Florian Müller: Immer wenn Pokaltag ist, wird gemüllert. Die loyale, meistens gutgelaunte Nummer zwei hinter Noah Atubolu hat wenig zu halten, obwohl der HSV vor allem in der zweiten Halbzeit durchaus Tordrang entwickelt. Und so kommt es, wie es Torhüter überhaupt nicht mögen: der erste Ball des Gegners aufs Tor sitzt. Als in der 51. Minute Meffert nach Eckball von Muheim köpft, hat Müller keine Chance. In Summe in Ordnung. – Note: 2,5
Christian Günter: Erste Halbzeit total aktiv, in der zweiten kaum mehr Angriffsaktionen wie noch vor dem Halbzeitpfiff. Als der Zweitligist nach dem Wechsel zum Angriff bläst, muss sich auch der SC-Kapitän mehr als ihm lieb gewesen sein dürfte, um Abwehrarbeit kümmern. Gelingt oft, aber keineswegs immer. – Note: 3
Matthias Ginter: Eine weitere starke Leistung des Innenverteidigers. Nicht nur defensiv (mit Ausnahme beim Gegentor), auch offensiv macht Ginter von sich reden. Als Grifos Eckball hoch in den Strafraum segelt, schraubt sich der Freiburger in die Höhe, überspringt mit Leichtigkeit die HSVer Reis und Poreba und köpft die Kugel unhaltbar für Keeper Raab zum 1:0 ins Tor. Ein sehr wichtiger Treffer, wie sich zeigen wird. – Note: 2,5
Philipp Lienhart: Man stelle sich das vor: Der Gegner köpft und es wird ein Tor! Und das obwohl der Lienhart in der Nähe ist! Genau so ist es gekommen im Pokalfight gegen den HSV! Ecke Muheim, Kopfball Meffert, Tor, Lienhart kann es im Verbund mit dem Kollegen Ginter nicht verhindern, es ist der Anschlusstreffer für die Hamburger, aber es bleibt beim 2:1 für Freiburg – Also konnte Lienhart einigermaßen beruhigt ins Bett steigen. – Note: 3

Lukas Kübler: Wieder mal ein Tag, an dem man auf dem Rasen des Europa Park-Stadions nicht unbedingt in die Nähe des Freiburger Rechtsverteidigers kommen will. Denn mit dem Wort resolut ist nicht annähernd Kübis Zweikampfverhalten beschrieben, hammerhart trifft es schon eher. Also gibt‘s für die Hamburger kaum ein Vorbeikommen an der Freiburger Nummer 17. Beinahe hätte Kübler sogar das erste Tor des Abends erzielt, doch HSV-Keeper Raab lenkte seinen abgefälschten Schuss in der 10. Minute über die Latte. – Note: 2,5
Patrick Osterhage: Gute erste Halbzeit, in der der Sechser viel unterwegs ist. In der zweiten Halbzeit wie so viele Kollegen auch plötzlich konfus. Höhepunkt sein Missverständnis mit Maximilian Philipp, den Osterhage mit einem Steilpass auf die Reise Richtung HSV-Tor schicken will, der Kollege allerdings ganz woanders hin gelaufen ist. Mithin wird es ein klassischer Pass in den freien Raum. Zwei Minuten später ist die Arbeitsschicht beendet. – Note: 3,5

Maximilian Eggestein: Nach seiner schöpferischen Bundesliga-Pause in Leipzig wieder von Anfang an dabei. Lauffreude, natürlich. Zweikampfgeschick, natürlich. Motivator, natürlich. Besonderer Wirkungsgrad in der 41. Minute! Von Michael Gregoritsch in Szene gesetzt, holt ihn Elfadli von den Beinen, das gibt Elfmeter für Freiburg. Grifo verwandelt den Strafstoß zum 2:0 und Eggestein kriegt einen Assistpunkt. – Note: 3

Eren Dinkci: In der ersten Halbzeit ist zu sehen, was man sich beim SC Freiburg vom offensiven Neuzugang verspricht. Der 22-Jährige ist an vielen guten Aktionen beteiligt. Hätten seine Mitspieler die Vorarbeit von Dinkci in Tore umgemünzt, wären Assistpunkte auf sein Konto gekommen. So eben nicht und auf sein erstes Pflichtspieltor im Dress des Sport-Clubs wartet er auch noch. In der zweiten Halbzeit vornehm ausgedrückt unauffälliger. – Note: 3
Vincenzo Grifo: Guter Auftritt des Spielgestalters. In der ersten Halbzeit mit guten Flanken, schickem Kurzpassspiel und einem verwandelten Elfmeter. Rechts von ihm aus gesehen, ohne Anlauf wie immer, zack und drin. Es ist das 2:0, das den gerechten Halbzeitstand bedeutet. In den zweiten 45 Minuten weiter mit Ideen, aber nach vorne geht ja generell weniger beim SC. – Note: 2,5

Maximilian Philipp: Hatte man fast vergessen, dass der Philipp beim Sport-Club noch dabei ist. Gegen den HSV darf der 30-Jährige 78 Minuten ran, die ihm freilich nicht so gelingen wollen, dass er auch in den kommenden Bundesligaspielen Startelf-Ansprüche stellen kann. Gute Aktionen wechseln sich ab mit weniger guten. Es bleibt das Fragezeichen. – Note: 3,5
Michael Gregoritsch: So geht sie dahin, die Zeit. Im Sommer 2022 zum Sport-Club gekommen gelang ihm sofort das, was man in der Fußballsprache einschlagen nennt. Vor dieser Saison handelte sich der Gregerl eine Verletzung ein, die ihn in der Vorbereitung und weit darüber hinaus belästigte. Jetzt fehlt ihm noch immer Spielpraxis, Geduld und tatsächlich auch ein wenig Verständnis für die gegenwärtige Situation. Nach seiner Auswechslung in der 68. Minute hämmert er mit der Faust gegen die Rückenlehne des Sitzes auf der Bank. Net leiwand, wie man in Österreich sagen würde. – Note: 4
Junior Adamu: Kommt in der 68. Minute für Gregoritsch, hat aber wenig Fortune, dafür ein paar unglücklich ausschauende Situationen. Kann er besser, weiß er auch. Für den Kurzeinsatz die Note: 4
Nicolas Höfler: Ersetzt ab der 68. Minute Osterhage und tut wie ihm geheißen. Bringt Ruhe in die eigenen, zu diesem etwas unsortiert gewordenen, Reihen. Dafür steht der Chicco mit seinem Namen. Für den Kurzeinsatz die Note: 3
Lucas Höler und Max Rosenfelder (ab der 78. Minute für Philipp und Kübler) bleiben ohne Bewertung.