durch die Wahl zu Papst Leo XIV. wurde. Das Amt des Papstes wird unter den Kardinälen eher als Berufung denn als Beruf gesehen. Die Kardinäle machten beim Konklave aber letztlich auch ihren Job, für den sie vergütet werden. Doch wie hoch ist das Gehalt eines Kardinals?
Gehalt der Kardinäle – es gibt große Unterschiede
Um das Gehalt der Kardinäle einordnen zu können, muss man zunächst bedenken, dass der Titel „Kardinal“ eine Würde darstellt, die vom Papst verliehen wird. Es handelt sich aber nicht um ein Amt mit eigener Besoldung. „Kardinäle erhalten keine gesonderte Vergütung, weil sie Kardinäle sind“, erklärt ein Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz unserer Redaktion: „Die finanzielle Ausstattung richtet sich stattdessen nach ihrer konkreten kirchlichen Funktion – etwa als Erzbischof, Bischof, Weihbischof oder als Mitarbeiter in der römischen Kurie.“
Ein einheitliches Gehalt gibt es für Kardinäle folglich nicht. Auch über die Landesgrenzen hinweg sind die Voraussetzungen unterschiedlich. „Weltweit sind die Regelungen sehr heterogen“, erklärt uns der Sprecher. Demnach wird das Gehalt von Kardinälen in einigen Ländern aus kircheneigenen Mitteln finanziert – und ist daher stark von den finanziellen Möglichkeiten der Ortskirche abhängig. In anderen Ländern besteht eine staatliche Mitfinanzierung oder Unterstützung. Das ist in Deutschland der Fall.
Auch interessant: Zur Oberschicht gehören in Deutschland nur vier Prozent der Bürger. Männer lügen außerdem häufiger bei ihrem Gehalt als Frauen.
Gehalt: Wie viel verdient ein Kardinal?
In Deutschland orientieren sich die Gehälter von Kardinälen an der Besoldung für Beamte. Demnach erhalten „Diözesanbischöfe, die Kardinäle sind, in der Regel eine Besoldung entsprechend der Beamtenbesoldung im höheren Dienst, auf Grundlage historischer staatskirchlicher Vereinbarungen“, erklärt uns der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz. Genaue Zahlen nennt er nicht, jedoch wird der höhere Dienst in der Regel mindestens mit der Besoldungsgruppe A13 vergütet. Laut der Besoldungstabelle des Bundes bedeutet das mindestens ein Grundgehalt von etwas mehr als 5000 Euro im Monat. Im höheren Dienst kann das Gehalt in der Besoldungsgruppe A16 aber auch bis gut 8700 Euro monatlich betragen.
Die Frankfurter Rundschau berichtet, dass Kardinäle in Deutschland zwischen 10.000 und 13.000 Euro im Monat verdienen sollen. Demnach komme der bayerische Kardinal Reinhard Marx auf ein Monatsgehalt von 13.600 Euro. Ein solches Gehalt wäre aber erst ab der Besoldungsgruppe B4 möglich. Diese ist in der Regel Spitzenbeamten vorbehalten. Ob die sechs Kardinäle, die es derzeit in Deutschland gibt, in diese Sphären vorstoßen, bleibt unklar.
Übrigens: Die Sozialabgaben sind in Deutschland zum Jahr 2025 erneut gestiegen. Bis 2035 können sie noch deutlich in die Höhe klettern.