Mehrere Jahre hat es gebraucht, doch nun hat sich die EU geeinigt: Es gibt eine neue Batterieverordnung. Mitte Juni einigten sich die Mitgliedstaaten im EU-Parlament auf eine gemeinsame Regelung.

Durch die neue Verordnung soll mehr Klima- und Umweltschutz betrieben werden. Denn Batterien stecken so ziemlich in allem drin: Smartphones, Uhren, E-Bikes, E-Autos. Für die angestrebte Energiewende der EU spielen die Batterien deshalb eine wichtige Rolle.

Was bringt die neue EU-Batterieverordnung?

Laut tagesschau.degibt es einige grundlegende Änderungen. So soll bei den Batterien nun verstärkt auf den gesamten Lebenszyklus geschaut werden und eine Art Kreislaufwirtschaft etabliert werden. Dafür soll auch die Produktion transparenter werden. Und auch der Stromspeicher von Batterien soll langlebiger werden. Und die für Verbraucher wohl größte Änderung: Batterien sollen in Fahrzeugen und Elektrogeräten nicht mehr fest verbaut werden. Dafür sollen sie austauschbar sein - und das vom Endverbraucher selbst.

Wem der Akku beim Handy also versagt, der soll sich künftig selbst einen einbauen können. Wie tagesschau.de weiter schreibt, könnte das aber auch bedeuten, dass Einweg-E-Zigaretten bald vom Markt verschwinden. Denn in diese ist fest eine Batterie verbaut. Und die Umstellung auf austauschbare Batterien wird sich für die Hersteller wohl dann nicht mehr lohnen.

Die Mindestanforderungen an die Leistungsfähigkeit und die Haltbarkeit von Allzweck-Gerätebatterien sollen ebenfalls umgesetzt werden. Dafür haben die Hersteller 60 Monate Zeit, nachdem das Gesetz in Kraft getreten ist.

Außerdem wurden die Wiederverwendungsquoten von Kobalt und Lithium angehoben, berichtet tagesschau.de. Ebenso wurden strengere Ziele für das Recyclen von Cadmium-Nickel-Batterien gesetzt.

Übrigens: Mit ein paar einfachen Tricks lässt sich die Lebensdauer des Laptops verlängern.

EU-Batterieverordnung: Was ändert sich bei E-Autos und E-Bikes?

Für Batterien in Fahrzeugen und auch bei Industrie-Akkus, die mehr als fünf Kilo wiegen, soll ein "Batterie-Pass" eingeführt werden. Darin enthalten soll der CO2-Fußabdruck sowie die tatsächliche Speicherkapazität sein, schreibt tagesschau.de. Außerdem sollen darin Informationen über "die sozialen Standards bei der Rohstoffgewinnung bis hin zu den jeweiligen Vorgaben für das Recycling" enthalten sein. Außerdem sollen bestimmte Sammelquoten an Altbatterien erreicht werden.

Für Akkus von E-Bikes, oder sogenannten "leichten Verkehrsmitteln", werden feste Sammelquoten festgelegt. Bis 2028 soll ein Ziel von 51 Prozent erreicht werden. Bis 2031 sollen es 61 Prozent sein. Dies sollen die Hersteller beziehungsweise die Rücknahmesysteme erreichen, schreibt die Deutsche Handwerks Zeitung.

EU-Batterieverordnung: Wie viel wird derzeit recycelt?

Das Ziel der EU ist klar: Mehr Klima- und Umweltschutz, mehr Recyceln und dadurch auch weniger neu kaufen. Wie die EU-Kommission berichtet, importiert Europa derzeit jährlich etwa 160.000 Tonnen Verbraucherbatterien, 190.000 Tonnen Industriebatterien und etwa 800.000 Tonnen Autobatterien. Ein Großteil davon werde laut tagesschau.de derzeit nicht recycelt sondern weggeworfen.

Wann kommt die neue Batterieverordnung?

Aktuell gilt in Deutschland das Batteriegesetz (BattG), welches auf der EU-Batterierichtlinie (EU-BattRL) von 2006 beruht. Mit dem neuen Gesetz sollen nun Ressourcen geschont und somit mehr Umwelt- und Klimaschutz betrieben werden.

Wann die neue Batterieverordnung kommt, ist noch nicht ganz klar. Denn alle EU-Mitglieder im Rat müssen der Verordnung noch zustimmen. Das gilt allerdings als reine Formsache. Dann haben die einzelnen Länder sechs Monate Zeit, um die Verordnung in nationales Recht umzusetzen.

Übrigens: iPhone-Besitzer sollten nicht alle Apps schließen - denn das kann den Akku schneller leeren. Außerdem sollte man nie mit dem Laden warten, bis das Handy ganz leer ist.