Natürlich war den Freiburgern Spielern und Trainer Christian Streich die Enttäuschung nach der 0:2-Niederlage bei West Ham United anzusehen. „Es ist schade. Das hatten wir uns ein bisschen anders vorgestellt“, sagte Stürmer Michael Gregoritsch.
Ähnlich ging es Streich: „So glücklich bin ich jetzt nicht“, meinte der 58-Jährige auf der Pressekonferenz, schob dann allerdings direkt hinterher: „Ich bin aber auch nicht am Boden zerstört.“ Der Coach akzeptierte schon wenige Minuten nach dem Duell um den Gruppensieg in der Europa-League-Gruppe A, dass der Gegner an diesem Abend eine Nummer zu groß war.
„Wir haben verdient verloren. Wenn wir gegen eine Mannschaft mit so einer wahnsinnig hohen individuellen Klasse spielen, dann müssen wir auf unserem höchsten Level agieren. Heute hatten wir nicht die fußballerische Qualität, um West Ham in Bedrängnis zu bringen.“
Beide Tore nicht gut verteidigt
Vor 49 000 Zuschauern im Olympiastadion in London erzielten Mohammed Kudus (15.) und Edson Álvarez (42.) die Tore. Beim 1:0 „darf Jordy Makengo nicht auf Abseits spielen“, erklärte Streich.
„Ich bin trotzdem wahnsinnig zufrieden mit ihm. Jordy hat vor ein paar Wochen noch in der 3. Liga gespielt.“ Beim zweiten Gegentor schloss Maximilian Eggestein die innere Linie nicht. „Die zwei Tore haben wir nicht gut verteidigt“, sagte auch Mittelfeldmann Nicolas Höfler.
Freiburger lassen den Kopf nicht hängen
Warum die Freiburger dennoch nicht den Kopf hängen ließen? Aus zwei guten Gründen! Zum einen, weil bereits am Sonntag gegen den 1. FC Köln (15.30 Uhr/DAZN) die Chance besteht, den Aufwärtstrend in der Bundesliga im letzten Heimspiel des Jahres zu bestätigen.
„Wenn wir das gewinnen, dann war es für den SC Freiburg wieder ein außergewöhnliches Jahr. Und das trotz der Probleme, die wir im Herbst hatten“, sagte Gregoritsch.
Streich stellte zwar fest, dass man „körperlich auf der letzten Rille“ gehe, wollte aber gar nicht jammern. „Aber nur körperlich, nicht mental. Wir hören nie auf, das haben wir auch gegen West Ham in der zweiten Halbzeit nicht.“
Der Trainer erwartet ein „hochinteressantes Spiel. Köln wird uns bekämpfen bis aufs Messer, aber wir sie auch.“ Für Streich gibt es eine Riesenmotivation dank der vergangenen Erfolge: „Wir können uns in eine Situation bringen, die vor drei Wochen noch undenkbar gewesen wäre.“
Auslosung der Zwischenrunde am Montag
Spannend wird es für den SC Freiburg aber nicht nur am Sonntag, sondern auch am Tag darauf. Denn um 13 Uhr (Sky Sport News ) wird die Zwischenrunde der Europa League ausgelost, bei der den Freiburgern ein Gruppendritter aus der Champions League zugelost wird.
Im Gegensatz zu Coach Streich, für den „alle Reisen besonders“ sind, hat Höfler einen Wunsch. „Wir haben England jetzt abgehakt. Ich fände die Türkei mal ganz interessant“, sagte der 33-Jährige.
Das würde bedeuten: Galatasaray Istanbul. Aber auch auf AC Mailand könnte der Sportclub treffen. „Ich habe da schon ein paar Ideen, aber wir nehmen es, wie es kommt“, sagte Stürmer Gregoritsch.