Fußball kann so verrückt und schnelllebig sein. Beispiel gefällig? Dani Olmo! Eigentlich zählte der Offensivmann von RB Leipzig bei dieser Europameisterschaft gar nicht zu den entscheidenden Protagonisten in Spaniens Nationalmannschaft.

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Schließlich stand er die beiden ersten Vorrunden-Duelle nicht in der Startelf, gegen Italien wurde der 26-Jährige sogar nicht einmal eingewechselt. In Spiel drei gegen Albanien, als „La Furia Roja“ den Gruppensieg schon sicher hatte und Trainer Luis de la Fuente kräftig rotierte, spielte Olmo 84 Minuten, legte das Siegtor auf.

Vier Mal nicht in der Startelf

Trotzdem musste er zum Start der K.o.-Phase gegen Georgien wieder auf die Bank. Olmo traf nach seiner Einwechslung sehenswert zum 4:1-Endstand, war aber auch für das Viertelfinale gegen Deutschland „nur“ als Joker von Pedri vorgesehen.

Doch dann kam es zu einer dieser nicht vorhersehbaren Wendungen, weil Deutschlands Toni Kroos in den Anfangsminuten Pedri foulte und der 20-Jährige des FC Barcelona schon nach acht Minuten raus musste. Es war die früheste Auswechslung der EM-Geschichte.

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Aber eben eine, die mehr Spielzeit für Olmo bedeutete. Und der Leipziger nutzte diese eindrucksvoll: Mit einem Tor und der Vorlage zum Siegtor in der 119. Minute avancierte er zum Matchwinner – und spielte sich mit seinem Auftritt endgültig in die Herzen der spanischen Fans.

Ein Weltklasse-Tor von Olmo

Für Pedri ist das Turnier durch seine Verletzung gelaufen, auf seinem Kumpel Olmo ruhen im zentralen offensiven Mittelfeld nun die spanischen Hoffnungen. Ein Problem hat der 26-Jährige damit scheinbar aber überhaupt nicht.

Dies hat er im Halbfinale gegen Frankreich in München ja schon mal bewiesen: Olmo war einmal mehr agil, spielte kluge Pässe, schaffte Räume, war kaum vom Ball zu trennen. Und sein Tor zum 2:1 (25. Minute) ist eines, das nur wenige Spieler auf der Welt schießen können.

Der Kontakt vor seinem Abschluss, mit dem er seine Gegenspieler ins Leere schickte, war traumhaft. „Es fehlt noch ein Schritt. Es ist unglaublich. Wir verdienen es, im Finale zu sein“, sagte Olmo, der nun bei drei Toren und zwei Vorlagen steht – eine starke Ausbeute!

Das Wunderkind beherrscht die Schlagzeilen

Und dennoch beherrschte freilich nach dem Einzug ins Finale Lamine Yamal die Schlagzeilen. Das Wunderkind erzielte nach Frankreichs Führung durch Randal Kolo Muani (9.) den spanischen Ausgleich mit einem Traumtor (21.). Olmo stört das aber nicht.

Der 26-Jährige hob stattdessen die Leistung seines Teamkollegen, der am Samstag erst 17 Jahre alt wird und nun jüngster EM-Torschütze ist, sogar noch hervor. Zu dessen Treffer meinte er: „Lamine hat ein Super-Tor geschossen.“

Für den Shootingstar bedeutete der Treffer viel: „Meine Mutter hat immer gesagt, dass es auch ihr Traum ist, dass ich bei der EM ein Tor mache“, sagte der Spieler des Spiels, der mit Spanien weiter die Chance auf den vierten EM-Triumph hat. Genauso wie Olmo, der Joker, der jetzt kein Joker mehr ist, sondern neben dem Wunderkind für Glanz sorgt.