Etwas gelöster konnten die Wild Wings in das letzte Spiel vor der knapp zweiwöchigen Länderspiel-Pause gehen. Denn am vergangenen Freitag hatten die Schwenninger endlich ihren ersten Drei-Punkte-Sieg eingefahren. Cheftrainer Steve Walker blieb sich treu und rotierte erneut. Alex Trivellato kehrte zurück ins Team, dafür musste Phil Hungerecker pausieren. Die breitere Brust durften die Gäste auch haben, da sie vor vier Wochen als letzte Mannschaft den Berlinern eine Niederlage beigebracht hatten.
Berlin geht früh in Führung
Warum die Hauptstädter so souverän an der Tabellenspitze stehen, zeigten sie eindrucksvoll nach acht Minuten: Mit ihrem ersten Torschuss gingen sie auch gleich in Führung. Liam Kirk erzielte sehr freistehend das 1:0, SERC-Torhüter Joacim Eriksson wurde dabei durch Verteidiger Will Weber die Sicht genommen.
Zuvor und auch danach waren die Schwenninger gut im Spiel gewesen. Sie suchten die Offensive, verzeichneten mehr Schüsse und mehr gewonnene Zweikämpfe. Die Eisbären wiederum verteidigten sehr gut, warteten auf die Fehler des Gegners, die die Wild Wings dann eben auch machten. Und so hatten die Gastgeber die deutlich gefährlicheren Chancen und spielten insgesamt sehr effizient und präzise.
Das taten die Eisbären auch im zweiten Abschnitt, wurden dazu aber etwas offensiver und engagierter. Die Schwäne versuchten dennoch weiterhin, ihrerseits Chancen zu kreieren, hatten die beste bei eigener Unterzahl. Doch Kyle Platzer scheiterte am sehr guten Berliner Goalie Jonas Stettmer. Die Hausherren machten es wenig später besser. Blaine Byron war nach einem Scheibenverlust der Wild Wings im Powerplay handlungsschnell, zog davon, passte perfekt auf Erik Mik, der in der 31. Minute zum 2:0 vollendete.
Der Tabellenführer nutzte weiter eiskalt seine Chancen und die Fehler der Gäste konsequent aus. Dass Trivellato anschließend einen Abpraller vergab und Stettmer auch gegen Daniel Neumann sowie Daryl Boyle Sieger blieb, zeigte den Unterschied zwischen dem Top-Team der DEL und dem zu fehleranfälligen Schwenningen.
Wild Wings drehen die Partie
Doch früh im Schlussabschnitt durften die Wild Wings wieder hoffen. Alexander Karachun fälschte einen Schuss von Ben Marshall in Überzahl fantastisch zum 1:2 ab (43.). Aber die Eisbären blieben brandgefährlich und eben effizient und so erzielte Gabriel Fontaine in Überzahl im Nachschuss das 3:1 (51.). Das 2:3 durch Zach Senyshyn 17 Sekunden und das 3:3 durch Marshall 0,6 Sekunden vor dem Ende waren die Belohnung für eine tolle Moral der Schwenninger. In der Verlängerung durften sie weiter jubeln: Thomas Larkin erzielte das 4:3 und so dürfen die Wild Wings mit einem sehr positiven Gefühl und einem Fünf-Punkte-Wochenende in die Pause gehen.