Christina Bischof

So schön der Sommer auch sein mag, die Nächte können es durchaus in sich haben. Denn mit den steigenden Temperaturen beginnt gleichzeitig auch die Mücken-Saison. In warmen Sommernächten machen uns dann neben der Hitze auch die Stech-Attacken der kleinen Tiere zu schaffen. Kaum ist das Licht aus, hat man schon das lästige Summen der blutsaugenden Insekten in den Ohren. Nicht nur die Angst gestochen zu werden, sondern auch dieses typische hohe Surren kann Menschen um einen erholsamen Schlaf bringen. Wie wir Mücken ausfindig machen können und welche Tipps am besten gegen die nervigen Schlafräuber helfen, erfahren Sie hier.

Mücken im Zimmer: Was lockt die Blutsauger an?

Laut dem Umweltbundesamt (UBA) sind es nur die weiblichen Mücken, die uns Menschen oder Tiere stechen. Demnach benötigen sie das Blut für die Eiproduktion. Ihr Stechverhalten wird dabei von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Eine Rolle spielt unter anderem die Optik: Zum Beispiel ziehen sich bewegende oder dunkle Objekte mehr Aufmerksamkeit auf sich. Außerdem reagieren die weiblichen Insekten auf Wärme, feuchte Luft sowie Kohlenstoffdioxid, welches wir beim Ausatmen an die Luft abgeben. Des Weiteren trägt oft auch der individuelle Körpergeruch – Schweiß, Harn und Blut – dazu bei, dass manche Menschen häufiger als andere gestochen werden.

Wie der deutsche Naturschutzbund (NABU) schreibt, sei der sensible Geruchssinn von Mücken dafür verantwortlich, dass uns die Tiere selbst bei tiefster Dunkelheit ausfindig machen können. Laut einer Studie der Fachzeitschrift Current Biology kann der individuelle Körpergeruch von Menschen die Attraktivität für Mücken dabei zusätzlich beeinflussen. Demnach würden insbesondere die im Schweiß enthaltenen Duftstoffe anziehend auf die Blutsauger wirken. Die Ausdünstung von Carbonsäuren wie Buttersäure oder Isovaleriansäure, welche für den typischen Schweiß- oder Käsefußgeruch verantwortlich sind, seien laut der Studie besonders attraktiv für Mücken.

Wie finde ich Mücken im Zimmer?

Hat eine Mücke den Weg in unser Schlafzimmer gefunden, gibt es Methoden, wie das lästige Insekt ausfindig gemacht werden kann. Da Mücken vor allem von unseren Geruchs- und CO₂-Ausdünstungen angezogen werden, kann es laut dem Verbraucherportal Chip helfen, sich abends auf die Lauer zu legen. Hierfür werden lediglich ein Licht und etwas Geduld benötigt. Durch das regelmäßige Ausatmen kommt das Insekt im Normalfall ganz von allein in die Nähe. Sobald man die Mücke erspäht hat, sollte man ihre Flugbahn mit den Augen verfolgen und abwarten, wo sich das Tier hinsetzt. Mit einem Geschirrtuch, einer Fliegenklatsche oder einem anderen Hilfsmittel kann dann schnell und effektiv zugeschlagen werden.

Gegenüber ntv erklärt Professor Ernst-Gerhard Burmeister, Mitarbeiter der zoologischen Staatssammlung München, dass die sogenannte Hausmücke vor allem bei Dämmerung und Dunkelheit aktiv wird. Tagsüber versteckt sich die Mückenart jedoch, da sie im Laufe eines heißen Sommertages andernfalls zu stark aufheizen würde. Wer also nicht warten möchte, bis die Mücken abends aktiv werden, kann sich daher auch schon tagsüber auf die Suche nach dem Insekt begeben.

Welche Maßnahmen helfen bei der Mücken-Abwehr?

Damit sich Mücken erst gar nicht in unser Zuhause verirren, gibt es einige Tipps, die bei der Abwehr der Plagegeister helfen können. Die wohl naheliegendste Lösung ist das Anbringen von Fliegengittern. So können Mücken selbst bei geöffnetem Fenster nicht mehr in den Wohnraum eindringen und wir können trotzdem jederzeit frische Luft hereinlassen. Um sich im Freien vor Stichen zu schützen, empfiehlt das UBA vor allem, lange, nicht enganliegende Kleidung zu tragen. Außerdem sollte diese idealerweise eine helle Farbe haben, da Stechmücken bevorzugt auf dunkle Farben gehen.

Dem UBA zufolge gibt es außerdem Maßnahmen, um dem Brutverhalten der Insekten entgegenzuwirken. Diese können verhindern, dass Mücken ihre Eier in unmittelbarer Nähe unseres Wohnraums ablegen. Unter anderem sollten kleinere oder größere Wasseransammlungen im Garten oder auf dem Balkon vermieden werden – das betrifft beispielsweise auch schon Eimer oder Gießkannen. Regentonnen sollten stets abgedeckt sein und andere Wasserbehältnisse, wie zum Beispiel Vogeltränken, sollten mindestens einmal in der Woche restlos entleert werden.

Der NABU und das UBA raten einstimmig davor ab, elektrische Insektenfallen am Balkon oder auf der Terrasse anzubringen. Das für die Fallen verwendete UV-Licht würde eine Großzahl von anderen Insektenarten anlocken und töten. Darunter auch gefährdete Arten wie diverse Nachtfalter. Das UBA warnt zudem davor, Mückensprays oder andere Mittel wie Elektrodampfer zur Mückenbekämpfung im Haushalt anzuwenden, da hierbei Wirkstoffe in die Atemluft freigegeben werden, die unter Umständen schädlich sein können.

Auch wenn Mücken für uns lästig sind und ihre Stiche unangenehm sein können, spielen sie laut NABU eine wichtige Rolle im natürlichen Ökosystem. Als wichtige Beute für andere Lebewesen hätte ihr Verschwinden gravierende Folgen für andere Tierarten.