Lukas von Hoyer

Auf Kreta kämpft eine britische Touristin um ihr Leben. Laut eines Berichts der Daily Mail liegt eine 57 Jahre alte Engländerin auf der Intensivstation des Venizeleio-Krankenhauses in Kretas Hauptstadt Heraklion. Dort musste sie sogar in ein künstliches Koma versetzt werden. Hintergrund ihres Leidens ist eine Ansteckung mit der Legionärskrankheit. Offenbar nicht nur ein unglücklicher Zufall, denn die Meldung geht mit Berichten einher, wonach die Legionellen-Gefahr auf Kreta dramatische Züge annimmt. Touristinnen und Touristen sollten gewarnt sein.

Kreta: Legionellen-Gefahr ist „besorgniserregend“

Der Insider-Blog kretatipp.de beruft sich auf das örtliche Gesundheitsamt und berichtet, dass rund 50 Prozent der Wasserproben, die hauptsächlich aus Hotels und öffentlichen Gebäuden stammen, einen Nachweis von Legionellen lieferte. Demnach wird die aktuelle Legionellen-Gefahr von den Behörden auf Kreta als „besorgniserregend“ eingestuft. Eine derart hohe Nachweisquote hätte es auf der griechischen Insel zuletzt zu Beginn der Corona-Pandemie gegeben.

Zunächst war unklar, welche Hotels und Einrichtungen betroffen sind. Das Nachrichtenportal Creta24 gibt an, dass die Behörden auf Kreta Maßnahmen getroffen hätten, um die Ausbreitung der Legionellen einzudämmen und zu kontrollieren. Eine Reisewarnung für Kreta hat das Auswärtige Amt bislang nicht herausgegeben.

Auch interessant: Urlauberinnen und Urlauber erlebten bei einem Flug nach Kreta eine nervenaufreibende Odyssee. Zudem ist ein beliebtes Kreta-Ausflugsziel in Gefahr und auf Kreta herrschte zuletzt Verunsicherung wegen eines Erdrisses.

Legionellen-Alarm auf Kreta: Die Legionärskrankheit kann tödlich enden

In geringer Konzentration kommen Legionellen fast überall im Wasser vor, klärt das Landesgesundheitsamt Stuttgart auf. Wie hoch die Konzentration ist, hängt von Wasserqualität und Wassertemperatur ab. In warmen Wasser, das eine Temperatur von 25 bis 55 Grad Celsius aufweist, fühlen sich Legionellen demnach besonders wohl. Erst bei höheren Temperaturen sterben die Keime ab, erklärt das Robert Koch-Institut (RKI).

Für eine Erkrankung sorgen vor allem Legionellen der Art Legionella pneumophila. Sie sind für 90 Prozent der Infektionen verantwortlich. „Erkrankungen mit Legionellen treten in zwei unterschiedlichen Verlaufsformen auf, wobei bei beiden Begleiterscheinungen wie Unwohlsein, Fieber, Kopf-, Glieder-, Thoraxschmerzen, Husten, Durchfälle und Verwirrtheit vorkommen können“, erklärt das Landesgesundheitsamt Stuttgart. Demnach zeigt sich die Legionärskrankheit zumeist in Form einer schweren Lungenentzündung, die in 15 bis 20 Prozent der Fälle tödlich ende. Ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem sind besonders gefährdet.

„Eine Infektion erfolgt in der Regel aerogen durch das Einatmen eines fein zerstäubten legionellenhaltigen Wassernebels (Aerosol)“, klärt das RKI auf. Häufige Infektionsquellen sind Duschen, Whirlpools und Klimaanlagen. Urlauberinnen und Urlauber auf Kreta könnten sich demnach in Gefahr bringen, wenn sie im Bad des Hotelzimmers warmes Wasser nutzen.

Übrigens: Es gibt eine Kreta-Alternative, die noch nicht so überlaufen ist. Doch auch auf Kreta gibt es einen Ort, der als Geheimtipp gilt.