Das Sportgericht hat entschieden: der VfL Bochum bekommt das Spiel gegen den 1. FC Union nach dem Feuerzeug-Wurf wohl als Sieg gewertet. Ist das die richtige Entscheidung?
Klar ist, dass die Aktion scharf zu kritisieren ist. Kein Alkoholpegel rechtfertigt dieses leichtfertige Handeln, mit weniger Glück hätte Torwart Patrick Drewes bleibende Schäden davontragen können.
Gut ist, dass der Täter noch vor Ort gefasst wurde und hoffentlich nie wieder ein Stadion betreten darf. Aber nein! Die Höchststrafe für ein Stadionverbot beträgt drei Jahre.
Das bedeutet, dass dieser „Fan“ schon bald wieder ohne Probleme in der Kurve stehen darf. Unbeschreiblich! Auch eine Kollektivstrafe für die gesamte Fanszene wäre ein vertretbares Urteil – also ein Geisterspiel.
Strafe birgt ein Risiko
Diese Strafen verhängt das Sportgericht allerdings seit 2017 nicht mehr. Aber dafür ein nachträglicher Punktabzug? Das sendet falsche Singale!
Denn es bestraft nicht nur den Tabellenzwölften, sondern auch die anderen abstiegsgefährdeten Mannschaften in der Bundesliga. Und es birgt das Risiko, dass sich Nachahmer mit falschem Trikot in den gegnerischen Fanblock mischen.
Im Netz sind sich die Leute größtenteils einig. Diese Strafe verfälscht den Abstiegskampf, denn die Partie wurde nach dem Kopftreffer unterbrochen und die Unioner haben sich dafür entschieden, nicht weiterzuspielen.
Wichtige Punkte im Abstiegskampf
Durch die zusätzlichen zwei Punkte bleibt Bochum zwar Tabellenletzter, doch der Abstand auf die rettenden Plätze schrumpft.
Jetzt kann man nur hoffen, dass sich die Fans zweimal überlegen, die Feuerzeuge und Plastikbecher nach unten zu werfen.
Und dass nicht jede Woche Spiele am Grünen Tisch verhandelt werden. Denn wir wünschen uns doch alle, dass die Spiele in einem fairen und sportlichen Rahmen nach 90 Minuten entschieden werden.