Die Wettkampfstätten bei den Winterspielen brachten gewöhnungsbedürftigen Bilder hervor, wie das der 60 Meter hohen Big-Air-Rampe auf dem Gelände des ehemaligen Stahlwerks Shougang für die Freestyle-Wettbewerbe.
Auf Twitter wurde spekuliert, dass die Türme einem Atomkraftwerk gehören könnten, was chinesische Staatsmedien verärgerte. Vor allem zwei Anlagen ragen bei den Neubauten heraus. Die Bob- und Rodelbahn in Yanqing sowie die futuristische Schanzenanlage in Zhangjiakou. In unmittelbarer Nähe der Schanzen ist die nagelneue Biathlon-Anlage zu finden. Nachhaltig geplant wurde allerdings nicht. Vielen nagelneuen Sportstätten droht eine triste Zukunft.
Treffsichere Barbie aus Kanada
Vier Finals, sieben Tore: Marie-Philip Poulin ist eine Eishockey-Ikone. Im November 2020 kam sogar eine Barbie mit dem Gesicht und dem Namen der Kapitänin der kanadischen Nationalmannschaft auf den Markt.
Die 30-Jährige trug bei der Eröffnungsfeier die Fahne und baute eine unglaubliche Erfolgsserie aus: In ihrem vierten olympischen Finale, wie immer gegen die USA, schoss die studierte Psychologin nun die Tore sechs und sieben; das dritte Tor bereitete sie vor. „Es muss einen Engel da oben geben“, sagte Marie-Philip Poulin. Die Kanadierinnen hatten mit 57 Toren in sieben Spielen eine Spur der Verwüstung im Turnier hinterlassen. So soll es 2026 in Mailand weitergehen. Auch mit den Toren von Marie-Philip Poulin im Finale. (lm)
Skispringerin im Wellental
Erst Silber im Einzelspringen, wenige Tage später die Disqualifikation im Mixed-Wettbewerb, weil ihr Anzug zu groß gewesen sein soll. Die Allgäuer Skispringerin Katharina Althaus erlebte bei den Winterspielen in Peking ein Wellental der Gefühle. Auf der Heimreise wurde auch noch ihr Behältnis für die Medaille beschädigt.
So gut die Spiele begonnen hatten, so schlecht endeten sie. Am Hintern soll ihr Anzug zu groß gewesen sein. Konnte Althaus gar nicht verstehen, bei den Wettbewerben zuvor hatte noch alles gepasst. Vielleicht war diesmal einfach nur genauer hingeschaut worden. Immerhin versprachen die Olympia-Organisatoren umgehend Ersatz für die beschädigte Medaillenbox. Die sollte mittlerweile in Oberstdorf angekommen sein. (sma)
Medaille für den Schwarzwald
Daniela Maier aus Furtwangen hat die erste olympische Skicrossmedaille für Deutschland gewonnen: Bronze. Es war gleichzeitig die erste deutsche Alpin-Medaille bei den Spielen von Peking. Dabei musste die 25-Jährige lange um ihr Edelmetall zittern.
Als letzte der vier Finalistinnen kam sie ins Ziel, doch die Schweizerin Fanny Smith wurde nach einem Jury-Entscheid ans Ende des Feldes gesetzt, Meier bekam Bronze und bewies großen Sportsgeist, als sie ihre geschlagene Konkurrentin Smith tröstete. Daheim im Schwarzwald zitterten alle mit.
„Wir sind mega stolz auf Daniela. Nicht nur wegen ihres Erfolgs. Die Tatsache, dass sie der disqualifizierten Fanny Smith die Bronzemedaille gegönnt hätte, zeigt, wie fair sie ist“, sagte ihr Vater Thomas Maier.
Olympia wie ein schlechter Scherz
Kinder können es in Perfektion. Mikaela Shiffrin kann es jetzt auch: Probleme einfach weglächeln. Nach dem olympischen Debakel weinte die 26-Jährige nicht mehr, sie lachte nur noch. 18. In der Abfahrt, Neunte im Super-G, Ausfälle im Slalom, Riesenslalom und in der Kombination.
„Ich bin wirklich enttäuscht und frustriert“, sagte der US-Skistar nach dem letzten Einzelstart, alles fühle sich „wie ein Witz“ an. Ein schlechter Scherz: Shiffrin wurde in den sozialen Medien nach den Ausfällen massiv beleidigt. Am Schlusstag der Spiele kam Platz vier im Teamevent hinzu. „Ich wollte alle unterstützen, aber ich fühle mich, als ob ich es für sie verloren hätte“, sagte Mikaela Shiffrin nach dem 1:3 im Halbfinale gegen Deutschland. „So ist das Leben.“ (lm)
Eine Umarmung mit Folgen
Es knistert zwischen der Ukraine und Russland. Jedes Wort, jede Bewegung wird interpretiert. Deshalb hatte der ukrainische Sportminister Wadym Hutzajt vor Beginn der Spiele die Empfehlung ausgesprochen, dass sich ukrainische Athleten vom russischen Team fernhalten sollten.

Aber die Ski-Freestyler Oleksandr Abramenko (33) und Ilja Burow (30) kamen sich beim Aerials-Finale sehr nahe: Der Ukrainer Abramenko wurde Zweiter, der Russe Burow Dritter. Da beglückwünscht man sich, umarmt sich halt auch mal kurz. Haben beide gemacht. Weshalb es Ärger gab. War das der olympische Geist? „Es hat sich halt eben ergeben, dass er mich umarmt hat. Na ja. Es ist halt so, wie es ist“, sagte Abramenko. Und das ist auch gut so. Sport ist Politik. (lm)