Deborah Dillmann

In der Pflege herrscht Personalmangel. Das ist insbesondere angesichts steigender Pflegefallzahlen ein Problem. Bis zum Jahr 2049 könnten einer Berechnung des Statistischen Bundesamts zufolge sogar bis zu 690.000 Pflegekräfte fehlen. Auch auf Daten des Bundesamts beruht die Annahme, dass es bis 2055 etwa 37 Prozent mehr pflegebedürftige Menschen mit einem Pflegegrad von 1 bis 5 geben wird. Der aktuellen Pflegestatistik zufolge sind es bereits jetzt knapp 5,7 Millionen Pflegebedürftige.

Mehr Menschen müssen also für die Arbeit in der Pflege begeistert werden. Das hat 2024 wieder geklappt. Laut dem Statistischen Bundesamt haben etwa 37.400 Personen ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann abgeschlossen. Außerdem ist auch die Zahl der neuen Vertragsabschlüsse für die Pflege-Ausbildung im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Übrigens: Für Auszubildende in der Pflege, die in öffentlichen Einrichtungen arbeiten, gibt es einen eigenen Tarifvertrag. Im TVAöD 2025 ist unter anderem festgelegt, wie hoch das Gehalt im ersten, zweiten und dritten Ausbildungsjahr ist.

Neue Pflege-Ausbildung: So viele Menschen haben sie 2024 abgeschlossen

Vier Jahre nach der Einführung der neuen generalistischen Pflege-Ausbildung nach dem Pflegeberufegesetz hat der zweite Abschlussjahrgang mit 37.400 Personen rund 3800 mehr neue Pflegefachfrauen und -männer hervorgebracht als der erste. Im Jahr 2023 waren es Destatis zufolge nur 33.600 Absolventinnen und Absolventen. Wie im Vorjahr entschieden sich auch 2024 die meisten neuen Pflegekräfte für den Abschluss als Pflegefachfrau oder -mann. Nur ein Prozent erwarb einen Abschluss mit Schwerpunkt Gesundheits- und Kinderkrankenpflege oder Altenpflege.

So haben sich die Zahlen entwickelt:

2024 2023
Ausbildung abgeschlossen 37.400 Personen 33.600 Personen
Pflegefachfau/-mann 37.040 Personen 33.100 Personen
Gesundheits- und Kinderkrankenpflege 280 Personen 300 Personen
Altenpflege 80 Personen 100 Personen

Pflege 2024: Wie viele Auszubildende haben neu angefangen?

Auch bei den neu angefangenen Ausbildungen zeigte sich 2024 ein positiver Trend. Dem Statistischen Bundesamt zufolge haben im vergangenen Jahr knapp 59.400 Menschen eine Ausbildung in der Pflege begonnen. Im Vergleich zu 2023, als 54.400 Personen neu angefangen haben, ist die Zahl der neuen Ausbildungsverträge damit um rund neun Prozent gestiegen.

Über alle Ausbildungsjahre hinweg sieht es allerdings anders aus. Während 2023 insgesamt 146.900 Personen eine Pflege-Ausbildung gemacht haben, waren es 2024 mit 146.700 Personen etwa 200 weniger.

Insgesamt waren die Pflege-Azubis, die 2024 ihre Ausbildung angefangen haben, im Durchschnitt 24 Jahre alt. Ungefähr die Hälfte war 21 Jahre oder jünger, mit 19 Prozent haben allerdings auch viele Personen über 30 Jahre die Ausbildung begonnen. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch über alle Ausbildungsjahre hinweg. Hier waren 2024 etwa 21 Prozent der Azubis 30 Jahre und älter.

In der Statistik zeigt sich aber nicht nur, dass die Pflege ältere Auszubildende anzieht, sondern auch, dass hier vor allem Frauen vertreten sind. Laut dem Statistischen Bundesamt waren Ende vergangenen Jahres 74 Prozent der Pflege-Azubis Frauen und 26 Prozent Männer. Der Männeranteil lag also nur knapp über einem Viertel.

Pflege-Studium im Jahr 2024: Das sind die ersten Zahlen

Neben den Zahlen zur Pflege-Ausbildung konnte das Statistische Bundesamt für 2024 erstmals auch Zahlen zum Pflege-Studium veröffentlichen. Zum Jahresende waren demnach insgesamt etwa 1200 Studierende eingeschrieben. Davon waren 740 Personen Studienanfänger, da das Pflege-Studium nur an einigen Hochschulen schon vor 2024 begonnen werden konnte. Von diesen stammen auch die rund 140 Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen.