Zink ist ein lebenswichtiges Spurenelement, ohne das viele Funktionen unseres Körpers nicht reibungslos ablaufen könnten. Wie bei vielen Nährstoffen kann sowohl ein Mangel als auch ein Überschuss an Zink Nebenwirkungen haben. Doch welche Rolle spielt Zink für das Herz? Kann zu wenig oder zu viel Zink tatsächlich die Herzgesundheit beeinflussen? Dieser Artikel erklärt, wie sich Zink auf das Herz auswirkt, welche Risiken bei einer Unter- oder Überversorgung bestehen und warum eine ausgewogene Zinkzufuhr für ein gesundes Herz so wichtig ist.
Zu wenig oder zu viel Zink: Welche Nebenwirkungen können entstehen?
Zink ist, wie die Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) beschreibt, ein Spurenelement, das für uns lebensnotwendig ist. Es unterstützt unseren Körper in zahlreichen Prozessen, etwa bei der Wundheilung, der Funktion des Immunsystems, dem Zellwachstum und der Fortpflanzung. Ein ausgewogener Zinkhaushalt ist daher essenziell für die Gesundheit. Haben wir nicht genügend Zink in unserem Körper, können also all diese Prozesse weniger reibungslos verlaufen. Glücklicherweise kommt ein Zinkmangel in Deutschland kaum vor, die meisten Menschen sind über die Ernährung ausreichend versorgt. Bestimmte Personengruppen können jedoch von einer Supplementierung profitieren.
Doch kann Zink auch Nebenwirkungen haben? Negative Auswirkungen hat Zink meist nur, wenn ein Mangel oder eine Überdosierung besteht. Sowohl zu wenig als auch zu viel Zink können Beschwerden verursachen. Bei einem Zinkmangel kann es laut der DGE zu folgenden Symptomen kommen:
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Wachstumsstörung
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Hautproblem wie Ekzeme und Wundheilungsstörungen
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Durchfall
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Verringertes Erinnerungsvermögen
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Erhöhte Infektanfälligkeit
Eine Überdosierung kommt häufiger vor als ein Zinkmangel, vor allem, weil viele Menschen bereits über die Ernährung ausreichend versorgt sind und Nahrungsergänzungsmittel oft zu hohe Mengen enthalten. Das kann für den Körper schädlich werden. Die Gesellschaft für Biofaktoren erklärt, dass insbesondere Einzeldosen von über 200 mg oder mehr zu akuten Beschwerden führen können. In seltenen Fällen zeigen sich die Symptome auch schon bei über 25 mg.
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Übelkeit
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Erbrechen
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Durchfall
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Magenkrämpfe
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Kopfschmerzen
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Appetitverlust
Langfristig gesehen kann zu viel Zink außerdem die Aufnahme von Eisen und Kupfer hemmen, was zu Blutarmut und einer gestörten Immunabwehr führen kann.
Zinkmangel und Herz: Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Ein Zinkmangel kann sich spürbar negativ auf die Herzgesundheit auswirken. Das zeigt eine Studie der Technischen Universität München (TUM), bei der junge Ferkel gezielt einem Zinkmangel ausgesetzt wurden, um die Auswirkungen auf den Herzmuskel zu untersuchen. Dabei stellten die Forscher fest, dass bei einem Zinkmangel die Spiegel der Antioxidantien Glutathion und Vitamin E im Herzmuskel deutlich abnahmen. Diese beiden Stoffe sind entscheidend, um freie Radikale unschädlich zu machen und so die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.
Das Herz produziert laut TUM aufgrund seiner hohen Stoffwechselaktivität besonders viele freie Radikale und hat gleichzeitig eine geringere antioxidative Kapazität als andere Gewebe. Sinkt der Zinkstatus, sinken auch die Werte der Antioxidantien. Folglich kann das Herz oxidativen Stress schlechter abwehren, was das Risiko für Zellschäden und Herzerkrankungen erhöht. Zudem werden mit abnehmendem Zinkstatus Gene aktiviert, die für den programmierten Zelltod verantwortlich sind, was zu einer erhöhten Zellsterblichkeit im Herzmuskel führen kann.
Zinkmangel und Herz: Gibt es Nebenwirkungen für andere Organe?
Ein Zinkmangel wirkt sich nicht nur direkt auf das Herz aus, sondern kann auch Folgen für andere Organe im Körper haben. Die TUM hat in ihrer Studie gezeigt, dass das Herz bei Zinkmangel versucht, den fehlenden Mineralstoff auszugleichen, indem es Zink aus anderen Organen wie der Leber, den Nieren und der Bauchspeicheldrüse abzieht. Dadurch werden diese Organe zusätzlich belastet.
Besonders in der Leber kann dieser Zinkmangel zu sogenannten subklinischen Entzündungen führen. Das sind Entzündungen, die zunächst keine offensichtlichen Symptome verursachen, aber dennoch die Gesundheit beeinträchtigen können. Auch die Nieren und die Bauchspeicheldrüse können durch den Zinkmangel in ihrer Funktion gestört werden.
Zinküberschuss und Herz: Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Auch eine zu hohe Zinkzufuhr kann sich auf die Herzgesundheit auswirken. Das zeigt eine großangelegte japanische Langzeitstudie. Die Forscher begleiteten fast 60.000 gesunde Männer und Frauen mittleren Alters über 16 Jahre hinweg. Dabei analysierten Sie die Zufuhr von Zink und Kupfer über die Ernährung und setzten diese in Beziehung zur Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Folgendes stellten sie fest:
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Zu viel Kupfer: Ein hoher Kupferkonsum war mit einem erhöhten Risiko für einen tödlichen Verlauf von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere für Schlaganfälle, verbunden. Dieser Zusammenhang zeigte sich sowohl bei Frauen als auch bei Männern, wobei der Effekt bei Männern noch ausgeprägter war.
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Zu viel Zink: Eine hohe Zinkaufnahme hingegen stand bei Männern mit einem geringeren Risiko für koronare Herzkrankheiten in Zusammenhang. Männer, die viel Zink über die Nahrung aufnahmen, erlitten seltener einen Herzinfarkt oder andere Erkrankungen der Herzkranzgefäße. Für Frauen konnte dieser Zusammenhang jedoch nicht nachgewiesen werden.