Die Schilddrüse ist ein relativ kleines Organ, hat aber eine wichtige Funktion im Körper. Sie hat Einfluss auf die Körpertemperatur, das Gewicht und sogar den Zustand der Haut. Um richtig zu funktionieren, braucht die Schilddrüse Nährstoffe. Welche Auswirkungen hat Magnesium auf das schmetterlingsförmige Organ?
Was macht die Schilddrüse im Körper?
Wie auf gesundheitsinformationen.de nachzulesen ist, bildet die Schilddrüse folgende Hormone:
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Trijodthyronin (T3)
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Tetrajodthyronin (T4), auch Thyroxin genannt
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Kalzitonin
Zu den eigentlichen Schilddrüsenhormonen zählen nur T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin). Kalzitonin gehört nicht dazu, da es von den C-Zellen der Schilddrüse gebildet wird. T3 und T4 sind laut dem Burgerstein Handbuch Nährstoffe „sehr jodhaltige Moleküle“. Jod muss mit der Nahrung aufgenommen werden, gelangt über den Darm ins Blut und von dort in die Schilddrüse.
So wirkt Magnesium auf die Schilddrüse
Um richtig zu funktionieren, braucht die Schilddrüse Nährstoffe. Vor allem die Spurenelemente Jod, Eisen und Selen sind wichtig. Aber auch Magnesium spielt eine indirekte Rolle auf die Schilddrüsengesundheit. Eine Studie, die 2018 bei Scientific Reports erschienen ist, hat den Zusammenhang zwischen Magnesiumspiegeln und einer chronischen Schilddrüsenentzündung untersucht. Dabei zeigte sich, dass ein sehr niedriger Magnesiumspiegel mit einem deutlich höheren Risiko verbunden war, verschiedene Schilddrüsenerkrankungen zu entwickeln.
Die Autoren der Studie führen das unter anderem auf zwei mögliche Mechanismen zurück: Zum einen kann ein Magnesiummangel das Immunsystem beeinflussen und dadurch Autoimmunreaktionen begünstigen. Zum anderen ist Magnesium als Cofaktor essenziell für die Energieproduktion in den Mitochondrien – ein Prozess, der wiederum für die Jodaufnahme in die Schilddrüsenzellen notwendig ist. Ein Magnesiummangel kann daher indirekt die Schilddrüsenhormonproduktion stören. Ein nur leicht erniedrigter Magnesium-Wert war nicht mit einem erhöhten Risiko für Schilddrüsenerkrankungen verbunden.
Kann eine Magnesium-Überdosierung der Schilddrüse schaden?
„Eine Magnesiumüberdosierung ist bei oraler Einnahme und normaler Nierenfunktion nicht zu erwarten. Zudem sind auch bei sehr hohen Magnesiumspiegeln im Blut (die nur durch eine parenterale Magnesiumtherapie, z.B. Magnesiuminfusionen, erreicht werden) keine negativen Effekte auf die Schilddrüsenfunktion beschrieben“, sagt uns die Gesellschaft für Magnesium-Forschung auf Anfrage. Umgekehrt kann eine Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) zu Magnesiumverlusten und damit Magnesiummangel führen, erklären uns die Experten.
Auch laut der Deutschen Herzstiftung ist eine kritische Überdosierung bei einer normalen Tabletteneinnahme nicht zu erreichen. Das gängigste Symptom bei der Magnesium-Einnahme ist Durchfall, da der Mineralstoff im Dickdarm Wasser anzieht, was leichten Durchfall auslösen kann.
Laut der Gesellschaft für Magnesium-Forschung ist magnesiumbedingter Durchfall aber unbedenklich. Die Beschwerden verschwinden in der Regel, sobald die tägliche Dosis gesenkt wird. Wo genau die von Experten genannte „Durchfallgrenze“ liegt, ist von Person zu Person unterschiedlich – sie hängt vom Magnesiumspiegel im Blut, dem individuellen Bedarf und der persönlichen Verträglichkeit ab. Auch die eingenommene Magnesiumverbindung spielt eine Rolle. Auf die Schilddrüse hat eine Überdosierung im normalen therapeutischen Bereich aber nach derzeitigem Stand keine negativen Auswirkungen.